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Nach ihrem Weltbestseller »Kim Jiyoung, geboren 1982« widmet sich die koreanische Autorin Cho Nam-Joo weiterhin dem Schicksal von Frauen in ihrem Land, die unter den patriarchalen Strukturen leiden.»Miss Kim weiß Bescheid« versammelt die Leben von acht koreanischen Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren. Jede einzelne dieser stellvertretenden Frauenbiografien wird vor einem aktuellen gesellschaftlichen Thema in Korea verhandelt: das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit, Hatespeech und Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen, häusliche Gewalt, Gaslighting, weibliche Identit...
Nach ihrem Weltbestseller »Kim Jiyoung, geboren 1982« widmet sich die koreanische Autorin Cho Nam-Joo weiterhin dem Schicksal von Frauen in ihrem Land, die unter den patriarchalen Strukturen leiden.
»Miss Kim weiß Bescheid« versammelt die Leben von acht koreanischen Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren. Jede einzelne dieser stellvertretenden Frauenbiografien wird vor einem aktuellen gesellschaftlichen Thema in Korea verhandelt: das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit, Hatespeech und Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen, häusliche Gewalt, Gaslighting, weibliche Identität im Alter und die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz.
Cho Nam-Joos meisterhaftes Können besteht in der glasklaren Sprache, in der sie ihre Prosa verfasst und gleichzeitig in dem genauen Blick auf die Ungerechtigkeiten Koreas, den sie mit nichts verschleiert, sondern im Gegenteil messerscharf zu Papier bringt. Wie schon bei »Kim Jiyoung, geboren 1982« sind auch die Schicksale dieser acht Frauen nicht annähernd so weit von uns weg, wie wir meinen und hoffen.
»Miss Kim weiß Bescheid« versammelt die Leben von acht koreanischen Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren. Jede einzelne dieser stellvertretenden Frauenbiografien wird vor einem aktuellen gesellschaftlichen Thema in Korea verhandelt: das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit, Hatespeech und Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen, häusliche Gewalt, Gaslighting, weibliche Identität im Alter und die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz.
Cho Nam-Joos meisterhaftes Können besteht in der glasklaren Sprache, in der sie ihre Prosa verfasst und gleichzeitig in dem genauen Blick auf die Ungerechtigkeiten Koreas, den sie mit nichts verschleiert, sondern im Gegenteil messerscharf zu Papier bringt. Wie schon bei »Kim Jiyoung, geboren 1982« sind auch die Schicksale dieser acht Frauen nicht annähernd so weit von uns weg, wie wir meinen und hoffen.
Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman 'Kim Jiyoung, geboren 1982' hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und war auch in Deutschland ein großer Bestseller. Cho Nam-Joo lebt in Korea. Inwon Park, Übersetzerin u. a. von Aeran Kims Erzählband 'Lauf, Vater, lauf', und Young-Ha Kims Roman 'Aufzeichnungen eines Serienmörders' ist Assistant Professor für Germanistik an der Ewha-Frauenuniversität in Seoul.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Originaltitel: Miss Kim Knows And Other Stories
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 302
- Erscheinungstermin: 11. Januar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 124mm x 21mm
- Gewicht: 294g
- ISBN-13: 9783462005349
- ISBN-10: 3462005340
- Artikelnr.: 67764519
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Acht koreanische Frauenleben stehen im Zentrum dieses neuen Erzählungsbandes von Bestsellerautorin Cho Nam-Joo, erzählt Rezensent Steffen Gnam. Sie alle rotierten um das Zentrum der patriarchalen Ordnung in Korea, das auch schon in ihrem Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" eine wichtige Rolle gespielt habe. Alle acht Protagonistinnen erfahren das Patriarchat in seinen Ausprägungsformen von Gewalt bis Gender Pay Gap, oft gebe es dabei einen interessanten Umbruchsmoment in den Geschichten von Mutter- und Schwesternschaft, von Arbeit und Familie, verrät der Rezensent. Gnam legt uns Nam-Joos Buch als feministische Zeitdiagnose Koreas ans Herz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Heiraten soll ich? Wofür?
Acht Frauenleben, typisch nicht nur für Korea: Erzählungen der Bestsellerautorin Cho Nam-Joo
Der koreanische Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" erschien 2016, erzählte über die Macht von Konventionen und Alltagssexismus und avancierte in Korea zum literarischen feministischen Manifest und Aushängeschild der dortigen MeToo-Bewegung, Nun hat dessen Verfasserin Cho Nam-Joo einen Erzählungsband herausgebracht: über acht prototypische koreanische Frauen.
Im koreanischen Original lautet der Titel übersetzt "Was wir geschrieben haben", der deutsche Verlag hat sich für den eher flapsigen "Miss Kim weiß Bescheid" entschieden. Das Buch mutet wie eine Weitererzählung und Ausdifferenzierung
Acht Frauenleben, typisch nicht nur für Korea: Erzählungen der Bestsellerautorin Cho Nam-Joo
Der koreanische Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" erschien 2016, erzählte über die Macht von Konventionen und Alltagssexismus und avancierte in Korea zum literarischen feministischen Manifest und Aushängeschild der dortigen MeToo-Bewegung, Nun hat dessen Verfasserin Cho Nam-Joo einen Erzählungsband herausgebracht: über acht prototypische koreanische Frauen.
