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"Ein leises Buch zu den ganz großen Themen in familiären Beziehungen." WDR2Drei Menschen, geboren in den siebziger Jahren und aufgewachsen in den Achtzigern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Wege sich doch immer wieder kreuzen: Ira, deren Mutter sie im Kinderwagen als Schutzschild mit auf Anti-Atom-Demos nahm und deren Vater auf Distanz gehen musste aus Gründen, die sie lange nicht verstehen konnte. Fido, der 1976 als 4-Jähriger mit seinem Großvater aus Jugoslawien floh, und Lew, dessen Eltern im selben Jahr Ostberlin Richtung Westen verließen - ohne ihn.Ein Roman übe...
"Ein leises Buch zu den ganz großen Themen in familiären Beziehungen." WDR2
Drei Menschen, geboren in den siebziger Jahren und aufgewachsen in den Achtzigern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Wege sich doch immer wieder kreuzen: Ira, deren Mutter sie im Kinderwagen als Schutzschild mit auf Anti-Atom-Demos nahm und deren Vater auf Distanz gehen musste aus Gründen, die sie lange nicht verstehen konnte. Fido, der 1976 als 4-Jähriger mit seinem Großvater aus Jugoslawien floh, und Lew, dessen Eltern im selben Jahr Ostberlin Richtung Westen verließen - ohne ihn.
Ein Roman über Entscheidungen und ihre Folgen, über Wendepunkte, Begegnungen und Trennungen,
die ein Leben aus der Bahn werfen können oder ein Ankommen erst möglich machen.
Drei Menschen, geboren in den siebziger Jahren und aufgewachsen in den Achtzigern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Wege sich doch immer wieder kreuzen: Ira, deren Mutter sie im Kinderwagen als Schutzschild mit auf Anti-Atom-Demos nahm und deren Vater auf Distanz gehen musste aus Gründen, die sie lange nicht verstehen konnte. Fido, der 1976 als 4-Jähriger mit seinem Großvater aus Jugoslawien floh, und Lew, dessen Eltern im selben Jahr Ostberlin Richtung Westen verließen - ohne ihn.
Ein Roman über Entscheidungen und ihre Folgen, über Wendepunkte, Begegnungen und Trennungen,
die ein Leben aus der Bahn werfen können oder ein Ankommen erst möglich machen.
Ziefle, Pia
Pia Ziefle, geboren 1974, ist freie Autorin und Bloggerin. Beiträge von ihr erschienen u.a. im Tagesspiegel, der Berliner Zeitung und der Frankfurter Rundschau. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Tübingen. Suna ist ihr erster Roman. www.piaziefle.de
Pia Ziefle, geboren 1974, ist freie Autorin und Bloggerin. Beiträge von ihr erschienen u.a. im Tagesspiegel, der Berliner Zeitung und der Frankfurter Rundschau. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Tübingen. Suna ist ihr erster Roman. www.piaziefle.de
Produktdetails
- List Taschenbücher 61225
- Verlag: List TB.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 11. März 2016
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 120mm x 24mm
- Gewicht: 271g
- ISBN-13: 9783548612256
- ISBN-10: 3548612253
- Artikelnr.: 42742960
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Ein leises Buch zu den ganz großen Themen in familiären Beziehungen." (WDR2)
Ein Buch über Verlassene, die zu Verlassenden werden. Wenn auch nicht alle - die Bäckersfrau Evi und auch Ira sind immer da, wo man sie braucht bzw. erwartet: im kleinen schwäbischen Dorf, bereit die anderen zu empfangen und aufzunehmen. Drei Protagonisten sind es - Ira, Lew und Fido, …
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Ein Buch über Verlassene, die zu Verlassenden werden. Wenn auch nicht alle - die Bäckersfrau Evi und auch Ira sind immer da, wo man sie braucht bzw. erwartet: im kleinen schwäbischen Dorf, bereit die anderen zu empfangen und aufzunehmen. Drei Protagonisten sind es - Ira, Lew und Fido, die alle von ihren Müttern verlassen wurden, wenn auch jeder auf unterschiedliche Art und Weise und aus vollkommen unterschiedlichen Gründen. Geliebt wurden sie alle, wenn auch nicht unbedingt von ihren Müttern, doch es gab für jeden von ihnen jemanden, der für ihn da war.
