Martin Suter
Broschiertes Buch
Elefant
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte eine weltweite Sensation daraus machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn es gibt auch Leute, die es beschützen wollen, etwa der burmesische Elefantenflüsterer Kaung.
Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter ¿Melody¿ und ¿Der letzte Weynfeldt¿) und die ¿Business-Class¿-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer ¿Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit¿ am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.

© Bastian Schweitzer / Diogenes Verlag
Produktdetails
- detebe
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/24470
- 08. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 26. Juni 2019
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 113mm x 24mm
- Gewicht: 260g
- ISBN-13: 9783257244700
- ISBN-10: 3257244703
- Artikelnr.: 54408635
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vva-handelsbetreuung@vva-arvato.de
»Martin Suter gilt als Meister einer eleganten Feder, die so fein geschliffen ist, dass man die Stiche oft erst hinterher spürt.«
Am besten nichts dem Zufall überlassen
Wie man einem Elefanten die Prostata massiert: Martin Suter stellt im ausverkauften Schauspiel Frankfurt seinen neuen Roman vor.
Von Florian Balke
Der Titelheld ist klein, der Erfolg des Romans groß. Nicht einmal drei Kilo wiegt das Tier, von dem Martin Suter in "Elefant" erzählt, erst seit drei Wochen ist das Buch auf dem Markt und schon führt es die Bestsellerliste des "Spiegels" an. "Ich fühle mich prima", sagt Suter im Schauspiel Frankfurt. Vermutlich auch, weil die Sitzreihen vor ihm bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Aber das mit den ausverkauften Häusern kennt er schon. Und das mit den Spitzenplätzen auch: "Ich versuche, mich nicht daran zu
Wie man einem Elefanten die Prostata massiert: Martin Suter stellt im ausverkauften Schauspiel Frankfurt seinen neuen Roman vor.
Von Florian Balke
Der Titelheld ist klein, der Erfolg des Romans groß. Nicht einmal drei Kilo wiegt das Tier, von dem Martin Suter in "Elefant" erzählt, erst seit drei Wochen ist das Buch auf dem Markt und schon führt es die Bestsellerliste des "Spiegels" an. "Ich fühle mich prima", sagt Suter im Schauspiel Frankfurt. Vermutlich auch, weil die Sitzreihen vor ihm bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Aber das mit den ausverkauften Häusern kennt er schon. Und das mit den Spitzenplätzen auch: "Ich versuche, mich nicht daran zu
Mehr anzeigen
gewöhnen."
Gut geht es mit Suter vorne auf der Bühne aber auch dem Publikum. Denn der Autor tut alles dafür, dass seinen Büchern ihr gewohnter Erfolg erhalten bleibt, auch wenn er bisher nie über tapfere kleine Zwergelefanten mit rosafarbener Haut geschrieben hat, deren Erbmaterial ein böser Gentechniker so manipuliert hat, dass sie auch noch im Dunkeln leuchten. Dass Leuchten stammt aus den Erbanlagen der Glühwürmchen, das Rosa aus den Genen, die für die Hautpigmentierung des Mandrills zuständig sind. Suter versorgt seine Leser aber nicht nur mit unterhaltsamem Stoff zum Nachdenken, sondern achtet auch live darauf, dass sie bekommen, was sie wollen. Darüber, wie bewusst dosiert er dem allgemeinen Bedürfnis nach Spannung und Humor entgegenkommt, war an diesem Abend einiges zu erfahren, gerade weil die charmant nachfragende ZDF-Moderatorin Petra Gerster ihrem Gesprächspartner alles Persönliche immer wieder mühsam abringen musste.
Denn in die Karten schauen lässt Suter sich gar nicht gerne. Die Gentechnik? Ist für ihn Fluch und Segen zugleich. Wäre ein süßer kleiner rosa Elefant wie der im Buch für ihn in Wirklichkeit eine moralische Grenzüberschreitung? Suter spricht lieber über die Mini-Schweine, die es in China schon gebe. Hat er beim Schreiben eine Lieblingsfigur gehabt? "Das ist eine Frage, die ich mir nie stelle." Die emotionale Bindung der Buchkäufer an Suters Werk wirkt an diesem Abend gelegentlich größer als die des Autors.
