Walter Tevis
Gebundenes Buch
Der Mann, der vom Himmel fiel
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Thomas Jerome Newton ist ein geheimnisvoller Mann. Wie aus dem Nichts taucht der seltsame Fremde in Kentucky auf und scheint eine Mission zu haben. Mit neuartigen Technologien verdient er in kurzer Zeit Millionen und zieht dabei viel Misstrauen auf sich - aber auch das Interesse des Wissenschaftlers Nathan Bryce und der jungen Betty Jo. Während sie schnell Gefühle für Newton entwickelt, fragt sich Nathan, ob hinter dem Unbekannten mehr steckt, als auf Anhieb zu erkennen ist. In der Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollanda.
Walter Tevis (1928-1984) war ein amerikanischer Schriftsteller. Nachdem er als junger Mann im Zweiten Weltkrieg im Pazifik gedient hatte, studierte er Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Von seinen Romanen wurden mehrere hochkarätig verfilmt (¿Die Haie der Großstadt¿ mit Paul Newman, ¿Die Farbe des Geldes¿ mit Tom Cruise, ¿Der Mann, der vom Himmel fiel¿ mit David Bowie und neu als Serie mit Chiwetel Ejiofor). Seit dem weltweiten Erfolg der Netflixserie ¿Das Damengambit¿ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: The Man Who Fell to Earth
- Artikelnr. des Verlages: 562/07197
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 22. Juni 2022
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 117mm x 24mm
- Gewicht: 304g
- ISBN-13: 9783257071979
- ISBN-10: 3257071973
- Artikelnr.: 62830388
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vva-handelsbetreuung@vva-arvato.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marten Hahn empfiehlt "Zukunftsliteratur aus der Vergangenheit" zu lesen, um die Jetztzeit zu begreifen. Unbedingt auch: "Der Mann, der vom Himmel fiel" - ein kleines Science-Fiction-Meisterwerk, das erstmals vor sechzig Jahren erschien, seitdem jedoch an Relevanz nur gewonnen hat, was, vermutet der Rezensent, wohl auch an der hervorragenden Neuübersetzung durch pociao und Roberto de Hollanda liegt. Ein Alien kommt auf die Erde mit dem Auftrag, seine eigene Zivilisation nachzuholen, und setzt sich hier als Tech-Gigant durch - das ist der durchaus mitreißende Plot, der jedoch, so Tevis, auch als Allegorie gelesen werden muss: Zum einen auf die Rolle des Menschen als fremde, zerstörende Kraft im System Erde, zum anderen aber auch auf die Heilsversprechen der Technik in unserer Gesellschaft. Manchmal muss man eben Zukunftsliteratur aus der Vergangenheit lesen, um zu begreifen, dass Technik allein die Zukunft nicht retten wird, so oder so ähnlich der begeisterte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rezensent Marten Hahn empfiehlt "Zukunftsliteratur aus der Vergangenheit" zu lesen, um die Jetztzeit zu begreifen. Unbedingt auch: "Der Mann, der vom Himmel fiel" - ein kleines Science-Fiction-Meisterwerk, das erstmals vor sechzig Jahren erschien, seitdem jedoch an Relevanz nur gewonnen hat, was, vermutet der Rezensent, wohl auch an der hervorragenden Neuübersetzung durch pociao und Roberto de Hollanda liegt. Ein Alien kommt auf die Erde mit dem Auftrag, seine eigene Zivilisation nachzuholen, und setzt sich hier als Tech-Gigant durch - das ist der durchaus mitreißende Plot, der jedoch, so Tevis, auch als Allegorie gelesen werden muss: Zum einen auf die Rolle des Menschen als fremde, zerstörende Kraft im System Erde, zum anderen aber auch auf die Heilsversprechen der Technik in unserer Gesellschaft. Manchmal muss man eben Zukunftsliteratur aus der Vergangenheit lesen, um zu begreifen, dass Technik allein die Zukunft nicht retten wird, so oder so ähnlich der begeisterte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein moderner Klassiker
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Walter Tevis Werk „Der Mann, der vom Himmel fiel“ ausgerechnet jetzt mittels der vorliegenden Neuübersetzung wiederentdeckt wird.
