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Eine mächtige Familie. Dramatische Verwicklungen. Ein Haus, das mehr als ein Geheimnis birgt.Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist in ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Während Marie darum kämpft, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung an ein Wiedersehen mit Pa...
Eine mächtige Familie. Dramatische Verwicklungen. Ein Haus, das mehr als ein Geheimnis birgt.
Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist in ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Während Marie darum kämpft, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung an ein Wiedersehen mit Paul nicht aufzugeben, kommt der elegante Ernst von Klippstein in die Tuchvilla. Und wirft ein Auge auf Marie ...
SPIEGEL-Bestsellerautorin Anne Jacobs bei Blanvalet:
Die Tuchvilla-Saga:
1. Die Tuchvilla
2. Die Töchter der Tuchvilla
3. Das Erbe der Tuchvilla
4. Rückkehr in die Tuchvilla
Die Gutshaus-Saga:
1. Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten
2. Das Gutshaus. Stürmische Zeiten
3. Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs
Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist in ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Während Marie darum kämpft, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung an ein Wiedersehen mit Paul nicht aufzugeben, kommt der elegante Ernst von Klippstein in die Tuchvilla. Und wirft ein Auge auf Marie ...
SPIEGEL-Bestsellerautorin Anne Jacobs bei Blanvalet:
Die Tuchvilla-Saga:
1. Die Tuchvilla
2. Die Töchter der Tuchvilla
3. Das Erbe der Tuchvilla
4. Rückkehr in die Tuchvilla
Die Gutshaus-Saga:
1. Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten
2. Das Gutshaus. Stürmische Zeiten
3. Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs
Jacobs, Anne
Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla gestaltete sie ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte und eroberte damit die Bestsellerliste. Die Töchter der Tuchvilla entführt die Leser erneut in diesen Romankosmos.
Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla gestaltete sie ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte und eroberte damit die Bestsellerliste. Die Töchter der Tuchvilla entführt die Leser erneut in diesen Romankosmos.

Produktdetails
- Blanvalet Taschenbuch Nr.32
- Verlag: Blanvalet
- Seitenzahl: 736
- Erscheinungstermin: 11. November 2015
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 120mm x 45mm
- Gewicht: 500g
- ISBN-13: 9783734100321
- ISBN-10: 3734100321
- Artikelnr.: 42685238
Herstellerkennzeichnung
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"Spannende Zeitreise." Frau im Trend - Wohnen und Wohlfühlen
Als ich das Buch begonnen habe, war das ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Tuchvilla ist ein Kosmos für sich.
Inzwischen sorgt der erste Weltkrieg dafür, dass die Männer eingezogen werden, die Versorgung immer schwieriger wird und überall Hunger und Not herrschen. Auch …
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Als ich das Buch begonnen habe, war das ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Tuchvilla ist ein Kosmos für sich.
Inzwischen sorgt der erste Weltkrieg dafür, dass die Männer eingezogen werden, die Versorgung immer schwieriger wird und überall Hunger und Not herrschen. Auch wenn die Menschen in Augsburg und vor allem in der Fabrik denken, dass es den Fabrikbesitzern und den Bankern besser geht, so ist das ganz und gar nicht. Auch in der Tuchvilla fehlt es an allen Ecken und Enden, aber man hält zusammen und spart wochenlang, um ein Fest würdig begehen zu können.
Johann Melzer ist weiterhin der Chef und lässt sich ungern in seine Angelegenheiten hineinreden, auch wenn er heimlich vieles akzeptiert und anerkennt. Seine adlige Frau Alicia kümmert sich um alle und bewahrt Haltung, auch wenn das Schicksal zuschlägt. Paul, der einzige Sohn, wird wie die anderen jungen Männer eingezogen, und die Töchter Kitty und Elisabeth müssen ihren Weg gehen. Die vernünftige Elisabeth wächst über sich hinaus bei der Pflege von Kriegsverletzten, selbst die überdrehte Kitty schafft es irgendwann reifer zu werden und trotzdem Kitty zu bleiben. Dazu kommen die Bediensteten, die alle mit zur Familie gehören, von den Melzer geschützt werden und treu zur Familie stehen. Besonders gefallen hat mir da der etwas schräge Humbert, der einerseits der perfekte „Butler“, aber total kriegsungeeignet ist.
