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Maria weiß, die Entscheidung ist längst gefallen: Ihr Vater geht mit den vier Brüdern nach Barcelona, sie selbst muss bleiben. Als die einzige Tochter soll sie das verwalten, was nach dem Sommer 1893 vom Weingut La Principal übrig ist. Für sie die Enttäuschung ihres Lebens, für alle anderen im Dorf der Beginn einer neuen Zeit. Denn Maria findet überraschend einen Weg, mit viel Mut und noch mehr Eigensinn verwandelt sie La Principal in das Anwesen von damals und sich selbst in die mächtigste Frau ihrer Heimat, ein Leben lang bewundert, ein Leben lang beneidet. Doch als man am Vorabend ...
Maria weiß, die Entscheidung ist längst gefallen: Ihr Vater geht mit den vier Brüdern nach Barcelona, sie selbst muss bleiben. Als die einzige Tochter soll sie das verwalten, was nach dem Sommer 1893 vom Weingut La Principal übrig ist. Für sie die Enttäuschung ihres Lebens, für alle anderen im Dorf der Beginn einer neuen Zeit. Denn Maria findet überraschend einen Weg, mit viel Mut und noch mehr Eigensinn verwandelt sie La Principal in das Anwesen von damals und sich selbst in die mächtigste Frau ihrer Heimat, ein Leben lang bewundert, ein Leben lang beneidet. Doch als man am Vorabend des Spanischen Bürgerkriegs eine Leiche findet, wird Marias Vermächtnis an die Tochter zu einer gefährlichen Bürde ...
Die Frauen von La Principal ist ein Roman über die Wärme und Kraft der eigenen Heimat. Lluís Llach erzählt darin eine Geschichte von Müttern, von Töchtern und Schwestern, von all denjenigen, die sich hingebungsvoll einer Aufgabe widmen und ihr Glück erkämpfen - ein Lebensglück, das so schillernd und flüchtig bleibt wie der Lichtschein an den Weinhängen ihres Dorfes.
Die Frauen von La Principal ist ein Roman über die Wärme und Kraft der eigenen Heimat. Lluís Llach erzählt darin eine Geschichte von Müttern, von Töchtern und Schwestern, von all denjenigen, die sich hingebungsvoll einer Aufgabe widmen und ihr Glück erkämpfen - ein Lebensglück, das so schillernd und flüchtig bleibt wie der Lichtschein an den Weinhängen ihres Dorfes.
Lluís Llach, geboren 1948, erlangte als Sänger der Nova cançó große Berühmtheit. Sein während der Franco-Diktatur im Pariser Exil entstandener Song L'Estaca gilt als die Hymne der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Llach lebt auf seinem Weingut im katalanischen Dorf Porrera. Die Frauen von La Principal ist sein erster Roman in deutscher Übersetzung.
Produktdetails
- Verlag: Insel Verlag
- Originaltitel: Les dones de la Principal
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 7. März 2016
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 132mm x 32mm
- Gewicht: 466g
- ISBN-13: 9783458176725
- ISBN-10: 3458176721
- Artikelnr.: 44110510
Herstellerkennzeichnung
Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG
Torstr. 44
10119 Berlin
www.suhrkamp.de
+49 (030) 740744-0
"Die wunderbare Geschichte dreier Frauen, die sich von den Zwängen ihrer Zeit befreien."
La Vanguardia
La Vanguardia
»Ein episches, geduldiges und in seiner langsamen Erzählweise voller Rückblenden auch sehr schönes Buch über die Stärke der Frauen.« Herbert Heinzelmann Nürnberger Zeitung 20161230
Im Jahre 1893 vermachte Maria Roderichs (die Alte) Vater ihr das Weingut der Principals weil dieser dachte das die Reblaus alles vernichten würde. Er dagegen geht mit seinen 4 Söhnen die alle studieren nach Barcelona. Was der Vater als das beste für Maria sieht, empfindet sie als …
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Im Jahre 1893 vermachte Maria Roderichs (die Alte) Vater ihr das Weingut der Principals weil dieser dachte das die Reblaus alles vernichten würde. Er dagegen geht mit seinen 4 Söhnen die alle studieren nach Barcelona. Was der Vater als das beste für Maria sieht, empfindet sie als Schmach und Gefängnis. Allerdings rettet Maria diese Weingut und kurz darauf verstirbt der Vater und durch diese Erbe kommt es zum Zwist mit ihren Brüdern.
