
Ralph Knobelsdorf
Broschiertes Buch
Des Kummers Nacht / Von der Heyden Bd.1
Von der Heydens erster Fall
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Erleben Sie mit Wilhelm von der Heyden die Entwicklung der preußischen Kriminalpolizei im Berlin des 19. Jahrhunderts!Berlin, 1855: Wilhelm von der Heyden steht kurz vor dem Abschluss seines Studiums, als er Zeuge einer Explosion wird. Die Fenster der gegenüberliegenden Wohnung sind zerstört, eine Frau hängt leblos im Zaun. Um ihr zu helfen, eilt er an den Unglücksort - und gerät selbst in Verdacht. Der Wachtmeister hat sein Urteil schon gefällt, der Chef der Kriminalpolizei ist jedoch von Wilhelms Beobachtungsgabe begeistert und stellt ihn ein. Talentierte neue Mitarbeiter werden in de...
Erleben Sie mit Wilhelm von der Heyden die Entwicklung der preußischen Kriminalpolizei im Berlin des 19. Jahrhunderts!Berlin, 1855: Wilhelm von der Heyden steht kurz vor dem Abschluss seines Studiums, als er Zeuge einer Explosion wird. Die Fenster der gegenüberliegenden Wohnung sind zerstört, eine Frau hängt leblos im Zaun. Um ihr zu helfen, eilt er an den Unglücksort - und gerät selbst in Verdacht. Der Wachtmeister hat sein Urteil schon gefällt, der Chef der Kriminalpolizei ist jedoch von Wilhelms Beobachtungsgabe begeistert und stellt ihn ein. Talentierte neue Mitarbeiter werden in der noch jungen preußischen Ermittlungsbehörde dringend benötigt. Doch Fingerspitzengefühl ist gefragt, denn bald schon führen die Ermittlungen Wilhelm und seine Kollegen in die höchsten Kreise ...
Ralph Knobelsdorf wurde in Löbau/Sachsen geboren und studierte in Halle an der Saale Philosophie, Jura und Geschichte mit dem Schwerpunkt Deutschland im 19. Jahrhundert. Nach Tätigkeiten in Werbe- und Internetagenturen arbeitet er gegenwärtig in einem Unternehmen der IT-Branche. Mit Des Kummers Nacht legt er sein Debüt als Autor vor. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Erfurt.
© peterpaullorenz.de
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Artikelnr. des Verlages: 2730
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 624
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 27. August 2021
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 135mm x 43mm
- Gewicht: 631g
- ISBN-13: 9783785727300
- ISBN-10: 3785727305
- Artikelnr.: 60454535
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
"Der Historiker Knobelsdorf zeichnet ein vielschichtiges Bild der Gesellschaft jener Zeit. [...] Neben dem historischen Bild liefert der Roman auch eine interessante Krimihandlung." dpa, Frankfurter Allgemeine Zeitung online, 21.10.2021 "Mit profunden historischen Kenntnissen ausgestattet gibt sich der Autor akribisch der Beschreibung des zeitgenössischen Milieus hin, was diesem Kriminalroman seinen unwiderstehlichen Reiz gibt und dazu führt, dass man - wenn man so will - von einem «seriösen» Krimi sprechen kann." Salve, 12.2022
Ralph Knobelsdorf: Des Kummers Nacht
Berlin im Sommer 1855. Die Stadt hat zu der Zeit fast eine halbe Million Einwohner und das Revolutionsjahr 1848 erst kurz hinter sich. Unter der Regierung von König Friedrich Wilhelm IV kämpft der preußische Polizeipräsident Hinckeldey nicht nur gegen die Demokraten, sondern gegen unterschiedlichste politische Gruppierungen, die Intrigen um die Vorherrschaft und einen Nachfolger des Königs schmieden. Als eine junge Österreicherin, Beatrice Gräfin Wassilko von Kerecki, durch eine Bombe stirbt, drohen auch noch ernste außenpolitische Schwierigkeiten. Denn die Kereckis sind ein uraltes Geschlecht mit Verbindung in die höchsten Kreise des Hofes in Wien. Die Gräfin wurde von der Explosion aus dem Fenster ihrer Wohnung geschleudert und von den Dornen des gusseisernen Zauns vor dem Haus durchbohrt. Kein schöner Anblick für den sofort herbeigeeilten Nachbarn Willy von der Heyden – und der Beginn seines ersten Falls.
