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Die Topkea Schule ist die Geschichte einer Familie um die Jahrtausendwende. Die Geschichte einer Mutter, die sich von einem Missbrauch befreien will; eines Vaters, der seine Ehe verrät; eines Sohnes, dem die ganzen Rituale von Männlichkeit suspekt werden und der zunehmend verstummt. Eine Geschichte von Konflikten und Kämpfen und versuchten Versöhnungen.
In einer an Wundern reichen Sprache erzählt Ben Lerner vom drohenden Zusammenbruch privater und öffentlicher Rede und unserer heutigen Gesellschaft - davon, wie es so weit gekommen ist und wo es mit uns hingehen könnte.
In einer an Wundern reichen Sprache erzählt Ben Lerner vom drohenden Zusammenbruch privater und öffentlicher Rede und unserer heutigen Gesellschaft - davon, wie es so weit gekommen ist und wo es mit uns hingehen könnte.
Ben Lerner wurde 1979 in Topeka, Kansas, geboren. Als Schüler war er US-Meister im Debattieren. Lerner ist der Autor von zwei international gefeierten Romanen - Abschied von Atocha und 22:04 -, drei Gedichtbänden, dem Essay Warum hassen wir die Lyrik sowie verschiedenen kollaborativen Arbeiten, u. a. zusammen mit Thomas Demand und Alexander Kluge. Lerner hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. das Guggenheim Fellowship und das MacArthur Fellowship. Er ist Professor für Literatur am Brooklyn College und lebt mit seiner Frau und den beiden kleinen Töchtern in New York City. Nikolaus Stingl, geboren 1952, übersetzt erzählende Literatur aus dem Englischen, u. a. Werke von Cormac McCarthy, Thomas Pynchon und Colson Whitehead. Stingl wurde u. a. mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis, dem Paul-Celan-Preis und dem Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet.
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch 5181
- Verlag: Suhrkamp / Suhrkamp Verlag
- Originaltitel: The Topeka School
- Artikelnr. des Verlages: ST 5181
- Seitenzahl: 392
- Erscheinungstermin: 16. November 2021
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 117mm x 31mm
- Gewicht: 362g
- ISBN-13: 9783518471814
- ISBN-10: 3518471813
- Artikelnr.: 61381825
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
»Klug und witzig führt Ben Lerner das akademische Milieu vor - und holt dabei die sprachlose Wut der USA ans Licht.« Andrea Köhler Neue Zürcher Zeitung 20201104
Um das aktuelle Amerika zu verstehen, muss man den Blick auf die Zeit kurz vor der Jahrtausendwende richten. Ein paar Jahre vor Columbine und noch lange vor Trump versucht Ben Lerner uns seine Idee zu vermitteln. Die Perspektive des jugendlichen Adam, seiner Eltern, beide Psychologen, sowie Darren, …
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Um das aktuelle Amerika zu verstehen, muss man den Blick auf die Zeit kurz vor der Jahrtausendwende richten. Ein paar Jahre vor Columbine und noch lange vor Trump versucht Ben Lerner uns seine Idee zu vermitteln. Die Perspektive des jugendlichen Adam, seiner Eltern, beide Psychologen, sowie Darren, ein Schulkamerad von Adam, bilden die Hauptachsen diese multiperspektivischen Werks von Ben Lerner.
Ein Blick auf Lerners Lebenslauf legt nahe, dass es sich in diesem Buch um Autofiktion handelt. Geboren in Topeka, debattierte Lerner in seiner Schulzeit selbst und seine Eltern arbeiten als Familientherapeuten.
Jedem dieser Protagonisten werden, in nicht chronologischer Reihenfolge, einzelne Kapitel gewidmet. Diese Unterscheiden sich durch die Perspektive und in der verwendeten Sprache und tragen zu einer spannenden Abwechslung beim Lesen bei. Die einzelnen Handlungsstränge wirken zunächst wahllos. Doch die großen Momente des Romans sind jene, an denen diese aneinander knüpfen und sich Kreise schließen. Dies geschieht auf eine fast beiläufige Art und der Autor weiß sich gekonnt zurückzuhalten, um dem Leser Raum für seine eigene Wahrnehmung zu lassen.