Maria heiratet Narcis den sie eigentlich nicht von Herzen liebt, doch er schenkt ihr eine Tochter Maria Magi die dann auch nach dem Tode ihrer Mutter das Gut weiter führt. Sie fängt auch ein Verhältnis mit Llorenc dem Sohn der Köchin an, der eigentlich schwul ist aber auch gleichzeitig Maria liebt. Obwohl es nicht standesgemäß ist, aber Maria ist total ihn ihn verliebt, lässt ihm aber jede Freiheiten seine Vorlieben auszuleben.
Dann liegt eines Tages ein Sack vor der Gutstüre mit der Leiche von Llorenc´s ehemaligem Geliebten und er wird von Inspektor Recader
verdächtigt.
Meine Meinung:
Diese Familiensaga, so lange sie auch sein mag hat etwas, der Autor schildert das ganze in unterschiedlichen Zeitformen. Wir fangen an im Jahr 1893 bis 2001 als Llorenc seiner Tochter Marie sein Skript zu lesen gibt in dem diese ganze Geschichte enthalten ist. Das schwierigste für mich waren diese viele Marias, den jede weitere Tochter hiess Maria. Nur gut das der Autor einer jeden einen zusätzlichen Namen oder einen eigenen Charakter gab.
Aber ansonsten fand ich das Leben der Frauen sehr interessant, da sie in einer Zeit aufwuchsen wo der Feminismus noch nicht war und trotzdem haben sich diese Frauen gegen die Männer behauptet.
Ein Buch überzeugt durch Feminismus, Homosexualität, Krimi und einen Hauch Erotik.
Das Cover passt für mich jetzt nicht ganz so, hätte mir was anderes gewünscht.
Mich hat der Autor Lluis Llach voll überzeugt, den er hat einen sehr guten Schreibstil der diese Saga auch nie langweilig machte.
Für mich ein gelungenes Erstingswerk.
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Ein wahrhaft gelungenes Buch, von dem ich begeistert war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts herrscht Principal Andreu auf seinem Weingut La Pricipal mit fester Hand. Seine Frau ist gestorben und so lebt er mit seinen 4 Söhnen und Tochter Maria gemeinsam auf dem Gut. Während seine Söhne …
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Ein wahrhaft gelungenes Buch, von dem ich begeistert war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts herrscht Principal Andreu auf seinem Weingut La Pricipal mit fester Hand. Seine Frau ist gestorben und so lebt er mit seinen 4 Söhnen und Tochter Maria gemeinsam auf dem Gut. Während seine Söhne vom Vater gefördert werden und allesamt ein Studium aufnehmen, ist für Maria in dieser Zeit eine Berufsausbildung nicht vorgesehen. Im Jahr 1893 ereilt das Weingut eine schlimme Naturkatastrophe. Die Weinstöcke werden von der Reblaus befallen und vernichtet. Der Vater sieht für sich und seine Söhne keine Zukunft mehr auf dem Weingut und läßt Maria mit der Zofe Ursula zurück und zieht mit seinen Söhnen nach Barcelona. Maria ist voller Zorn, macht sich aber daran, das Weingut zu retten und zu neuer Blüte zu bringen. Durch ihren Ehrgeiz und ihr unermüdliches Handeln wird sie bald hochgeschätzt und geachtet. Sie wird überall nur die Alte genannt. Auch in ihrem Privatleben geht Maria unbeirrt ihren Weg. Sie heiratet nicht etwa einen Weinbauern, sondern einen musisch begabten Mann, der ihr in die Geschäfte des Weingutes nicht hineinredet und sie bewundert ob ihrer Stärke. Die beiden führen eine harmonische Ehe, weil beide ihren eigenen Weg gehen können. Nach Maria der Alten wird deren Tochter Maria und danach auch wieder deren Tochter Maria das Weingut weiterführen. Dreimal Maria brachte immer mal wieder Verwirrung beim Lesen und ich mußte mich besinnen, um welche Maria es gerade ging. Aber bei allen drei Frauen handelte sich um starke Persönlichkeiten, wobei es die Alte wohl am schwersten hatte, sich zu ihrer Zeit als Frau durchzusetzen.
