James Hynes
Broschiertes Buch
Ich, Sperling
Roman Der Sunday Times Bestseller 'Bildgewaltig. Und sehr bewegend!' ELLE
Übersetzung: Leibmann, Ute
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»Niemand weiß, wer ich bin, am allerwenigsten ich selbst.«Ein alter Mann blickt zurück auf seine oft unmenschliche Kindheit: Als namenloser Waise wächst er in einem Bordell inmitten der sogenannten "Wölfinnen" im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert n. Chr. auf. Eine von ihnen, Euterpe, wird seine Ziehmutter: "Sperling" nennt sie ihn liebevoll. Sperling weiß nicht viel von der Welt: Anfangs hilft er Euterpes geheimer Geliebten in der Küche, später schuftet er in der Taverne, bis er schließlich in das ominöse Obergeschoss geführt wird, wo die Prostituierten ihre Betten haben. ...
»Niemand weiß, wer ich bin, am allerwenigsten ich selbst.«
Ein alter Mann blickt zurück auf seine oft unmenschliche Kindheit: Als namenloser Waise wächst er in einem Bordell inmitten der sogenannten "Wölfinnen" im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert n. Chr. auf. Eine von ihnen, Euterpe, wird seine Ziehmutter: "Sperling" nennt sie ihn liebevoll. Sperling weiß nicht viel von der Welt: Anfangs hilft er Euterpes geheimer Geliebten in der Küche, später schuftet er in der Taverne, bis er schließlich in das ominöse Obergeschoss geführt wird, wo die Prostituierten ihre Betten haben. Ein furchtbares Schicksal erwartet ihn dort. Doch wie ein kleiner Sperling entfliegt er in seiner Vorstellung der brutalen Realität immer wieder und vermag es, mit seinem Lied auch anderen Hoffnung zu geben.
Mit großer Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen lässt James Hynes in 'Ich, Sperling' das spätrömische Reich in den Geschichten der Desklassierten und Ausgenutzen auferstehen,dort, wo Gewalt und aufrichtige Liebe in einer dem Untergang geweihten Welt direkt nebeneinander existieren.
»Diese verborgende Welt stellt Hynes unbeschreiblich kraftvoll und lebendig dar.« The Times
»Meisterhaft in seiner Darstellung von Liebe, Sexualität und Freundschaft.« The Observer
Ein alter Mann blickt zurück auf seine oft unmenschliche Kindheit: Als namenloser Waise wächst er in einem Bordell inmitten der sogenannten "Wölfinnen" im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert n. Chr. auf. Eine von ihnen, Euterpe, wird seine Ziehmutter: "Sperling" nennt sie ihn liebevoll. Sperling weiß nicht viel von der Welt: Anfangs hilft er Euterpes geheimer Geliebten in der Küche, später schuftet er in der Taverne, bis er schließlich in das ominöse Obergeschoss geführt wird, wo die Prostituierten ihre Betten haben. Ein furchtbares Schicksal erwartet ihn dort. Doch wie ein kleiner Sperling entfliegt er in seiner Vorstellung der brutalen Realität immer wieder und vermag es, mit seinem Lied auch anderen Hoffnung zu geben.
Mit großer Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen lässt James Hynes in 'Ich, Sperling' das spätrömische Reich in den Geschichten der Desklassierten und Ausgenutzen auferstehen,dort, wo Gewalt und aufrichtige Liebe in einer dem Untergang geweihten Welt direkt nebeneinander existieren.