„Die Topeka Schule“ handelt vom Erwachsen werden, „toxischer“ Männlichkeit, von Anfeindungen und Konflikten. Ausgrenzung wird in schmerzhaften Facetten dargestellt und Sprache spielt eine entscheidende Rolle. Adam ist ein talentierter Debattierer und nimmt regelmäßig an Wettkämpfen teil. Den Gipfel des Debattierens stellt dabei das sogenannte „schnellsen“ dar.
Der Redner versucht dabei in einem wahnwitzigen Tempo seinen Kontrahenten mit Argumenten und Thesen zu konfrontieren, auf die er nahezu unmöglich komplett eingehen kann. Durch diese Überforderung soll ein Vorteil im Wettkampf bezweckt werden, der die Entfremdung der Sprache einer politischen Debatte und der resultierenden Beschränkung des Zugriffs für den Laien darstellt: „Das Letzte, was man mit diesen Tausenden von Wörtern anfangen sollte, war, sie zu verstehen. Derartige Offenlegungen waren zur Verschleierung gedacht.“
Lerner ist ein anspruchsvolles und vielschichtiges Werk gelungen, welches zur wiederholten Lektüre einlädt. Dabei versteht der Lyriker Ben Lerner meisterhaft mit Sprache umzugehen und beweist enormes Sprachgefühl.
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Wenn Ben Lerners Worte nur meine Sprache wären.......
Jonathan Gordon arbeitet als Therapeut in einer psychiatrischen Anstalt, wie auch seine Frau Jane, die mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht hat. Sie leben in Topeka. Ihr Sohn Adam ist ein talentierter, erfolgreicher …
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Wenn Ben Lerners Worte nur meine Sprache wären.......
Jonathan Gordon arbeitet als Therapeut in einer psychiatrischen Anstalt, wie auch seine Frau Jane, die mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht hat. Sie leben in Topeka. Ihr Sohn Adam ist ein talentierter, erfolgreicher Debattierer. Der Schüler Darren hingegen hat Probleme, sein Leben in den Griff zu bekommen. Er leidet unter „leichten Halluzinationen“ und ist deshalb Jonathans Patient. Als Adam mit Jonathan in Kontakt kommt, hat das weitreichende Folgen.
Ben Lerner beherrscht zweifelsohne das Spiel mit Sprache, nutzt sie als sein Instrument. Ich empfand seinen Sprachstil jedoch als äußerst schwierig und herausfordernd, als Hindernis, zu seiner Geschichte durchzudringen. Abwechselnd nimmt der Autor die Perspektiven von Jonathan, Jane, Adam und Darren ein, erzählt in der ersten und in der dritten Person alles, was den Figuren im Moment durch den Kopf geht. Leider geht er dabei nicht chronologisch und strukturiert vor, so dass es recht schwer ist, den Überblick zu behalten. Sätze wie „Ich schrieb Natalia eine Nachricht, dass ich sie und die Kinder später am Abend sehen würde, Jahrzehnte in der Zukunft, dann schaltete ich mein Smartphone aus, das noch nicht erfunden worden war“ verwirrten mich über die Maßen.
Lediglich zu Jane mit ihrer schwierigen Kindheit entwickelte ich einen näheren Zugang. Die Passagen aus ihrer Sicht waren mir noch am verständlichsten. Mit Jonathan konnte ich hingegen wenig anfangen, sein Verhalten befremdete mich teilweise.
Sohn Adam ist ein begnadeter Redner, versteckt sich hinter seinem Talent, aber was ihn wirklich bewegt, gibt er nicht preis. Obwohl er ständig unter Beobachtung und Analyse seiner fast „betriebsblinden“ Psychologen-Eltern steht, wissen diese nicht, was wirklich in ihm vorgeht, kennen ihn nicht richtig. Fast hat man umgekehrt das Gefühl, Adam sorgt sich mehr um seine Mutter, weiß intuitiv mehr über sie, bemitleidet sie mehr als das für einen Jungen seines Alters gut wäre.