Mit von der Heyden schickt Autor Ralph Knobelsdorf einen ganz besonderen Ermittler ins Getümmel. Der junge Mann aus gutem Hause beendet gerade sein Jurastudium und lebt bei Frau Brenke, einer patenten Hauswirtin, zur Untermiete. Willys Familie schwebt eigentlich eine Karriere im Staatsdienst vor – mit Einfluss und dem entsprechenden Einkommen. Dabei besitzt der hochbegabte Mann nicht nur ein fotografisches Gedächtnis, sondern auch eine exzellente Kombinationsgabe. Gerade als ihn sein bester Freund Johann abholen will, detoniert die Bombe. Die beiden Freunde sind als erste am Tatort, wo Willy mit seinen Fähigkeiten beeindruckt, sodass Kriminaldirektor von Herford ihm direkt den Polizeidienst schmackhaft machen will. Gemeinsam mit Kriminalsekretär Vorweg, einem Verhörspezialisten, macht sich von der Heyden auf Spurensuche. Und diese hat es in sich, denn ständig tauchen neue Hinweise und mögliche Motive auf: War es ein politischer Anschlag oder doch ein enttäuschter Liebhaber der Gräfin? Ist Spionage im Spiel? Galt die Bombe vielleicht gar nicht der Gräfin, sondern ihrem obskuren Verlobten? Oder geht es um dieses neue Wundermittel Erythroxylin – heute bekannt als Kokain –, das in bestimmten Kreisen kursiert?
Dann taucht von der Heydens engster Freund aus Kindertagen auf: Franz Karl von Brenkendorff hat bei seiner Arbeit im Innenministerium brisante den Fall betreffende Dokumente zugespielt bekommen. Unglücklicherweise sind Franz Karl und Willy seit langem Feinde. Grund ist ein Unfall in Willys Jugend, dem ein Blackout und Albträume folgten. Was genau geschah, bleibt allerdings im Dunkeln. Und da gibt es noch Marie von Brenkendorff, Franz Karls Schwester und Willy von der Heydens große Liebe, die seine Gefühle erwidert. Doch die Feindschaft zwischen den Gutsfamilien scheint diese Verbindung unmöglich zu machen. Von der Heyden kämpft also an vielen Fronten, während die Ermittlungen immer gefährlicher werden ...
Im Debüt von Autor Ralph Knobelsdorf treten neben den fiktiven Protagonisten einige reale Persönlichkeiten auf, darunter Otto von Bismarck, Polizeipräsident Hinckeldey oder der Organisator der Berliner Kriminalpolizei, Wilhelm Johann Carl Eduard Stieber. Die Mischung von Fiktion und historischer Realität, die zum Eintauchen ins turbulente Berlin um 1855 einlädt, überzeugt genauso wie die charakterstarken Figuren. Wird von der Heyden hinter das Geheimnis des Unfalls und seines Blackouts kommen? Wie geht es weiter mit Marie, Willy und der Feindschaft ihrer Familien? Und welcher Fall erwartet von der Heyden in Band 2? Dabei ist die Stadt Berlin als Schauplatz grandios und ungemein spannend erzählt.
Alles zum Krimi des Monats
Berlin im Sommer 1855. Die Stadt hat zu der Zeit fast eine halbe Million Einwohner und das Revolutionsjahr 1848 erst kurz hinter sich. Unter der Regierung von König Friedrich Wilhelm IV kämpft der preußische Polizeipräsident Hinckeldey nicht nur gegen die Demokraten, sondern gegen unterschiedlichste politische Gruppierungen, die Intrigen um die Vorherrschaft und einen Nachfolger des Königs schmieden. Als eine junge Österreicherin, Beatrice Gräfin Wassilko von Kerecki, durch eine Bombe stirbt, drohen auch noch ernste außenpolitische Schwierigkeiten. Denn die Kereckis sind ein uraltes Geschlecht mit Verbindung in die höchsten Kreise des Hofes in Wien. Die Gräfin wurde von der Explosion aus dem Fenster ihrer Wohnung geschleudert und von den Dornen des gusseisernen Zauns vor dem Haus durchbohrt. Kein schöner Anblick für den sofort herbeigeeilten Nachbarn Willy von der Heyden – und der Beginn seines ersten Falls.
