Erin Litteken
Gebundenes Buch
Wären wir Vögel am Himmel
Roman. Eine bewegende, persönliche Reise in die ukrainische Geschichte. Von der Autorin von DENK ICH AN KIEW
Übersetzung: Schumacher, Rainer
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Von der Kraft, die Hoffnung nicht zu verlieren und immer wieder neu anzufangen - eine bewegende, persönliche Reise in die ukrainische GeschichteSommer 1941. Wann immer sie kann, beobachtet Lilija die Vögel am Himmel. So frei zu sein, so unbeschwert! Ihr selbst ist beides nicht vergönnt, denn es herrscht Krieg, und die Wehrmacht rückt nun auch in der Ukraine vor. Wo bis vor Kurzem Stalins Handlanger für Schrecken sorgten, verbreiten jetzt die Deutschen Angst und Terror. Sie brauchen Arbeiter für ihre Felder, ihre Waffenfabriken. Auch Lilija, ihr Cousin Slavko und die erst zwölfjährige H...
Von der Kraft, die Hoffnung nicht zu verlieren und immer wieder neu anzufangen - eine bewegende, persönliche Reise in die ukrainische GeschichteSommer 1941. Wann immer sie kann, beobachtet Lilija die Vögel am Himmel. So frei zu sein, so unbeschwert! Ihr selbst ist beides nicht vergönnt, denn es herrscht Krieg, und die Wehrmacht rückt nun auch in der Ukraine vor. Wo bis vor Kurzem Stalins Handlanger für Schrecken sorgten, verbreiten jetzt die Deutschen Angst und Terror. Sie brauchen Arbeiter für ihre Felder, ihre Waffenfabriken. Auch Lilija, ihr Cousin Slavko und die erst zwölfjährige Halya finden sich unversehens mit Dutzenden anderen Ukrainern in einem Viehwagon nach Leipzig wieder. Wird ihre Kraft ausreichen, Angst und Qualen zu überstehen und den Krieg zu überleben? Werden sie ihre Familie wiedersehen?
Schon als Kind fesselten Erin Litteken die Berichte über die erschütternden Erfahrungen ihrer Familie in der Ukraine vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Idee zu ihrem Debütroman, DENK ICH AN KIEW, reifte über Jahre in ihr, seine Veröffentlichung überschnitt sich mit dem Beginn des russischen Angriffs. Nun legt sie mit WÄREN WIR VÖGEL AM HIMMEL einen weiteren Roman über die ukrainische Geschichte vor. Sie lebt mit Mann und Kindern in Illinois, USA.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: The Lost Daughters of Ukraine
- Artikelnr. des Verlages: 0040
- 1. Aufl. 2024
- Seitenzahl: 413
- Erscheinungstermin: 28. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 142mm x 38mm
- Gewicht: 590g
- ISBN-13: 9783757700409
- ISBN-10: 3757700406
- Artikelnr.: 69217370
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
Sommer 1941: In Lilijas Heimatort haben die Russen bis vor kurzem Angst und Schrecken verbreitet. Als nun die deutsche Wehrmacht näher rückt, hoffen die Menschen, dass sich die Verhältnisse bessern, doch es kommt noch schlimmer. Sie werden verschleppt, um für die Deutschen auf …
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Sommer 1941: In Lilijas Heimatort haben die Russen bis vor kurzem Angst und Schrecken verbreitet. Als nun die deutsche Wehrmacht näher rückt, hoffen die Menschen, dass sich die Verhältnisse bessern, doch es kommt noch schlimmer. Sie werden verschleppt, um für die Deutschen auf den Feldern und in den Fabriken zu arbeiten. Auch Lilija, die gerne so frei wie ein Vogel wäre, trifft dieses Schicksal. Sie, ihr Cousin Slavko und die erst zwölfjährige Halya werden mit einem Viehwaggon nach Leipzig gebracht. Werden sie ihre Familien jemals wiedersehen?
