
Charlotte Kliemann
Broschiertes Buch
Die Zeit der vergessenen Kinder
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Ein berührender Roman über die Liebe im Schatten einer dunklen Zeit.1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark - vielleicht sogar stärker als der Tod...2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide...
Ein berührender Roman über die Liebe im Schatten einer dunklen Zeit.1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark - vielleicht sogar stärker als der Tod...2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte, die sie zutiefst geprägt hat. Doch genau diese Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen, ganz zueinander zu finden. Denn je mehr sie sich aneinanderklammern, desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.
Charlotte Kliemann studierte in Münster Biologie und Medizin, brach beides auf der Zielgeraden ab und fand sich schließlich dort wieder, wohin es sie immer gezogen hatte: in literaturwissenschaftlichen und philosophischen Seminaren. Lange Zeit widmete sie sich der Familie und der Betreuung ihrer vier Kinder, lektorierte nebenbei wissenschaftliche Arbeiten und füllte die Schubladen ihres Schreibtisches mit Romankonzepten und -fragmenten. Doch um sich neu zu erfinden, ist es nie zu spät - also machte sie mit ihren schriftstellerischen Ambitionen ernst und veröffentlicht nun ihren Roman, "Die Zeit der vergessenen Kinder" im FeuerWerke Verlag. Sie lebt in Lübeck und arbeitet als freiberufliche Autorin und Lektorin.
Produktdetails
- Verlag: FeuerWerke Verlag
- Seitenzahl: 292
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 135mm x 20mm
- Gewicht: 399g
- ISBN-13: 9783945362655
- ISBN-10: 3945362652
- Artikelnr.: 58062106
Herstellerkennzeichnung
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Das Buch ist in zwei Zeitebenen gegliedert. In der ersten geht es um die Zeit des Nationalsozialismus. Das kleine Roma-Mädchen Rubina leidet mit ihrer Familie unter den Repressalien der Nazis. Die Familie muss sich im Wald verstecken. Dort wird ihr kleiner Mario von Bauern angegriffen und …
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Das Buch ist in zwei Zeitebenen gegliedert. In der ersten geht es um die Zeit des Nationalsozialismus. Das kleine Roma-Mädchen Rubina leidet mit ihrer Familie unter den Repressalien der Nazis. Die Familie muss sich im Wald verstecken. Dort wird ihr kleiner Mario von Bauern angegriffen und tödlich verletzt, als Rubina ihn mitnimmt, um Essen für die hungernde Familie auf den Feldern zu stehlen. Sie macht sich schwere Vorwürfe und gibt sich die Schuld an seinem Tod. Nach der Befreiung durch die Amerikaner, findet sie den kleinen Jungen Gero in den Trümmern eines zerbombten Hauses und will sich fortan um ihn kümmern, doch auch ihn verliert sie.
Die andere Zeitebene spielt im Jahr 2008. Martin, Rubinas Sohn, ist ein Schriftstellen, der seine Vergangenheit mit Hilfe eines Buches zu verarbeiten versucht. Doch er leidet sehr unter dem Schicksal seiner Mutter, dass auch hart in seine Kindheit eingegriffen hat. Er lernt Claudia kennen und lieben, die ebenfalls unter der Vergangenheit ihrer Familie leidet. Die Beiden versuchen zueinander zu finden, trotz der dunklen Schatten der Vergangenheit ihrer Eltern.
Das Buch hat mich auf der einen Seite sehr berührt. Die Passagen über Rubina sind sehr ergreifend. Der Teil, in dem Martin und Claudia versuchen zueinander zu finden, liest sich teilweise sehr zäh und langatmig. Das hat mich etwas aus der Geschichte gebracht. Aber dennoch ist es ein Buch, dass einen nicht so leicht wieder loslässt.
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Zeit- trifft Familiengeschichte
Das Buch ist in zwei Zeitebenen
gegliedert. Das Schicksal der Roma ab 1941 und die Nachfahren im Jahre 2008.
Ich konnte der Geschichte von Martin und Claudia gut folgen. Die Autorin hat
einen sehr schönen Schreibstil.
Martin verliebt sich auf den …
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Zeit- trifft Familiengeschichte
Das Buch ist in zwei Zeitebenen
gegliedert. Das Schicksal der Roma ab 1941 und die Nachfahren im Jahre 2008.
Ich konnte der Geschichte von Martin und Claudia gut folgen. Die Autorin hat
einen sehr schönen Schreibstil.
