Will Hill
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After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 (eBook, ePUB)
Roman
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Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leb...
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
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Will Hill wuchs im Nordosten Englands auf und hat als Barkeeper, Buchhändler und im Verlagswesen gearbeitet, bevor er Vollzeitschriftsteller wurde. Sein Roman >After the Fire< wurde von der Kritik und den Lesern begeistert aufgenommen und mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Young Adult Book Prize 2018, und stand auf der Shortlist für die Carnegie Medal. In Deutschland wurde der Roman mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Will Hill lebt mit seiner Familie in London.
Produktdetails
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
- Seitenzahl: 480
- Altersempfehlung: ab 14 Jahre
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783423438049
- Artikelnr.: 59212853
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Fritz Göttler ist fasziniert von dieser "Studie eines totalitären Systems von innen her": Will Hill erzählt in seinem Buch von einem Mädchen, das Teil einer religiösen Sekte war und dort ein Massaker erlebte; inspiriert vom realen Massaker 1993 in Waco, Texas, erklärt Göttler. Der Autor widme sich dabei intensiv dem Leben in der Sekte, so Göttler, und lasse so die Komplexität einer allmählichen Radikalisierung deutlich werden. Die "heilsgeschichtliche" Rhetorik des Sektenanführers sei zum Teil auch heute noch auf radikalen Demonstrationen zu hören, merkt der Rezensent an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Im Zauberwald
Wie man ein Haus baut, dem anderen seine Freiheit lässt und sich der Welt in die Arme wirft: Bücher für junge Leser, nicht nur zum Fest.
Von Tilman Spreckelsen
Eine Nische für urbane Romantiker.
Dass Serafin, ein Mann in den besten Jahren, seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat, merkt man rasch. Als Verkäufer von U-Bahn-Karten jedenfalls ist er nicht glücklich, und als er gefeuert wird, weil er lieber einen Schmetterling rettet, als Kunden zu bedienen, ist er gar nicht so unglücklich. Dann geschieht ein Wunder: Serafin erbt ein Haus in einem großen Park, das zwar eher eine Ruine ist, aber gerade deshalb Ausgangspunkt für einen Traum, den Serafin, gemeinsam mit seinem jungen
Wie man ein Haus baut, dem anderen seine Freiheit lässt und sich der Welt in die Arme wirft: Bücher für junge Leser, nicht nur zum Fest.
Von Tilman Spreckelsen
Eine Nische für urbane Romantiker.
Dass Serafin, ein Mann in den besten Jahren, seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat, merkt man rasch. Als Verkäufer von U-Bahn-Karten jedenfalls ist er nicht glücklich, und als er gefeuert wird, weil er lieber einen Schmetterling rettet, als Kunden zu bedienen, ist er gar nicht so unglücklich. Dann geschieht ein Wunder: Serafin erbt ein Haus in einem großen Park, das zwar eher eine Ruine ist, aber gerade deshalb Ausgangspunkt für einen Traum, den Serafin, gemeinsam mit seinem jungen
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Freund Plum, tatkräftig zum Leben erweckt: ein selbst gebautes, bizarres, anheimelndes Wunderhaus, darin Altes und Neues in der herrlichsten Mischung, ein Fest für Serafin und Plum und natürlich für die Leser.
Ein Bilderbuchklassiker von 1967 (im Original), ein Plädoyer für ein Leben, das sich dem Druck der Moderne gründlich widersetzt. Und das genau deshalb in den Jahren seither so gar nicht gealtert ist. Ebenso wenig wie seine beiden Fortsetzungen.
Philippe Fix: "Serafin und seine Wundermaschine"; Diogenes Verlag, Zürich 1970; 32 S., geb., 18 Euro; ab 5 Jahre.
Nimm dich bloß in Acht, Hexe!
Wenn einem der eigene Vater seit Jahren predigt, man möge bloß nicht den Wald hinter dem Haus betreten, da wohne nämlich eine Hexe, und wenn dieser Vater dann doch bereitwillig in den Wald läuft, um Blaubeeren zu sammeln, dann kann man leicht auf den Gedanken kommen, dass es mit der Gefahr nicht weit her ist. Das Mädchen Dulcinea jedenfalls, dem genau das passiert, macht sich, nachdem der Vater von der Blaubeersuche nicht wiederkommt, tatsächlich auf, um im Wald nach ihm zu suchen. Die Hexe, stellt sie fest, ist kein Gerücht, sondern real und so bösartig wie befürchtet. Der Vater aber kann ihr nicht helfen, denn der ist inzwischen in einen Baum verwandelt.
Zauberhaft ist auch das Kinderbuch, das Ole Könnecke geschrieben und illustriert hat. Dulcinea wird man rasch ins Herz schließen. Und keine Sekunde zweifeln, wer sich von den beiden, Hexe und Dulcinea, am Ende durchsetzen wird.
Ole Könnecke: "Dulcinea im Zauberwald", ein Märchen; Hanser Verlag, München 2021; 64 S., geb., 16 Euro; ab 5 Jahre.
Mit den Zugvögeln den Jahreszeiten hinterher.
