Versandkostenfrei!
Versandfertig in 2-4 Wochen
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr tä...
Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.
Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.
Selten ist es einem asiatischen Autor gelungen, das historische Ostasien in all seinen bunten Facetten einzufangen. Hier taucht man ein in diese fremde Welt und nimmt Anteil am Schicksal Lenhwas: ein Roman mit enormer Tiefe, ungemein fesselnd und mit schwindelerregender Leichtigkeit erzählt.
Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.
Selten ist es einem asiatischen Autor gelungen, das historische Ostasien in all seinen bunten Facetten einzufangen. Hier taucht man ein in diese fremde Welt und nimmt Anteil am Schicksal Lenhwas: ein Roman mit enormer Tiefe, ungemein fesselnd und mit schwindelerregender Leichtigkeit erzählt.
Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Sok-Yong, Hwang
Hwang Sok-Yong, geb. 1943, wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Sein Werk ist in Teilen auch in Deutschland bekannt. Während der Militärdiktatur infolge unerlaubter Reisen in den Norden kurzzeitig interniert, gilt er heute als wichtiger Vertreter Koreas und war als Unterhändler seines Landes in Nordkorea.
Hwang Sok-Yong, geb. 1943, wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Sein Werk ist in Teilen auch in Deutschland bekannt. Während der Militärdiktatur infolge unerlaubter Reisen in den Norden kurzzeitig interniert, gilt er heute als wichtiger Vertreter Koreas und war als Unterhändler seines Landes in Nordkorea.
Produktdetails
- Verlag: Europa Verlag München
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 10. Mai 2019
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 145mm x 44mm
- Gewicht: 777g
- ISBN-13: 9783958902626
- ISBN-10: 3958902626
- Artikelnr.: 54443249
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Liebe in Zeiten des Opiums
Hwang Sok-Yong trifft eine wehrhafte Konkubine
"Im Grunde genommen war sie nichts weiter als ein Mädchen, das gekauft und verkauft worden war. Sehnte sie sich danach, frei zu sein? Konnte auf dieser Welt ein Mensch überhaupt frei sein?" Der noch unter dem Joch der Besatzung Japans 1943 geborene Hwang Sok-Yong, der als Chronist der Aufstände, Umbrüche und Tragödien Koreas in seinem literarischen Werk bereits den Jeju-Aufstand, den Korea-Krieg und den Gwangju-Aufstand fokussierte, kommt in dem im neunzehnten Jahrhundert angesiedelten Kurtisanen-Roman "Die Lotosblüte", der in Korea bereits 2003 erschienen ist, zunächst unpolitisch daher. Doch das Buch ist deshalb nicht minder
Hwang Sok-Yong trifft eine wehrhafte Konkubine
"Im Grunde genommen war sie nichts weiter als ein Mädchen, das gekauft und verkauft worden war. Sehnte sie sich danach, frei zu sein? Konnte auf dieser Welt ein Mensch überhaupt frei sein?" Der noch unter dem Joch der Besatzung Japans 1943 geborene Hwang Sok-Yong, der als Chronist der Aufstände, Umbrüche und Tragödien Koreas in seinem literarischen Werk bereits den Jeju-Aufstand, den Korea-Krieg und den Gwangju-Aufstand fokussierte, kommt in dem im neunzehnten Jahrhundert angesiedelten Kurtisanen-Roman "Die Lotosblüte", der in Korea bereits 2003 erschienen ist, zunächst unpolitisch daher. Doch das Buch ist deshalb nicht minder
Mehr anzeigen
Sittenverfallsgemälde und Selbstermächtigungsgeschichte. Es erzählt den Leidensweg des mit im Alter von fünfzehn Jahren von ihrer Stiefmutter nach China verkauften und wie Ginseng verschifften Mädchens Lenhwa. Dieser Weg wird sie von Korea über China, Taiwan, Singapur, das Königreich Ryukyu und Japan wieder zurück nach Korea führen. Schlaglichter der Geschichte wie Opiumkriege, die erzwungenen Öffnungen der Länder Asiens als Gift und Medizin und Koreas Status als japanisches Protektorat geben das Dekor dieser Initiationsgeschichte ab.
