
Imogen Hermes Gowar
Gebundenes Buch
Die letzte Reise der Meerjungfrau
oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde. Roman
Übersetzung: Koonen, Angela
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"Wenn die feine Gesellschaft davon bezaubert ist und London davon bezaubert ist, wird es auch die ganze Welt sein. Es steht bereits fest: Die Meerjungfrau ist eine Sensation." Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwind...
"Wenn die feine Gesellschaft davon bezaubert ist und London davon bezaubert ist, wird es auch die ganze Welt sein. Es steht bereits fest: Die Meerjungfrau ist eine Sensation." Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwindelerregende Summe. Nur die Gunst der Edelkurtisane Angelica Neal bleibt unerschwinglich für ihn, denn als Beweis seiner Liebe fordert Angelica eine eigene Meerjungfrau. Jonah setzt alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Wunder haben einen hohen Preis.Ein preisgekröntes Romandebüt über Menschen, Meerjungfrauen und das ewige Streben nach mehr. Imogen Hermes Gowar erweckt das London des 18. Jahrhunderts zum Leben - schillernd, faszinierend und facettenreich."Ein großartiger Roman über Leidenschaft und Besessenheit, Träume und Realität. Die Geschichte ist zugleich spannend, rührend, lustig, traurig und herzerwärmend. Sie wird Sie zum Lachen und zum Weinen bringen. Vor allem jedoch wird Sie das Ensemble an unglaublich bezaubernden Charakteren durch die Seiten hasten lassen, bis Sie ans absolut überzeugende Ende gelangen. 'Die letzte Reise der Meerjungfrau' ist überragend." The Times"Treten Sie näher, treten Sie näher! Es gibt ein wahres Wunder zu bestaunen: eine Meerjungfrau, die aus Worten gezaubert wurde. Die Autorin dieses Debüts hat mich eingewickelt mit der Würze ihrer Worte und ihren schriftstellerischen Kunstgriffen und mich für einen Moment vergessen lassen, dass Meerjungfrauen gar nicht existieren." The Guardian"Dieses umwerfende Romandebüt zieht einen von der ersten Seite an mitten hinein in ein Abenteuer voller prächtiger Details, das im umtriebigen und opulenten London des 18. Jahrhunderts spielt. Ein wunderbar anschaulicher Roman, dessen brillant gezeichnete Charaktere von ungestümen und gefährlichen Wünschen angetrieben werden." Sunday Express"Imogen Hermes Gowar ist auf dem besten Weg zur Starautorin." Sunday Times"Dies ist ohne Zweifel der Beginn einer großen Karriere für diese junge Autorin." Vogue
Imogen Hermes Gowar lebt in London. Sie hat Archäologie, Anthropologie und Kunstgeschichte studiert und anschließend in verschiedenen Museen gearbeitet. Die Ausstellungsstücke haben sie zu ihren ersten fiktionalen Texten inspiriert. Ihr Debütroman Die letzte Reise der Meerjungfrau ist aus ihrer Dissertation im Fach Kreatives Schreiben hervorgegangen und wurde mit dem Curtis-Brown-Preis ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Ehrenwirth
- 1. Aufl.