»Diese verborgende Welt stellt Hynes unbeschreiblich kraftvoll und lebendig dar.« The Times
»Meisterhaft in seiner Darstellung von Liebe, Sexualität und Freundschaft.« The Observer
James Hynes ist Absolvent des Iowa Writers' Workshop und veröffentlichte bisher drei hochgelobte Romane sowie eine Kurzgeschichtensammlung. Weitere Texte erschienen u. a. in der New York Times und Washington Post. Er lehrte Kreatives Schreiben an diversen Universitäten. Hynes lebt in Austin, Texas.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 592
- Erscheinungstermin: 17. Oktober 2024
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 113mm x 36mm
- Gewicht: 406g
- ISBN-13: 9783423149181
- ISBN-10: 3423149183
- Artikelnr.: 70323464
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
Fesselnder Historienroman, der in die Welt der Antike entführt. Freundin 20231018
Gebundenes Buch
Das Buch versetzt uns ins 4. Jahrhundert n. Chr. ins spanische Carthago Nova. Dort begegnen wir einem namenlosen kleinen Sklavenjungen ohne Herkunft. Er wächst dort in enem Bordell bei den sogenannten Wölfinnen auf. Das Leben hier ist grausam und gnadenlos. Vieles von dem, was an diesem …
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Das Buch versetzt uns ins 4. Jahrhundert n. Chr. ins spanische Carthago Nova. Dort begegnen wir einem namenlosen kleinen Sklavenjungen ohne Herkunft. Er wächst dort in enem Bordell bei den sogenannten Wölfinnen auf. Das Leben hier ist grausam und gnadenlos. Vieles von dem, was an diesem furchtbaren Ort vorgeht, versteht der Junge zunächst nicht. Sobald er dazu auch nur ansatzweise fähig ist, muss er sich nützlich machen. Je älter er wird, desto unbarmherziger wird er ausgenutzt. Doch er entwickelt eine Strategie, wie zumindest seine Seele all dem entfliehen kann.
So kann er uns als alter Mann seine Geschichte erzählen. Rückblickend , in Ich-Form geschrieben, berichtet dieser sehr bildhaft von seinem furchtbaren Schicksal. Sämtliche Details werden sehr anschaulich dargestellt, auch all die unmenschlichen Dinge. Dementsprechend ist auch die Sprache zuweilen sehr derb und obszön, für mich stellenweise kaum aushaltbar. Ich konnte den Roman daher auch nur in kleineren Abschnitten lesen , immer wieder brauchte ich eine Pause, um das Gelesene sacken zu lassen und zu verarbeiten. Und dennoch entwickelte sich eine Art Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich wollte wissen, was diesem Jungen widerfährt und an seinem Schicksal teilhaben, immer mit der winzigen Hoffnung, dass doch noch irgendwie etwas Positives geschieht.
Die einzelnen Charaktere sind in ihrer Art recht authentisch dargestellt und vermitteln einen ungeschönten Einblick in das raue und brutale Leben von damals. Die minutiösen Beschreibungen einiger Szenerien waren dabei jedoch stellenweise etwas zu detailliert und lang.
Das Buch ist ganz sicher keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven. Bei der Bewertung bin ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es wohl sehr gut recherchiert und sprachlich ausgefeilt, andererseits war es mir persönlich dennoch an einigen Stellen zu drastisch. Auch das Ende hat für mich noch zu viele Fragen offen gelassen. Meine Bewertung liegt daher irgendwo zwischen drei und vier Sternen.
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Gebundenes Buch
In seinem Roman „Ich, Sperling“ entführt James Hynes den Leser in das 4. Jahrhundert nach Carthago Nova - eine antike Hafenstadt auf der Iberischen Halbinsel - und erzählt die Geschichte eines Sklavenjungen.
In einem kurzen Prolog stellt sich Jakob vor. Jakob ist ein alter …
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In seinem Roman „Ich, Sperling“ entführt James Hynes den Leser in das 4. Jahrhundert nach Carthago Nova - eine antike Hafenstadt auf der Iberischen Halbinsel - und erzählt die Geschichte eines Sklavenjungen.
In einem kurzen Prolog stellt sich Jakob vor. Jakob ist ein alter Mann, der seine Lebensgeschichte niederschreibt. Es sind seine Kindheitserlebnisse, um die es in diesem Roman geht. Jakob beginnt seine Erzählung mit seinen ersten zusammenhängenden Erinnerungen - er sitzt im Dämmerlicht auf dem Boden in einer Küche. Es ist drückend heiß. Eine zornige Frau entgrätet Fische.
Einen Namen hat Jakob als Kind nicht. Man erklärt ihm, dass er ein Niemand ist. Namenlos. Elternlos. Herkunft unbekannt. Ein Ding, kein Mensch. Man ruft ihn Pusus, Maus oder auch Kleiner. Eine seiner Ziehmütter, die Prostituierte Euterpe, erzählt ihm eine Geschichte vom gelehrigen Sperling. Der Sperling wird für den Jungen nicht nur zu einem heimlichen Namensvetter, sondern auch zu einem Sinnbild für Hoffnung.