In Nanking ist Lenhwa die Zweitfrau eines alten Chinesen. Als er stirbt, zieht sie in eine von dessen Sohn geführte Spielhölle am Jangtse, die im Opiumkrieg niederbrennt. Grundthema ist der Teufelskreis von Abhängigkeiten, Weiterverkäufen, Ränkespielen und Begierden. Die Exotik der Vogelkäfige, fliegenden Händler, Gaukler, Bauchladenverkäufer oder Hafenbeleuchtung, "deren Schimmer sich auf dem Wasser ausbreitete wie Chinatinte auf Maniokpapier", sind Kontrapunkte zum harten Prostituiertenalltag.
Lenhwas Namen und Identitäten wechseln mit den Freudenhäusern und Liebhabern. Ist sie zunächst nur Spielball im Geschacher der Intrigen, lernt sie als Schaustellerin der Liebe, Männerphantasien gegeneinander auszuspielen ("Macht kann man haben, wenn man die verführt, die sie besitzen") und Liebespfänder einzulösen (so lässt sie die Dienstmarke eines Beamten mitgehen). Sie findet einen reichen englischen Gönner, der sie nach Singapur freikauft, verzichtet jedoch auf die Ehe und ein Dasein als koloniales Anhängsel. Ironischerweise spiegelt ihr selbstbestimmtes Leben, als sie im Königreich Ryukyu ein eigenes Amüsierlokal eröffnet, die Unentrinnbarkeit der Halbwelt.
Hwang überblendet im Binnenraum der Rotlichtbezirke geschickt das Machtgefälle zwischen Geschlechtern, Ländern und Ideologien und entlarvt so eine koloniale und patriarchale Modellierung von Sinnlichkeit.
STEFFEN GNAM.
Hwang Sok-Yong: "Die Lotosblüte". Roman.
Aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee. Europa Verlag, München 2019. 496 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Nanking ist Lenhwa die Zweitfrau eines alten Chinesen. Als er stirbt, zieht sie in eine von dessen Sohn geführte Spielhölle am Jangtse, die im Opiumkrieg niederbrennt. Grundthema ist der Teufelskreis von Abhängigkeiten, Weiterverkäufen, Ränkespielen und Begierden. Die Exotik der Vogelkäfige, fliegenden Händler, Gaukler, Bauchladenverkäufer oder Hafenbeleuchtung, "deren Schimmer sich auf dem Wasser ausbreitete wie Chinatinte auf Maniokpapier", sind Kontrapunkte zum harten Prostituiertenalltag.
Lenhwas Namen und Identitäten wechseln mit den Freudenhäusern und Liebhabern. Ist sie zunächst nur Spielball im Geschacher der Intrigen, lernt sie als Schaustellerin der Liebe, Männerphantasien gegeneinander auszuspielen ("Macht kann man haben, wenn man die verführt, die sie besitzen") und Liebespfänder einzulösen (so lässt sie die Dienstmarke eines Beamten mitgehen). Sie findet einen reichen englischen Gönner, der sie nach Singapur freikauft, verzichtet jedoch auf die Ehe und ein Dasein als koloniales Anhängsel. Ironischerweise spiegelt ihr selbstbestimmtes Leben, als sie im Königreich Ryukyu ein eigenes Amüsierlokal eröffnet, die Unentrinnbarkeit der Halbwelt.
Hwang überblendet im Binnenraum der Rotlichtbezirke geschickt das Machtgefälle zwischen Geschlechtern, Ländern und Ideologien und entlarvt so eine koloniale und patriarchale Modellierung von Sinnlichkeit.
STEFFEN GNAM.
Hwang Sok-Yong: "Die Lotosblüte". Roman.
Aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee. Europa Verlag, München 2019. 496 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
"Ein wahrhaft großes Buch." (Le Monde)
"(...) ein unterhaltsamer Roman um eine trotz ihres langjährigen Berufes emanzipierte Frau, die sich gegen widrige Umstände erfolgreich behauptet." (ekz-Publikation, ID 2019/23)
"Hwang überblendet im Binnenraum der Rotlichtbezirke geschickt das Machtgefälle zwischen Geschlechtern, Ländern und Ideologien und entlarvt so eine koloniale und patriarchale Modellierung von Sinnlichkeit." (FAZ, 12.09.2019)
"(...) ein unterhaltsamer Roman um eine trotz ihres langjährigen Berufes emanzipierte Frau, die sich gegen widrige Umstände erfolgreich behauptet." (ekz-Publikation, ID 2019/23)
"Hwang überblendet im Binnenraum der Rotlichtbezirke geschickt das Machtgefälle zwischen Geschlechtern, Ländern und Ideologien und entlarvt so eine koloniale und patriarchale Modellierung von Sinnlichkeit." (FAZ, 12.09.2019)
19. Jh. Asien. Shim Chong wächst bei ihrem blinden Vater in Korea in ärmlichsten Verhältnissen auf, nur durch die Bettelei hatten die Familie ein Auskommen. Im Alter von 15 Jahren verkauft ihre Stiefmutter sie an einen 80-jährigen chinesischen Greis, dem sie als Zweitfrau zu …
Mehr
19. Jh. Asien. Shim Chong wächst bei ihrem blinden Vater in Korea in ärmlichsten Verhältnissen auf, nur durch die Bettelei hatten die Familie ein Auskommen. Im Alter von 15 Jahren verkauft ihre Stiefmutter sie an einen 80-jährigen chinesischen Greis, dem sie als Zweitfrau zu dienen hat und sich fortan Lenhwa rufen lassen muss. Als dieser bald darauf stirbt, landet Chong in einem Bordell in Chinchiang, das dem Sohn des verstorbenen Alten gehört, aber insgeheim kämpft sie dafür, sich unabhängig zu machen und diesem Leben zu entkommen. Erst als die Briten den Hafen erobern, kann Chong aus dem Bordell und ihrem alten Leben entfliehen…
Der koreanische Autori Hwang Sok-Yong hat mit “Die Lotosblüte” einen sehr tiefgründigen und einfühlsamen Roman vorgelegt, der den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts mitnimmt, um dort nicht nur alte Traditionen einer unbekannten Welt kennenzulernen, sondern auch den Tee-, Drogen- und Frauenhandel, der dort betrieben wurde. Der Erzählstil ist flüssig, poetisch, packend und sehr detailliert, der Leser hat während der Lektüre nicht nur die äußerst farbenfrohe Bilder im Kopf, sondern muss sich ebenso mit der politischen Lage sowie der Misshandlung von Frauen auseinandersetzen. Die teils sehr erotischen Szenen sind manchmal hart an der Grenze des Erträglichen, umso mehr gilt die Bewunderung den Frauen, die diese Behandlung über sich ergehen ließen und dabei nicht all ihre Hoffnungen und ihren Mut verloren. Der Autor lässt den Leser eine Reise durch das Korea und China des alten Jahrhunderts erleben und gibt dabei Einblicke in das Leben und die Traditionen sowie die Gedankenwelt preis, aber ebenso legt er die rohe Gewalt, die Erniedrigung von Frauen sowie eine menschenverachtende Haltung offen, die damals herrschte und zum Teil noch heute verankert ist.
Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig ausgearbeitet. Aufgrund ihrer Individualität wirken sie authentisch und dem Zeitgeist entsprechend. Wer einmal längere Zeit in Asien war, findet die Protagonisten sehr gut präsentiert und kann sich in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Chong ist eine junge Frau, der das Schicksal schon früh böse mitgespielt hat. Ihr Leben gehörte nicht ihr selbst, sondern wurde immer schon von anderen bestimmt. Doch Chong hat eigene Träume und Wünsche. Sie ist geduldig, zurückhaltend und dabei eine gute Beobachterin. Sie bereitet sich im Hintergrund auf ihre Zukunft vor, während sie nach außen hin, die folgsame Frau ist. Mit den Jahren entwickelt sie immer mehr Selbstbewusstsein mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, um schwierige Situationen zu meistern und gibt nie auf, wenn sich das Blatt erneut wieder gegen sie wendet oder die politischen Umstände sich verändern.