- Seitenzahl: 560
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 26. März 2018
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 145mm x 43mm
- Gewicht: 730g
- ISBN-13: 9783431040821
- ISBN-10: 3431040829
- Artikelnr.: 49770326
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Ein "großartige[s] Debüt voller Spannung, Esprit und wundersamen Schilderungen" Phantastisch, 04/2018 "Gowar hat ein interessantes Gesellschaftsporträt des 18. Jahrhunderts geschaffen, das auf mehr hoffen lässt!" Katja Nielsen, ekz. Bibliotheksservice "Mit sehr viel Liebe zum Detail und sehr fundiert recherchiert wird speziell auch die Stellung der Frau in den Mittelpunkt gerückt. Grandios!" Walsroder Zeitung, 16.05.2018 "Ein preisgekröntes Romandebüt über das ewige Streben nach mehr." Die junge Zeitung, 22.04.2018 "Die letzte Reise der Meerjungfrau ist ein fantastisch-opulenter Wälzer. Tolles Urlaubsbuch!" Donna, 01.07.2018
Das London des 18. Jahrhunderts - was für ein Schauplatz für einen Roman über Meerjungfrauen. Ist "Die letzte Reise der Meerjungfrau" überhaupt ein Buch über Meerjungfrauen? Es wird nicht ganz deutlich, mehr ist es wohl ein Gesellschaftsroman mit ganz leichten …
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Das London des 18. Jahrhunderts - was für ein Schauplatz für einen Roman über Meerjungfrauen. Ist "Die letzte Reise der Meerjungfrau" überhaupt ein Buch über Meerjungfrauen? Es wird nicht ganz deutlich, mehr ist es wohl ein Gesellschaftsroman mit ganz leichten phantastischen Zügen. Klar ist aber, dass Debüt-Autorin Imogen Hermes Gowar einen unglaublich atmosphärischen Stil hat, der diese Stadt mit ihrer Atmosphäre, ihren Besonderheiten und ihren unterschiedlichen Bewohner auf eine so eindrückliche Weise zum Leben erweckt, wie man es selten erlebt. Erzählt wird hauptsächlich die Geschichte von Kaufmann Jonah Hanock und seiner Angebeteten Angelica Neal, aber auch Hancocks Nichte Sukie, die junge Prostituierte Polly und die Kupplerin Mrs. Chappell kommen zwischendurch zu Wort.
Es wird relativ schnell deutlich, dass von den beiden Protagonisten Angelica klar die stärkere ist. Zwar ist sie von ihrem Leben als Edelkurtisante verwöhnt und sie weiß wenig über das Führen eines Haushalts, ist sogar schon glatt arrogant in ihrer Unwissenheit - aber sie kennt es auch nicht anders und kämpft sich, als es wirklich drauf ankommt, mit deutlicher Willenskraft durch. Jonah Hancock hat dafür ein gutes Herz, macht sich ungern Feinde und greift und nur selten mal wirklich durch. Er lässt sich oft von anderen vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat, aber seine Güte lassen einen üft über seine Schwäche hinwegsehen. Sympathieträger ist jedoch eindeutig die quirlige und für ihr Alter trotzdem sehr reife Nichte Sukie. Allen Frauen des Buches ist gemein, dass sie - ob auf gute oder schlechte Weise - für ihr eigenes Leben kämpfen, und dass sie dennoch in den Erwartungen anderer Menschen und ihren eigenen Zwängen gefangen sind - so ist die Situation der gejagten und gefangenen Meerjungfrau wohl eine Allegorie auf eben jene Zustände, könnte man sagen.
Denn diese Nixe kommt viel weniger im Roman vor, als man das bei dem Titel vermuten könnte. Sie ist eher der Auslöser für alle Geschehnisse: Dass sich Angelica und Mr. Hanock kennen lernen, dass sie eine Meerjungfrau verlangt und dass er versucht, ihr diese zu beschaffen. Besonders im Mittelteil wird das Buch eindeutig ein Gesellschaftsroman, der aber durch einige Überraschungen begeistern kann. Erst zum Ende kommen wieder phantastische Elemente auf, die dafür wunderbar genutzt werden: Die Stimmung ist melancholisch, geradezu düster, hat aber ihren ganz eigenen Reiz. Es wird mit den eigenen Erwartungen gespielt, was teilweise anstrengend, aber auch mal etwas ganz anderes ist. Nur das Ende gerät dafür, dass alles zuvor so aussschweifend behandelt wurde, ein wenig zu kurz, vor allem weil zuvor ausführlich beschriebene Handlungsstränge einfach fallen gelassen werden - da hätten ruhig 30 Seiten des Beginns für den Schluss verwendet werden dürfen.