"Es war einmal einer, der hatte niemanden und nichts" - so beginnt die Erzählung "Einer" von Christine Nöstlinger. Dieser "Eine", der so gar nichts hat, hat auch keinen Namen. Eine Heimat hat er auch nicht, sodass er überall zu Hause ist. Er befindet sich aber ganz wohl bei seinen Wanderungen durch halb Europa, die er wie die Zugvögel am Stand der Jahreszeiten ausrichtet. Er sammelt auf, was er an Essen findet, klaut auch mal ein paar Hühnereier, badet im Meer und wärmt sich in der Sonne. Dann, auf dem Weg in den Norden, wird er krank. Er schafft es gerade noch ins Haus einer "kugelrunden Frau", bevor er endgültig zusammenbricht. Die Frau pflegt ihn, sie päppelt ihn auf. Und "Einer", der namenlose Mann, stellt fest, dass sich sein Leben langsam ändert.
Was ist das für eine Geschichte? Hat sie seit ihrer Entstehung in den Siebzigerjahren nicht reichlich Patina angesetzt? Welchem Kind kann man damit heute noch kommen, mit dieser Romanze zwischen flüchtigem Mann und sesshafter Frau?
Vielleicht macht gerade das Zusammenspiel von Nöstlingers Text und den tastenden, spielerischen, kolorierten Zeichnungen von Janosch den Reiz dieses Buches aus. Beide probieren etwas aus, genauso wie ihre Figuren: was das ist, so ein Leben in größter Freiheit, wie man es erzählen und wie man es zeichnen kann. Ob man dafür eigentlich bezahlen muss. Und ob die Entscheidung der Frau, den hereingeschneiten Mann wieder gehen zu lassen, nicht auch ein Zeichen von Freiheit ist.
Christine Nöstlinger, Janosch: "Einer"; Beltz und Gelberg, Weinheim 2009; 32 S., geb., 14,95 Euro; ab 6 Jahre.
Wir sind wenigstens vorbereitet!
Bei seiner Mutter hält es Juri gerade nicht mehr aus, schon gar nicht in den Sommerferien. Kurzentschlossen setzt er sich in den Zug und steht bei seinem Vater vor der Tür, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Was er dort, tief in der Provinz, antrifft, befremdet ihn, aber es interessiert ihn trotzdem: wie vertraut hier alle miteinander umgehen, anders als in der Stadt, in der er sonst lebt. Wie man gemeinsam feiert und sich hilft, wenn es etwas zu reparieren gibt, was man hier sowieso am liebsten selbst macht - Fremde will man hier nicht sehen. Wie sich die Mitglieder der abgeschotteten Gemeinschaft in geheimnisvollen Andeutungen ergehen und manchmal für Stunden einfach verschwinden. Bis Juri irgendwann erkennt, was für ein gefährliches Spiel hier gespielt wird und dass es auf ihn selbst ankommt, eine Katastrophe zu verhindern. Auch wenn er sich mittlerweile nicht wenig in diesem Netz verstrickt hat.
Martin Schäuble: "Sein Reich"; S. Fischer Verlag, Frankfurt 2020; 240 S., br., 9 Euro; ab 12 Jahre.
Machen wir einfach das Beste daraus!
Ratzfatz sind die Eltern der vier Schwestern McCready gestorben, als der Roman, der ihnen gewidmet ist, kaum begonnen hat. Und ebenso rasch - in Buchseiten gerechnet, nicht in der verfließenden Zeit - entscheidet sich, wo sie untergebracht werden. Nachdem alle möglichen Verwandten abgesagt haben, meldet sich eine alte Tante in Kanada, die alle vier Mädchen im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren bei sich aufnehmen will. Sie machen sich auf den Weg von Ostasien nach Kanada, allein, was keine geringe Leistung ist, nur hat die Verwandte inzwischen der Schlag getroffen. Und die Mädchen, die mit Mühe den Weg zu dem idyllisch gelegenen Farmhaus von Tante Martha gefunden haben, müssen sich dort nun allein durchschlagen. Mehr noch: Niemand darf wissen, dass sie das eben allein tun, Worte wie "Jugendamt" und "Vormund" stehen drohend im Raum. Und so entwirft Fiona, die Älteste, einen Täuschungsmechanismus gegenüber den Erwachsenen, der ihr und ihren Schwestern alles abverlangt.
Das Wunder dieses sommerlichen Romans ist, dass Polly Horvath bei aller Last, die sie den Schwestern zumutet, nie aus dem Blick verliert, wie viel Energie Kinder und Jugendliche gemeinsam aufbringen können und wie sie trotz allem Wege finden, zu genießen, was sie haben. Hier ist das eine ganze Menge. Und zum Glück stellt sich heraus, dass sie die Last nicht ganz allein bewältigen müssen.
Polly Horvath: "Marthas Boot"; Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2021; 247 S., geb., 18 Euro; ab 11 J.
Alle Fremden sind Diener der Schlange.
Ein Mädchen kommt im Krankenhaus zu sich. Misstrauisch beäugt es die unbekannte Umgebung. Alles, was es in seinem bisherigen Leben gelernt hat, rät, nein befiehlt ihr, mit niemandem zu reden. Nicht mit den Krankenschwestern und Ärzten, die ihr helfen wollen, und schon gar nicht mit dem freundlichen Psychologen oder dem Polizisten, der wissen will, wie es zu der Katastrophe auf dem Gelände in der Wüste kam. Dort nämlich hatte eine Sekte ihr Hauptquartier eingerichtet, und die junge Erzählerin von "After the Fire" war von Kindheit an Teil dieser Gemeinschaft. Was dort passiert, ist so schrecklich wie spannend, und wie die Erzählerin uns - und den Erwachsenen, die sie umgeben - erst gar nicht und dann nach und nach die ganze Wahrheit erzählt, macht das Buch zu einer faszinierenden Lektüre. Weil es behutsam zeigt, wie jemand, der alle Fremden mit den Worten des Sektenführers als "Diener der Schlange" ansieht, zurück ins Leben findet.
