
Adrian McKinty
Broschiertes Buch
Gun Street Girl / Sean Duffy Bd.4
Roman. Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Torberg, Peter
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Belfast, 1985. Waffenschmuggel an den Grenzen, Aufstände in den Städten, üble Popsongs im Radio. Und mittendrin Detective Inspector Sean Duffy, der sich als katholischer Bulle in der protestantischen Royal Ulster Constabulary durchschlagen muss.Das wohlhabende Ehepaar Kelly wird brutal ermordet. Kurz darauf entdeckt man am Meeresufer die Leiche ihres Sohnes Michael. Als die Polizei auch noch auf einen Abschiedsbrief stößt, in dem Michael die Tat gesteht, wird die Akte schnell geschlossen. Aber irgendetwas scheint an der Sache faul zu sein, schon bald gibt es weitere Opfer.Duffy muss ins w...
Belfast, 1985. Waffenschmuggel an den Grenzen, Aufstände in den Städten, üble Popsongs im Radio. Und mittendrin Detective Inspector Sean Duffy, der sich als katholischer Bulle in der protestantischen Royal Ulster Constabulary durchschlagen muss.
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wird brutal ermordet. Kurz darauf entdeckt man am Meeresufer die Leiche ihres Sohnes Michael. Als die Polizei auch noch auf einen Abschiedsbrief stößt, in dem Michael die Tat gesteht, wird die Akte schnell geschlossen. Aber irgendetwas scheint an der Sache faul zu sein, schon bald gibt es weitere Opfer.
Duffy muss ins wenig geliebte englische Nachbarland reisen und in den elitären Kreisen von Oxford ermitteln. Stets an seiner Seite: die MI5-Agentin Kate - wertvolle Informantin und geheime Schwachstelle des katholischen Bullen. Und während sie ihm ein verlockendes Angebot macht, das sein ganzes Leben verändern könnte, gerät Duffy immer tiefer hinein in einen Fall, der ihm mächtige Gegner beschert.
Zu mächtig vielleicht ...
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wird brutal ermordet. Kurz darauf entdeckt man am Meeresufer die Leiche ihres Sohnes Michael. Als die Polizei auch noch auf einen Abschiedsbrief stößt, in dem Michael die Tat gesteht, wird die Akte schnell geschlossen. Aber irgendetwas scheint an der Sache faul zu sein, schon bald gibt es weitere Opfer.
Duffy muss ins wenig geliebte englische Nachbarland reisen und in den elitären Kreisen von Oxford ermitteln. Stets an seiner Seite: die MI5-Agentin Kate - wertvolle Informantin und geheime Schwachstelle des katholischen Bullen. Und während sie ihm ein verlockendes Angebot macht, das sein ganzes Leben verändern könnte, gerät Duffy immer tiefer hinein in einen Fall, der ihm mächtige Gegner beschert.
Zu mächtig vielleicht ...
Adrian McKinty, geboren 1968, wuchs in Carrickfergus in der Nähe von Belfast auf. An der Oxford University studierte er Philosophie, dann übersiedelte er nach New York. Sechs Jahre lebte und arbeitete er in Harlem, u. a. als Wachmann, Vertreter, Rugbytrainer, Buchhändler und Postbote. 2001 zog er nach Denver, seit 2008 wohnt er mit seiner Familie in Melbourne.
Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund. Er übersetzte u.a. Oscar Wilde, Mark Twain, Raymond Federman, Michael Ondaate, Rudyard Kipling und für DuMont James Coltrane und James Buchan.
Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund. Er übersetzte u.a. Oscar Wilde, Mark Twain, Raymond Federman, Michael Ondaate, Rudyard Kipling und für DuMont James Coltrane und James Buchan.
Produktdetails
- Sean Duffy Bd.4
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: Gun Street Girl
- Seitenzahl: 375
- Erscheinungstermin: 21. Oktober 2015
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 132mm x 33mm
- Gewicht: 499g
- ISBN-13: 9783518466551
- ISBN-10: 3518466550
- Artikelnr.: 42767106
Herstellerkennzeichnung
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© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
Beten zum Schutzpatron der Bullen
Krimis in Kürze: Walter Serner, Adrian McKinty und Paul Mendelson
"Selbst für einen ungewöhnlich schönen jungen Mann ist es in Paris schwer, weibliche Gunst gelegenheitsweise und gratis zu erlangen. Denn auch jene Damen, die keine festen Preise haben, besitzen sehr lukrative Grundsätze, welche es ihnen schlankweg verbieten, der Liebe mit einem noch so imposanten Fremdling sich hinzugeben, wenn er nicht durch sichere Anhaltspunkte Gewähr dafür bietet, dass es zu nennenswerten Zahlungen kommt." - So fängt heutzutage kein Krimi an, aber man vergisst in der Flutwelle der Genreliteratur allzu leicht, dass auch frühere Epochen gerne Krimis lasen. Dabei lohnt der Blick in die Geschichte
Krimis in Kürze: Walter Serner, Adrian McKinty und Paul Mendelson
"Selbst für einen ungewöhnlich schönen jungen Mann ist es in Paris schwer, weibliche Gunst gelegenheitsweise und gratis zu erlangen. Denn auch jene Damen, die keine festen Preise haben, besitzen sehr lukrative Grundsätze, welche es ihnen schlankweg verbieten, der Liebe mit einem noch so imposanten Fremdling sich hinzugeben, wenn er nicht durch sichere Anhaltspunkte Gewähr dafür bietet, dass es zu nennenswerten Zahlungen kommt." - So fängt heutzutage kein Krimi an, aber man vergisst in der Flutwelle der Genreliteratur allzu leicht, dass auch frühere Epochen gerne Krimis lasen. Dabei lohnt der Blick in die Geschichte
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schon deshalb, weil man vor den Zeiten des Regional-, Schweden-, Kuschel- und Kulinarikkrimis die Storys dort ansiedelte, wo man sie zu Recht vermutete - in der Halbwelt.