Ein falsches Bild würde entstehen, das Buch dem Genre Science-Fiction zuzuordnen, …
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Ein moderner Klassiker
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Walter Tevis Werk „Der Mann, der vom Himmel fiel“ ausgerechnet jetzt mittels der vorliegenden Neuübersetzung wiederentdeckt wird.
Ein falsches Bild würde entstehen, das Buch dem Genre Science-Fiction zuzuordnen, wenngleich die Geschichte bereits 1963 verfaßt wurde und in den Jahren 1985 bis 1990 spielt.
Der besondere Reiz liegt in dem Paradoxum, mit dem heutigen Lebensgefühl zurück zu blicken in zwei Zeitabschnitte, von denen einer aus damaliger Sicht eine vermeintliche Zukunft beschreibt. Insbesondere diejenigen, die als Kind die 60er und später die 80er Jahre selbst erleben durften, werden ihre helle Freude an dem Werk haben. Wer Knallplättchen kennt und analog fotografiert hat, kann sich zunächst eines nostalgischen Gefühls nicht erwehren.
Aber dabei bleibt es nicht, die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass die Triebfeder, ergründen zu wollen, was es mit dem Protagonisten Thomas Jerome Newton auf sich hat, den Lesenden wie einen Sog durch die Geschichte führt. Die unerwarteten Wendungen im letzten Teil des Buches lassen Anklänge an eine Kriminalgeschichte aufflackern, aber auch dies wäre zu oberflächlich betrachtet. Im Kern dringen wir beim Lesen in die tiefsten Schichten des Menschseins vor, sofern man dies zuläßt.
Mich zumindest hat der Roman ganz am Ende tief berührt und ich entdecke eine erstaunliche Übereinstimmung mit meinem heutigen Lebensgefühl.
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Von brauneye
Zum Inhalt:
Plötzlich taucht ein seltsamer Fremder in Kentucky auf, der sich Thomas Jerome Newton nennt. Er schafft es mit neuartigen Technologien innerhalb kürzester Zeit viel Geld zu machen, das bringt ihm nicht nur Misstrauen sondern auch Interesse an seiner Person. …
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Von brauneye
Zum Inhalt:
Plötzlich taucht ein seltsamer Fremder in Kentucky auf, der sich Thomas Jerome Newton nennt. Er schafft es mit neuartigen Technologien innerhalb kürzester Zeit viel Geld zu machen, das bringt ihm nicht nur Misstrauen sondern auch Interesse an seiner Person. Betty Jo fängt an Gefühle für ihn zu entwickeln, der Wissenschaftler Bryce fragt sich, ob mehr hinter dem Fremden steckt.
Meine Meinung:
Was mich am meisten an dem Buch fasziniert hat, ist dass es schon im Jahr 1963 verfasst wurde und auch heute wie gerade geschrieben wirkt. Es ist irgendwie total aktuell und auch irgendwie zeitlos. Ich fand die Figur des Newton total interessant und auch die Geschichte ungeheuer spannend obwohl es ja nun wahrlich kein Krimi oder ähnliches ist. Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Insgesamt würde ich das Buch als ein kleines Juwel bezeichnen, da es wirklich ungewöhnlich ist.
Fazit:
Ein literarisches Juwel
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Zeitlos
Das Original ist fast 60 Jahre alt, wahrscheinlich bei vielen in Vergessenheit geraten, aber (fast) jeder kennt den Film mit David Bowie.
Das Buch hat dennoch nichts von seiner Faszination eingebüßt, und schon gar nichts von seiner Aktualität. Beklemmend, welche …
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Zeitlos
Das Original ist fast 60 Jahre alt, wahrscheinlich bei vielen in Vergessenheit geraten, aber (fast) jeder kennt den Film mit David Bowie.
Das Buch hat dennoch nichts von seiner Faszination eingebüßt, und schon gar nichts von seiner Aktualität. Beklemmend, welche Entwicklungen der Autor damals schon vorhergesehen hat, und wie akribisch er die Gründe dafür beschreibt, warum Menschen so sind wie sie sind und wie sie deshalb ihre Lebensgrundlage zu Grunde richten. Über allem steht die Frage, was eigentlich "Intelligenz" und "Menschsein" ausmacht. Eine wirkliche Antwort gibt es nicht, aber sehr viele Ansätze, die nachdenklich machen. Dazu kommt das Lesevergnügen nicht zu kurz, die Geschichte ist spannend und die Neuübersetzung brillant.