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Der Kaufmann Jonah Hancock lebt eher zurückhaltend und bescheiden. Als sein Kapitän jedoch eines Tages eine ganz besondere Ware aus Übersee mitgebracht hat, ändert sich sein Leben von Grund auf. Plötzlich ist er der Besitzer einer Meerjungfrau - und die ist ganz anders als …
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Der Kaufmann Jonah Hancock lebt eher zurückhaltend und bescheiden. Als sein Kapitän jedoch eines Tages eine ganz besondere Ware aus Übersee mitgebracht hat, ändert sich sein Leben von Grund auf. Plötzlich ist er der Besitzer einer Meerjungfrau - und die ist ganz anders als man erwartet, aber umso mehr Aufsehen erregt Mr. Hancock mit ihr, und die Meerjungfrau wird zu einer großen Attraktion. Auf der anderen Seite steht die schöne Edelkurtisane Angelica Neal, deren Leben so ganz anders ist als das von Jonah Hancock, jedoch aufgrund des ungewöhnlichen Fundes seinen Weg kreuzt. Doch die Faszination und die Wirkung, die von den Meerjungfrauen ausgeht, hat noch weitere Folgen.
Aus verschiedenen Perspektiven erzählt, gewährt Imogen Hermes Gowar einen Blick in das Leben unterschiedlichster Personen. In den 1780er Jahren befindet sich die Welt in einem komplett neuartigen Fluss kultureller Veränderungen. Das Buch, welches ein wenig Magie in diese ansonsten doch hauptsächlich realistische, historische Geschichte einwebt, spielt mit den Erwartungen der Leser und Leserinnen, um sie dann mit unerwarteten Wendungen und Handlungssträngen zu überraschen.
Imogen Hermes Gowar ist eine talentierte Autorin mit einer unglaublichen Art und Weise, mit Worten umzugehen. Insbesondere ihr Schreibstil und ihre Beschreibungen von Orten, Umgebungen, Häusern, Gassen, Kleidung und Personen, haben mich in das Geschehen eintauchen lassen, auch, wenn das manchmal etwas schwer war. Dies lag vor allem daran, dass die Geschichte um Jonah Hancock relativ undynamisch war und die Handlung trotz unterschiedlicher Perspektiven eher schleppend vorwärts ging. Auch die Figuren blieben mir insgesamt etwas zu blass und undefiniert, ihre Beweggründe manchmal sogar nicht wirklich nachvollziehbar, und manches Mal hätte ich mir einen besseren Abschluss für einige Handlungsstränge (sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren betreffend) gewünscht.
Alles in allem war „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ aber ein durchaus lesenswerter Debütroman, angesiedelt im England der 1780er Jahre, mit stimmungsvollen und vor allem stimmigen Schauplätzen und einem außergewöhnlichen Schreibstil, nur leider etwas langatmig und mit zu vielen losen Enden.
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"Ein Verlust ist nicht Leere. Ein Verlust ist etwas Vorhandenes, ein Verlust beansprucht Raum, ein Verlust wird hervorgebracht wie jedes andere lebende Wesen."
Mit solchen Einsichten brilliert dieses hervorragende Buch. Es entzieht sich jeglicher Klassifizierung und spielt raffiniert mit …
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"Ein Verlust ist nicht Leere. Ein Verlust ist etwas Vorhandenes, ein Verlust beansprucht Raum, ein Verlust wird hervorgebracht wie jedes andere lebende Wesen."
Mit solchen Einsichten brilliert dieses hervorragende Buch. Es entzieht sich jeglicher Klassifizierung und spielt raffiniert mit den Erwartungen seiner Leser.