Auf diese Szene war auch der Schriftsteller Walter Serner (1889 bis 1942) abonniert, der sich nach seinem Abschied von der Dada-Bewegung in den zwanziger Jahren dem Krimi zuwandte. Aus seinerzeit vier Bänden mit rund hundert Kriminalgeschichten liegt nun eine Auswahl unter dem Titel "Der rote Strich" (Manesse Verlag, 449 S., geb., 24,95 [Euro]) vor, die zeigt, mit welcher sprachlichen Artistik Serner zur Sache ging. Er schreibt hochartifiziell und schafft so eine Aura, die gar nicht zur Welt der Hochstapler und Prostituierten zu passen scheint. Tut sie aber doch. Denn Dichtung war für Serner nichts als höherer Schwindel, die Vertreter(innen) bürgerlicher Konventionen fallen bei ihm sehr zu Recht jenen illusionslosen Selbstdarstellern, Trickdieben und Betrügern zum Opfer, die er häufig ins Zentrum stellt.
Mit den Illusionen ist es auch an jenem Schauplatz nicht weit her, zu den der irische Autor Adrian McKinty in "Gun Street Girl" (Suhrkamp Nova, 375 S., br., 14,99 [Euro]) führt - in das vom Bürgerkrieg zerrissene Belfast des Jahres 1985. Der Ermittler Sean Duffy unterscheidet sich nicht äußerlich, sondern durch Religion, Klasse und Bildung von seinen protestantischen Kollegen: Er ist katholisch und Oxford-Absolvent, Kunst- und Musikliebhaber sowie kritischer Beobachter der Hitparaden.
In seinem vierten, von Peter Torberg exzellent übersetzten Roman-Fall hat er es mit der Ermordung eines wohlhabenden Ehepaars zu tun; der dringend tatverdächtige Sohn wird alsbald als Leiche angeschwemmt, ein Abschiedsbrief scheint seine Täterschaft zu bestätigen. Doch das Morden geht weiter, Zweifel bleiben, und so sucht Duffy im ungeliebten England, in Oxford nach der Lösung.
Dort hat im wirklichen Leben sein 1968 nahe Belfast geborener Erfinder studiert, bevor er mit seiner amerikanischen Frau nach Denver zog. Seit einigen Jahren lebt und schreibt er in Melbourne. McKintys Protagonist ist politisch reflektiert, schlagfertig und sehr selbstironisch. Vielleicht kann man nur so das Klima der Thatcher-Jahre, den Terror der IRA aushalten. Kostprobe: "Ich schlage heimlich ein Kreuz, bitte um den treuen Schutz des hl. Michael, des Schutzheiligen der Polizisten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich an die Existenz des Erzengels Michael glaube, Schutzpatron der Bullen, aber ich bin nun mal Angehöriger der Royal Ulster Constabulary, der Polizeitruppe mit der höchsten Todesrate in der westlichen Welt, da nimmt man jede Hilfe, die man kriegen kann." Einem solchen Ich-Erzähler vertraut man sich mit Vergnügen an.
In der letzten Ausgabe unserer Krimiseite haben wir Malla Nunns Südafrika-Roman "Tal des Schweigens" vorgestellt (F.A.Z. vom 21. Dezember 2015). Und schon wieder ist ein Thriller erschienen, der beweist, welche schreiberischen Produktivkräfte dieses noch immer zerrissene Land freisetzt. Verfasst hat ihn der Brite Paul Mendelson, Jahrgang 1965, der in jungen Jahren als Dramatiker erfolgreich war, dann Sachbücher schrieb, für das Fernsehen und die "Financial Times". Er lebt in London, nur zeitweise in Kapstadt.
In seinem Debüt "Die Unschuld stirbt, das Böse lebt" (Rowohlt Polaris, 478 S., br., 14,99 [Euro]) verrät der Titel fast ein bisschen viel, anders als es der unverbindlichere Originaltitel "The First Rule of Survival" tut. Colonel Vaughn de Vries ist Bure, Säufer und ein Veteran der Kriminalpolizei Kapstadts. Die ist in keinem guten Zustand, alte Haltungen sind nicht leicht zu überwinden, der Rassenkampf lähmt die Ermittlungen in einem Fall, der ohnehin an die Nieren geht: Nach dem Fund zweier missbrauchter, erschossener Teenager in einer Mülltonne steigen in de Vries ungute Erinnerungen an einen ähnlichen Fall auf. Damals waren die Opfer Kinder von Polizisten. Und so führt die Spur immer auch in die Asservatenkammer der Hierarchie, in die Korruption und zu einem ziemlich heftigen Ende, das von "happy" denkbar weit entfernt ist. Im historischen Präsens schnell beschleunigend und tempohart erzählt, zielt Mendelson weniger auf literarische Raffinesse denn auf Unterhaltung mit politischem Überbau.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auf diese Szene war auch der Schriftsteller Walter Serner (1889 bis 1942) abonniert, der sich nach seinem Abschied von der Dada-Bewegung in den zwanziger Jahren dem Krimi zuwandte. Aus seinerzeit vier Bänden mit rund hundert Kriminalgeschichten liegt nun eine Auswahl unter dem Titel "Der rote Strich" (Manesse Verlag, 449 S., geb., 24,95 [Euro]) vor, die zeigt, mit welcher sprachlichen Artistik Serner zur Sache ging. Er schreibt hochartifiziell und schafft so eine Aura, die gar nicht zur Welt der Hochstapler und Prostituierten zu passen scheint. Tut sie aber doch. Denn Dichtung war für Serner nichts als höherer Schwindel, die Vertreter(innen) bürgerlicher Konventionen fallen bei ihm sehr zu Recht jenen illusionslosen Selbstdarstellern, Trickdieben und Betrügern zum Opfer, die er häufig ins Zentrum stellt.