Pflichtlektüre für viele: Alle, die vielschichtige Literatur lieben, alle Geschichts-, Politik-, Philosophie- und Anglistikstudenten.
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Dezente Science-Fiction-Literatur
Der Autor Walter Tevis ist spätestens seit dem „Damengambit“ wieder in aller Munde. Sein Werk wird aktuell wiederentdeckt und neu übersetzt. Dazu gehört nun auch der Roman „Der Mann, der vom Himmel fiel“, der ursprünglich …
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Dezente Science-Fiction-Literatur
Der Autor Walter Tevis ist spätestens seit dem „Damengambit“ wieder in aller Munde. Sein Werk wird aktuell wiederentdeckt und neu übersetzt. Dazu gehört nun auch der Roman „Der Mann, der vom Himmel fiel“, der ursprünglich 1963 erschienen ist. Und man merkt dem Werk den Zeitgeist der 60er Jahre an, z.B. wenn die Hauptfigur Thomas Jerome Newton über die Gefahr der Kriegsführung spricht. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man das Buch liest.
Was das Buch in meinen Augen auszeichnet, ist die starke Hauptfigur des Außerirdischen Newton, der mysteriös wirkt. auf der einen Seite besitzt er eine den Menschen überlegene Intelligenz, doch auf der anderen Seite ist er körperlich so verletzlich und gebrechlich. Von Beginn an fragt man sich bei der Lektüre, was er vorhat, was sein Plan ist, welches Ziel er verfolgt. Das treibt die Handlung gut voran. Seine Fremdartigkeit wird nur recht dezent angedeutet, hin und wieder erfahren wir auch vage etwas über seine Heimatwelt. Das finde ich gut gemacht. Auch die psychischen Auswirkungen seines Aufenthalts auf der Erde kommen gut zum Ausdruck. Er vermisst seine Heimat, fühlt sich einsam, gibt sich dem Alkohol hin und wirkt in dieser Phase orientierungslos. Kurzum: Die Figur ist nicht statisch angelegt, sondern entwickelt sich. Das ist ebenfalls gelungen.
Auch die Figur des Nathan Bryce fand ich interessant angelegt, er schöpft schon früh Verdacht, dass es sich bei Newton um eine außergewöhnliche Person handeln muss. Später überschneiden sich dann auch die Wege von Newton und Bryce. Was mich während des Lesens aber etwas gestört hat, ich habe nie ganz ergründen können, was er denn nun eigentlich vorhat. Gleichzeitig treibt aber diese Uneindeutigkeit wieder die Handlung voran. Als Highlight des Buchs habe ich das Gespräch zwischen den beiden Protagonisten empfunden, in dem Newton Bryce seine Ziele offenlegt. Und hier zeigt sich, dass die Botschaft des Buchs durchaus Aktualitätsbezug aufweist.
Betty Jo hingegen blieb mir insgesamt zu blass. Wird das Kennenlernen mit Newton noch ziemlich ausführlich beschrieben, tritt sie danach für mich zu sehr in den Hintergrund. Das fand ich schade, hier wäre mehr drin gewesen.
Dass man wenig über das Innenleben der Figuren erfährt, liegt an der gewählten Erzählperspektive. Die Handlung wird aus einem distanzierten personalen Blickwinkel berichtet. Dadurch ist man nicht so nah dran an den Figuren und an ihren Gedanken und Gefühlen. Und gerade das lässt Leerstellen entstehen. Als Leser:in steckt man eher in der Beobachterrolle. Wie man das nun empfindet, muss jede/r für sich selbst beantworten. Für den einen mag genau das den Reiz beim Lesen ausmachen, ich hätte hingegen gern mehr über die Beweggründe von Newton und vor allem auch Bryce erfahren.
Das Ende des Buchs war für mich überraschend und zugleich irritierend. Der Umgang mit Newton und auch Newtons Handlungen waren nach meinem Dafürhalten nicht gänzlich plausibel. Das fand ich etwas schade.