Hwang Sok-Yong zeichnet mit “Die Lotosblüte” ein wunderbares und spannendes Sittengemälde des alten Asiens, wobei er ungeschönt und mit doch poetischer Sprache dem Leser eine Welt eröffnet, die so fremd, so faszinierend und doch so erschreckend ist, wie man sie selten kennenlernt. Ein fesselnder Roman, der eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient hat.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
So gänzlich anders als viele andere Romane, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Und überzeugend! Es liegt an vielem – die Geschichte, die unfassbar ist, so fern der eignen Alltagsrealität. Dann die Umgebung, Korea als Setting katapultiert einen auch ganz weit …
Mehr
So gänzlich anders als viele andere Romane, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Und überzeugend! Es liegt an vielem – die Geschichte, die unfassbar ist, so fern der eignen Alltagsrealität. Dann die Umgebung, Korea als Setting katapultiert einen auch ganz weit weg. Und natürlich die sprachliche Ausgestaltung, ein historischer Stoff im asiatischen Gewand! Wahnsinn!
Die Globalisierung und die Digitalisierung vernetzt uns alle auf ein Art, dass man manchmal den Eindruck bekommen könnte alle Orte der Welt gleichen sich so langsam an und der Reiz der Andersartigkeit verschwindet. Aber dieser tolle koreanische Roman von Hwang Sok-Yong erinnert uns wieder auf beeindruckende Art und Weise wie kulturell unterschiedlich und vor allem reichhaltig die Welt ist! Alleine die großartige Art wie diese Geschichte erzählt wird, auf eine leise eindringliche Weise und doch ein so packender und dramatischer Inhalt.
Ich brauchte zwar etwas um in den Text einzutauchen, aber es war eher die andere Art der Erzählkunst die mich stocken ließ und faszinierte. Auch finde ich die Übersetzung flüssig und gut von Ki-Hyang Lee.
Worum geht es? "Die Lotusblüte" beginnt schon irritierend, denn Chong weiß nicht so recht wo sie ist und die Irritation und Wachsamkeit der ersten Seite trägt sie weiter. Fast märchenhaft beginnt hier ein Epos über eine interessante Zeit in Südostasien. Es geht um einen alten koreanischen Mythos, der hier aufgearbeitet wird. Frauenhandel, Opium, Prostitution, Zweitfrauen – alles Themen, die hier aufgearbeitet werden. Es rückt die Frauen des 19. Jahrhunderts in den Fokus.
Fazit: Ein dicker Wälzer mit dem man sich mal gut eine Woche einschließen kann und mental entschwindet! Beeindruckend!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
So ganz konnte mich das Buch nicht überzeugen
Chong wird als junges Mädchen von ihrer Familie an einen alten Mann verkauft und dient ihm als junggebendes Elixier. Als er verstirbt, geht sie mit seinem Sohn Kuan fort, doch ihr Leben wird nicht besser. Chongs Weg führt sie duch …
Mehr
So ganz konnte mich das Buch nicht überzeugen
Chong wird als junges Mädchen von ihrer Familie an einen alten Mann verkauft und dient ihm als junggebendes Elixier. Als er verstirbt, geht sie mit seinem Sohn Kuan fort, doch ihr Leben wird nicht besser. Chongs Weg führt sie duch verschiedene Freudenhäuser und verschiedene Länder Asiens.
Bei der Bewertung tue ich mich schwer, denn es gab Momente, da hat mir das Buch gefallen und dann fand ich es stellenweise zäh und unangenehm zu lesen. Oft dachte ich "jetzt breche ich das Buch ab", aber das fällt mir generell eher schwer und so habe ich dann immer wieder weitergelesen, manchmal sehr gerne und dann schon fast überflogen.
An den Schreibstil habe ich mich recht schnell gewöhnt, leider ist er eher distanziert, sodass ich mich mit Chong schwer getan habe. Ich konnte vieles ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Die sexuellen Stellen werden oft sehr genau beschrieben, Chongs Innenleben wird aber oft außen vorgelassen. Ich empfand die Erzählweise ein wenig unausgeglichen, einiges wird seitenweise detailgetreu beschrieben und dann geht es wieder im Schnelldurchlauf, besonders das letzte Drittel wird schnell erzählt, obwohl es zum Teil Jahre sind.
Chongs Leben führt sie durch verschiedene Länder und mit fast jedem Wandel bekommt sie auch einen Namen, viele Personen kreuzen ihren Weg, aber nur sehr wenige haben Bestand.
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Buch nicht warm geworden, wahrscheinlich liegt es einfach an den anderen Kulturen. Ich bereue allerdings nicht das Buch gelesen zu haben, würde es aber nur bedingt weitererempfehlen.