Mit den Illusionen ist es auch an jenem Schauplatz nicht weit her, zu den der irische Autor Adrian McKinty in "Gun Street Girl" (Suhrkamp Nova, 375 S., br., 14,99 [Euro]) führt - in das vom Bürgerkrieg zerrissene Belfast des Jahres 1985. Der Ermittler Sean Duffy unterscheidet sich nicht äußerlich, sondern durch Religion, Klasse und Bildung von seinen protestantischen Kollegen: Er ist katholisch und Oxford-Absolvent, Kunst- und Musikliebhaber sowie kritischer Beobachter der Hitparaden.
In seinem vierten, von Peter Torberg exzellent übersetzten Roman-Fall hat er es mit der Ermordung eines wohlhabenden Ehepaars zu tun; der dringend tatverdächtige Sohn wird alsbald als Leiche angeschwemmt, ein Abschiedsbrief scheint seine Täterschaft zu bestätigen. Doch das Morden geht weiter, Zweifel bleiben, und so sucht Duffy im ungeliebten England, in Oxford nach der Lösung.
Dort hat im wirklichen Leben sein 1968 nahe Belfast geborener Erfinder studiert, bevor er mit seiner amerikanischen Frau nach Denver zog. Seit einigen Jahren lebt und schreibt er in Melbourne. McKintys Protagonist ist politisch reflektiert, schlagfertig und sehr selbstironisch. Vielleicht kann man nur so das Klima der Thatcher-Jahre, den Terror der IRA aushalten. Kostprobe: "Ich schlage heimlich ein Kreuz, bitte um den treuen Schutz des hl. Michael, des Schutzheiligen der Polizisten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich an die Existenz des Erzengels Michael glaube, Schutzpatron der Bullen, aber ich bin nun mal Angehöriger der Royal Ulster Constabulary, der Polizeitruppe mit der höchsten Todesrate in der westlichen Welt, da nimmt man jede Hilfe, die man kriegen kann." Einem solchen Ich-Erzähler vertraut man sich mit Vergnügen an.
In der letzten Ausgabe unserer Krimiseite haben wir Malla Nunns Südafrika-Roman "Tal des Schweigens" vorgestellt (F.A.Z. vom 21. Dezember 2015). Und schon wieder ist ein Thriller erschienen, der beweist, welche schreiberischen Produktivkräfte dieses noch immer zerrissene Land freisetzt. Verfasst hat ihn der Brite Paul Mendelson, Jahrgang 1965, der in jungen Jahren als Dramatiker erfolgreich war, dann Sachbücher schrieb, für das Fernsehen und die "Financial Times". Er lebt in London, nur zeitweise in Kapstadt.
In seinem Debüt "Die Unschuld stirbt, das Böse lebt" (Rowohlt Polaris, 478 S., br., 14,99 [Euro]) verrät der Titel fast ein bisschen viel, anders als es der unverbindlichere Originaltitel "The First Rule of Survival" tut. Colonel Vaughn de Vries ist Bure, Säufer und ein Veteran der Kriminalpolizei Kapstadts. Die ist in keinem guten Zustand, alte Haltungen sind nicht leicht zu überwinden, der Rassenkampf lähmt die Ermittlungen in einem Fall, der ohnehin an die Nieren geht: Nach dem Fund zweier missbrauchter, erschossener Teenager in einer Mülltonne steigen in de Vries ungute Erinnerungen an einen ähnlichen Fall auf. Damals waren die Opfer Kinder von Polizisten. Und so führt die Spur immer auch in die Asservatenkammer der Hierarchie, in die Korruption und zu einem ziemlich heftigen Ende, das von "happy" denkbar weit entfernt ist. Im historischen Präsens schnell beschleunigend und tempohart erzählt, zielt Mendelson weniger auf literarische Raffinesse denn auf Unterhaltung mit politischem Überbau.
HANNES HINTERMEIER
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"Bester historischer Stoff, das heißt bedenkenswert aktuell."
