Ronald H. Balson
Broschiertes Buch
Karolinas Töchter
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Aus Verzweiflung gab sie einst ein Versprechen. Nun ist es an der Zeit, es zu erfüllen. Chicago, 2013: Die hochbetagte Lena macht sich auf die Suche nach den Töchtern ihrer Freundin, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden sein sollen. Doch warum beginnt sie ihre Suche erst jetzt? Was für ein Geheimnis verbirgt sie? Polen, 1939: Lenas Vater kämpft gegen die deutschen Besatzer - bis er mit der ganzen Familie verhaftet wird. Nur die Tochter Lena bleibt zurück, gemeinsam mit ihrer Freundin Karolina kämpft sie fortan im Ghetto ums Überleben. Doch während Lena sich dem Widerstand anschl...
Aus Verzweiflung gab sie einst ein Versprechen. Nun ist es an der Zeit, es zu erfüllen. Chicago, 2013: Die hochbetagte Lena macht sich auf die Suche nach den Töchtern ihrer Freundin, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden sein sollen. Doch warum beginnt sie ihre Suche erst jetzt? Was für ein Geheimnis verbirgt sie? Polen, 1939: Lenas Vater kämpft gegen die deutschen Besatzer - bis er mit der ganzen Familie verhaftet wird. Nur die Tochter Lena bleibt zurück, gemeinsam mit ihrer Freundin Karolina kämpft sie fortan im Ghetto ums Überleben. Doch während Lena sich dem Widerstand anschließt, verliebt sich Karolina - in einen Deutschen. »Leser, die auf mehr Bücher wie Kristin Hannahs Die Nachtigall warten, werden begeistert sein.« Booklist
Ronald H. Balson ist Rechtsanwalt, und seine Fälle führten ihn um die ganze Welt. Die neuen Orte und Fälle inspirierten ihn zu seinen Romanen. Sowohl sein Debüt 'Hannah und ihre Brüder' als auch 'Karolinas Töchter' wurden internationale Bestseller. Heute lebt und schreibt Ronald H. Balson in Chicago. Im Aufbau Taschenbuch liegen seine Romane 'Karolinas Töchter', 'Hannah und ihre Brüder', 'Ada, das Mädchen aus Berlin', 'Esthers Verschwinden' und 'Die Tochter von Kopenhagen' vor. Max Stadler lebt in Berlin und Ostafrika. Zu den von ihm ins Deutsche übertragenen Autoren gehören DBC Pierre, Camilla Läckberg und Matias Faldbakken.
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 3297
- Verlag: Aufbau TB
- Originaltitel: Karolina's Twins
- Artikelnr. des Verlages: 656/33297
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 438
- Erscheinungstermin: 18. August 2017
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 38mm
- Gewicht: 451g
- ISBN-13: 9783746632971
- ISBN-10: 3746632978
- Artikelnr.: 46994741
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Die fast 90-jährige Lena Woodward sucht im Jahr 2013 den Privatdetektiv Liam Taggert und seine Frau Catherine, die als Anwältin tätig ist, auf. Sie bittet die beiden, ihr bei der Erfüllung eines alten Versprechens zu helfen. Denn in den Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen die …
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Die fast 90-jährige Lena Woodward sucht im Jahr 2013 den Privatdetektiv Liam Taggert und seine Frau Catherine, die als Anwältin tätig ist, auf. Sie bittet die beiden, ihr bei der Erfüllung eines alten Versprechens zu helfen. Denn in den Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen die beiden Töchter ihrer besten Freundin Karolina verloren. Lena versprach ihrer Freundin damals, nach Kriegsende nach den Mädchen zu suchen. Nach all den Jahren will sie nun endlich ihr Versprechen einlösen. Der Privatdetektiv und seine Frau hören sich Lenas ergreifende Erzählung der damaligen Ereignisse an. Doch schon bald kommen Zweifel an Lenas Geschichte auf. Warum versucht sie erst jetzt das Versprechen einzulösen? Und warum setzt Lenas Sohn Arthur alle Hebel in Bewegung, um die Suche zu stoppen?
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Im aktuellen Strang beobachtet man Lena Woodward dabei, wie sie die dramatischen Ereignisse, die sie zu Kriegszeiten erlebt hat, nach und nach dem Privatdetektiv Liam und seiner Frau, der Anwältin Catherine, schildert. Außerdem verfolgt man, was ihr Versuch, das alte Versprechen endlich zu erfüllen, für Konsequenzen haben könnte. Denn ihr Sohn Arthur ist entschieden dagegen und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Lena die Suche nach den beiden Mädchen aufnimmt. Die aktuellen Ereignisse wechseln also immer zu Rückblicken in Lenas Vergangenheit.
Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos. Denn der Autor versteht es vom ersten Moment an, dass Interesse an der Geschichte zu wecken. Dabei entwickeln beide Handlungsstränge ihren Reiz. In den Rückblicken erfährt man Lenas Lebensgeschichte. Da sie diese nach und nach Liam und seiner Frau erzählt, wirkt es beim Lesen so, als würde Lena einem selbst gegenüber sitzen und von ihrer tragischen Vergangenheit berichten. Lena ist Jüdin und wohlbehütet in ihrer angesehenen Familie aufgewachsen. Ihr Leben änderte sich schlagartig, als Polen von den Deutschen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs überrannt wurde. Ein jahrelanger Kampf ums nackte Überleben begann damals für sie. Sie schildert ihre Erinnerungen so lebendig, dass man alles mühelos vor Augen hat und nähert sich dabei erst Schritt für Schritt dem Kern ihrer Suche. Lena berichtet von schlimmen Ereignissen, die einen beim Lesen mitfiebern lassen und tief berühren. Doch auch der aktuelle Strang ist durchgehend interessant. Denn durch die Einmischung ihres Sohnes läuft Liam und seiner Frau die Zeit davon. Er kämpft mit allen Mitteln und will die Suche um jeden Preis verhindern. Gemeinsam mit Liam und seiner Frau kommt einem nach und nach der Verdacht, dass an Lenas Geschichte irgendwas merkwürdig ist. Man kann es jedoch nicht richtig greifen. Sie scheint etwas zu verschweigen und ein Geheimnis zu hüten. Da man unbedingt erfahren möchte, ob es Arthur tatsächlich gelingt, die Suche zu stoppen und ob man mit dem Gefühl richtig liegt, dass Lena etwas verschweigt, gerät man in den Sog der Geschichte und kann sich nur schwer davon lösen.
Ich war vom ersten Moment an gefesselt von dieser Geschichte, da sie einfühlsam und trotzdem spannend erzählt wird. Beide Erzählstränge konnten mich gleichermaßen in ihren Bann ziehen, sodass ich das Buch beinahe in einem Rutsch beendet habe. Ich habe mit Lena sowohl im aktuellen Handlungsstrang, als auch bei den Schilderungen der damaligen Ereignisse, durchgehend mitgefiebert. Das Buch hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt diese Erzählung deshalb alle fünf Bewertungssterne und eine begeisterte Leseempfehlung!
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Antworten 5 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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Sehr schöner, berührender Roman – klare Leseempfehlung
Lena Woodward ist Ende achtzig und lebt mittlerweile in Chicago. Sie will endlich ihr Versprechen einlösen, dass sie 1943 ihrer besten Freundin Karolina in einem Zug in Polen auf dem Weg zum Lager Groß-Rosen gab. …
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Sehr schöner, berührender Roman – klare Leseempfehlung
Lena Woodward ist Ende achtzig und lebt mittlerweile in Chicago. Sie will endlich ihr Versprechen einlösen, dass sie 1943 ihrer besten Freundin Karolina in einem Zug in Polen auf dem Weg zum Lager Groß-Rosen gab. Sie muss ihre beiden Töchter finden. Dazu engagiert sie nun, siebzig Jahre später einen Privatdetektiv, der die Mädchen finden soll. Doch auf dem Weg dahin gibt es einige Hürden. So zum Beispiel Lenas Sohn, der seine Mutter vor Gericht zieht und meint, sie würde sich die Existenz der Kinder und Karolinas nur einbilden. Doch was ist nun die Wahrheit? Das möchte die Anwältin Catherine Lockhart herausfinden und lässt sich von Lena ihre Geschichte erzählen. Wie sie als jüdisches Mädchen in Chrzanów aufwuchs. Wie ihre Familie deportiert wurde und Lena sich auf dem Dachboden versteckte. Sie ging in den Widerstand und verlor nie den Glauben, dass alles wieder gut werden wird.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Kombination aus dem aktuellen Prozess und Lena Geschichte ist sehr gelungen. Vor allem Lenas Vergangenheit wurde sehr bildlich und lebendig geschildert. Man hatte das Gefühl von „Kino im Kopf“ und fühlte sich versetzt ins Polen der vierziger Jahre. Mir war Lena sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgelitten.