Stellenweise war ich von der Lektüre gefangen. Interessant fand ich beispielsweise die Szene, wie Jane, im Publikum sitzend, eine Debatte von Adam verfolgt oder wie Adam seine Mutter mit „niederen“ Schimpfwörtern gegen Anfeindungen verteidigt, wofür diese sich schämt, denn so wird Sprache schließlich nicht verwendet. Leider konnte mich der Autor nicht durchgehend bei der Stange halten. Sobald mein „roter Faden“ verloren ging, die Gedanken der Figuren sich nicht mehr fokussiert auf ein Thema richteten, sondern abschweiften, war es schwierig, die volle Aufmerksamkeit und Konzentration für das Geschehen aufzubringen .
Bei Reden wie Adams Debatten geht es darum, zu inszenieren, andere mit allen Mitteln der Kommunikation zu überzeugen. Adam hat einen Trainer, der ihn „dressiert“, perfekte Debatten abzuliefern. Nicht hauptsächlich der Inhalt, sondern die Form der Darbietung entscheidet über Erfolg. Ziel ist es, rasche Argumente wie Munition abzuschießen, dem Zuhörer keine Zeit zu lassen, sich Gedanken über Gegenargumente zu machen, „Schnellsen“ nennt Adam diese Taktik. Ben Lerners Sprache und Erzählweise sind hingegen völlig gegensätzlich zu der in einer Rede, die Form seines Textes ist schwer einzuordnen, die für Reden so überaus wichtige Struktur fehlt.
Alle seine nach außen hin so „geordnet“ und aufgeräumt erscheinenden Figuren wirken im Inneren so ungeordnet, so verloren. Trotzdem endet das Ganze versöhnlich, Adam debattiert nicht mehr, sondern drückt klar und in aller Ruhe aus, was er von Herzen wirklich ausdrücken möchte.
Vermutlich ist es für Amerikaner mit ihrer sehr speziellen Debattierkultur leichter, sich den Roman vollkommen zu erschließen. Für mich ergab sich lediglich eine lose Aneinanderreihung von ungeordneten, teils konfusen Szenen, zu einem stimmigen Gesamtbild fügten sie sich (noch) nicht zusammen. Möglicherweise passiert das aber, nachdem ich das Buch ein zweites Mal gelesen habe, dazu fehlt mir momentan jedoch die Geduld.
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"Die Topeka Schule" von Autor Ben Lerner schildert in verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven vor allem die Geschichte der Gordons.
Die Eltern, Jane und Jonathan, sind Doktoren und Psychoanalytiker in der Kleinstadt Topeka. Ihr Sohn Adam, ein typischer …
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"Die Topeka Schule" von Autor Ben Lerner schildert in verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven vor allem die Geschichte der Gordons.
Die Eltern, Jane und Jonathan, sind Doktoren und Psychoanalytiker in der Kleinstadt Topeka. Ihr Sohn Adam, ein typischer Heranwachsender, muß sich mit dem Druck des Erwachsenwerdens, dem, der aus dem beruflichen Umfeld seiner Eltern entsteht und seinen eigenen Ansprüchen auseinandersetzen.
Daß er in der sehr priviligierten Oberschicht einer Kleinstadt aufwächst, macht all diese Umstände nicht leichter.
Nachbarsjunge Darren ist nicht nur Patient bei Dr. Jonathan Gordon, sondern geht auch in Adams Schule und wird dort schikaniert. Wenngleich auch nicht von Adam selbst.
Als Darren in Adams Clique aufgenommen wird, eskaliert es.
Der Sprachstil dieses Buches ist gehoben und sehr anspruchsvoll- nebenbei zur Unterhaltung oder mit zahlreichen Unterbrechungen läßt es sich nicht lesen. Vielmehr scheint es der Autor darauf anzulegen, daß sein Buch mit seinen vielschichtigen Charakteren mehrfach gelesen wird.
Durch zusätzliche Zeitsprünge, z.T. subjektiven Beschreibungen und verschienenen Erzählebenen wird es dem Leser erschwert, der Geschichte chronologisch zu folgen.