Zwischen knappen 2 und 4 Sternen ist hier alles für mich dabei und so gibt es am Ende 3 Sterne von mir.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
"Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong führt uns nach Ostasien. Er beschreibt den Lebensweg einer starken Frau.
Mit 15 wird Chong von ihrer Stiefmutter nach China verkauft. Dort wird sie die Mätresse eines 80 jährigen Greisese. Als er stirbt landet Chong in einem …
Mehr
"Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong führt uns nach Ostasien. Er beschreibt den Lebensweg einer starken Frau.
Mit 15 wird Chong von ihrer Stiefmutter nach China verkauft. Dort wird sie die Mätresse eines 80 jährigen Greisese. Als er stirbt landet Chong in einem Bordell. Schnell nimmt sie sich vor, sich frei zukaufen um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein langer Weg beginnt für Chong.
Den Romaneinstieg fang ich schon gleich etwas krass. Ein 15 jähriges Mädchen erlebt die Liebesvorstellungen eines Greises. Die ausführlichen Sexbeschreibungen haben mich abgestoßen, ich glaubte einen Erotischen Roman zu lesen, was mir überhaupt nicht liegt. Ich dachte sogar nicht weiter zu lesen, aber zum Glück habe ich durchgehalten und war letztendlich in der Geschichte gefangen.
Der Schreibstil von Sok-Yong hat mich mit seiner poetischen Art irgendwie beflügelt. Er ist flüssig und für mich als Europäerin ungewöhnlich. Der Autor beschreibt mit seinem enormen Hintergrundwissen das Leben in China, Japan und Korea. Er läßt uns in die fremde Kultur eintauchen. Stellenweise waren mir die vielen Namen zuviel, man verlor aber trotzdem nicht den Überblick.
Ich hätte mir vielleicht etwas mehr Emotionen gewünscht, was aber widerrum nicht der Kultur des Autors entspricht.
Alles in Allem bin ich froh, das Buch fertig gelesen zu haben, wer Lust hat eine andere Kultur kennen zu lernen ist hier genau richtig.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.
Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau eines alten Chinesen. Ein Martyrium beginnt für das junge …
Mehr
Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.
Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau eines alten Chinesen. Ein Martyrium beginnt für das junge Mädchen. Als der 80 jährige dann stirbt wird sie von dessem jüngsten Sohn in einem Bordell zur Prostituierten ausgebildet und bekommt einen neuen Namen. Doch das ist erst der Beginn ihrer Odyssee. Sie wird weiter verkauft und arbeitet in weiteren Bordellen in verschiedenen Städten.
Meine Meinung: Ein außergewöhnliches Buch mit einem sehr eigenen Schreibstil, das mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat. Allerdings waren mir manche Szenen einfach zu langatmig. Der Autor hat insgesamt zwar sehr gut recherchiert aber er ist auf einige geschichtlichen Dinge einfach zu intensiv eingegangen. Das hat manchmal den Lesefluß gestört und auch von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.
Mit Chong hatte ich von Anfang Mitleid, von der eigenen Mutter verkauft und dann in diesem Strudel aus Zwangsprostitution gelandet. Allerdings hat mich ihre Wandlung dann doch fasziniert. Auch ihr Geschick, sich bestmöglich zu verkaufen und meist als leitende Geisha zu arbeiten.
Eine wirklich erstaunliche junge Frau.
Insgesamt ein sehr informatives Buch, mit geschichtlichem Hintergrund der die Martyrien der Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigt.
Mein Fazit: Trotz einiger Schwächen klare Leseempfehlung und 4 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wegen des ähnlichen Themas konnte ich nicht umhin, den Roman mit Amy Tans Kurtisanenhaus zu vergleichen. Und dagegen fällt er leider deutlich ab. Während man mit Amy Tans Protagonistin mitfiebert, bleibt Chong, die im Laufe des Buches je nach Situation immer wieder einen neuen Namen …
Mehr
Wegen des ähnlichen Themas konnte ich nicht umhin, den Roman mit Amy Tans Kurtisanenhaus zu vergleichen. Und dagegen fällt er leider deutlich ab. Während man mit Amy Tans Protagonistin mitfiebert, bleibt Chong, die im Laufe des Buches je nach Situation immer wieder einen neuen Namen bekommt, vage und fremd wie eine Tuschezeichnung.
