Tana French
Gebundenes Buch
Der Sucher
Roman Eine Geschichte von mächtiger Spannung und Schönheit
Übersetzung: Wasel, Ulrike; Timmermann, Klaus
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»Überzeugende suggestive Kraft.« FAZ»Unwiderstehlicher Lese-Sog.« Brigitte»Durch ihren Roman 'Der Sucher' bin ich Fan von Tana French geworden.« Devid StriesowCal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen von Irland geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein langjährig trainierter innerer Alarm an: Er wird beobachtet. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Cal gerät in eine Suche, die niemanden verschont.Ein beeindruckender, atmosphärischer Roma...
»Überzeugende suggestive Kraft.« FAZ
»Unwiderstehlicher Lese-Sog.« Brigitte
»Durch ihren Roman 'Der Sucher' bin ich Fan von Tana French geworden.« Devid Striesow
Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen von Irland geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein langjährig trainierter innerer Alarm an: Er wird beobachtet. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Cal gerät in eine Suche, die niemanden verschont.
Ein beeindruckender, atmosphärischer Roman über Familie, Gemeinschaft, die Natur und die Gefahr, die von den Menschen kommt. Das neue spannende Werk der renommierten Bestseller-Autorin Tana French.
»Ein Meisterwerk in seiner eigenen Liga: Diese soghafte Geschichte über vereitelte Träume ist Tana Frenchs bestes Buch bisher.« Washington Post
»Unwiderstehlicher Lese-Sog.« Brigitte
»Durch ihren Roman 'Der Sucher' bin ich Fan von Tana French geworden.« Devid Striesow
Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen von Irland geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein langjährig trainierter innerer Alarm an: Er wird beobachtet. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Cal gerät in eine Suche, die niemanden verschont.
Ein beeindruckender, atmosphärischer Roman über Familie, Gemeinschaft, die Natur und die Gefahr, die von den Menschen kommt. Das neue spannende Werk der renommierten Bestseller-Autorin Tana French.
»Ein Meisterwerk in seiner eigenen Liga: Diese soghafte Geschichte über vereitelte Träume ist Tana Frenchs bestes Buch bisher.« Washington Post
Tana French schreibt Romane und Kriminalromane von mächtiger Spannung und Schönheit. Die vielfach ausgezeichnete Autorin zeichnet mit ihrer eindrücklichen Sprache ¿markante Natur- und Gesellschaftsbilder und schaut tief in die Seelen der Menschen. Ihre Werke stehen weltweit ganz oben auf den Bestsellerlisten. Tana French wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. ¿Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.

©Gaby Gerster
Produktdetails
- Verlag: FISCHER Scherz
- Originaltitel: The Searcher
- Artikelnr. des Verlages: 1022883
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 29. September 2021
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 155mm x 45mm
- Gewicht: 713g
- ISBN-13: 9783651025677
- ISBN-10: 3651025675
- Artikelnr.: 60765719
Herstellerkennzeichnung
FISCHER Scherz
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt am Main
+49 (069) 6062-0
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Wo für Rezensentin Katharina Granzin in Tana Frenchs Krimis manchmal die Atmosphäre auf Kosten des Plots geht, gelingt der Autorin in ihrem neuen Band die perfekte Balance, lobt Granzin. Erzählt wird von einem amerikanischen Ex-Cop, der in einer irischen Kleinstadt neu anfangen will, bald aber wieder in Ermittlungsarbeiten um einen verschwundenen jungen Dorfbewohner gerät. Wie French dabei Cals Suche nach dem Verschwundenen und auch nach einem neuen Lebenssinn mit atmosphärischen Elementen der irischen Idylle verbindet, die aber auch bald zu bröckeln beginnt, entwickelt für Granzin einen "zuverlässigen Lesesog". Für sie ein "rundum gelungener Spannungsroman".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Kommt ein Fremder ins Dorf
So beschaulich ist diese Insel gar nicht: Tana French entdeckt die Abgründe des irischen Landlebens
Florenz, Washington, Malawi, Rom: 1973 in Vermont geboren, zieht die Amerikanerin Tana French, Abkömmling einer irisch-amerikanisch-russisch-italienischen Familie als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern durch die Welt. Als sie im Alter von siebzehn Jahren 1990 zum Studium ans Trinity College nach Dublin kommt, wird sie ortsfest - und bleibt es bis heute. Nach einer Laufbahn als Schauspielerin findet sie zum Schreiben, inzwischen gilt sie trotz des amerikanischen und italienischen Passes als irische Autorin. Mit sieben Millionen verkauften Bänden und Übersetzungen in siebenunddreißig
So beschaulich ist diese Insel gar nicht: Tana French entdeckt die Abgründe des irischen Landlebens
Florenz, Washington, Malawi, Rom: 1973 in Vermont geboren, zieht die Amerikanerin Tana French, Abkömmling einer irisch-amerikanisch-russisch-italienischen Familie als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern durch die Welt. Als sie im Alter von siebzehn Jahren 1990 zum Studium ans Trinity College nach Dublin kommt, wird sie ortsfest - und bleibt es bis heute. Nach einer Laufbahn als Schauspielerin findet sie zum Schreiben, inzwischen gilt sie trotz des amerikanischen und italienischen Passes als irische Autorin. Mit sieben Millionen verkauften Bänden und Übersetzungen in siebenunddreißig
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Sprachen gehört sie zur oberen Etage internationaler Markenautoren. Und doch zu einer kleinen Gruppe, die sich nicht um Genre-Regeln kümmert: French schreibt nicht plotgetrieben, sie entwickelt die Handlung aus den Charakteren heraus, und das bedeutet manchmal eben, Umwege zu nehmen.
Debütiert hat sie vor vierzehn Jahren mit "In the Woods" (deutsch "Grabesgrün", 2008). Es folgten fünf Bände rund um den Dublin Murder Squad, mit der ungewöhnlichen Technik, nicht auf die immergleichen Ermittler zu setzen, sondern im jeweiligen Folgeband eine Nebenfigur des Vorgängerromans zur Hauptfigur zu machen. Vor drei Jahren dann der erste Roman außerhalb der Serie ("Der dunkle Garten"), und nun der erste, der in der dritten Person erzählt ist und der keinen irischen Protagonisten hat: Kommt ein mittelalter Amerikaner nach Irland, genauer in den rauen Westen der Insel.
