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Jung, ledig, selbstbestimmt - und ungewollt schwanger.Hedda ist nach einem One-Night-Stand ungewollt schwanger und möchte schnellstmöglich abtreiben. Doch sie hat die Rechnung ohne das norwegische Gesundheitssystem gemacht, das eine mehrtägige Bedenkzeit vorsieht. Und die setzt ihr unerwartet zu ...Die 33-jährige Hedda, Journalistin in Oslo, hat eine Lebenskrise: Ihr wird gekündigt, und ihre Langzeitaffäre (und heimliche große Liebe) Lukas macht Schluss mit ihr. Sie wählt die große Geste und bricht zu einer Irrfahrt quer durch Europa auf, die mit einem Fast-Flugzeugabsturz über Saraj...
Jung, ledig, selbstbestimmt - und ungewollt schwanger.
Hedda ist nach einem One-Night-Stand ungewollt schwanger und möchte schnellstmöglich abtreiben. Doch sie hat die Rechnung ohne das norwegische Gesundheitssystem gemacht, das eine mehrtägige Bedenkzeit vorsieht. Und die setzt ihr unerwartet zu ...
Die 33-jährige Hedda, Journalistin in Oslo, hat eine Lebenskrise: Ihr wird gekündigt, und ihre Langzeitaffäre (und heimliche große Liebe) Lukas macht Schluss mit ihr. Sie wählt die große Geste und bricht zu einer Irrfahrt quer durch Europa auf, die mit einem Fast-Flugzeugabsturz über Sarajewo beginnt und mit einem One-Night-Stand mit dem Aussteiger Milo in Berlin endet. Zurück in Oslo stellt sie fest, dass sie ungewollt schwanger ist. Sie ist sich sicher, dass sie das Kind nicht behalten und eine schnelle Abtreibung möchte. Doch gar so einfach macht man es ihr nicht, denn der Arzt eröffnet ihr, dass sie zunächst eine mehrtägige Bedenkzeit einhalten muss. Und diese bringt Hedda ins Grübeln.
Lotta Elstad gelingt ein ungewöhnlicher, sehr unaufgeregter, sehr heutiger Blick auf einen wichtigen Aspekt weiblicher Selbstbestimmung, und sie schafft eine toughe, unabhängige Protagonistin mit bissigem Humor, der unsere Sympathien jederzeit sicher sind.
Hedda ist nach einem One-Night-Stand ungewollt schwanger und möchte schnellstmöglich abtreiben. Doch sie hat die Rechnung ohne das norwegische Gesundheitssystem gemacht, das eine mehrtägige Bedenkzeit vorsieht. Und die setzt ihr unerwartet zu ...
Die 33-jährige Hedda, Journalistin in Oslo, hat eine Lebenskrise: Ihr wird gekündigt, und ihre Langzeitaffäre (und heimliche große Liebe) Lukas macht Schluss mit ihr. Sie wählt die große Geste und bricht zu einer Irrfahrt quer durch Europa auf, die mit einem Fast-Flugzeugabsturz über Sarajewo beginnt und mit einem One-Night-Stand mit dem Aussteiger Milo in Berlin endet. Zurück in Oslo stellt sie fest, dass sie ungewollt schwanger ist. Sie ist sich sicher, dass sie das Kind nicht behalten und eine schnelle Abtreibung möchte. Doch gar so einfach macht man es ihr nicht, denn der Arzt eröffnet ihr, dass sie zunächst eine mehrtägige Bedenkzeit einhalten muss. Und diese bringt Hedda ins Grübeln.
Lotta Elstad gelingt ein ungewöhnlicher, sehr unaufgeregter, sehr heutiger Blick auf einen wichtigen Aspekt weiblicher Selbstbestimmung, und sie schafft eine toughe, unabhängige Protagonistin mit bissigem Humor, der unsere Sympathien jederzeit sicher sind.