Der Autor hat eine ganz wunderbare und spannungsgeladene Familiengeschichte über drei Generationen hinweg geschrieben. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Geschichte um Familiensinn, Besitztum, Liebe, Eifersucht, Lüge und Betrug, krimineller Handlung, Vergebung und neuer Hoffnung. In einer wunderbaren Sprache eindringlich und spannend geschrieben, hat mich das Buch sehr beeindruckt. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.
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"Die Frauen von La Principal" - das sind drei Generationen von Frauen, die ein großes Weingut in Katalonien führen. Die Erzählung springt zwischen den Zeiten hin und her, wobei die Tatsache, dass die Frauen in jeder Generation Maria heißen, das Verständnis nicht …
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"Die Frauen von La Principal" - das sind drei Generationen von Frauen, die ein großes Weingut in Katalonien führen. Die Erzählung springt zwischen den Zeiten hin und her, wobei die Tatsache, dass die Frauen in jeder Generation Maria heißen, das Verständnis nicht unbedingt fördert. Sie beginnt 1893, als die einzige Tochter des Großgrundbesitzers den Besitz erbt, der wegen einer Reblausplage dem Untergang geweiht zu sein scheint, und endet im Jahr 2001, als die 60-jährige Enkelin dieser Erbin die Wahrheit über gewisse Ereignisse in ihrer Familie erfährt…
1936 geschah ein Mord in Pous, dem Ort, zu dem die Principal gehört. Der junge Polizeibeamte Recader wurde hingeschickt, um den Fall aufzunehmen, konnte aber nicht lange ermitteln, da der Spanische Bürgerkrieg dazwischenkam. 1940 ist er zum Inspektor aufgestiegen und bittet seinen Chef, diesen Fall endliche lösen zu dürfen. Recader ist mit Leib und Seele Polizist und hat viele seiner Methoden aus den englischen Kriminalromanen gelernt, die seine Mutter immer las. Seine Ermittlungen und Gedanken stoßen nicht überall auf Verständnis, sind aber unterhaltsam zu lesen.
Den Mordfall kann Recader nur lösen, wenn er die Hintergründe kennt, und so erzählt ihm die alte Amme Úrsula nach und nach die Geschichte der Principal und ihrer Frauen…
Ich habe lange überlegt, ob ich dem Buch vier oder fünf Sterne gebe, da es einige Längen hat. Während Recader seine Ermittlungen durchführt, ist die Handlung voller Elan und Spannung, doch Úrsulas Geschichte, so interessant sie auch ist, lähmt den Lesefluss etwas. Dafür entschädigt dann aber wieder die poetische und ausdrucksstarke Sprache des Autors (und der Übersetzerin!), daher habe ich mich für fünf Sterne entschieden.
Die wenigen Seiten, die in der Gegenwart spielen, fand ich etwas zu nüchtern verglichen mit der Vergangenheit, aber früher war das Leben auf der Principal auch einfach bunter und vielfältiger und vor allem lebten dort damals viel mehr Personen.