Die täglichen Aufgaben des Jungen beschränken sich zunächst auf die Arbeit in der Küche. Später muss er auch zum Brunnen und Wasser holen, andere Botengänge erledigen, die Taverne putzen und kellnern. Und schließlich wird auch das Bordell zu seinem Arbeitsplatz.
Es treibt einem beim Lesen die Tränen in die Augen, weil dieser wissbegierige Junge von Anfang an keine Chance hat. Obwohl er schnell lernt und sich den groben Gepflogenheiten in der Taverne anpasst, es versteht, Faustschlägen zu entgehen und Tritten auszuweichen, kann er dem Sklavendasein nicht entkommen. Er ist der Willkür und den Launen seines Umfelds schutzlos ausgeliefert. Immer wieder wird ihm klar gemacht, dass sein Leben und sein Körper nicht ihm gehören. Nur der Sperling spendet ihm in den schlimmsten Momenten Trost.
James Hynes versteht es ganz ausgezeichnet, die Straßen der antiken Stadt mit Leben zu füllen. Er schildert die Lebensumstände der Deklassierten, die Geschäftigkeit auf dem Markt und am Hafen, die Brutalität des Alltags und die rauen Sitten in Taverne und Bordell genauso intensiv wie die kurzen Augenblicke der harmlosen Fröhlichkeit, wenn Euterpe Sperling das Lesen und Rechnen lehrt und Geschichten erzählt über das Geschehen auf der anderen Seite des Gartenzauns. Carthago Nova ist schmutzig und bunt zugleich. James Hynes nimmt beim Erzählen kein Blatt vor den Mund. Er scheut sich nicht, eine derbe, dem Milieu angepasste und mit Obszönitäten gespickte Sprache zu verwenden. Diese grobschlächtige Ausdrucksweise rundet die vielschichtige Handlung perfekt ab.
„Ich, Sperling“ ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Zum einen, um die außerordentlich gut gelungenen Beschreibungen, Schilderungen und Formulierungen ausgiebig genießen zu können, zum anderen aber auch, weil der Inhalt schwere Kost ist, die man nur häppchenweise verdauen kann.
„Ich, Sperling“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Ich habe mit Sperling gelebt und gelitten, habe mit ihm gebangt und gehofft und habe Kummer und Leid genauso mit ihm geteilt, wie die kleinen Glücksmomente. Eine fesselnd erzählte, herzzerreißende Geschichte, die lange nachklingt. Ein Volltreffer!
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Gebundenes Buch
Toller Ausflug in die Antike;
Aus der Perspektive eines Sklavenjungen wird man langsam in die Welt der Antike eingeführt. Mit seinem Älterwerden und dem dadurch größer werdenden Handlungsradius und Erfahrungen lernt man nebenher auch viel über diese Zeit und die …
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Toller Ausflug in die Antike;
Aus der Perspektive eines Sklavenjungen wird man langsam in die Welt der Antike eingeführt. Mit seinem Älterwerden und dem dadurch größer werdenden Handlungsradius und Erfahrungen lernt man nebenher auch viel über diese Zeit und die Lebensumstände der Sklaven, Freien, Handwerker, usw. Die Story ist sehr interessant, der Aufbau ist gut gemacht und auch die Erzählsprache ist einwandfrei. Es gibt einige antike Wörter, deren Bedeutung sich aus dem Zusammenhang ergibt und die die Atmosphäre der damaligen Zeit gut transportieren. Das Buch ist in vier große Abschnitte unterteilt und diese teilen sich dann nur noch durch größere Absätze. Das fand ich ganz passend, da jeder große Abschnitt einen bestimmten Lebensabschnitt abdeckt. Die Wurzellosigkeit und Einsamkeit der Einzelnen und vorübergehende Allianzen und bleibende Freundschaften werden super beschrieben. Auch die Grausamkeiten der damaligen Zeit wurden nicht ausgespart, ich fand Umfang und Beschreibung aber sehr angemessen. Wie der Rest waren auch diese Details sehr gut recherchiert. Ich würde gerne noch mehr über weitere Lebensabschnitte des Sperlings lesen.