DIE ZEIT 03.12.2015
DIE ZEIT 03.12.2015
Ein Doppelmord an einem Ehepaar. Keine Einbruchspuren, kein Kampf. Und ein Sohn auf der Flucht. Der Fall scheint eindeutig und als der Sohn sich offenbar kurze Zeit später die Klippen hinunterstürzt und ein aussagekräftiger Abschiedsbrief gefunden wird, gelöst. Doch ein weiterer …
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Ein Doppelmord an einem Ehepaar. Keine Einbruchspuren, kein Kampf. Und ein Sohn auf der Flucht. Der Fall scheint eindeutig und als der Sohn sich offenbar kurze Zeit später die Klippen hinunterstürzt und ein aussagekräftiger Abschiedsbrief gefunden wird, gelöst. Doch ein weiterer Mord wirft Fragen auf und bald schon verstricken sich die Ermittler aus Belfast in einen Skandal ungeahnten Ausmaßes, der für sie lebensgefährlich wird.
Adrian McKinty versetzt die Handlung nach Nordirland im Jahre 1985. Die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken sind deutlich spürbar, es ist ihm überzeugend gelungen, die allgegenwärtigen Anfeindungen, den Hass und die überall lauernden Bedrohungen gekonnt in die Handlung einzubauen, um das Klima der damaligen Zeit glaubwürdig widerzuspiegeln. Die Handlung selbst wird vom Ich-Erzähler getragen, der ein wenig rotzig, aber in seiner Überzeugung gradlinig den Fall verfolgt, nicht immer auf Vorgesetzte und Vorgaben Rücksicht nimmt und das Herz am rechten Fleck hat. Trotz all seiner charakterlichen Schwächen mag man ihn und hätte ihm ein wenig Glück gewünscht, doch das würde nicht in die Handlung und Zeit passen. Der Fall ist hochgradig komplex und zieht immer größere Kreise, wird jedoch sauber und glaubhaft gelöst.
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Detectiv Insector Sean Duffy ist ja schon ein seltsamer Typ Mensch, seltsam aber liebenswürdig. Seine Weste hat definitiv einen Graustich und doch hab ich ihn in mein Herz gelesen.
Die Story:
Ein Doppelmord, ein Ehepaar erschossen in ihrem Haus, kaltblütig und schnell wie es eigentlich …
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Detectiv Insector Sean Duffy ist ja schon ein seltsamer Typ Mensch, seltsam aber liebenswürdig. Seine Weste hat definitiv einen Graustich und doch hab ich ihn in mein Herz gelesen.
Die Story:
Ein Doppelmord, ein Ehepaar erschossen in ihrem Haus, kaltblütig und schnell wie es eigentlich nur ein Profi kann.
Der Sohn steht direkt unter Tatverdacht, hat er sich doch aus dem Staub gemacht.
Bis er wieder auftaucht, am Fuße einer Klippe und keine Aussage mehr machen kann. Selbstmord?
Duffy zweifelt schon, bis der zweite sehr seltsame Selbstmord geschieht und siehe da, alles ist anders als erwartet.
Adrian McKinty hat mich mit dem lockeren und zum Teil sehr humorvollen Stil des Protagonisten Sean Duffy
sofort in das Buch und die Geschichte hineingezogen.
Ein Polizist mit Niveau, einem klasse Musikgeschmack, recht ungesunden Lebensgewohnheiten und dem Spleen ständig unter sein Auto zu schauen ob da nicht eventuell einen Autobombe versteckt ist.
Kein Wunder, der Typ ist katholisch und das in Nordirland im Jahre 1985. Also gleich 2 Dinge die ihm das Leben erschweren, hinzu noch seine Art ganz tief zu bohren und dabei genau den Nerv zu treffen den andere lieber außer Acht lassen. Das tut so manchem Weh!
Die Geschichte aus dem anfänglichen Doppelmord entwickelt sich, schnell sogar. Es wird einem als Leser bewußt das da sehr viel mehr dahinter steckt und auch Duffy spürt/ahnt/weiß es.
So macht es Spaß mit ihm loszuziehen, zu verhören, Verknüpfungen aufzulösen und Bänder zu festigen.
Zwischendurch immer wieder unter das Auto schauen, sich vom Nordirland Konflikt nicht allzu sehr aufreiben zu lassen und auch mit Konsequenz denen auf die Füße treten die gepennt oder absichtlich geschludert haben.
Eine sehr ernsthafte Ermittlungsarbeit, die sich nicht in die Länge zieht sondern immer wieder Neues bringt.
Hinzu der Hintergrund des Nordirlandkonfliktes, der sehr gut eingearbeitet wurde und zu dieser Zeit einfach dazugehört.
Die Sicht der Dinge aus Duffys Perspektive, einseitig ja - aber trotzdem über den Tellerand hinaus.
Seine Mitstreiter, allen voran Detectiv Sergeant McCrabban, mit dem ihn mehr verbindet als nur das Berufliche und die zwei Neuen Lawson und Fletcher, zeigen das ein Miteinander auch funktioniert, wenn drumherum alles gerade den Bach runtergeht.
Eine tolle Kriminalgeschichte, sehr sympathische Protagonisten, geschickte Verwirrungen und ein realer geschichtlicher Hintergrund.