Mag sein, das ist nicht mehr ist als die Reserviertheit des schnell denkenden, aber überaus bedächtig formulierenden Schweizers. Aber da sind weitere Signale der Kühle. Auf die Idee zum "Elefanten" kam Suter vor zehn Jahren bei einem Besuch in Mathias Juckers Hirnforschungsinstitut in Tübingen. Jucker sagte ihm damals, bald sei die Herstellung eines winzigen rosa Leuchtelefanten kein Problem mehr. "Das wäre doch ein hübsches Spielzeug für saudische Prinzenkinder", dachte Suter sich und beschloss, über das Tierchen irgendwann zu schreiben. Auch aus einem anderen Grund allerdings, den er erst später erwähnt: "Ich habe natürlich schon gedacht, dass es ein bisschen drastischer ist, wenn es ein entzückendes Wesen ist und kein Frankenstein."
Suter ist berechnend und weiß es. Und seine Leser wissen es auch. "Er hat es faustdick hinter den Ohren", sagt der Mann auf dem Nebensitz. Den Zuhörern gefällt die kühle Gleichmütigkeit, mit der Suter beschreibt, wie der böse Genforscher Roux der Laborratte Miss Playmate einen Teil der Eierstockrinde einer in Sri Lanka ums Leben gekommenen jungen Elefantenkuh einsetzt, damit die Eizellen in der Ratte heranreifen und er sie für seine Experimente verwenden kann. Sie bewundern ihn für das diebische Vergnügen, mit dem er vorträgt, wie ein junger Mann in Schürze und Handschuhen hinter einen Elefantenbullen tritt, dem Tier beherzt den Dung aus dem Enddarm entfernt und anschließend ungerührt damit beginnt, ihm zur Entnahme seines Samens die Prostata zu massieren. Mit dem gewünschten Erfolg.
Wie er seinem Publikum die Körperstellen massiert, an denen es sich für das Kaufen eines seiner Bücher entscheidet, weiß Suter auch. "In diesem Buch ist nichts Zufall", sagt er und grinst. Der Saal lacht wissend. An E. T. A. Hoffmann, fügt Suter hinzu, schätze er, wie dieser nichts passieren lasse, wenn man etwas erwarte, und viel passieren lasse, wenn man nicht damit rechne. Bei ihm tritt zur kühlen Sicherheit der Ausführung daher die Wärme des Sentiments. Niedlich ist der kleine Elefant, nett der Obdachlose, dem das Tier begegnet. "Immer die Kleinen", sagt Gerster einfühlsam. "Genau", sagt Suter. Die gebrochenen Charaktere habe er wohl lieber? "Da haben Sie mich durchschaut." Auch da lachen die Zuhörer. Nichts ist schöner als das Einverständnis von Fans und Stars über das Befolgen von Erfolgsrezepten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gut geht es mit Suter vorne auf der Bühne aber auch dem Publikum. Denn der Autor tut alles dafür, dass seinen Büchern ihr gewohnter Erfolg erhalten bleibt, auch wenn er bisher nie über tapfere kleine Zwergelefanten mit rosafarbener Haut geschrieben hat, deren Erbmaterial ein böser Gentechniker so manipuliert hat, dass sie auch noch im Dunkeln leuchten. Dass Leuchten stammt aus den Erbanlagen der Glühwürmchen, das Rosa aus den Genen, die für die Hautpigmentierung des Mandrills zuständig sind. Suter versorgt seine Leser aber nicht nur mit unterhaltsamem Stoff zum Nachdenken, sondern achtet auch live darauf, dass sie bekommen, was sie wollen. Darüber, wie bewusst dosiert er dem allgemeinen Bedürfnis nach Spannung und Humor entgegenkommt, war an diesem Abend einiges zu erfahren, gerade weil die charmant nachfragende ZDF-Moderatorin Petra Gerster ihrem Gesprächspartner alles Persönliche immer wieder mühsam abringen musste.
Denn in die Karten schauen lässt Suter sich gar nicht gerne. Die Gentechnik? Ist für ihn Fluch und Segen zugleich. Wäre ein süßer kleiner rosa Elefant wie der im Buch für ihn in Wirklichkeit eine moralische Grenzüberschreitung? Suter spricht lieber über die Mini-Schweine, die es in China schon gebe. Hat er beim Schreiben eine Lieblingsfigur gehabt? "Das ist eine Frage, die ich mir nie stelle." Die emotionale Bindung der Buchkäufer an Suters Werk wirkt an diesem Abend gelegentlich größer als die des Autors.