Mit von der Heyden schickt Autor Ralph Knobelsdorf einen ganz besonderen Ermittler ins Getümmel. Der junge Mann aus gutem Hause beendet gerade sein Jurastudium und lebt bei Frau Brenke, einer patenten Hauswirtin, zur Untermiete. Willys Familie schwebt eigentlich eine Karriere im Staatsdienst vor – mit Einfluss und dem entsprechenden Einkommen. Dabei besitzt der hochbegabte Mann nicht nur ein fotografisches Gedächtnis, sondern auch eine exzellente Kombinationsgabe. Gerade als ihn sein bester Freund Johann abholen will, detoniert die Bombe. Die beiden Freunde sind als erste am Tatort, wo Willy mit seinen Fähigkeiten beeindruckt, sodass Kriminaldirektor von Herford ihm direkt den Polizeidienst schmackhaft machen will. Gemeinsam mit Kriminalsekretär Vorweg, einem Verhörspezialisten, macht sich von der Heyden auf Spurensuche. Und diese hat es in sich, denn ständig tauchen neue Hinweise und mögliche Motive auf: War es ein politischer Anschlag oder doch ein enttäuschter Liebhaber der Gräfin? Ist Spionage im Spiel? Galt die Bombe vielleicht gar nicht der Gräfin, sondern ihrem obskuren Verlobten? Oder geht es um dieses neue Wundermittel Erythroxylin – heute bekannt als Kokain –, das in bestimmten Kreisen kursiert?
Dann taucht von der Heydens engster Freund aus Kindertagen auf: Franz Karl von Brenkendorff hat bei seiner Arbeit im Innenministerium brisante den Fall betreffende Dokumente zugespielt bekommen. Unglücklicherweise sind Franz Karl und Willy seit langem Feinde. Grund ist ein Unfall in Willys Jugend, dem ein Blackout und Albträume folgten. Was genau geschah, bleibt allerdings im Dunkeln. Und da gibt es noch Marie von Brenkendorff, Franz Karls Schwester und Willy von der Heydens große Liebe, die seine Gefühle erwidert. Doch die Feindschaft zwischen den Gutsfamilien scheint diese Verbindung unmöglich zu machen. Von der Heyden kämpft also an vielen Fronten, während die Ermittlungen immer gefährlicher werden ...
Im Debüt von Autor Ralph Knobelsdorf treten neben den fiktiven Protagonisten einige reale Persönlichkeiten auf, darunter Otto von Bismarck, Polizeipräsident Hinckeldey oder der Organisator der Berliner Kriminalpolizei, Wilhelm Johann Carl Eduard Stieber. Die Mischung von Fiktion und historischer Realität, die zum Eintauchen ins turbulente Berlin um 1855 einlädt, überzeugt genauso wie die charakterstarken Figuren. Wird von der Heyden hinter das Geheimnis des Unfalls und seines Blackouts kommen? Wie geht es weiter mit Marie, Willy und der Feindschaft ihrer Familien? Und welcher Fall erwartet von der Heyden in Band 2? Dabei ist die Stadt Berlin als Schauplatz grandios und ungemein spannend erzählt.
Alles zum Krimi des Monats
Ruhiger Krimi
In Berlin 1855: Wilhelm von der Heyden wird Zeuge einer Explosion. Das Fenster des Gebäudes gegenüber ist zerstört und eine Frau wurde herausgeschleudert und am Zaun aufgespießt. Schnell will er nachsehen ob noch zu helfen ist. Dabei gerät er selbst bei dem …
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Ruhiger Krimi
In Berlin 1855: Wilhelm von der Heyden wird Zeuge einer Explosion. Das Fenster des Gebäudes gegenüber ist zerstört und eine Frau wurde herausgeschleudert und am Zaun aufgespießt. Schnell will er nachsehen ob noch zu helfen ist. Dabei gerät er selbst bei dem Wachtmeister in Verdacht. Doch der Chef der Kriminalpolizei sieht Potenzial in Wilhelms Beobachtungsgabe und nimmt ihn als Mitarbeiter auf, denn die preußische Polizei braucht solche. Es ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Ermittlungen führen sie in die höchsten Kreise.