Wie Lena da auf dem Dachboden lebt, das erinnerte schon stark an Anne Frank oder auch ein anderes Buch das ich mal gelesen habe (Anita Lobel: Das Versteck auf dem Dachboden). Als sie endlich zu den Nachbarn flieht, denkt man gut, geschafft, jetzt wird es besser. Und dann geht sie freiwillig zurück. Bewundernswert, wie stark Lena mit ihren noch nicht einmal 20 Jahren war. Nach dem Lesen des Nachworts weiß man, dass die gesamte Handlung zwar so wie sie aufgeschrieben ist Fiktion ist, dennoch sind die einzelnen Geschichten wirklich passiert. Zwar nicht dieser Lena Woodward, aber einer anderen jungen Frau. Das macht das Ganze noch authentischer.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist leicht zu lesen. Und wie oben schon geschrieben, sehr bildlich. Noch dazu wirkt die gesamte Geschichte sehr schlüssig.
Sehr geschickt fand ich, dass sich der Bericht über die aktuelle Suche nach Karolinas Töchtern immer wieder mit Lenas Berichten abwechselt. Lena berichtet über ihre Wege und Liam, der Privatdetektiv, beschreitet selbst gerade diese Wege.
Schön fand ich auch, dass nicht alle Deutschen als schlecht dargestellt wurden. Es gab durchaus auch „nette“, die selbst gegen die Vernichtung von Menschen waren und endlich das Ende des Krieges herbeigesehnt haben, hier zum Beispiel Oberst Müller. Oder die netten polnischen Nachbarn, die Lena bei sich versteckten. Natürlich gab es auch genug andere, die Juden und ihre Helfer verraten haben.
Ich habe an diesem Buch nichts Großes auszusetzen und es wird mir sicherlich noch etwas im Gedächtnis bleiben. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen.
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Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
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Ein Buch, das ich nach gut 20 Seiten schon nicht mehr aus der Hand legen konnte und somit zu einem meiner Roman-Highlights des Jahres zählt.
Eine Geschichte so einfühlsam, tiefgehend, berührend, schockierend und gleichzeitig mit extrem viel Gefühl ausgestattet, habe ich lange …
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Ein Buch, das ich nach gut 20 Seiten schon nicht mehr aus der Hand legen konnte und somit zu einem meiner Roman-Highlights des Jahres zählt.
Eine Geschichte so einfühlsam, tiefgehend, berührend, schockierend und gleichzeitig mit extrem viel Gefühl ausgestattet, habe ich lange nicht gelesen. Als Leserin nimmt man direkt am Leben von Lena und Karolina teil, man wähnt sich neben ihnen im Krieg und möchte ihnen zurufen, bitte haltet durch, es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, auch wenn es noch einige Jahre dauern wird. Sehr mitgenommen haben mich die Abschnitte als Karolina in den Wirren des Krieges Zwillinge zur Welt bringt. Die beiden Mädchen, Leah und Rachel werden in eine Zeit geboren, in denen sie kein normales Leben erwarten wird. Ich habe richtig mit gelitten, mich mit gefreut, aber auch eine große Traurigkeit gespürt. Dieser Roman basiert auf historischen Fakten und Ronald H. Balson hat mich mit der Geschichte drumherum extrem beeindruckt. Ein wundervoller Schreibstil, die lebendigen und oftmals grausamen Beschreibungen in der Zeit des Holocaust lassen einem den Atem stocken und man denkt, wie grausam können Menschen sein. Wie kalt, wie gefühllos und berechnend. Schrecklich, aber sehr gut umgesetzt vom Autor.
Mit Lena Woodward hat der Autor eine Frau erschaffen, die durch die Kriegswirren in Polen erst ihre ganze Familie verliert, die eine Arbeit als Näherin annimmt um überhaupt zu überleben und die dann auch noch das KZ-Lager in Groß-Rosen bzw. Auschwitz ertragen muss. Kurz vor'm weinen war ich, als Lena, Karolina und die Baby's auf dem Weg zum Lager waren und sie merkten, das ihnen die Kinder dort weggenommen werden. Doch Karolina will selbst entscheiden was mit ihren Baby's passiert, das sie überleben und sie entscheidet sich zu einem Entschluss, der die ganze Geschichte des Buches beeinflussen wird. Lena erweist sich gegenüber ihrer Freundin Karolina als größte Stütze, doch diese kann irgendwann nicht mehr, versucht aus dem Lager zu fliehen und wird von Wachmännern erschossen. Nun ist Lena ganz allein auf der Welt und versucht sich immer wieder Mut zu machen, das es doch irgendwann einmal wieder besser werden muss. Dieses unerträgliche Nicht-Wissen, wann der Krieg endet, wann wieder die Sonne scheinen wird, wann man wieder frei und ohne Zwang leben kann, diese Gedanken sind über die ganze Geschichte zu spüren und lassen Lena doch noch an Frieden und Sicherheit glauben.