Stehen bei den Erwachsenen hauptsächlich die Beziehungen untereinander, zu sich selbst und die Psychoanalyse im Vordergrund, so geht es bei Adam um Versagensangst, Triumphgefühle beim Sieg und vor allem die Macht der Sprache.
Er ist ein Meister im Debattieren und möchten diesen hohen Anspruch auch in andere Bereiche seines Lebens übertragen.
Darren hingegen scheint das Gegenstück der Gordons zu sein. Ausgegrenzt, beschränkt scheint sein Leben trostlos.
Feministin Jane muß sich nicht nur gegen Hass- und Drohbriefe, sondern Unterstellungen hinsichtlich ihrer Absichten wehren. Darunter leidet nicht nur sie selbst, auch ihr Privatleben (Familie, Freundschaften).
Fazit: sprachlich sehr anspruchsvolle Milieustudie, die die vielschichtige Geschichte einer besonderen amerikanischen Kleinstadtfamilie erzählt.
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Komplexe Geschichte
Ben Lerner wurde 1979 in Topeka, Kansas, geboren. Er ist Professor für Literatur am Brooklyn College. Die "Topeka Schule" gehört für mich zu den Büchern, für die man Zeit nehmen sollte.
Inhalt: Kansas um die Jahrtausendwende: der …
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Komplexe Geschichte
Ben Lerner wurde 1979 in Topeka, Kansas, geboren. Er ist Professor für Literatur am Brooklyn College. Die "Topeka Schule" gehört für mich zu den Büchern, für die man Zeit nehmen sollte.
Inhalt: Kansas um die Jahrtausendwende: der 17-jährige Adam geht auf die Topeka High School, er steht kurz vorm Abschluss. Er ist ein bekannter Debattierer, alle rechnen damit, dass er die Landesmeisterschaft gewinnt. Seine Eltern sind als Therapeuten in einer psychiatrischen Einrichtung tätig. Die Mutter ist eine berühmte feministische Autorin, sein Vater ist Experte darin, Jugendliche durch außergewöhnliche Therapieformen wieder zu einem normalen Leben zu verhelfen. Ihr Sohn Adam ist ein beliebter Typ, cool und ausschreitungsbereit, besonders sprachlich – er tut alles dafür, dass keiner auf die Idee kommt, er könnte schwach sein. Weil er ein Herz für Außenseiter hat, freundet er sich mit Darren an. Adam weiß nicht, dass der einer der Patienten seines Vaters ist –, und führt ihn seine Kreise ein. Mit desaströsen Folgen …
Der Schreibstil finde ich sehr schön. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Aus der Sicht von Adam, senes Vaters, seiner Mutter. Es ist interessant, komplex, und zum nachdenken führend. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, lässt die Geschichte einen nicht mehr los.
Ich würde das Buch weiterempfehlen.
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Das Leben einer gehobenen Mittelschichtsfamilie in der amerikanischen Gesellschaft
Die Gordons sind eine US-amerikanische Familie der gehobenen Mittelschicht oder vielleicht auch darüber hinaus. Sie leben in der Kleinstadt Topeka in Kansas. Da sind Jonathan und Jane, die Eltern, die beide …
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Das Leben einer gehobenen Mittelschichtsfamilie in der amerikanischen Gesellschaft
Die Gordons sind eine US-amerikanische Familie der gehobenen Mittelschicht oder vielleicht auch darüber hinaus. Sie leben in der Kleinstadt Topeka in Kansas. Da sind Jonathan und Jane, die Eltern, die beide als Psychoanalytiker und Therapeuten in der „Foundation“ arbeiten, einer psychiatrischen Einrichtung mit einer recht freiheitlichen Denkweise, die der tief geprägten konservativen Grundhaltung des Provinzortens doch eher entgegen steht. Und dann ist da Adam, ihr 17-jähriger Sohn, der die Topeka High School besucht. Er ist dort im letzten Jahr, ein angesehener beliebter Typ, in eine coole Clique eingebunden und ein Debattier-Crack, der darauf zusteuert, die Landesmeisterschaft zu gewinnen. Und dieses Debattieren, sein Gegenüber mit Finesse und jeder Menge Tricks in Grund und Boden zu reden und das Battle zu gewinnen, ohne das Dinge wie Argumentation und die Bedeutung von Worten an sich noch eine Rolle spielen, ist dann auch schon der erste Spiegel, die der amerikanischen Gesellschaft hier in übertragenen Sinne vorgehalten wird. Neben den Gordons spielt noch ein weiterer Protagonist eine wichtige Rolle in dieser Geschichte, Darren. Er ist ein Außenseiter, hat reduzierte kognitive Fähigkeiten und ist einer der Patienten von Adams Vater. Als Kinder waren Adam und Daren befreundet, doch jetzt ist diese Freundschaft 'eher aufgesetzt'. Aber trotzdem sorgt Adam dafür, das der, wie es sein Vater formuliert, privilegierte „Verlorene Junge“ in ihrer Clique mit dabei sein darf. Dort wird er aber zusehends schikaniert, verspottet und niedergemacht und das führt irgendwann zu etwas sehr Schlimmem.