Die Fäden laufen zusammen in Evis Bäckerei - Evi, die sich in den 1970ern Fidos und seines Großvaters angenommen hat, die voller Hoffnung aus dem fernen Serbien kamen und die später auch Ira, als diese es nötig hatte, unter ihre Fittiche nahm.
Auf Lew treffen wir zunächst in einem indischen Dorf, in einer merkwürdigen, geheimnisvollen Umgebung, auf der Suche nach dem Vater, der ihn zusammen mit der mittlerweise verstorbenen Mutter verlassen hat und weggemacht hat aus der DDR damals. Doch hier ist nichts so, wie es scheint. Aber auch findet Zuflucht in der Bäckerei, als die Zeit gekommen ist.
Ira, die schon einen Sohn hat, John, hilft in Evis Bäckerei und begleitet ihren Vater Cornelius auf dessen letztem Weg - Cornelius, der ihr Familie war, als auch sie von ihrer Mutter verlassen wurde.
Ira, Fido und Lew - sie alle sind Verlassene, die auf merkwürdige Weise zusammenhängen. Fido und Lew werden aber auch zu Verlassenden, sie bringen Ira in die Situation einer Wartenden, die ihr schon von Kindesbeinen an vertraut ist. Es ist nichts Grausames dran, nein, Pia Ziefle stellt es in ihrer schönen Sprache eher fatalistisch dar, so als könnte keiner seinem Schicksal entrinnen - der Verlassene ebensowenig wie der Verlassende. Doch ab und an werden die Schilderungen für mich - und ich bin sicher, dass es auch anderen Lesern so geht - schwer greifbar, die Autorin driftet ab in ihr tiefstes Inneres, das so manchen Leser nicht mehr erreicht. Wunderschöne Sätze wie "...als sie älter wurde und zu ahnen begann, dass Tadijas Sätze manchmal an Orten geboren wurden, die aus Wünschen gebaut waren und Sehnsucht." (S .16) tragen immer wieder zum Lesegenuss bei.
Der Romanhandlung ist ein Reiser-Songtext vorangestellt und Start mit Rio Reiser ist immer ein guter Start, auch wenn es sich wie hier um einen seiner Songtexte handelt. Wobei ich der Ansicht bin, dass auch Hannes Wader mit seinem bekanntesten Lied gut, ja besser gepasst hätte. Seine Worte
"Heute hier, morgen dort,
bin kaum da, muss ich fort,
hab' mich niemals deswegen beklagt.
Hab es selbst so gewählt,
nie die Jahre gezählt,
nie nach gestern und morgen gefragt."
treffen auf so manch einen Protagonisten des Buches zu.
Ein ungewöhnliches, ein wenig sperriges Buch über Liebe, Freundschaft, aber auch Einsamkeit - vor allem aber über Hoffnung, dessen Lektüre sich aber unbedingt lohnt.