Jonah Hancock ist ein kinderloser Witwer. Als er in den Besitz einer ausgestopften Meerjungfrau gelangt und diese ausstellt, wird er unerwartet reich und bekannt, obwohl diese Meerjungfrau traditionellen Darstellungen von Meerjungfrauen widerspricht. Schließlich wird die Meerjungfrau auch in einem Luxus-Bordell präsentiert und Hancock macht die Bekanntschaft der Kurtisane Angelica Neal, der zweiten Hauptprotagonistin des Romans. Jonah erkennt wie inhaltsleer und einsam sein bisheriges Leben bisher war, dominiert durch seine Schwester und mit seiner Nichte Sukie als einziger Gefährtin. Doch Angelicas Gunst kann er nur gewinnen, wenn er ihr eine lebende Meerjungfrau beschafft....
Der Roman punktet mit vielem: Da sind zum einen seine starken Frauenfiguren wie Angelica, die fast grotesk anmutende Bordellchefin Mrs. Chapell und die überaus sympathische, patente Sukie. Viele Protagonisten polaisieren, doch keiner dürfte den Leser kalt lassen. Hinzu tritt die absolute Unvorherdsehbarkeit der Story, die atmosphärische Dichte und die detaillverliebte, kunstvolle Sprache.Virtuos bedient sich die Autorin des Meerjungfreuen-Mythos und stellt ihn gleichzeitig auf den Kopf. Auch der Buchumschlag, der mich an Werke von William Morris erinnert, passt hervorragend zum Inhalt.
Wer "Die Schlange von Essex" gemocht hat, wird auch diesen Roman lieben.
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Als Mr. Hancock anstatt seines Schiffes eine Meerjungfrau von seinem Kapitän bekommt, ist er erst enttäuscht. Doch da weiß er noch nicht, dass sie sein Leben verändern wird und ihn zu einem reichen Mann machen wird. Nur die Angelica, die er zutiefst verehrt, hält …
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Als Mr. Hancock anstatt seines Schiffes eine Meerjungfrau von seinem Kapitän bekommt, ist er erst enttäuscht. Doch da weiß er noch nicht, dass sie sein Leben verändern wird und ihn zu einem reichen Mann machen wird. Nur die Angelica, die er zutiefst verehrt, hält nicht viel davon und er legt alles daran ihr Herz zu gewinnen.
Bei dem Buch hatte ich eine interessante, historische Liebesgeschichte erwartet mit einem Hauch Mystik. Doch ich habe schnell gemerkt, dass die Geschichte komplett anders ist.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er passt in das 18. Jahrhundert und wirkt poetisch und sehr schön. Die Geschichte an sich hat sich jedoch richtig gezogen und bei der Hälfte des Buches habe ich mich gefragt, worauf alles überhaupt hinauslaufen soll. Mir kam es vor, als ob die Geschichte einfach so vor sich hin geplätschert ist.
Auch die Handlung hat mich gewundert, denn um eine Meerjungfrau ging es nicht, dafür hat man einen tiefen Einblick in das Leben von Prostituierten bekommen, was ich nicht ganz so spannend fand. Dennoch ist alles sehr realistisch beschrieben und man erfährt eine Menge über dieses Jahrhundert.
Was die einzelnen Personen angeht, so werden sie gut und mit einer gewissen Tiefe beschrieben. Sympathisch waren sie mir leider nicht und mitfühlen konnte ich auch nicht. Vielleicht ist das Leben im 18. Jahrhundert einfach anders als heute, sodass ich die Handlungen der Personen nicht nachvollziehen konnte, vielleicht ist es aber auch genauso gewollt. Denn man merkt schon, dass sich die Autorin Gedanken über die Geschichte gemacht hat und auch eine tiefere Bedeutung in alles interpretiert hat, doch ich konnte leider nicht viel damit anfangen.
Zusammengefasst war das Buch trotz schönem Schreibstil und gewisser Tiefgründigkeit nichts für mich. Die Geschichte war zu langatmig und konnte mich nicht wirklich ansprechen, weshalb ich mich etwas durch die Seiten quälen musste. Und wer hier aufgrund des Titels und Klappentextes Meerjungfrauen erwartet, wird schnell merken, dass es nur sehr wenig damit zu tun hat.