Da kann ich gar nicht anders als alle 5 Sterne zu vergeben.
c) K.B. 10/2015
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Belfast, 1985
Detective Inspector Sean Duffy ist als katholischer Bulle bei der protestantischen Royal Ulster Constabulary ( RUC ) angestellt. Allein diese Tatsache lässt seinen Alltag zuweilen recht stressig wirken. Dazu kommen allerdings noch Aufstände, die ständige Gefahr von …
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Belfast, 1985
Detective Inspector Sean Duffy ist als katholischer Bulle bei der protestantischen Royal Ulster Constabulary ( RUC ) angestellt. Allein diese Tatsache lässt seinen Alltag zuweilen recht stressig wirken. Dazu kommen allerdings noch Aufstände, die ständige Gefahr von Bombenattentaten und Waffenschmuggler, die ihre Aktionen um jeden Preis durchziehen wollen. Duffy ist also alles andere als unterbeschäftigt, als ein wohlhabendes Ehepaar ermordet aufgefunden wird. Der Fall scheint zunächst recht eindeutig, doch schon bald tauchen erste Zweifel am Tathergang auf. Duffy beginnt Dinge ans Tageslicht zu zerren, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Dabei tritt er mächtigen Gegnern auf die Füße. Doch solche Kleinigkeiten haben Duffy ja noch nie gestört....
"Gun Street Girl" ist mittlerweile der vierte Band um DI Sean Duffy. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Teilen folgen. Um die Weiterentwicklung des Hauptprotagonisten besser nachvollziehen zu können, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Doch auch ohne dieses Hintergrundwissen wird man schnell feststellen, dass Sean Duffy ein wenig anders tickt, als andere Ermittler. Denn er hat recht eigenwillige Ansichten, hält sich nur selten an Vorschriften und nimmt es bei seinem eigenen Drogen- und Rauschmittelkonsum auch nicht so genau. Trotzdem ist Duffy ein sehr sympathischer Protagonist, der einem, durch seine sarkastische Art und seinen speziellen Humor, beim Lesen so manch unverhofftes Lächeln entlockt. Dennoch hat man das Gefühl, dass Duffy sich am Rande eines Abgrunds bewegt und dass ein winziger Fehltritt genügen könnte, um ihn zum Absturz zu bringen. Da Duffy trotzdem so sympathisch wirkt, beobachtet man gebannt sein Vorgehen und hofft darauf, dass er es nicht zum Äußersten treibt. Dieses Mitfiebern macht einen großen Teil der Spannung aus, die dieser Fall zu bieten hat. Denn Duffy selbst und seine Aktionen geben diesen Ermittlungen einen ganz besonderen Reiz.
Dem Autor gelingt es hervorragend, eine recht bedrohliche und düstere Atmosphäre zu vermitteln, die allgegenwärtig zwischen den Zeilen schwebt. Man ist sich außerdem stets bewusst, in welcher Zeit die Handlung angesiedelt ist. Denn die Popsongs dieser Jahre hat man beim Lesen quasi gleich mit im Ohr. Der Fall selbst ist spannend und man verfolgt gebannt, was Duffy alles ans Tageslicht bringt. Die Stimmung ist explosiv und stellenweise hat man das Gefühl, dass Duffy auf einem Pulverfass sitzen würde, das jeden Moment hochgehen kann.
Für mich war das die erste Bekanntschaft mit Sean Duffy, da ich vorher noch keinen Band aus der Reihe gelesen habe. Dennoch ist mir der Einstieg in den Fall sehr gut gelungen und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen würden. Ich habe mich sehr gut und spannend unterhalten und werde sicher zu weiteren Fällen des eigenwilligen Ermittlers greifen. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternen und eine klare Leseempfehlung!
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„Gun Street Girl“ ist Band 4 der Krimireihe rund um Detective Inspector Sean Duffy. Ein Doppelmord scheint ein glasklarer Fall zu sein, aber irgendetwas ist an der Sache faul. Eigentlich kann Detective Inspector Sean Duffy seiner Intuition trauen.
Belfast 1985, der gemeinsame, …
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„Gun Street Girl“ ist Band 4 der Krimireihe rund um Detective Inspector Sean Duffy. Ein Doppelmord scheint ein glasklarer Fall zu sein, aber irgendetwas ist an der Sache faul. Eigentlich kann Detective Inspector Sean Duffy seiner Intuition trauen.
Belfast 1985, der gemeinsame, nächtliche Einsatz von RUC, Gardai, FBI, MI5 und Interpol endet in einem Desaster. Kurz darauf muss Detective Inspector Sean Duffy im Fall eines tätlichen Angriffs auf eine Prostituierte vermitteln. Am nächsten Morgen wird er zum Tatort eines Doppelmordes gerufen. Die Hinweise auf den Täter sind eindeutig. Es bleibt ein ungutes Gefühl. Neue Opfer lassen alles in einem anderen Bild erscheinen.