Meine Meinung
Dies ist der Debütroman von Ralph Knobelsdorf. Ich muss sagen, er hat mich nicht ganz überzeugt, auch nicht vom Hocker gehauen. Doch von vorn. In der Geschichte war ich schnell drinnen und das Buch ließ sich auch, bedingt durch den unkomplizierten Schreibstil des Autors, der keine Unklarheiten im Text zuließ, sehr gut lesen. Es gab keine Unterbrechung im Lesefluss. In die Protagonisten konnte ich mich ebenfalls gut hineinversetzen. In Wilhelm von der Heyden und seinen Freund Johann Schmidt die sogleich Hilfe leisten wollten und dadurch, durchaus verständlicherweise, in den Fokus der Wachtmeisters gerieten. Von Heyden hatte wirklich eine sehr gute Beobachtungsgabe und ein super Gedächtnis. Und so wurde er eben vorläufiger Mitarbeiter der Kriminalpolizei. Vorläufig deshalb weil die Entscheidung, ob er dabei bleiben würde erst am Ende des Buches fiel. Ich muss sagen, dass es in großen Teilen des Buches etwas langatmig zuging. Die Handlung plätscherte so dahin. Aber es war ja eine andere Zeit der Kriminalistik und interessant war es allemal. Wäre es wirklich langweilig gewesen, hätte ich viel länger zum Lesen des Buches gebraucht und es wohl auch mal unterbrochen. Also obwohl es etwas langatmig erschien hat es mir doch einigermaßen gefallen. Und gegen Ende des Buches wurde es dann auch noch richtig spannend. Auch das Nachwort am Ende des Buches war aufschlussreich und interessant. Der Autor machte darin klar, dass manche Personen in diesem Buch tatsächlich existiert haben, andere dagegen fiktiv sind. Auch die Schauplätze erläutert er. Das ist wiederum etwas, was ich sehr gut finde. Was sich mir nicht erschließt, ist der Titel des Buches. Aber das stört mich eigentlich weniger. Doch unter Berücksichtigung von Allem empfehle ich das Buch doch gerne weiter an Leser, denen ein ruhiger Krimi (zumindest größtenteils) gefällt und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.
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Interessante Ermittlungen in Berlin
Wilhelm von der Heyden erlebt wie im Haus gegenüber eine Explosion stattfindet und eine Frau aus ihrer Wohnung geschleudert wird. Wilhelm versucht zusammen mit seinem Freund zu helfen und gerät damit in den Fokus der Polizei. Der Chef der Berliner Kripo …
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Interessante Ermittlungen in Berlin
Wilhelm von der Heyden erlebt wie im Haus gegenüber eine Explosion stattfindet und eine Frau aus ihrer Wohnung geschleudert wird. Wilhelm versucht zusammen mit seinem Freund zu helfen und gerät damit in den Fokus der Polizei. Der Chef der Berliner Kripo ist begeistert von Wilhelms Kombinationsgabe und stellt ihn vorübergehend ein. Der Beruf des Kriminalbeamten ist eines der Ziele, die Wilhelm nach seinem Studium erreichen kann. Schon bald wird klar, dass dieser Fall sich nicht so einfach lösen lässt und höchste Kreise involviert sein könnten.
Dieser Kriminalroman spielt im Berlin des Jahres 1855 - die preußische Krimimalpolizei befindet sich noch in der Entwicklung. Es hat mir sehr gefallen, wie der Autor die Situation dieser jungen Behörde beschreibt. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie Wilhelm von der Heyden mit Argusaugen beobachtet wird und trotzdem seinen Weg geht. Die Nachforschungen im Archiv und die politischen Gespräche gestalten sich zeitgemäß. Ralph Knobelsdorf ist es gelungen, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Die Lebenssituation des Protagonisten und die Hintergründe des Geschehens entwickeln sich gut nachvollziehbar. Die gewählte Sprache entspricht der Zeit, der Schreibstil ist angenehm. Es handelt sich bei diesem Buch um einen echten Kriminalroman, der die Ermittlungen und die Entwirrung der Zusammenhänge besonders gut erfahren lässt. Ich konnte während des Lesens in die Zeit eintauchen und habe Wilhelm von der Heyden gern begleitet.. Im Nachwort erklärt der Autor seinen Anspruch an diesen historischen Krimi und seine Beweggründe, die Fakten ein wenig zurechtzubiegen. Ebenso erläutert er Hintergründe und historische Personen, was ich als sehr hilfreich empfand. Bei einem Umfang von fast 600 Seiten wird die Geschichte nicht langweilig, es braucht tatsächlich diese Zeit für die befriedigende Lösung des Falls. Ich hoffe, diesem ersten Fall von Wilhelm von der Heyden werden weitere folgen und gebe diesem Buch 5 Sterne.