Im koreanischen Original lautet der Titel übersetzt "Was wir geschrieben haben", der deutsche Verlag hat sich für den eher flapsigen "Miss Kim weiß Bescheid" entschieden. Das Buch mutet wie eine Weitererzählung und Ausdifferenzierung
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der im Bestseller enthaltenen Erzählstränge über die Strukturen und Blessuren der konfuzianisch-patriarchalisch geprägten Gesellschaft an. Die Heldinnen sind diesmal Mädchen und Frauen im Alter zwischen zehn und achtzig Jahren, die im Verlauf ihres Lebens Bevorzugung männlicher Nachkommen, physische und psychische Gewalt, Mobbing und Cybermobbing, Stalking, Heiratsdruck und Benachteiligung im Arbeitsleben erfahren - keineswegs nur koreaspezifische Phänomene.
Es handelt sich um präzise Anklageschriften und kluge Selbstermächtigungsgeschichten, deren Schlusspointen dem Patriarchat ein Schnippchen schlagen. Die titelgebende Erzählung der deutschen Ausgabe rekapituliert tragikomische Erfahrungen einer Firmen-Novizin in einer PR-Agentur. Als junge, in der Stufenleiter niedrig stehende Frau wird sie von den Kollegen "Herzchen" genannt. Erzwungene Kneipentouren, Intrigen, Vetternwirtschaft kennzeichnen ihren Firmenalltag. Die Zeitebenen wechseln zwischen ihrer Tätigkeit und der ihrer Vorgängerin Miss Kim, die ohne festgelegte Position auf unterster Gehaltsstufe alle wichtigen Aufgaben übernahm und der gekündigt wurde, weil ihr Einfluss "offenbar zu groß" wurde: Korea hat den höchsten gender pay gap der OECD-Länder und Minimalwerte im "Glass Ceiling Index", der hierarchische oder mutterschaftsbegründete Barrieren für Frauen ausdrückt.
Oft bringt bei Cho ein schicksalhafter Wendepunkt eingefahrene Rollenmuster aus dem Lot: In "Weggelaufen" verlässt ein Vater mit 71 Jahren seine Familie. Es folgt eine halbherzige Suche nach ihm. Bei den Krisensitzungen der Familie, bei denen genüsslich Cheonggukjang gegessen wird - der Patriarch hasste dieses Gericht -, übernimmt die Mutter die Initiative und jeder Sohn einen Anteil an der Hausarbeit. Die Tochter trennt sich von ihrem väterlich genehmigten Freund und verfolgt eigene berufliche Träume. Ein abwesender Vater, so die Pointe, ist weniger Leerstelle als Mehrwert.
Die Erzählung "Lieber Hyunnam" ist zugleich briefliche Absage an einen Heiratsantrag und feministisches Protestschreiben gegen "Gaslighting". Das Verhalten des Freundes der Erzählerin, der deren Meinungen und Selbstwahrnehmung manipuliert, schwankt zwischen Fürsorge, Bevormundung und Entmündigung. Während er Heirats- und Familienpläne hegt, hat sie es trotz Abhängigkeit und Trennungsängsten satt, ein "Accessoire" zu sein. Wie viele Koreanerinnen betrachtet sie Geburt und Kindererziehung als karrierehinderlich - Korea hat die weltweit niedrigste Geburtenrate - und gibt dem Überfürsorglichen einen Korb.
Cho erzählt kunstvoll von Schwesternschaft im Leid ("Unter dem Pflaumenbaum"), von generationsübergreifender Pein, aber auch von Frauenpower. In "Die Nacht der Polarlichter" reisen zwei lustige Witwen, die Protagonistin und deren Schwiegermutter, nach Yellowknife, um sich mit "unrühmlichen" egoistischen Wünschen an die Polarlichter zu wenden: Letztere wünscht sich ein langes (Single-)Leben, Erstere, von der Krux späterer Enkelbetreuung verschont zu bleiben.
In ihrem Essay "Trotz" berichtet Cho über das kontroverse Glück, feministische Bestsellerautorin zu sein. Sie rekapituliert ihren Weg zur unfreiwilligen Ikone und die Rückkopplungseffekte des Erfolgsromans von 2016, der "weder besonders radikal noch provokativ" war, aber ebenso gepriesen wie für Debatten vereinnahmt und schließlich auch verleumdet wurde.
Für die große Chronistin des sozial konservativen Koreas dienen die toxischen Elemente des Alltäglichen als Schaffensquell. Cho behauptet, wie sie einmal in Bezug auf ihren Bestseller sagte, dass ihre Prosa tapferer sei als sie selbst. Und erklärt, warum eine zunächst angetane Leserin, die ihr dann später Hasskommentare schrieb, damit keine paradoxen Verhaltensweisen demonstriert habe. STEFFEN GNAM
Cho Nam-Joo: "Miss Kim weiß Bescheid". Storys.