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Gebundenes Buch
Das Buch hat mich nicht enttäuscht! Das Cover gefällt mir schon sehr gut, weil es zu den Mosaik-Bildern zur Zeit des Römischen Reiches passt und der kleine Sperling, der abgebildet ist, zeigt gleichzeitig die Hauptperson des Buches, nämlich "Sperling", der als kleines …
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Das Buch hat mich nicht enttäuscht! Das Cover gefällt mir schon sehr gut, weil es zu den Mosaik-Bildern zur Zeit des Römischen Reiches passt und der kleine Sperling, der abgebildet ist, zeigt gleichzeitig die Hauptperson des Buches, nämlich "Sperling", der als kleines Kind auf einem Sklavenmarkt gekauft wurde. Der Käufer ist davon ausgegangen, es wäre ein Mädchen und hatte vor, es als Prostituierte in seinem Bordell einzusetzen, wenn es alt genug wäre. Stattdessen ist es ein Junge und nun musste umdisponiert werden. Sperling wurde als Küchenjunge eingesetzt und später war er Botenjunge und machte Besorgungen. Er ist sehr gelehrig und neugierig und trotzdem kommt es, wie es kommen musste... er wird im Alter von etwa 10 Jahren als Prostituierte im Bordell seines Herrn eingesetzt und erzählt von seinen Erlebnissen. Die Wölfinnen, die ebenfalls dort als Prostituierte arbeiten, fungieren zugleich als seine Schwestern und nehmen zum Teil die Mutterrolle ein und führen somit durch den gesamten Roman. Das Buch ist richtig gut geschrieben, ich konnte mich total in den Schreibstil hineinversetzen. Es ist kein richtiger historischer Roman, aber die Geschichte ist in sich stimmig und man erfährt viele Dinge über die gesellschaftliche Ordnung zu der Zeit. Ich habe das Buch schon mehreren Personen weiter empfohlen, weil es mich total beeindruckt hat!
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Gebundenes Buch
Mich hat das wunderschöne Buchcover sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover ist ungewöhnlich, im Mosaikstil und mit einem Sperling und eine Schlange versehen. Meine Fantasie war sofort angeregt und der doch etwas merkwürdige Titel: ich, Sperling, hat mich neugierig gemacht.
Ich …
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Mich hat das wunderschöne Buchcover sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover ist ungewöhnlich, im Mosaikstil und mit einem Sperling und eine Schlange versehen. Meine Fantasie war sofort angeregt und der doch etwas merkwürdige Titel: ich, Sperling, hat mich neugierig gemacht.
Ich möchte nicht den Klappentext zitieren und generell schreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, denn die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge sind auf dem Klappentext nachzulesen.
Gefallen hat mir die Geschichte sofort. Sie beginnt mir Ich, Jakob, Sohn von Niemanden.....Wenn das nicht neugierig macht!
Die Erzählperspektive wechselt mal aus der Sicht der Ich Perspektive, mal aus der Perspektive des alten Jakobs.
Der Schreibstil ist schonungslos, fesselnd und sehr tiefgründig. Die Geschichte ist schwer zu verdauen.
Die schonungslose Darstellung von Sklaverei, Sex und Gewalt zur Zeit des Römischen Reiches ist brutal und schmerzhaft. Man kann die dort erschaffene Welt förmlich spüren, riechen und hören. Dennoch macht dieser Roman Hoffnung, denn die Beschreibung einer Gemeinschaft, von Liebe, Loyalität und Freundschaft lässt mich ans Gute in der Welt glauben.
Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und behandelt Themen, wie körperliche und psychische Gewalt, Vergewaltigung, soziale Ausgrenzung, Tod und Prostitution.
Der Roman ist einfallsreich, gut recherchiert und von subtiler Anziehungskraft.
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Gebundenes Buch
ICH, SPERLING
James Hynes
Der kleine Sklave ohne Namen wurde Pusus genannt, was Junge bedeutet. Er wuchs in einem Bordell auf und wurde von Prostituierten, den ‚Wölfinnen‘, großgezogen. Später, je nachdem, was ihm für Aufgaben übertragen wurden, wechselten …
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ICH, SPERLING
James Hynes
Der kleine Sklave ohne Namen wurde Pusus genannt, was Junge bedeutet. Er wuchs in einem Bordell auf und wurde von Prostituierten, den ‚Wölfinnen‘, großgezogen. Später, je nachdem, was ihm für Aufgaben übertragen wurden, wechselten seine Namen von Maus, über Antinoos zu Antiochus - erst arbeitete er als Küchenjunge, dann als Einkaufshilfe, später im Schankraum der Taverne und zuletzt gehörte er zu den Wölfinnen. Meistens jedoch, wenn seine Freier ihm gerade wieder wehtaten, löste sich sein Geist von seinem Körper und er wurde zum Sperling und flog davon.