Der Aufbau der Story hat mir sehr gut gefallen, nämlich das Lena als 89 jährige zu Catherine Lockhardt kommt, die als Anwältin arbeitet und ihr die ganze Lebensgeschichte aus dem Krieg erzählt, in der Hoffnung das Catherine's Mann, Liam, als Privatdetektive die Zwillinge von Karolina findet und das nach über 70 Jahren. Wird es gelingen, die Töchter von Karolina zu finden?
Fazit
Eine sehr traurige Geschichte, die mich tief bewegt und berührt hat. Lena als starke Frau, die sich ihrem Leben stellt, wenn auch erst 70 Jahre später.
Eines meiner Buch-Highlights des Jahres 2017 und ich kann es jedem nur empfehlen, der gerne Geschichten mit historisch wahren Fakten aus dieser Zeit liest.
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Ich nehme an, ich sollte ganz von vorn beginnen und Ihnen erzählten, wie ich diese Kinder kennenlernte.
Eines Tages tritt die über 90-jährige Lena Scheinmann mit einem ungewöhnlichen Auftrag an den Privatdetektiv Liam heran. Sie möchte, dass er zusammen mit seiner Frau, …
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Ich nehme an, ich sollte ganz von vorn beginnen und Ihnen erzählten, wie ich diese Kinder kennenlernte.
Eines Tages tritt die über 90-jährige Lena Scheinmann mit einem ungewöhnlichen Auftrag an den Privatdetektiv Liam heran. Sie möchte, dass er zusammen mit seiner Frau, der Rechtsanwältin Catherine, nach den im Krieg verschwundenen Zwillingsbabies ihrer Freundin Karolina, forscht, der sie damals ein Versprechen gab.
Aber irgendetwas scheint an Ihrer Geschichte nicht zu stimmen. Warum sucht Lena erst jetzt nach ihnen und warum behauptet ihr Sohn, sie habe sich in eine Wahnvorstellung verrannt?
~ * ~ * ~ *
Karolinas Töchter ist eine sehr berührende Geschichte, aus der Nazizeit, bei der ich immer wieder Tränen in den Augen hatte.
Sie ist nicht rührsehlig, ganz im Gegenteil. Ronald H. Balson lässt seine Hauptprotagonistin Lena in Rückblicken ihre Lebensgeschichte erzählen, die einer jungen jüdischen Frau, im von Nazis besetzten Polen. Das Stilmittel ist perfekt gewählt, denn man erlebt alles hautnah mit; den Abtransport ihrer Familie, der Verlust ihres kleines behinderten Bruders, von dem einzig ein Schuh geblieben ist, das Versteck über dem Schrank und ihr darauffolgender jahrelanger Überlebenskampf.
Die Geschichte wirkt unheimlich authentisch. Und irgendwie ist sie das auch. Zwar fiktiv, aber durchweg aus Zeitzeugen-Aussagen genommen. Was bei anderen dann manchmal wie zusammengeschustert und holprig wirkt, beherrscht Ronald H. Balson und erzählt hier eine großartige Geschichte, die fesselt und mitreisst.
Die Charaktere sind greifbar und lebendig. Und mit der Rechtsanwältin Catherine gibt es automatisch einen kritischen Part, der auch mal Dinge hinterfragt und anzweifelt, wodurch das Ganze noch mehr Tiefe bekommt.
Fazit: Lena`s Geschichte hat mich so gefesselt und bewegt, dass mir selbst das Chaos der Bahn am Wochenende und die damit verbundenen stundenlangen Wartezeiten, nichts ausgemacht hat, da ich einfach nur weiterlesen wollte.
Dies ist nicht Ronald H. Balsons erster Roman, der sich mit der Thematik beschäftigt, aber leider der Einzige, der bislang auf Deutsch erschienen ist. Vielen Dank an den ATB-Verlag hierfür und ich hoffe, das bald noch weitere Romane von ihm übersetzt werden.