Martin verliebt sich auf den ersten
Blick in Claudia. Jedoch nur aus der Ferne. Es vergehen tatsächlich zwei Jahre,
bis sie das erste Mal ins Gespräch kommen und merken, was und wieviel sie beide
verbindet. Sie müssen beide sehr viel Vergangenheit überwinden und aufarbeiten,
ehe es für beide eine glückliche Zukunft gibt. Sie kämpfen beide mit
traumatischen Folgen aus der Vergangenheit.
Ich habe so sehr mit den beiden
gelitten. Martin hatte so eine schreckliche Kindheit. Kaum vorstellbar in der
heutigen Zeit.
Die Autorin hat es geschafft, das Thema
gekonnt umzusetzen.
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"An einem Morgen im November 1976, kurz nach meinem elften Geburtstag, nahm meine Mutter mich zu einem Ausflug mit in den Wald oberhalb des Möhnesees und kehrte allein wieder zurück" so beginnt der überaus ergreifenden, zeitgenössischen Roman.
So interessant die …
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"An einem Morgen im November 1976, kurz nach meinem elften Geburtstag, nahm meine Mutter mich zu einem Ausflug mit in den Wald oberhalb des Möhnesees und kehrte allein wieder zurück" so beginnt der überaus ergreifenden, zeitgenössischen Roman.
So interessant die Geschichte auch schien, so wenig begeistert war ich am Ende.
Ob es am Erzählstil lag, der mich einfach nicht erreichen konnte. Oder waren es die Protagonisten, die mich nicht wirklich berührt hatten.
Mir hatte leider überall das gewisse Etwas gefehlt. Es ist einfach dieses leichte Kribbeln ausgeblieben und die Emotionen blieben leider sehr flach.
Das Schicksal der Roma, als Kriegsverfolgte, war mir leider auch ein bisschen zu wenig beschrieben. Es fehlte mir auch hier an Tiefe.
Leider kann ich diesem zeitgenössischen Roman aufgrund der beschriebenen Kritikpunkten nur drei Sterne vergeben.
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Die Schatten der Vergangenheit.
Martin und Claudia haben gleich zwei Dinge gemeinsam: sie sind alleinstehend mit Kindern und haben beide mit den traumatischen Folgen ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Für Martin ist es Liebe auf den ersten Blick, als er Claudia aus der Ferne sieht. Dennoch …
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Die Schatten der Vergangenheit.
Martin und Claudia haben gleich zwei Dinge gemeinsam: sie sind alleinstehend mit Kindern und haben beide mit den traumatischen Folgen ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Für Martin ist es Liebe auf den ersten Blick, als er Claudia aus der Ferne sieht. Dennoch werden zwei Jahre vergehen, ehe sie das erste Mal persönlich miteinander kommunizieren und feststellen, wieviel sie verbindet. Sowohl Martin als auch Claudia hadern mit der Gegenwart, fühlen sich unvollkommen und ausgegrenzt – unabhängig von ihren beruflichen Erfolgen. Eine glückliche Zukunft scheint ausgeschlossen, ehe man keinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen hat und seine seelischen Wunden hat heilen lassen.
Dies war der erste Roman, in welchem ich mehr über die Verfolgung der Roma und Sinti zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gelesen habe und ich war erschüttert über die Gewalt und Diskriminierung, die völlig grundlos über die Roma hineingebrochen ist. Familien wurden auseinandergerissen, Menschen willkürlich ermordet, Kinder misshandelt…einfach schrecklich. Speziell bei einer Szene, in der einem kleinen Jungen die Finger abgehackt werden, habe ich nur begrenzt weiterlesen können, weil die Intensität der Schilderung mich beinahe das Buch hätte abbrechen lassen.
Den Schreibstil würde ich als bemüht poetisch und tiefgründig beschreiben. Oftmals habe ich über Ausdrücke in den Gedanken der Figuren irritiert den Kopf geschüttelt, da die Wortwahl einfach nicht authentisch wirkte. Künstlerisch, ja – aber eben nicht realistisch.
Erzählt wird in mehreren Zeitebenen. Ich habe höllisch aufpassen müssen, da diese Erzählzeiten sich nicht einfach zwischen Vergangenheit (Martins Mutter Rubina) und Gegenwart (aus Martins Perspektive) abwechseln, sondern wild durcheinanderwirbeln: 2008, 1957, 2008, 1939, 1976, 2008, 1939-41, ... Mir war dieses Hin und Her zu viel.