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Berlin, 1855: Wilhelm von der Heyden und sein Freund Johann Schmidt werden zufällig Zeuge einer Explosion, bei der eine Frau stirbt. Kriminaldirektor von Herford weiß als alter Freund von Wilhelms Vater von Wilhelms Fähigkeiten und stellt ihn und den Mediziner Johann …
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Berlin, 1855: Wilhelm von der Heyden und sein Freund Johann Schmidt werden zufällig Zeuge einer Explosion, bei der eine Frau stirbt. Kriminaldirektor von Herford weiß als alter Freund von Wilhelms Vater von Wilhelms Fähigkeiten und stellt ihn und den Mediziner Johann vorübergehend in den Polizeidienst ein, damit sie an dem Fall mitarbeiten können. Die Kriminalpolizei ist im Aufbau, moderne Methoden und Einstellungen sind gefragt, sowie fähige Männer, die beiden wären passende Anwärter dafür.
Besonders gut gefallen mir die Charaktere, allen voran der Protagonist, aus adeligen Verhältnisse, aber bescheiden, intelligent und loyal, mit einem Kindheitstrauma, dessen genauere Hintergründe es noch zu klären gilt, auch für ihn selbst. Johann, sein bester Freund, ist vor allem das, ein guter Freund, auf den Wilhelm sich verlassen kann. Besonders gut gefällt mir Wilhelms Zimmerwirtin, die einmal nicht alle Klischees erfüllt, sondern gut kocht, liebenswürdig ist, und sich um ihren Untermieter kümmert. Das Klischee verdient sich allerdings Johanns Wirtin, die aber keine große Rolle spielt. Sehr gut gefällt mir auch Kriminalinspektor Vorweg, dessen Vorname unbekannt bleibt, und dessen Nachname mich beim Lesen immer mal wieder verwirrt hat. Wilhelm wird ihm als Partner zur Seite gestellt, und Vorweg ist darüber als altgedienter Polizist zuerst nicht glücklich. Auch die anderen handelnden Charaktere sind gelungen gezeichnet und haben Tiefe. Natürlich treten auch einige historische Persönlichkeiten auf, für mich immer ein Genuss, vor allem wenn gut recherchiert wurde.
Und das wurde es hier allemal. Ralph Knobelsdorf bringt uns das Berlin der 1850er Jahre sehr nahe, man erfährt viel über die Politik, den Zeitgeist, die Gesellschaft – auch Gesellschaftskritisches – das Zusammenleben, und vor allem auch die Arbeit der Polizei. Im lesenswerten ausführlichen Nachwort kann man am Ende über Fakten und Fiktion lesen.
Das Verweben von Fall und Privatleben ist ebenfalls gut gelungen, schon dass Wilhelm bei der Polizei landet, hat persönliche Gründe, z. B., dass er Zeuge der Explosion wurde, aber auch, dass sein Vorgesetzter Herford ein Freund seines Vaters ist, und Wilhelm daher bereits kennt und zu schätzen weiß, ja, ihn sogar unbedingt für seine Truppe möchte. Das Private ist hier nicht vollkommen losgelöst und wirkt daher auch nicht aufgesetzt. Gleiches gilt für den historischen Hintergrund, der sehr gut integriert ist, und auch seine Rolle spielt. Vielleicht ist es dem einen oder anderen zu viel Historie und zu wenig Krimi, tatsächlich gibt es eher wenig Action und auch keine enorme Spannung, der Roman punktet tatsächlich eher mit den zwischenmenschlichen Tönen, den historischen Gegebenheiten und den Charakteren. Wer also vor allem Spannung möchte, könnte enttäuscht werden.
Vielversprechend ist der Hinweis auf dem Cover, dass es sich um Wilhelm von der Heydens erstem Fall handelt, ich hoffe und freue mich auf weitere Romane, und zwar sowohl auf die Fälle als auch auf neue Entwicklungen im Privatleben.
Für mich ist dieser Roman perfekt, er hat interessante und zum Teil liebenswerte Charaktere zu bieten, viel historischen Hintergrund und einen komplexen Fall. Sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fans historischer (Kriminal)Romane.