Aber im Mittelpunkt steht Marie, die Frau von Paul. Sie steht mit beiden Beinen auf der Erde, hat eine künstlerische Ader, ist diplomatisch, beharrlich und sehr praktisch veranlagt. Immer hat sie ein offenes Ohr und rückt den anderen auch schon mal den Kopf zurecht, wenn es sein muss. Vor allem aber hat sie auch Mitgefühl für die Arbeiter und findet einen Weg, zu helfen. Mir fehlt manchmal ein wenig der Fleck auf ihrem makellosen Charakter.
Der Krieg zeigt sich von seiner schrecklichen Seite, aber auch die Nachkriegszeit ist nicht einfach. Man trauert dem Kaiser nach und sieht politischen Veränderungen skeptisch entgegen. Es ist noch nicht sicher, was die Zukunft bringt, doch es gibt wieder Hoffnung.
Am Ende gibt es einige offene Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden.
Eine unterhaltsame Familiengeschichte.
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Die Tuchvilla gehörte ja zu meinen Jahreshighlights 2015. Daher war ich natürlich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Und was soll ich sagen, Band 2 kann ohne weiteres an Band 1 anknüpfen.
Wir haben den ersten Weltkrieg, die Männer werden alle eingezogen und nun ist es an den …
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Die Tuchvilla gehörte ja zu meinen Jahreshighlights 2015. Daher war ich natürlich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Und was soll ich sagen, Band 2 kann ohne weiteres an Band 1 anknüpfen.
Wir haben den ersten Weltkrieg, die Männer werden alle eingezogen und nun ist es an den Frauen für den weiteren Fortgang zu sorgen. An allen Ecken und Enden herrschen Existenzängste, man leidet an Geld und Hunger. Auch die Melzers werden hier nicht verschont. Die Maschinen stehen alle still und auch die Arbeiterinnen können nicht mehr bezahlt werden.
Aber Kitty, Elisabeth und Marie lassen sich nicht unterkriegen.
Mehr mag ich über den Inhalt gar nicht verraten, es ist ja ein zweiter Teil und ich möchte nicht spoilern für diejenigen, die den ersten Teil nicht gelesen haben. Zudem passiert in diesen über 700 Seiten soviel, was man selber entdecken sollte.
Wie auch in Die Tuchvilla sind hier die Charaktere wieder äußerst lebendig geschildert, sodaß man richtig mit ihnen mitgehen kann. Ich glaube mittlerweile schon, sie alle persönlich zu kennen.
Marie ist nach wie vor der Sonnenschein, weiß immer Rat und wird auch stets zu Hilfe gerufen, wenn es irgendwo brennt.
Elisabeth ist ja schon immer die ernstere, die vom Schicksal nicht ganz so begünstigt ist wie ihre Schwester Kitty. Aber hier finde ich geht sie so richtig aus sich heraus.
Und Kitty nimmt einfach nichts ernst und kann mit ihrer unbedarften Art dem Leser schonmal gehörig auf die Nerven gehen.
Ich finde, in dieser Geschichte waren eigentlich alle Personen Hauptprotagonisten und es wurde sehr intensiv auf jeden eingegangen.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und ich liebte die Dialoge zwischen der Herrschaft und den Hausangestellten sehr.
Jeder hat sein eigenes Schicksal zu tragen und es wird wunderbar erzählt, wie jeder auf seine Weise damit umgeht. Dadurch bleiben die über 700 Seiten stets spannend und auf keiner Seite kommt Langeweile auf.
Man bekommt auch sehr eindrucksvoll das Kriegsleben geschildert und ich kann wirklich nachvollziehen, dass viele Soldaten mit psychischen Störungen nach Hause zurückkehren.
Der Klappentext stimmt meiner Meinung nach nicht ganz mit dem Inhalt überein und zwei Sachen wurden für mich nicht aufgeklärt. Das tut dem Lesen aber überhaupt keinen Abbruch, nur hoffe ich sehr, dass dies im dritten und letzten Teil aufgeklärt wird.
Auch das Cover möchte ich lobend erwähnen, es paßt genau zum Inhalt und mir gefällt die wunderschöne Mode von damals sehr.
Für diese rundum gelungene Geschichte vergebe ich gerne 5 Sterne und hoffe sehr, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten läßt.
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!Achtung, kann Spoiler zu Band 1 'Die Tuchvilla' enthalten!
