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Die letzten Jahre der DDR:Der Roman »Die Freiheit so nah« erzählt eine wahre Geschichte um lebenslange Freundschaft und bittersten Verrat.Eine Beerdigung führt 2016 den Rostocker Kay und seine Clique aus Schulzeiten wieder zusammen. Erinnerungen werden wach: an die unbeschwerte Jugend Anfang der 80er Jahre, aber auch an geplatzte Träume und die Enge des DDR-Systems.Die acht Freunde galten als unzertrennlich, vertrauen einander zutiefst - bis der erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet wird. Weitere Festnahmen folgen und bald taucht der Verdacht auf, dass der Verrät...
Die letzten Jahre der DDR:
Der Roman »Die Freiheit so nah« erzählt eine wahre Geschichte um lebenslange Freundschaft und bittersten Verrat.
Eine Beerdigung führt 2016 den Rostocker Kay und seine Clique aus Schulzeiten wieder zusammen. Erinnerungen werden wach: an die unbeschwerte Jugend Anfang der 80er Jahre, aber auch an geplatzte Träume und die Enge des DDR-Systems.
Die acht Freunde galten als unzertrennlich, vertrauen einander zutiefst - bis der erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet wird. Weitere Festnahmen folgen und bald taucht der Verdacht auf, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu suchen ist. Kay, dem das Seefahrtsbuch und damit die Berufsperspektive genommen wurde, beschließt, mit den zwei verbliebenen Freunden über die Ostsee zu entkommen. Doch dann geschieht das Unfassbare ...
Bewegend und hochspannend fängt A. A. Kästners zeitgeschichtlicher Roman die besondere Atmosphäre in den letzten Jahren der DDR ein und stellt die Frage, unter welchen Umständen eine schwere Schuld vergeben werden kann - oder ob manche Taten unverzeihlich bleiben.
»Eine berührende Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit« Romy Fölck
Die wahre Geschichte beruht auf der Biografie des Ehemanns der Autorin.
Der Roman »Die Freiheit so nah« erzählt eine wahre Geschichte um lebenslange Freundschaft und bittersten Verrat.
Eine Beerdigung führt 2016 den Rostocker Kay und seine Clique aus Schulzeiten wieder zusammen. Erinnerungen werden wach: an die unbeschwerte Jugend Anfang der 80er Jahre, aber auch an geplatzte Träume und die Enge des DDR-Systems.
Die acht Freunde galten als unzertrennlich, vertrauen einander zutiefst - bis der erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet wird. Weitere Festnahmen folgen und bald taucht der Verdacht auf, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu suchen ist. Kay, dem das Seefahrtsbuch und damit die Berufsperspektive genommen wurde, beschließt, mit den zwei verbliebenen Freunden über die Ostsee zu entkommen. Doch dann geschieht das Unfassbare ...
Bewegend und hochspannend fängt A. A. Kästners zeitgeschichtlicher Roman die besondere Atmosphäre in den letzten Jahren der DDR ein und stellt die Frage, unter welchen Umständen eine schwere Schuld vergeben werden kann - oder ob manche Taten unverzeihlich bleiben.
»Eine berührende Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit« Romy Fölck
Die wahre Geschichte beruht auf der Biografie des Ehemanns der Autorin.
A.A. Kästner wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie seit 1994 in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als promovierte Psychotherapeutin mit eigener Praxis selbstständig machte. Bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Kriseninterventionsteam des DRK lernte sie ihren heutigen Ehemann, den Hauptkommissar der Wasserschutzpolizei Andreas Kästner kennen, auf dessen Leben der Roman basiert. Unter dem Namen Angélique Mundt hat sie bislang vier Romane und ein Sachbuch verfasst, die im btb Verlag erschienen sind.