Lotta Elstad, Jahrgang 1982, arbeitet als Autorin, Journalistin, Historikerin, Lektorin. Sie hat diverse Romane und Sachbücher auf Norwegisch veröffentlicht. 'Mittwoch also' ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Originaltitel: Jeg nekter å tenke
- Artikelnr. des Verlages: 4002271
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 22. August 2019
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 116mm x 30mm
- Gewicht: 355g
- ISBN-13: 9783462052039
- ISBN-10: 3462052039
- Artikelnr.: 56040810
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
»Selten findet man Heiterkeit und Melancholie zu solche einer sensationellen Lektüre vereint. Literarisch äußerst wertvoll!« Susann Fleischer literaturmarkt.info 20190822
Eine "schwarze Komödie" zum Thema Abtreibung? "Humorvoll", "Ein großartiger Unterhaltungsroman"? Alles Zuschreibungen aus der Presse zu Lotta Elstads Roman "Mittwoch also". Die mich zumindest stutzig machen. Und ja, die Ton, den die Autorin, …
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Eine "schwarze Komödie" zum Thema Abtreibung? "Humorvoll", "Ein großartiger Unterhaltungsroman"? Alles Zuschreibungen aus der Presse zu Lotta Elstads Roman "Mittwoch also". Die mich zumindest stutzig machen. Und ja, die Ton, den die Autorin, Jahrgang 1982, anschlägt ist ein lockerer, frischer, frecher. Nach den vielen düster-melancholischen Texten, die ich in den letzten Wochen aus Norwegen gelesen habe, die Eisflächen, der Schnee, das raue Wetter, war das ganz angenehm. Ein großstädtisches Oslo ist der Schauplatz, eine junge freie Autorin, der Klappentext nennt sie "jung, ledig, selbstbestimmt", die Protagonistin. Diese, Hedda, steht vor den Scherben ihrer Beziehung zu Lukas, dem intellektuellen Geist, den sie einst für eine Zeitung interviewt hat. Für ihn eine Beziehung ohne Bindung, für Hedda die große Liebe. Aber auch sie ist nicht in der Lage, das zuzugeben, verbirgt ihre Gefühle hinter Coolness, behauptet ihren Willen zu Selbstbestimmtheit, Unabhängigkeit. Und leidet. Der Ablenkungstrip nach Griechenland geht gehörig schief. Die Machine nach Athen muss wegen eines medizinischen Notfalls in Sarajevo notlanden, Hedda flieht vor der Flugangst (und ohne Gepäck), fährt über mehrere Stationen nach Hause. Eine davon ist Berlin. Hier trifft sie Milo, einen ziemlich verpeilten, dabei aber ziemlich lebenstüchtigen Typ, mit dem sie eine Nacht verbringt. In Oslo erwarten sie drei Überraschungen: Milo ist ihr nachgereist, ihr Job als freie Mitarbeiterin ist futsch und sie ist schwanger. Keine Frage, sie wird abtreiben. Aber eine neue Regel fordert drei Bedenktage, bevor eine solche genehmigt wird. Aber Hedda ist entschlossen: "Ich will nicht nachdenken!" (So auch der norwegische Originaltitel, "Jeg nekter å tenke"). Sie trifft allerhand fragwürdige Entscheidungen und trauert vor allem Lukas hinterher.
Das alles ist turbulent erzählt, hin und wieder habe ich mich über die Sprache (Übersetzung?) gewundert, die mir ein wenig zu gewollt jugendlich erscheint (Hedda ist schließlich auch schon 33). Der schräge Milo und einige der erzählten Situationen sind tatsächlich ziemlich witzig. Und doch finde ich nicht, dass es sich hier um einen "humorvollen" "Unterhaltungsroman" handelt. Ich finde die Geschichte sehr traurig. Hedda, die sich so sehr nach einem Halt sehnt, das aber noch nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben kann. Die mit niemandem über ihre Schwangerschaft reden kann (bzw. zu können meint). Die mit sich und ihrem Körper so unachtsam umgeht (und das alles im Namen der Selbstbestimmung). Die finanziell kaum über die Runden kommt - Schicksal der nicht abgesicherten "Freelancerin", die sie in ihrem Drang nach Unabhängigkeit sein wollte. Das Ende ist positiv und hoffnungsvoll, wenn man so will. Ich fand es deprimierend, denn für Hedda hat sich kaum etwas geändert.