Fazit: Ein Science-Fiction-Roman mit Aktualitätsbezug, in dem die Fremdartigkeit des Außerirdischen Thomas Jerome Newton nur sehr dezent thematisiert wird. Durch die gewählte Erzählperspektive ergeben sich einige Leerstellen. Klare Stärke des Werks: die Konzeption der Figur Newton. Es ist ein sehr gutes Buch, aber kein herausragendes. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.
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Auf einmal war er da, ein schlanker Mann namens Thomas Jerome Newton. Gekommen um einen Plan zu erfüllen, versinkt er in einer Abwärtsspirale des menschlichen Lebens auf der Erde.
Das Original ist bereits 1963 erschienen und es handelt sich hier um eine Neuübersetzung.
Man merkt die …
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Auf einmal war er da, ein schlanker Mann namens Thomas Jerome Newton. Gekommen um einen Plan zu erfüllen, versinkt er in einer Abwärtsspirale des menschlichen Lebens auf der Erde.
Das Original ist bereits 1963 erschienen und es handelt sich hier um eine Neuübersetzung.
Man merkt die Zeit aber nur am Rande, das Werk ist fast zeitlos. Ich mag den ruhigen, unaufgeregten aber sachlich beschreibenden Schreibstil von Walter Tevis sehr. Die Geschichte an sich ist außerdem fesselnd, da sie sich erst langsam entwirrt und entwickelt. Die Dramatik nimmt zu und man leidet mit Thomas, der so richtig nicht Fuß fassen kann auf der Erde. Schmerzen, Einsamkeit und Alkohol, dazu noch Depressionen. Eigentlich wirkt das düster, aber zum Glück gibt es zwei Vertraute, die zu so was wie Freunden werden.
Es gibt viele Anspielungen und Metaphern, die erschreckend zu unserer Zeit/Umwelt/Problemen passen.
Ein eindrucksvolles Werk!
Die Verfilmung mit David Bowie muss ich mir unbedingt zeitnah ansehen.
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Man merkt "Der Mann, der vom Himmel fiel" von Walter Tevis an, dass es keine Neuerscheinung des 21. Jahrhunderts ist, sondern erstmals bereits in den 1960'ern erschienen ist. Die beschriebene Welt, die aus Sicht der 1960'er Jahren wahrscheinlich innovativ und utopisch war, wirkt für …
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Man merkt "Der Mann, der vom Himmel fiel" von Walter Tevis an, dass es keine Neuerscheinung des 21. Jahrhunderts ist, sondern erstmals bereits in den 1960'ern erschienen ist. Die beschriebene Welt, die aus Sicht der 1960'er Jahren wahrscheinlich innovativ und utopisch war, wirkt für die heutige Leserschaft eher gewöhnlich bis nostalgisch.
Die Auflösung, was es mit Newton auf sich hat, gibt es gleich am Anfang - auch sonst kommt im Buch weniger Spannung auf, als man vielleicht erwarten könnte. Stattdessen werden die Hintergründe und der Charakter Newtons beleuchtet und die Lebensrealität auf der Erde, die irgendwo zwischen Dystopie und Utopie liegt, beschrieben.
Das Buch liest sich für mich wie klassische Science Fiction. Für Leser*innen, die eine spannende Lektüre erwarten, nicht zu empfehlen, sondern wohl eher für Fans von (klassischer) Science Fiction, die sich für neue Welten und deren Hintergründe interessieren.
Ich hätte mir etwas mehr Spannung erhofft und fand das Buch zudem ziemlich dialoglastig - mich hat es deswegen leider nicht ganz überzeugt.
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Nach "Damengambit" wollte ich unbedingt ein weiteres Buch von Walter Tevis lesen und so kam ich zu dieser Leserunde. Das Buch wurde schon 1963 geschrieben und es endet 1990, also in einer damals fernen Zukunft.
Ein Mann, der sich Thomas Jerome Newton nennt, streift durch Kentucky und …
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Nach "Damengambit" wollte ich unbedingt ein weiteres Buch von Walter Tevis lesen und so kam ich zu dieser Leserunde. Das Buch wurde schon 1963 geschrieben und es endet 1990, also in einer damals fernen Zukunft.