Mag sein, das ist nicht mehr ist als die Reserviertheit des schnell denkenden, aber überaus bedächtig formulierenden Schweizers. Aber da sind weitere Signale der Kühle. Auf die Idee zum "Elefanten" kam Suter vor zehn Jahren bei einem Besuch in Mathias Juckers Hirnforschungsinstitut in Tübingen. Jucker sagte ihm damals, bald sei die Herstellung eines winzigen rosa Leuchtelefanten kein Problem mehr. "Das wäre doch ein hübsches Spielzeug für saudische Prinzenkinder", dachte Suter sich und beschloss, über das Tierchen irgendwann zu schreiben. Auch aus einem anderen Grund allerdings, den er erst später erwähnt: "Ich habe natürlich schon gedacht, dass es ein bisschen drastischer ist, wenn es ein entzückendes Wesen ist und kein Frankenstein."
Suter ist berechnend und weiß es. Und seine Leser wissen es auch. "Er hat es faustdick hinter den Ohren", sagt der Mann auf dem Nebensitz. Den Zuhörern gefällt die kühle Gleichmütigkeit, mit der Suter beschreibt, wie der böse Genforscher Roux der Laborratte Miss Playmate einen Teil der Eierstockrinde einer in Sri Lanka ums Leben gekommenen jungen Elefantenkuh einsetzt, damit die Eizellen in der Ratte heranreifen und er sie für seine Experimente verwenden kann. Sie bewundern ihn für das diebische Vergnügen, mit dem er vorträgt, wie ein junger Mann in Schürze und Handschuhen hinter einen Elefantenbullen tritt, dem Tier beherzt den Dung aus dem Enddarm entfernt und anschließend ungerührt damit beginnt, ihm zur Entnahme seines Samens die Prostata zu massieren. Mit dem gewünschten Erfolg.
Wie er seinem Publikum die Körperstellen massiert, an denen es sich für das Kaufen eines seiner Bücher entscheidet, weiß Suter auch. "In diesem Buch ist nichts Zufall", sagt er und grinst. Der Saal lacht wissend. An E. T. A. Hoffmann, fügt Suter hinzu, schätze er, wie dieser nichts passieren lasse, wenn man etwas erwarte, und viel passieren lasse, wenn man nicht damit rechne. Bei ihm tritt zur kühlen Sicherheit der Ausführung daher die Wärme des Sentiments. Niedlich ist der kleine Elefant, nett der Obdachlose, dem das Tier begegnet. "Immer die Kleinen", sagt Gerster einfühlsam. "Genau", sagt Suter. Die gebrochenen Charaktere habe er wohl lieber? "Da haben Sie mich durchschaut." Auch da lachen die Zuhörer. Nichts ist schöner als das Einverständnis von Fans und Stars über das Befolgen von Erfolgsrezepten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Dass ich ja mittlerweile ein Fan von Martin Suter bin, ist vielleicht schon aufgefallen. Ich liebe seinen Blick auf die Manager dieser Welt und wie er diese immer wieder in lustige Situationen bringt.
Nun hatte ich das Buch Elefant in der Hand und war dann im ersten Moment etwas geschockt, als ich …
Mehr
Dass ich ja mittlerweile ein Fan von Martin Suter bin, ist vielleicht schon aufgefallen. Ich liebe seinen Blick auf die Manager dieser Welt und wie er diese immer wieder in lustige Situationen bringt.
Nun hatte ich das Buch Elefant in der Hand und war dann im ersten Moment etwas geschockt, als ich merkte, Oh Gott, das ist ja ein richtiger Roman, ob Martin Suter das auch kann? Dies war mein erster Gedanke. Manchmal möchte man ja einem Autor nicht in einem anderen Genre sehen, sondern nur in seinem angestammten. Veränderungen?! Bitte lasst es sein, ist oft der Gedanke, aber ich bin ja schon oft überzeugt worden, dass es manchmal besser ist, ausgetretene Pfade zu verlassen, und etwas Anderes zu machen.
Also nahm ich das Buch in die Hand und fing an zu lesen - wie immer vollkommen unbedarft. So stößt man als erstes auf den Obdachlosen Schoch, der betrunken in sein „Zuhause“ kommt. In seiner Höhle sieht er einen kleinen rosa leuchtenden Elefanten, der aber am nächsten Morgen verschwunden ist.