Ein Geräusch am Anfang einer Geschichte. Der Einstieg mit der Falle für Waffenschmuggler und Sean Duffys Reaktion auf das „absurde Drama“ ist sehr gelungen. Autor Adrian McKinty weiß, seine Leser zu unterhalten und zu fesseln. Die Ereignisse überschlagen sich. Unterschiedliche Fälle, die jeder eine andere Art von Einsatz erfordern. Sean Duffys Intelligenz, außergewöhnliche Beobachtungs- und Kombinationsgabe ist besonders beim Doppelmord gefragt. Einer der Neuen im Team, Alexander Lawson, erweist sich als hilfreicher als gedacht. Eigentlich hat sich Detective Sergeant McCrabban mit Duffys Hilfe den Fall des toten Millionärsehepaares geangelt. Das Rätselhafte nimmt zu, Crabbie verlässt sich auf Duffys Gespür. Erst eine überraschende Wende lässt das Ausmaß erkennen. Der Plot ist raffiniert gestrickt. Die Spannung baut sich am Anfang schnell auf und hält bis zum Ende. Unruhen in Nordirland, eine anhaltende Gefahr, Duffys feste Regel, sein Auto vor jeder Fahrt nach Sprengsätzen zu kontrollieren machen die angespannte Atmosphäre stets greifbar. Dumme Jungenstreiche heizen die Stimmung auf. Was ist harmlos, was kann eskalieren? Nicht nur die ständige Unsicherheit ist gut eingesetzt. Falsche Fährten, Andeutungen, winzige Hinweise auf Lügen, das stumme Einverständnis zwischen Crabbie und Duffy, aber auch zwischen Duffy und Lawson, beeindruckt. Jeder Charakter hat Persönlichkeit, Eigenarten, Talente ergänzen sich. Musik, Einsichten, Gedanken, mit den unterschiedlichsten Stilmitteln werden Duffys Emotionen in Szene gesetzt. Die Verwicklungen nehmen zu, Fragen türmen sich auf. Wie hängt alles zusammen? Wer ist der Mörder? Was für ein Motiv steckt hinter den Taten? Nur langsam rückt die Auflösung näher. Das Tempo bleibt dabei hoch. Keine Verschnaufpause fürs Team und den Leser. Eines der Highlights sind die Ermittlungen in London. Detective Inspector Sean Duffy lässt sich keine Steine in den Weg legen. Ein verführerisches Angebot hat seine Tücken. Autor Adrian Mc Kinty überzeugt mit einem ganz eigenen Stil und einer Hauptfigur, die auch ihre Schwächen hat. Zum Schluss steigt die Spannung noch einmal. Schicksalhaftes am Ende berührt.
Eine Kämpferin allein auf weiter Flur? Der Titel irritiert etwas. Erst auf den letzten Seiten erklärt sich der Zusammenhang. Eine gewalttätige, düstere Welt, in der sich Sean Duffy auf seine Art und Weise zurechtfindet. Das Cover hätte mit einer zentralen, männlichen Figur seinen Alltag auf den Punkt bringen können. Der Effekt von Titel, Details und Autorennamen in Orange-Rot lässt sich nicht abstreiten. Im Nachwort geht Autor Adrian McKinty auf interessante, historische Details ein, die er in den Krimi eingefügt hat. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die ungewöhnliche und packende Bücher lieben.
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Adrian McKinty, in Belfast, Nordirland geboren und dort auch aufgewachsen. Sein Metier sind die Hardboiled-Thriller, ob das nun die Dead-Trilogie mit Michael Forsythe oder Sean Duffy-Reihe ist, immer steht ein Ire im Mittelpunkt, der sich auf feindlichem Terrain behaupten muss.
Im Falle von Sean …
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Adrian McKinty, in Belfast, Nordirland geboren und dort auch aufgewachsen. Sein Metier sind die Hardboiled-Thriller, ob das nun die Dead-Trilogie mit Michael Forsythe oder Sean Duffy-Reihe ist, immer steht ein Ire im Mittelpunkt, der sich auf feindlichem Terrain behaupten muss.
Im Falle von Sean Duffy ist es die Royal Ulster Constabulary in Belfast – und Duffy ist der einzige Katholik in dieser Polizeitruppe. Wenn man sich die zeitliche Einordnung anschaut, in der die Bücher dieser Reihe angesiedelt sind, weiß man sofort, dass er keinen leichten Stand hat. Es ist die Zeit der IRA, Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten sind in Nordirland an der Tagesordnung, dazu dann noch die ganz gewöhnlichen Kriminellen - Gewalt in allen Facetten prägt den Alltag. Thriller, die in diesen Jahren spielen, kommen nicht umhin, auch die politische Komponente zu thematisieren, was gerade in der Duffy-Reihe ein wesentlicher Faktor ist, werden doch immer wieder reale politische Ereignisse in die Handlung verwoben. Und das macht auch für mich einen großen Teil des Reizes dieser Serie aus, auch wenn mir die Kriminalisierung mancher politischen Aktionen nicht immer zutreffend erscheint.
„Gun Street Girl“ nun ist das vierte Buch in der Reihe mit dem sympathischen Protagonisten Sean Duffy, Inspector bei der RUC, clever und tough, ein cooler Typ mit einem ausgeprägten Musikgeschmack. Wir schreiben das Jahr 1985 und Duffy ist mit Kollegen von der RUC, Ermittlern von Interpol, Gardai, FBI und Agenten des Geheimdienstes MI5 an der Küste in der Nähe von Derry im Einsatz. Sie wollen eine Bande von Waffenschmugglern hochnehmen, die ihre brisante Fracht aus den USA über den Ozean bis nach Nordirland gebracht haben. Der Einsatz geht in die Hose, und Duffy verlässt unerlaubt den Einsatzort. Am nächsten Tag wird er auf einen Doppelmord in Whitehead angesetzt. Ein Ehepaar wurde in seiner Villa mit Kopfschüssen getötet. Sein Sergeant erwartet ihn vor Ort und versorgt ihn mit Hintergrundinformationen zu den Getöteten. Die Haushälterin erzählt von Streitereien zwischen Vater und Sohn, der samt seinem Mercedes spurlos verschwunden ist. Hat er seine Eltern ins Jenseits befördert?
