Celeste Ng
Broschiertes Buch
Unsre verschwundenen Herzen
Roman "Eine eindringliche Betrachtung der - manchmal unbeabsichtigten - Macht der Worte." Stephen King
Übersetzung: Jakobeit, Brigitte
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Über die Liebe in einer von Angst zerfressenen WeltEin mitreißender Roman über die Sprengkraft der Literatur und die Macht der Liebe in dunklen ZeitenNeu im Taschenbuch: Der dritte Roman der Bestsellerautorin von 'Was ich euch nicht erzählte' und 'Kleine Feuer überall'Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Ihr Leben wird von Gesetzen bestimmt, die nach Jahren der Krise die »amerikanische Kultur« erhalten sollen: Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben. Als Bird einen rätselhaften Brief erhält, beginnt er, na...
Über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt
Ein mitreißender Roman über die Sprengkraft der Literatur und die Macht der Liebe in dunklen Zeiten
Neu im Taschenbuch: Der dritte Roman der Bestsellerautorin von 'Was ich euch nicht erzählte' und 'Kleine Feuer überall'
Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Ihr Leben wird von Gesetzen bestimmt, die nach Jahren der Krise die »amerikanische Kultur« erhalten sollen: Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben. Als Bird einen rätselhaften Brief erhält, beginnt er, nach seiner verschwundenen Mutter zu suchen. Wieso hat sie ihn verlassen? Seine Reise führt ihn zu den Geschichten seiner Kindheit, in Büchereien, die ein Hort des Widerstands sind - und zu seiner Mutter. Wird nun ein besseres Leben beginnen? Eine ebenso spannende wie berührende Fabel über die unerschütterliche Liebe zwischen Mutter und Sohn und eine Gesellschaft, die die Bruchstücke ihres verschwundenen Herzens sucht.
»In Celeste Ngs Romanen brodelt es unter der Oberfläche sauberer Vorstädte. Sie schreibt Bestseller über Rassismus, in denen es hoch hergeht. « Elisa von Hof, SPIEGEL
Ebenfalls von Celeste Ng bei dtv erschienen sind:
'Was ich euch nicht erzählte'
'Kleine Feuer überall', die Romanvorlage zur Amazon-Serie 'Little Fires Everywhere'
Ein mitreißender Roman über die Sprengkraft der Literatur und die Macht der Liebe in dunklen Zeiten
Neu im Taschenbuch: Der dritte Roman der Bestsellerautorin von 'Was ich euch nicht erzählte' und 'Kleine Feuer überall'
Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Ihr Leben wird von Gesetzen bestimmt, die nach Jahren der Krise die »amerikanische Kultur« erhalten sollen: Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben. Als Bird einen rätselhaften Brief erhält, beginnt er, nach seiner verschwundenen Mutter zu suchen. Wieso hat sie ihn verlassen? Seine Reise führt ihn zu den Geschichten seiner Kindheit, in Büchereien, die ein Hort des Widerstands sind - und zu seiner Mutter. Wird nun ein besseres Leben beginnen? Eine ebenso spannende wie berührende Fabel über die unerschütterliche Liebe zwischen Mutter und Sohn und eine Gesellschaft, die die Bruchstücke ihres verschwundenen Herzens sucht.