Das Buch 'Die Töchter der Tuchvilla' von Anne Jacobs wurde mir freundlicherweise vom blanvalet-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dafür noch einmal herzlichen Dank!
Das Cover zu diesem Buch orientiert …
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!Achtung, kann Spoiler zu Band 1 'Die Tuchvilla' enthalten!
Das Buch 'Die Töchter der Tuchvilla' von Anne Jacobs wurde mir freundlicherweise vom blanvalet-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dafür noch einmal herzlichen Dank!
Das Cover zu diesem Buch orientiert sich natürlich stark am ersten Band und zeigt die eindrucksvolle Tuchvilla mit dem imposanten Garten, sowie 2 Damen des Hauses. Wer das ist kann der Leser selbst entscheiden.
Mittlerweile ist der Erste Weltkrieg ausgebrochen und sämtliche wehrfähige männliche Angehörige der Tuchvilla-und Fabrik werden eingezogen. Nach langen Diskussionen mit dem Hausherrn Johann Melzer können Elisabeth und Alicia Melzer ein Lazarett in der großen Eingangshalle eröffnen. Maria versucht ihrem Schwiegervater in der Fabrik zur Hand zu gehen, da es um diese nicht sehr rosig bestellt ist. Die kräftigen, jungen männlichen Arbeitskräfte fehlen und Baumwolle kann nicht mehr importiert werden. Marie muss sich durchsetzen, damit immerhin Papierstoffe hergestellt werden, damit die Fabrik nicht still stehen muss. Doch guter Lohn kann an die Arbeiterinnen kaum gezahlt werden, dies führt zu Tumulten.
Zudem wachsen Maries Zwillinge ohne Vater auf, denn der kämpft genauso wie ihre Schwager und der Hausdiener Humbert im Krieg. Nur selten kommt Feldpost und die Damen der Villa hoffen und bangen.
Dann kommt auch noch der elegante Ernst von Klippstein in die Villa und interessiert sich sehr für Marie Melzer.
Meine Meinung:
Dieses Buch beginnt direkt zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Paul wird eingezogen, nachdem die Zwillinge geboren sind.
Dass wir direkt wieder in das Geschehen hineingeworfen wurden, hat mir sehr gefallen. Vor allem weil ich den 2. Band nahtlos an den Ersten lesen konnte.
Marie und Paul waren mir schon von Anfang an ans Herz gewachsen. Sie wirken wie das perfekte Paar, ohne dabei zu romantisch zu werden.
Anne Jacobs hat eine tolle Art dem Leser alles zu schildern. Ich hatte teilweise das Gefühl selber bei Familie Melzer am Tisch zu sitzen, so nah waren mir die Charaktere, zumal jeder seine eigene wundervolle Art hatte.
Man konnte lachen, weinen, sich mit-ärgern. Vorallem die Dreistigkeit von Familie von Klippstein hat mich betroffen und ärgerlich gemacht. War Elisabeth im ersten Teil noch das 5. Rad am Wagen, entwickelte sie sich in diesem Band zu einer standhaften, imposanten Frau, die in der Lage war für sich selbst zu sorgen und ein Lazarett aufzubauen und zu organisieren.
Die beschriebenen Kriegsszenen wurden mir leider stellenweise etwas zu langatmig, auch waren mir zeitweise die Beschreibungen der Natur, Gerüche und Farben etwas zu lang. Da musste man leider einige Zeilen überlesen.
Auch habe ich zum Lesen diesen Bandes längere Zeit benötigt. Das kann allerdings auch an der Sprache liegen, die ja Anfang des 20. Jahrhunderts etwas zäher war als heutzutage.
Ich bin sehr gespannt auf den 3. Band, denn man möchte gerne noch mehr von den Töchtern des Hauses, sowie deren Kindern Leo, Dodo und Henni erfahren. Die hat man ja praktisch aufwachsen sehen während des Buches.
Das Ende fand ich sehr zwiespältig. Man hoffte seitenweise darauf dass Paul zurückkehrt, immer wieder fieberte man mit. Und dann wird das Wiedersehen am Ende innerhalb weniger Seiten abgehandelt. Auch der Treffpunkt an dem Marie ihren Mann wiedersieht fand ich nicht gut gewählt und das Wiedersehen mit den Kindern zu schnell erzählt. Ich hatte das Gefühl dass die Autorin entweder keine Zeit, Lust oder keine Seiten mehr zur Verfügung hatte. Schade!