Aber anstatt sich den Ermittlungen widmen können, muss sich Duffy mit dem RUC Polizeirevier Larne über die Zuständigkeiten auseinandersetzen. Mit wüsten Drohungen will dieser den Fall an sich reißen, wobei aber unser Inspector ganz cool und souverän reagiert: er lässt dessen Schimpftiraden teilnahmslos über sich ergehen, bis Kennedy das Feld räumt. Daraufhin überträgt den Fall McCrabban – ob sich Larne RUC das so einfach gefallen lassen wird?
Das ist die Ausgangssituation im Jahr 1985, aber Adrian McKinty wäre nicht der Autor der er ist, wenn da nicht noch wesentlich größere Schweinereien im Hintergrund auf Aufklärung warten würden. Es gilt den Tod von vier Mordopfern zu klären und Missile-Raketen verschwinden spurlos aus einer Fabrik in Belfast. Und natürlich klingelt es dann gleich im Hinterkopf, war dies doch noch die Zeit, in der die Vereinigten Staaten frisch, fromm, fröhlich, frei den späteren Erzfeind Iran fleißig und ohne Skrupel mit Waffen versorgten.
Rotzig wie immer, fast in jeder Zeile mit ironischen Kommentaren gespickt, und die zahlreichen Verweise zu Musikern und deren Titeln – das ist McKinty, wie wir ihn kennen und lieben. Und nachdem ich bereits die drei Vorgänger der Reihe gelesen habe, ist auch „Gun Street Girl“ ein absolutes Muss. Clevere Dialoge und kurze Sätze bringen Tempo in die spannende Story und machen aus dem Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen - "Gun Street Girl" ist für mich bisher der beste Band der Reihe. Und noch eine kurze Info, die vielleicht für einige Leser interessant ist: der Titel bezieht sich, wie auch die anderen drei Originaltitel der Duffy-Reihe, auf einen Song des genialen Musikers Tom Waits, und mit dem "Girl" ist die an dem Fall beteiligte Kate, Agentin des MI5, gemeint.
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Wir sind mitten in den 80er Jahren in Irland. Der irische Bürgerkrieg tobt noch. Eine groß angelegte Aktion, um Waffenschieber zu erwischen, endet in einem Debakel.
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wurde brutal getötet und etwas später entdeckt man den Sohn der Familie am Meer. …
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Wir sind mitten in den 80er Jahren in Irland. Der irische Bürgerkrieg tobt noch. Eine groß angelegte Aktion, um Waffenschieber zu erwischen, endet in einem Debakel.
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wurde brutal getötet und etwas später entdeckt man den Sohn der Familie am Meer. Offenbar hat sich Michael von den Klippen gestürzt, denn es gibt einen Abschiedsbrief. Ein Fall für Detective Inspector Sean Duffy. Der hat seine Zweifel an der einfachen Lösung. Als es weitere Opfer gibt, sieht er sich bestätigt.
Bei seinen Ermittlungen muss Duffy auch nach Oxford, da Michael dort Student war. Für Duffy tut sich eine andere Welt auf.
Der etwas abgehackte Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und passt sehr gut zur Story und zum Protagonisten.
Wie ich inzwischen weiß, ist dies der vierte Band um Duffy. Ich kennen keinen der Vorgänger, was aber nicht wirklich stört. Doch um die Entwicklung von Duffy zu kennen, wäre es schön, die anderen Bände auch gelesen zu haben.
Es ist ungewöhnlich, dass Duffy als Katholik bei der protestantischen Royal Ulster Constabulary beschäftigt ist. Er ist ein Ermittler mit Schwächen, was ihn sympathisch macht. Duffy hat eine etwas sarkastische Art, kann bei Frauen schlecht nein sagen und bei Alkohol und Koks auch nicht. Er geht seinen Weg, auch wenn er sich unbeliebt macht. Seine Marotte, das Auto vor jeder Fahrt nach Bomben abzusuchen, ist zwar vorsichtig, ging mir aber manches Mal auf die Nerven.
Duffy hängt sich rein in den Fall, der eigentlich ein Fall seines Freundes und Kollege DS McCrabban ist. Alexander Lawson, der gerade erst im Team zeigt sich als ziemlich fähig und arbeitet gut mit Duffy zusamamen.
Die Geschichte gestaltet sich komplexer als erwartet und es sind noch andere im Spiel, wie MI5, die Amis und die Special Branch.
Ich finde es toll, dass der Kriminalfall gut in das politische Umfeld eingebaut ist. So werden einem die damaligen Probleme in Irland wesentlich deutlicher.
Die Geschichte ist authentisch und spannend erzählt und hat mich bis zum Schluss gefesselt.
Ein empfehlenswerter Krimi.
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Das irische Problem
Belfast, 1985. An einem Strand bei Derry an der wilden Nordküste Irlands versuchen Waffenschmuggler aus den USA ihre Ware an Land zu bringen. Doch die Polizei ist bereits vor Ort. Unter ihnen Detective Inspector Sean Duffy von der Carrickfergus RUC.
Als Duffy zuhause …
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Das irische Problem
Belfast, 1985. An einem Strand bei Derry an der wilden Nordküste Irlands versuchen Waffenschmuggler aus den USA ihre Ware an Land zu bringen. Doch die Polizei ist bereits vor Ort. Unter ihnen Detective Inspector Sean Duffy von der Carrickfergus RUC.