Produktdetails
- Verlag: Droemer/Knaur
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 335
- Erscheinungstermin: 1. September 2023
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 135mm x 27mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783426309414
- ISBN-10: 3426309416
- Artikelnr.: 67765196
Herstellerkennzeichnung
Droemer Taschenbuch
Maria-Luiko-Straße 54
80636 München
produktsicherheit@droemer-knaur.de
"Ein Stück lebendig erzählter Geschichte zu Zeiten des getrennten Deutschlands" Radio Mühlheim 20231015
Lange habe ich gezögert, ob ich wieder ein Buch lesen soll, das in der ehemaligen DDR spielt. Die DDR ist Teil der deutschen Geschichte, und sie existierte über vierzig Jahre lang. Die meisten Bücher, die ich über die Zeit der deutsch-deutschen Teilung gelesen habe, spielen zur …
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Lange habe ich gezögert, ob ich wieder ein Buch lesen soll, das in der ehemaligen DDR spielt. Die DDR ist Teil der deutschen Geschichte, und sie existierte über vierzig Jahre lang. Die meisten Bücher, die ich über die Zeit der deutsch-deutschen Teilung gelesen habe, spielen zur Zeit des Mauerbaus. „Die Freiheit so nah“ spielt Mitte/Ende der 1980er Jahre, also nur wenige Jahre vor dem Mauerfall.
Die Autorin erzählt die Geschichte ihres Ehemannes Andreas, der im Buch Kay genannt wird. Kay ist Teil einer Jungen-Clique, die acht Freunde, das sind neben Kay Sascha, Juri, der Prof, Oliver, die Zwillinge Alexander und Ricksen und Hannes. Sie sind seit der ersten Klasse befreundet und leben in Rostock. Alle, aber ganz besonders Kay, träumen von der großen weiten Welt. Kays Vater war Seemann und hat in ihm die Liebe zum Meer und die Sehnsucht nach fremden Ländern geweckt. Kay schafft es und schließt erfolgreich eine Ausbildung zum Seemann ab, doch bereits nach seiner ersten Reise nach Lateinamerika wird ihm sein Seefahrtsbuch entzogen und sein Berufsleben findet ein jähes Ende. Dann wird er auch noch von seiner Freundin und dem Prof tief enttäuscht.
Von da an geht es in seinem Leben bergab, die einzigen Lichtblicke sind die Treffen mit seinen Freunden in der Kneipe, die Saschas Vater gehört. Kay grübelt tage- und nächtelang darüber nach, warum ihm das Seefahrtsbuch entzogen wurde, und wer ihn bei der Stasi denunziert hat. In der Clique wird oft über eine Flucht in den Westen gesprochen, manch einer überlegt, die Stasi herauszufordern, um ins Gefängnis zu kommen und anschließend von der Bundesrepublik freigekauft zu werden.
Die Geschichte wird aus Kays Perspektive erzählt, der Schreibstil ist angenehm und flüssig, ich hatte anfangs Schwierigkeiten, die acht Jungs zuzuordnen und auseinanderzuhalten. Im Großen und Ganzen mochte ich das Buch und empfehle es allen, die sich für das Leben in der DDR in den 1980ern interessieren. Besonders interessant ist es sicherlich für Zeitzeugen, die wie Kay und seine Freunde unter dem DDR-Regime gelitten haben.
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Seit der ersten Klasse in den 70er Jahren in Rostock sind Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha unzertrennliche Freunde! Sie gehen durch dick und dünn und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Als Anfang der 80er Jahre die Schulzeit beendet ist …
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Seit der ersten Klasse in den 70er Jahren in Rostock sind Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha unzertrennliche Freunde! Sie gehen durch dick und dünn und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Als Anfang der 80er Jahre die Schulzeit beendet ist und jeder in einen Beruf gezwungen wird, fängt alles leicht an zu bröckeln. Es gibt Partnerinnen, die die wenige Zeit in Anspruch nehmen und somit die Freundschaft der Jungen ein wenig auf Eis legen. Kay hat bei der Schifffahrt angeheuert und lebt seinen Traum. Doch von einem Tag auf dem anderen verliert er seinen Job, weil die Stasi ihn auf dem Kieker hat! Wer hat ihn denunziert und warum? Das Leben in der DDR wird zunehmend schwieriger und die ersten Fluchtpläne werden geschmiedet. Doch auch die sind nicht sicher Umdenken bei einem mit Inhaftierung.
In einer zweiten Zeitebenen 2016 treffen die mittlerweile erwachsenen Männer wieder aufeinander. Trauriger Anlass ist eine Beerdigung. Doch an diesem Abend kommen viele Tatsachen auf den Tisch, was die noch bestehende, lose Freundschaft auf ein ganz harte Bewährungsprobe stellt.