Will Hill: "After the Fire", Roman; dtv, München 2020; 480 S., br., 15,95 Euro; ab 14 Jahre
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Bilderbuchklassiker von 1967 (im Original), ein Plädoyer für ein Leben, das sich dem Druck der Moderne gründlich widersetzt. Und das genau deshalb in den Jahren seither so gar nicht gealtert ist. Ebenso wenig wie seine beiden Fortsetzungen.
Philippe Fix: "Serafin und seine Wundermaschine"; Diogenes Verlag, Zürich 1970; 32 S., geb., 18 Euro; ab 5 Jahre.
Nimm dich bloß in Acht, Hexe!
Wenn einem der eigene Vater seit Jahren predigt, man möge bloß nicht den Wald hinter dem Haus betreten, da wohne nämlich eine Hexe, und wenn dieser Vater dann doch bereitwillig in den Wald läuft, um Blaubeeren zu sammeln, dann kann man leicht auf den Gedanken kommen, dass es mit der Gefahr nicht weit her ist. Das Mädchen Dulcinea jedenfalls, dem genau das passiert, macht sich, nachdem der Vater von der Blaubeersuche nicht wiederkommt, tatsächlich auf, um im Wald nach ihm zu suchen. Die Hexe, stellt sie fest, ist kein Gerücht, sondern real und so bösartig wie befürchtet. Der Vater aber kann ihr nicht helfen, denn der ist inzwischen in einen Baum verwandelt.
Zauberhaft ist auch das Kinderbuch, das Ole Könnecke geschrieben und illustriert hat. Dulcinea wird man rasch ins Herz schließen. Und keine Sekunde zweifeln, wer sich von den beiden, Hexe und Dulcinea, am Ende durchsetzen wird.
Ole Könnecke: "Dulcinea im Zauberwald", ein Märchen; Hanser Verlag, München 2021; 64 S., geb., 16 Euro; ab 5 Jahre.
Mit den Zugvögeln den Jahreszeiten hinterher.
"Es war einmal einer, der hatte niemanden und nichts" - so beginnt die Erzählung "Einer" von Christine Nöstlinger. Dieser "Eine", der so gar nichts hat, hat auch keinen Namen. Eine Heimat hat er auch nicht, sodass er überall zu Hause ist. Er befindet sich aber ganz wohl bei seinen Wanderungen durch halb Europa, die er wie die Zugvögel am Stand der Jahreszeiten ausrichtet. Er sammelt auf, was er an Essen findet, klaut auch mal ein paar Hühnereier, badet im Meer und wärmt sich in der Sonne. Dann, auf dem Weg in den Norden, wird er krank. Er schafft es gerade noch ins Haus einer "kugelrunden Frau", bevor er endgültig zusammenbricht. Die Frau pflegt ihn, sie päppelt ihn auf. Und "Einer", der namenlose Mann, stellt fest, dass sich sein Leben langsam ändert.
Was ist das für eine Geschichte? Hat sie seit ihrer Entstehung in den Siebzigerjahren nicht reichlich Patina angesetzt? Welchem Kind kann man damit heute noch kommen, mit dieser Romanze zwischen flüchtigem Mann und sesshafter Frau?
Vielleicht macht gerade das Zusammenspiel von Nöstlingers Text und den tastenden, spielerischen, kolorierten Zeichnungen von Janosch den Reiz dieses Buches aus. Beide probieren etwas aus, genauso wie ihre Figuren: was das ist, so ein Leben in größter Freiheit, wie man es erzählen und wie man es zeichnen kann. Ob man dafür eigentlich bezahlen muss. Und ob die Entscheidung der Frau, den hereingeschneiten Mann wieder gehen zu lassen, nicht auch ein Zeichen von Freiheit ist.
Christine Nöstlinger, Janosch: "Einer"; Beltz und Gelberg, Weinheim 2009; 32 S., geb., 14,95 Euro; ab 6 Jahre.
Wir sind wenigstens vorbereitet!
Bei seiner Mutter hält es Juri gerade nicht mehr aus, schon gar nicht in den Sommerferien. Kurzentschlossen setzt er sich in den Zug und steht bei seinem Vater vor der Tür, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Was er dort, tief in der Provinz, antrifft, befremdet ihn, aber es interessiert ihn trotzdem: wie vertraut hier alle miteinander umgehen, anders als in der Stadt, in der er sonst lebt. Wie man gemeinsam feiert und sich hilft, wenn es etwas zu reparieren gibt, was man hier sowieso am liebsten selbst macht - Fremde will man hier nicht sehen. Wie sich die Mitglieder der abgeschotteten Gemeinschaft in geheimnisvollen Andeutungen ergehen und manchmal für Stunden einfach verschwinden. Bis Juri irgendwann erkennt, was für ein gefährliches Spiel hier gespielt wird und dass es auf ihn selbst ankommt, eine Katastrophe zu verhindern. Auch wenn er sich mittlerweile nicht wenig in diesem Netz verstrickt hat.