Den guten Gesamteindruck konnte es jedoch nicht trüben. Gute 4 von 5 Sternen, der Abzug erfolgt eben nur wegen der teilweise langatmigen und zähen Erzählweise und dem schnellen Ende!
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Die Fortsetzung der "Tuchvilla" ist nicht mehr ganz so fesselnd wie der 1. Band. Es ist zeitweise auch spannend und die Zeit während des 1. Weltkrieges wird toll erzählt.
Der Schreibstil ist zwar auch in diesem Band flüssig und schön zu lesen, aber inhaltlich ist das …
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Die Fortsetzung der "Tuchvilla" ist nicht mehr ganz so fesselnd wie der 1. Band. Es ist zeitweise auch spannend und die Zeit während des 1. Weltkrieges wird toll erzählt.
Der Schreibstil ist zwar auch in diesem Band flüssig und schön zu lesen, aber inhaltlich ist das Buch nicht mehr so interessant.
Man muss diese Fortsetzung nicht unbedingt gelesen haben. Ich hatte mir etwas mehr davon erwartet.
Man kann es lesen, verpasst aber nichts, wenn man es nicht tut!
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1916: Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange, doch die Bewohner der Tuchvilla hat hatten bisher Glück, denn Paul und seine Schwäger wurden noch nicht eingezogen. Doch gerade als Marie das erste Mal niederkommt, muss auch er an die Front.
Danach ändern sich die Zustände in der …
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1916: Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange, doch die Bewohner der Tuchvilla hat hatten bisher Glück, denn Paul und seine Schwäger wurden noch nicht eingezogen. Doch gerade als Marie das erste Mal niederkommt, muss auch er an die Front.
Danach ändern sich die Zustände in der Villa und der Fabrik rasant. Benzin und Lebensmittel werden immer knapper, selbst in der Tuchvilla wird „kreative Kochkunst“ betrieben, aber wenigstens haben sie noch genug zu Essen. Bald gibt es für die Fabrik keine Rohstoffe mehr, doch Johann Melzer, das Familienoberhaupt, kann sich lange nicht durchringen, Pauls Pläne umzusetzen und stattdessen Stoffe aus Papier zu weben.
Zudem lässt sich Johann lange bitten, bis die Frauen unter Elisabeths Leitung endlich ein Lazarett in der Villa einrichten dürfen.
Marie hat das Talent und Verständnis ihres Vaters für die Konstruktion von Maschinen geerbt, braucht aber lange, bis ihr Schwiegervater ihr zugesteht, dieses auch im Sinne der Fabrik zu nutzen. Auf leise, zurückhaltende Art schafft sie es langsam, sich bei ihm durchzusetzen. Ihre Ehe mit Paul ist extrem liebevoll und harmonisch. Sie schreiben sich während des Krieges hinreisende Liebesbriefe.
Elisabeth hat mit Klaus von Hagemann nicht unbedingt einen Glücksgriff gemacht. Ihre Schwiegereltern sind extrem aufdringlich und nutzen sie schamlos aus. Auch ihr Mann fordert in seinen Briefen von der Front immer nur Geld, zu lieben scheint er sie nicht. Außerdem wird sie leider nicht schwanger und neidet dieses Glück Marie und Kitty sehr. Aber sie ist ruhig und besonnen genug, um sich mit der Situation abzufinden und stattdessen alle ihre Kraft in das Lazarett und das Waisenhaus zu stecken. Trotzdem steht sie irgendwann vor einer schwierigen Entscheidung.
Kitty ist in ihrer Ehe eigentlich glücklich und endlich angekommen. Doch da meldet sich Gerard Duchamps, ihre erste große Liebe, wieder bei ihr und sie muss eine Wahl treffen. So richtig gefestigt ist ihre Persönlichkeit immer noch nicht. Kitty wirkt auf mich manisch: einerseits völlig überdreht und im nächsten Augenblick depressiv. Sie verarbeitet das Kriegstrauma auf ihre eigene Art und beginnt wieder zu malen. Ihre künstlerische Begabung hilft ihr letzten Endes sich auszudrücken und auch ausgeglichener zu werden.
Der Leser erlebt den Krieg aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven. Da sind einerseits die Frauen in der Tuchvilla inkl. der weiblichen Dienstboten, die den Krieg nur aus den Briefen ihrer Männer oder durch die zu versorgenden Verletzten erleben. Schnell wird klar, dass alle völlig falsche Vorstellungen davon hatten.