Mich hat dieses Buch teilweise erschüttert und teilweise die Augen geöffnet. Einiges war mir bekannt, das ich Verwandtschaft in der DDR hatte. Aber vieles war mir erschreckend neu.
Wer sich mit der für ihn unbekannten Geschichte der DDR auseinandersetzen möchte, den kann ich dieses Buch empfehlen.
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spannende Lebens- und Zeitgeschichte
Es ist Anfang der 80er Jahre in Rostock als sich eine Gruppe von Freunden zusammenfindet, die bis zum heutigen Tag in losem Kontakt zueinander stehen. Die meisten von ihnen kennen sich aus der Grundschule. Aber der Grund für ihre lange Verbundenheit sind …
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spannende Lebens- und Zeitgeschichte
Es ist Anfang der 80er Jahre in Rostock als sich eine Gruppe von Freunden zusammenfindet, die bis zum heutigen Tag in losem Kontakt zueinander stehen. Die meisten von ihnen kennen sich aus der Grundschule. Aber der Grund für ihre lange Verbundenheit sind verschiedene geteilte Erfahrungen, die für alle jeweils eine Zäsur ihres bisherigen Lebenswegs bedeuteten. Gemein scheint fast allen zu sein, dass sie sich ein Leben in der Enge der DDR nicht vorstellen können und das Land verlassen wollen, es folgen mehrere „Ausreise“-Versuche bis hin zum Ausreiseantrag. Ihren Höhepunkt findet die Geschichte allerdings in einem erschütternden Verrat durch ein Mitglied der Gruppe. Erzählt wird alles aus Sicht von Kay, der Hauptfigur des Romans, es ist seine Geschichte.
Es brauchte für mich die ersten 80+ Seiten, um in die Geschichte hineinzukommen. Dann aber hat sie mich wirklich gepackt und ich habe das Buch an einem Wochenende ausgelesen. Gerade im letzten Drittel konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen – so spannend waren die Handlung und das Finale.
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Real existierender Sozialismus
Ossis und Wessis, Hüben und Drüben, Begriffe mit denen ich groß geworden und die geblieben sind. Werden diese mal verschwinden?
Manche Worte werden bleiben, wenigstens in der Generation welche den Sozialismus noch real mitbekommen haben. Vielleicht …
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Real existierender Sozialismus
Ossis und Wessis, Hüben und Drüben, Begriffe mit denen ich groß geworden und die geblieben sind. Werden diese mal verschwinden?
Manche Worte werden bleiben, wenigstens in der Generation welche den Sozialismus noch real mitbekommen haben. Vielleicht ist mein Jahrgang der 1971er noch einer der vieles bewusst miterlebt hat und verhältnismäßig wenig miterlitten hat. Bei mir war es als spät Christ gewordener, dass ich nicht Abi machen und studieren konnte. Also habe ich meinen Facharbeiter Polstertechnik gemacht. Mai 1989 habe ich mich für die Einheiten der Bausoldaten beim Kreiswehrersatzamt Mittweida gemeldet. Ein Jahr später im Mai 1990 stand ich vor fast den selben Leuten die wesentlich freundlicher von anderen Zeiten sprachen und mir Zivildienst anboten. Danach habe ich auch ohne Abi studieren können, aber das ist eine andere Geschichte. Manche Fachschule wurden zu Hochschulen, ja, war spannend. Falsche Freunde mit „großen Ohren“ die nicht sichtbar, nicht äußerlich waren kenne ich auch. Damals als Vermutung. Wer das Spitzelsystem der DDR kennt und hier gelebt hat, weiß auch um die beängstigende Macht der Stasi. Hier könnte man Thriller schreiben, warum „Jemand“ eingetreten ist, zum spitzeln sich hat breitschlagen lassen. Es wurde gedroht Familienangehörige wegzusperren, Jugendliche in den Jugendwerkhof, Kinder ins Heim oder Freigabe zur Adoption, Ehepartner Bautzen 2. Alles keine guten Zukunftsaussichten für die gesamte Familie. Ich wohne jetzt in der Nähe von Bautzen und kann nur empfehlen die Gedenkstätte Bautzen 2 (kostenlos, auch die Führungen) sich einmal anzusehen. Man redet anders über die Zeit und nicht so schnell „Ich hätte auf jeden Fall anders reagiert!“ Ich sage oft, dass ich dankbar bin, nie in diese Erpressersituation gekommen zu sein. Es war die Gnade der späten Geburt.“ Warum ich soviel von mir erzähle? Ich möchte wenig über das Buch von A. A. Kästner Spoilern, welche hier vor allem die Geschichte ihres Mannes verarbeitet. Das macht sie bewegend und mich hat das Buch aufgewühlt, an vieles Erinnert. Es ist ein so wichtiges Zeitzeugenbuch. Vielen, vielen Dank. Am Anfang hatte ich die Frage gestellt ob die Begriffe irgendwann mal verschwinden, die Trennen und zu Unverständnis führen. Ich denke, wenn es uns gelingt ein „Stück in den Schuhen des Anderen zu laufen“, uns Mühe geben, Vorurteilsfrei zu Lesen und Beweggründe auch der Ängstlichkeit (vor der Stasi, dem DDR-Staat) des Anderen akzeptieren zu können, ist vieles gewonnen.
