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Federica de Cesco
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Der englische Liebhaber
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Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht über Wasser. Als sie eines Tages mit Fieber bei der Arbeit erscheint, bietet ihr der englische Captain Jeremy an, sie nach Hause zu bringen - es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liaison, die im Nachkriegsdeutschland verpönt ist, denn mit dem Feind lässt man sich nicht ein. Doch als Anna schwanger wird, ist Captain Jeremy verschwunden, und die Engländer v...
Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht über Wasser. Als sie eines Tages mit Fieber bei der Arbeit erscheint, bietet ihr der englische Captain Jeremy an, sie nach Hause zu bringen - es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liaison, die im Nachkriegsdeutschland verpönt ist, denn mit dem Feind lässt man sich nicht ein. Doch als Anna schwanger wird, ist Captain Jeremy verschwunden, und die Engländer verweigern ihr jede Auskunft. Vierzig Jahre später findet Annas Tochter Charlotte Tagebuchaufzeichnungen und alte Tonbandaufnahmen - und sie macht sich daran, das Geheimnis der großen verbotenen Liebe von Anna und Jeremy zu lüften. Warum verschwand er eines Tages spurlos aus Annas Leben, obwohl sie seine große Liebe war? Was ist das Geheimnis des charismatischen und so undurchschaubaren Mannes, der ihr Vater ist? Und was ist der Grund für Annas Selbstmordversuch Jahrzehnte später? Je mehr Charlotte in die Geschichte ihrer Familie eintaucht, desto lebendiger wird für sie - und die Leser - auch die deutsche Nachkriegszeit, als die europäischen Völker einander als Feinde galten und in vielen Familien das Gespenst des Nationalsozialismus noch lebendig war.
Federica de Cesco wurde als Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter im norditalienischen Pordenone geboren und studierte Kunstgeschichte und Psychologie in Lüttich. Mit 15 schrieb sie ihr erstes Buch, den Jugendbestseller Der rote Seidenschal, dem über 50 Kinder- und Jugendbücher folgten, bis ihr mit Silbermuschel ein aufsehenerregendes Debüt in der Belletristik gelang. Weitere große und erfolgreiche Romane folgten. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem japanischen Fotografen Kazuyuki Kitamura, in der Schweiz.
Produktdetails
- Verlag: Europa Verlag München
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 357
- Erscheinungstermin: Juli 2018
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 152mm x 35mm
- Gewicht: 589g
- ISBN-13: 9783958900806
- ISBN-10: 3958900801
- Artikelnr.: 52449936
Herstellerkennzeichnung
Europa Verlag GmbH
Johannisplatz 15
81667 München
sp@europa-verlag.com
Charlotte ist nicht begeistert, als sie ihre Arbeit in Berlin unterbrechen muss, um ihre sterbende Mutter in Münster ein letztes Mal sehen zu können. Die Begegnung verläuft ausgesprochen emotionslos und ebenso sachlich wickelt sie einige Zeit später die Bestattung ab. Die …
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Charlotte ist nicht begeistert, als sie ihre Arbeit in Berlin unterbrechen muss, um ihre sterbende Mutter in Münster ein letztes Mal sehen zu können. Die Begegnung verläuft ausgesprochen emotionslos und ebenso sachlich wickelt sie einige Zeit später die Bestattung ab. Die Auflösung des Haushaltes kann sie auf ihren Vetter abwälzen und nur wenige Dinge nimmt sie als Erinnerung mit nach Berlin: eine vertrocknete Rose, einen Siegelring, eine teure Armbanduhr und die Tagebücher ihrer Mutter.
Charlotte ist eine sehr unsympathische, ichbezogene Person, die ihrer Mutter nicht verzeihen kann, dass sie zwar als Kind der Liebe empfangen, aber als uneheliches Besatzerkind im stockkonservativen Münster vielen Anfechtungen ausgesetzt war. Erst im Lesen der Tagebücher, die Anna im Hinblick auf ihren Tod und um Verständnis heischend für Charlotte geschrieben hat, ändert sich die Sicht der Tochter.