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Pia Ziefle hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben, das bewegt und zu Herzen geht. Die Protagonisten sind Lew, Fido und Ira, die zufällig zusammentreffen und deren Schicksal doch untrennbar miteinander verbunden ist. Sie sind so liebevoll beschrieben, und ihre geheimsten Gedanken werden …
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Pia Ziefle hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben, das bewegt und zu Herzen geht. Die Protagonisten sind Lew, Fido und Ira, die zufällig zusammentreffen und deren Schicksal doch untrennbar miteinander verbunden ist. Sie sind so liebevoll beschrieben, und ihre geheimsten Gedanken werden zutage gefördert, daß man ergriffen ist und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Da ist Ira, deren Mutter sie nicht liebt und kalt und herzlos behandelt. Der Vater versucht alles auszugleichen und überschüttet Ira mit seiner Liebe. Ira verbringt viel Zeit in der kleinen Backstube gegenüber, die Evi gehört. Dort kommen eines Tages Fido und sein Großvater Tadija an, die auf der Suche nach Milena sind, der Mutter Fidos. Sie kommen aus Serbien und Tadija möchte seinen Enkel zu seiner Tochter bringen. Die aber ist inzwischen mit einem neuen Partner weggezogen, dem sie nicht erzählen möchte, daß sie bereits einen Sohn hat. Evi nimmt die beiden bei sich auf, und Tadija erweist sich als große Hilfe, und er ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Tadija hat mir ganz besonders gefallen. Fido und Ira werden dicke Freunde und verbringen viel Zeit miteinander. Nach der Wende kommt Lew in das kleine schwäbische Dorf und verliebt sich in Ira. Lew, der mit seinen Eltern und seinem Bruder Manuel in Ostberlin wohnte, wird eines Tages von seinen Eltern verlassen. Die beiden Brüder kommen in eine neue Familie und erhalten neue Namen. Drei bewegende Schicksale. Das Buch erzählt von Liebe und Freundschaft, von Schuld und Vergebung, von Träumen und Hoffnungen und dem Versuch, dem Unbekannten auf die Spur zu kommen. Dies ist ein ganz besonderes Buch, das ich gerne weiter empfehle und dem ich viele Leser wünsche.
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Bäckereien spielen seit meiner Kindheit in meinem Alltag eine wichtige Rolle. Brötchen ist nicht gleich Brötchen und ein gutes Frühstück steht und fällt bei mir mit der richtigen Konsistenz der Morgensemmel. Außen fest und hell und innen ganz viel Teig. Noch heute …
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Bäckereien spielen seit meiner Kindheit in meinem Alltag eine wichtige Rolle. Brötchen ist nicht gleich Brötchen und ein gutes Frühstück steht und fällt bei mir mit der richtigen Konsistenz der Morgensemmel. Außen fest und hell und innen ganz viel Teig. Noch heute belohne ich mich gern mit einem Kuchenbrötchen am Nachmittag, wenn ich denn noch einen echten Bäcker finde, der diese Kindheitserinnerung im Sortiment hat.
Pia Ziefle mag ein ähnliches Verhältnis zu Bäckereien haben. Nicht von ungefähr scheint Evis Backstube der Mittelpunkt des Romans. Evis Spezialität ist der serbische Zuckerkuchen nach Tadijas Rezept. Evis Besonderheit ist ihr großes Herz. Im Leben einer Handvoll Menschen ist sie die gute Seele, der Fels in der Brandung, die Rettung aus der Not mit süßem Kuchen und einem Schlafplatz zu jeder Zeit. Der Zuckerkuchen bringt Figuren zusammen, die zusammen gehören. Dazwischen wirft Pia Ziefle in leisen, poetischen Tönen Geschichten hinein, die mittendrin beginnen und ganz behutsam ein Anfang und eine Ende bekommen. Ira lebt mit ihrem 4jährigen Sohn John bei Evi und hilft ihr in der Backstube und dem Verkauf. Gleich gegenüber der Bäckerei steht Iras Elternhaus. Darin wartet ihr sterbender Vater und eine beklemmende Vergangenheit, deren Geheimnisse sie nur zu gern gegen Evis warme Herzlichkeit und die Hoffnung auf den Herbst, der vielleicht den Jugendfreund Fido zu Besuch bringt, eintauscht. Während Ira in dem kleinen Ort irgendwo in Deutschland gegen die ständige Müdigkeit kämpft, wartet Lew in Indien auf den Bus, der ihn zu seinem verschollenen Vater führen soll. In Ostberlin geboren wächst Lew mit seinem großen Bruder in einer neuen Familie auf. Die Eltern versuchten 1976 in den Westen zu türmen und ließen die Söhne allein zurück. Lew erreicht nach 29 Jahren die Nachricht vom Tod der Mutter zusammen mit der Adresse seines Vaters in einem indischen Ashram. Der Bruder will die Geschichten des Vaters nicht hören, doch Lew will wissen, was den Eltern damals wirklich passierte. Nun ist er in einem indischen Dorf gestrandet, der Ashram liegt in entgegengesetzter Richtung und der nächste Bus kommt vielleicht morgen. Lew sucht Gesellschaft und fühlt sich wohl mit dem Jungen Rajesh, dessen Verwandtschaft und den Dorfleuten, die ihm in einer Weise begegnen, dass es ihn den Blick auf das eigenen Leben richten und die richtige Perspektive darin finden lässt.