»In Celeste Ngs Romanen brodelt es unter der Oberfläche sauberer Vorstädte. Sie schreibt Bestseller über Rassismus, in denen es hoch hergeht. « Elisa von Hof, SPIEGEL
Ebenfalls von Celeste Ng bei dtv erschienen sind:
'Was ich euch nicht erzählte'
'Kleine Feuer überall', die Romanvorlage zur Amazon-Serie 'Little Fires Everywhere'
Celeste Ng, geboren 1980, wuchs in Pittsburgh, Pennsylvania, und in Shaker Heights, Ohio, auf. Sie studierte Englisch in Harvard und Kreatives Schreiben an der University of Michigan. ¿Was ich euch nicht erzählte¿ stand genauso auf der Bestsellerliste wie ¿Kleine Feuer überall¿, das auch als Miniserie verfilmt wurde. Celeste Ng lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Cambridge, Massachusetts.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- Originaltitel: Our Missing Hearts
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 28. Dezember 2023
- Deutsch
- Abmessung: 115mm x 189mm x 29mm
- Gewicht: 306g
- ISBN-13: 9783423148801
- ISBN-10: 3423148802
- Artikelnr.: 67759825
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
»Bei Celeste Ng geht die bürgerliche Behaglichkeit in Flammen auf.« Süddeutsche Zeitung »Celeste Ng hat das Talent, leise Töne ganz lange nachschwingen zu lassen.« hr2-kultur
Vor fast drei Jahren veränderte sich das Leben von Bird, als seine Mutter Margaret fortging, sie verließ ihn und seinen Vater, kam nie mehr zurück. Zu Hause wird nicht mehr über sie gesprochen, es ist, als habe sie nie existiert, und Bird heißt nun Noah. Als er per Post …
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Vor fast drei Jahren veränderte sich das Leben von Bird, als seine Mutter Margaret fortging, sie verließ ihn und seinen Vater, kam nie mehr zurück. Zu Hause wird nicht mehr über sie gesprochen, es ist, als habe sie nie existiert, und Bird heißt nun Noah. Als er per Post eine seltsame Zeichnung erhält, ist er überzeugt davon, dass diese von seiner Mutter stammt. Er beginnt nachzuforschen, was schlimme Folgen nach sich ziehen kann, schließlich ist PACT in Kraft und Kinder können verschwinden, wenn die Regierung es will. Es sind harte Zeiten und Ungehorsam wird gnadenlos bestraft.
„Der Preserving American Culture and Traditions Act, PACT, das Gesetz zur Erhaltung amerikanischer Kultur und Traditionen. In der Vorschule nannten sie es ein Versprechen: Wir versprechen, die amerikanischen Werte zu schützen. Wir versprechen, aufeinander aufzupassen. Jedes Jahr lernen sie das Gleiche, nur in bombastischeren Worten.“ (Seite 22)
Schon nach den ersten Seiten ist mir klar, dass die Geschichte sich nicht in unserer Zeit abspielt. Erst sind es Hin- und Verweise auf ein Gesetz, das mir vollkommen unbekannt ist, dann aber Geschehnisse, die ich mir kaum vorstellen kann. Der erste Teil dreht sich hauptsächlich um Bird, um seine kindliche Sicht; was er glaubt, was passiert ist beziehungsweise an was er sich erinnert. Diese Sicht ist unvollständig, verzerrt und nicht immer stimmig, was natürlich damit zusammenhängt, dass Bird ein Kind ist und zum Zeitpunkt des Verschwindens von Margaret nicht mal neun Jahre alt. Die vielen Hinweise und Andeutungen, was geschah, sind zwar interessant und machen mich neugierig, aber es ist ein ruhiger Teil, der nicht sonderlich aufregend ist. Dennoch bin ich seltsam gebannt und gespannt darauf, ob ich mehr über die Vergangenheit erfahren werde.
Im zweiten Teil ist es soweit, endlich werden meine Fragen beantwortet und die Lücken gefüllt. Nun bin ich mir sicher, dass ich eine Dystopie lese, dass die Story mehr Fiktion als Realität ist, obwohl erschreckende Parallelen nicht von der Hand zu weisen sind, wenn auch die Ethnie nicht stimmt. Rückwirkend ergibt sich nun erstaunlicherweise eine komplett andere Richtung, was mich staunen und durch die Seiten fliegen lässt. Die Welt, die Celeste Ng vor meinen Augen entstehen lässt, macht mir Angst, denn so abwegig ist eine solche nicht. Ein Szenario, das so ähnlich bereits in vielen Teilen der Welt für viele Menschen Realität ist, abscheulich und verachtend, erschütternd und krank.