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Freundschaft und Verrat
„Die Freiheit so nah“ und doch ist sie so weit entfernt. Acht Freunde sind sie, seit Kindertagen unzertrennlich und nach wie vor eine eingeschworene Gemeinschaft - für jeden einzelnen würden sie ihre Hand ins Feuer legen. …
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Freundschaft und Verrat
„Die Freiheit so nah“ und doch ist sie so weit entfernt. Acht Freunde sind sie, seit Kindertagen unzertrennlich und nach wie vor eine eingeschworene Gemeinschaft - für jeden einzelnen würden sie ihre Hand ins Feuer legen. Während ihrer Jugendzeit hin zum Erwachsensein begleite ich sie ein Stück ihres Weges, es sind die 80er Jahre. Sie sind ganz normale Jugendliche mit ihren Träumen und ihren Sehnsüchten, jedoch ist ihre Heimat auf der falschen Seite der Grenze, sie sind in der Enge des DDR-Systems gefangen.
Kay ist einer davon, es ist seine Geschichte. Er erinnert sich und lässt uns auch einen Blick in sein Fotoalbum werfen, das Cover zeigt ein Bild aus jenen Tagen und auf den Klappeninnenseiten sind noch mehr von der Rostocker Clique zu finden. Sie hatten nicht viel, aber ein paar Tage am Warnemünder Strand konnten sie sich doch leisten. Im Zelt oder in der Hängematte waren sie glücklich, sie kannten ja nichts anderes. Die indische Reisegruppe nannten sie sich, sie waren übermütig, Alkohol auch für sie erschwinglich und wie alle jungen Leute mochten sie Musik. Rockige, westliche, verbotene Musik. Es waren einfache Dinge, die ihnen nicht erlaubt waren. Kay träumte davon, als Seemann um die Welt zu schippern und beinahe wäre sein Traum auch Wirklichkeit geworden. So einige Fahrten hat er schon machen dürfen, aber plötzlich hieß es: Abmustern. Warum? Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Auch andere in der Clique hatten mit Repressalien von Staats wegen zu kämpfen, einige von ihnen wurden gar weggesperrt. Seit jeher schwärmten sie von der unendlichen Freiheit - tun und lassen können, wonach ihnen der Sinn stand. Schon allein solche Gespräche waren gefährlich, Spione gab es in diesem Unrechtssystem zuhauf. Aber wer hat ein Interesse an ein paar jungen Kerlen? Bald kam der Verdacht auf, dass nur ein Insider all diese eigentlich harmlosen Infos haben konnte. War es gar einer von ihnen?
Lange habe ich kein so intensiv empfundenes Buch mehr gelesen. Der Roman nach einer wahren Geschichte ist mir sehr nahe gegangen. Als Kind des Westens wusste ich zwar von den üblen Machenschaften des Staatsapparats, der seine Bürger drillt, sie zu Spitzeln macht. Sie hatten linienkonform zu sein, mussten liefern. Einmal drin im System, gab es kein Zurück mehr. Nicht nur einmal fragte ich mich, wie weit man sinken muss, um seine Freunde, seine Familie, seine nächste Umgebung zu verraten. Ich werd das wohl nie verstehen können.