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Chicago 2013. Die 89-jährige Lena Woodward bittet den Privatdetektiv Liam Taggart und die Anwältin Catherine Lockhart ihr bei der Suche nach den während des Zweiten Weltkriegs in Polen verschollenen Zwillingstöchtern ihrer längst verstorbenen Freundin Karolina zu helfen. …
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Chicago 2013. Die 89-jährige Lena Woodward bittet den Privatdetektiv Liam Taggart und die Anwältin Catherine Lockhart ihr bei der Suche nach den während des Zweiten Weltkriegs in Polen verschollenen Zwillingstöchtern ihrer längst verstorbenen Freundin Karolina zu helfen. Liam und Catherine nehmen den Auftrag an und lassen sich Lenas Geschichte erzählen…
Die 1924 geborene Lena wächst als Tochter des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Jacob Scheinmann im polnischen Chrzanów auf. Das Leben des fröhlichen, aufgeweckten Mädchens ändert sich jäh, als ihre Heimatstadt am 4. September 1939 von deutschen Truppen besetzt wird. Lena und ihre Familie versuchen, sich der neuen Situation so gut es geht anzupassen, doch nur anderthalb Jahre später bricht Lenas bisherige Welt völlig zusammen: ihre Familie wird abgeholt und umgesiedelt, während sie selbst sich auf Geheiß ihres Vaters auf dem Dachboden ihres Hauses versteckt hält…
Ronald H. Balson erzählt diesen auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman sehr eindringlich. Seine Beschreibungen und Schilderungen sind detailreich und präzise, sie sind mitreißend und haben mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Es gelingt dem Autor ganz hervorragend, die Lage in dem vom Krieg zerrütteten Polen darzustellen und die vorherrschende Stimmung in Chrzanów sowie in den Lagern der Konzentrationslager Groß-Rosen und Auschwitz-Birkenau wiederzugeben. Besonders die Skrupellosigkeit der Besatzer und die unwürdigen Bedingungen, denen die polnische Bevölkerung damals ausgesetzt war, werden intensiv geschildert, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen alles durchmachen mussten.
Ronald H. Balson zeichnet das Bild einer mutigen jungen Frau, die als Näherin in einer Kleiderfabrik arbeitet und sich gemeinsam mit ihrer Freundin Karolina durch die Kriegsjahre kämpft. Es geht für die beiden einfach nur darum, die Schrecken und das Leid zu überleben. Auch als Karolina schwanger wird, halten sie zusammen und kümmern sich nach der Geburt gemeinsam um die Zwillinge Rachel und Leah. Als das jüdische Ghetto in Chrzanów aufgelöst wird und ihre Deportation erfolgt, lassen Lena und Karolina die Kinder zurück, um deren minimale Überlebenschance zu wahren.
Neben dem historischen Geschehen hat auch die aktuelle Handlung in Chicago einiges an Spannung zu bieten. Nicht nur, dass Lenas Sohn Arthur absolut gegen die Suche nach den Zwillingen ist und nicht davor zurückschreckt, einen Prozess gegen seine Mutter anzustrengen, um sie entmündigen zu lassen, auch über die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte sowie über die Frage, warum Lena so viele Jahre mit ihrer Suche nach den Kindern gewartet hat, wird diskutiert.
„Karolinas Töchter“ lässt mich tief beeindruckt zurück. Diese mitreißend erzählte Mischung aus Historie und Fiktion hat mich durchweg fest im Griff gehabt und mir nicht nur Einblicke in ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte gewährt, sondern mich zudem intensiv an dem Schicksal der Akteure teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!
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Während des zweiten Weltkrieges gingen die Zwillingstöchter von Karolina, Rachel und Leah, verloren. Lena Woodward gab ihrer Freundin das Versprechen, dass sie nach den Mädchen suchen wird, sobald der Krieg vorbei ist. Nun geht sie auf die achtzig zu und will ihr Versprechen endlich …
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Während des zweiten Weltkrieges gingen die Zwillingstöchter von Karolina, Rachel und Leah, verloren. Lena Woodward gab ihrer Freundin das Versprechen, dass sie nach den Mädchen suchen wird, sobald der Krieg vorbei ist. Nun geht sie auf die achtzig zu und will ihr Versprechen endlich einlösen. Sie kontaktiert den Detektiv Liam Taggart und besteht darauf, dass seine Frau, die Anwältin Catherine Lockhart, anwesend ist, wenn sie ihm den Fall schildert. Weder Liam noch Catherine haben großes Interesse, aber Lena ist sehr überzeugend.