Ich hatte keine Ahnung, wie dieses Buch enden könnte und war gespannt auf die Auflösung im dritten Teil. Das Ende ist anders als gedacht, allerdings könnte ich mir kein anderes vorstellen, weil es so gut zum Gesamtbild passt. Es ist ganz schön traurig, aber auch traurig schön. Emotional und ergreifend endet die Erzählung und stimmt mich nachdenklich, wozu auch das Nachwort der Autorin beiträgt, das einiges erklärt. Ein wunderbares Buch über ein Thema, das wohl alle angeht, ob sie Kinder haben oder auch nicht. Über eine Ungerechtigkeit, die gerade überall auf der Welt tatsächlich passiert. Grandios umgesetzt und in eine Geschichte verpackt, die berührt, erschüttert und hoffentlich aufrüttelt. Volle Punktzahl mit Sternchen gibt es dafür von mir. Lesen!
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PACT (Preserving American Culture and Traditions) sorgt seit 10 Jahren für Ordnung und Gerechtigkeit. Schutz und Sicherheit für die Amerikaner stehen an oberster Stelle. Schuld an der Instabilität des Landes sind - da ist man sich sicher - die Chinesen. Asiatisch aussehende Menschen …
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PACT (Preserving American Culture and Traditions) sorgt seit 10 Jahren für Ordnung und Gerechtigkeit. Schutz und Sicherheit für die Amerikaner stehen an oberster Stelle. Schuld an der Instabilität des Landes sind - da ist man sich sicher - die Chinesen. Asiatisch aussehende Menschen werden rigoros diskriminiert, ausgeschlossen und es wird mit aller Gewalt gegen sie vorgegangen. Protest und Demonstrationen werden im Keim erstickt. Familien werden auseinandergerissen, Leben zerstört. Auch Bird‘s Mutter ist irgendwann einfach verschwunden. Sein Vater Ethan wiederholt immer und immer wieder, dass er mit ihr nichts mehr zu tun hat, dass sie nichts mehr von ihr wissen wollen und auch seinem Sohn macht er klar, wie wichtig es ist, keine Worte über sie zu verlieren. Jedoch erhält Bird immer wieder kleine Botschaften, die ihm einen bestimmten Weg weisen wollen. Vielleicht etwa zu seiner Mutter? Finden all die verschwundenen Herzen wieder zueinander?
Während der ersten Hälfte war ich noch skeptisch. Was würde mich erwarten? Wird mich die Geschichte an irgendeinem Punkt abholen und nicht mehr loslassen? Das Gelesene nimmt man auf, aber das Dazwischen liegt im Nebel verborgen. Meine Befürchtung war, dass das viele zwischen den Zeilen lesen und Erahnen die Spannung dämpfen wird. Dem war zum Glück nicht so. Genau zum richtigen Zeitpunkt erlebt die Geschichte eine Wendung, die leicht märchenhaft angehaucht ist. Das war für mich eines der Highlights im Buch. Ab der zweiten Hälfte lichtete sich der Nebel und viele offene Fragen ergaben ein großes Ganzes. Figuren betraten die Bildfläche und nahmen mich völlig ein. Celeste Ng scheut sich nicht, so viel Aktuelles in ihrem Roman zu verarbeiten. Er ist vielschichtig, mitreißend, tiefgründig, aufwühlend und beklemmend und vor allem sehr lesenswert!
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Celeste Ng führt uns in ihren neuen Roman in eine nahe Zukunft und kreiert ein dystopisches Szenario (das sich leider gar nicht mal so weit hergeholt anfühlt), in dem Asian Americans als Wurzel allen Übels gesehen und ausgegrenzt werden und zunehmender Gewalt ausgesetzt sind. Im …
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Celeste Ng führt uns in ihren neuen Roman in eine nahe Zukunft und kreiert ein dystopisches Szenario (das sich leider gar nicht mal so weit hergeholt anfühlt), in dem Asian Americans als Wurzel allen Übels gesehen und ausgegrenzt werden und zunehmender Gewalt ausgesetzt sind. Im Zentrum steht ein 12-jähriger Junge, der sich auf die Suche nach seiner Mutter macht. Diese Hauptfigur ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Die beklemmende Welt aus der Perspektive eines Kindes erzählt zu bekommen, macht sie einerseits leichter verdaulich, andererseits noch emotionaler und purer greifbar. Die Szenerie, die Figuren, die Stimmungen sind wunderbar und so bildreich geschrieben. Ebenfalls großartig: die Entwicklung der Gesellschaft (von einem auslösenden Ereignis bis zu dem Chaos und Hass der Gegenwart des Romans) ist so plausibel beschrieben, so schleichend geschehen, dass einem Angst und Bange wird. Ein sehr wichtiger und großartiger Roman, mit trotz allem sehr viel Wärme und Herz.