A. A. Kästner war direkt an der Quelle, ihr Ehemann, auf dessen Leben dieser Roman basiert, war einer von ihnen. Sie hat seine wahre Geschichte in einer gut lesbaren Form kurzweilig und spannend wiedergegeben. Von der ersten Seite an war ich dabei, sie hat mich regelrecht ans Buch gefesselt. Und ich hab das gerne zugelassen. Zwischendurch nimmt sie mich immer mal wieder mit nach Rostock-Parkentin ins Jahr 2016. Dort trifft sich der Rest der indischen Reisegruppe, um einen von ihnen zu betrauern. Bis zuletzt rätsle ich, wer dies sein könnte. Auch weiß ich erst am Ende um den Verräter. Diese Person hat sich gut getarnt, auch ich konnte ihn die ganze Geschichte über nicht zuordnen.
„Die Freiheit so nah“ ist ein Buch, das viele Emotionen frei setzt. Ein Buch, das ich unbedingt weiterempfehle, es zu lesen lohnt sich.
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Der Tatsachenroman „Die Freiheit So Nah“ der Autorin A.A. Kästner handelt von der Freundschaft einer achtköpfigen Jugendgruppe zu DDR – Zeiten und dem jeweiligen Werdegang der einzelnen Freunde.
Zunächst wird von der Beerdigung einer erst einmal unbekannten Person …
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Der Tatsachenroman „Die Freiheit So Nah“ der Autorin A.A. Kästner handelt von der Freundschaft einer achtköpfigen Jugendgruppe zu DDR – Zeiten und dem jeweiligen Werdegang der einzelnen Freunde.
Zunächst wird von der Beerdigung einer erst einmal unbekannten Person geschrieben, zu deren Urnenbeisetzung auf einem privatem Grund alle Freunde 27 Jahre nach dem Mauerfall zusammenkommen. Auch der natürlich unbeliebte, ja sogar gehasste Verräter ist unter ihnen.
Zurückschwenkend in die DDR Zeit beginnt die Autorin in einem hervorragenden Schreibstiel die Lebensgeschichte einer Jugendgruppe, der „Indischen Reisegruppe“, zu schreiben. Beginnend mit dem Schulabschluss, über das Berufsleben, das Familiengründen bis hin zum Fluchtgedanken wird hier der Tatsachenroman so verfasst, dass sich der Leser haargenau vorstellen kann, wie es sich in der DDR hat leben lassen, nämlich unter ständiger Angst und Misstrauen seinem Gegenüber. Die Zermürbung durch Stasi Beamte während mehreren Verhören lässt einen nur erahnen, was sich früher in der DDR abgespielt haben muss.
Im Gegensatz hierzu muss man sagen, dass der Zusammenhalt der „Indischen Reisegruppe“ höchste Priorität hatte. Eben richtige Freundschaft bis weit nach dem Mauerfall obwohl es einen Spitzel unter ihnen gab. Dieser Spitzel wird durch die Autorin gekonnt am Ende des Romans „verraten“. Genauso verhält es sich mit dem Verstorbenen, bei dessen Beisetzung sich die Gruppe trifft.
Der Tatsachenroman hat mich förmlich in seinen Bann gerissen. Zum Einen, weil er richtig klasse geschrieben ist und zum Anderen, weil ich mich in die Zeit versetzen konnte und zum Teil mit gelitten habe. Ich wohne seit 16 Jahren als „Wessi“ in Thüringen und muss sagen, die Zeiten der DDR sind noch lange existent. Das damals herrschende Misstrauen gegenüber der Mitmenschen gibt es immer noch, genauso das Denunziantentum. Leider, leider, leider. Man muss hier extrem aufpassen, zu wem man was sagt. So richtig trauen kann man hier keinem. Und das ist schade. Auch haben hier die „Wessis“ keinen leichten Stand. Zum Teil bekommt man offen gesagt, dass man sich die DDR zurück wünsche. Sicherlich gab es das Eine oder Andere, was bestimmt zu DDR Zeiten nicht schlecht war. Aber die Masse an Gutem nach dem Mauerfall überwiegt. Die DDR war nun mal ein Unrechtsstaat. Das muss man sich immer vor Augen halten.