Die Autorin hatte mich mit dem bewegenden Roman „Denk ich an Kiew“ wirklich packen können, daher wollte ich dieses Buch auch unbedingt lesen. Leider kam es für mich zu einer falschen Zeit, da ich aus persönlichen Gründen sehr angespannt war und „Wären wir Vögel am Himmel“ daher immer wieder zur Seite legen musste. Doch das Buch ist es wert, noch einmal gelesen zu werden.
Anfangs habe ich mich sehr schwergetan, die Personen auseinander zu halten, doch nachdem ich mir eine Art Stammbaum aufgeschrieben hatte, war das kein Problem mehr.
Ich habe sehr mitgelitten mit diesen Menschen, die doch nur ihr bescheidenes Leben leben wollten und immer wieder vom Regen in die Traufe kamen. Sie mussten unter den Deutschen genauso leiden wie unter den Russen. Die Grausamkeiten sind schrecklich und die Familien mussten auch noch zuschauen, wie ihre Liebsten gefoltert und ermordet wurden. Es ist erschreckend, wie manche Menschen zur Bestie werden und jede Menschlichkeit ablegen.
Lilija und ihr Vater fliehen vor den schrecklichen Erinnerungen und können ihnen doch nicht entkommen. Dann geht Lilija in ihr Dorf zurück, wo sie von Verwandten aufgenommen wird. Sie trifft alte Freunde und den Polen Filip. Filip ist eigentlich ihr Feind und doch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Aber kann man in solchen Zeiten sein Herz verschenken? Auch Halya wird erbarmungslos von ihrer Familie getrennt. Auf dem Transport treffen sich Lilija, Slavko und Halya. Sie stehen zusammen und geben sich gegenseitig Kraft. Als Vika, Slavkos Mutter, erfährt, wo die Kinder sind, macht sie sich auf den Weg nach Westen.
Interessant sind die Vorbemerkungen der Autorin, die wichtig sind, das Geschehen einzuordnen.
Es ist schwer zu ertragen, wie grausam die Menschen sein können. Aber sich zu erinnern und aus dem Vergangenen zu lernen, ist wichtig. Ich kann diesen erschütternden Roman nur empfehlen.
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Bilder, die nachwirken….
Wären wir Vögel am Himmel
Lilija, ihr Cousin Slavko und Halya sind fast noch Kinder als sie aus ihrem Heimatland, der Ukraine fliehen müssen. Auch Slavkos Mutter Vika flieht mit ihrer restlichen Familie nach Westen. Jeder betrauert Familienmitglieder …
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Bilder, die nachwirken….
Wären wir Vögel am Himmel
Lilija, ihr Cousin Slavko und Halya sind fast noch Kinder als sie aus ihrem Heimatland, der Ukraine fliehen müssen. Auch Slavkos Mutter Vika flieht mit ihrer restlichen Familie nach Westen. Jeder betrauert Familienmitglieder und Freunde, versucht aber selbst zu überleben. Wer von den Lieben ist überhaupt noch am Leben und welche Chance besteht, sich irgendwo und irgendwann wieder zu finden?
Geschrieben wurde der Roman von Erin Litteken. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihr erfolgreiches Debüt „Denk ich an Kiew“ kenne ich bislang noch nicht.
Eingeteilt ist das Buch in 59 relativ kurze Kapitel. Abwechselnd wird Vikas, Lilijas und Halyas Geschichte erzählt. Teilweise verknüpfen sich die Handlungsstränge. Anfangs haben mich die verschiedenen Geschichten mit den dazu gehörenden Personen durch die schnellen Wechsel ein bisschen verwirrt. Spätestens in zweiten Drittel waren mir dann aber die Zuordnungen klar und das Folgen der Handlung wurde einfacher. Die Sprache kam mir von Anfang an entgegen. Erin Litteken erzählt sehr bildhaft, was angesichts der Geschichte, die sie erzählt, teilweise schon harte Kost ist.
Fazit: Alles in allem bin ich sehr froh, das Buch gelesen zu haben. Mir sind jetzt viele historischen Zusammenhänge so viel klarer und ich kann den heutigen Konflikt viel besser einordnen. Das Buch wirkt sehr in mir nach. Bilder sind so gut beschrieben, dass sie vor meinem geistigen Auge immer noch auftauchen. Ich empfehle das Buch sehr, man muss aber als Leser in einem stabilen Zustand sein. Mein nächstes Buch wird jetzt definitiv etwas Leichtes sein.