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So wie der Schutzumschlag, so ist auch die Erzählung, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt: glänzend, schillernd, verschnörkelt und zauberhaft, mit ganz eigener Ästhetik und Ausdruckskraft.
Imogen Hermes Gowar, Archäologin, Anthropologin und Kunsthistorikerin, ist …
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So wie der Schutzumschlag, so ist auch die Erzählung, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt: glänzend, schillernd, verschnörkelt und zauberhaft, mit ganz eigener Ästhetik und Ausdruckskraft.
Imogen Hermes Gowar, Archäologin, Anthropologin und Kunsthistorikerin, ist mit diesem Roman ein zu Recht preisgekröntes Debüt als Schriftstellerin gelungen.
Sie nimmt uns mit auf eine Reise ins London des späten 18. Jahrhunderts. Kaufmann Jonah Hancock kommt - wie der Untertitel bereits ankündigt - quasi über Nacht zu Reichtum und Ruhm. Der sensationelle Erwerb einer unglaublichen Rarität, einer echten Meerjungfrau, ändert sein Leben schlagartig. Und auch er selbst verändert sich, er wird vom eigenbrötlerischen ewigen Junggesellen zum späten Ehemann, mit dem wachsenden Besitz wachsen auch die Begehrlichkeiten.
Gowar ist ein beeindruckender Genremix gelungen, das Buch ist ein Gesellschafts- und Historienroman über das viktorianische London, sie entwickelt großartige Psychogramme ihrer Protagonisten, die Geschichte ist ein Sittengemälde, gewürzt mit einem Schuss Mystik. Es geht um große Themen, um Leidenschaft und Liebe, Träume, Enttäuschungen und immer wieder: um das Streben nach mehr.
Die Autorin spielt ihre schriftstellerische Klaviatur virtuos. Oftmals entstehen leise, zarte Töne, dann wieder setzt sie zu einem gewaltigen Fortissimo an, das einen völlig in die geschilderte Szenerie eintauchen lässt. Ich hatte einen wirklich sinnlichen Lesegenuss, sah förmlich einen Film ablaufen und schmeckte und roch Beschriebenes.
Einen kreativen Einfall stellen kurze mit der Grafik einer Jakobsmuschel gekennzeichnete Einschübe dar, die Gedanken der Meerjungfrau wiedergeben, in ganz eigener Sprache. Überhaupt ist die Sprache eine der ganz großen Stärken dieses Romans. Gowar schreibt, als wäre sie vor gut zweihundert Jahren aufgewachsen, man taucht auch dadurch wunderbar in die Epoche der Handlung ein.
Für mich eines der Lesehighlights 2019!
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Als Kaufmann Jonah Hancock eine Meerjungfrau von seinem Kapitän von der Handelsreise überreicht bekommt, traut er seinen Augen nicht. Alles was er besaß steckt nun in der Meerjungfrau. Also beschließt Hancock die Meerjungfrau auszustellen. In ganz London wird die Meerjungfrau …
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Als Kaufmann Jonah Hancock eine Meerjungfrau von seinem Kapitän von der Handelsreise überreicht bekommt, traut er seinen Augen nicht. Alles was er besaß steckt nun in der Meerjungfrau. Also beschließt Hancock die Meerjungfrau auszustellen. In ganz London wird die Meerjungfrau in Kaffeehäusern, Salons und Bordellen bewundert. Hancock steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft die Meerjungfrau für eine horrende Summe. Allerdings kann er trotz des vielen Geldes, nicht das Herz der Edelkurtisane Angelica gewinnen. Denn die fordert als Beweis seiner Liebe eine eigene Meerjungfrau. Hancock setzt alles daran Angelicas Wunsch zu erfüllen, aber Wunder haben einen hohen Preis.