Dieser Roman ist prall gefüllt mit all den Themen, die Leben in Gemeinschaft ausmacht, ob im Kleinen innerhalb der Familie und im größeren Gefüge einer Kleinstadtgesellschaft und natürlich ist er geprägt von den Gegebenheiten des Systems USA. Die Geschichte spielt vorwiegend in der Zeit der späten 1990er Jahre, aber seitdem scheint sich eigentlich nichts verändert zu haben, denn man hat das Gefühl, hier ganz hochaktuell am Gesellschaftssystem der Amerikaner teilzuhaben, bis hinein in die feinsten Details des Zusammenlebens. Dabei werden die Dinge weitgehend nur gestreift, was keine Kritik sein soll, denn so wird jedem Leser angeboten, seiner emotionalen Gewichtung entsprechend, daraus eigene Denkfäden zu spinnen, für das, was einem sozusagen gerade ins Auge sticht. Ein wichtiger Faktor in diesem Buch ist der vom Autor gewählte Perspektivwechsel, in der Betrachtung zwischen den einzelnen Personen und was, ganz außergewöhnlich, eigentlich über allem steht, das ist die Sprache. Hier ist nichts fließend, leicht zu lesen. Hier ordnet sich das Wort nicht dem Lauf der Geschichte unter, „Lesbarkeit ist kein Wert für mich“ soll Lerner einmal gesagt haben. Hier wird dem Lesen auch manchmal ein gewisses Maß an Arbeit abverlangt und das kann durchaus anstrengend sein. Es bewirkt aber auch Intensität und die Notwendigkeit, sich Zeit zu nehmen, für dieses Werk selbst und die eigenen Gedanken, die sich daraus ergeben.
Ich finde diese Geschichte 'außergewöhnlich' und auf jeden Fall des Lesens wert.
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Der Klapoentext und auch die ersten paar Seiten des Buches hatten mein Interesse geweckt - eine wahnwitzige Situation wird beschrieben, in der ein Highschool Absolvent des nachtens in das vermeindliche Haus der Famile seiner Freundin schleicht und und vor ihrem Zimmer feststellt, dass er vor der …
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Der Klapoentext und auch die ersten paar Seiten des Buches hatten mein Interesse geweckt - eine wahnwitzige Situation wird beschrieben, in der ein Highschool Absolvent des nachtens in das vermeindliche Haus der Famile seiner Freundin schleicht und und vor ihrem Zimmer feststellt, dass er vor der Falschen Tür, in einem fremden aber baugleichen Haus steht. Was so beginnt, das kann nur gutwerden, dachte ich. Dann folgten aber lange, sehr zähe Durststrecken, in denen Dinge beschrieben, erklärt, verdeutlicht, beleuchtet (ja in etwa so!) wurden, die weder wesentlich für mich noch für die Geschichte waren. Um fair zu bleiben: Einige Passagen fand ich grandios, einige der erzählenden Personen (das Buch springt ständig zwischen den Protagonisten und auch Zeiten hin und her) waren sehr gelungen und unterhaltsam aufs Papier gebracht, doch leider überwogen für mich die Passagen, in denen sogar der beschriebene "Drogenrausch seines Lebens" so monoton und dröge beschrieben wird, dass man sich wünscht, lieber nicht dabei gewesen zu sein.