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Gegen das Vergessen
"Wären wir Vögel am Himmel" von Erin Litteken ist eine bewegende Erzählung, die die Kraft der Hoffnung inmitten von Not und Elend einfängt. Das Buch öffnet die Tür zu einem Kapitel, das für viele Leser vielleicht bisher im Dunkeln …
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Gegen das Vergessen
"Wären wir Vögel am Himmel" von Erin Litteken ist eine bewegende Erzählung, die die Kraft der Hoffnung inmitten von Not und Elend einfängt. Das Buch öffnet die Tür zu einem Kapitel, das für viele Leser vielleicht bisher im Dunkeln lag, und präsentiert eine persönliche Reise durch eine Zeit voller Herausforderungen und menschlicher Stärke.
Die vielschichtige Handlung erfordert etwas Mühe, die Zusammenhänge zwischen den Personen und Situationen nachzuvollziehen. Im Roman steht nicht die Politik im Vordergrund, sondern die individuellen Erfahrungen und Tragödien, die von Gewalt, Verlust und Hunger geprägt sind. Trotzdem strahlt aus jeder Seite ein unübersehbarer Kampfgeist und Überlebenswille.
Durch die Perspektive der fiktiven Figuren erhält der Leser einen tiefen Einblick in die Hoffnungen und Enttäuschungen, die das Leben in dieser Zeit prägten. Die Beschreibung der Verhältnisse und die Darstellung der individuellen Schicksale lassen den Leser die Komplexität und Tragik der ukrainischen Geschichte besser verstehen.
Insgesamt ist "Wären wir Vögel am Himmel" ein Roman, der die grausamen und unmenschlichen Verhältnisse des Krieges zeigt und dazu beiträgt, die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine und anderen Krisengebieten besser zu verstehen.
Mir persönlich waren die vielen Gewalttätigkeiten und Schreckensszenen zu viel und verhinderten, dass ich mich für das Buch begeistern konnte.
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Die Ukraine im 2. Weltkrieg - zwischen Schmerz und Hoffnung
Wären wir Vögel erzählt die Geschichte zweier ukrainischer Familien in der Zeit des zweiten Weltkriegs und dabei auch die schmerzhafte und wechselhafte Geschichte der Ukraine und ihres Volkes. Besonders eindrucksvoll fand …
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Die Ukraine im 2. Weltkrieg - zwischen Schmerz und Hoffnung
Wären wir Vögel erzählt die Geschichte zweier ukrainischer Familien in der Zeit des zweiten Weltkriegs und dabei auch die schmerzhafte und wechselhafte Geschichte der Ukraine und ihres Volkes. Besonders eindrucksvoll fand ich die starken Frauen in der Erzählung. Krieg, Flucht, Verschleppung, Hunger, Verlust und Trauer bestimmen viel zu oft ihren Alltag in dieser Zeit und trotzdem strahlen Lilija, Halya und Vika eine unbändige Stärke und Willen zur Selbstbehauptung aus, jede auf ihre Weise.
Inhaltlich vermittelt der Roman fast schon nebenbei viel historisches Wissen zur Geschichte der Ukraine, ihrem Zerreiben zwischen verschiedenen Mächten und dem Kampf um Unabhängigkeit, der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg und dem grausamen Schicksal von Zwangsarbeiterinnen, die, zum Teil noch Kinder, aus besetzten Staaten in Osteuropa zur Arbeit in der Rüstungsindustrie nach Deutschland verschleppt wurden.
Sensibel blickt Erin Litteken jedoch auch auf die sozialen Beziehungen und bewegt sich hier zwischen Hass und Leid, Menschlichkeit, Hilfe und auch Freundschaften zwischen Polen, Russen und Ukrainern.
Zum Ende hin verliert die Autorin sich leider ein wenig in einer allzu klischeehaften Darstellung.