Aus dem Koreanischen von Inwon Park. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022. 304 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es handelt sich um präzise Anklageschriften und kluge Selbstermächtigungsgeschichten, deren Schlusspointen dem Patriarchat ein Schnippchen schlagen. Die titelgebende Erzählung der deutschen Ausgabe rekapituliert tragikomische Erfahrungen einer Firmen-Novizin in einer PR-Agentur. Als junge, in der Stufenleiter niedrig stehende Frau wird sie von den Kollegen "Herzchen" genannt. Erzwungene Kneipentouren, Intrigen, Vetternwirtschaft kennzeichnen ihren Firmenalltag. Die Zeitebenen wechseln zwischen ihrer Tätigkeit und der ihrer Vorgängerin Miss Kim, die ohne festgelegte Position auf unterster Gehaltsstufe alle wichtigen Aufgaben übernahm und der gekündigt wurde, weil ihr Einfluss "offenbar zu groß" wurde: Korea hat den höchsten gender pay gap der OECD-Länder und Minimalwerte im "Glass Ceiling Index", der hierarchische oder mutterschaftsbegründete Barrieren für Frauen ausdrückt.
Oft bringt bei Cho ein schicksalhafter Wendepunkt eingefahrene Rollenmuster aus dem Lot: In "Weggelaufen" verlässt ein Vater mit 71 Jahren seine Familie. Es folgt eine halbherzige Suche nach ihm. Bei den Krisensitzungen der Familie, bei denen genüsslich Cheonggukjang gegessen wird - der Patriarch hasste dieses Gericht -, übernimmt die Mutter die Initiative und jeder Sohn einen Anteil an der Hausarbeit. Die Tochter trennt sich von ihrem väterlich genehmigten Freund und verfolgt eigene berufliche Träume. Ein abwesender Vater, so die Pointe, ist weniger Leerstelle als Mehrwert.
Die Erzählung "Lieber Hyunnam" ist zugleich briefliche Absage an einen Heiratsantrag und feministisches Protestschreiben gegen "Gaslighting". Das Verhalten des Freundes der Erzählerin, der deren Meinungen und Selbstwahrnehmung manipuliert, schwankt zwischen Fürsorge, Bevormundung und Entmündigung. Während er Heirats- und Familienpläne hegt, hat sie es trotz Abhängigkeit und Trennungsängsten satt, ein "Accessoire" zu sein. Wie viele Koreanerinnen betrachtet sie Geburt und Kindererziehung als karrierehinderlich - Korea hat die weltweit niedrigste Geburtenrate - und gibt dem Überfürsorglichen einen Korb.
Cho erzählt kunstvoll von Schwesternschaft im Leid ("Unter dem Pflaumenbaum"), von generationsübergreifender Pein, aber auch von Frauenpower. In "Die Nacht der Polarlichter" reisen zwei lustige Witwen, die Protagonistin und deren Schwiegermutter, nach Yellowknife, um sich mit "unrühmlichen" egoistischen Wünschen an die Polarlichter zu wenden: Letztere wünscht sich ein langes (Single-)Leben, Erstere, von der Krux späterer Enkelbetreuung verschont zu bleiben.
In ihrem Essay "Trotz" berichtet Cho über das kontroverse Glück, feministische Bestsellerautorin zu sein. Sie rekapituliert ihren Weg zur unfreiwilligen Ikone und die Rückkopplungseffekte des Erfolgsromans von 2016, der "weder besonders radikal noch provokativ" war, aber ebenso gepriesen wie für Debatten vereinnahmt und schließlich auch verleumdet wurde.
Für die große Chronistin des sozial konservativen Koreas dienen die toxischen Elemente des Alltäglichen als Schaffensquell. Cho behauptet, wie sie einmal in Bezug auf ihren Bestseller sagte, dass ihre Prosa tapferer sei als sie selbst. Und erklärt, warum eine zunächst angetane Leserin, die ihr dann später Hasskommentare schrieb, damit keine paradoxen Verhaltensweisen demonstriert habe. STEFFEN GNAM
Cho Nam-Joo: "Miss Kim weiß Bescheid". Storys.
Aus dem Koreanischen von Inwon Park. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022. 304 S., geb., 22,- Euro.
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»[Cho Nam-Joo schreibt] präzise Anklageschriften und kluge Selbstermächtigungsgeschichten, deren Schlusspointen dem Patriarchat ein Schnippchen schlagen.« Steffen Gnam FAZ 20221110
Gebundenes Buch
Das Buch versammelt acht Kurzgeschichten über koreanische Frauen. Es behandelt verschiedene gesellschaftliche Themen, allerdings geht es fast immer um Probleme von Müttern, Töchtern, Ehefrauen, Geliebten; also Frauen überhaupt. Ich habe hier etwas anderes erwartet, etwa eine …
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Das Buch versammelt acht Kurzgeschichten über koreanische Frauen. Es behandelt verschiedene gesellschaftliche Themen, allerdings geht es fast immer um Probleme von Müttern, Töchtern, Ehefrauen, Geliebten; also Frauen überhaupt. Ich habe hier etwas anderes erwartet, etwa eine Message, die sich aus den Stories ergibt, oder eine versteckte Botschaft, die zwischen den Zeilen steht. Manchmal war dies tatsächlich so.