Calvin Hooper, Südstaatenjunge und ehemaliger Cop aus Chicago, wurde von seiner Frau aus sehr komplizierten Gründen verlassen, das Verhältnis zu seiner Tochter ist seither so lala. Cal hat sich im fiktiven Dorf Ardnakelty eine Bruchbude gekauft und sucht nach fünfundzwanzig Dienstjahren einen Neuanfang mit Selbstbesinnung und Angeln. Ein Brennen im Nacken verrät ihm allerdings, dass er bei seinen Renovierungsarbeiten beobachtet wird, und zwar nicht nur von den Krähen, die French mit Hingabe beschreibt. Ein dreizehnjähriges Kind namens Trey schleicht sich beinahe wortlos in sein Leben, es entstammt einer zerrütteten Familie und ist hart geworden und verzweifelt, weil sein älterer Bruder Brendan verschwunden ist.
Die Polizei ist offiziell gar nicht erst informiert worden, sie würde ohnehin nichts unternehmen. Deshalb soll Cal den Fall lösen. Einmal Bulle, immer Bulle? Widerwillig macht er sich an die Aufklärung, dabei auf Schritt und Tritt beobachtet von den Dörflern. Vor allem sein nach außen jovialer, letztlich aber undurchsichtiger Nachbar Mart scheint ihm stets zwei Züge voraus zu sein. Obendrein soll Cal mit einer selbstbewussten Witwe verkuppelt werden, die das Spiel der Verlockung auf eine unterkühlte Weise beherrscht.
In epischer Ruhe pinselt French das Panorama einer Dorfgemeinschaft und ihrer Psychodynamiken. Cal hat darin die Rolle des Ethnologen, der beobachten, schweigen und freundlich sein muss, wenn er als Fremder Aufnahme finden will - was im Schöpfungsplan nicht vorgesehen ist. Die Autorin erzählt diese Geschichte nicht in der Tradition des Whodunit, sondern der des Westerns: Ein einsamer Cowboy kommt in die Stadt und möchte die Gerechtigkeit wiederherstellen. Dem Houston Chronicle hat Tana French berichtet, sie habe in der Schreibphase zum ersten Mal Western gelesen, und zwar Larry McMurtrys "Lonesome Dove", Charles Portis' "True Grit" und Patrick deWitts "The Sisters Brothers". Die ersten beiden Titel sind nicht ins Deutsche übersetzt, deWitt gab es zuletzt als Goldmann-Taschenbuch. Die "moralische Ambiguität" der Charaktere habe sie fasziniert, und eine solche wird man auch ihren Romanfiguren attestieren dürfen.
Dabei gerät ihr ausgerechnet der Protagonist Cal manchmal gefährlich nah an die Klippe zum Gutmenschen. Er scheint stets nur noch das menschlich Noble zu wollen, vielleicht weil ihn die Gespenster des Berufslebens jagen, die "unauflösliche Gewissheit, dass etwas Schlimmes auf ihn zurollte, etwas Unabwendbares und Unerbittliches wie ein Hurrikan oder ein Amoklauf". Seine Rolle bei einer Beinahetötung eines schwarzen Jugendlichen empfand er als so unrühmlich, dass er den Dienst quittierte - weil er sich und seinem Job nicht mehr traute. So treffen Echos des Themas Polizeigewalt in den USA auf menschenverachtende Praktiken des Drogenhandels im Hinterland Irlands.
Am Ende geht es darum, wer die Macht hat über die Ordnung im Dorf, wer bestimmt, nach welchen Regeln das Leben in Ardnakelty gespielt wird. Das hat, trotz mancher retardierender Elemente, eine überzeugende suggestive Kraft. HANNES HINTERMEIER
Tana French: "Der Sucher". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021.
495 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Debütiert hat sie vor vierzehn Jahren mit "In the Woods" (deutsch "Grabesgrün", 2008). Es folgten fünf Bände rund um den Dublin Murder Squad, mit der ungewöhnlichen Technik, nicht auf die immergleichen Ermittler zu setzen, sondern im jeweiligen Folgeband eine Nebenfigur des Vorgängerromans zur Hauptfigur zu machen. Vor drei Jahren dann der erste Roman außerhalb der Serie ("Der dunkle Garten"), und nun der erste, der in der dritten Person erzählt ist und der keinen irischen Protagonisten hat: Kommt ein mittelalter Amerikaner nach Irland, genauer in den rauen Westen der Insel.
Calvin Hooper, Südstaatenjunge und ehemaliger Cop aus Chicago, wurde von seiner Frau aus sehr komplizierten Gründen verlassen, das Verhältnis zu seiner Tochter ist seither so lala. Cal hat sich im fiktiven Dorf Ardnakelty eine Bruchbude gekauft und sucht nach fünfundzwanzig Dienstjahren einen Neuanfang mit Selbstbesinnung und Angeln. Ein Brennen im Nacken verrät ihm allerdings, dass er bei seinen Renovierungsarbeiten beobachtet wird, und zwar nicht nur von den Krähen, die French mit Hingabe beschreibt. Ein dreizehnjähriges Kind namens Trey schleicht sich beinahe wortlos in sein Leben, es entstammt einer zerrütteten Familie und ist hart geworden und verzweifelt, weil sein älterer Bruder Brendan verschwunden ist.
Die Polizei ist offiziell gar nicht erst informiert worden, sie würde ohnehin nichts unternehmen. Deshalb soll Cal den Fall lösen. Einmal Bulle, immer Bulle? Widerwillig macht er sich an die Aufklärung, dabei auf Schritt und Tritt beobachtet von den Dörflern. Vor allem sein nach außen jovialer, letztlich aber undurchsichtiger Nachbar Mart scheint ihm stets zwei Züge voraus zu sein. Obendrein soll Cal mit einer selbstbewussten Witwe verkuppelt werden, die das Spiel der Verlockung auf eine unterkühlte Weise beherrscht.