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Nach „Kleine Feuer überall“ nun der neue Roman einer Ausnahmeautorin.
Celeste Ng legt den Finger in die Wunde. Das Thema ihres neuen Romans ist Ausgrenzung. Sie zeichnet eine fiktive Welt in den USA in einer gar nicht so fernen Zukunft. Kinder werden von ihren Eltern entfernt, wenn …
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Nach „Kleine Feuer überall“ nun der neue Roman einer Ausnahmeautorin.
Celeste Ng legt den Finger in die Wunde. Das Thema ihres neuen Romans ist Ausgrenzung. Sie zeichnet eine fiktive Welt in den USA in einer gar nicht so fernen Zukunft. Kinder werden von ihren Eltern entfernt, wenn die Eltern nicht regelkonform leben oder sich etwas zuschulden kommen lassen. Natürlich geschieht diese „Aktion“ immer gegen den Willen der Kinder. Auch Noah, 12 Jahre und von seiner Mutter Bird genannt, muss diese Erfahrung machen, als seine beste Freundin Sadie verschwindet. Noah, dessen Mutter ihn vor 3 Jahren verlassen hat, sucht Antworten. Und macht sich auf die Suche nach seiner Mutter.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Wohin geht die Welt? Kann es zu solch einem Szenario auch tatsächlich kommen? Aber auch ein Buch, das zeigt, was Mutterliebe ist.
Den Einstieg fand ich etwas schwierig. Bis man weiß, was PACT ist und wie die Menschen damit leben. Aber als Bird sich auf die Suche nach seiner Mutter macht, war ich hin und weg. Atmosphärisch dicht geschrieben und sehr mitreißend, authentisch und beklemmend.
Fazit: Birds Geschichte ist nichts, das man schnell vergisst.
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Meine Meinung:
Dies war tatsächlich die erste Geschichte der Erfolgsautorin Celeste Ng und ich war wirklich mehr als begeistert.
Dieses Buch ist für mich eines der literarisch überzeugendsten Bücher in diesem Jahr. Denn selten habe ich eine so faszinierende Art erlebt, wie eine …
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Meine Meinung:
Dies war tatsächlich die erste Geschichte der Erfolgsautorin Celeste Ng und ich war wirklich mehr als begeistert.
Dieses Buch ist für mich eines der literarisch überzeugendsten Bücher in diesem Jahr. Denn selten habe ich eine so faszinierende Art erlebt, wie eine Geschichte erzählt wird, so emotional, spannend und von literarischem Können geprägt, dass man voller Erstaunen dem Geschehen des Buches entgegen blickt und dieses kaum mehr aus der Hand legen kann.
Ng erschafft eine Geschichte, die komplex und durch viele Personen geschildert wird. Dabei lösen die so fein und präzise, beinahe minutiös ausgearbeiteten Charaktere eine solche Sogkraft, durch ihre Ambivalenz aus, dass man erstaunt vor der Geschichte verweilt. Denn das großartige ist, ihre Charaktere sind keinesfalls perfekt, oder leicht zu durchschauen, sie sind zutiefst menschlich und dabei manchmal hassens- und liebenswert zugleich.
Dabei setzt sie sich mit streitbaren, wichtigen und aktuellen Themen wie Rassismus auseinander, ohne dabei eine Meinung aufzuzwingen oder einseitig auf dss Geschehen zu blicken. Vielmehr macht sie dies mit viel Empathie und Glaubwürdigkeit!
Mein Fazit:
Ein unglaubliches spannendes Buch, das beinahe die Qualitäten eines Pageturners hat. Welches streitbare Themen und Charaktere hervorbringt, die ebenso vom Leben geprägt und vielschichtig gezeichnet sind, wie es das echte Leben ist. In meinen Augen ein zutiefst kluges und literarisch mehr als lesenswertes Buch!