„Mir wurde klar, dass meine Angst nicht unbedingt einem Stalker oder Einbrecher galt, sondern etwas Wesentlicherem. Es war meine Situation, die mir Angst machte - die einer jungen, allein lebenden Frau, die die Verantwortung für sich selbst tragen musste.“ (Seite 129)
Meistens aber waren es Geschichten, die bereits nach dem ersten lesen verpufften und in Vergessenheit gerieten, nichts blieb bei mir haften, weder Name noch Grund, es blieb einfach nichts hängen, so banal empfand ich diese. Es gab lediglich wenige Stories, die mich begeistert haben und die die grundlegende Thematik auch wirklich betrafen. Da ist zum Beispiel die junge Frau, die ihrem Freund nach zehn Jahren den Laufpass gibt, weil ihr endlich klargeworden ist, welch schlechten Einfluss er auf ihr Leben hat, wie schlecht er sie behandelt und wie behindernd er für ihr Glück ist. In einem Brief wird sie endlich alles los, wozu ihr der Mut fehlt, es persönlich anzusprechen. Oder die Großmutter, die sich nicht alt genug dafür fühlt, sich fortwährend um ihr Enkelkind kümmern zu müssen, weil sie stattdessen ihr Leben leben und genießen will; Schuldgefühle inklusive. Diese und noch eine weitere Story waren wunderbar, die Quintessenz daraus ganz klar. Der Rest war nicht interessant genug, um Erwähnung zu finden, etwas Neues erfuhr ich dabei jedenfalls nicht. Das ist schade, zumal ich die Kultur spannend und faszinierend finde.
Für Liebhaber koreanischer Literatur ist das Buch sicherlich geeignet, für mich war es okay, aber herausragend fand ich es nicht. Vielleicht war der Zeitpunkt für mich und das Buch aber auch einfach nur falsch.
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Gebundenes Buch
"Du solltest alles tun, was du dir wünschst, solange du noch jung bist. Im Alter bringt man den Mut nicht mehr auf und bereut es gleichzeitig."
Heute möchte ich euch das neue Buch von Cho Nam-Joo vorstellen.
In "Miss Kim weiss Bescheid" lernen wir in acht kurzen …
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"Du solltest alles tun, was du dir wünschst, solange du noch jung bist. Im Alter bringt man den Mut nicht mehr auf und bereut es gleichzeitig."
Heute möchte ich euch das neue Buch von Cho Nam-Joo vorstellen.
In "Miss Kim weiss Bescheid" lernen wir in acht kurzen Geschichten verschiedene Schicksale koreanischer Frauen kennen.
Die Geschichten handeln zwar von aktuellen gesellschaftlichen Themen, die in Korea relevant sind, doch fast jeder kann sich bestimmt mit einer dieser Situationen identifizieren.
Dies mag zum einen an den unterschiedlichen Altersstrukturen der Protagonistinnen der Kurzgeschichten liegen, als auch an den wichtigen Themen und Schicksalen, die beschrieben werden.
Getoppt wird das Ganze mit einem tollen klaren Schreibstil und teilweise einer bildhaften Sprache, die es mir leicht gemacht hat, mich in die jeweilige emotionale Situation hineinversetzen zu können.
Die jeweiligen Kurzgeschichten beginnen mit einer kurzen und zur Situation passenden Überschrift.
Und dann wird man schon direkt ins Geschehen hineingeworfen. Und das meine ich quasi wortwörtlich, da die Situationen aus der Ich- Perspektive erzählt werden und es keine Einführung gibt.
Mal gelang es mir schneller, mich in einer Erzählung zurechtzufinden und mal hat es auch etwas länger gedauert. Je nachdem, wie viele andere Personen noch involviert waren.
Bis auf eine Geschichte, ist es mir auch immer gelungen die Erlebnisse nachzuvollziehen und eine emotionale Nähe zur Protagonistin aufbauen zu können.
Denn auch wenn die Stories meist nur zwischen 30 und 40 Seiten lang waren, so ist es Cho Nam-Joo sehr gut gelungen den Charakteren Tiefe zu geben und die Thematik deutlich zu machen.
So kommt es, dass man sich nicht nur mit der weiblichen Identität im Alterungsprozess beschäftigt oder der Frage nach einem sinnvollen Leben, sondern auch mit der Rollenklärung bei Gründung einer Familie und der inneren Zerrissenheit, wenn man sich in der heutigen Zeit immer noch zwischen Kind und Karriere entscheiden muss. Doch auch Themen wie häusliche Gewalt, emotionale Abhängigkeit in einer Beziehung oder Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz werden in den jeweiligen autobiografischen Erzählungen behandelt.