In epischer Ruhe pinselt French das Panorama einer Dorfgemeinschaft und ihrer Psychodynamiken. Cal hat darin die Rolle des Ethnologen, der beobachten, schweigen und freundlich sein muss, wenn er als Fremder Aufnahme finden will - was im Schöpfungsplan nicht vorgesehen ist. Die Autorin erzählt diese Geschichte nicht in der Tradition des Whodunit, sondern der des Westerns: Ein einsamer Cowboy kommt in die Stadt und möchte die Gerechtigkeit wiederherstellen. Dem Houston Chronicle hat Tana French berichtet, sie habe in der Schreibphase zum ersten Mal Western gelesen, und zwar Larry McMurtrys "Lonesome Dove", Charles Portis' "True Grit" und Patrick deWitts "The Sisters Brothers". Die ersten beiden Titel sind nicht ins Deutsche übersetzt, deWitt gab es zuletzt als Goldmann-Taschenbuch. Die "moralische Ambiguität" der Charaktere habe sie fasziniert, und eine solche wird man auch ihren Romanfiguren attestieren dürfen.
Dabei gerät ihr ausgerechnet der Protagonist Cal manchmal gefährlich nah an die Klippe zum Gutmenschen. Er scheint stets nur noch das menschlich Noble zu wollen, vielleicht weil ihn die Gespenster des Berufslebens jagen, die "unauflösliche Gewissheit, dass etwas Schlimmes auf ihn zurollte, etwas Unabwendbares und Unerbittliches wie ein Hurrikan oder ein Amoklauf". Seine Rolle bei einer Beinahetötung eines schwarzen Jugendlichen empfand er als so unrühmlich, dass er den Dienst quittierte - weil er sich und seinem Job nicht mehr traute. So treffen Echos des Themas Polizeigewalt in den USA auf menschenverachtende Praktiken des Drogenhandels im Hinterland Irlands.
Am Ende geht es darum, wer die Macht hat über die Ordnung im Dorf, wer bestimmt, nach welchen Regeln das Leben in Ardnakelty gespielt wird. Das hat, trotz mancher retardierender Elemente, eine überzeugende suggestive Kraft. HANNES HINTERMEIER
Tana French: "Der Sucher". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021.
495 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Tana French ist ein großer Roman gelungen [...] Großartig. Hempels 20220713
Kommt ein Fremder ins Dorf
So beschaulich ist diese Insel gar nicht: Tana French entdeckt die Abgründe des irischen Landlebens
Florenz, Washington, Malawi, Rom: 1973 in Vermont geboren, zieht die Amerikanerin Tana French, Abkömmling einer irisch-amerikanisch-russisch-italienischen Familie als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern durch die Welt. Als sie im Alter von siebzehn Jahren 1990 zum Studium ans Trinity College nach Dublin kommt, wird sie ortsfest - und bleibt es bis heute. Nach einer Laufbahn als Schauspielerin findet sie zum Schreiben, inzwischen gilt sie trotz des amerikanischen und italienischen Passes als irische Autorin. Mit sieben Millionen verkauften Bänden und Übersetzungen in siebenunddreißig
So beschaulich ist diese Insel gar nicht: Tana French entdeckt die Abgründe des irischen Landlebens
Florenz, Washington, Malawi, Rom: 1973 in Vermont geboren, zieht die Amerikanerin Tana French, Abkömmling einer irisch-amerikanisch-russisch-italienischen Familie als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern durch die Welt. Als sie im Alter von siebzehn Jahren 1990 zum Studium ans Trinity College nach Dublin kommt, wird sie ortsfest - und bleibt es bis heute. Nach einer Laufbahn als Schauspielerin findet sie zum Schreiben, inzwischen gilt sie trotz des amerikanischen und italienischen Passes als irische Autorin. Mit sieben Millionen verkauften Bänden und Übersetzungen in siebenunddreißig
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Sprachen gehört sie zur oberen Etage internationaler Markenautoren. Und doch zu einer kleinen Gruppe, die sich nicht um Genre-Regeln kümmert: French schreibt nicht plotgetrieben, sie entwickelt die Handlung aus den Charakteren heraus, und das bedeutet manchmal eben, Umwege zu nehmen.
Debütiert hat sie vor vierzehn Jahren mit "In the Woods" (deutsch "Grabesgrün", 2008). Es folgten fünf Bände rund um den Dublin Murder Squad, mit der ungewöhnlichen Technik, nicht auf die immergleichen Ermittler zu setzen, sondern im jeweiligen Folgeband eine Nebenfigur des Vorgängerromans zur Hauptfigur zu machen. Vor drei Jahren dann der erste Roman außerhalb der Serie ("Der dunkle Garten"), und nun der erste, der in der dritten Person erzählt ist und der keinen irischen Protagonisten hat: Kommt ein mittelalter Amerikaner nach Irland, genauer in den rauen Westen der Insel.
Calvin Hooper, Südstaatenjunge und ehemaliger Cop aus Chicago, wurde von seiner Frau aus sehr komplizierten Gründen verlassen, das Verhältnis zu seiner Tochter ist seither so lala. Cal hat sich im fiktiven Dorf Ardnakelty eine Bruchbude gekauft und sucht nach fünfundzwanzig Dienstjahren einen Neuanfang mit Selbstbesinnung und Angeln. Ein Brennen im Nacken verrät ihm allerdings, dass er bei seinen Renovierungsarbeiten beobachtet wird, und zwar nicht nur von den Krähen, die French mit Hingabe beschreibt. Ein dreizehnjähriges Kind namens Trey schleicht sich beinahe wortlos in sein Leben, es entstammt einer zerrütteten Familie und ist hart geworden und verzweifelt, weil sein älterer Bruder Brendan verschwunden ist.