„Doch der Junge ist nicht da. Er kann sie weder sehen noch hören. Er ist Sperling, der in der Luft über ihren Köpfen schwebt, zusieht und nichts empfindet.“ (Tolino S, 334/335)
Detailliert, minutiös und schonungslos beschreibt Hynes das Leben eines Sklavenjungen im spanischen Carthago im 4. Jahrhundert n. Chr. Ich konnte selbst hier bei mir zu Hause die Gerüche einatmen und wäre gerne einige Male selbst zum Sperling geworden.
Es geht um Liebe, Sexualität, Freundschaften, Missgunst und vor allem um das Leben in der Zeit, wo die christliche Kirche das Zepter in der Hand hielt und das Menschenleben nicht viel wert war.
Die ersten 200 Seiten waren mir zu lang - zu minutiös skizziert, aber dann konnte mich das Buch doch noch packen und ich habe es bis zum Ende regelrecht verschlungen.
Es ist ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde (inklusive der Beschreibung auf einer viertel Seite, wie es in Audos Schritt riecht und aussieht - dieses bekomme ich sicherlich nie mehr aus meinem Kopf heraus 🙈).
Fazit:
Schonungslos und eindringlich!
Wer historische Romane liebt, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben.
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Gebundenes Buch
Die Geschichte spielt im 4. Jahrhundert n. Chr. in der spanischen Stadt Cartagena, damals noch Carthago Nova. Es ist die Geschichte eines Jungen, der weder etwas über seine Herkunft weiß noch einen Namen hat.
Der Protagonist erzählt als alter Mann aus seinem Leben, überwiegend …
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Die Geschichte spielt im 4. Jahrhundert n. Chr. in der spanischen Stadt Cartagena, damals noch Carthago Nova. Es ist die Geschichte eines Jungen, der weder etwas über seine Herkunft weiß noch einen Namen hat.
Der Protagonist erzählt als alter Mann aus seinem Leben, überwiegend aus seiner Kindheit. Er beginnt die Einleitung mit diesem Satz: „Ich, Jakob, Sohn von niemandem, Vater von niemandem, geliebt von niemandem, Sklave, Hure, ein Cineadus, Eunuch, Nilschlamm, Arbeiter, Aufseher, Krüppel, Schwindsüchtiger, herrenloses Gut…“
Die Einleitung ist kurz, sie umfasst gerade mal eine Seite. Dennoch ergreift mich sofort ein beklemmendes Gefühl, das mich auch nicht verlässt am Anfang der Geschichte, in einem Bordell, wo der Junge aufwächst bei den sogenannten „Wölfinnen“. Für ihn gibt es nicht viel Schönes, aber eine der Frauen, Euterpe, kümmert sich um ihn fast wie eine Mutter. Liebevoll nennt sie ihn „Sperling“. Sie erzählt nicht nur wunderbare Geschichten, sondern unterrichtet den wissbegierigen Jungen und beantwortet seine Fragen oft bildhaft. Beispielsweise nimmt sie zur Erklärung seiner Frage, wie viele Menschen eine Million sind, eine Handvoll sandige Erde vom Boden auf.
Der Junge hilft zuerst in der Küche, später in der Taverne, bevor er auch das obere Geschoss, den Arbeitsplatz der Prostituierten, kennen lernt.
Es gibt Situationen, aus denen der Junge entflieht oder, vielleicht besser ausgedrückt, entfliegt. Dann wird er zum Sperling…
Beim Lesen gehen meine Gedanken gern mal auf Reisen. Dann male ich mir den weiteren Verlauf aus. Das gelingt mir bei diesem Buch nicht. Ich folge nur gebannt dem Geschehen. Auch habe ich nicht ein einziges Mal das Gefühl: „Es wird bestimmt alles gut!“ Immer schwingt da eine ungewisse Angst mit.
Ich habe niemals ein Buch gelesen, das so offen und eindringlich über Sexualität spricht, über Missbrauch, Gewalt, Sklaverei. Mich hat die Geschichte des Jungen zutiefst berührt und lässt mich demütig werden. Meine volle Leseempfehlung für dieses einmalige Buch!