Die "Aftenposten" vermerkt eine "klare feministische Agenda". Ich wiederum war mir gar nicht so klar, was dieser Roman, den ich übrigens wirklich gut und lesenswert finde, mir sagen will. "Eine toughe, unabhängige Protagonistin mit bissigem Humor, der unsere Sympathien jederzeit sicher sind", wie der Verlag schreibt, vermag ich in ihr nicht zu sehen. Eher eine einsame, orientierungslose Frau ohne Halt, Opfer des Diktums von Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Vielleicht eine Generationenfrage.
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Die 33jährige Journalistin Hedda hat schon bessere Zeiten gesehen. Erst verliert sie ihren Job dann macht auch noch ìhr Liebhaber Schluss mit ihr. Um vor ihrem Liebeskummer zu fliehen begibt sie sich auf eine Reise, die in einem One-Night Stand endet. Um das i-Tüpfelchen noch …
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Die 33jährige Journalistin Hedda hat schon bessere Zeiten gesehen. Erst verliert sie ihren Job dann macht auch noch ìhr Liebhaber Schluss mit ihr. Um vor ihrem Liebeskummer zu fliehen begibt sie sich auf eine Reise, die in einem One-Night Stand endet. Um das i-Tüpfelchen noch draufzuschlagen, erfährt Hedda kurz darauf, dass sie schwanger ist. Eine Katastrophe bricht an. Sie entscheidet sofort, dass sie das Kind nicht austragen wird. Doch das norwegische Gesundheitssystem gibt ihr eine pflichtgemässe 3tägige Bedenkzeit. So beginnt Hedda doch darüber nachzudenken, was wäre wenn. Gleichzeitig versucht ihr One Night Stand Milo sie aufzuspüren. Ob er doch noch Mr. Right ist?
Die Geschichte ist mit einer tüchtigen Brise Humor erzählt, was sehr angenehm auf mich wirkte, dennoch konnten mich ihre Gedankenstränge nicht immer überzeugen. Ich fand so manche ihrer Srpüche für so ein wichtiges und ernstes Thema etwas unreif, und erwachsen ist ja schon allemal.
Das Ende habe ich mir dann doch noch anders erhofft. Fazit: eine angenehm beginnende Geschichte, die dann aber doch zu oberflächlich erscheint.
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Ein provokantes Thema, unterkühlt abgehandelt und mit unsympathischen Figuren gestraft.
Das in knalligen Signalfarben gehaltene Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist ein absoluter Hingucker: modern und kess verspricht es einen alles andere als langweiligen Roman und spricht durch …
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Ein provokantes Thema, unterkühlt abgehandelt und mit unsympathischen Figuren gestraft.
Das in knalligen Signalfarben gehaltene Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist ein absoluter Hingucker: modern und kess verspricht es einen alles andere als langweiligen Roman und spricht durch sein modernes Design auch jüngere Generationen an – vielleicht sogar jene Leser/innen, die ansonsten für gewöhnlich vor einem Roman mit solch tiefgründiger, provokanter Thematik eher zurückschrecken würden. Daher kann ich das Cover mit seinem Eye-Catcher-Effekt definitiv als gelungen bewerten.
Die weibliche Hauptfigur, Hedda - nach einem One-Night-Stand plötzlich schwanger und mit dem Gedanken an ein Baby komplett überfordert - war mir gänzlich unsympathisch. Obgleich ich ihrer teilweise unreifen und übertrieben toughen Einstellung zunächst etwas kritisch gegenüberstand und mich schwer in sie hineinversetzen konnte, hatte ich die Hoffnung, dass sich dies im Laufe des Romans noch ändern würde. (Mit zynischen, sarkastischen Charakteren habe ich auch im realen Leben immer meine Probleme; ich finde, sofern man mit einer Person nicht wirklich vertraut ist, kann ein bissiger Humor schnell mit Bosheit und/oder Verbitterung verwechselt werden.) Fairerweise muss man Hedda zugestehen, dass es gerade knüppeldicke für sie kommt: Job als Journalistin futsch, Wunschpartner weg – und nach einer kopflosen Odyssee durch Europa dann auch noch schwanger von einem Urlaubsflirt, dem Aussteiger Milo. Die vom Staat vor einer Abtreibung vorgeschriebene Bedenkzeit tut Hedda als lästiges Übel ab, kommt dann allerdings doch mehr ins Grübeln als erwartet.