Die Polizei ist offiziell gar nicht erst informiert worden, sie würde ohnehin nichts unternehmen. Deshalb soll Cal den Fall lösen. Einmal Bulle, immer Bulle? Widerwillig macht er sich an die Aufklärung, dabei auf Schritt und Tritt beobachtet von den Dörflern. Vor allem sein nach außen jovialer, letztlich aber undurchsichtiger Nachbar Mart scheint ihm stets zwei Züge voraus zu sein. Obendrein soll Cal mit einer selbstbewussten Witwe verkuppelt werden, die das Spiel der Verlockung auf eine unterkühlte Weise beherrscht.
In epischer Ruhe pinselt French das Panorama einer Dorfgemeinschaft und ihrer Psychodynamiken. Cal hat darin die Rolle des Ethnologen, der beobachten, schweigen und freundlich sein muss, wenn er als Fremder Aufnahme finden will - was im Schöpfungsplan nicht vorgesehen ist. Die Autorin erzählt diese Geschichte nicht in der Tradition des Whodunit, sondern der des Westerns: Ein einsamer Cowboy kommt in die Stadt und möchte die Gerechtigkeit wiederherstellen. Dem Houston Chronicle hat Tana French berichtet, sie habe in der Schreibphase zum ersten Mal Western gelesen, und zwar Larry McMurtrys "Lonesome Dove", Charles Portis' "True Grit" und Patrick deWitts "The Sisters Brothers". Die ersten beiden Titel sind nicht ins Deutsche übersetzt, deWitt gab es zuletzt als Goldmann-Taschenbuch. Die "moralische Ambiguität" der Charaktere habe sie fasziniert, und eine solche wird man auch ihren Romanfiguren attestieren dürfen.
Dabei gerät ihr ausgerechnet der Protagonist Cal manchmal gefährlich nah an die Klippe zum Gutmenschen. Er scheint stets nur noch das menschlich Noble zu wollen, vielleicht weil ihn die Gespenster des Berufslebens jagen, die "unauflösliche Gewissheit, dass etwas Schlimmes auf ihn zurollte, etwas Unabwendbares und Unerbittliches wie ein Hurrikan oder ein Amoklauf". Seine Rolle bei einer Beinahetötung eines schwarzen Jugendlichen empfand er als so unrühmlich, dass er den Dienst quittierte - weil er sich und seinem Job nicht mehr traute. So treffen Echos des Themas Polizeigewalt in den USA auf menschenverachtende Praktiken des Drogenhandels im Hinterland Irlands.
Am Ende geht es darum, wer die Macht hat über die Ordnung im Dorf, wer bestimmt, nach welchen Regeln das Leben in Ardnakelty gespielt wird. Das hat, trotz mancher retardierender Elemente, eine überzeugende suggestive Kraft. HANNES HINTERMEIER
Tana French: "Der Sucher". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021.
495 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Debütiert hat sie vor vierzehn Jahren mit "In the Woods" (deutsch "Grabesgrün", 2008). Es folgten fünf Bände rund um den Dublin Murder Squad, mit der ungewöhnlichen Technik, nicht auf die immergleichen Ermittler zu setzen, sondern im jeweiligen Folgeband eine Nebenfigur des Vorgängerromans zur Hauptfigur zu machen. Vor drei Jahren dann der erste Roman außerhalb der Serie ("Der dunkle Garten"), und nun der erste, der in der dritten Person erzählt ist und der keinen irischen Protagonisten hat: Kommt ein mittelalter Amerikaner nach Irland, genauer in den rauen Westen der Insel.
Calvin Hooper, Südstaatenjunge und ehemaliger Cop aus Chicago, wurde von seiner Frau aus sehr komplizierten Gründen verlassen, das Verhältnis zu seiner Tochter ist seither so lala. Cal hat sich im fiktiven Dorf Ardnakelty eine Bruchbude gekauft und sucht nach fünfundzwanzig Dienstjahren einen Neuanfang mit Selbstbesinnung und Angeln. Ein Brennen im Nacken verrät ihm allerdings, dass er bei seinen Renovierungsarbeiten beobachtet wird, und zwar nicht nur von den Krähen, die French mit Hingabe beschreibt. Ein dreizehnjähriges Kind namens Trey schleicht sich beinahe wortlos in sein Leben, es entstammt einer zerrütteten Familie und ist hart geworden und verzweifelt, weil sein älterer Bruder Brendan verschwunden ist.
Die Polizei ist offiziell gar nicht erst informiert worden, sie würde ohnehin nichts unternehmen. Deshalb soll Cal den Fall lösen. Einmal Bulle, immer Bulle? Widerwillig macht er sich an die Aufklärung, dabei auf Schritt und Tritt beobachtet von den Dörflern. Vor allem sein nach außen jovialer, letztlich aber undurchsichtiger Nachbar Mart scheint ihm stets zwei Züge voraus zu sein. Obendrein soll Cal mit einer selbstbewussten Witwe verkuppelt werden, die das Spiel der Verlockung auf eine unterkühlte Weise beherrscht.
In epischer Ruhe pinselt French das Panorama einer Dorfgemeinschaft und ihrer Psychodynamiken. Cal hat darin die Rolle des Ethnologen, der beobachten, schweigen und freundlich sein muss, wenn er als Fremder Aufnahme finden will - was im Schöpfungsplan nicht vorgesehen ist. Die Autorin erzählt diese Geschichte nicht in der Tradition des Whodunit, sondern der des Westerns: Ein einsamer Cowboy kommt in die Stadt und möchte die Gerechtigkeit wiederherstellen. Dem Houston Chronicle hat Tana French berichtet, sie habe in der Schreibphase zum ersten Mal Western gelesen, und zwar Larry McMurtrys "Lonesome Dove", Charles Portis' "True Grit" und Patrick deWitts "The Sisters Brothers". Die ersten beiden Titel sind nicht ins Deutsche übersetzt, deWitt gab es zuletzt als Goldmann-Taschenbuch. Die "moralische Ambiguität" der Charaktere habe sie fasziniert, und eine solche wird man auch ihren Romanfiguren attestieren dürfen.