Zwar wird beschrieben, wie sie, als junges Mädchen als Zweitfrau an einen Greis von Korea nach China verkauft, immer wieder versucht, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und sich sogar noch um verwaiste Kinder zu kümmern. Beinahe genüsslich sorgt der Autor aber immer wieder dafür, dass Chong, die Lotusblüte, stets aufs Neue in Gefangenschaft gerät und ihren Lebensunterhalt mit ihrem Körper verdienen muss. Während man die Gefühle der Protagonistin wenigstens vage zu erahnen versucht, sind die Sexschilderungen so explizit und drastisch, dass ich eigentlich gern weniger erfahren hätte. Dies geht so lange, bis der älter gewordenen Chong selbst auch nichts mehr einfällt, als ein Geishahaus zu eröffnen, in dem nun andere Frauen dienen. Mich hätten stattdessen noch viel mehr die geschichtlichen Hintergründe wie der Opiumkrieg interessiert.
Der Buchumschlag kommt im Vergleich zum Inhalt verträumt und wunderschön, regelrecht idyllisch daher.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Lustobjekt
Chong ist 15 Jahre alt und hat es nicht leicht im Leben. Statt behütet aufzuwachsen und einfach Kind zu sein, wird das Mädchen von ihrer Stiefmutter verkauft. Für den alten Chinesen, der sie in Lenhwa umbenennt, ist sie von nun an Zweitfrau und Lustobjekt. Doch schon …
Mehr
Lustobjekt
Chong ist 15 Jahre alt und hat es nicht leicht im Leben. Statt behütet aufzuwachsen und einfach Kind zu sein, wird das Mädchen von ihrer Stiefmutter verkauft. Für den alten Chinesen, der sie in Lenhwa umbenennt, ist sie von nun an Zweitfrau und Lustobjekt. Doch schon bald segnet er das zeitliche und wird von dessen Sohn Kuan aufgenommen. Leider betreibt dieser jedoch, im Hafen von Chinchiang, einen Lustschuppen, in dem es alles gibt was das Herz begehrt: Drogen, Glücksspiel und Sex. Die junge Frau kann fliehen, doch schon bald gerät sie in die nächste Gefangenschaft… Wird Chong jemals die Möglichkeit haben ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Gibt es jemanden, der mehr in ihr sieht, als nur ihren Körper?
Von der Leseprobe war ich begeister, weshalb ich mich für dieses Buch entschied. Doch was nach diesen Zeilen kam, ging leider immer weiter Berg ab. So wirkte Chong schon bald wie eine willenlose Marionette, die alles mit sich machen lässt. Hier hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. Auch die Richtung, in die sie sich (und die Geschichte insgesamt) entwickelt, ist irgendwie „unbefriedigend“. Hier wird sprichwörtlich Feuer mit Feuer bekämpft und das obwohl gerade Chong doch Verständnis haben sollte… Über die Randgeschehnisse (z.B. den Opiumkrieg) erfährt der Leser sehr wenig. Teilweise hätte ich mir ein wenig mehr Informationen gewünscht.
Der Schreibstil ist angenehm, so dass ich gut vorankam. Ein kleines Manko habe ich hier dennoch: Normalerweise mag ich bildliche Beschreibungen. Doch hier sind die Szenen teilweise etwas zu detailliert geschrieben. Nicht, dass ich prüde wäre, aber an der einen oder anderen Stelle hatte ich fast das Gefühl, als würde es dem Autor förmlich Spass machen, Chong so leiden zu lassen… (Manchmal ist weniger eben doch mehr!)
Insgesamt zwar eine bewegende Geschichte, aber leider rutscht der Roman bald (zu sehr) ins sündhafte ab.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
"Die Lotosblüte" ist ein wirklich gelungenes Buch über das Schicksal eines jungen koreanischen Mädchens, dass mit 15 Jahren von ihrer Stiefmutter an einen alten wohlhabenden Chinesen verkauft wird und nach dessen Tod ihren Platz in der Welt finden muss. Ihre Reise führt …
Mehr
"Die Lotosblüte" ist ein wirklich gelungenes Buch über das Schicksal eines jungen koreanischen Mädchens, dass mit 15 Jahren von ihrer Stiefmutter an einen alten wohlhabenden Chinesen verkauft wird und nach dessen Tod ihren Platz in der Welt finden muss. Ihre Reise führt Sie von Korea über China und Singapur bis nach Japan. Überall wo sie hingeht, trifft sie neue Menschen, die ihr Schicksal und ihr Leben in neue Bahnen lenken.