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Die amerikanische Gegenwart hat Celeste Ng in „Unsre verschwundenen Herzen“ verarbeitet, es ist eine Art Dystophie geworden. Wir sind in Cambridge an der Harvard-Universität. Um den 12jährigen Bird, der eigentlich Noah heißt, spinnt sich diese Familiengeschichte. Er lebt …
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Die amerikanische Gegenwart hat Celeste Ng in „Unsre verschwundenen Herzen“ verarbeitet, es ist eine Art Dystophie geworden. Wir sind in Cambridge an der Harvard-Universität. Um den 12jährigen Bird, der eigentlich Noah heißt, spinnt sich diese Familiengeschichte. Er lebt mit seinem Vater, einem Bibliothekar, in einer kleinen Wohnung. Seine Mutter ist Asiatin, vor nunmehr drei Jahren ist sie gegangen, um ihre Familie zu schützen, denn ihr sieht man die Andersartigkeit sofort an und es ist gefährlich, als Asiat erkannt zu werden. PAO zu sein ist kein Verbrechen sagen sie. Nicht um ethnische Zugehörigkeit geht es ihnen, ausschlaggebend ist eher Patriotismus und Gesinnung. So zumindest die offizielle Lesart der Behörden. „Jeder wusste, dass Birds Mutter eine Person of Asian Origin war. Kung-PAOs nannten sie manche Kinder…“
Der Roman erinnert an die vorherige Regierung, die das Land mit ihrem Slogan „Amerika first“ tief gespalten hat. Die anti-asiatische Stimmung wurde auch angeheizt, als der damalige Präsident vom China-Virus sprach. Für Krisen wurde alles Asiatische verantwortlich gemacht,
ein großes Thema dieses Buches. Es wurde ein Gesetz erlassen - PACT genannt - in dem alles unter Generalverdacht stand, was nicht amerikanisch war. Ein Gesetz zur Erhaltung amerikanischer Kultur und Tradition. Birds Mutter Margret ist Schriftstellerin, die Suche nach ihr ist ein Erzählstrang. Man erfährt im Laufe der Geschichte, warum sie ihre Familie verlassen hat. Eines ihrer Gedichte „Missing Hearts“ wird zur Losung derer, die gegen dieses Regime angehen. Auch verschwinden Kinder spurlos, die gegen den Willen ihrer Eltern den Familien entrissen werden. In den Bibliotheken – und nicht nur da – regt sich Widerstand, es werden Botschaften auf geheimen Wegen weitergegeben.
Ich mag das Buch, ich bin neugierig auf Birds Leben, will mehr von seiner Mutter wissen. Wird er sie wiedersehen? Er vermisst sie - diejenige, deren Bücher nicht mehr zu haben sind. Ausgemustert sind sie, genau so wie sie auch. Ihre Spuren sind verwischt, einfach nicht mehr vorhanden.
Und dann mag ich das Buch so überhaupt nicht. Der Ton, den Celeste Ng anschlägt, ist eine distanzierte Kühle. Eine düstere Welt, eine bedrückende Stimmung schwebt von Anfang an über der Geschichte. Es geht um die Ausgrenzung all derer, die nicht der Norm entsprechen, dieser nicht entsprechen wollen oder können. Die reale Welt schwingt im Hintergrund mit, die Autorin zeichnet ein realistisches Bild, in der Andersdenkende eingeschüchtert werden, die verfolgt und diskriminiert werden. Und doch gibt es immer wieder die anderen, die im Verborgenen helfen, die versteckte Botschaften weiterreichen.
Zwischen Traum und Realität sind „Unsre verschwundenen Herzen“ angesiedelt. Auch eine Geschichte über die Liebe zwischen Mutter und Sohn in dunklen Zeiten. Ein Roman, der nicht durchgehend unterhält, der von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit erzählt, der auch berührende Momente einfängt mit einem Ende, das dann doch sehr plötzlich daherkommt.