Martin Schäuble: "Sein Reich"; S. Fischer Verlag, Frankfurt 2020; 240 S., br., 9 Euro; ab 12 Jahre.
Machen wir einfach das Beste daraus!
Ratzfatz sind die Eltern der vier Schwestern McCready gestorben, als der Roman, der ihnen gewidmet ist, kaum begonnen hat. Und ebenso rasch - in Buchseiten gerechnet, nicht in der verfließenden Zeit - entscheidet sich, wo sie untergebracht werden. Nachdem alle möglichen Verwandten abgesagt haben, meldet sich eine alte Tante in Kanada, die alle vier Mädchen im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren bei sich aufnehmen will. Sie machen sich auf den Weg von Ostasien nach Kanada, allein, was keine geringe Leistung ist, nur hat die Verwandte inzwischen der Schlag getroffen. Und die Mädchen, die mit Mühe den Weg zu dem idyllisch gelegenen Farmhaus von Tante Martha gefunden haben, müssen sich dort nun allein durchschlagen. Mehr noch: Niemand darf wissen, dass sie das eben allein tun, Worte wie "Jugendamt" und "Vormund" stehen drohend im Raum. Und so entwirft Fiona, die Älteste, einen Täuschungsmechanismus gegenüber den Erwachsenen, der ihr und ihren Schwestern alles abverlangt.
Das Wunder dieses sommerlichen Romans ist, dass Polly Horvath bei aller Last, die sie den Schwestern zumutet, nie aus dem Blick verliert, wie viel Energie Kinder und Jugendliche gemeinsam aufbringen können und wie sie trotz allem Wege finden, zu genießen, was sie haben. Hier ist das eine ganze Menge. Und zum Glück stellt sich heraus, dass sie die Last nicht ganz allein bewältigen müssen.
Polly Horvath: "Marthas Boot"; Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2021; 247 S., geb., 18 Euro; ab 11 J.
Alle Fremden sind Diener der Schlange.
Ein Mädchen kommt im Krankenhaus zu sich. Misstrauisch beäugt es die unbekannte Umgebung. Alles, was es in seinem bisherigen Leben gelernt hat, rät, nein befiehlt ihr, mit niemandem zu reden. Nicht mit den Krankenschwestern und Ärzten, die ihr helfen wollen, und schon gar nicht mit dem freundlichen Psychologen oder dem Polizisten, der wissen will, wie es zu der Katastrophe auf dem Gelände in der Wüste kam. Dort nämlich hatte eine Sekte ihr Hauptquartier eingerichtet, und die junge Erzählerin von "After the Fire" war von Kindheit an Teil dieser Gemeinschaft. Was dort passiert, ist so schrecklich wie spannend, und wie die Erzählerin uns - und den Erwachsenen, die sie umgeben - erst gar nicht und dann nach und nach die ganze Wahrheit erzählt, macht das Buch zu einer faszinierenden Lektüre. Weil es behutsam zeigt, wie jemand, der alle Fremden mit den Worten des Sektenführers als "Diener der Schlange" ansieht, zurück ins Leben findet.
Will Hill: "After the Fire", Roman; dtv, München 2020; 480 S., br., 15,95 Euro; ab 14 Jahre
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Was dort passiert, ist so schrecklich wie spannend, und wie die Erzählerin uns - und den Erwachsenen, die sie umgeben - erst gar nicht und dann nach und nach die ganze Wahrheit erzählt, macht das Buch zu einer faszinierenden Lektüre. Tilman Spreckelsen Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20211212
Broschiertes Buch
"After the fire" ist ein Jugendroman, der seinesgleichen sucht. Dreh und Angelpunkt ist ein infernales Feuer, welches in der Legion Gottes ausbricht. Moonbeam ist mit ihren 17 Jahren mit die älteste Überlebende und wird nach der "Befreiung" und Hilfe der dortigen …
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"After the fire" ist ein Jugendroman, der seinesgleichen sucht. Dreh und Angelpunkt ist ein infernales Feuer, welches in der Legion Gottes ausbricht. Moonbeam ist mit ihren 17 Jahren mit die älteste Überlebende und wird nach der "Befreiung" und Hilfe der dortigen Polizei in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Mit ihr befinden sich alle Überlebende Kinder dort, denen mit ihrer traumatischen Erlebnissen geholfen werden soll. Aber es geht auch darum zu verstehen, wie die Strukturen und Gegebenheiten in der Sekte waren.
Moonbeam hat zunächst große Probleme sich anzuvertrauen, weil die Wahrheit gefährlich ist und sie noch immer die drohende Stimme des Propheten in sich hört.
Nach und nach fasst sie Vertrauen und erlebt, dass es befreiend ist, wenn man ungestraft die Wahrheit sagen darf.
Ein unglaublich spannender Roman, der den Leser Anteil nehmen lässt an dem Wirken und Sein eines selbsternannten Propheten. Macht und Unterwerfung, Willkür und Geltungssucht. Und Moonbeam als Kind mittendrin.
Ein fiktives Szenario, welches sich aber genaus so abgespielt haben könnte und vielleicht irgendwo auf der Welt gerade für Menschen Realität ist.
Sehr empfehlenswert - geht unter die Haut und beschäftigt noch weit nach der Lektüre.