Vorweg möchte ich festhalten, dass ich es enorm wichtig finde, dass in einem modernen Frauenroman auch einmal das Selbstbestimmungsrecht der Frau thematisiert wird – gerade im Hinblick auf eine Schwangerschaft. Noch immer gelten Abbrüche als Gesellschaftstabu, oftmals ohne die jeweiligen Gründe für die Entscheidung der betreffenden Frau zu kennen. Es war mir also von vornherein klar, dass der Inhalt dieses Werkes wahrscheinlich polarisieren würde und ich war gespannt darauf, mit wie viel Ernsthaftigkeit die Autorin Heddas Auseinandersetzung mit einem Schwangerschaftsabbruch behandeln würde. Aber daraus gleich ein Rundherum-Feminismus-Werk mit allerlei politischen Phrasen zu machen…ich weiß nicht. Das erschien mir etwas zu viel des Guten – vor allem, da die entsprechende Tiefe fehlt und mir Heddas Verhalten oftmals oberflächlich und ihre Gedankenansätze zu verkrampft-hip und ach-wie-individuell vorkamen. Ehrlich gesagt hatte ich aufgrund des Klappentextes erwartet, dass der Fokus hauptsächlich auf Heddas Entscheidungszeit liegen würde und ihren Zweifeln, Zukunftsängsten, möglichen Lösungsansätzen (- und weniger auf ihrem Liebesleben -) …weit gefehlt. Zwar wurde die Handlung durch einige humorvolle Elemente aufgelockert, das Ganze behielt für mich jedoch einen unterkühlten Beigeschmack. Den Schreibstil der Autorin kann ich definitiv als 'eigen' bezeichnen, ein gedankliches Hin und Her in Form langer Schachtelsätze – das ist Geschmackssache; wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, lässt sich das Werk schon am Stück lesen.
Fazit: Inhaltlich anders als erwartet – eine stark polarisierende Hauptfigur, deren Verhalten ich größtenteils nicht nachvollziehen konnte, daher fällt mir eine Empfehlung eher schwer. Eventuell von Interesse für Liebhaber von schwerer Kost oder Fans von düsterem Humor.
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Keine leichte Kost, aber bestimmt sehr interessant, so waren meine Gedankengänge, bevor ich zu lesen begonnen habe.
Für mich überraschend war das Buch aber sehr leicht zu lesen, selbstironisch, sarkastisch, selbstkritisch, verletzt, verliebt und verloren - all das ist Hedda. …
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Keine leichte Kost, aber bestimmt sehr interessant, so waren meine Gedankengänge, bevor ich zu lesen begonnen habe.
Für mich überraschend war das Buch aber sehr leicht zu lesen, selbstironisch, sarkastisch, selbstkritisch, verletzt, verliebt und verloren - all das ist Hedda.
Sie steht für die "Generation Praktikum", hat zwar einen Job, aber nur als Freelancerin und ist damit Kandidatin Nummer 1 beim Personalabbau.
Ihre Wohnung ist winzig und hat kaum genug Platz für eine Person, für zwei Menschen nie und nimmer. Ihre Beziehung (bei der auch nur sie echte Gefühle investiert hat) zerbricht und dann wird sie von einem One-Night-Stand schwanger.
Es ist kein Buch über das Für- und Wider eines Schwangerschaftsabbruchs, sondern spiegelt das Leben einer ganzen Generation wider.
Und trotz des Inhalts ist es kein schweres Buch, es macht Spaß zu lesen und bringt einen doch zum Grübeln.
Richtig gut geschrieben - von der Autorin möchte ich gerne mehr lesen.