"Die Frauen von La Principal" ist ein ungewöhnliches Buch, sowohl vom Inhalt, Aufbau als auch von den Charakteren her, und es hat mich damit in seinen Bann gezogen. Meine Sympathien für die Charaktere wechselten auch ständig, da der Leser von jeder Person auch eine weniger nette oder angenehme Seite kennenlernt. Es gibt (fast) niemanden, der nur gut oder nur böse ist, und das hat mir gut gefallen. Ich hoffe, der Autor hat noch einmal so einen tollen Einfall für ein Buch, mit dem er uns in die Vergangenheit Kataloniens entführt.
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Ende des 19. Jahrhunderts erhält Maria das katalanische Weingut La Principal von ihrem Vater, der mit den Söhnen nach Barcelona geht. Das Gut ist heruntergekommen und erfordert eine durchsetzungsfähige Führung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es Maria das …
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Ende des 19. Jahrhunderts erhält Maria das katalanische Weingut La Principal von ihrem Vater, der mit den Söhnen nach Barcelona geht. Das Gut ist heruntergekommen und erfordert eine durchsetzungsfähige Führung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es Maria das Unmögliche möglich zu machen und erwirbt sich damit Anerkennung und Macht. Ihre Tochter, die ebenfalls den Namen Maria erhält, übernimmt das Gut als der spanische Bürgerkrieg bevorsteht und dann liegt auch noch eine verstümmelte Leiche auf der Treppe von La Principal. Der Fall kann nie durch polizeiliche Ermittlungen geklärt werden. Maria, die auch die Senyora genannt wird, setzt sich über Konventionen hinweg und bekommt eine Tochter, die natürlich auch wieder Maria heißt, von einem bisexuellen Mann, der dazu auch noch ihr Angestellter ist. Auch die Enkelin ist stark und geht ihren eigenen Weg.
Da es um die Geschichte einer Familie bis in die heutige Zeit geht, wird sie natürlich in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Vieles lernen wir aus der Sicht von Úrsula kennen, die sehr viele Jahre in den Diensten der Familie stand und den Frauen eng verbunden ist. Anderes wird durch den Vater der dritten Maria erzählt und einiges lernen wir aus der Sicht des ermittelnden Kommissars kennen. Anfangs bereiten diese Sprünge ein wenig Probleme, doch so nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge.
Immer wieder spielt auch die politische Situation eine Rolle, besonders die Zeit nach der Machtergreifung durch Franco. Der Einfluss der Kirche ist erheblich. Doch die Gesellschaft in Spanien verändert sich. Die Frauen von La Principal sind kämpferisch und stark, die ihren eigenen Kopf haben und auch gegen Widerstände ihren Weg gehen. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben.
Der gleiche Name der Protagonistinnen sowie die vielen Zeitsprünge sorgen dafür, dass man konzentriert lesen muss, um alles zu erfassen. Trotzdem hat mich dieses Familien-Epos nicht so richtig packen können.
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Im Sommer 1893 verwüstet eine Reblaus-Plage die Weinberge in der Gegend um La Principal. Marias Vater beschließt deshalb mit seinen Söhnen nach Barcelona zu ziehen. Nur Maria soll auf La Principal bleiben und das Gut verwalten. Sie ist einfach nur wütend und sehr einsam. Doch …
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Im Sommer 1893 verwüstet eine Reblaus-Plage die Weinberge in der Gegend um La Principal. Marias Vater beschließt deshalb mit seinen Söhnen nach Barcelona zu ziehen. Nur Maria soll auf La Principal bleiben und das Gut verwalten. Sie ist einfach nur wütend und sehr einsam. Doch dann beginnt sie mit eiserner Disziplin das Gut wieder aufzubauen, um es ihrer Tochter Maria in voller Blüte zu übergeben.
Als vor den Toren von La Principal eine Leiche gefunden wird, scheint alles in Gefahr zu sein, denn durch gemeine Intrigen geraten die Bewohner unter Verdacht. Maria erkennt die Gefahr und tut alles, um ihre Leute zu schützen.