Später, als er wieder in seinem Zuhause ist, ist auch der Elefant wieder da. Er kümmert sich um das kleine Tier, welches doch real ist, versorgt ihn mit Wasser und Gras. Dabei übersieht er die Butterblumen im Gras, welche für den Elefanten giftig sind, zumal dieser auch nur 30 cm groß ist kann die Menge schon zu einer Vergiftung führen. Dadurch kommt er zu der Tierärztin Valerie, die ihn bei sich einquartiert.
Aber dies alleine ist nicht die Geschichte, sondern da gibt es noch denjenigen, der das ganze durch Genmanipulation erst möglich gemacht hat - ein gewisser Roux, der mit einem chinesischen Genlabor zusammenarbeitet. Die befruchtete Eizelle wurde einer Elefantenkuh in einem Zirkus eingepflanzt. Nach der Geburt wurde das Tierchen vom Elefantenflüsterer Kaung und dem Tierarzt entführt, wodurch der kleine rosa Elefant dann über Umwege bei Schoch landet. Roux und die Chinesen wollen natürlich den kleinen Elefanten wiederbekommen.
Dies alles beschreibt Martin Suter mit einem Gefühl für die Situationen und auch für die Obdachlosen, dass ich mir des Öfteren die Augen gerieben habe und dachte, dies kann doch nicht der gleiche Autor sein, mit dem ich so oft über lustigen Situationen im Alltag eines Managers oder normalen Menschen gelacht habe.
Aber er war es. Ich habe oft auf den Umschlag gesehen, um mich noch mal zu vergewissern. Vor allem, als er die Elefanten mit ihren Eigenheiten beschrieben, oder auf die Probleme der Gentechnik aufmerksam gemacht hat und welche Folgen dies haben kann, war auf eine tolle Art sehr unterhaltsam. Auch die Fakten zu den „glowing animals“, also den bei Nacht leuchtenden Tiere, waren mir nie so bewusst und ich habe mich dann doch beim googeln nach „glowing animals“ erwischt - und ich war doch sehr erstaunt, dass dies möglich ist.
Vielleicht ist es gerade deswegen so wichtig, dass dieses Thema auf den Tisch kommt, vielleicht ist es auch richtig, dass der Weg eines Romans dafür gewählt wurde.
Ich für meinen Teil möchte mehr solche Romane und ich kann Martin Suter nur dafür beglückwünschen, dass er so einen Roman geschrieben hat. Auch hoffe ich, dass dieser Roman von vielen gelesen wird und auch viele über die Gentechnik und andere Dinge nachdenken. Wenn dies passiert, ist unsere Welt um einiges weiter. Wenn man dann noch ein wenig über Obdachlose, oder andere Menschen am Rande der Gesellschaft nachdenkt, und ihnen vielleicht ein wenig offener begegnet, dann hat dieser Roman Großes bewirkt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Dieser Roman hat meiner Meinung nach seine 5 Sterne absolut verdient. Martin Suters Schreibsstil ist extrem fesselnd und die Geschichte, die in diesem Buch geschrieben steht, ist mehr als nur Fantasie.
Die Problematik der Gentechnik ist hier gut geschildert und sollte uns Menschen warnen, dass …
Mehr
Dieser Roman hat meiner Meinung nach seine 5 Sterne absolut verdient. Martin Suters Schreibsstil ist extrem fesselnd und die Geschichte, die in diesem Buch geschrieben steht, ist mehr als nur Fantasie.
Die Problematik der Gentechnik ist hier gut geschildert und sollte uns Menschen warnen, dass wir nicht in die Natur eingreifen dürfen nur wegen Geld, Ruhm und Anerkennung. Man merkt besonders, dass Geld und Gier für den Genforscher Roux viel wichtiger ist, als der Respekt an die Natur!
Insbesondere Gier ist heutzutage eines der größten Triebe der Menschen... egal wie gefährlich das Projekt ist, wenn es Geld einbringt, ist es das wert. Wissenschaftler sollten vorsichtig sein, mit dem was sie tun und nicht einfach herum experimentieren, da sie eine gewisse Verantwortung gegenüber der Menschheit haben!
Auf der anderen Seite gibt es aber noch Menschen, wie zum Beispiel den burmesischen Elefantenflüsterer Kaung, der versucht alles mögliche zu tun, um den kleinen Elefanten zu beschützen!