Erst in der Mitte des Buches bringt Pia Ziefle wie beiläufig diese zwei Welten zusammen. Ira und Lew haben sich viel bedeutet und sind doch weit voneinander entfernt. Die befangene Kindheit, die Vergangenheit der Eltern lastet auf ihnen beiden und hält sie fern von Unbeschwertheit, Zukunftsträumen und der Liebe. Die Autorin befreit ihre Figuren, schickt sie auf eine Reise zu den Wurzeln und damit zu sich selbst. Der Leser nimmt teil an dieser Reise, liest von Freundschaften, von verbotenen Wünschen, harten Menschen, träumenden Kindern und liebenden Großeltern. Pia Ziefle erzählt Geschichten, die von der Liebe handeln. Einfach, klar und dennoch poetisch findet sie dafür Worte, die jeden Ton treffen. Klug, einfühlsam und mit beeindruckender Leichtigkeit öffnet sie Türen, die in verschwundene Länder führen, von den Umwälzungen der nahen Vergangenheit sprechen und Familienstrukturen zeigen, die beklemmend wie alltäglich scheinen. Ihr Figurenensemble ist überschaubar, aber absolut glaubwürdig gestaltet. Durch Reduktion, Leerstellen und Andeutungen entwickeln die Geschichten einen Sog, dem sich nur schwer entziehen lässt.
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ra arbeitet in einer kleinen Bäckerei, nach der Arbeit kümmert sie sich um ihren Vater, der im Sterben liegt. Lew ist in Indien auf der Suche nach seinem Vater. Doch hinter den beiden steckt noch so viel mehr - so viel Vergangenheit, so viel Verlassenheit, so viele Fragen, die beide …
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ra arbeitet in einer kleinen Bäckerei, nach der Arbeit kümmert sie sich um ihren Vater, der im Sterben liegt. Lew ist in Indien auf der Suche nach seinem Vater. Doch hinter den beiden steckt noch so viel mehr - so viel Vergangenheit, so viel Verlassenheit, so viele Fragen, die beide bisher nicht beantwortet bekommen haben. Und da gibt es auch noch Fido, der als er klein war von seiner Mutter verlassen worden ist und beim Großvater aufgewachsen ist, bis die beiden sich auf der Suche nach der Mutter nach Deutschland aufgemacht haben. Drei Kinder - drei Schicksale.
Der Autorin gelingt es, durch die abwechselnde Erzählweise - einmal aus Sicht von Ira, dann wieder aus Sicht von Lew - zwei Vergangenheiten wieder ans Licht zu holen. Beide hatten keine einfache Kindheit. Zu ihrer Erzählweise passt das Titelbild unheimlich gut. Nach und nach wird aus der Geschichte ein Flechtezopf - leicht und locker geflochten.
Unheimlich intensiv bringt Pia Ziefle diese Geschichte herüber, die Geschichte entwickelt schnell einen Sog, ein Mitgefühl mit den Protagonisten, obwohl Pia Ziefle dafür nicht viel Worte braucht, und vor allem auch nicht viel Handlung. Es sind eher die Gedanken, die Reflexionen der Protagonisten, die diese Geschichte fesselt. Protagonisten, die in ihrer Kindheit loslassen mussten, die seit ihrer Kindheit Fragen mit sich herum schleppen und die hoffen, dass sie nun endlich Antworten erhalten. Denn bisher konnten sie ihre Vergangenheit nicht verarbeiten, sie schleppen den Ballast mit in das Hier und Heute und sind auch dadurch bindungsgestört. Dazu passt dann auch der Titel " Länger als sonst ist nicht für immer" - werden es Ira und Lew, aber auch Fido schaffen, dass sie mit ihrer Vergangenheit leben können ? Werden sie es besser machen können ?