Sehr lesenswert ist die historische und persönliche Einordnung des Geschriebenen als Anmerkung der Autorin am Endes des Romans.
Sprachlich wurde ich leider nicht ganz überzeugt und kann nicht einschätzen, ob dies an der Übersetzung liegt. Einige Formulierungen ergeben schlicht keinen Sinn, wie wenn Haare vermeintlich an der Wurzel abgeschnitten werden, dann aber kinnlang sind. Andere finde ich eher ungewöhnlich, wie ein Bevor und ein Danach. Für mich wäre Davor und Danach ein üblicherer Ausdruck.
Wären wir Vögel am Himmel ist ein schmerzhafter und hoffnungsvoller Roman zugleich, den ich mit ganz leichten Abstrichen in der Sprache sehr gerne empfehle!
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Das Thema des Buches ist keine leichte Kost - es geht um den 2. Weltkrieg und Menschen, die in der Ukraine leben und sich mit dem Schrecken des Krieges und seiner Folgen auseinandersetzen müssen - Tod, Leid, Verrat, Kampf, Heimatliebe, der Schutz der eigenen Familie und der Menschen, die man …
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Das Thema des Buches ist keine leichte Kost - es geht um den 2. Weltkrieg und Menschen, die in der Ukraine leben und sich mit dem Schrecken des Krieges und seiner Folgen auseinandersetzen müssen - Tod, Leid, Verrat, Kampf, Heimatliebe, der Schutz der eigenen Familie und der Menschen, die man liebt, steht im Vordergrund. Es geht um Deportation als "Ost-Arbeiter" in deutsche Lager und die furchtbaren Lebensumstände der Menschen in diesen Arbeitslagern, um Folter, um Flucht und darum, wie die Menschen sich darauf hervor kämpfen und wie es sie verändert.
Das Bild des Vogels aus dem Titel, sehr schön mit dem Schatten eines Käfigs auf dem Cover dargestellt, wird vor allem im ersten Teil des Buches auch sprachlich sehr oft aufgegriffen. Die Figuren, aus deren Sicht die Geschichte sich entwickelt, sind alle weiblich in verschiedenen Altersstufen - da gibt es die 15jährige Lilija, die gerade auf dem Weg dazu ist, zu einer jungen Frau zu werden, die kindliche 12jährige Halya und die 3 (bald 4fache) Mutter Vika. Sie alle müssen leiden und Dinge erleben, die dazu führen können, dass man zerbricht; aber sie alle kämpfen.
Die Geschichte selbst ist wirklich fesselnd geschrieben, besonders die Szenen während der Bombardierung Dresdens haben mich sehr mitgenommen und die Geschichte der verschiedenen Fluchten der Protagonisten.
Sprachlich sehr besonders entfaltet die Geschichte eine wirkliche starke Wirkung auf den Lesenden und wirkt auch lange nach dem Lesen noch in mir nach.
Die Autorin verarbeitet in den Erzählsträngen ihrer Protagonisten teilweise echte Erlebnisse ihrer Vorfahren - das macht die Geschichte noch mal heftiger für mich!
Doch trotz des - leider wieder recht aktuellem! - Themas gibt es beim Lesen auch viele Momente, die Hoffnung bringen und mich zum Lächeln gebracht haben.
Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen und ich werde die Figuren noch lange in meinem Herzen tragen.