Dabei gerät ihr ausgerechnet der Protagonist Cal manchmal gefährlich nah an die Klippe zum Gutmenschen. Er scheint stets nur noch das menschlich Noble zu wollen, vielleicht weil ihn die Gespenster des Berufslebens jagen, die "unauflösliche Gewissheit, dass etwas Schlimmes auf ihn zurollte, etwas Unabwendbares und Unerbittliches wie ein Hurrikan oder ein Amoklauf". Seine Rolle bei einer Beinahetötung eines schwarzen Jugendlichen empfand er als so unrühmlich, dass er den Dienst quittierte - weil er sich und seinem Job nicht mehr traute. So treffen Echos des Themas Polizeigewalt in den USA auf menschenverachtende Praktiken des Drogenhandels im Hinterland Irlands.
Am Ende geht es darum, wer die Macht hat über die Ordnung im Dorf, wer bestimmt, nach welchen Regeln das Leben in Ardnakelty gespielt wird. Das hat, trotz mancher retardierender Elemente, eine überzeugende suggestive Kraft. HANNES HINTERMEIER
Tana French: "Der Sucher". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021.
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Zum Inhalt:
Cal, der ehemalige Cop aus Chicago, hat sich im Westen Irlands niedergelassen. Alles scheint so friedlich und auch in der Dorfgemeinschaft wird er gut aufgenommen. Aber sein jahrelang trainierter Alarm springt plötzlich an, denn sonderbare Dinge passieren plötzlich. Immer …
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Zum Inhalt:
Cal, der ehemalige Cop aus Chicago, hat sich im Westen Irlands niedergelassen. Alles scheint so friedlich und auch in der Dorfgemeinschaft wird er gut aufgenommen. Aber sein jahrelang trainierter Alarm springt plötzlich an, denn sonderbare Dinge passieren plötzlich. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf, Tiere kommen auf seltsame Weise um. Was geht hier vor?
Meine Meinung:
Bei den Büchern von Tana French bin ich immer wieder hin und her gerissen. Mal finde ich sie gnadenlos gut, mal gnadenlos schlecht. Dieses Buch liegt für mich irgendwie so mittendrin. Ich konnte nicht so richtig in die Geschichte hinein finden, irgendwie ging mir die gefühlt düstere Stimmung von Anfang an auf den Geist. Mir waren auch die Protagonisten irgendwie unsympathisch, so dass ich mich schon ein wenig durch das Buch gequält habe. Dennoch gibt es mittlere Bewertung, da der Schreibstil eigentlich gut ist.
Fazit:
Der Schreibstil ist gut, der Rest war nicht meins
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Tana French steht für mich als eine übraus spannende Autorin mit einer tollen Schreibweise - die Charaktere, die Stimmung, der Handlungfluss - bei ihr stimmt einfach alles.
In ihrem neuen Buch Der Sucher nimmt sie den Leser mit nach Irland, denn dorthin hat es Cal Cooper, einen ehemaligen …
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Tana French steht für mich als eine übraus spannende Autorin mit einer tollen Schreibweise - die Charaktere, die Stimmung, der Handlungfluss - bei ihr stimmt einfach alles.
In ihrem neuen Buch Der Sucher nimmt sie den Leser mit nach Irland, denn dorthin hat es Cal Cooper, einen ehemaligen Cop aus Chicago, verschlagen. Gerade der rauhe Westen Irlands bietet eine tolle Atmospäre und auch Kulisse für eine abwechslungsreiche nicht zu heitere Story und das bewahrheitet sich auch in diesem Buch. Anfangs dreht es sich vor allem um Cal und seinen Plan ein deutlich mitgenommenes Gehöft zu renovieren - quasi als Selbsttherapie nach einer gescheiterten Ehe. Doch Zeit für sich und seine Pläne bleibt ihm immer weniger als ein merkwürdiges Kind immer wieder bei ihm auftaucht und ihn bittet, ihm bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen. Zudem werden in der Nachbarschaft Schafe auf grausame Weise getötet. Und ob er will oder nicht - Cal hat eine Aufgabe der er zusammen mit dem Kind nachgehen muss...
Von Kritikern als das Beste Buch der Autorin gelobt mag ich mich dieser Aussage nicht anschließen. Es ist definitiv ein Sternewürdiger Krimi der auch gerade perfekt in die herbstliche Jahreszeit passt, aber andere Bücher der AUtorin wie Der dunkle Garen und auch Totenbleich haben mich auch sehr fasziniert. Eine spannende Leseempfehlung für Freunde des düsteren Kriminalromans.
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Meine Meinung:
Vor Jahren zählte Tana French zu einer meiner liebsten Autor*innen des Spannungsgenres, wobei ich sie dann einige Jahre etwas aus den Augen verloren hatte. Ihr neues Buch machte mich dann aber doch so neugierig, dass ich es lesen musste. Und was soll ich sagen, Mal wieder kam in …
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Meine Meinung:
Vor Jahren zählte Tana French zu einer meiner liebsten Autor*innen des Spannungsgenres, wobei ich sie dann einige Jahre etwas aus den Augen verloren hatte. Ihr neues Buch machte mich dann aber doch so neugierig, dass ich es lesen musste. Und was soll ich sagen, Mal wieder kam in diesem Buch ihr unglaubliches Gespür für Atmosphäre und ihr Talent dieses, wie keine andere auf Papier zu bringen, zum Ausdruck. Denn dieses Buch ist ein Feuerwerk der Beschreibungen, von Natur, Spannung und Charakteren, die einzigartige gezeichnet sind und eine frappierend ehrlichen und authentischen Blickwinkel besitzen.
Zwar ist dieses Buch kein Pageturner, oder eine Bombe der direkten Spannung, aber wer intelligente, sehr sehr atmosphärische Spannung liebt, die sich von hinten an den Leser anschleicht und diesen absolut überrascht, der wird dieses Buch lieben.
Mein Fazit:
Ein Buch, welches der klassischen Spannungsliteratur folgt und mich damit komplett fesseln konnte.