Sehr schade!
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Multiperspektivisch
In den ersten Kapiteln dachte ich noch, Ben Lerner würde auch mit Spannungselementen arbeiten, doch letztlich ist es in erster Linie ein realistischer Blick auf das Leben jugendlicher in Kansas,USA. Ein nicht unbedingt erquicklicher Blick, denn das Alltagsleben scheint …
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Multiperspektivisch
In den ersten Kapiteln dachte ich noch, Ben Lerner würde auch mit Spannungselementen arbeiten, doch letztlich ist es in erster Linie ein realistischer Blick auf das Leben jugendlicher in Kansas,USA. Ein nicht unbedingt erquicklicher Blick, denn das Alltagsleben scheint unerbittlich.
Stilistisch erinnert mich Ben Lerner ganz leicht an Jonathan Franzen, aber er schreibt kühler.
Adam, vermutlich wegen einigen übereinstimmenden biografischen Eckdaten teilweise ein alter Ego des Autors, ist gut im Debattieren und die Passagen, in denen das gezeigt werden, sind nachvollziehbar und konsequent.
Literarisch außergewöhnlich sind die kurzen, kursiv gedruckten Darren-Passagen zwischen den Kapiteln. Darren ist ein Außenseiter ohne Chancen.
Im Roman wechseln die Perspektiven. Es gibt auch Passagen aus Sicht von Jane und Jonathan, Adams Eltern. Überwiegend wird rückblickend erzählt.
Ich fand eigentlich die Jane-Passagen am interessantesten. Das zeigt aber auch das Problem, die verschiedenen Abschnitte zu einer Einheit werden zu lassen. Einige Aspekte des Buches scheinen auch ins Leere zu gehen.
Vor der literarischen Qualität des Romans habe ich Respekt. Als Leser muss man mitarbeiten. Ich wünschte, ich hätte das Buch mehr gemocht, aber es war jedenfalls zu einem Teil ein unverdaulicher Brocken. Einige Abschnitte, gerade auch der Schluß werden aber in Erinnerung bleiben.
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Zum Inhalt:
Adam ist ein bekannter Debattierer und er will Landesmeister werden. Seine Eltern sind in einer psychiatrischen Einrichtung tätig. Adam ist beliebt und tut sehr cool, denn er möchte nicht, dass irgendwer ihn für schwach hält. Als er sich mit Darren anfreundet, …
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Zum Inhalt:
Adam ist ein bekannter Debattierer und er will Landesmeister werden. Seine Eltern sind in einer psychiatrischen Einrichtung tätig. Adam ist beliebt und tut sehr cool, denn er möchte nicht, dass irgendwer ihn für schwach hält. Als er sich mit Darren anfreundet, weiß er nicht, dass dieser ein Patient seines Vaters ist.
Meine Meinung:
Ich habe mich mit dem Buch sehr schwer getan. Es ist äußerst komplex sowohl von der Geschichte, dem Verlauf als auch der sprachlichen Darstellung. Durch die nicht vorhandene Chronologie hatte ich das Gefühl, dass es echt schwer dem Geschehen zu folgen und Zusammenhänge zu erkenne. Das ist kein Buch, dass man mal eben so nebenher liest, es ist ein Buch bei dem man sehr bei der Sache bleiben muss. Insbesondere für den Sprachgebrauch vergebe ich gerne drei Sterne.
Fazit:
Sehr komplex
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Der 17-jährige Adam ist im letzten Jahr auf der Topeka High School. Er ist beliebt und zeigt nie Schwäche. Adam debattiert leidenschaftlich gerne und möchte die Landesmeisterschaft gewinnen. Seine Eltern arbeiten als Therapeuten in einer psychiatrischen Einrichtung und haben sich …
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Der 17-jährige Adam ist im letzten Jahr auf der Topeka High School. Er ist beliebt und zeigt nie Schwäche. Adam debattiert leidenschaftlich gerne und möchte die Landesmeisterschaft gewinnen. Seine Eltern arbeiten als Therapeuten in einer psychiatrischen Einrichtung und haben sich beide einen Namen gemacht. Da Adam ein Herz für Außenseiter hat, hat er Kontakt mit Darren. Allerdings weiß er nicht, dass dieser ein Patient seines Vaters ist.