Besonders erschreckend fand ich den Bericht, dass es auch an der Front kaum zu Essen, aber immer genügend Alkohol gab, damit die Männer (im Suff) ja durchhalten. Denn auch sie haben Angst, versuchen z.B. wie Humbert, der ehemalige Hausdiener der Melzers, zu fliehen und würden sich lieber erschießen lassen, als an die Front zurückkehren zu müssen.
Auch die Arbeiterinnen der Fabrik sind unmittelbar vom Krieg betroffen. Bald gibt es keinen Lohn mehr, später keine Arbeit. Ihre Streiks ändern die Situation nicht. Zuerst verkaufen die Frauen ihre Haare, später ihren Körper um etwas zu verdienen. Doch das wenige Geld reicht kaum zum Überleben, Kinder und Alte verhungern.
Man merkt beim Lesen, wie die Menschen trotz aller (Standes-)Unterschiede irgendwie zusammen halten müssen. Sie besinnen sich auf die Stärken der Einzelnen, von denen letzten Endes alle profitieren. Denn eines haben sie gemeinsam: die Sorge um den Ausgang des Krieges und den Verbleib ihrer Angehörigen. Wenn die Post wieder mal für Wochen ausbleibt und die Ungewissheit an den Nerven zerrt, der Park der Villa in einen Gemüsegarten verwandelt wird, weil es nichts mehr zu kaufen gibt, oder die Kinder der Melzers und der Dienstboten zusammen erzogen werden. Ich finde es sehr gut, wie dieses Zusammengehörigkeitsgefühl im Buch transportiert wurde.
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MP3-CD
Wir schreiben das Jahr 1916. Der 1. Weltkrieg hat Europa fest im Griff. Dies bekommen auch die Bewohner der Augsburger Tuchvilla zu spüren.
Die Männer müssen in den Krieg und die Frauen versuchen ohne sie klar zu kommen. In der Tuchfabrik fehlt es an Personal und an Rohstoffen wie …
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Wir schreiben das Jahr 1916. Der 1. Weltkrieg hat Europa fest im Griff. Dies bekommen auch die Bewohner der Augsburger Tuchvilla zu spüren.
Die Männer müssen in den Krieg und die Frauen versuchen ohne sie klar zu kommen. In der Tuchfabrik fehlt es an Personal und an Rohstoffen wie Baumwolle. Marie versucht ihren Schwiegervater Johann bei der Leitung der Firma zu unterstützen. Kitty verliebt sich in einen Franzosen und auch Lisa will heiraten.
Als neue Protagonistin erleben wir Hannah, ein Mädchen aus der Tuchfabrik, die in einen Unfall verwickelt wird. Außerdem tritt die nächste Generation mit ins Geschehen. Durch den Krieg müssen die Kleinen ohne ihre Väter aufwachsen.
Insgesamt ist der zweite Teil der Tuchvilla-Reihe stark vom 1. Weltkrieg geprägt. Es ist der Autorin gut gelungen den geschichtlichen Hintergrund mit dem Leben um die Tuchvilla gut zu verschmelzen.
Die Geschichte spielt nicht nur in Augsburg, sondern auch an der Front.
Die Töchter der Tuchvilla ist eine gelungene Fortsetzung des Buches Die Tuchvilla.
Gelesen wird das Buch wieder von Anna Thalbach. Ihre Stimme ist sehr angenehm und es gelingt ihr hervorragend die verschiedenen Protagonisten wiederzugeben.
Insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut und ich freue mich schon auf die Fortsetzung Die Erben der Tuchvilla.
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Broschiertes Buch
Eine turbulente Reise zurück in eine Zeit des Krieges, aber auch von Wandel und Umbruch
Worum geht’s?
In der Tuchvilla ist neues Leben eingekehrt. Es könnte alles gut sein. Aber: Es ist Krieg. Die Männer der Familie Melzer sind allesamt eingezogen und die Frauen müssen …
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Eine turbulente Reise zurück in eine Zeit des Krieges, aber auch von Wandel und Umbruch
Worum geht’s?