Gefallen haben mir auch die Wechsel zwischen dem Heute und der Vergangenheit, die so fließend eingebaut worden sind, aber dennoch weiß man immer, wo man sich befindet.
Allerdings sind viele Fragen, die man sich selber beantworten muss. In vielen Bereichen bleibt der Roman offen, auslegbar, reißt manche Gegebenheiten an, oder besser deutet sie an, und der Leser muss für sich selbst entscheiden, ob ihm das reicht. Ob er den Spuren, die die Autorin in diesem Roman legt, gedanklich zu Ende folgt oder sie einfach als Spuren am Rande liegen lässt.
Aber am Schluß muß ich einfach nochmal herausstreichen, dass es der Autorin gelungen ist so viel Gefühl, so viel Emphatie hervor rufen zu können, trotz oder auch wegen einer so reduzierten Handlung, allein durch die Sprache, die mit weinigen Worten viel erzeugt.
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So sehnen sich die Protagonisten in diesem Roman nach Heimat, Liebe und Zugehörigkeit. Sie sind auf der Suche nach Verlorenem und sie sehnen sich nach etwas, was sie nicht finden können. Die Geschichten der Handelnden werden in Fragmenten nebeneinander erzählt, trotzdem hängen …
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So sehnen sich die Protagonisten in diesem Roman nach Heimat, Liebe und Zugehörigkeit. Sie sind auf der Suche nach Verlorenem und sie sehnen sich nach etwas, was sie nicht finden können. Die Geschichten der Handelnden werden in Fragmenten nebeneinander erzählt, trotzdem hängen sie zusammen und werden im Laufe des Buches miteinander verwoben. Allmählich gewinnt der Leser Einsicht in die verschiedenen Lebensläufe und Schicksale.
Pia Ziefle hat hier einen tiefgründigen Roman geschrieben, welcher das Leben beschreibt, von Liebe und Zusammenhalt erzählt, aber auch viele Probleme, wie Selbstmord, Pädophilie und Stasimethoden beinhaltet. So schön manche Situationen beschrieben werden, so unbarmherzig sind dagegen andere.
Die Schicksale der Personen werden zu Beginn noch ein wenig heiter und fröhlich wirkend erzählt, doch nach und nach werfen Probleme ihre dunklen Schatten und geben der Erzählung eine Art von Melancholie und Hoffnungslosigkeit.
Die besondere Mischung von schönem Erzählstil und den miteinander verwobenen Geschichten machen dieses Buch sehr besonders und lesenswert.
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In ihrem Roman „Länger als sonst ist nicht für immer“ erzählt Pia Ziefle die Geschichte dreier Menschen. Es handelt sich dabei um Ira, Fido und Lew, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen begegnen und dabei tiefe Spuren im Leben der anderen hinterlassen. Die …
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In ihrem Roman „Länger als sonst ist nicht für immer“ erzählt Pia Ziefle die Geschichte dreier Menschen. Es handelt sich dabei um Ira, Fido und Lew, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen begegnen und dabei tiefe Spuren im Leben der anderen hinterlassen. Die Handlung beginnt in Indien, wo Lew sich auf die die Suche nach seinem Vater begibt. Dieser musste 1976 den damals neunjährigen Lew und seinen älteren Bruder zurücklassen, als er mit seiner Frau aus der DDR floh. Weil es ihm nicht gelang, seine Söhne nach zu holen, mussten diese in einer Pflegefamilie aufwachsen, in dem Glauben, von ihren Eltern verlassen worden zu sein. Zur gleichen Zeit wird Ira geboren in eine Familie mit einer Mutter, die sie nicht liebt, und einem Vater, der sie missbraucht. In ihrer Kindheit lernt sie den älteren Fido kennen, der mit seinem Großvater aus Jugoslawien nach zieht, auf der Suche nach einer Mutter, die ihn aufgrund ihrer neuen deutschen Familie verlassen hat. Fido und sein Großvater finden schließlich Unterschlupf in „Evis Backstube“, die sich für die beiden zu einem neuen zu Hause entwickelt. Diese Bäckerei entwickelt sich zu einem Rückzugsort für alle drei Charaktere, zu dem sie in ihrem Leben immer wieder zurückkehren.