Einen so spannenden Tatsachenroman zu verfassen, da gehört schon sehr viel Klasse dazu. Vielen Dank dafür.
Von mir eine glasklare Leseempfehlung und 5 Sterne. Wenn ich könnte, würde ich mehr Sterne vergeben.
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Es gab nur wenige Denunzianten, aber ihre Zahl genügte, um unbeschreibliches Unglück über die Menschen zu bringen.“ Fritz Wöss
Kay muss 2016 Abschied nehmen von einer lieben Freundin und ihr die letzte Ehre erweisen. Das Zusammentreffen mit seiner alten Clique …
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Es gab nur wenige Denunzianten, aber ihre Zahl genügte, um unbeschreibliches Unglück über die Menschen zu bringen.“ Fritz Wöss
Kay muss 2016 Abschied nehmen von einer lieben Freundin und ihr die letzte Ehre erweisen. Das Zusammentreffen mit seiner alten Clique reißt alte Wunden auf, weckt Erinnerungen und lässt seine Gedanken immer wieder zurück schweifen. Aus der unbeschwerten Kinderclique ist im Verlauf der Jahre eine eingeschworene Gemeinschaft geworden, die sich zwar mit den Umständen in der DDR nie wirklich ganz arrangiert, aber trotzdem zusammengehalten hat wie Pech und Schwefel. Erst als die Zeichen immer deutlich werden, die Repressalien der Stasi um sich greifen und die Clique direkt betroffen ist, macht sich Kay seine Gedanken. Kann es wirklich sein, dass einer aus den eigenen Reihen ein Verräter ist ? Als Kay seine Flucht plant, kommt alles anders....
"Die Freiheit so nah" erzählt in sehr eindringlichen Worten aus der Sicht von Kay, wie sich ein Leben als junger Mensch in der DDR angefühlt hat. Der Staat hat seine Augen und Ohren überall und der Machtapparat Stasi tut alles dafür, schon in der Schule die Grundsteine zum Denunziantentum zu legen. Eine Machtausübung, die im Kreis der "indischen Reisegruppe" unvorstellbar ist und doch trifft sie zu.
A.A.Kästner schildert in ihrem Roman die Ereignisse nach wahren Begebenheiten so authentisch und überzeugend, dass sie Leser;innen das Gefühl erhalten, direkt an Kays Seite zu stehen und alles hautnah mitzuerleben. Der Gruß der FdJ "Freundschaft" wird zum Sinnbild für die Clique und so steht auch einer für den anderen ein, kämpft gemeinsam mit den Jungs für die Verwirklichung von Träumen und Wünschen und doch stoßen sie immer wieder an Grenzen. Sei es politisch, persönlich, physisch oder psychisch.
Mit der Erzählstimme Kay wird das Buch unglaublich intensiv und es sind seine ganz persönlichen Erinnerungen und Eindrücke, die sich manchmal bleischwer auf die Seele legen. Es fällt, auch 34 Jahre nach Grenzöffnung, wohl den meisten nicht leicht, all das zu begreifen, was im Namen der Stasi an Verbrechen, Verrat und Verunsicherung geschehen ist.
Der Roman beleuchtet eine fast unerschütterliche Freundschaft, die auch die guten Seiten eines Lebens in der DDR aufzeigt, aber dennoch immer wieder deutliche Worte in Bezug auf Misswirtschaft, Unzufriedenheit und Verrat enthält. Ein Stück deutscher Geschichte, die zum Nachdenken, Diskutieren und Innehalten anregt und aufzeigt, dass Freundschaft nicht alles verzeihen kann, da das persönliche Unglück einfach zu schwer wiegt
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So viele zerstörte Träume, so viel Hoffnung
Die Literatur, die Schriftsteller, die Sachbuchautoren, viele beschäftigen sich mit der Geschichte, ich lese viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Flucht, Vertreibung, aber die Thematik, die uns heute zeitlich sehr viel …
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So viele zerstörte Träume, so viel Hoffnung
Die Literatur, die Schriftsteller, die Sachbuchautoren, viele beschäftigen sich mit der Geschichte, ich lese viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Flucht, Vertreibung, aber die Thematik, die uns heute zeitlich sehr viel näher liegt, die kommt noch sehr selten vor in Romanen. Die begrenzte Zeit der DDR von 1949 bis 1989 aber ist mit all ihren Merkwürdigkeiten, mit der für die dort lebenden Menschen einengenden und freiheitsfeindlichen Politik noch immer ein recht blinder Fleck. Umso mehr wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, denn ich habe meine Kindheit und Jugend bis hin zum 35. Lebensjahr in Ostberlin erlebt. Ich kenne den „real existierenden Sozialismus“ und ich habe die Diktatur der Arbeiterklasse erlebt. Nicht alle Rückblicke erscheinen mir da im goldenen Licht.