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Mein erster Roman von Celeste Ng, einer Autorin, deren Name mir schon häufig über den Weg gelaufen ist und die ich nun endlich einmal über eins ihrer Werke kennenlernen wollte.
Das Setting des Buchs war für mich überraschend dystopisch. Die USA der nahen Zukunft hat …
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Mein erster Roman von Celeste Ng, einer Autorin, deren Name mir schon häufig über den Weg gelaufen ist und die ich nun endlich einmal über eins ihrer Werke kennenlernen wollte.
Das Setting des Buchs war für mich überraschend dystopisch. Die USA der nahen Zukunft hat gerade eine gewaltige Krise hinter sich, Schreckensszenarien des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der Gewalt haben die gesellschaftliche Stabilität in die Knie gezwungen. Was daraus erwächst sind neue Regeln zur "Aufrechterhaltung der Ordnung", neue Feindbilder, die sich gegen Menschen asiatischer Herkunft richten und die schließlich im PACT-Gesetz ihren Ausdruck finden, dem Gesetz zur Erhaltung Amerikanischer Kultur und Traditionen. Vor diesem Hintergrund lernen wir Bird kennen, einen 12-jährigen Jungen, dessen chinesisch-stämmige Mutter vor einigen Jahren von heute auf morgen verschwunden ist und dessen Vater seitdem kein Wort mehr darüber verliert. Doch dann trifft ein Brief ein, und Bird versucht, sich auf eigene Faust das Verschwinden seiner Mutter zu erklären.
Vor allem zu Beginn baut der Roman einiges an Spannung auf. Genau wie Bird habe auch ich mich erst an die gesellschaftlichen Umstände herantasten müssen. Celeste Ng malt ein Bild von Unterdrückung, Überwachung, Denunzierung, Widerstand, weckt viele Fragen, die mich flott durchs Buch getragen, letztlich jedoch ein wenig unbefriedigt zurückgelassen haben. Viele Passagen zur Erklärung der gesellschaftlichen Zusammenhänge wurden für mich zu sehr "runtererzählt", die Frage nach der Entstehung der Krise lässt die Autorin offen. Gerade eine Dystopie lässt sich zwar auch völlig abstrakt erzählen, hier sind jedoch die Verknüpfungen zur Realität und zur Gegenwart so eng, dass sich für mich unwillkürlich die Frage nach den Verbindungen von hier nach dort aufdrängte. Stattdessen steht die heldenhafte Suche des kleinen Bird nach seiner Mutter im Vordergrund, ein Plot, der zwar erzählerisch einfallsreich, aber auch zunehmend konstruiert und überzogen auf mich wirkte. Worüber ich gerne gelesen habe, war die Rolle von Büchern, Erzählungen, Kunst, Sprache in einer unterdrückten Gesellschaft - ein Thema, welches unter Bücherfreunden sicherlich viele ansprechen wird. Insgesamt eine spannend aufgebaute Welt, allerdings ein wenig zu nachgiebig, um mir nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.
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hatte mehr erwartet
Worum geht es?
Um Bird, der bei seinem Vater lebt. Dessen Mutter fort gegangen ist. Und von der er nun Briefe erhält.
Worum geht es wirklich?
Rassismus, Hoffnung und Schuld
Lesenswert?
Nein, ich wurde enttäuscht. Mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr …
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hatte mehr erwartet
Worum geht es?
Um Bird, der bei seinem Vater lebt. Dessen Mutter fort gegangen ist. Und von der er nun Briefe erhält.
Worum geht es wirklich?
Rassismus, Hoffnung und Schuld
Lesenswert?
Nein, ich wurde enttäuscht. Mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr gespannt und hatte auch hohe Erwartungen.
Der Schreibstil ist prinzipiell angenehm und gut zu lesen, dennoch war gerade der Einstieg eher beschwerlich und konnte mich absolut nicht fesseln. Es hat mich schlicht nicht interessiert, was auf den Seiten passiert.