Für mich ein sehr emotionales Buch! Große Empfehlung!!!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Ein rosa Spielzeugelefant steht im Mittelpunkt. Spielzeug steht für seine Größe, denn es ist kein Spielzeug. Der Elefant lebt. Gentechnik macht es möglich. Doch zeigt dieser Roman gerade, welche Gefahren mit der Gentechnik verbunden sind. Das Leben des Spielzeugelefanten ist …
Mehr
Ein rosa Spielzeugelefant steht im Mittelpunkt. Spielzeug steht für seine Größe, denn es ist kein Spielzeug. Der Elefant lebt. Gentechnik macht es möglich. Doch zeigt dieser Roman gerade, welche Gefahren mit der Gentechnik verbunden sind. Das Leben des Spielzeugelefanten ist kurz. Ob es lebenswert ist,wer mag es zu beurteilen.
Kaung, der burmesische Elefantenpfleger im Zirkus Pelligrini, glaubt, dass der rosa Elefant heilig sei. Daraufhin entwickelt sich ein Diskussion zwischen der Tierärztin Valerie und dem Obdachlosen Schoch, woran man glauben dar, an Gott, an die Schöpfung oder an die Evolution. Oder ist etwa alles das gleiche.
Wir Leser erhalten auch Einblicke ins Milieu der Obdachlosen. Schoch schläft bis er den Elefanten findet in einer Höhle am Fluss und hat Kontakt zu Leidensgenossen, die ebenso wie er alkoholabhängig sind. Schoch war früher Bänker und so enthält der letzte Teil des Buches neben der Gentechnikkritik auch noch Kritik am Kapitalismus. Warum steht z.B. das Haus der Tierärztin leer?
Und dann gibt es noch den Gentechnikwissenschaftler Roux, der mit seinem chinesischen Partner „seinen“ rosa Elefanten sucht. Diese Suche wird zu einer Jagd und erzeugt Spannung.
Sprachlich gefällt mir das Buch wegen der kurzen Sätze und den kurzen Kapitel. Ich möchte dieses Buch gerne Menschen empfehlen, die die deutsche Sprache lernen. Die Denkweise der Protagonisten wird von allen Seiten beleuchtet.
Handwerklich gelungen ist auch die Verbindung der drei Teile. Selbst wenn ich erst dachte, dass das Thema des Buches mich nicht interessiere, so hat mich die Spannung und gelungene Komposition dazu eingeladen, mehr Bücher von Martin Suter zu lesen. Bestnote.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Als der Obdachlose Schoch einen kleinen, rosa leuchtenden, Elefanten in der Höhle, die er als Schlafplatz nutzt, entdeckt, glaubt er zunächst an eine Halluzination. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Tier echt ist. Schoch bringt es nicht übers Herz den kleinen Kerl sich selbst …
Mehr
Als der Obdachlose Schoch einen kleinen, rosa leuchtenden, Elefanten in der Höhle, die er als Schlafplatz nutzt, entdeckt, glaubt er zunächst an eine Halluzination. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Tier echt ist. Schoch bringt es nicht übers Herz den kleinen Kerl sich selbst zu überlassen und beginnt sich um ihn beziehungsweise sie zu kümmern. Dass er dabei Hilfe benötigt wird beinahe ebenso schnell klar wie dass es Menschen gibt, die nach diesem Elefanten suchen. Denn es handelt sich um ein Forschungsprojekt, das den Wissenschaftlern entwendet wurde. Schoch ahnt, dass von den Suchenden eine Gefahr ausgeht und beginnt ein Versteckspiel, dass nicht nur ihn an seine Grenzen bringt...
Als Leser ist man zu Beginn ebenso unsicher wie Schoch, ob es sich bei dem kleinen Elefanten tatsächlich um ein lebendiges Wesen handelt, zu unwirklich scheint die Vorstellung eines solchen Projekts. Doch nach und nach wird man über Hintergründe und Umstände aufgeklärt, die mehr geben als rein faktische Informationen. Dabei geht Martin Suter nicht immer chronologisch vor, er springt zwischen Vergangenheit und Zukunft um einerseits die Spannung aufrecht zu erhalten und andererseits den Leser mit Erkenntnissen zu füttern, die erst zusammen ein großes Gesamtbild ergeben und das Ausmaß des Geschehens deutlich machen. Glücklicherweise erhält man jedes Mal Datumsangaben, sonst wäre man ob der Einordnung der Ereignisse manches Mal heillos verloren. Verwirrend ist die Geschichte vor allem zu Beginn dennoch, man findet sich aber recht schnell ein.