Durch den sehr ansprechenden und lebendigen Schreibstil findet man sich schnell in der Geschichte zurecht und die starke, beeindruckende Protagonistin macht es einem leicht sich mit ihr zu identifizieren.
Neben der fesselnden Lebensgeschichte, lernt man die unterschiedlichen asiatischen Kulturen kennen und bekommt einen Eindruck der historischen Geschehnisse in diesen Ländern.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Melancholische Poesie.
Der Roman "Die Lotosblüte" des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong, Jahrgang 1943, im Original bereits im Jahr 2003 erschienen, ist die wunderbar lesbare Lebensgeschichte eines Mädchens, welches schon sehr früh auf die vorgezeichnete Bahn einer …
Mehr
Melancholische Poesie.
Der Roman "Die Lotosblüte" des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong, Jahrgang 1943, im Original bereits im Jahr 2003 erschienen, ist die wunderbar lesbare Lebensgeschichte eines Mädchens, welches schon sehr früh auf die vorgezeichnete Bahn einer Kurtisane gerät. Orte der Handlung finden sich im Ostasien des 19. Jahrhunderts. Hineingeboren in eine von Männern beherrschte Welt, mit kaum einer Chance, einen Ausweg aus dem Geschäft mit dem eigenen Körper, geschweige denn einen sozialen Auftieg zu erreichen. Die Protagonistin Chong aber schafft es - mit einer gehörigen Portion Mut, Menschlichkeit und Unangepasstheit - ihren Weg zu gehen. "Während Chong so zuhörte, kam ihr der Gedanke, dass die Welt unheimlich groß sein musste, ohne Grenzen, und dass unendlich viele Menschen an unendlich vielen Orten auf dieser Welt lebten." Am besten liest Mann / Frau dieses Buch im Halbschatten eines Laubbaumes und hört beim Genuss der Zeilen, wie der Wind durch die Blätter rauscht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Wir befinden uns in dieser Geschichte in Asien im 19. Jahrhundert. Die 15 Jahre alte Shim Chong wächst nach dem Tod ihrer Mutter, welche kurz nach der Geburt stirbt, bei ihrem blinden Vater auf. Dieser muss bei den Nachbarsfrauen um Milch für das Neugeborene betteln um seine Tochter durch …
Mehr
Wir befinden uns in dieser Geschichte in Asien im 19. Jahrhundert. Die 15 Jahre alte Shim Chong wächst nach dem Tod ihrer Mutter, welche kurz nach der Geburt stirbt, bei ihrem blinden Vater auf. Dieser muss bei den Nachbarsfrauen um Milch für das Neugeborene betteln um seine Tochter durch zu bringen. Als der Vater eine neue Frau kennen lernt, nimmt das Schicksal für Chong noch einmal eine tragische Wendung. Von Menschenhändlern verschleppt, wird sie unter einem neuen Namen, sie wird von nun an Lenhwa genannt, als Zweitfrau an einen alten wohlhabenden Mann in China verkauft. Als dieser stirbt kommt das noch minderjährige Mädchen mit Hilfe seines jüngsten Sohnes fort. Er bringt sie in ein Etablissement welches einen Spielsalon und ein Bordell ineinander vereint. Jedoch ist auch das nicht ihre letzte Station. Noch viel Leid, aber auch liebevolle Begegnungen und hoffnungsvolle Momente liegen vor ihr.
Mich hat die Figur dieser starken junge Frau sehr bewegt. Sie will leben, sich nicht verlieren und doch scheint sie dem Schicksal schonungslos ausgeliefert. Das Buch liest sich sehr spannend, jedoch musste ich es immer wieder bei Seite legen, da der Missbrauch an dem Mädchen und ihren Leidensgenossinnen mich sehr bewegt hat. Der Autor lässt aber immer wieder die Kraft und Zuversicht mitschwingen, so dass man von diesem Roman nicht ablassen kann, bis man weiß, wie Chong ihr Leben meistern wird.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für