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Broschiertes Buch
Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, später kommt auch ein FBI-Agent dazu. Moonbeam ist in dem …
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Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, später kommt auch ein FBI-Agent dazu. Moonbeam ist in dem Glauben erzogen worden, dass die Welt außerhalb ihrer religiösen Gemeinschaft böse ist und staatliche Organe der Schlange dienen, doch nach und nach öffnet sie sich und erzählt aus ihrer Vergangenheit. Bis auf eine Sache, die sie sehr belastet, von der sie aber glaubt, es niemals jemandem sagen zu dürfen.....
"After the Fire" von Will Hill ist ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und unter Spannung gehalten hat. Eigentlich wollte ich ja nur mal kurz rein lesen - nach ca. 80 Seiten war mir klar, dass das nicht wirklich funktioniert hat. Die Geschichte wird aus Moonbeams Sicht erzählt, so dass ich mich sofort in die Protagonistin hinein versetzen konnte. Beginnend mit dem Tag des Brandes, unterteilt sich die Erzählung in DAVOR und DANACH, nur langsam hat sich das Bild des Geschehens vor mir entfaltet. Und obwohl die Ereignisse in beiden Zeitebenen eher ruhig erzählt werden, konnte ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen.
Besonders erschüttert hat mich das Wissen, dass Moonbeam und die Gotteslegionäre zwar in einer fiktiven Geschichte agieren, der Autor sich beim Schreiben aber an ein reales Ereignis angelehnt hat, das sich vor über 25 Jahren in Texas zutrug und bei dem viele Anhänger der Branch Davidians ihr Leben verloren. Eindringlich und intensiv zeigt er anhand der erdachten Figur Moonbeam, auf welch perfide Weise selbst ernannte Propheten ihre Gefolgsleute manipulieren und wie Spinnen nach und nach in ihren Netzen einfangen, die die Gläubigen immer enger umschließen, bis diese sich nicht mehr aus der Abhängigkeit der Sekte befreien können.
Die Protagonistin ist intelligent und durchaus auch wortgewandt beschrieben, dennoch hatte sie - selbst nach der Verbannung ihrer Mutter aus der Gotteslegion und dem Verlust des eigenen Glaubens - keine Möglichkeit, die mit Stacheldraht eingezäunte Farm zu verlassen. Und auch DANACH hört sie noch die Stimme von Father John in ihrem Kopf, der ihr verbieten will, über die Ereignisse zu berichten. Ihre Geschichte hat mich bewegt und emotional beeindruckt, dieses Buch hallt in mir nach, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche!
Fazit: Was für eine Geschichte! Selbst ohne das Wissen, dass Will Hill für die fiktive Erzählung von einem realen Ereignis inspiriert wurde, hätte mich das Buch emotional mit genommen und bedrückt - so ist mein Empfinden und Entsetzen um so intensiver. Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.
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Broschiertes Buch
Ein Feuer verändert alles!
Moonbeam liegt nach dem Feuer und den schrecklichen Ereignissen rund um das Lager der Legion Gottes schwer verletzt und zutiefst traumatisiert im Krankenhaus. Dort soll sie berichten und verarbeiten, was sich ereignet hat und die Dinge aus ihrer Sicht …
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Ein Feuer verändert alles!
Moonbeam liegt nach dem Feuer und den schrecklichen Ereignissen rund um das Lager der Legion Gottes schwer verletzt und zutiefst traumatisiert im Krankenhaus. Dort soll sie berichten und verarbeiten, was sich ereignet hat und die Dinge aus ihrer Sicht schildern.
Die absolut starke Protagonistin schafft es mit Hilfe eines Therapeuten und eines FBI-Agenten, sich ganz langsam und in ihrem eigenen Tempo von den Zwängen zu lösen. Indem sie ihre Geschichte erzählt, die gegliedert ist in DAVOR und DANACH gelingt es ihr nach und nach, ihr durch Father John erzwungenes Weltbild zu korrigieren und zu erkennen, dass die Welt draußen ganz anders ist als bisher geglaubt.
Zutage tritt das erschreckende Gesellschaftsbild einer Sekte, die sich die Legion Gottes nennt und mittels Unterdrückung, Zwang und Falschinformation des Propheten Father John eine, für die dort im Glauben verwurzelten Menschen, verdrehte Realität schafft, die absurder nicht sein könnte. Die Menschen leben in einem „Basis“ genannten Lager in der Wüste und sind praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.
Wir gewinnen im Laufe der Geschichte immer tiefere Einblicke in die Gefühlswelt von Moonbeam. Der Autor schafft im DAVOR eine Atmosphäre von Willkür und absolutem Glaubensgehorsam einerseits und auf der anderen Seite im DANACH die wirklich eindrucksvolle und positive Wandlung der jungen Protagonistin.
Will Hill hat mit diesem Roman voll ins Schwarze getroffen. Durch die Kapitelunterteilung in Davor und Danach bringt er uns die Protagonistin noch näher und zeigt auf, was Menschen anrichten können, sowohl körperlich als auch seelisch. Dabei empfand ich es als erschreckend, wie normal und fast nebenbei Moonbeam und ihre Brüder und Schwestern die Ungeheuerlichkeiten empfunden haben.
Auch wenn es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelt, so gibt es doch Parallelen zu einer wahre Begebenheit.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
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Broschiertes Buch
„Davor“ und „Danach“ – beides erschreckend
„After the Fire“ ist ein düsterer und erschreckender Jugendroman des Autors Will Hill.