Die Geschichte rund um Hancock und seiner Meerjungfrau, hat mich sehr gut unterhalten. Die Einblicke in das Leben der Edelkurtisanen und die Denkweise der Menschen der damaligen Zeit, haben mich oft zum schmunzeln oder staunen gebracht. Auch die unterschiedlichen Erzählstränge sind gut strukturiert und man verzettelt sich nicht beim Lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte unvorhersehbar war. Mit einigen Sachverhalten hätte ich so gar nicht gerechnet. Wer jetzt allerdings denkt, dass es eher ein Märchen ist und sich sehr viel um die Meerjungfrau dreht, irrt sich. Die kommt in dieser Geschichte eher nebenher daher. Das sollte man schon wissen, finde ich. Das kommt mir im Klappentext alledings zu kurz und deswegen gibt es von mir 4 Sterne.
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Das wunderschöne Cover und der Titel des Buches haben sofort mein Interesse daran geweckt. Von dem Autor hatte ich bis jetzt noch nichts gehört.
Der Schreibstil ist sehr prickelnd und angenehm zu lesen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Die Charaktere sind teilweise recht …
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Das wunderschöne Cover und der Titel des Buches haben sofort mein Interesse daran geweckt. Von dem Autor hatte ich bis jetzt noch nichts gehört.
Der Schreibstil ist sehr prickelnd und angenehm zu lesen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Die Charaktere sind teilweise recht gegensätzlich, dies gibt dem Buch noch so das gewisse etwas. Mir ist nur sehr selten gelungen Mr. Hancock und seine Beweggründe richtig ein zu schätzen. Angelica ist auch teilweise sehr sonderbar, dennoch hat sie relativ schnell meine Sympathie bekommen.
Zur Geschichte, Jonah Hancock erhält von seinem Kapitän von einer Fahrt eine tote Meerjungfrau. Diese wird zur absoluten Kuriosität in London und verhilft dadurch Mister Hancock zu Reichtum und Ansehen. Doch ist das nicht alles, was das Vorhandensein der Meerjungfrau, vermag.
Ein absolut geniales Buch, das mich wirklich gefesselt hat und mir eine sehr schöne Lesezeit ermöglicht hat. Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen und werde mir den Autor für zukünftige Bücher vormerken. Die Geschichte ist wirklich sehr fantasievoll und prickelnd.
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„Sie denken an uns, selbst wenn wir weit weg sind. Sie bilden sich ein, uns zu sehen. Sie erzählen sich Geschichten über uns“.
Geschichten hat Jonah Hancock natürlich schon über Meerjungfrauen gehört. Umso größer die Überraschung, dass sein …
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„Sie denken an uns, selbst wenn wir weit weg sind. Sie bilden sich ein, uns zu sehen. Sie erzählen sich Geschichten über uns“.
Geschichten hat Jonah Hancock natürlich schon über Meerjungfrauen gehört. Umso größer die Überraschung, dass sein Handelsschiff mit einer echten Meerjungfrau von der großen Fahrt zurückkehrt. Während er noch darüber nachsinnt, wie er den Verlust der teuren Anschaffung auch nur ansatzweise bereinigen kann, steht auch die junge Angelica Neal vor Geldsorgen. Bisher hat sie ihr Leben als Liebchen eines reichen Mannes bestritten, nur hat der leider unlängst ins Gras gebissen.