Dieses Buch ist durch seine Sprache etwas anspruchsvoll. Man kann es nicht mal eben so weglesen. Das liegt wohl auch daran, daß alle Erbinnen des Weingutes Maria heißen. Da spricht mir die jüngste Maria auf Seite 216 aus der Seele. Sie beklagt sich bei ihrem Vater nämlich auch darüber. Trotzdem ist das Lesen dieser Geschichte immer ein Vergnügen. Man hat nie das Gefühl, daß man sich durch die Zeilen kämpfen muß. Ganz nebenbei bekommt der Leser einen Einblick in die Geschichte Spaniens. Es ist auffallend, daß die Frauen von La Principal alle sehr willensstarke Frauen sind, die eher schwache Männer wählen. Dies hat den Vorteil, daß sie in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt werden. Ich finde es nur schade, daß es keine junge Maria gibt, die das Weingut in die Zukunft leiten wird. Somit ist die Geschichte der Familie mit Maria Costa wohl zu Ende. Ich muß zugeben, daß ich in dieses Buch keine großen Erwartungen gesetzt habe. Dann wurde ich mit jeder Seite eines Besseren belehrt. Zum Schluß wurde es geradezu genial!
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„Die Frauen von La Principal“ von Lluís Llach ist es eine spannende, facettenreiche, atmosphärisch dicht erzählte Familiengeschichte aus Katalonien, die z.T. auch zum Krimi wird und eine gute Prise Gesellschaftskritik aufweist.
Die Handlung entfaltet sich auf drei …
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„Die Frauen von La Principal“ von Lluís Llach ist es eine spannende, facettenreiche, atmosphärisch dicht erzählte Familiengeschichte aus Katalonien, die z.T. auch zum Krimi wird und eine gute Prise Gesellschaftskritik aufweist.
Die Handlung entfaltet sich auf drei Zeitebenen. Die Haupthandlung fängt am 7 November 1940 auf La Principal an, einem alten Anwesen in einem entlegenen, schwer erreichbaren Dorf in den Bergen hinter Barcelona, und endet am 25 November desselben Jahres. Ein grausiger Mord auf La Principal, der bereits im Sommer 1936 geschah, muss aufgeklärt werden, so die Auffassung des jungen Inspektors Lluís Recader, der mit den Krimis von Agatha Christi aufgewachsen war, und deren Methoden er sich auch hier zu bedienen gedenkt. Also greift er den Fall auf und fährt dorthin, um seine ehe theoretischen Kenntnisse in der Praxis umzusetzen.
In der Mitte der Kapitel wird der Leser oft in die Vergangenheit um 1893 und früher versetzt, um die jungen Jahre der ersten Maria vor Augen zu führen. Um 1940 ist die zweite Maria, 30, die Tochter der Ersten, die Herrin des Hauses. Ihre Liebesgeschichte bildet den Großteil der Handlung. Der dritte Erzählstrang fängt in etwa in der Mitte des Buches an, ist im Präsens verfasst, und spielt im Jahr 2001. Da trifft man die dritte Maria (60) und ihren Vater (92). Vater und Tochter reden miteinander über die alten Zeiten, denn der Vater hat Maria seine Memoiren übereicht und sie dazu ermutigt, diese auch zu lesen. So erfährt die Maria einige Geheimnisse ihrer Familie, die ihr bis dahin verborgen geblieben waren.
Alle Figuren erscheinen wie dem wahren Leben entsprungen. Sie spielen nicht, sie leben einem ihre Geschichten vor. Die Marias stehen klar im Vordergrund, aber besonders umwerfend fand ich die Úrsula, die langjährige Dienerin des Hauses.
Der Schreibstil hat wesentlich zum Lesevergnügen beigetragen: so poetisch, richtig süffig, wie ein guter katalonischer Rotwein, mal klang es auch recht modern. Abwechslung tat gut. Auch dank des bezaubernden Schreibstils fühlte ich mich in diese alten Zeiten auf La Principal versetzt und erlebte die Geschichten der drei Marias und ihrer Lieben: Ich sah diese damalige Welt mit den Augen dieser Figuren, und hatte auch keinerlei Schwierigkeiten, ihre Motive und Taten nachzuvollziehen. Bei einer ungewöhnlichen Liebeserklärung und erst recht beim Abschied von Úrsula zum Schluss war ich zutiefst gerührt.