Ich dachte, ich würde dieses Buch schnell durchlesen können, aber im Gegenteil, ich blieb immer wieder stecken, nicht weil ich es nicht mochte, sondern weil jede Seite bei mir Gedanken, Erinnerungen, Wehmut, Erschütterung getriggert hat. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, die absonderlichsten Momente fielen mir ein. Und ich dachte an die Menschen, die vielleicht durch meinen Vater, der KGB- und Stasimann war, gelitten haben oder geschädigt wurden. Ich wuchs ohne diesen Vater auf, erst 2011 begann ich, sein Leben zu erforschen, seine Biografie zu schreiben und auch seine Stasiakten einzusehen, aber das macht das Denken darüber nicht leichter.
So durchlitt ich mit Kay all die Jahre, all seine Niederlagen und Hoffnungen, seine Ausreise, seinen Neuanfang. Wie furchtbar die Entdeckung des Verräters in den eigenen Reihen ist, das kann ich nicht wissen, mir ist so etwas nie passiert, aber es ist auch so, dass ich nicht alles weiß und nun auch nicht mehr wissen will. Genau an diesem Punkt beginnt auch das Schwanken, ist es besser, alles zu erfahren oder lässt man manches lieber ruhen? Ich jedenfalls war froh, dass die Mauer fiel, auch wenn die ersten Jahre danach ein großes inneres Chaos auslösten. Alles wurde anders, am Ende kann ich sagen, alles wurde besser. Ich habe das Gefühl, auch Kay könnte diese Gedanken gehabt haben.
Dass dieses Buch überhaupt entstanden ist, empfinde ich als echtes Geschenk. Es gibt so viele Menschen, die über die DDR-Zeit nichts wissen oder nur oberflächlich damit in Berührung kamen. Hier haben sie Gelegenheit, recht nah an die Wirklichkeit heranzukommen. Und damit meine ich nicht nur junge Leute, die in den Achtzigern oder noch später geboren wurden. Nein, auch die Menschen, die im Wirtschaftswunderland BRD großwurden, haben oft nur rudimentäre Vorstellungen vom Leben in der DDR.
Ich wünsche dem Buch Erfolg und danke der Autorin und ihrem Kay für diese mühevolle und sicher auch schmerzliche Erinnerungsarbeit. Die indische Reisegruppe wird mir in Erinnerung bleiben.
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Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha sind Freunde seit der ersten Klasse in Rostock und gehen zusammen durch dick und dünn, später kommen noch die jeweiligen Partnerinnen dazu. Der Roman setzt mit der Beerdigung eines Mitgliedes der Clique …
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Kay, der Prof, Juri, die Zwillinge Alexander und Ricksen, Oliver, Hannes sowie Sascha sind Freunde seit der ersten Klasse in Rostock und gehen zusammen durch dick und dünn, später kommen noch die jeweiligen Partnerinnen dazu. Der Roman setzt mit der Beerdigung eines Mitgliedes der Clique ein und erzählt anhand von Rückblicken und unterschiedlichen Perspektiven, vorwiegend aus Kays, die Geschichte ihrer Freundschaft ab Juli 1980 bis Dezember 1989.
Die Autorin hat mit diesem Buch einen Teil der bewegenden Lebensgeschichte ihres Mannes wiedergegeben.