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Irland. Ein Land voller Mystik, rauen und naturgewaltigen Landschaften, grünen Wiesen und derben Steinen. Doch auch wolkenverhangen und nebelig, düster und schweigsam. Einsam.
Wenn Tana French eins kann, dann ATMOSPHÄRE! Ich kenne kaum Krimis und Romane, die so …
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Irland. Ein Land voller Mystik, rauen und naturgewaltigen Landschaften, grünen Wiesen und derben Steinen. Doch auch wolkenverhangen und nebelig, düster und schweigsam. Einsam.
Wenn Tana French eins kann, dann ATMOSPHÄRE! Ich kenne kaum Krimis und Romane, die so außergewöhnlich atmosphärisch sind wie ihre!
In "Der Sucher" sind wir im herbstlichen, kalten und feuchten Irland, mitten im nirgendwo in einem kleinen Dorf. Cal Hooper, ein Amerikaner und ehemaliger Polizist, der neu hinzugezogen ist und sich außerhalb des Dorfes ein kleines Häuschen gekauft hat, das er nun renoviert, hat es nicht ganz einfach in die eingeschworene Dorfgemeinschaft hineinzukommen. Auch wenn sein Nachbar Mart sich große Mühe gibt, Cal mit den Gepflogenheiten des irischen Dorfes vertraut zu machen.
Doch dann steht plötzlich Trey vor Cals Haustür, ein Kind, das nach seinem großen Bruder sucht, der spurlos verschwunden ist. Cals Polizeispürsinn ist geweckt und auch wenn er seine berufliche Vergangenheit eigentlich ad acta gelegt hat, kann er die Sehnsüchte und Hoffnungen von Trey nur zu gut verstehen und macht sich auf die Suche. Cal wird zum Sucher. Und worauf er stößt, hätte er niemals erwartet...
Der Krimi ist von der Stimmung her wirklich richtig gut positioniert und eingefangen. Selbst mit herbstlichem Wetter vor dem Fenster, kann man sich mit Decke und Tee auf die Couch kuscheln und lesen. French zeichnet die Szenarien in diesem kleinen, irischen Dorf gekonnt und realistisch ein.
Doch das große Manko ist die Story an sich. Sie ist an einigen Stellen zu langatmig, die Spannung, die aufgebaut wird, fällt auch schnell wieder ab. So manches Mal liest sich die Geschichte wie ein Kaugummi, das sich zieht und zieht und zieht... Schade!
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Tana French ist eine Künstlerin. Alle Bücher von ihr ziehen einen sofort in ihren Bann. So auch „Der Sucher“.
Carl Hooper wagt in Irland einen Neuanfang. Jedoch kann er einfach nicht aus seiner Haut. Als ein Mädchen aus dem Dorf seine Hilfe braucht, sträubt er …
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Tana French ist eine Künstlerin. Alle Bücher von ihr ziehen einen sofort in ihren Bann. So auch „Der Sucher“.
Carl Hooper wagt in Irland einen Neuanfang. Jedoch kann er einfach nicht aus seiner Haut. Als ein Mädchen aus dem Dorf seine Hilfe braucht, sträubt er sich am Anfang, doch er kann nicht anders, als ihr zu helfen. Aber es ist nicht so einfach, denn die Dorfgemeinschaft hüllt sich in Schweigen.
Alle Charaktere hatten ihren Charme, waren sympathisch und authentisch. Tana Frenchs Schreibstil ist einzigartig und fesselnd. Jede neue Umgebung konnte ich mir bildhaft vorstellen und war mitten in Irland. Die Story hat einen sofort mitgerissen. Gerade die eingeschworene Dorfgemeinschaft machte einen extrem misstrauisch.
Das Cover passt auch zu den übrigen Veröffentlichungen von Tana French und ist perfekt auf die Geschichte abgestimmt. Schöner Hingucker.
Ich werde auch weitere Bücher von ihr lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
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Cal Hooper war Cop in Chicago und zieht nach einer gescheiterten Ehe auf der Suche nach innerem Frieden in ein idyllisches Dorf nach Irland. Doch der vermeintlich friedliche Ort mit seinen freundlichen Nachbarn birgt einige Geheimnisse und Cal kann seine Polizisten-Vergangenheit nicht so einfach …
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Cal Hooper war Cop in Chicago und zieht nach einer gescheiterten Ehe auf der Suche nach innerem Frieden in ein idyllisches Dorf nach Irland. Doch der vermeintlich friedliche Ort mit seinen freundlichen Nachbarn birgt einige Geheimnisse und Cal kann seine Polizisten-Vergangenheit nicht so einfach abstreifen wie gedacht.
Es ist kein typischer Tana French Thriller, sondern ein Roman den die Autorin diesmal geschrieben hat. Geblieben sind die ausführlichen Landschaftsbeschreibungen und Charakterstudien der einzelnen Personen, zudem ein eher gemächlicher Handlungsverlauf. Was mir bei den Thrillern immer gut gefallen hat geht in diesem Roman leider ein bisschen zu Lasten der Spannung, erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf. Die Protagonisten und ihre Konflikte sind sehr interessant und authentisch.
Das Cover und der Titel, der zum Glück einfach aus dem Englischen übersetzt wurde, passen sehr gut zum Inhalt des Buches.
Sicher nicht Tana Frenchs bestes Buch bisher aber der Roman ist unterhaltsam und kurzweilig.
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Der ehemalige Polizist aus Chicago, Cal Hooper, versucht, seinem früheren Leben den Rücken zu kehren und flüchtet sich nach Irland. Auf dem Land, in einem kleinen heruntergekommenen Haus will er versuchen, sich selbst wiederzufinden und mit seiner Vergangenheit abzuschließen. …
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Der ehemalige Polizist aus Chicago, Cal Hooper, versucht, seinem früheren Leben den Rücken zu kehren und flüchtet sich nach Irland. Auf dem Land, in einem kleinen heruntergekommenen Haus will er versuchen, sich selbst wiederzufinden und mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Doch seine früheren Sinne lassen ihn nicht los: immer wieder fühlt er sich nicht alleine, immer wieder fühlt er sich beobachtet. Bis schließlich ein Kind bei ihm auftaucht, das eine kuriose Bitte und Aufgabe an ihn richtet. Währen Cal mit sich ringt, ob er seine Nase in fremde Angelegenheiten stecken soll, passieren in dem kleinen, beschaulichen und ruhigen Dorf immer mehr kuriose Dinge, die alle zusammen ein komisches Gesamtbild abgeben. Wie sollte es anders sein: Nicht lange dauert es, bis Cal in alte Muster verfällt und sich der Sache des Kindes annimmt.