Es ist die Rede von der unendlichen Mutterliebe, aber auch diesen Aspekt konnte ich nicht greifen. Viel interessanter und dann zunehmend auch beängstigender fand ich eine Welt, die zeigt, wozu Rassismus führen kann. Ausgrenzung, Begrenzung, Entscheidungen über ganze Familien werden getroffen. Dieser Teil war bewegend und hat mich dem Buch wieder näher geführt.
Die Figuren waren alle nicht richtig greifbar, ihr Handeln war oft nicht klar und dann eher einseitig. Gerade bei den Nebenfiguren habe ich das öfters nicht verstanden und mich eher wie in einem Märchen gefühlt, wo ihre ganze Aufgabe nur aus der Begleitung der Hauptfigur besteht.
Schade, dass das Buch nicht nachwirkt, dass es nichts ausgelöst hat.
Und auf der anderen Seite hat es mir sehr gut aufgezeigt, warum man gegen Ausgrenzung aufstehen sollte, warum man solche Abläufe verhindern muss. Wozu es führen kann, wenn wir bestimmte Menschengruppen diskriminieren und uns über sie stellen.
Ob das das Ziel dieses Buches war, weiß ich nicht. Aber es ist der Grund, warum ich es weiter gelesen habe und nicht komplett enttäuscht bin.
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Poetische Dystopie - Ergreifend, erschreckend und fesselnd zugleich
"Unsre verschwunden Herzen" der Autorin Celeste Ng, ist ein Roman welcher mir definitiv unter die Haut ging und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Meisterhaft erzählt die Autorin von einer Welt, …
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Poetische Dystopie - Ergreifend, erschreckend und fesselnd zugleich
"Unsre verschwunden Herzen" der Autorin Celeste Ng, ist ein Roman welcher mir definitiv unter die Haut ging und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Meisterhaft erzählt die Autorin von einer Welt, welche erschreckender weise gar nicht so unglaubwürdig erscheint. Nach einer Krise, wird ein Schuldiger gesucht und in Amerikas langjährigem Kontrahenten China gefunden. Was folgt ist eine glaubhafte und stufenweise Verfestigung von Hass und Rassismus gegen alle asiatisch gelesenen Personen. Celeste Ng beleuchtet in ihrem Roman sowohl die staatlichen Maßnahmen (welche in Form des PACT auftreten), als auch die oft sehr persönlichen Reaktionen von unterschiedlichen Menschen. Ungeschönt, aber dadurch umso glaubhafter geschildert, waren nicht alle Szenen leicht auszuhalten.
Aufgeteilt in drei unterschiedliche Erzählperspektiven ergibt sich im Gesamten ein stimmiges Bild. Am liebsten mochte ich den ersten Teil des Buchs, welcher aus Sicht des 12-Jährigen Bird erzählt wird. Diese kindliche Perspektive, geprägt von einer ordentlichen Portion Naivität, ist wirklich großartig gelungen. Aber auch der zweite Teil, welcher anschließend aus Sicht von Birds Mutter erzählt, macht Sinn und bringt wertvolle Einsichten mit sich. Einzig am Ende verlor mich die Autorin aufgrund der erzwungenen Dramatik etwas. Trotzdem ist ihr Werk für mich ein absolutes 5- Punkte-Buch. Thematisch holte es mich absolut ab und trotz der teils poetischen Sprache, blieb der Schreibstil durchgehend angenehm lesbar. Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Lesenswert, vielschichtig, wenn auch keine leichte Kost. Für diese Lektüre sollte man sich definitiv Zeit nehmen.
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Sehr gut geschrieben, es wird so viel Aktuelles in diese fiktive Geschichte gepackt.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm, schön flüssig. Ich mag die Sprache der Autorin. Ich fand auch die Hauptcharaktere sehr interessant.
Eine wirklich facettenreiche, mitreißende, …
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Sehr gut geschrieben, es wird so viel Aktuelles in diese fiktive Geschichte gepackt.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm, schön flüssig. Ich mag die Sprache der Autorin. Ich fand auch die Hauptcharaktere sehr interessant.
Eine wirklich facettenreiche, mitreißende, berührende, tiefgründige und schockierende Story.
Ich bin sehr neugierig auf weitere Werke der Autorin geworden.
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