Gleichzeitig ergibt sich für den Autor somit auch die Möglichkeit langwierige Passagen zu vermeiden. So wird beispielsweise ein Zeitraum von mehreren Monaten angegeben, die, einer Nacherzählung gleich, mit kurzen, knackigen Informationen bestückt sind, was sich innerhalb dieser Zeitspanne ereignet hat. Dadurch hat der Leser nicht das Gefühl etwas zu verpassen, zugleich tritt keine Langeweile auf.
Im Verlauf der Geschichte wird man immer neugieriger darauf was es mit dem Elefanten nun auf sich hat. Zugleich hofft man, dass er nicht (erneut) den falschen Personen in die Hände fällt. Gebannt verfolgt der Leser das Geschehen in der Hoffnung auf ein gutes Ende. Doch ist es alles andere als vorhersehbar was passieren wird, zu viele Komponenten müssen bedacht, zu viele Variablen eingerechnet werden. Ein wundervoller, spannender Roman, der Magie verströmt und den Zauber der Natur sichtbar macht.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Hallo an alle, abgesehen davon, dass ich sowieso ein absoluter SuterFan bin - ich liebe seinen Stil und seine Themen - so kann ich auch dieses Buch nur empfeheln - interessant, einfühlsam und spannend von der ersten bis zur letzten Seite - ich hatte es an einem Tag durch und verzehre mich nun …
Mehr
Hallo an alle, abgesehen davon, dass ich sowieso ein absoluter SuterFan bin - ich liebe seinen Stil und seine Themen - so kann ich auch dieses Buch nur empfeheln - interessant, einfühlsam und spannend von der ersten bis zur letzten Seite - ich hatte es an einem Tag durch und verzehre mich nun nach dem nächsten Suter, hoffentlich schon bald!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
In seiner Schlafhöhle findet der Obdachlose Schoch etwas, was er zunächst für ein Spielzeug hält, dann für eine alkoholbedingte Vision: einen kleinen rosa Elefanten, der aussieht wie eine Spielzeugausführung eines echten Elefanten und im Dunkeln leuchtet. Mit einem …
Mehr
In seiner Schlafhöhle findet der Obdachlose Schoch etwas, was er zunächst für ein Spielzeug hält, dann für eine alkoholbedingte Vision: einen kleinen rosa Elefanten, der aussieht wie eine Spielzeugausführung eines echten Elefanten und im Dunkeln leuchtet. Mit einem Unterschied: dieser Elefant lebt. Schoch erkennt schnell, dass dieses Wunderwerk geschützt werden muss und hat ebenso schnell den Schöpfer – wenn man ihn so nennen will- des kleinen Elefanten auf den Fersen. Dr. Roux will endlich berühmt und reich werden und dieser Miniaturelefant soll sein Schlüssel dazu sein.
„Elefant“ von Martin Suter ist zunächst einmal wunderschön geschrieben. Man verliert sich als Leser in Sprache und Handlung und muss sich unweigerlich auf die Geschichte des rosa Mini-Elefanten einlassen. Dabei trifft man auf wirklich herzensgute Menschen, die Sabu vor dem Schicksal, als Spielzeug für Kinder zu enden, die sonst schon alles haben retten wollen und gleichzeitig auf kalte Karrieristen, für die der kleine Elefant nur das Produkt eines wissenschaftlichen Experiments ist, das man besitzen und vermarkten kann, wie man möchte. Damit baut Suter gleichzeitig eine Drohkulisse vor uns auf und zeigt, was Genmanipulation schon heute bewirken kann. Unausgesprochen schwingt für mich dabei auch die Frage mit, was mit dem Ergebnis des Experiments passiert wäre, wenn es eben nicht ein niedlicher rosa Elefant geworden wäre, sondern etwas Beängstigendes, vielleicht Hässliches, Abstoßendes. Hätten sich dann auch so schnell Menschen gefunden, um das Wesen zu schützen und zu retten?