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Gebundenes Buch
Meine Meinung:
Mein Highlight 2023
Diese Geschichte hat mich regelrecht umgehauen. So eine Sprachgewalt erfordert wirklich schriftstellerisches Können. Ich musste des öfteren beim Lesen innehalten, tief durchatmen und das Gelesene erst mal verdauen. Es ist ein liebevolles, …
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Meine Meinung:
Mein Highlight 2023
Diese Geschichte hat mich regelrecht umgehauen. So eine Sprachgewalt erfordert wirklich schriftstellerisches Können. Ich musste des öfteren beim Lesen innehalten, tief durchatmen und das Gelesene erst mal verdauen. Es ist ein liebevolles, dramatisches, grausames und spannendes Geschehen, das mich knapp 600 Seiten in seinen Bann gezogen hat. Ein alter, namenloser Mann, hat mich an seiner Geschichte teilhaben lassen.
Als Pusus kommt ein kleiner Junge zu den Wölfinnen. Pusus heißt jeder Junge ohne Herkunft und Namen. Wölfinnen nennt man Frauen, die ihren Körper verkaufen. Manch eine freiwillig, die meisten werden jedoch gezwungen. Es gibt einen Dominius der die Frauen beschützt. Was jedoch zu dieser Zeit unter dem Begriff *beschützen* gemeint ist, treibt einem schon des öfteren Tränen in die Augen. Die Wölfinnen verhalten sich gegenüber Pusus wie Schwestern. Besonders Euterpe vermag dem kleinen Jungen viel Wärme zu geben. Dem kleinen Jungen, dessen Schlafstatt in der Ecke einer Küche ist. Sie lehrt ihm lesen und rechnen. Schreibt Buchstaben und Zahlen in die Erde. Erzählt ihm Geschichten, deren Inhalt voller Hoffnung und Liebe anmutet. Das römische Reich blickt seinem Ende entgegen. Die Sklaverei ist voll im Gange. Ein niederes Menschenleben bei den meisten nichts wert. Ich habe den kleinen Jungen ins Herz geschlossen. Auch die Köchin Focaria scheint das Herz am rechten Fleck zu haben. Sie zeigt es dem Jungen selten. Möchte ihn nicht verweichlichen. Schnell wird klar, welches Schicksal dem Jungen vorbestimmt ist. Ein Schicksal, das auch Euch nicht kalt lassen wird.
Lange Zeit kennt der Junge nur die Küche und den Kräutergarten. Was hinter der Mauer stattfindet, lernt er erst kennen, als ihm die Köchin lehren muss, wie man Wasser vom Brunnen holt und Einkäufe erledigt. Ich fand diese Arbeiten schon schwer genug für einen kleinen Jungen. Doch es soll noch wesentlich schlimmer kommen mit der Maus, wie ihn die Wölfinnen liebevoll nennen.
Die Geschichte spielt im spanischen Carthago Nova in einem Bordell. Sie verströmt Verzweiflung, Angst und dennoch so viel Liebe. Ich habe fast alle Protagonisten ins Herz geschlossen. Selbst die, die ich nicht mochte, für interessant befunden. Zu gerne hätte ich die Möglichkeit gehabt, meinen Beschützerinstinkt anzuwenden. Den kleinen Jungen in den Arm zu nehmen und aus seiner Misere zu befreien. Auch den Wölfinnen hätte ich gerne Hilfe zukommen lassen. Aber was schreibe ich da. Es ist doch nur eine Geschichte auf Papier. Das habe ich beim Lesen mehr wie einmal vergessen.
Euterpe hat Pusus eine Geschichte vom Sperling erzählt. Mit Hilfe dieser Geschichte wird Pusus, Maus, Kleiner, Antiochus und zuletzt Antinioos, in besonders schlimmen Situationen als Sperling seinen Körper verlassen. Von oben unberührt beobachten, was mit ihm geschieht. Der Junge und die Wölfinnen verfügen über griechische Namen. Ihre eigenen Namen sind den meisten unbekannt. Euterpes kann sich an ein besseres Leben erinnern. Kann lesen, schreiben und rechnen. Tauscht, nachdem sie sämtliche Freier bedient hat, Zärtlichkeiten mit der Köchin Focaria aus.