Das gesamte Werk wirkte auf mich enorm melancholisch und schwermütig – nun könnte man sagen: 'Logisch, es geht ja auch um ein ernstes Thema.' Trotzdem finde ich, dass auch bei ernsten Themen kein Schleier der Negativität nach dem Lesen zurückbleiben sollte.
Mit der männlichen Hauptfigur (Martin) bin ich leider überhaupt nicht warmgeworden, im Gegenteil. Er hat mich fürchterlich genervt. Seine Kinder verzieht er und erlaubt ihnen allerlei Dinge, die seine Ex-Frau (aus gutem Grund) verbietet und untergräbt damit die elterliche Autorität, anstatt sich wie ein verantwortlicher Vater zu benehmen. Claudia schenkt er aus heiterem Himmel ungefragt ein Haustier (!) – was als nette Geste gemeint sein soll, aber nur einmal mehr zeigt, wie unreif er ist. Tiere sind doch keine Gegenstände, die man mal eben spontan übergibt. Je mehr ich von Martin gelesen habe, desto eher habe ich hinsichtlich seiner Ex-Frau gedacht: 'Gott sei Dank ist sie den Typ los, der ist ja nicht zum Aushalten!‘' Ja, er hat in der Kindheit Traumatisches erlebt - aber das entschuldigt nicht sein gesamtes Verhalten. Die weibliche Hauptfigur der Gegenwart (Claudia) war mir sympathisch; ihre Gedanken, speziell im Hinblick auf ihre Mutter, waren nachvollziehbar und logisch geschildert. Insgesamt sind die Figuren mir fremd geblieben; am meisten nahegegangen sind mir noch die in der Vergangenheit angesiedelten Erlebnisse, die aus Sicht von Rubina erzählt worden sind. Die farbenfrohen Eindrücke der Indien-Reise waren ebenfalls ein Lichtblick.
Fazit: Eine interessante Romanidee zu einem bisher wenig beleuchteten historischen Aspekt. Aufgrund der Umsetzung (wirre Zeitsprünge, teilweise unsympathische Figuren, offene Fragen) hat mich das Werk insgesamt leider nicht überzeugen können.
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Klappentext:
1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark …
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Klappentext:
1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark – vielleicht sogar stärker als der Tod…
2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte, die sie zutiefst geprägt hat. Doch genau diese Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen, ganz zueinander zu finden. Denn je mehr sie sich aneinanderklammern, desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.
Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das einzige, was ich nicht so toll fand, waren die Zeitsprünge, die es mir etwas schwer gemacht haben, das Buch flüssig zu lesen.
Meinung:
Ich habe leider sehr lange gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Erst bei dem letzten Drittel des Buches habe ich eine richtige Bindung zu den Charakteren und der Handlung aufbauen können. Erst dann, wurde ich von der Handlung mitgerissen.
Auch das Ende fand ich nicht sonderlich gut. Es blieben für mich viel zu viele Fragen offen, wodurch ich mir gewünscht hätte, dass das Ende etwas mehr ausgeführt worden wäre.
Ich finde auch, dass die Autorin zu viele Handlungssituationen in das Buch hineinbauen wollte und dadurch manches nicht richtig ausgeführt hatte, sondern nur oberflächlich beschrieben hat.
Fazit:
Ein sehr berührendes Buch, aber auch Eines, von dem ich mir mehr erwartet hätte. Ein solides Buch für zwischendurch.
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Der Debütroman um das Leben eines Roma-Mädchens, ihrer Eltern und Geschwister im zweiten Weltkrieg und das daraus resultierende Trauma ihres Sohnes wird auf drei Zeitebenen erzählt, Mitte der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts leben die Roma von Rubinas Familie im Westen …
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Der Debütroman um das Leben eines Roma-Mädchens, ihrer Eltern und Geschwister im zweiten Weltkrieg und das daraus resultierende Trauma ihres Sohnes wird auf drei Zeitebenen erzählt, Mitte der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts leben die Roma von Rubinas Familie im Westen Deutschlands und erleiden ein schwieriges Schicksal. Rubina ist traumatisiert, entflieht diesem Leben, das sie nie richtig verarbeitet. Darunter hat letztendlich ihr Sohn Martin zu leiden, als sie ihm in den siebziger Jahren ein ähnliches Leid zufügt. Im Erwachsenenalter, geschieden mit zwei Teeanger-Kindern, lernt er eine Frau kennen, die auch ein nicht bewältigtes Kindheitstrauma mit sich herumschleppt. Dies scheint eine denkbare ungünstige Basis für eine Beziehung zu sein.