Martin Suters Roman „Elefant“ ist eine zauberhafte Geschichte, die auf das Gute im Menschen setzt, ein Kampf Gut gegen Böse um den putzigsten Protagonisten, der sich momentan auf der Bestsellerliste tummelt. Nur, dass das Böse eben nicht mehr wie in alten Märchen ein dunkler Zauberer oder eine schrumpelige Hexe ist, sondern ein außer Kontrolle geratenes wissenschaftliches Forschungszentrum, dass nur auf Profit und Popularität ausgerichtet ist und nicht auf gesundheitliche Aspekte der Genforschung. Für mich ist „Elefant“ von Martin Suter ein Ausnahmebuch, großartig zu lesen, mit einer tollen Idee und spannenden Umsetzung. Dieses Buch sollte ohne Einschränkung auf jede Leseliste.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Audio CD
In Martin Suters Bestseller „Elefant“ wird es für den Schweizer ungewohnt märchenhaft: Ein kleiner rosa Dickhäuter verzaubert nicht nur die Hörer.
Als der Zürcher Obdachlose Schoch in seiner Höhle den Mini-Elefant zum ersten Mal sieht, denkt er an eine …
Mehr
In Martin Suters Bestseller „Elefant“ wird es für den Schweizer ungewohnt märchenhaft: Ein kleiner rosa Dickhäuter verzaubert nicht nur die Hörer.
Als der Zürcher Obdachlose Schoch in seiner Höhle den Mini-Elefant zum ersten Mal sieht, denkt er an eine alkoholbedingte Vision. Doch das kleine Tier ist echt, und als er es versehentlich mit giftigen Pflanzen füttert und zur Gassen-Tierärztin Valerie zur Behandlung bringen muss, merkt diese sofort, dass sie es hier mit dem Produkt einer Genmanipulation zu tun hat. Doch woher kommt das Tier? Während die beiden ihren kleine Zögling in der herrschaftlichen Villa von Valeries verstorbenen Eltern verstecken, machen sich Sabus Schöpfer, der Genforscher Roux, und seine chinesischen Geldgeber auf die Suche nach dem verschwundenen Geschöpf. Schließlich sehen sie in dem Genexperiment ein unglaublich wertvolles Produkt. In vielen Rückblenden erzählt Suter, wie der kleine Elefant geschaffen wurde, wobei ein heruntergekommener Zirkus im Zürcher Oberland eine wichtige Rolle spielt, und wie der burmesische Elefantenflüsterer Kaung mit der Unterstützung eines Tierarztes das für ihn heilige Tier verstecken konnte. Doch welche Überlebenschancen hat das putzige Tier überhaupt? Wird es Kaung gelingen, ihn in seine Heimat Myanmar zu bringen?
Mit „Elefant“ läuft Martin Suter wieder zur Bestform auf: Der wissenschaftliche Hintergrund des Romans ist fundiert recherchiert, die Geschichte zieht einen beim Hören zum einen wegen der märchenhaften Hauptfigur in den Bann, zum anderen ist Suters Aufbau der Geschichte und sein Sprachstil gewohnt routiniert und packend. Bei der Figurenzeichnung ist die Einteilung in Gut und Böse etwas zu schablonenhaft, aber die Helfer des kleine rosa Wunders sind durchwegs sympathische Charaktere mit Identifikationspotential. Und mit dem routinierten Gert Heidenreich als Sprecher ist „Elefant“ beste Unterhaltung.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein Elefant bleibt ein Elefant, unabhängig von seiner Größe oder Farbe, denn in seiner Brust schlägt das Herz eines Dickhäuters, anmutig und liebenswert. Das ist für mich die Hauptansage dieses Buches, das ganz nebenbei meine Erwartungen mehr als nur erfüllt hat. …
Mehr
Ein Elefant bleibt ein Elefant, unabhängig von seiner Größe oder Farbe, denn in seiner Brust schlägt das Herz eines Dickhäuters, anmutig und liebenswert. Das ist für mich die Hauptansage dieses Buches, das ganz nebenbei meine Erwartungen mehr als nur erfüllt hat.
In einem ruhigem Tempo und wundervollen Sprache greift Sauter das höchst aktuelle und brisante Thema der Genmanipulation auf, was er davon hält gibt er deutliche zu verstehen indem er Dr. Roux zu einer tragisch-komischen Figur modelliert. Dabei setzt er die Geschichte gekonnt und überhaupt nicht konstruiert oder gekünstelt, teilweise in den Rahmen der Züricher Obdachlosenszene. Ich konnte so richtig mit den Protagonisten mitfiebern, denn ihre Gedankenwelt und ihr Handeln waren durchaus nachvollziehbar, glaubhaft und realitätsbezogen. Selbst die Zeitsprünge und Erzählperspektiven konnten den Lesefluss nicht aufhalten.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für