Und ich kann euch versprechen, fast jede einzelne Kurzgeschichte hat das Potential lange nachzuwirken.
Daher würde ich euch auch empfehlen das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen, sondern sich ruhig Zeit zu nehmen für die jeweilige Protagonistin und die Situation!
Mein persönliches Highlight war die Story "Die Nacht der Polarlichter". Nicht nur, dass es sich hierbei um die längste Geschichte gehandelt hat, mich hat sie ganz besonders ergriffen.
Da ich aber nicht spoilern will, empfehle ich euch einfach selbst das Buch von Cho Nam-Joo zu lesen und euch einen Eindruck dieser Themen zu verschaffen.
Ich vergebe 4 von 5 koreanischen Fahnen und eine volle Empfehlung!
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Gebundenes Buch
„Miss Kim weiß Bescheid- Storys“ von Cho Nam-Joo
In diesem Buch erwarten einen acht verschiedene Geschichten koreanischer Frauen. Alle eint die Elegie des Lebens und der stille Protest gegen ihre ihnen zugedachte Rolle. Gut ausgebildete junge Frauen, die unter der Last der Arbeit …
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„Miss Kim weiß Bescheid- Storys“ von Cho Nam-Joo
In diesem Buch erwarten einen acht verschiedene Geschichten koreanischer Frauen. Alle eint die Elegie des Lebens und der stille Protest gegen ihre ihnen zugedachte Rolle. Gut ausgebildete junge Frauen, die unter der Last der Arbeit und gleichzeitigen Rolle als Mutter, Ehefrau und Haushälterin zusammenbrechen und sich trübsinnig und resigniert dazu entschließen ihre Arbeit zu kündigen. Oder Frauen kurz vor ihrer Pension, die schwer gearbeitet haben und sich nun ihren Lebenstraum erfüllen wollen, von denen jedoch erwartet wird, dass sie sich um ihre Enkelkinder kümmern. Bestürzt hat mich jedoch auch eine Story zur sexuellen Belästigung von Schulmädchen, deren männliche Klassenkammeraden die knappe Schuluniform nutzten, um den Mädchen unter die Röcke zu filmen.
Zwischen Deutschland und Südkorea liegen rund 8100 km und dennoch kamen mir die Erzählungen und Gefühle der Frauen stark bekannt vor. In Deutschland wird händeringend nach Fachkräften gesucht, während viele Mütter verzweifelt nach Betreuungsmöglichkeiten ihrer Kinder suchen, um arbeiten gehen zu können. Die Frauen in Cho Nam-Joos Geschichten protestieren nicht laut, sie leiden eher still und versuchen selbst ihr Leben für sich erträglich zu gestalten. Und die Absurdität dieses Dilemmas wird in der Geschichte mit den sexuell belästigten Mädchen deutlich. Die Mütter der beschuldigten Jungen laufen Sturm und bedrängen die Mutter eines der Mädchen ihre Aussage zu ändern, da sie Nachteile für die Karriere ihrer Söhne vermuten, wenn ein Vermerk in ihrer Schulakte steht. Ketzerisch stellte ich mir die Frage, warum wir Frauen eigentlich immer wieder unglücklich in diese Rollen verfallen, wenn wir es doch eigentlich sind, die die Jungs aufziehen, ihnen Regeln und Werte mitgeben. Sind wir es dann nicht auch die die Macht darüber haben, wie die Gesellschaft einmal aussehen soll? Cho Nam-Joo regt sehr zum Nachdenken an. Nicht, indem sie uns klare Botschaften sendet, sondern indem sie uns Geschichten erzählt, die viele Frauen von uns kennen und so ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt. Großartige Erzählkunst!
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Gebundenes Buch
„Meine insgesamt sehr unterschiedlichen Texte, die alle aus meiner langen und komplizierten persönlichen Geschichte, der Vielzahl an mir zugewiesenen Rollen und meinen Grübeleien entstanden waren, wurden versimpelt und nach Lust und Laune angeführt. […] Nach dieser …
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„Meine insgesamt sehr unterschiedlichen Texte, die alle aus meiner langen und komplizierten persönlichen Geschichte, der Vielzahl an mir zugewiesenen Rollen und meinen Grübeleien entstanden waren, wurden versimpelt und nach Lust und Laune angeführt. […] Nach dieser Vereinnahmung meiner Texte konnte ich kein Wort mehr schreiben.“ (S. 69f.)
Seit ich Cho Nam-Joos Debutroman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ gelesen hatte, der einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ, wusste ich, dass ich jedes weitere Buch, das diese Autorin schreiben würde, lesen würde. Wie groß war somit meine Freude, als ich feststellte, dass bereits ein Jahr später ein neues Buch der südkoreanischen Autorin erscheint! Mit großer Vorfreude habe ich mich auf das neue Buch gestürzt und wurde – natürlich! – nicht enttäuscht.