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Lew und Ira erzählt. Dabei ist der Schreibstil von Pia Ziefle sehr poetisch, was sich insbesondere in der Zeichensetzung und der Gestaltung der Textabsätze widerspiegelt, auf welche die Autorin laut eigener Aussage großen Wert legt. Dies hat mir anfangs noch zugesagt, zwischenzeitlich hatte ich allerdings den Eindruck, der Schreibstil und nicht der Inhalt stehe im Vordergrund. Außerdem wird die Beziehung, in der die Hauptpersonen zueinander stehen, nur nach und nach deutlich. Einiges bleibt ungesagt und der Fantasie des Lesers überlassen. Mir persönlich hat dies nur bedingt gefallen, da für meinen Geschmack zu viel der Geschichte in der Schwebe bleibt. Einige Leser mögen dies vielleicht gerade faszinierend finden, mich persönlich hat dies in Verbindung mit dem melancholischen Erzählstil der Autorin eher deprimiert und stellenweise etwas gelangweilt. Dies ist sicher auch eine Geschmacksfrage, das heißt, man sollte sich selbst ein Bild von diesem Roman machen. Die Leseprobe liefert hier bereits einen guten Einblick in den Schreib- und Erzählstil der Autorin und sollte bei der Entscheidung, ob dieses Buch das richtige ist, unbedingt einbezogen werden.
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Ein wirklich sehr schönes Buch, ich wollts gar nicht mehr weglegen. Schon das Cover des Buches ist so liebevoll und detaliert gestaltet, dass es eine Freude ist, das Buch in die Hand zu nehmen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte handelt von Ira, Fido und …
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Ein wirklich sehr schönes Buch, ich wollts gar nicht mehr weglegen. Schon das Cover des Buches ist so liebevoll und detaliert gestaltet, dass es eine Freude ist, das Buch in die Hand zu nehmen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte handelt von Ira, Fido und Lew.
Lew wächst ohne Eltern auf, denn diese haben Republikflucht ergriffen. Er wächst dann zusammen mit seinem Bruder Manuel bei einem Ehepaar auf.
Er kommt in die Mannschaft der Turmspringer, ist sehr erfolgreich, wird aber dann bei der Teilnahme an einem großen Wettkampf aufgrund der
Vorgeschichte seiner Eltern nicht zugelassen. Später bekommt er einen Brief und macht sich auf die Suche nach seinem Vater. Ira wächst bei einer Mutter auf, die sie nicht liebt.Als sie schwanger wird, zieht sie zu ihrer Tante und hilft dort in der Bäckerei mit aus. Ihr Vater liegt im Sterben und sie
versucht die Geschehnisse zu verstehen. Fido wächst in der Bäckerei bei seinem Großvater auf, seine Mutter kümmert sich nicht um ihn. Als sein
Großvater mit ihm zusammen zu seiner Mutter reisen möchte, stellt dieser fest, dass sie eine komplett neue Familie hat, in die ihr Vater und Sohn
nicht hineinpassen. Das Schicksal führ Ira, Fido und Lew immer wieder zusammen.
Insgesamt ein sehr schönes Buch, das ich gerne gelesen habe.
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Es gibt Autorinnen und Autoren die ihrem Schreibstil treu bleiben und so erging es mir auch beim Lesen von "Länger als nichts ist für immer", denn auch in diesem Buch ist das Lesen zwischen den Zeilen zwingend notwendig und auch die Suche nach den Wurzeln eines Menschen wird hier …
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Es gibt Autorinnen und Autoren die ihrem Schreibstil treu bleiben und so erging es mir auch beim Lesen von "Länger als nichts ist für immer", denn auch in diesem Buch ist das Lesen zwischen den Zeilen zwingend notwendig und auch die Suche nach den Wurzeln eines Menschen wird hier in den Vordergrund gerückt. Es fasziniert mich auf die Reise zu gehen und Menschen auf ihrer Suche zu begleiten. Woher komme ich? Wo gehe ich hin? Auch wenn ich es am Anfang etwas schwierig fand die einzelnen Personen zuzuordnen wird es im Laufe des Buches immer offensichtlicher und die Reise die ich gemeinsam mit Ira, Fido und Lew antrete bekommt einen Sinn, obwohl ich erst ganz zum Ende hin ein Bewusstsein dafür bekam, wohin mich die Autorin ausgesendet hat.