In Annas Leben war nur Platz für ihre einzigartige Liebe zum englischen Captain Jeremy Frazer, der plötzlich aus ihrem Leben verschwand, noch bevor sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählen konnte. Die Tagebücher sind Zeugnis ihrer unverbrüchlichen Treue trotz der Ungewissheit, zugleich leuchten sie aber auch das Leben in der Nachkriegszeit aus. Nicht nur was die Dinge des täglichen Lebens betraf, sondern auch die philosophische Frage nach dem Sinn des Krieges und erst recht nach dem Sinn des Lebens. Anna nimmt alle Entbehrungen auf sich, weil sie dem Kind ihrer großen Liebe ein gutes Leben ermöglichen möchte, doch Charlotte ist nur fordernd und aufsässig. Sie ist ihrer Mutter für nichts dankbar, und auch die Annäherung an ihren Vater, den sie als Erwachsene endlich kennenlernen darf, verläuft holprig. Bis zum Schluss erklärt sich Charlottes permanente Gekränktheit und unterschwellige Aggression nicht.
Insgesamt sind die drei Hauptpersonen Anna, Charlotte und Jeremy sehr verschlossene, eigenwillige und starke Charaktere, jedoch keine Sympathieträger. Das macht es schwer, sich mit dem Buch anzufreunden, auch nicht zuletzt weil manche Passagen doch recht trocken und zäh geschrieben sind. Dann plötzlich findet sich der Leser in Annas Betrachtungen über das Leben wieder und es bleibt etwas hängen, das auch noch da ist, wenn man das Buch aus der Hand gelegt hat. Deshalb gibt es eine klare Leseempfehlung von mir, auch wenn mir der Klappentext eigentlich eine geheimnisvolle Liebesgeschichte suggeriert hat.
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Einfühlsam und voller historischer Präzision zeichnet Bestsellerautorin Federica de Cesco in Der englische Liebhaber eine tragisch schöne Liebesgeschichte, die nur das Leben schreiben kann. Nach einer wahren Begebenheit aus der Familie der Autorin.
Meine Meinung:
Zur Autorin: …
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Einfühlsam und voller historischer Präzision zeichnet Bestsellerautorin Federica de Cesco in Der englische Liebhaber eine tragisch schöne Liebesgeschichte, die nur das Leben schreiben kann. Nach einer wahren Begebenheit aus der Familie der Autorin.
Meine Meinung:
Zur Autorin: Frederic De Cesco, versteht es einem mit auf die Reise, ihrer Tante Anna und deren Vergangenheit zunehmen. Es ist eine wundervolle und bewegende Geschichte, die sie mit viel feinem und empfindsamen Fingerspitzengefühl erzählt. Es geht um die Münsteranerin und den englischen Offizier Jeremy, die sich 1945 im Nachkriegsdeutschland kennen-und lieben lernen. Ihr Schreibstil, ist sehr kraftvoll, bildhaft, flüssig und mitreißend. Die Recherche über die Menschen und der Besatzungsmächte, ist hervorragend dargestellt. Ihre Figuren und deren Charaktere, sind gut heraus kristallisiert, besonders Anna und ihre Tochter Charlotte, zwei kraftvolle, selbstbewusste und kämpferische Frauen. Eine Liebe die unter keinem guten Stern stehen konnte, den die Liebe von einer Frau zu einem der Besatzer, war verpönt, das bekommt man beim Lesen zu spüren und leidet mit den Liebenden mit. Ein großer Schicksalsroman, der auf einer wahren Begebenheit spielt, sehr real und emotional erzählt, ohne dabei Kitschig zu wirken. Für mich einer meiner Lesehöhepunkt für 2018.