Fazit:
Bildgewaltig und emotional kommt die Geschichte daher, die im 4.Jahrhundert n. Chr. spielt. Von mir eine absolute Empfehlung für dieses Meisterwerk. *Ich, Sperling* ist ein Buch, auf das man sich einlassen sollte. Die Geschichte wendet keinerlei Weichzeichner an. Die Arbeit im Bordell wird in keinster Weise beschönigt. Der alte Mann spricht den Leser persönlich an. Und ich spreche DICH jetzt persönlich an: Lies dieses Buch. Hab Mut! Du wirst es nicht bereuen. Ich habe dir soeben mein Highlight 2023 vorgestellt.
Ein ganz großes Dankeschön an James Hynes und dem dtv-Verlag.
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Gebundenes Buch
Die Lebensgeschichte eines Waisenjungen im Hurenhaus - schonungslos, hart, bewegend!
"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte …
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Die Lebensgeschichte eines Waisenjungen im Hurenhaus - schonungslos, hart, bewegend!
"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte eines namenlosen Jungen im Römischen Reich.
Der Protagonist erzählt im hohen Alter aus seinen Erinnerungen seine Lebensgeschichte, die in der Küche eines Hurenhauses als kleiner versklavter Junge beginnt. In einem Hurenhaus in Carthago Nova wächst der Junge auf und sammelt seine ersten Lebenserfahrungen zunächst in der Küche des Bordells, dann im Garten und später in der oberen Etage, wo die Huren arbeiten.
Es ist zugleich sehr spannend und unterhaltsam, aber auch bedrückend und erschreckend mitzuerleben, wie sich nach und nach der Horizont des Jungen erweitert und was ihm alles im Laufe der Zeit widerfährt.
James Hynes hat eine besondere Art, mit seinem schonungslos offenen und ungeschönten, oftmals brutal anmutenden Schreibstil das Leben des Jungen zu beschreiben, das hart und erbarmungslos abläuft, allerdings ebenso positiven Zusammenhalt und die Liebe seiner Ziehmütter im Repertoire hat.
Bestens recherchiert und ausgesprochen bildhaft geschrieben ist dieser historische Roman mit dem wunderschönen, farbenfrohen Cover, so daß eine sehr authentische anmutende Atmosphäre des 4. Jahrhundert n. Chr. entsteht, die häufig unbequem und schockierend ist, mich aber so in ihren Bann gezogen hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Dass Pusus Sperling genannt wird und er sich selbst immer wieder damit aufmuntert, dass er zumindest in Gedanken stets davonfliegen kann, um unangenehmen und brutalen Situationen zu entfliehen, hat ihn deutlich geprägt und mich sehr beeindruckt, denn er bewahrt sich zeitlebens seine positive Grundeinstellung, der alle Härten des Lebens und alle schlechten Erfahrungen nicht wirklich etwas anhaben konnten.
Bewegend, schonungslos und unbedingt lesenswert!
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Gebundenes Buch
Die Erzählung spielt in Carthago Nova (dem heutigen Cartagena im Südosten Spaniens) zur Zeit des Römischen Reiches. Der Ich-Erzähler schildert seine Lebensgeschichte. Von klein auf Sklave, wuchs er in einem Bordell auch, wo sich insbesondere zwei der Huren um ihn kümmerten. …
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Die Erzählung spielt in Carthago Nova (dem heutigen Cartagena im Südosten Spaniens) zur Zeit des Römischen Reiches. Der Ich-Erzähler schildert seine Lebensgeschichte. Von klein auf Sklave, wuchs er in einem Bordell auch, wo sich insbesondere zwei der Huren um ihn kümmerten. Woher er kommt weiß er nicht, auch einen Namen hat er nicht. Eine seiner Ziehmütter nennt ihn Sperling. Während er in seiner frühen Kindheit lediglich in der Küche hilft und als Laufbursche fungiert, muss er dann unweigerlich und in immer noch sehr jungen Jahren im Bordell mitarbeiten. Während dieser Geschehnisse entflieht er oft in die Perspektive des Sperlings...
Hynes ist ein toller Erzähler. Trotz des heftigen Themas und obwohl ich mich nicht übermäßig für diese Epoche interessiere, bin ich nur so über die Seiten geflogen.
Lesenswert!
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