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In dem Buch Mittwoch also, geschrieben von Lotta Elstad, geht es um die Norwegerin Hedda. Hedda ist Anfang 30 und stellt nach einem One- Night Stand überrascht fest das sie schwanger ist. In Norwegen müssen 3 Tage Bedenkzeit eingehalten werden, damit der Arzt einer Abtreibung zustimmt. …
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In dem Buch Mittwoch also, geschrieben von Lotta Elstad, geht es um die Norwegerin Hedda. Hedda ist Anfang 30 und stellt nach einem One- Night Stand überrascht fest das sie schwanger ist. In Norwegen müssen 3 Tage Bedenkzeit eingehalten werden, damit der Arzt einer Abtreibung zustimmt.
Was ich mir nach dem Klappentext jetzt vom Buch erhofft hatte war das Hedda sich ernsthaft mit ihren Möglichkeiten auseinandersetzt. Aber irgendwie geht es in dem Buch um alles nur nicht darum und sie weicht gedanklich ständig ab. Das hat mich ziemlich enttäuscht, ich hatte mir ein ernsteres Buch gewünscht in dem sie halt wirklich ihre Möglichkeiten durchgeht.
Drei Sterne sind es noch geworden, weil es sich sonst flüssig lesen ließ und nicht langweilig und langwierig wurde.
Zu dem Cover muss ich noch sagen, das es auf den Fotos toll aussah, aber die Farben so extrem sind das mir dadurch regelrecht schwindlig wird beim rauf gucken.
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Sprachlich ist das Buch wohl einzigartig. Konsequent berichtet die Ich-Erzählerin Hedda aus ihrem Leben und zwar so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Sie springt hin und her, von einem zum nächsten, kommt vom hundertsten ins tausendste. Mal sind es Geschehnisse von heute, mal von …
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Sprachlich ist das Buch wohl einzigartig. Konsequent berichtet die Ich-Erzählerin Hedda aus ihrem Leben und zwar so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Sie springt hin und her, von einem zum nächsten, kommt vom hundertsten ins tausendste. Mal sind es Geschehnisse von heute, mal von gestern, anfangs auch vom letzten Monat. Nicht nur was sie sich gerade denkt und erlebt, sondern auch gerne, was ihre beiden Liebhaber (die sich beide gerne reden hören) so alles sprachlich von sich geben. Dabei geht es dann querbeet um Politik, Philosophie, Feminismus, das Leben im Allgemeinen und im Besonderen. Das ist chaotisch, kurzweilig, phasenweise anstrengend und manchmal auch nervig. Teilweise habe ich nicht verstanden, von was sie da alles spricht – da fehlt mir das (norwegische und sonstige) Hintergrundwissen. Aber da es für die Geschichte nicht von Bedeutung ist, war mir das auch egal. Lesbar wird das Sammelsurium durch die Einteilung in kurze Kapitel und unterschiedliche Abschnitte, so dass ein äußeres Gerüst die Geschichte rahmt.
Unter dem ganzen Blabla des Hintergrundgemurmels entdecken wir die eigentliche Geschichte von Hedda. Ein gestrandetes Großstadtkind mit sich häufenden Problemen: Liebe, Wohnung, Geld, Job und dann auch noch eine ungewollte Schwangerschaft. Es ist DIE große Kunst der Autorin, Heddas Geschichte so indirekt, ja fast unterschwellig „nebenbei“ zu erzählen. Das Wichtigste steht zwischen den Zeilen oder wird in kurzen Andeutungen angerissen. Und trotzdem transportiert Lotta Elstad vielleicht gerade durch diese ungewöhnliche Erzählweise Heddas Persönlichkeit, ihre Sprunghaftigkeit, ihre Art zu leben weitaus besser, als eine andere Form es gekonnt hätte. Hedda ist keine einfache Protagonistin, sie ist sperrig und – einfach Hedda. Über sie gäbe es viel zu schreiben, doch das hier ist eine Buchrezension und keine Persönlichkeitsanalyse – deswegen belasse ich es dabei.
Auch wenn es anfangs nicht so aussieht, folgt das Buch einem roten Faden. Und erzählt einen bestimmten Abschnitt in Heddas Leben, nämlich den ihrer frühen Schwangerschaft. Nicht mehr, nicht weniger. Wer ein rosarotes Herzchenbuch erwartet oder eine reflektierte Abwägung von „Für“ und „Gegen“ Abtreibung, der soll bitte die Finger vom Buch lassen.