Ein Mann, der sich Thomas Jerome Newton nennt, streift durch Kentucky und sucht nach einem neuen Leben. Er entpuppt sich als Wesen vom Stern Anthea und er hat eine Mission, nämlich die Reste seines Volkes auf die Erde zu bringen. Dafür bracht er ein Raumschiff und natürlich viel Geld. Da er aber einige Erfindungen von seinem Planeten mitgebracht hat, wird er bald ein reicher Mann und kann es sich leisten dieses Raumschiff zu bauen. Dabei sind ihm der Chemiker Nathan Bryce und die junge Betty Joe behilflich.
Der Leser weiß recht schnell, dass Newton ein Außerirdischer ist, die Welt ringsum hält ihn aber für einen Exzentriker, denn er schläft fast nie und hat auch sonst einige Besonderheiten. Besonders gravierend ist seine Einsamkeit, die er in Alkohol zu ertränken versucht, er sehnt sich nach seinem Volk und betrachtet die Merkwürdigkeiten der Erdenmenschen aus der Distanz seines großen Wissens. Er will den Frieden bringen, aber die Menschen verstehen ihn nicht.
Das Buch ist zwar fast sechzig Jahre alt, aber es ist noch immer aktuell und heute vielleicht mehr denn je. Das vergebliche Streben Newtons nach Vernunft und Frieden ist deprimierend, aber genau dadurch bleibt das Buch unbedingt lesenswert.
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Was, wenn es Leben außerhalb der Erde gäbe? Was, wenn Außerirdische auf unseren Planeten kommen würden? Wie würden sie aussehen? Was wären ihre Absichten? – Während die Unterhaltungsindustrie sich schon ausgiebig an diesem Thema versucht hat und sich sowohl …
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Was, wenn es Leben außerhalb der Erde gäbe? Was, wenn Außerirdische auf unseren Planeten kommen würden? Wie würden sie aussehen? Was wären ihre Absichten? – Während die Unterhaltungsindustrie sich schon ausgiebig an diesem Thema versucht hat und sich sowohl gefährlichen feindlichen Angriffen gewidmet hat als auch skurillen, jedoch liebenswürdigen und moralisch oft höherstehenden Lebensformen, öffnet der bereits verstorbene amerikanische Autor Walter Tevis hier noch eine weitere Schublade, eine insgesamt weniger spektakuläre, aber doch bestechende: Was, wenn sie uns ähnlicher wären als angenommen?!
Der von Anthea stammende Mann, der sich fortan Thomas Jerome Newton nennt, fällt in einer unwirtlichen Gegend in Kentucky vom Himmel. Er kaschiert seine andersartigen Äußerlichkeiten und versucht, nicht aufzufallen. „(Er war) krank vor Sorge, der Vorahnung einer Katastrophe, und gebeutelt von der entsetzlichen Last seines eigenen Gewichts. Seit Jahren hatte er gewusst, dass er so etwas wie das hier spüren würde, wenn der Augenblick gekommen war, wenn er endlich gelandet wäre und anfinge, den komplexen, seit Langem vorbereiteten Plan umzusetzen. Diese Welt, wie intensiv er sie auch studiert, wie oft er seinen Part darin geprobt haben mochte, war so unglaublich exotisch, das Gefühl, jetzt, da er fühlen konnte, dieses Gefühl war einfach überwältigend. Er lag im Gras und übergab sich.“ (S. 15)
Der erste Teil der (anfänglich nicht bekannten) Mission dieses seltsamen Mannes besteht darin, möglichst viel Geld anzuhäufen, was ihm auch schnell gelingt. Doch dann tauchen erste Schwierigkeiten auf; Newton entdeckt den Alkohol, der ihn in immer tiefere Sinnkrisen stürzt. Und die Erdmenschen, die auf seine auffälligen intellektuellen Fähigkeiten aufmerksam werden, fragen sich, mit wem sie es hier eigentlich zu tun haben. „… wer wusste schon, was für ein Mensch er war? (…) In diesem Moment schien fast alles möglich; und er fand es keineswegs absurd, dass er, Nathan Bryce, mit einem Marsmenschen Wein trank und Käse aß. Warum auch nicht? (…) Er musterte ihn erneut. Newton fing seinen Blick auf und lächelte ernst. Vom Mars? Wahrscheinlich kam er aus Litauen oder Massachusetts.“ (S. 120) Doch was, wenn er wirklich ein Außerirdischer wäre? Was wären seine Absichten? Warum ist er auf der Erde gelandet?