Ich fühlte mich sehr wohl, denn die Sprache die die Autorin verwendet ist sehr anschaulich und die Begebenheiten, Orte und Menschen werden so bildlich dargestellt, das ich sie in meinem Inneren sehen, spüren, fühlen und auch riechen kann. Diese offensichtlichen Worte sind mächtig und lassen das Buch lebendig werden. Ich habe das Buch sehr genossen, obwohl es eben keine leichte Kost ist, sondern wirklich anspruchsvoll.
Auch wenn das Leben der Protagonisten unterschiedlich verläuft sind sie sich doch näher als ich vermutete. Das Lieben ist hart, manchmal schmerzhaft und dennoch immer präsent, gerade dann wenn man auch innerlich loslassen muss. Diese Tatsache hat mich am meisten fasziniert.Ankommen wird hier in einigen Begebenheiten sehr deutlich und bedeutet manchmal auch einfach nur sich selbst finden oder Antworten zu finden, die den Sinn des Lebens, meines eigenen Lebens betreffend, erklären.
Natürlich gab es auch hier Personen oder Taten, die mich stutzig machten oder mich dazu zwangen den Kopf zu schütteln, aber ist es nicht menschlich, das wir Dinge tun oder sagen, die andere nicht verstehen? Weil sie ganz tief aus unserem Inneren kommen? Unsere Verletztheit wiederspiegeln?
Wer sich ein Buch wünscht bei dem man eben auch mal seine grauen Zellen anstrengen muss und es genießt auch zwischen den Zeilen zu lesen, wird hier ein Buch bekommen der all diese Kriterien erfüllt.
Von mir definitiv eine Leseempfehlung für "Länger als nichts ist für immer"!
"Du hast dich auf den Weg gemacht" sagt sie, "und ich werde bei dir bleiben bis du angekommen bist" Zitat S. 157
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Der Roman handelt von Ira, Fido und Lew, deren Wege sich auf unterschiedliche Weise kreuzen und ihren Geschichten.
Die Eltern von Lew begehen Republikflucht aus der ehemaligen DDR, und er und sein Bruder wachsen bei Pflegeeltern auf. Als diese sterben und Lew erfährt dass seine Eltern in …
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Der Roman handelt von Ira, Fido und Lew, deren Wege sich auf unterschiedliche Weise kreuzen und ihren Geschichten.
Die Eltern von Lew begehen Republikflucht aus der ehemaligen DDR, und er und sein Bruder wachsen bei Pflegeeltern auf. Als diese sterben und Lew erfährt dass seine Eltern in Indien wohnen macht er sich auf die Suche, denn die Ungewissheit, warum seine Eltern ohne ihre Kinder weg sind, lässt ihn nicht los.
Ira wächst bei Eltern auf die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine böse, gewalttätige Mutter und ein Vater der sie mehr liebt als er darf. Als er im Sterben liegt versucht sie ihn zu verstehen und loszulassen.
Fido wächst bei seinem Großvater auf, der sich mit ihm nach Deutschland begibt und letztlich in der Bäckerei von Ira's Tante landet. Denn Fido's Mutter hat eine neue Familie und kein Interesse mehr an ihrem Sohn. Das wird Fido sein Leben lang begleitenund es fällt ihm schwer an einem Ort zu bleiben und eine Heimat zu finden.
Die Geschichten werden abwechselnd erzählt und man erfährt nach und nach das Leben der Protagonisten und wie das Schicksal sie zusammengeführt hat. Sehr einfühlsam und bildhaft beschreibt die Autorin die einzelnen Lebensgeschichten mit wenigen Momenten des Glücks.
Das Buch hat mir gut gefallen, ein leises Buch mit traurigen Momenten aber doch voller Hoffnung.
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