Ein sehr komplexes Thema, das für mich leider nicht gut umgesetzt wurde. Vieles bleibt offen und lässt trotzdem kaum Platz für eine eigene, gedankliche Weiterentwicklung. Gerne hätte ich mehr über das Leben der Roma erfahren. Die vielen Erzählstränge sind mir zu unkoordiniert. Den Rückblenden in Rubinas und Martins Kindheit fehlt der Tiefgang. Die Geschichte in der Gegenwart ist mir zu konfus. Und dann auch noch der Ausflug nach Indien, der für die Handlung nur mehr Chaos bringt und für die Entwicklung der Geschichte unerheblich ist. Leider konnte dieser Roman mich nicht überzeugen.
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Sensible Figuren und Plot voller Stimmungen
Die Zeit der vergessenen Kinder ist ein Roman mit einem spezifischen Ton, der dem gediegenen Stil geschuldet ist, in dem das Buch verfasst ist. Das Buch lebt sehr von Stimmungen. Meistens sind sie Martin geschuldet, der sensiblen Hauptfigur. Ebenso …
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Sensible Figuren und Plot voller Stimmungen
Die Zeit der vergessenen Kinder ist ein Roman mit einem spezifischen Ton, der dem gediegenen Stil geschuldet ist, in dem das Buch verfasst ist. Das Buch lebt sehr von Stimmungen. Meistens sind sie Martin geschuldet, der sensiblen Hauptfigur. Ebenso empfindsam ist Claudia, die Frau, in der er sich verliebt. Beide haben eine Kindheit gehabt, die sie geprägt hat. Das führt zu Martins Mutter, die als Roma in Deutschlands schlimmster Zeit überlebt hat. Diese Vergangenheitsabschnitte in den vierziger Jahren haben einen eigene Sound. Obwohl mich das atmosphärische am Buch mich fasziniert, gibt es aber auch viele Sätze, die mich verblüffen. Ich will nicht so weit gehen, dass viele schiefe Bilder entstehen, aber ungewöhnliche schon. Ein Beispiel: „Sofort schlug der Wind auf mich ein.“ oder „Aus der Ferne rollte ein Geräusch heran.“
Dann gibt es auch Sätze, die zu gestelzt sind, z.B. „Während wir an den offenen Türen vorbeigingen, hinter deren sonnigen Rechtecken sich heute nichts regte, ...“
,Ganz gut gemacht ist, wie die Familienbeziehungen eingebunden werden, zum Beispiel ist Martin geschieden und hat zwei Kinder, Claudia hat eine Stieftochter, die ihr eine Freundin ist.
Thematisiert wird auch, wie schwer es ist, über die Vergangenheit zu sprechen. Martin hat immerhin darüber geschrieben. Aber loslassen ist etwas anderes.
Streckenweise empfinde ich das Buch leider als zu verworren, aber gute Ansätze gibt es.
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Zum Inhalt:
Rubina, ein Roma Mädchen flieht vor der Deportation im Jahr 1941 in die Wälder des Sauerlands. Sie leidet, aber überlebt. Ihr kleiner Bruder stirbt jedoch und sie droht daran zu zerbrechen. Im Jahr 2008 trifft Rubinas Sohn Martin auf Claudia. Sie bringt sein Leben …
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Zum Inhalt:
Rubina, ein Roma Mädchen flieht vor der Deportation im Jahr 1941 in die Wälder des Sauerlands. Sie leidet, aber überlebt. Ihr kleiner Bruder stirbt jedoch und sie droht daran zu zerbrechen. Im Jahr 2008 trifft Rubinas Sohn Martin auf Claudia. Sie bringt sein Leben durcheinander.
Meine Meinung:
Hier wird der Schrecken des zweiten Weltkrieges mal aus einer anderen sicht, nämlich der der Roma betrachtet. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, dass diese Thematik aufgreift, das hat mir recht gut gefallen. Der Schreibstil ist recht gut, obwohl ich mich zeitweise schon auch ein wenig schwer getan habe. Die Geschichte ist interessant und berührend, wobei mir die Teile der Vergangenheit besser gefallen haben als die Gegenwart. Aber interessant idt natürlich, wie die Ereignisse der Vergangenheit bis in die Gegenwart Auswirkungen haben.