„Miss Kim weiß Bescheid“ ist im Gegensatz zu ihrem Erstlingswerk, in dem sich die ganze Geschichte um die Figur der Kim Jiyoung dreht, eine Kurzgeschichtensammlung. Wir tauchen hier in acht verschiedene Frauenschicksale unterschiedlichster Altersstufen ein. Während in der Geschichte „Junge Liebe, 2020“ die Hauptfigur im Schulalter ist, befindet sich die Erzählerin von „Unter dem Pflaumenbaum“ bereits in Rente. Meistens jedoch handeln die Kurzgeschichten von jungen Frauen, die einer Arbeit nachgehen, was oftmals mit einem Kampf gegen die Reduzierung auf Frau und Mutter einhergeht. Wir sehen wie sich diese Frauen stets weiterbilden, hart arbeiten und geradezu verausgaben, um dieselbe gesellschaftliche Position und Anerkennung wie die Männer ihres Landes zu erhalten. Doch Männer spielen in Cho Nam-Joos Kurzgeschichten eine eher untergeordnete Rolle, sie sind lediglich Randfiguren. Nur eine Kurzgeschichte springt in dieser wie auch in stilistischer Hinsicht aus dem Schema heraus und zwar die Geschichte unter dem Titel „Lieber Hyunnam“, die in Form eines Briefes verfasst ist. Die Briefschreiberin schreibt einen Abschiedsbrief an ihren Partner, mit dem sie zehn Jahre lang zusammen war. In diesem Brief reflektiert die namenlos bleibende Schreiberin über die Natur ihrer zehnjährigen Beziehung zu Hyunnam. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sie in einem unausgewogenen und ungesunden Verhältnis steckte, das durch Demütigung und Manipulation von Seitens ihres Partners charakterisiert war. Folgerichtig endet der Brief mit einer völligen Loslösung und den Worten „du Arschloch!“ Die anderen Kurzgeschichten werden uns ebenfalls meistens von der Ich-Erzählerin, manchmal aber auch aus der Perspektive der personalen Erzählerin näher gebracht.
Die Autorin überrascht und begeistert auch in diesem ihrem zweiten Werk mit einer nüchternen, ungeschönten Sprache. Doch so wie die erste Blume im Frühling die noch von Frost gehärtete Erde durchbricht, bricht auch hier in jede Erzählung unvermittelt die poetische Schönheit ein. Wie bereits in ihrem Erstlingswerk ist die Autorin auch hier ganz weit davon entfernt in irgendeiner Hinsicht nach Beifall heischen zu wollen. Ihre wahrheitsliebende Stimme möchte vielmehr gehört werden, sie möchte Aufmerksamkeit erwecken und sie möchte Veränderung herbeiführen. Sie möchte, dass die Frauen Südkoreas gesehen werden und sie möchte, dass sich ihr Alltag und ihre Ausgangsposition verändert. Chon Nam-Joo sehnt sich danach, dass sie ihr Dasein als lebenswert erachten und ihr Leben genießen können. Aber auch Mut zusprechen, möchte sie, und den unterdrückten Frauen Südkoreas und auf der ganzen Welt Trost spenden. Sie möchte ihnen zeigen: Ihr seid nicht allein. Das gelingt ihr wunderbar mit „Miss Kim weiß Bescheid“. Der Name Kim, der oft in dem Buch vorkommt, steht dabei stellvertretend für alle Frauen in Südkorea – Miss Kim weiß Bescheid, aber nicht nur sie, auch die anderen müssen Bescheid wissen, damit sich die Zustände für sie zum Besseren wenden können. Die Kurzgeschichtensammlung ist nach „Kim Jiyoung, geboren 1982“ das zweite bewegende Manifest der Autorin, das die Leserin wie einen kostbaren Schatz hegen, das sie aber genaus
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Gebundenes Buch
Weiblichkeit in der Gegenwart Südkoreas
Oft ist die Leserschaft enttäuscht, wenn nach einem Knallerroman ein neues Buch folgt und die Erwartungen nicht erfüllt werden. Hier bei, Cho Nam-Joo, ist es überraschend anders herum. Ich war begeistert von ihrem Debüt ‚Kim …
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Weiblichkeit in der Gegenwart Südkoreas
Oft ist die Leserschaft enttäuscht, wenn nach einem Knallerroman ein neues Buch folgt und die Erwartungen nicht erfüllt werden. Hier bei, Cho Nam-Joo, ist es überraschend anders herum. Ich war begeistert von ihrem Debüt ‚Kim Jiyoung’ geboren 1982’und finde die Kurzgeschichtensammlung ist qualitativ besser. Klar, ein Roman ist schlecht mit einer Kurzgeschichtensammlung vergleichbar, aber die Geschichten sind einfach gut auf den Punkt!
In ‚Miss Kim weiss Bescheid‘ sind 8 Kurzgeschichten versammelt, die allesamt weibliche Protagonistinnen haben, unterschiedlichen Alters von jung bis alt, in den verschiedensten Situationen, seinen es Teenager, Mütter oder gar Großmütter. Alle spielen in der Gegenwart Südkoreas und beleuchten den Alltag der Mädchen & Frauen dieser sehr traditionellen Gesellschaft. Ein Einblick der unverstellt ist und offenlegt wie sich Weiblichkeit in Südkorea anfühlt.