Dieses Buch lässt sich nicht einfach lesen, da zum einen die vielen Fachbegriffe, zum anderen die speziellen Gegebenheiten in den USA es schwierig machen. Außerdem wird die Geschichte nicht chronologisch erzählt. Der Test ist also relativ anspruchsvoll und komplex. Wahrscheinlich muss ich das Buch noch einmal lesen, um all die Gedankengänge nachvollziehen zu können.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Adam kommen auch seine Eltern zu Wort, die aus ihrer beruflichen Tätigkeit berichten.
Adams Eltern sind ständig im Dienst. Darunter leidet auch ihr Sohn, denn alles wird beobachtet, analysieren, hinterfragt und bewertet. Das beeinflusst natürlich auch das gesamte Leben von Adam. Irgendwie tat mir Adam leid. Seine Beziehung zu Darren kam mir nicht so freundschaftlich vor, wie es der Klappentext glauben machte. Darrens Geschichte ist bedrückend und mündet in einer Tragödie.
Dieses Buch wirft einen kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft und behandelt eine ganze Reihe von Themen, die aber häufig nur angeschnitten werden. Es ist eine sehr vielschichtige Familiengeschichte. Darüber hinaus geht es um Sprache und was sie bewirken kann.
Eine Geschichte, die zwar nachdenklich macht, mich aber nicht wirklich packen konnte.
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Anspruchsvoll
Adam Gordon geht auf die Topeka High School und ist ein sehr beliebter Schüler. Er ist sprachlich talentiert und in den Debattierwettbewerben ist ihm keiner gewachsen. Da er auch ein Herz für Außenseiter hat, kümmert er sich ein wenig um Darren, ohne zu ahnen, …
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Anspruchsvoll
Adam Gordon geht auf die Topeka High School und ist ein sehr beliebter Schüler. Er ist sprachlich talentiert und in den Debattierwettbewerben ist ihm keiner gewachsen. Da er auch ein Herz für Außenseiter hat, kümmert er sich ein wenig um Darren, ohne zu ahnen, dass dieser Patient seines Vaters ist. Seine Eltern sind Therapeuten in einer psychiatrischen Klinik und die beginnende Freundschaft von Adam und Darren birgt eine große Gefahr...
In seinem Roman "Die Topeka Schule" setzt sich der Autor Ben Lerner mit der amerikanischen Gesellschaft auseinander. Er hält ihr den Spiegel vor und übt so Kritik an der Oberflächlichkeit, die dort vorherrscht. Lerner ist Professor für Literatur am Brooklyn College, was sich aus meiner Sicht auch in seinem Schreibstil niederschlägt. Der Text liest sich sperrig und erfordert die volle Aufmerksamkeit. Gerade dieser Umstand macht den Roman für mich zu etwas Besonderem. Man muss gewillt sein, sich dem zu stellen, denn für ein entspanntes Lesen nach einem stressigen Tag halte ich das Buch für nicht geeignet. Die vielen Perspektivwechsel, mit denen der Autor arbeitet, lassen ebenfalls nur schwer einen Lesefluss aufkommen, aber das notwendige Durchhaltervermögen wird aus meiner Sicht belohnt. Obwohl das Buch in den Neunzigern spielt, wirkt es auf mich brandaktuell. Gerade die aktuelle gesellschaftliche Situation um den polarisierenden Präsidenten Trump könnte die Geschichte auf den Leib geschrieben sein.
Insgesamt war "Die Topeka Schule" für mich eine Erfahrung und ich halte es gerade aufgrund seiner Stilistik für lesenswert. Ich will aber noch einmal darauf hinweisen, dass es definitiv keine Lektüre für zwischendurch ist, in der Erwartung eines entspannten Leseabends, sollte man sich lieber einem anderen Buch zuwenden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.
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