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Die Handlung spielt in Berlin, Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wilhelm von der Heyden (Jura) und Johann Schmidt (Medizin) haben gerade ihr Studium abgeschlossen, als sie Zeuge einer Explosion werden, bei dem eine junge Frau getötet wird. Zwar gerät Wilhelm sofort unter Tatverdacht, wird …
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Die Handlung spielt in Berlin, Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wilhelm von der Heyden (Jura) und Johann Schmidt (Medizin) haben gerade ihr Studium abgeschlossen, als sie Zeuge einer Explosion werden, bei dem eine junge Frau getötet wird. Zwar gerät Wilhelm sofort unter Tatverdacht, wird aber schnell zum Hilfspolizisten ernannt, als seine Unschuld erwiesen ist. Der Kriminalfall selbst ist kompliziert in der Aufklärung. Wie es damals so üblich war, muss auf höher gestellte Personen Rücksicht genommen werden und außerdem droht ein staatspolitischer Konflikt mit Österreich, denn die Tote stammte von dort.
Der Autor hat gut recherchiert. So kann er ein recht genaues Bild dieser Zeit zeichnen, zum Beispiel von der Denkweise der verschiedenen Bevölkerungsschichten oder der politischen Landschaft. Ein besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Entstehung des Polizeiapparates, für den Wilhelm und Johann dauerhaft gewonnen werden sollen.
Die Kriminalhandlung tritt dadurch fast in den Hintergrund und büßt auch an Spannung ein.
Dennoch finde ich dieses Buch absolut lesenswert.
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»Eine tote Österreicherin, ein verschwundener Österreicher. Das ist vermutlich der Beginn eines diplomatischen Albtraums.«
Berlin, 1855. Wilhelm von der Heyden, Sohn aus gutem Hause, hat gerade sein Jura-Studium abgeschlossen und sollte nun anfangen, die für Männer …
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»Eine tote Österreicherin, ein verschwundener Österreicher. Das ist vermutlich der Beginn eines diplomatischen Albtraums.«
Berlin, 1855. Wilhelm von der Heyden, Sohn aus gutem Hause, hat gerade sein Jura-Studium abgeschlossen und sollte nun anfangen, die für Männer seines Standes vorgesehene Karriereleiter zu erklimmen. Doch der Direktor der Kriminalpolizei, bekannt mit der Familie und begeistert von Wilhelms ungewöhnlich hoher Beobachtungsgabe, umwirbt den jungen Mann. Schließlich werden gute Leute für die noch neue preußische Ermittlungsbehörde dringend benötigt!
Als Wilhelm zufällig Zeuge eines Anschlags wird, bei dem eine junge Frau getötet wird, schließt er sich zur Probe den Ermittlungen an und steckt schon bald bis zum Hals in einem äußerst kniffligen und delikaten Fall, der bis in höchste Kreise führt…
Bei diesem Krimi reizte mich besonders der zeitgeschichtliche Hintergrund. Dieser wird auch sehr gelungen dargestellt, detailliert formt sich beim Lesen ein Bild der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der damaligen Zeit. Auch alle Infos, die sich mit dem Polizeiwesen befassen, wie z.B. Struktur, Aufgaben und Vorgehensweisen, fand ich hochinteressant. Von Zeit zu Zeit jedoch lässt der Autor diesem Umfeld der Handlung ein wenig zu viel Raum, was für die rein historische Vorstellung gut ist, den Krimi aber ausbremst. Im Anhang finden sich diverse (ebenfalls hochinteressante) Ausführungen zu all diesen Hintergründen sowie zu realen und fiktiven Personen im Buch. Hier hätte man vielleicht noch das ein oder andere aus dem Haupttext ergänzen können, um diesen im Gegenzug etwas zu straffen.
Die Spannung leidet also zeitweise, was bedauerlich ist, da die Handlung mit all ihren Verstrickungen viel Spannungspotential hat. Sie wirkt auch realistisch, ich kann mir gut vorstellen, dass Dinge in dieser Art ablaufen könnten oder womöglich sogar abgelaufen sind. Wer weiß das schon? Auch der Fall hier lässt ahnen, dass nicht alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können.
In der Nebenhandlung muss sich Wilhelm mit einem gravierenden familiären Problem auseinandersetzen, dabei hilft ihm sein neuer Beruf. Außerdem leidet er unter einem Trauma, das sich in nächtlichen Albträumen auswirkt und das vermutlich auf einem verdrängten Kindheitserlebnis beruht. Ich hoffe, mehr dazu im nächsten Band zu erfahren.