Was habe ich diesen Roman genossen! Die junge Autorin hat mit ihrem Debut mein Leserherz gewonnen und das liegt nicht nur an der außergewöhnlichen Geschichte, sondern auch an ihrem Erzählstil. Das 18te Jahrhundert wird in kräftigsten Farben gemalt, die Beschreibungen geben ein dreidimensionales Bild ab und ich habe mich sehr schnell in Hancocks Büro heimisch gefühlt, in Angelicas Wohnung vom Obst genascht oder in Mrs. Chappells Bordell die Dekadenz bestaunt. Die Autorin lässt sich Zeit eine stabile Atmosphäre aufzubauen, so dass sich die Geschichte langsam und natürlich entwickeln kann. Ich brauche keine actionlastige Story, wer da einen anderen Geschmack hat, dem wird die letzte Reise der Meerjungfrau nicht stürmisch genug sein; für mich war das Tempo perfekt. Sehr gut gefallen haben mir auch die Charaktere, die bei weitem keine 08/15-Pappkameraden waren. Der Fokus liegt mal auf Jonah, mal auf Angelica, was Einblicke in zwei völlig unterschiedliche Lebensweisen jener Zeit bringt. Die beiden sind grundverschieden und gerade diese Gegensätze machen den Reiz aus (was Jonah manchmal an Energie fehlt, hat Angelica wiederum im Überfluss). Gemocht habe ich beide, auch wenn so jeder seine Fehlerchen hat. Aber nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch kleine Nebendarsteller (ich liebe Hancocks Nichte Sukie) haben sich sehr gut ins Gesamtbild eingefügt, sodass die Geschichte sehr rund geworden ist. Die Meerjungfrau bleibt ein mysteriöses Kuriosum, und als Leser wird die eigene Fantasie immer wieder mit einem durchgehen. Obwohl oft in Geschichten thematisiert, hat die Autorin diesen Wesen doch noch ein neues Gesicht verpassen können. Die Handlung entwickelt sich unvorhersehbar, ist manchmal spannend, oft auf feine Art und Weise witzig und schlägt doch auch ernste Töne an. Rundum gelungen also.
Mir hat dieser Roman ausnehmend gut gefallen und ich bin sehr froh, dass die Autorin bei ihrer Tätigkeit im Britischen Museum über eine „echte“ Meerjungfrau gestolpert ist und so zu diesem Roman inspiriert wurde. Was hätten wir ansonsten für eine gute Story verpasst ; )
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Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hatte mich mit Titel und Klappentext eigentlich schon am Haken. Und die Leseprobe offenbarte, dass hier ein ungewöhnliches und ungewöhnlich schön geschriebenes Buch auf mich wartet. Meine Erwartungen wurden gleich in mehrfacher Hinsicht voll …
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Die letzte Reise der Meerjungfrau“ hatte mich mit Titel und Klappentext eigentlich schon am Haken. Und die Leseprobe offenbarte, dass hier ein ungewöhnliches und ungewöhnlich schön geschriebenes Buch auf mich wartet. Meine Erwartungen wurden gleich in mehrfacher Hinsicht voll und ganz erfüllt.
Mr. Hancock, ein angesehener Londoner Händler lebt in seiner Komfortzone und auch ein bisschen in der Vergangenheit, bevor die Frau ihm gestorben ist. Seine Nichte Sukie führt ihm mit Herzblut und Übermut den Haushalt. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis einer seiner Kapitäne von einer Reise ein ungewöhnliches Exemplar einer angeblichen Meerjungfrau mitbringt. Der Händler versucht, mit der Neugierde seiner Mitmenschen Geld zu machen und stellt das Exponat aus. Schon bald ruft das eine geschäftstüchtige Puffmutter auf den Plan, die den Run auf die Meerjungfrau für ihre eigenen Geschäftszwecke nutzen will. Dort lernt Hancock die Kurtisane Angelica kennen und entbrennt in ungeahnter Leidenschaft. Die junge Dame weiß, was sie will und verlangt als Beweis seiner Liebe eine lebende Meerjungfrau.
Das Buch besticht nicht nur durch die Sprache, die tatsächlich ein Genuss ist, sondern auch durch viele facettenreiche Charaktere und eine Handlung, die vor allem von den Entwicklungen der Personen lebt und ein ums andere Mal mit interessanten und ungewöhnlichen Geschehnissen und Beschreibungen zu überraschen weiß.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Londoner Gesellschaft werden klug und auf eine feine Art geschildert. Die Meerjungfrau setzt durch ihr bloßes Erscheinen eine Spirale in Gang, der sich alle, die näher in Kontakt mit ihr kommen, nicht entziehen können. Dabei geht es nicht nur um das große Geld. Hancocks scheinbar eingeschlafenes Seelenleben kommt gehörig durcheinander und die unterschiedlichen Wünsche und Träume der Huren harmonieren nicht unbedingt immer mit seinen Plänen.