Da „Das Damengambit“ zu meinen Lesehighlights 2021 zählt, war ich sehr gespannt auf ein weiteres Werk von Tevis, das er bereits 1963 geschrieben hatte und nun in einer (übrigens sehr gelungenen) Neuübersetzung frisch aufgelegt wird.
Obwohl es in diesem Fall nicht um Schach geht, erfindet Tevis ein weiteres Wunderkind, das mit Abhängigkeit und Heimatlosigkeit zu kämpfen hat. Es gelingt ihm auch hier problemlos, komplexe Vorgänge und psychologische Feinheiten auf eine allgemein verständliche Art herunterzubrechen. Seine Charaktere sind plastisch gestaltet, der Schreibstil reichhaltig und angenehm flüssig.
Allerdings war ich vom „Mann, der vom Himmel fiel“ nicht ganz so gefesselt wie von der schachspielenden Beth; im Mittelteil gibt es doch ein paar langatmigere Stellen, die wenig zum Fortlauf der Geschichte beitragen.
Die versprochenen philosophischen Anklänge finden sich fast ausschließlich im letzten Drittel des Buches; hier zündet der zurecht hochgelobte Autor gleich mehrere Feuerwerke mit intelligenten Dialogen und unvorhersehbaren Ereignissen, ohne jedoch in gekünstelte Überdramatik zu verfallen.
So bleibt am Ende auch keine rosa Wolke guten Gefühls zurück; im Gegenteil, es bleibt offen. Es ist furchtbar ärgerlich und genau deswegen so unheimlich gekonnt, dass ich deswegen meine 4,5 Sterne auf volle 5 aufrunde.
Denn damit gelingt es Walter Tevis, einen eindrücklichen Nachhall auszulösen und ich bin sicher: auch „Der Mann, der vom Himmel fiel“ wird zu den Charakteren gehören, die ich so schnell nicht vergessen werde!
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Was passiert mit einem Außerirdischen, der auf die Erde kommt, um Raumschiffe zu bauen und die Bewohner seines eigenen Planeten zu retten? Diese Frage bildet den Kern des von Walter Tevis bereits 1963 verfassten Romans „Der Mann, der vom Himmel fiel“. Auf den ersten Blick mag die …
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Was passiert mit einem Außerirdischen, der auf die Erde kommt, um Raumschiffe zu bauen und die Bewohner seines eigenen Planeten zu retten? Diese Frage bildet den Kern des von Walter Tevis bereits 1963 verfassten Romans „Der Mann, der vom Himmel fiel“. Auf den ersten Blick mag die Geschichte an Science Fiction erinnern, doch im Laufe der Lektüre zeigt sich, dass es Tevis eigentlich um etwas anderes geht. Nämlich um die psychologische Entwicklung dieses Außerirdischen, der sich Newton nennt. Er gewöhnt sich zwar an das Leben als Mensch, doch zu den Menschen selbst bewahrt er stets eine Distanz. Einsamkeit und Melancholie plagen ihn. Er ist zerbrechlich, in physischer und psychischer Hinsicht. Bald kommen Alkoholismus, Verzweiflung und die Entfremdung von seiner Herkunft hinzu.
„Er war menschlich, aber nicht wirklich ein Mensch.“
Beschäftigt man sich näher mit Walter Tevis, so fällt auf, dass Newtons Schicksal auf der Erde einige Parallelen zum Leben des Autors aufweist. Genau wie Newton verfiel Tevis dem Alkohol. Er war als Kind außerdem krank und schwächlich, musste Medikamente nehmen. Schließlich verbindet auch Kentucky als Ort den Autor mit seiner Figur.
Das Außerirdischsein steht, wenn man diese Parallelen weiterdenkt, im übertragenen Sinne dafür, wie schnell es passieren kann, dass man unverstanden bleibt, dass man keinen Platz in der Gesellschaft findet.