Fazit: Ich bin sehr froh, das Buch gewonnen zu haben, denn so durfte ich eine ganz neue, unerwartete Leseerfahrung machen. Es ist durchaus ein anstrengendes Buch - sprachlich und mit sperriger Protagonistin - aber es zeigt, wie Literatur auch funktionieren kann. Mit einer ganz ungewohnten Erzählweise, die ich als „jung“ und „modern“ bezeichnen würde. Von mir vier Sterne für ein gelungenes Experiment.
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Hedda, Journalistin in Oslo, ist 33 Jahre alt, als ihre ganze Welt plötzlich auf dem Kopf steht: Ihre Langzeitaffäre und heimliche große Liebe Lukas macht Schluss mit ihr und sie verliert zudem ihren Job. Daraufhin bricht sie zu einer Irrfahrt quer durch Europa auf, die mit einem …
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Hedda, Journalistin in Oslo, ist 33 Jahre alt, als ihre ganze Welt plötzlich auf dem Kopf steht: Ihre Langzeitaffäre und heimliche große Liebe Lukas macht Schluss mit ihr und sie verliert zudem ihren Job. Daraufhin bricht sie zu einer Irrfahrt quer durch Europa auf, die mit einem Beinah-Flugzeugabsturz über Sarajewo beginnt und mit einem One-Night-Stand mit dem Aussteiger Milo in Berlin endet. Zurück in Oslo stellt Hedda fest, dass sie ungewollt schwanger ist, woraufhin sie schnellstmöglich abtreiben möchte. Doch das norwegische Gesundheitssystem sieht eine mehrtägige Bedenkzeit vor. Doch Heddas Entschluss steht fest. Oder etwa nicht?
Von der ersten Seite an wird die Leserin in die Welt der Protagonistin hineingerissen. Zu identifizieren braucht sie sich nicht mit ihr. Große Literatur bedarf solcher ‚Tricks‘ nicht. Die Leserin soll nur in ihre Welt eintauchen und sich mit ihr auseinandersetzen. Es ist eine Welt, in die einzutauchen es sich lohnt. Man wird in Heddas Bewusstseinsstrom hineingezogen und kommt nicht eher los, bis man die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt hat. Zynisch, ironisch, selbstkritisch, wortgewandt, feministisch, hinterfragend, bissig. Die eigenwillige und selbstbestimmte Hedda spiegelt die 80er-Jahre-Generation, die Xennials wider – eine Generation, die wie keine andere zwischen der alten und der neuen Welt steht und sich auf ganz individuelle Art orientieren muss. „Ich trage das Schicksal meiner Art in mir, einen Keim, einen absoluten Anfang, eine imaginäre Größe, ein Versprechen, ein Potenzial, eine Vorstellung, eine Zukunft.“
Nachdem uns mit Arthur Schnitzlers „Leutnant Gustl“ erstmals eine Erzählung durchgehend im inneren Monolog geschrieben vorlag und im 20. Jahrhundert nur noch durch James Joyce‘ Bewusstseinsstrom-Roman „Ulysses“ übertroffen werden konnte, haben wir hier mit „Mittwoch also“ nun ein ebenso geniales Werk dieses Genres vorliegen, das bedenkenlos in die Reihe der Bewusstseinsstrom-Romane eingegliedert werden kann. Du suchst nach origineller Gegenwartsliteratur, die viele Aussagen unterschiedlichster Natur in den Raum stellt und noch viel mehr Fragen aufwirft? „Mittwoch also“ ist der ideale Roman für dich!
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War leider - bis auf den Anfang - überhaupt nicht meins
Wenn man sich bei diesem Buch - wie Titel und Klappentext implizieren - eine Geschichte über eine starke junge Frau erwartet, die ungewollt schwanger wurde und im Inneren mit sich selbst Überlegungen anstellt und die Vor- und …
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War leider - bis auf den Anfang - überhaupt nicht meins
Wenn man sich bei diesem Buch - wie Titel und Klappentext implizieren - eine Geschichte über eine starke junge Frau erwartet, die ungewollt schwanger wurde und im Inneren mit sich selbst Überlegungen anstellt und die Vor- und Nachteile einer Abtreibung abwägt - für die sie vom Norwegischen Amt aus 3 Tage Zeit hat - bis Mittwoch also - dem sei hier gesagt, dass er mit diesem Buch absolut nicht glücklich wird. So ging es mir.