Diese Geschichten sind sehr individuell und erzählen jeweils ein Einzelschicksal, aber sie stehen stellvertretend für den Aufschrei der Feministinnen in Südkorea. Es geht um den Blick der einzelnen Frauen auf die Situationen und der gesellschaftliche Umgang mit ihnen. Es bedrückend einen wie sturr hier in anachronistischen Verhaltensweisen verharrt wird, nur der eigenen Dominanz willen. Hier werden Themen wir Cybermobbing durchdekliniert, Carearbeit, unterdrückte Frauen, mentale Gewalt, Frauen die sich nicht Verwirklichen können und am Ende bleibt die große Frage nach dem Lebensglück und wie sie zu erzielen ist.
Es hört sich alles schwerer an als es geschrieben ist. Der Ton ist fast leise, sehr asiatisch und mitdenken hilft. Eine tolle Art der Erzählkunst mit der uns Cho Nam-Joo beglückt! Natürlich großartig aus dem Koreanischen übersetzt von Inwon Park. Das macht das Lesevergnügen auf Deutsch noch besser!
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Gebundenes Buch
Nach ihrem feministischen Bestseller »Kim Jiyoung, geboren 1982« erzählt die südkoreanische Schriftstellerin Cho Nam-Joo Geschichten aus dem Leben von acht Landsfrauen.
Diese Alltagsgeschichten sind gut zu lesen. Kurz und knapp schildern sie die persönlichen Schicksale …
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Nach ihrem feministischen Bestseller »Kim Jiyoung, geboren 1982« erzählt die südkoreanische Schriftstellerin Cho Nam-Joo Geschichten aus dem Leben von acht Landsfrauen.
Diese Alltagsgeschichten sind gut zu lesen. Kurz und knapp schildern sie die persönlichen Schicksale von Mädchen und Frauen zwischen 10 und 80 Jahren. Dabei werden Themen wie das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit, Hatespeech und Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen, häusliche Gewalt, weibliche Identität im Alter und die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz erlebt.
Interessant zu lesen sind Ähnlichkeiten bzw. die Unterschiede in den Biografien der Frauen. Dann manches, was die jeweilige Ich-Erzählerin erlebt, passiert auch in unseren Breiten.
Fazit:
Diesem interessanten Einblick in das Leben südkoreanischer Frauen gebe ich gerne 4 Sterne.
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Gebundenes Buch
Miss Kim könnten wir alle sein
Cho Nam-joos "Miss Kim weiß Bescheid" besticht, wie auch schon "Kim Jiyoung, geboren 1982" mit einem modernem schlichten Coverdesign in kräftigen Farben. Der Kontrast zwischen blau und rot springt einem dabei besonders ins Auge. …
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Miss Kim könnten wir alle sein
Cho Nam-joos "Miss Kim weiß Bescheid" besticht, wie auch schon "Kim Jiyoung, geboren 1982" mit einem modernem schlichten Coverdesign in kräftigen Farben. Der Kontrast zwischen blau und rot springt einem dabei besonders ins Auge. Bei "Miss Kim weiß Bescheid" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung in der die Autorin es ermöglicht einen Einblick in das Leben acht verschiedener Frauen zu werfen. Mit ihrem klaren, aber auch poetischen Schreibstil, erzählt sie von verschiedenen Lebensrealitäten in einer patriachalisch geprägten Gesellschaft. Es werden Themen behandelt und Fragen gestellt, die uns alle betreffen. Von altern und krank sein und der Frage was empfinden wir als lebenswert; Hasskultur und wie damit umgegangen werden kann; Unentbehrlichkeit von Vätern und wie entbehrlich sie dann doch sein können; präkeren Arbeitssituationen und unkonventionellen Lösungen; toxischen Beziehungen und für sich selbst einstehen; Ausbrechen aus dem Alltag und das auch alles gut sein kann, wenn es beim Alten bleibt; Mutterschaft, weiblicher Identität und Mobbing; und Liebe in schwierigen Zeiten.
Vorallem die Geschichten "Weggelaufen", "Miss Kim weiß Bescheid", "Lieber Hyunnam" und "Erste Liebe, 2020" gingen mir besonders nahe.
Wem "Kim Jiyoung, geboren 1982" gefallen hat, dem wird auch "Miss Kim weiß Bescheid" zusagen. Einem sollte jedoch bewusst sein, dass es sich um Kurzgeschichten handelt und man somit oft direkt ins Geschehen geworfen wird und es auch immer wieder ein offenes Ende gibt.
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eBook, ePUB
Na die Frau Kim, die weiß Bescheid…..
……schliesslich lässt sie uns am Leben und der Geschichten verschiedener Frauenschicksale zwischen 10 und 80 Jahren teilhaben.
Sehr bildhaft schildert sie in 8 Geschichten Themen u.a. wie häusliche Gewalt, Cybermobbing, aber …
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Na die Frau Kim, die weiß Bescheid…..