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Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Geschichte der Ukraine während des zweiten Weltkrieges. Im Gebiet Wolhynien im kleinen Ort Maky lebt Lilija mit dem Rest der ihr noch verbliebenen Familie. Denn das junge Mädchen musste mit ansehen, wie Vater, Bruder und Mutter von …
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Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Geschichte der Ukraine während des zweiten Weltkrieges. Im Gebiet Wolhynien im kleinen Ort Maky lebt Lilija mit dem Rest der ihr noch verbliebenen Familie. Denn das junge Mädchen musste mit ansehen, wie Vater, Bruder und Mutter von unterschiedlichen politischen Machthabern ermordet wurden. Nun wohnt sie bei Onkel und Tante, die sie wie eine Tochter aufgenommen haben. Doch sicher ist sie auch hier nicht…
Von der Aushungerung der Ukraine unter Stalins Herrschaft, dem sogenannten Holodomor, hatte ich bereits gelesen. Doch hier im Buch wird deutlich, dass die Bevölkerung sich vor so unterschiedlichen politischen Gruppen in Sicherheit bringen muss. Ob es nun polnische Widerstandsgruppen, russische oder jetzt mit weiterem Vormarsch, die deutschen Truppen sind. Die sind es dann auch, die Lilija und ihren Cousin Slavko als Zwangsarbeiter nach Deutschland schicken. Sehr eindringlich schildert die Autorin, wie unmenschlich sie nach Deutschland transportiert werden, dort nicht weniger entbehrungsreich unter katastrophalen Bedingungen in den Fabriken arbeiten müssen. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch auf, dass der Glaube an eine bessere Zukunft und die Erinnerung an die zurückgebliebenen Familienmitglieder und Freunde ihnen die Kraft geben das alles zu ertragen. Lilija, die eigentlich Kunst und Biologie studieren und nie heiraten wollte, muss einsehen, dass ihr Traum in weite Ferne gerückt ist und Überleben jetzt an erster Stelle steht. Ihre Menschlichkeit verliert sie trotzdem nicht, kümmert sich um Slavko und die junge Halya, die gerade mal 11 denk alt ist und allein keine Chance hätte. Wie sich Lilijas Denkweise, erst nur auf sich und Slavkos Überleben ausgerichtet, dann aber auch Halya mit einschließt ist anschaulich und nachvollziehbar geschildert. Ich fand das Buch, das so ein dunkles Kapitel der ukrainischen Geschichte zum Thema hat, sehr berührend und gebe ihm 4 Lese-Sterne.
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Eindringlich & erschütternd
„Wären wir Vögel am Himmel“ ist der zweite Roman in dem die in Illinois lebende Autorin Erin Litteken über die Erfahrungen ihrer Familie in der Ukraine berichtet.
Die Handlung beginnt 1941 mitten im Zweiten Weltkrieg in Wolhynien. …
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Eindringlich & erschütternd
„Wären wir Vögel am Himmel“ ist der zweite Roman in dem die in Illinois lebende Autorin Erin Litteken über die Erfahrungen ihrer Familie in der Ukraine berichtet.
Die Handlung beginnt 1941 mitten im Zweiten Weltkrieg in Wolhynien. Die Sowjets sind auf dem Rückzug aber statt des erhofften Friedens walzen nun die Nazis durch das Land und nehmen sich rücksichtslos was sie brauchen. Familien werden auseinander gerissen und die Kinder werden zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt.
Anhand der siebzehnjährigen Lilija, ihrem vierzehnjährigen Cousin Slavko und der elfjährigen Halya - denen genau dieses Schicksal widerfährt – und ihren Familien schildert die Autorin eindringlich die damaligen Ereignisse.
Auch wenn mir von vornherein klar war, dass dies keine leichte Lektüre ist, waren die Schilderungen stellenweise für mich kaum auszuhalten. Die Grausamkeiten des Krieges waren mir nicht unbekannt, aber diese durch Einzelschicksale zu erleben ist noch einmal etwas ganz anderes.
Die Schilderungen werden im Wechsel aus Liljas, Halyas und Vikas - Slavkos Mutter – berichtet, wodurch ich mich gut in die Gedanken und Gefühlswelt der Charaktere einfinden konnte.
Es ist unglaublich welche Kraft die Menschen aufgebracht haben, um sich durch die Kriegswirren zu kämpfen, um geliebte Familienangehörige wiederzufinden. Ebenso unbegreiflich sind die Grausamkeiten, die die Menschen sich gegenseitig angetan haben. Gleichzeitig gibt es eine einzigartige Hilfebereitschaft zwischen denen, die schon unsagbar viel Leid ertragen mussten und müssen.
Der Schreibstil von Erin Litteken ist eindringlich und lässt sich leicht lesen. Durch die Perspektivwechsel baut sie Spannung auf. Ich habe mit den Charakteren gebangt, gehofft und geweint.