Wenn man jedoch gerne innere Monologe über alles Mögliche liest, philosophisch und politisch äußerst interessiert ist, dann ist man hier richtig.
Der Anfang mit Heddas Besuch beim Amtsarzt gefiel mir noch recht gut, denn hier las man genau das, was der Klappentext versprochen hat, auch wenn der Schreibstil der Autorin für mich erst mal gewöhnungsbedürftig war: kurze, einfache Sätze, jedoch nicht sehr "gefällig" und für meinen Geschmack zu langatmig und ausschweifend, "schwafelnd".
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Hedda Holler erzählt.
Mit der Protagonistin Hedda konnte ich auch nicht wirklich warm werden: sie ist 33 Jahre alt, verhält sich aber teilweise wie ein unreifer Teenager. Sie hat zwar gerade viel Schlechtes erlebt: Job verloren, Freund verloren. Und ich bin auch ein ganz anderer Typ - ich würde mich nie alleine auf eine Urlaubsreise begeben, so wie Hedda es machte, um aus ihrem Trott rauszukommen.
Doch dass man bei einem One-Night-Stand mit einem Fremden ein Kondom verwenden muss, das lernt man schon als ganz junger Mensch. Und war auch in Norwegen im Jahr 2016 bekannt.
Auch Heddas ironisch-schwarzer Humor war nicht nach meinem Geschmack und sie bzw. die ganze Atmosphäre war mir zu düster-pessimistisch. Nicht umsonst ist Hedda depressiv und nimmt Medikamente.
Man kann zu Hedda keine Verbindung aufbauen, weil sie zu unreif, zu wenig emotional ist; sie analysiert Lukas bzw. die 'Beziehung' und alles drumherum zu Tode. Sie ist unreif, lebt in den Tag hinein und hat einen "Kopf-in-den-Sand"-Charakter, wenn es um unangenehme Entscheidungen geht und ignoriert Probleme.
Seltsam fand ich auch, dass Hedda keine richtige Hilfe bzw. Aufklärung vom Arzt erhalten hat; und dass sie nicht mit ihrer Freundin Kika über die Schwangerschaft spricht. Eltern bzw. Familie kommen überhaupt nicht vor.
Hedda macht keinerlei Entwicklung durch, sie entwickelt sich nicht weiter, oder wird reifer und erwachsener.
Der Charakter Milo ist leider auch nicht sympathischer; er ist ein Lebenskünstler, interessiert sich nicht wirklich für Hedda, obwohl er ihr nachläuft, trotzdem sie erkenntlich gezeigt hat, dass er ihr auf die Nerven geht, und hat skurrile Ideen zum Geldverdienen.
Norwegen wird in diesem Buch leider als deprimierendes Land dargestellt.
Ich wurde insofern zum Nachdenken angeregt, als dass ich mir wirklich ganz fest vorgenommen habe, meine Tochter weiterhin so zu erziehen, dass ich sie über alles aufkläre, dass sie mich alles fragen kann, und dass sie eine lebensfrohe und charakterstarke junge Frau werden möge! Denn wenn ich sehe, was es für Menschen und Charaktere geben kann, dann kann ich nur den Kopf schütteln - denn Personen wie Hedda tun mir einfach nur leid und sowas wäre zu verhindern gewesen.
Das Cover muss man auch erwähnen - es ist außergewöhnlich, ein Blickfang, bleibt im Gedächtnis; aber so richtig schön ist es nicht. Ein bisschen psychedelisch. Passt aber zum Inhalt und der Protagonistin.
Fazit:
War leider gar nicht meins - leider implizieren Titel und Klappentext einen ganz anderen Inhalt. Ich hätte das Buch sonst nicht gelesen, ich bin kein Freund von schwafelnden, philosophierenden und politisierenden (inneren) Monologen. Nur der Anfang hat mir gefallen, daher 2 Sterne.
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