Als Duffy zuhause ankommt, wartet schon der nächste Einsatz auf ihn: Ein Doppelmord in Whitehead. Das wohlhabende Ehepaar Kelly wurde brutal ermordet. Ein Auftragsmord? Oder hat Sohn Michael seine Eltern auf dem Gewissen?
Kurz darauf wird auch Michael tot aufgefunden. Angeblich Selbstmord. In einem Abschiedsbrief gesteht er, seine Eltern umgebracht zu haben. Aber stimmt das auch? Oder musste Michael sterben, weil er zu viel wusste? Handelt es sich gar um eine Verschwörung?
Duffy reist nach Oxford und stößt auf ein düsteres Geheimnis - und auf eine Mauer des Schweigens. Eine Frage der Ehre.
„Gun Street Girl“, ist bereits der vierte Fall für den katholischen Bullen. Der prüfende Blick unter seinen BMW gehört noch immer zu Sean Duffys Ritual. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.
Erneut gibt Adrian McKinty bedrückende Einblicke in den Irland-Konflikt und setzt seine Duffy-Reihe kongenial fort. Die Stimmung bei Polizei und Bevölkerung wird glänzend eingefangen, der zeitgeschichtliche Hintergrund meisterhaft erzählt und gut erklärt. Schön finde ich auch, dass es wieder einen Soundtrack zum Roman gibt.
Der Titel „Gun Street Girl“, eigentlich ein Song von Tom Waits, ist äußerst treffend gewählt, bezieht er sich doch auf ein Mädchen, aus der „Gun Street“ (Kapitel 13, Seite 168), das im Roman eine wichtige Rolle spielt. Die gesamte Tragweite erschließt sich dem Leser allerdings erst ganz am Ende.
Getragen wird die Geschichte von ihrem Protagonisten. Einerseits das Herz am richtigen Fleck, andererseits nicht vor Gewalt zurückschreckend. Dabei versinkt Duffy immer wieder in einer Welt aus Sex and Drugs and Rock 'n' Roll. Nichts für zartbesaitete Gemüter, nichtsdestotrotz humorvoll geschrieben.
„Hallo, Duffy, Sie sind ja früh da.“
„Wollte den Wurm fangen, Sir.“
Und die Moral von der Geschicht‘? Genau wie im wirklichen Leben wird gemauschelt und vertuscht, werden faule Kompromisse geschlossen und die Ermittler von ganz oben zurückgepfiffen oder kaltgestellt.
„Einen Ami verhaften? Wie komme ich nur darauf? Ich war doch nichts weiter als ein begriffsstutziger Bulle, der für immer mit einem niedrigen Rang auf einem mittelmäßigen Revier in einer abgelegenen Stadt hocken würde.“
Fazit: Perfekte Mischung aus Dichtung und Wahrheit. Packend, brachial und genial!
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Belfast, mitten in den 80ern. Als wäre Sean Duffy mit den immer wieder aufflackernden Unruhen und Aufständen nicht schon genug unter Stress, als wäre der Status als katholischer Bulle nicht schon brisant genug, führt ihn ein Doppelmord in ganz ungeahnte Tiefen. Ein Ehepaar wurde …
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Belfast, mitten in den 80ern. Als wäre Sean Duffy mit den immer wieder aufflackernden Unruhen und Aufständen nicht schon genug unter Stress, als wäre der Status als katholischer Bulle nicht schon brisant genug, führt ihn ein Doppelmord in ganz ungeahnte Tiefen. Ein Ehepaar wurde vor dem heimischen TV eiskalt erschossen. Der zunächst glasklare Fall verzettelt sich mehr und mehr…
Knappe anderthalb Jahre sind seit den Geschehnissen vom vorherigen Band vergangen und doch hat sich für Irland im Allgemeinen und Duffy im Speziellen nicht viel geändert. Auf den ersten Blick zumindest. Mit einer subtilen Leichtigkeit erzählt McKinty von den politischen Entwicklungen dieser Zeit, von den gesellschaftlichen Umbrüchen und Veränderungen und damit meine ich jetzt nicht nur den veränderten Musikgeschmack ; )
Ich mag Duffy einfach, sein staubtrockener Humor und Sarkasmus, seine Liebe zu guter Musik & Literatur machen ihn sympathisch, ebenso seine Fehler und Schwächen, die ihn so schön menschlich machen. Man merkt ihm an, dass er so langsam aber sicher irgendwie den Boden unter den Füßen verliert und drückt ihm fest die Daumen, dass er die Kurve bekommt. Dieses Mitfiebern nicht nur für die Entwicklung des Falles, sondern eben auch für die Entwicklung der Protagonisten macht dieses Buch zu einem wahren Pageturner. McKintys Talent für düstere, raue Atmosphäre versetzt den Leser in die richtige Stimmung für die Story, seine z.T. geradezu poetische Ausdrucksweise (danke natürlich auch an den Übersetzer), ließen mich so schnell nicht wieder los. Irgendwo habe ich munkeln hören, dies solle der letzte Band mit Duffy sein. Wenn ja, hat der Autor der Reihe mit einem fulminanten Ausrufezeichen ein Ende gesetzt. Wegen mir darf er gerne noch weitere Bände nachschieben.
Fazit: einfach ein tolles Buch. Lesen!
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