Moonbeam ist auf der der Farm der Gotteslegionäre aufgewachsen. Sie kennt nichts anderes als die Regeln und …
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„Davor“ und „Danach“ – beides erschreckend
„After the Fire“ ist ein düsterer und erschreckender Jugendroman des Autors Will Hill.
Moonbeam ist auf der der Farm der Gotteslegionäre aufgewachsen. Sie kennt nichts anderes als die Regeln und Gesetze von Father John, an die man sich zu halten hat. Widerspruch wird nicht geduldet. Nach einem gewaltigen Brand kommt die 17-jährige Moonbeam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Dort beginnt sie ihr Leben aufzurollen, sieht sich FBI-Agenten und Therapeuten gegenüber, die genau wissen wollen, was auf der Farm vor sich ging. Ganz langsam öffnet sie sich, den für sie Fremden.
Das Leben von Moonbeam, das hier geschildert wird, ist einfach nur erschreckend und selbst beim Lesen nicht leicht zu ertragen. Terror und Gewalt sind auf der Farm Alltag. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen „DAVOR“ und „DANACH“, was durch entsprechende Überschriften deutlich wird.
Moonbeam ist eine tolle Protagonistin, sie ist klug und wirklich tapfer. Man leidet mit ihr und wünscht ihr eigentlich nur, dass sich alles zum Guten wendet.
Der Schreibstil von Will Hill ist fesselnd und einnehmend. Es ihm sogar gelungen, in diese bedrückende Situation, diese düstere Stimmung ein wenig Humor einzubauen, so dass ich trotz der beklemmenden Ereignisse, ab und an lachen musste.
„After the Fire“ ist nichts für zartbesaitete Menschen, aber ein Buch, das sich lohnt und das man nach dem Lesen bestimmt nicht wieder vergisst.
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Broschiertes Buch
Beklemmende Psyche einer isolierten Gemeinschaft
Diese Geschichte ist beklemmend, eindringlich und unfassbar.Sie berührt den Leser wenn er über das Leben von Moonbeam in der sektenartigen Gemeinschaft der "Gotteslegionäre " liest.
Alles beginnt nach dem Feuer, der …
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Beklemmende Psyche einer isolierten Gemeinschaft
Diese Geschichte ist beklemmend, eindringlich und unfassbar.Sie berührt den Leser wenn er über das Leben von Moonbeam in der sektenartigen Gemeinschaft der "Gotteslegionäre " liest.
Alles beginnt nach dem Feuer, der Brandkatastrophe auf der Farm. Die junge Moonbeam ist schwer verletzt und befindet sich in psychologischer Obhut. Sie erzählt eine unglaubliche Geschichte......
Der Autor versteht es einfühlsam, unerbittlich und äußerst spannend die facettenreiche Handlung zu erzählen. Die einzelnen Kapitel sind mit "Davor und "Danach clever betitelt, und man findet sich jederzeit im Geschehen zurecht.
Es ist eine besondere Geschichte die noch lange nachhallt und den Leser beschäftigt. Eine absolute Leseempfehlung!
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Broschiertes Buch
Cover und Gestaltung
„After the Fire“ ist im dtv Verlag als Taschenbuch erschienen. Die Gestaltung ist wirklich sehr hochwertig, es gibt am Buchrücken und an der Vorder- und Rückseite haptische Elemente, die sich anfühlen wie Asche (passend zum Feuerthema). Das Cover ganz …
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Cover und Gestaltung
„After the Fire“ ist im dtv Verlag als Taschenbuch erschienen. Die Gestaltung ist wirklich sehr hochwertig, es gibt am Buchrücken und an der Vorder- und Rückseite haptische Elemente, die sich anfühlen wie Asche (passend zum Feuerthema). Das Cover ganz in rot erweckt erstmal den Eindruck, dass es sich um einen Thriller handelt, es ist aber ein Jugendroman.
Schreibstil und Aufbau
Bisher habe ich noch nichts von Will Hill gelesen, empfand seinen Schreibstil aber gleich als angenehm und flüssig zu lesen. Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, die sich entweder mit den Ereignissen vor oder nach dem Brand beschäftigen. Dies ist dann mit „Davor“ oder „Davor“ gekennzeichnet. Diese Einteilung ermöglicht es, die Zeitsprünge für den Leser gut darzustellen und Verwirrungen zu vermeiden. Schriftgröße und -art gefallen mir sehr gut.
Story und Atmosphäre
Die 17-jährige Moonbeam wächst auf der Farm der Gotteslegionäre auf, eine Sekte, die sie ihre Familie nennt. Doch als sie nach einem großen Feuer verletzt im Krankenhaus aufwacht, ist sie eine von wenigen Überlebenden und eine wichtige Informationsquelle für Polizei und Ärzte. Wie war das Leben auf der Farm und wie ist es zu dem Feuer und der Schießerei gekommen? Mit der Zeit öffnet sich Moonbeam ihrem Psychologen, doch sie hat noch ein großes Geheimnis, das sie innerlich zerfrisst.
Der Roman beschäftigt sich mit Moonbeams Erinnerungen an die Geschehnisse in der Sekte und den Gesprächen in der Gegenwart mit ihrem Psychologen Doktor Hernandez. Dabei wird auch der Alltag bei den Gotteslegionären geschildert, ihre Aufgaben und Regeln und vorallem die langsame Radikalisierung der Sekte nach einem Wechsel des Anführers. Das waren auch die Abschnitte, die für mich am interessantesten waren. In der Gegenwart verfolgen wir Moonbeams Therapiefortschritte und wie sie langsam Vertrauen zu den Menschen außerhalb der Glaubenslegion fasst, zu den Menschen, vor denen sie immer gewarnt wurde.