Das Cover ist passend zum gewählten Ort gestaltet und verbreitet von Beginn an eine düstere Atmosphäre, die zur Grundstimmung des Buches passt. Cal, der ehemalige Polizist und Protagonist des Buches, scheint ebenso mit dieser Art der Ruhe und Gelassenheit gesegnet zu sein, vielleicht auch mit einer gesunden Prise an Melancholie und Pessimismus.
Alles zusammen bringt den Leser dazu, nicht von der ersten Seite und der ersten Begegnung an direkt ins Buch und in die Geschichte zu kommen. Vielmehr vergehen einige Seiten, wenn nicht sogar Kapitel, bis ich mich wirklich im Buch wiederfand und mich so in die Geschichte hineinversetzten konnte. Doch das ist bei mir und der Autorin nichts ungewöhnliches, ging es mir bei früheren Büchern bereits ähnlich.
Der Leser begleitet nun Cal auf seinem Weg des Ankommens, des Eingewöhnens und des Umbruchs. Er begegnet den unterschiedlichen Personen, doch ist es das Kind, Trey, die mit der Bitte, den Bruder zu finden, an Cal herantritt und damit Unglaube, Belustigung und Misstrauen schürt. Doch Cal lässt sich drauf ein und reist den Leser mit ihr seine vagen Ermittlungen.
Doch was sich der Leser erhofft hat, bleibt aus. Keine gruseligen oder zwielichtigen Ermittlungen, keine reißende Suchaktion, die eventuell endet wie in Cal Heimat. Vielmehr sind es die kleinen und kontunuierlichen Versuche von Cal, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch bleibt bei eben diesen Ansätzen leider oftmals die Spannung und der Reiz auf der Strecke, sodass der Leser lediglich über einige wenige Passagen dazu geneigt ist, den Atem anzuhalten und Seiten über Seiten zu verschlucken. Leider ist es vielmehr der mürbemachende Weg, den die Autorin in ihrem neuen Buch gewählt hat, der viele lange Passagen mit sich bringt, bei denen eher der Fluss als der Funke überspringt.
Ich muss leider gestehen, ich hatte mir mehr erhofft und bin an dieser Stelle leider enttäuscht worden.
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Der Sucher von Tana French ist mein zweites Buch der Autorin. Das erste konnte mich schon nicht so ganz überzeugen ich wollte ihr aber gerne noch eine zweite Chance geben, muss aber sagen das mich auch dieses Buch nicht ganz überzeugt hat. Es hatte viel Potenzial spannend zu werden wurde …
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Der Sucher von Tana French ist mein zweites Buch der Autorin. Das erste konnte mich schon nicht so ganz überzeugen ich wollte ihr aber gerne noch eine zweite Chance geben, muss aber sagen das mich auch dieses Buch nicht ganz überzeugt hat. Es hatte viel Potenzial spannend zu werden wurde es aber leider nicht. Im Gegenteil es zog sich in die Länge und eigentlich hat man das Ende schon recht schnell vermutet.
Cal ist ein Ex Cop der aus den Staaten in ein beschauliches kleines Örtchen nach Irland ausgewandert ist. Dort will er ein Haus restaurieren und seinen Lebensabend genießen. Doch er fühlt sich zunehmend beobachtet. Wer und warum tut dies? Dann taucht ein Kind bei ihm auf und hat eine unerwartete Bitte. Gleichzeitig werden auf den umliegenden Farmen Schafe qualvoll getötet. Was geschieht in diesem Dorf und was wird alles verheimlicht?
Im Grunde hätte es eine sehr spannende Geschichte werden können. Der Anfang ist auch spannend und lässt sich recht gut lesen. Nach dem ersten drittel wird es aber zunehmend langatmiger und behäbiger. So plätschert die Geschichte nur so vor sich hin und wird mit Nebensächlichkeiten gefüllt. Dies nahm die Spannung und hindert an einem angenehmen Lesefluss. Immer wenn man denkt jetzt muss doch was passieren, passiert nichts.
Die Autorin beschreibt die Landschaft und das Örtchen sehr bildhaft. So kann man sich schnell nach Irland versetzen und in dieser rauen Landschaft die Geschichte mit erleben.
Auch die Protagonisten sind sympathisch und sehr lebendig beschrieben. So konnte ich mir Cal, Trey und Mart gut vorstellen. Es gibt auch ein paar Überraschungen mit denen ich nicht ganz gerechnet habe. Diese hätten aber auch nicht unbedingt sein müssen.
Mir fehlte die Spannung und es war mir einfach zu langatmig. Aus der Story hätte man viel mehr raus holen können.
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Literatur trifft Thriller!
'Der Sucher' ist mein Erstling von Tana French. Dachte immer, dass es sich bei dieser Autorin um gut verkäuliches Standardgeschreibsel handeln würde - und bin auf beeindruckende Weise vom Gegenteil überzeugt worden. Wenn der ehemalige Cop Cal Hooper aus …
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Literatur trifft Thriller!