In der Tuchvilla ist neues Leben eingekehrt. Es könnte alles gut sein. Aber: Es ist Krieg. Die Männer der Familie Melzer sind allesamt eingezogen und die Frauen müssen sich vor Ort um die Tuchfabrik kümmern. Besonders Marie setzt sich dafür ein, das Erbe der Tuchvilla zu erhalten. Elisabeth verwandelt kurzerhand die Tuchvilla in ein Lazarett – und dann erreicht die Familie die Nachricht vom Tod eines der Familienmitglieder.
Meine Meinung:
Anne Jacobs‘ „Die Töchter der Tuchvilla“ ist der zweite Teil der Tuchvilla-Saga und ich muss sagen: Das Buch hat mich komplett überzeugt. Wo ich mir im ersten Teil eine Vertiefung der geschichtlichen und historischen Teile gewünscht habe, erfüllt mir die Autorin hier meinen Wunsch. Auf beeindruckend emotionale Weise beschreibt sie die Schrecken des Krieges. Das Leben der Männer an der Front. Wie manche davon verrückt werden. Und wir erleben diese Schrecken, die Alpträume, diese grausame Zeit an der Seite der Männer der Tuchvilla, die uns bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen sind.
Besonders mit Humbert, dem Hausdiener, fiebere ich hierbei mit. Sein Teil in dieser Geschichte ist wirklich außergewöhnlich und beeindruckend. Und auch die Entwicklung, die er nimmt. Er wird ebenfalls eingezogen und muss kämpfen. Und er ist die Person, die in dem Buch die wohl größte Entwicklung durchmacht. Und ich bin mir sicher, dass wir von ihm in den weiteren Bänden noch Großes hören werden!
Marie, Kitty und Elisabeth entwickeln sich ebenfalls weiter. Marie entdeckt ihre Begabung für technische Dinge. Unterstützt in der Tuchfabrik und bringt eigene Ideen ein. Kitty – die melancholische Tochter – zerbricht fast an einer schlechten Nachricht. Aber auch sie rafft sich auf und findet zurück zur Malerei. Und Elisabeth, die im ersten Teil doch eher recht unscheinbar wirkt, entwickelt sich zu einer starken, durchsetzungsfähigen Frau. Wo sie mir im ersten Teil doch eher manchmal unsympathisch und neidisch erschien, wächst sie mir hier richtig ans Herz. Sie setzt sich im Lazarett ein und entdeckt auch ihre wahren Gefühle und Wünsche – in der Liebe und im Leben.
Alle diese Dinge bringt die Autorin eindrucksvoll in diesem Buch unter. Wir erleben die Kampfeinsätze an der Front mit, wie die Soldaten an ihre Grenzen gehen. Höre die Einschläge der Granaten. Auch die Räterepublik fließt mit ein. Der Kamp der Arbeiter. Und die modischen Entwicklungen. Die Kleider werden kürzer – die Frisuren auch. Ebenso der gesellschaftliche Wandel: Die Frauen werden selbstbewusster, gehen an die Uni, werden selbstständiger. Die ersten Scheidungen finden statt. Was in der Schule trockene Geschichte war, ist hier nebenbei mit eingeflossen auf genial bildhafte und packende Weise. Es ist spannend, emotional, grausam und schön. Alles in einem. Ein Buch, das mich bis zum Ende gefesselt hat und mir Lust macht, direkt mit dem dritten Teil anzufangen!
Fazit:
In dem zweiten Teil der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs – „Die Töchter der Tuchvilla“ – nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise durch die Zeit. Die LeserInnen kämpfen mit den Söhnen der Tuchvilla an der Front, erleben den Krieg mit, die Demonstrationen der Arbeiter, die Räterepublik aber auch den gesellschaftlichen und modischen Wandel. Auf beeindruckende Weise fügen sich diese geschichtlichen Details in die Geschichte der Familie Melzer ein. Auch die Töchter der Familie, Marie, Kitty und Elisabeth, entwickeln sich weiter und wachsen uns LeserInnen noch mehr ans Herz. Obwohl Marie die Hauptprotagonistin ist, wird mir hier Elisabeth – die im ersten Teil doch eher wie ein missgünstiges, graues Mäuschen gewirkt hat – so richtig sympathisch. Ich habe das Buch verschlungen – sowohl die Alpträume des Krieges als auch die eindrucksvolle Entwicklung von Mode und Gesellschaft und dem Selbstbewusstsein der Frauen.
5 Sterne von mir für dieses schillernde und außergewöhnliche Buch!
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