Ich muss gestehen, dass ich mich durch die erste Hälfte des Buchs „durchgekämpft“ habe. Natürlich muss sich die Story langsam aufbauen, aber für mich zog sich die Geschichte anfangs einfach zu sehr. Die zweite Hälfte wurde dann viel spannender und ich konnte das Buch nicht mehr so leicht aus der Hand legen. Es war sehr interessant, Moonbeams Entwicklung mitzuverfolgen, besonders ihre Haltung zu ihrem Glauben. Sie ist eine wirklich starke, mutige Protagonistin und ihr innerer Kampf hat sie für mich sehr authentisch gemacht. Es war wirklich schockierend zu lesen, wie Father John (der Anführer der Sekte) seine Mitglieder manipuliert und mit welchen Mitteln die Menschen gedrillt werden, sich auf einen imaginären Endzeitkrieg vorzubereiten. Für ein Jugendbuch empfand ich jedoch einige Stellen im Buch als ziemlich heftig, eine Empfehlung würde ich erst ab 16 Jahren geben. Ansonsten ist es aber auch für Erwachsene sehr lesenswert.
Fazit
Will Hill hat hier einen wirklich interessanten, gut recherchierten Roman geschrieben, der weniger auf Action setzt, sondern mehr auf die emotionale und psychologische Entwicklung der Hauptfigur. Ich konnte mich sehr gut in Moonbeam hineinversetzen und ein wenig besser verstehen, wie manche Menschen sich in solchen Sekten verlieren können. Die Geschichte wirkt sehr authentisch und könnte meiner Meinung nach auch so in der Art in der Realität geschehen. Es ist schockierend, wie grausam, fanatisch und kaputt Menschen sein können. Das Buch hat mich auch dazu motiviert, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
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Broschiertes Buch
Der Weg zurück ins Leben nach dem Feuer
Der Roman beginnt mit einer chaotischen Szene, in der Polizisten mit Gewalt die Basis der Heiligen Kirche der Legion Gottes einnehmen. Die 17-jährige Moonbeam versucht verzweifelt inmitten von Schüssen und Feuer, ihre Brüder und …
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Der Weg zurück ins Leben nach dem Feuer
Der Roman beginnt mit einer chaotischen Szene, in der Polizisten mit Gewalt die Basis der Heiligen Kirche der Legion Gottes einnehmen. Die 17-jährige Moonbeam versucht verzweifelt inmitten von Schüssen und Feuer, ihre Brüder und Schwestern aus Baracken zu retten, in denen sie eingeschlossen sind. Nach ein paar Tagen im Krankenhaus, wo ihre Wunden versorgt werden, findet sich Moonbeam in einer Kinderpsychiatrie in Austin, Texas wieder. Das traumatisierte Mädchen ist misstrauisch gegenüber jedem, da sie noch immer die gewaltige Stimme des charismatischen Father John im Kopf hat, der die Religionsgemeinschaft angeführt hat: „Ich bekomme eine Gänsehaut auf den Armen. Die Macht, die der Stimme des Propheten innewohnt, versetzt mich trotz allen, was passiert ist, immer noch in Angst und Schrecken: ihre absolute Gewissheit und Autorität, die keinerlei Einwand duldet.“ (S. 25)
Langsam setzt sich eine Geschichte von Missbrauch, Unterdrückung und Gehirnwäsche zusammen, die Autor Will Hill in Kapiteln erzählt, die DAVOR und DANACH spielen – also vor und nach dem Feuer. Es ist keine lineare Erzählweise, aber das Gesamtbild setzt sich nach und nach klar zusammen. Moonbeams Schicksal und das ihrer Brüder und Schwestern – allesamt Kinder – berührt und erschreckt. Zugleich ist man beeindruckt von Moonbeams Charakterentwicklung über die Jahre und vor allem während der Therapiesitzungen mit Dr. Hernandez und dem FBI Agenten Carlyle, zu denen sie langsam Zutrauen fasst.
„After the Fire“ ist ein eindringlicher und berührender Jugendroman über ein mutiges Mädchen, das den Fängen einer Sekte entkommt. Ich konnte das Buch schwer aus der Hand legen. Die reduzierte Grafik des Covers – eine schwarze Baracke auf rotem Untergrund – passt gut zu diesem außergewöhnlichen Jugendbuch, das ein brisantes Thema behandelt. Lesenswert!
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Broschiertes Buch
Dieses Buch war wirklich richtig gut! Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen und könnte es sofort noch einmal lesen. Das habe ich lange nicht mehr erlebt!
Die Protagonistin überlebt ein Feuer und das ganze Buch teilt sich auf in vor dem Feuer und nach dem Feuer.
Man begleitet die …
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Dieses Buch war wirklich richtig gut! Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen und könnte es sofort noch einmal lesen. Das habe ich lange nicht mehr erlebt!
Die Protagonistin überlebt ein Feuer und das ganze Buch teilt sich auf in vor dem Feuer und nach dem Feuer.
Man begleitet die Protagonistin in ihrer Therapie, die sie nach dem Feuer macht und erfährt, was vor dem Feuer geschah. Das ist wirklich richtig gut und fesselnd geschrieben.