Und diese biographische Lesart erklärt vielleicht auch, warum sich das Buch so introspektiv anfühlt, warum seine Melancholie nie aufgesetzt oder zwanghaft herbeigeschrieben wirkt. Es ist kein durchweg schweres Buch, aber auch keine leichte, unterhaltende Aliengeschichte. Und gerade das fasziniert.
Wenn man Tevis schon gelesen hat, dann weiß man, dass er erzählen kann. Und auch mit dem “Mann, der vom Himmel fiel” vermag er seinen Leser zu überzeugen. Es ist ein bemerkenswerter, nachdenklicher Roman.
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"Der Mann, der vom Himmel fiel" oder eigentlich "Das androgyne antheanische Wesen, das ganz bewusst und geplant auf die Erde kommt" ist ein weiterer Roman des bereits verstorbenen Autoren Walter Tevis, der hier zu Lande durch die Verfilmung seines Romans "Das …
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"Der Mann, der vom Himmel fiel" oder eigentlich "Das androgyne antheanische Wesen, das ganz bewusst und geplant auf die Erde kommt" ist ein weiterer Roman des bereits verstorbenen Autoren Walter Tevis, der hier zu Lande durch die Verfilmung seines Romans "Das Damengambit" Aufmerksamkeit auf sein Werk generieren konnte.
Zeichnet sich allerdings das Damengambit durch ein großes Charakterisierungstalent aus, so ist hier, vermutlich aufgrund der Kürze der Geschichte, sehr viel weniger davon zu spüren.
Die Menschheit durch die Augen anderer Wesen, seien es irdische oder solche, denen die Erde fremd ist, gespiegelt zu sehen, bietet immer viel Potenzial für spannende philosophische und durchaus kritische Ansätze, aber ebenso wertschätzende Perspektiven. Kein unbeliebtes Motiv in der Literatur, vor allem in der Science Fiction. Die Herangehensweisen sind so vielfältig wie die Aussagen selbst; ob humorvoll, offen kritisch und dramatisch oder ja, auch durchaus kitschig, wenn der Wert des Menschen an der Fähigkeit zu lieben bemessen wird.
Wo reiht sich nun Tevis 1963 erschiener Roman ein? Für mich wurde die Geschichte durchzogen von einer ständig aufkochenden Melancholie, die sich auch in der Aussage gut widerspiegelt.
Denn Thomas Jerome Newton, das antheanische Wesen (denn obwohl er große Ähnlichkeiten mit einem Menschen hat, ist er in seiner Physiologie und seiner Intelligenz den Menschen zum größten Teil um einiges überlegen, was ihm auch durchaus bewusst ist), kommt mit einer Mission auf die Erde, mit hoffnungsvollem Blick. Doch diese Einstellung bröckelt immer weiter, je länger er zwischen den Menschen lebt. Und obwohl er alle menschlichen "Schwächen" wie Begehren und Impulsivität oder einfach eine ausgeprägte Emotionalität an sich im Grunde nicht hat, deprimiert ihn die Situation derart, dass er dem Alkohol verfällt (hier eine Parallele zum Damengambit).
Und auch wenn unsere Hauptfigur sich irgendwann mit Blick auf die Menschheit eingestehen muss "die Tiere ringsum, die ihre eigene Umwelt verschmutzten und ihren eigenen Mist fraßen, letzten Endes glücklicher und weiser waren als er." (S. 133), gelingt es ihm nie, dieses vermeintliche Glück selber zu erfahren.
Letztendlich geht es also um jemanden, der zutiefst einsam und unverstanden in einer Gesellschaft lebt, in der er für sich genommen nicht akzeptiert wird. In der er nur überleben kann, indem er brilliert und außerordentliche Dinge tut, die zu außerordentlichem Reichtum führen, welcher ihm Macht verleiht und ihn über die Menschen stellt, sodass sie ihn nicht angreifen können.
Für ein anspruchsvolles Science-Fiction Buch reicht dies aber, aus meiner Sicht, heutzutage nicht mehr aus, um einen Wiedererkennungswert zu haben. Und für eine Charakter- oder Gesellschaftsstudie fehlt es vielleicht an Umfang. Im zeitlichen Kontext betrachtet mag der Roman wichtig gewesen sein, aber aus heutiger Perspektive kann ich darin leider wenig erhellendes finden.
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