Imogen Hermes Gowar gelingt ein ungewöhnliches, bildreiches Buch, welches auf langsame und fast bedächtige Art von großer Aufregung und gewaltigen Umbrüchen erzählt. Der Wunsch danach, die Meerjungfrau wäre echt und es gäbe auch eine lebende zu finden, zieht sich auch beim Lesen durch die Geschichte und die Autorin gibt den Akteuren und dem Leser scheinbar gerne, was er sich wünscht und manchmal zeigt sie ihm auch erst im Laufe der Geschehnisse, was er eigentlich braucht und wünscht.
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London 1785: Der verwitwete Mr. Hancock bekommt bei der Rückkehr eines Kapitäns eine seltsame Kreatur, die eine Meerjungfrau sein soll. Als Ausstellungsobjekt bringt sie ihm eine Menge Geld ein und bekommt damit auch die Aufmerksamkeit einflussreicher Leute. Über die Kupplerin Mrs. …
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London 1785: Der verwitwete Mr. Hancock bekommt bei der Rückkehr eines Kapitäns eine seltsame Kreatur, die eine Meerjungfrau sein soll. Als Ausstellungsobjekt bringt sie ihm eine Menge Geld ein und bekommt damit auch die Aufmerksamkeit einflussreicher Leute. Über die Kupplerin Mrs. Chappell lernt er die Prostituierte Angelica Neal kennen, die etwas von ihm fordert, was er ihr kaum geben kann: Eine eigene Meerjungfrau... .
Imogen Hermes Gowar hat hier einen ungewöhnlichen Roman geschrieben, indem sie das historische London im 18. Jahrhundert und vor allem dessen Gesellschaft darstellt und einige wenige fantastische Elemente eingebaut hat.
Anders als der Titel des Buches verspricht, kommt die Meerjungfrau im Buch etwas zu kurz und spielt fast nur im Hintergrund eine tragende Rolle. Jedoch hat mir gut gefallen, wie selbstverständlich das Wesen in die Geschichte eingearbeitet worden ist. Man vergisst beim lesen zwar nicht, dass es eigentlich keine Meerjungfrauen gibt, aber Frau Gowar schafft es dennoch, sie glaubhaft darzustellen.
Mit Mr. Jonah Hancock hat die Handlung einen besonderen und wie ich finde, außergewöhnlichen Protagonisten. Er wirkt zwar gerade am Anfang etwas seltsam und oft hielt ich ihn für naiv, aber im Laufe der Handlung zeigt sich immer wieder, dass er die richtigen Entscheidungen treffen kann, auch wenn dabei etwas unbeholfen vorgeht.
Angelica konnte ich dagegen lange nicht einschätzen und konnte nicht so recht mit ihr warm werden. Man merkt aber gerade zum Ende des Buches, dass sie doch eine Entwicklung durchgemacht hat und in der Lage ist, sich selbst, Mr. Hancock und auch mich als Leserin zu überraschen.
Imogen Hermes Gowar schreibt unglaublich stilsicher und gut lesbar. Ihr ist ein interessantes Gesellschaftsporträit des 18. Jahrhunderts gelungen, wobei sie aus meiner Sicht den Fokus der Geschichte viel zu sehr auf Bordelle und somit auf Prostitution lenkt. Manchmal wird die Handlung dadurch so obszön und grotesk, dass ich das Buch schon zur Seite legen wollte.
Insgesamt ist ,,Die letzte Reise der Meerjungfrau oder wie Jonah Hancock über Nacht zum reichen Mann wurde" ein spannender historischer Roman, indem die Meerjungfrau den Leuten im Buch, als auch den Lesern gleichermaßen vorenthalten wird. Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe, konnte mich die Geschichte doch letztendlich überzeugen und unterhalten. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.
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