Sehr hilfreich fand ich die historischen Informationen vorab, in denen die Autorin die politische Lage einordnet. Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin ihr Werk gelungen ab und ordnet die Geschichte in ihre reale Familiengeschichte ein.
„Wären wir Vögel am Himmel“ ist ein Buch, das unter die Haut geht und vor dem derzeitigen Weltgeschehen aktueller denn je ist.
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Ein Roman, der uns sagt, dass die Ukrainer nicht nur heute im Kriegszustand sind. Es ist das Jahr 1941. Das Land war bisher unter sowjetischer und polnischer Besatzung, die Leute wurden ausgeraubt viele von ihnen wurden getötet und doch nun kommen die Deutschen und die Ukrainer meinen aufatmen …
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Ein Roman, der uns sagt, dass die Ukrainer nicht nur heute im Kriegszustand sind. Es ist das Jahr 1941. Das Land war bisher unter sowjetischer und polnischer Besatzung, die Leute wurden ausgeraubt viele von ihnen wurden getötet und doch nun kommen die Deutschen und die Ukrainer meinen aufatmen zu können. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die SS brennt die Häuer nieder, plündert, raubt und tötet, genauso wie es die Rote Armee getan hat. Lilja, die nach dem gewaltsamen Tod ihrer Familie nun eine Bleibe bei ihrer Tante Vika, ihrem Onkel und deren Kindern gefunden hat, wird von den Deutschen abgeholt und mit ihrem Cousin Slvako in einem Viehwagon unter den schrecklichsten Verhältnissen in ein Arbeitslager nach Leipzig gebracht, wo sie in einer Waffenfabik schuften mußten. Im Zug lernen sie die 12jährige Halya kennen und nehmen sich ihrer an, die von ihrer Mutter von den Deutschen getrennt wurde. Im Lager herrschen menschenunwürdige Verhältnisse, wenig und schlechtes Essen und Schikanen allerorts. Aber auch Vika und ihre Familie mußten aus ihrer Heimat Wolhynien flüchten. Ihr Weg ist nach Westen gerichtet und sie sind lange Zeit unterwegs, Hungern, Frieren und das kleinste Kind leidet immer wieder unter Fieber, aber es gab unterwegs immer nette Menschen, die ihnen weiterhalfen. Auch Lilja, Slavko und Halya gelang die Flucht aus dem Arbeitslager. Lilja hatte zuhause immer die Vögel beobachtet und sie wunderbar nachgezeichnet. Ihr Wunsch war es immer zu studieren, aber der Krieg hat diesen Wunsch total verblassen lassen. Die Autorin hat für dieses Buch die Erlebnisse ihrer eigenen Familie zusammengefaßt, die aus Wolhynien fliehen muße und diese gekonnt mit Fiktion und fiktiven Personen vermischt. Hier wird uns das Grauen und die Unmenschlichkeit des Krieges geschildert, die desolaten Zustände in den Arbeitslagern, wo die Leute an Krankheit und Unterernährung wegstarben wie die Fliegen. Aber auch die Flucht in Kälte und Schnee mit kleinen Kindern war fast nicht zu bewältigen, am Straßenrand sah man tote Kleinkinder und tote Menschen, die vor Schwäche und Krankheit umsanken. Die Pferde verendeten, so dass die Fuhrwerke von den Menschen selbst gezogen werden mußten. Doch in den Flüchtlingen steckte eine unbandige Kraft, weiterzumachen und im Westen ein neues Leben zu beginnen. Die Familien wurden getrennt und man hatte die Hoffnung, sich irgendwie wieder zu finden. Haben Vika, Lilja, Slavo und Halya die Kraft, diese Tortour zu überstehen? Werden sie im Westen wieder zueinander finden? Das Buch hat mich sehr bewegt und auch sehr nachdenklich werden lassen. Waren doch meine Eltern auch Flüchtlnge, aber sie haben über ihre Erlebnisse niemals gesprochen. Das Buch wird jeweils aus der Sicht der einzelnen Personen geschildert: Vika, Lilja, Halya und so können wir deren Gedanken, Wünsche und Ängste sehr gut miterleben. Die Autorin hat eine sehr gute Sprache, die Kapitel sind kurz und man fragt sich immer, wie es nun mit den Protagonisten weitergeht. Aber trotz all dieses Schreckens findet auch eine zarte Liebe hier ihren Platz. Die Beschreibung der Natur, der alten Heimat erweckt beim Leser die Sehnsucht, diese Orte einmal kennen lernen zu dürfen. Das Cover zeigt einen Vogel, der sich in die Lüfte, in die Frteiheit schwingt, so wie es die Personen sich in diesem Buch gewünscht haben.