'Der Sucher' ist mein Erstling von Tana French. Dachte immer, dass es sich bei dieser Autorin um gut verkäuliches Standardgeschreibsel handeln würde - und bin auf beeindruckende Weise vom Gegenteil überzeugt worden. Wenn der ehemalige Cop Cal Hooper aus Chicago sich in die irische Einsamkeit flüchtet, um die Trennung von seiner Frau zu verarbeiten und zu sich selbst zu finden, dann wäre die typische Lesererwartung, dass genau dieser Cop mitten in einen Kriminalfall hineintaumeln wird. Tausend Mal gehört, gesehen und gelesen. Langweilig! Nicht so bei Tana French, geht es ihr doch um weit mehr! Sie taucht ein in die Psyche der Menschen; und obwohl im gesamten Roman nicht wirklich viel passiert - ja, am Ende gibt es eine Leiche - schwebt von der ersten Seite an eine düstere Spannung über der Geschichte, stets illustriert durch stimmungsentsprechende Naturbeschreibungen... und überall tauchen die Raben auf und scheinen das Geschehen zu beobachten. Tana French lässt ihren Protagonisten mit dem Blick eines Ethnologen auf die Sozialstrukturen der dörflichen Gemeinschaft blicken, die ihre ganz eigenen Regeln hat, und beschreibt fast schon nüchtern welchen Preis der Wunsch nach Zugehörigkeit abfordern kann; und über bestimmte Dinge muss geschwiegen werden. Und auch wenn Cal Cooper den Cop an den Nagel gehängt hat - seine Sensoren schlagen aus...
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„Der Sucher“ ist der Titel von Tana Frenchs neuestem Roman. Ob das Buch nun „meisterhaft“ ist, wie die Washington Post schreibt, sei dahingestellt, mich lässt es eher zwiegespalten zurück. Aber es ist ein durchaus unterhaltsames Buch mit vielen Wendungen, …
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„Der Sucher“ ist der Titel von Tana Frenchs neuestem Roman. Ob das Buch nun „meisterhaft“ ist, wie die Washington Post schreibt, sei dahingestellt, mich lässt es eher zwiegespalten zurück. Aber es ist ein durchaus unterhaltsames Buch mit vielen Wendungen, interessanten Charakteren und einem ansprechenden Setting. Das gemächliche Tempo, mit dem sich die Geschichte entwickelt, hat mich allerdings immer wieder zum Querlesen verleitet und oft habe ich mich gefragt, wo es überhaupt hinführen wird. Manche mögen es „atmosphärisch“ oder „charmant“, vielleicht sogar „literarisch“ finden – ich fand es über lange Strecken relativ langweilig.
Aber von vorn. Der 48jährige ehemalige Polizist Cal verlässt Chicago und kauft sich ein Häuschen in der irischen Kleinstadt Kilcarrow. Die Idylle bekommt einen Knacks, als er mitbekommt, dass in seiner Nachbarschaft Schafe getötet werden. Und dann setzt der Satz des 13jährigen Teenies Trey „Mein Bruder ist verschwunden“ eine Dynamik in Gang, die Cal zu eigenen Ermittlungen bringt und ihm Einblicke ins Dorfleben gibt, auf die er vermutlich gerne verzichtet hätte. So weit, so spannend. Hätte es zumindest sein können. Doch das Verschwinden des 19jährigen Brendan schafft es nicht, das wirklich tragende Thema der Geschichte zu werden. Es geht schlicht immer wieder zwischen reichlich Dialogen und Beschreibungen unter, die nicht wirklich irgendwo hinführen, sie mäandern ebenso, wie der Fluss, an dem Kilcarrow liegt.
Und ehrlich gesagt hat mich die Sprache der Autorin auch nicht wirklich begeistern können. Es war mein erstes Buch von Tana French und ich denke, es wird auch das einzige bleiben. Die Sätze sind teilweise sehr lang und verschachtelt und bei „Das Badezimmerfenster geht so reibungslos und leise auf, als wäre es mit Kontaktspray eingesprüht worden, was es auch wurde.“ oder „Die Spaghetti strapazieren die Kauwerkzeuge, und die Bolognesesoße ist kräftig mit Minze, Koriander und irgendwas gewürzt, das wie Anissamen schmeckt. Das Ganze passt irgendwie, solange Cal es nimmt, wie es ist.“ habe ich mich wirklich gefragt, was die Autorin damit eigentlich bezwecken will.
Insgesamt ist mir das Buch zu klischeehaft und in manchen Punkten passt es nicht so richtig ins 21. Jahrhundert, da hilft auch die Verwendung von WhatsApp und Facebook nicht. Trey wird, obwohl schon 13 Jahre alt, immer wieder als Kind bezeichnet. Die meisten Männer sprühen nur so vor Maskulinität und die Szenen im Pub triefen vor Testosteron. Und wie Cal auf die Aussage kommt, dass 20 ein typisches Alter ist, um Suizid zu begehen, kann ich mir nicht erklären. Trey und Cal sind die beiden gut ausgearbeiteten Protagonisten des Buchs, wobei bei beiden auch sehr viel Stereotyp zum Tragen kommt. Cal ist ein typischer Städter auf dem Land (keine Ahnung, wie er überhaupt mit dem irischen Englisch der Bewohner klarkam und die mit seiner Sprache), außerdem ein klischeehafter Polizist, der einen Verdächtigen durch Folter zu einer Aussage bringt (die moralische Komponente an dieser Stelle war für mich einer der wenigen wirklich tiefgründigen Momente des ganzen Buchs). Abgesehen davon fand ich ihn eigentlich sympathisch. Mein Favorit ist allerdings Trey, das Kind aus schwierigen Verhältnissen, ein Teenie mit eigenem Kopf und Ecken und Kanten.
Rückblickend fand ich das Buch weder besonders schlecht noch übermäßig gut, höchstens solides Mittelmaß, vermutlich am ehesten etwas für Fans von Tana French und irischen Kleinstädten. Spannung sollte man auf jeden Fall nicht erwarten, wenn man anfängt das Buch zu lesen und auch Kleinstadt-Charme und gut beschriebene schrullige Bewohner sucht man eher vergebens. „Egal, was er tut oder nicht tut, er kann sich nicht vorstellen, wie diese Sache gut ausgehen soll. […] Hier gibt es kein Happy End.“ Ein Epilog hätte dem Buch dennoch gutgetan, denn obwohl der Schluss stimmig ist, kommt das ganze über ein „ist okay“ nicht hinaus. Daher vergebe ich 3 Punkte.
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