Ein Punkt hat mich allerdings gestört, oder vielleicht besser, beschäftigt. Der Krimi spielt 1855. Laut Wilhelms Vita, gleich zu Beginn des Buchs, wurde er im Sommer 1935 geboren, ist also zum Zeitpunkt der Handlung gerade einmal 20 Jahre alt. Soll aber bereits einen einjährigen Freiwilligendienst in einem Infanterieregiment absolviert, es zum Leutnant der Landwehr gebracht und ein Jurastudium erfolgreich mit Examen abgeschlossen haben. Ich glaube ja gerne, dass er sehr talentiert ist, aber das alles vor Abschluss des 20. Lebensjahres erscheint mir zweifelhaft.
Fazit: Trotz einiger Längen wegen besonders detaillierten Schilderungen ein packender Fall. Ich lande bei 3,5 Sternen, die ich auf 4 aufrunde.
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Wilhelm hat gerade sein Jura Studium beendet und ist auf der Suche nach einer Assessoren Stelle. Da bittet ihn der Chef der preußischen Polizei doch in seiner Abteilung zu arbeiten, erstmal auf Probe, dann könnte man weiter sehen. Denn Wilhelm hat einen tödlichen Unfall beobachtet …
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Wilhelm hat gerade sein Jura Studium beendet und ist auf der Suche nach einer Assessoren Stelle. Da bittet ihn der Chef der preußischen Polizei doch in seiner Abteilung zu arbeiten, erstmal auf Probe, dann könnte man weiter sehen. Denn Wilhelm hat einen tödlichen Unfall beobachtet und sich sehr umsichtig verhalten. Die preußische Polizei braucht dringend solche Menschen Der Unfall ist keiner, die Ermittlungen gestalten sich schwierig und das Team muss aufpassen um höhergestellten Personen nicht auf die Füße zu treten.
Die Geschichte ist extrem gut recherchiert. der Aufbau der Polizei, die politische und gesellschaftliche Situation, die Stadt Berlin mit ihren Gebäuden, die gesellschaftlichen Schichten das alles wird so ausführlich und präzise beschrieben. Das ist stellenweise zu viel, nicht langweilig aber wie der Autor seine Figuren beschreibt, sie hören sich gern reden, oder können nicht aufhören über ihr Thema zu sprechen.
Das Buch war außergewöhnlich, es ist nicht dem alltäglichen Muster eines Krimis gefolgt, die Mischung aus Politik, neue Polizeiaufgaben, gesellschaftliche Themen und dem Fall war spannend.
Die Figuren sind authentisch, sei es der junge Wilhelm, sein Freund Johann, der Kriminalinspektor Vorweg oder sein Chef Herford, Auch die Nebenfiguren besonders die aus Wilhelms Privatleben gefallen mir gut. Dieser Bereich hinterlässt einen Cliffhanger, da werde ich auf den nächsten Band warten müssen, um heraus zu finden wie es weitergeht.
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Ein spannender historischer Krimi im Berlin 1855
Wilhelm von der Heyden wird Zeuge einer Explosion beim zufälligen Blick auf ein Fenster einer gegenüberliegenden Wohnung. Beim vergeblichen Versuch, dort einer jungen Frau schnell noch helfen zu wollen, gerät er kurz in falschen …
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Ein spannender historischer Krimi im Berlin 1855
Wilhelm von der Heyden wird Zeuge einer Explosion beim zufälligen Blick auf ein Fenster einer gegenüberliegenden Wohnung. Beim vergeblichen Versuch, dort einer jungen Frau schnell noch helfen zu wollen, gerät er kurz in falschen Verdacht. Jedoch der Chef der Kriminalpolizei, ein Freund seines Vaters, bietet Wilhelm nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Jura-Studium eine lukrative Stelle in der noch jungen preußischen Ermittlungsbehörde an. Mit seinem erfahrenen, älteren Kriminalsekretär namens Vorweg ermitteln er in diverse verdächtige Richtungen bis in höchste Kreise der Berliner Gesellschaft mit viel Takt und akribischer Beobachtungsgabe.
Insgesamt bekommt der Leser Einblick in das quirlige Leben aller Schichten der Berliner Bevölkerung, von den literarischen Salons der Adligen bis zu den Straßenjungen mit ihrem typischen Dialekt. Ein politischer Überblick im europäischen Gefüge neben der Stellung und Bedeutung Preußens um 1855 wird geschickt eingeflochten.
Mit dem Titel des Buches kann ich wenig anfangen. Das Cover zeigt das nächtliche Brandenburger Tor, das nicht durch zeitgemäße Gaslaternen, sondern modern beleuchtet wird.
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