Die Idee, die Leben der drei Marias im 19, 20, und 21 Jh. in der Gegend um Barcelona aufleben zu lassen, fand ich prima. Nicht viele Geschichten dieser Art habe ich bisher genossen können. Wenn es ein Versuch war, einem Krimi literarischen Touch zu verleihen und/oder den Krimi mit einem Familienroman zu verknüpfen, so halte ich ihn für gelungen. Auch die Anspielungen auf Agatha Christi passten sehr gut.
Fazit: „Die Frauen von La Principal“ ist es eine spannende, atmosphärisch dicht erzählte Familiengeschichte auf drei Zeitebenen, in der Frauen eine tragende Rolle spielen. Die Ermittlungen in einem Mordfall im Herbst 1940 fügen eine besondere Würze hinzu. Alles in allem: tolle, intelligente, poetische Geschichte, die bestens unterhält und zum Nachdenken anregt. Prima Lesestoff für verregnete Sonntage und/oder lange Winterabende.
Gebundene Ausgabe: 311 Seiten (reiner Text), 21 Kapitel, Insel Verlag, 7 März 2016.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Insel Verlag Berlin, dass diese Geschichte der Leserschaft hierzulande zugänglich gemacht wurde, auch dafür, dass ich den für mich neuen Autor Lluís Llach kennenlernen konnte. Gerne würde ich weitere Romane aus seiner Feder lesen. Und last but not least bedanke ich mich fürs Rezensionsexemplar.
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Wer heutzutage nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht, hat es meist schwerer als die vielen angepassten MitläuferInnen. Doch um wieviel schwieriger gestaltete sich das Leben erst für Frauen in einer Welt, die nicht nur im Alltag von Machos dominiert wurde, sondern auch in einem …
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Wer heutzutage nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht, hat es meist schwerer als die vielen angepassten MitläuferInnen. Doch um wieviel schwieriger gestaltete sich das Leben erst für Frauen in einer Welt, die nicht nur im Alltag von Machos dominiert wurde, sondern auch in einem beruflichen Umfeld wie dem Weinbau? Und das Alles zudem vor mehr als 100 Jahren? Doch die drei Marias des großen und berühmten Weingutes La Principal wissen sich zu behaupten: die erste gegen ihre Brüder, die ihr ihr Erbe neiden. Die Zweite, ihre Tochter, gegen die Folgen der Revolution und der Missachtung der Wahl ihres Gatten. Und die Dritte schließlich gegen den ganz alltäglichen Chauvinismus in der heutigen Geschäfts- wie auch Wissenschaftswelt. Alle Drei bringen das Weingut zu großem Ruhm und leben IHRE Leben, die in diesem Roman erzählt werden.
Es ist eine, nein, es sind mindestens zweieinhalb (die dritte Maria spielt eher eine Nebenrolle) mitreißende und spannende Geschichten, die mehr als ein ganzes Jahrhundert umfassen. Zudem gibt es noch einen Kriminalfall, der in der ersten Hälfte des Buches eher am Rande mitläuft, bis er gegen Ende dann doch in den Mittelpunkt rückt. Was meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen wäre, denn die Geschichte der drei Frauen und damit die des Weingutes ist auch so bereits interessant genug. Für meinen Geschmack hätten zudem die historischen Hintergründe gerne vertieft werden dürfen, aber man kann wohl nicht alles haben ;-)
Bemerkenswert ist die Sprache des Autors (und damit auch der Übersetzerin). Trotz des eigentlich ernsten Themas klingt immer wieder sein Wortwitz hervor, der die Lektüre dadurch richtig amüsant werden lässt. Ein paar Beispiele: 'Sitzmöbel, die das Ungleichgewicht zur Tugend erhoben, waren mit Vorsicht zu genießen...' (S. 10, zum Schaukelstuhl). 'Er konnte sich fröhlich seinen Seitensprüngen widmen, und weil eine Gießkanne zwei Blumentöpfe begoss, hatten diese mehr Ruhe.' (S. 32). 'So sind die Reichen nun mal, erst kümmern sie sich um die Kiste mit dem Geld, dann um die Kiste für die Leiche'. (S.94).