Den Einstieg fand ich zunächst schleppend und zäh. Die zahlreichen Protogonisten waren bis auf Kay und den Prof kaum zu unterscheiden und es werden kleinere, wenig spannende Begebenheiten aus der Jugend der Gruppe erzählt. Doch nach einigen Kapiteln wird die Handlung zunehmend packender, als einer der Kumpels in Ost-Berlin verhaftet und im berüchtigten Hohenschönhausen landet...
Die jungen Männer haben Träume, die ihnen jedoch innerhalb des starren Regimes der DDR verwehrt blieben. Die Freiheit erscheint so nah und ist doch fern, sollen sie die Flucht wagen? Aber was würde dann aus der zurückgebliebenen Familie und Freunden werden, welche weitreichenden Folgen müssten diese fürchten?
Dennoch sprechen die Freunde immer wieder über ihre Überlegungen, bis auch Kay seinen Berufstraum beerdigen muss, doch wer hat ihn verraten?
Als sich die "Vorfälle" innerhalb des eingeschworenen Truppe häufen, wird klar, dass unter ihnen, die stets ein Team waren und such seit frühester Kindheit blind vertrauten, ein Denunziant sein muss, doch wer ist es?
"Man hatte ihnen nur beigebracht, nicht aufzufallen, denn der DDR hatte alles ordentlich und gesittet abzulaufen. Seit frühester Kindheit waren sie zur Zurückhaltung und Anpassung ermahnt worden, alles lief auf Normalnull. Kein Wunder, dass sie in den letzten Jahren so oft ihre Grenzen ausgetestet hatten. (...) Kay war nicht länger bereit sich anzupassen. In ihm war etwas zerbrochen." (Zitat S. 144)
Fazit:
Ein Stück lebendig gezählte Geschichte zu Zeiten des durch die Mauer getrennten Deutschlands.
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Ich habe mich vor kurzem mal an ein etwas anderes Buch gewagt, das nicht so ganz in das Genre passt, das ich sonst immer so lese. Ich habe es aber nicht bereut, denn es war echt super spannend. In dem Buch geht es grob gesagt um Jugendliche, die in der DDR leben und von dort flüchten wollen, …
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Ich habe mich vor kurzem mal an ein etwas anderes Buch gewagt, das nicht so ganz in das Genre passt, das ich sonst immer so lese. Ich habe es aber nicht bereut, denn es war echt super spannend. In dem Buch geht es grob gesagt um Jugendliche, die in der DDR leben und von dort flüchten wollen, weil sie die Hoffnung haben, im Westen endlich frei sein zu können. Dieses Vorhaben gestaltet sich allerdings schwieriger als erwartet und nach und nach folgen auch die ersten Verhaftungen. Das Buch wird hauptsächlich von einem der Jugendlichen, nämlich Kay erzählt, jedoch bekommt man auch ab und zu andere Einblicke und zudem gibt es auch Kapitel aus der Gegenwart, in der Kay bei einer Beerdigugng wieder auf seine Freunde trifft.
Obwohl ich zu der Zeit in der das Buch gespielt hat, noch gar nicht auf der Welt war, fand ich es super spannend darüber zu lesen. Ich wusste natürlich aus der Schule, was zu der Zeit so passiert ist, aber es nochmal aus der Perspektive eines Betroffenen zu lesen, war nochmal was ganz anderes. Die Autorin hat nämlich die Geschichte ihres Ehemanns erzählt, was das ganze echt super authentisch gemacht hat. Die Geschichte war auch nicht nur historisch super spannend, sondern auch toll erzählt. Der Alltag der Jugendlichen besteht aus Spionage und offen reden dürfen sie natürlich auch nicht. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, weil alles etwas zäh war. Es wurden super schnell alle Personen vorgestellt, was teilweise etwas verwirrend war. Zudem ist am Anfang auch noch nicht so viel passiert, was aber auch daran lag, dass erstmal in die Geschichte eingeführt werden musste. Nach der Hälfte wurde alles dann aber echt spannend, weil es in der Freundesgruppe einen Verräter zu geben scheint und man total mitfiebert wer es letztendlich ist.
Insgesamt konnte ich von dem Buch trotz anfänglicher Startschwierigkeiten echt viel Geschichtliches mitnehmen und zudem war die Geschichte auch an sich noch echt spannend, weshalb ich das Buch für alle empfehlen kann, die gerne auch historische Romane lesen!
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