Die Protagonistin ist 17 Jahre alt, und ich habe als Leser schnell eine große Sympathie zu ihr entwickelt. Man kann gut mit ihr mitfühlen.
Auch die anderen Personen, z. B. ihr Therapeut, sind sehr gut dargestellt. Alle wirken gut ausgearbeitet und authentisch.
Ich will jetzt gar nichts zum Inhalt schreiben, weil es schwierig ist, dabei nichts Wesentliches zu spoilern. Aber wenn ihr Young adult Bücher mögt, solltet ihr es unbedingt lesen. Und wenn ihr Young adult nicht mögt - lest das Buch trotzdem!
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Broschiertes Buch
After the Fire
von Will Hill
Inhalt/ Klappentext:
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den …
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After the Fire
von Will Hill
Inhalt/ Klappentext:
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
Format: Klappbroschüre
erschienen am 24. Juli 2020 im dtv-Verlag
In „After the fire“ erfahren wir in zwei Handlungssträngen von den traumatischen Erlebnissen der Teeanagerin Moonbeam, die in einer Sekte aufwächst. Gezeichnet von diesen grausamen Regel und Bestrafungen des besessenen religiösen Glaubens des Führers erzählt sie ihr Widerfahren dem behandelten Psychologen und FBI Agenten.
Durch unglaublich gute Charakterdarstellung lernen intensiv die Psyche des Mädchens kennen, das Leben in dieser Glaubenslegion und der Umgang mit anderen Mitgliedern und Anführern.
Moonbeam ist anfangs verschlossen und geprägt von dieser abgeschottenen Lebensweise. Schritt für Schritt gibt sie ihr Erlebtes wider. Sie ist gefangen von Selbstzweifeln und baut ein Schutzschild auf. Nach und nach möchte sie jedoch ihr Erlebtes von sich geben , doch wieviel davon entspricht der Wahrheit und wie weit ist Moonbeam selbst von diesen religiösen Wahn besessen?
Die Erzählweise dieser Story ist in kleinen Kapiteln in „Danach“ und „Davor“ unterteilt und machen dies somit zu einem fesselnden Lesevergnügen.
Die Charaktere sind sehr glaubhaft dargestellt und ich hatte direkt den Bezug zu Moonbeam und litt mit ihr mit.
Mein Fazit:
Ein fesselnd traumatischer Jugendroman, der nicht nur Jugendliche ein besonderes Lesevergnügen bereitet. Von mir gibt es hier deshalb 5 Sterne.
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Broschiertes Buch
Vor und nach dem Erwachen
Schwer traumatisiert und verletzt erwacht die 17-jährige Moonbeam nach stundenlangem Schlaf im Krankenhaus und startet mit einem Erinnerungsprolog der letzten Nacht - ihr Zuhause, das Lager der Legion Gottes rund um Anführer Father John, liegt nach einem brutalen …
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Vor und nach dem Erwachen
Schwer traumatisiert und verletzt erwacht die 17-jährige Moonbeam nach stundenlangem Schlaf im Krankenhaus und startet mit einem Erinnerungsprolog der letzten Nacht - ihr Zuhause, das Lager der Legion Gottes rund um Anführer Father John, liegt nach einem brutalen Kampf mit der Polizei in Schutt und Asche. Waffen und ein heftiges Feuer haben den Großteil ihrer Mitanhänger getötet. Doch durch Moonbeams Hilfe konnte eine Tür zu Kindern geöffnet und diese gerettet werden.
Konsequent in den zeitlichen Handlungssträngen "Davor" und "Danach" gegliedert, lässt der Autor Will Hill die intelligente und sensible Moonbeam die schrecklichen Ereignisse, Gehirnwäsche, Manipulationen und Folterungen in der Sekte recht nüchtern Revue passieren. Und gerade diese Nüchternheit sorgt für große Betroffenheit beim Leser. Das "Danach" ist geprägt von den Behandlungen in einer psychiatrischen Jugendklinik und der Hilfe von einem Psychologen und einem FBI-Agenten. Hier ist Moonbeams innerer Kampf hervorragend herausgearbeitet - die Stimme des Anführers ist so präsent in ihrem Kopf, seine Warnungen vor den Dienern der Schlange, dass ich als Leser selbst argwöhnisch den Helfern gegenüber wurde. Moonbeam kämpft darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen und von den indoktrinierten sowie wahnhaften Glaubensvorstellungen loszukommen, birgt aber selbst ein Geheimnis, das sie zu zerbrechen droht und bis zum Ende für Spannung sorgt.
Der Autor versteht es, sofort einen emotionalen und authentischen Zugang zu Moonbeam und ihrer Entwicklung herzustellen und mit einer Wucht, die hier zwar fiktiven Ereignisse innerhalb einer Sekte darzulegen, die meiner Meinung nach aber genauso passieren (können). Dieser Wahn und Fanatismus, diese Gewalt und Manipulation, denen sich ein mutiges und cleveres Mädchen entgegenstellt, auch wenn die Therapie, Aufarbeitung und Ablösung von alten Wahrheiten schmerzhaft sind.
Will Hill hat ein faszinierendes, spannendes, aufrüttelndes und psychologisch sehr gut ausgearbeitetes Jugendbuch geschrieben, das lehrreich und flüssig geschrieben ist und lange nachhallt.
"Sei stark und blicke der Wirklichkeit ins Auge, nicht den Lügen, die man dir erzählt hat.“ (S. 210)
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