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Es ist doch eigentlich sehr traurig, das so viel über das Schicksal der Menschen in Westeuropa während des zweiten Weltkrieges geschrieben wird und hier bei uns bekannt ist, aber kaum etwas über die Menschen die in der Ukraine lebten. Umso besser das es die Romane von Erin Littecken …
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Es ist doch eigentlich sehr traurig, das so viel über das Schicksal der Menschen in Westeuropa während des zweiten Weltkrieges geschrieben wird und hier bei uns bekannt ist, aber kaum etwas über die Menschen die in der Ukraine lebten. Umso besser das es die Romane von Erin Littecken gibt. Nach dem großartigen Buch Denke ich an Kiew, ist dieses das Zweite das ich von ihr lese. Sie orientiert sich an der Geschichte ihrer Familie und erzählt von drei jungen Leuten, die aus ihrer Heimat verschleppt werden um in Deutschland Zwangsarbeit zu leisten.
Die ganze Geschichte geht unter die Haut. Die Geschichte der Ukraine dieser Zeit ist die Geschichte von Unterdrückung. Ob nun Russen, Polen oder Deutsche alle wollen ihr Land. Die Geschichte der Menschen hier ist von Verlusten geprägt und doch geben sie nicht auf..
Lilija, ihrCousin Slavko und Halya sind die Hauptpersonen der Geschichte mit ihnen erleben wir die Verschleppung, die Zwangsarbeit und das unvorstellbare Grauen und die Hoffnung irgendwie ihre Familie wieder zu sehen. Ich habe beim Lesen sehr oft Gänsehaut bekommen und war sehr bewegt. Ein Roman der nichts für schwache Nerven ist und doch so wichti
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Der Roman beginnt in der Ukraine im Jahr 1938. Lilija, eine Teenagerin und Waise wird von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgenommen und zählt zur Familie. Eines Tages soll sie mit ihrer besten Freundin Nina und einem weiteren Jungen aus ihrem neuen Umkreis in den Zug nach Deutschland steigen, um …
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Der Roman beginnt in der Ukraine im Jahr 1938. Lilija, eine Teenagerin und Waise wird von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgenommen und zählt zur Familie. Eines Tages soll sie mit ihrer besten Freundin Nina und einem weiteren Jungen aus ihrem neuen Umkreis in den Zug nach Deutschland steigen, um dort als Ostarbeiter in einer Fabrik zu arbeiten... Als die ganze Lage auch für ihren Onkel und ihre Tante immer brisanter wird, brechen sie auf, um die Familie wieder zusammenzuführen...
Trotz des schweren Themas ist der Roman leicht zu lesen. Erschreckende Tatsachen werden abgehandelt und aufgedeckt. Sehr erschütternd, wenn man bedenkt, dass Litteken hier die Erinnerungen ihrer Vorfahren eingebaut hat. An viele Details hätte ich nie gedacht und so detailliert war der Geschichtsunterricht bei mir nie besprochen worden. Gegen Ende gab es für mich allerdings zu viele Zufälle und Happy Ends, sodass dem Roman für mich viel Glaubwürdigkeit, Dramatik, Zerriss und Tragik gestohlen wurde. Daher wirkte der Roman tatsächlich wenig in mir nach. Er rührte mich nicht zu Tränen oder war emotionsgeladen. In meinen Augen hatte der Roman definitiv in den ersten zwei Dritteln Potenzial, aber letztlich kann es nicht mit der realen Katastrophe und den wahren Ausmaßen gleichgesetzt werden.
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