……schliesslich lässt sie uns am Leben und der Geschichten verschiedener Frauenschicksale zwischen 10 und 80 Jahren teilhaben.
Sehr bildhaft schildert sie in 8 Geschichten Themen u.a. wie häusliche Gewalt, Cybermobbing, aber auch über das Älterwerden. Frauen, egal ob Ehefrau, Tochter, Mutter etc. versuchen nicht nur in Südkorea, immer jedem und allen gerecht zu werden und ihre eigenen Interessen hintenanzustellen. Aber letztendlich steckt in jedem dieser Frauenschicksale auch ein Stück von uns, denn so unterschiedlich sind wir gar nicht.
Ohne jetzt ins Detail zu gehen, manche Geschichten sind wirklich sehr berührend, andere dafür etwas weniger, trotzdem aber lesenswert und das nicht nur für Frauen.
Auf jeden Fall ein einfühlsames, lesenswertes Buch, mit einem wirklich ansprechenden und wie ich finde gelungenen Cover.
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Gebundenes Buch
Cho Nam-Joo hat wieder einmal ein tolles Buch geschrieben, dass uns in den Alltag von Frauen lockt, dessen Stimmen zum einen bislang wenig gehört werden, jedoch auch sehr nachvollziehbar erscheinen.
Die Autorin stellt dem Leser/ der Leserin acht Frauen vor, die alle mit anderen Themengebieten …
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Cho Nam-Joo hat wieder einmal ein tolles Buch geschrieben, dass uns in den Alltag von Frauen lockt, dessen Stimmen zum einen bislang wenig gehört werden, jedoch auch sehr nachvollziehbar erscheinen.
Die Autorin stellt dem Leser/ der Leserin acht Frauen vor, die alle mit anderen Themengebieten zu tun haben. So werden das Älterwerden, die weiblich gelesene und stigmatisierte Rolle von Frauen in der Gesellschaft, aber auch der Umgang mit sexueller Übergriffigkeit angesprochen und verarbeitet.
Die Themen lassen sich gut nachvollziehen und stellen wieder einmal eine gesellschaftliche Kritik durch die Autorin dar. Obwohl es Kurzgeschichten sind, kann man sich doch ein gutes Bild machen und es wirkt nicht zu abgehackt; aber man muss den Schreibstil und Verarbeitung der Geschichten natürlich mögen. Das Buch lässt sich allerdings auch gut in Häppchen lesen. Gutes Zweitlings-Werk.
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Gebundenes Buch
Kurzgeschichten führen in Deutschland - anders als im englischsprachigen Raum - immer noch ein literarisches Schattendasein. Zu Unrecht, da gerade hier die Meisterschaft einer Autor*in auf engstem Raum offen zu Tage tritt. Ein Grund mehr Miss Kim weiss Bescheid (Stories) von Cho Nam-Joo …
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Kurzgeschichten führen in Deutschland - anders als im englischsprachigen Raum - immer noch ein literarisches Schattendasein. Zu Unrecht, da gerade hier die Meisterschaft einer Autor*in auf engstem Raum offen zu Tage tritt. Ein Grund mehr Miss Kim weiss Bescheid (Stories) von Cho Nam-Joo wärmstens zu empfehlen.
Die Autorin ist seit ihrem Welterfolg mit dem Roman Kim Jiyoung, geboren 1982 in aller Munde, aber auch ihre Kurzgeschichten sollte man nicht übersehen.
Ohne zu viel über den Inhalt verraten zu wollen behandelt die Autorin in ihnen viele große, gesellschaftliche Themen (nicht nur) Südkoreas. Den Umgang mit alten Menschen (präziser alten Frauen), die in der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden, die Situation von Müttern, die damals wie heute, zwischen Karriere, fehlenden Betreuungsmöglichkeiten und Care-Arbeit zerrieben werden, das Ausbrechen aus einem konservativen Korsett, häusliche Gewalt und auch psychische Gewalt gegen Frauen im Internet (hier verarbeitet die Autorin wohl eigene Erfahrungen nach ihrem Bucherfolg). Weiterhin geht es um eine toxische Beziehung voller Kontrolle und die harsche Arbeitswelt Koreas wird anhand der titelgebenden Geschichte vorgeführt, in der eine hervorragende Mitarbeiterin entlassen wird, aus Angst der eigenen Inkompetenz ins Auge blicken zu müssen.
Die Geschichten sind dabei allesamt aus der Perspektive von Frauen erzählt. Mal sind sie berührend, mal schockierend. Dann wieder durchaus lustig mit einer bitteren Note. Es ist wie mit Kimchi, dem traditionell fermentierten „Nationalgemüse“ Koreas (z. B. Kohl, Rettich). Richtig zubereitet, schmeckt es köstlich und das gleiche gilt für diese Stories. Die Zutaten stimmen und die Autorin kennt ihr Kimchi - Pardon - ihr Handwerk und liefert wohlschmeckende literarische Kost ab.
Daher eine klare Leseempfehlung für dieses abwechslungsreichen Stories.
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