Fazit:
Interessant
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** Ich saß hier neben dieser alten, verwitterten Frau, die einmal meine Mutter gewesen war und der Dreh- und Angelpunkt meines Fühlens und die mich eines Tages gezwungen hatte, jedes Gefühl zu ihr in mir zu ersticken. **
Dies ist die Geschichte von Rubina, einem Roma-Kind, die 1941 …
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** Ich saß hier neben dieser alten, verwitterten Frau, die einmal meine Mutter gewesen war und der Dreh- und Angelpunkt meines Fühlens und die mich eines Tages gezwungen hatte, jedes Gefühl zu ihr in mir zu ersticken. **
Dies ist die Geschichte von Rubina, einem Roma-Kind, die 1941 als 8-jährige, vor Verfolgung und drohender Deportation mit ihrer Sippe in den Wald flüchtet; ohne Pferde, ohne Wagen, ohne Vorräte....
Und es ist die Geschichte ihres Sohnes Martin, der nach einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit nie ganz zu sich selbst gefunden hat; der, wenn er in den Spiegel schaut, als erstes diese großen dunklen Augen sieht, die braune Haut... seine Zweifel und mangelnde Selbstliebe. ließen seine Ehe scheitern, der Kontakt zur Mutter nicht vorhanden. Als er Claudia kennenlernt, scheint sie etwas zu verbinden, eine schwierige Kindheit und unheilvolle Familiengeschichte...doch reicht das, um sich zu öffnen, fallenzulassen, wieder zu vertrauen?
Charlotte Kliemann nimmt sich einem oft vergessenen Thema an und erzählt anhand von Rubina, eine sehr emotionale Geschichte der Verfolgung, des Hungers, der Angst und auch des Todes und Verlustes. Rubinas Schicksal geht tief unter die Haut.
Abwechselnd wird aus den Jahren 1939-1943 und 2008 erzählt, wobei es aber auch ganz kurze, immer wiederkehrende Kapitel aus 1976 gibt, "Der Baum" genannt.
Der Anfang ist ein wenig komplex, man findet sich zwar gut zwischen den Zeitsträngen zurecht, sollte sich aber etwas Zeit zum einlesen nehmen. Grade Martin und Claudia sind mit ihrer Art und ihrem Denken zu Beginn nicht immer ganz einfach. Das tolle daran aber ist, sie machen eine sichtbare Entwicklung durch und als Leser spürt man, wie unheimlich schwer das für sie ist. Es gibt kein Friede, Freude, Eierkuchen von jetzt auf gleich, da bleibt die Autorin sehr realistisch, aber es bewegt sich etwas und zurück bleibt Hoffnung.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Manchmal mit kleinen, fast schon poetischen Stellen, die einen innehalten lassen und manchmal auch sperrig.
Ich hätte gern noch etwas mehr über Martins Vergangenheit erfahren, mehr über seinen Bruder und Vater ~ das blieb leider ein wenig aussen vor. Und auch Rubina bleibt in späteren Jahren als Mutter und Ehefrau, recht blass. Da hätten es gern noch 150 Seiten mehr sein dürfen, die ich verschlungen hätte.
Fazit: Ein dunkles Kapitel unserer Zeit, das viele Nachkommen immer noch in sich tragen. Ein absolut lesenswertes und packendes Buch! Lesen!
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Das Heilen der Wunden
Über autobiographische Texte lernen sich Martin und Claudia kennen und es entstehen erste zarte Bande, voller Angst und Sorge erneut verletzt zu werden. Beide Charaktere tragen noch stark an den Erfahrungen der Eltern- und Großelterngeneration und es bedarf …
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Das Heilen der Wunden
Über autobiographische Texte lernen sich Martin und Claudia kennen und es entstehen erste zarte Bande, voller Angst und Sorge erneut verletzt zu werden. Beide Charaktere tragen noch stark an den Erfahrungen der Eltern- und Großelterngeneration und es bedarf intensivster Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, damit Wunden heilen können und aus der "Zeit der vergessenen Kinder" der Kriegs- und Nachkriegszeit eine Zukunft werden kann, in der beide ihren Kindern ein glückliches Aufwachsen ermöglichen können.
Der Autorin Charlotte Kliemann gelingt mit dem hier vorliegenden Ebook eine zutiefst berührende Geschichte über eine grauenvolle Zeit deutscher Geschichte, Traumata , die sich über Generationen fortsetzen, aber auch den Mut, sich diesen zu stellen und durch die Kraft der Liebe zu überwinden.
Mich hat dieses Buch extrem berührt und ich konnte gut mit den beiden Hauptprotagonist_innen mitfühlen, mithoffen und mitleiden. Die Vergangenheit selbst lässt sich nicht ändern. Aber unserer Umgang damit bestimmt, was in Zukunft daraus wird.
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