Lediglich das Ende, das beinahe alle Fragen klärte, empfand ich in dieser Form unnötig. Es passte so gar nicht zum bisherigen Erzählstil und wirkte auf mich, als ob unbedingt irgendwie die Antworten angefügt hätten werden müssen. Ich hätte darauf gerne verzichtet, auch wenn es bedeutet hätte, dass ich nie die ganze Wahrheit erfahren würde ;-)
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Ein Wahnsinnsbuch - Anders kann man den Debütroman „Die Frauen von La Principal“ von Lluis Llach nicht bezeichnen. Eine atemberaubende Geschichte mit interessanten und außergewöhnlichen Protagonisten.
Der Inhalt: Maria, die Tochter eines mächtigen Weinbauers, wird …
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Ein Wahnsinnsbuch - Anders kann man den Debütroman „Die Frauen von La Principal“ von Lluis Llach nicht bezeichnen. Eine atemberaubende Geschichte mit interessanten und außergewöhnlichen Protagonisten.
Der Inhalt: Maria, die Tochter eines mächtigen Weinbauers, wird von ihrem Vater auf das Gut La Principal regelrecht verbannt. Als sich eine Katastrophe anbahnt, zieht er mit Marias Brüdern nach Barcelona und lässt sie als Verwalterin auf dem Gut zurück. Es ist der Sommer 1893, als Maria das Erbe ihres Vaters antritt und es scheint alles verloren. Die Familie ist zerstritten, das Dorf in Aufruhr und die Weinberge verwüstet. Doch Maria lässt sich nicht unterkriegen und mit viel Mut und Eigensinn verwandelt Maria La Principal wieder in das Anwesen, das es früher einmal war. Sie wird zur mächtigsten Frau ihrer Heimat, ein Leben lang bewundert, ein Leben lang beneidet. Doch als man am Vorabend des Spanischen Bürgerkriegs eine Leiche findet, wird Marias Vermächtnis an die Tochter zu einer gefährlichen Bürde.
Der Autor hat einen für mich außergewöhnlichen Schreibstil. Man erkennt sofort die Liebe zu seiner Heimat. Und man befindet sich selbst inmitten der prachtvollen Weinberge, sieht im Herbst die fruchtbaren Reben und die goldenen Blätter. Die Geschichte lässt uns am Leben mehrerer Generationen teilhaben, die hier auf La Principal ihr Leben verbracht haben. Man sieht das Treiben, das hier auf dem Gut herrscht vor sich, taucht ein in das dortige Leben und die Schwierigkeiten, mit denen die Marias zu kämpfen hatten. Wir dürfen ja einige davon kennenlernen. Und jede hat auf ihre Art und Weise das Leben gemeistert. Gefallen hat mir auch der Zeitsprung von der Vergangenheit in die Gegenwart und hier hat sich zu guter Letzt ein Kreislauf geschlossen. Auch fand ich den Einblick in die damalige Geschichte Spaniens sehr interessant. Und der Leser kann sich die Geschichte weiterspinnen, was wird mit La Principal in Zukunft geschehen?
Das Cover, da in schwarz-weiß gehalten ist, passt hervorragend zu dieser Zeitepoche. Um welches Paar es sich hier handelt? Der Leser darf selbst entscheiden.
Selbstverständlich vergebe ich für diesen gelungenen Debütroman 5 Sterne und freue mich, wenn ich wieder mal von dem Autor Lluis Llach höre.
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