Die Jüdin Lena Scheinmann wurde in Schlesien geboren und hat Schlimmes während des Krieges erlebt. Sie musste sehen, wie sie zurechtkommt, nachdem man ihre Familie verhaftet und weggebracht hat. Daher arbeitete sie in einer Fabrik, wo sie ihre frühere Freundin Karolina wiedertrifft. Sie sind füreinander da und so ist das Leben unter der deutschen Besatzung besser zu ertragen, obwohl die Not groß ist. Es gibt auf beiden Seiten Menschen, die ihnen helfen wollen, aber genauso gibt es auf beiden Seiten welche, die aus egoistischen Gründen andere anschwärzen.
Als Leser erfahren wir Lenas Lebensgeschichte von ihr persönlich, indem sie dem Detektiv und seiner Frau alles erzählt. Aber Lenas Sohn Arthur will nicht, dass seine Mutter dieser Geschichte nachgeht. Er ist überzeugt, dass alles nur ein Hirngespinst ist, und deshalb greift er zu drastischen Mitteln. Seine Mutter soll entmündigt werden.
Es ist sehr bedrückend zu lesen, wie Karoline und Lena ums Überleben kämpfen müssen. Dazu kommt die ständige Angst, dass man doch noch dran ist, wie so viele andere. Aber genauso hat mich bedrückt, wie einer alten Frau, die ein Versprechen einlösen möchte, das Leben schwergemacht wird. Ich habe aber auch mitgelitten als Catherine und Liam für ihre Mandantin gekämpft haben und Lena dabei einiges über sich ergehen lassen muss.
Am Schluss lüftet sich das Geheimnis um Karolinas Töchter und im allerletzten Moment kommt es doch noch zu einem versöhnlichen Ende.
Es ist eine sehr emotionale und gleichzeitig spannende Geschichte.
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Eine alte elegante Dame meldet sich bei Privatdetektiv Liam Taggert. Lena ist vor vielen Jahren aus ihrem Heimatland Polen in die USA eingewandert. Sie möchte gerne, dass er zwei Menschen für sie findet. In den Wirren des zweiten Weltkrieges sind die Töchter ihrer besten Freundin …
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Eine alte elegante Dame meldet sich bei Privatdetektiv Liam Taggert. Lena ist vor vielen Jahren aus ihrem Heimatland Polen in die USA eingewandert. Sie möchte gerne, dass er zwei Menschen für sie findet. In den Wirren des zweiten Weltkrieges sind die Töchter ihrer besten Freundin verschwunden und Lena hat Karolina versprochen, sie zu finden. Jetzt, fast 70 Jahre später, möchte sie dieses Versprechen einlösen, bevor es zu spät ist. Sie erzählt also Taggert und einer Anwältin, was damals passiert ist.
Der Leser taucht ein in die Schrecken des zweiten Weltkrieges. Lena ist Jüdin und erlebt als Teenager den Einzug der Deutschen in ihre Heimatstadt. Bald bekommt die Familie die Repräsalien gegen die Juden am eigenen Leib zu spüren und eines nachts wird ihre Familie von der SS abgeholt und nur Lena kann sich verstecken und für kurze Zeit den Klauen der Häscher entkommen. Aber irgendwann landet sie doch wieder im Ghetto und nur ihrer Freundin Karolina ist es zu verdanken, dass sie im Winter nicht verhundert oder erfriert.
Während die 80jährige Stück für Stück ihre dramatische Lebens- und Überlebensgeschichte erzählt, wird auch das Geheimnis um Karolina und die beiden verschollenen Kinder langsam aufgedröselt. Aber die Zeit drängt, denn Lena's Sohn möchte sie für unzurechnungsfähig erklären lassen, um die Suche zu unterbinden.
Ein hochemotionales berührendes Buch über das Schicksal einiger Menschen in harten Kriegszeiten ist „Karolinas Töchter“. Die mitreißende Sprache schafft eine intensive Nähe zu Lena und auch wenn das Schicksal der polnischen Juden dem Leser sicherlich bekannt ist, so ist man immer aufs Neue von der perfiden Nazi-Maschinerie schockiert und fürchtet um die Hauptdarstellerin und ihre Freundin. Ich denke, solche Romane kann es gar nicht genug geben, sie zu lesen und als Warnung zu verstehen. Noch dazu, wenn sie so spannend und glaubwürdig sind wie das Buch von Ronald H. Bason.
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