Zum Inhalt: Sehr ergreifend hat sie Annas und Jeremys Leben und deren große Liebe erzählt. Dieses langsame herantasten, als Anna die als Übersetzerin bei den Engländern Jeremy im Büro kennenlernt. Es ist wirklich eine innige und große Liebe, die heimlich statt finden muss. Es war sehr ergreifend, als Jeremy nach England muss, Annas Schmerz spürte man förmlich. Doch sie sind voller Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Als Anna auch noch feststellte das sie schwanger war, ist sie Hohn und Spott ausgesetzt, eben so ihre Tochter Charlotte. Das Mädchen ist ein Schlüsselkind, die Mutter-Tochter Beziehung ist schwierig. Nach Annas Tod, taucht man mit Charlotte, die Annas Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Tonbänder und den wenigen Schmuck an sich nimmt, so richtig in dieses Schicksalshafte Leben , von Anna und Jeremy ein. Auch Charlotte lernt die beiden von einer anderen Seite kennen. Ein Leben voller Tiefen, Höhen und Lügen. Vieles hätte zu Gunsten der dreien verlaufen können, aber die englischen Behörden, gaben Anna nie Auskunft wo Jeremy lebt oder gaben die Briefe weiter. Ein Schicksa
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Charlottes Beziehung zu ihrer Mutter Anna war nie besonders innig oder unbeschwert. Dennoch fährt sie in ihren Heimatort Münster, als ihre Mutter im Sterben liegt. In ihrem Nachlass findet Charlotte alte Briefe, Tagebücher und Tonbandaufnahmen. Als sie die Aufzeichnungen durchgeht, …
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Charlottes Beziehung zu ihrer Mutter Anna war nie besonders innig oder unbeschwert. Dennoch fährt sie in ihren Heimatort Münster, als ihre Mutter im Sterben liegt. In ihrem Nachlass findet Charlotte alte Briefe, Tagebücher und Tonbandaufnahmen. Als sie die Aufzeichnungen durchgeht, erfährt sie, wie ihre Mutter in der Nachkriegszeit den britischen Offizier Jeremy kennengelernt hat und wie sich die Liebe zwischen ihnen entwickelt hat. Die beiden hatten es nicht einfach, denn so eine Verbindung wurde weder auf deutscher, noch auf britischer Seite, gerne gesehen. Doch Jeremy, der bereits in England verheiratet war, wollte sich scheiden lassen und mit Anna ein neues Leben beginnen. Doch eines Tages, noch bevor Anna ihm erzählen konnte, dass sie mit Charlotte schwanger war, verschwand Jeremy spurlos. In den alten Aufzeichnungen erfährt Charlotte alles über die große, schicksalhafte Liebe ihrer Mutter....
Federica de Cescos Roman beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in der Familie der Autorin ähnlich zugetragen hat. Da man das bereits vor dem Lesen erfährt, wirkt die Geschichte besonders eindringlich und intensiv. Man betrachtet das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven. Am Anfang lernt man Anna als alte Frau, die bald sterben wird, kennen. Aus ihrer Perspektive blickt man zurück in die Vergangenheit und erfährt, was sich in den Nachkriegsjahren ereignet hat. In der Gegenwart steht Charlotte im Mittelpunkt. Durch die alten Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Tonbandaufnahmen erfährt sie endlich mehr über ihre Mutter, den englischen Vater und die große Liebe zwischen den beiden. Und so erfährt Charlotte letztendlich auch mehr über sich selbst.
Es gelingt der Autorin hervorragend, die Ereignisse in Annas Leben so zu beschreiben, dass man sie beim Lesen spontan vor Augen hat. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ganz in die damalige Zeit eintauchen. Die Hauptprotagonistin Anna wirkt besonders authentisch. Charlotte dagegen wirkt nicht sofort sympathisch. Doch nach und nach erfährt man, wie es dazu kam, dass Charlotte zu dieser Person herangewachsen ist. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch.
Ich habe mich beim Lesen dieses schicksalhaften Romans ausgesprochen gut unterhalten, denn ich konnte mühelos in Annas Erzählungen und die damalige Zeit eintauchen. Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, das Ganze etwas zu distanziert zu betrachten, doch insgesamt gesehen, hat mich Annas und Jeremys Schicksal berührt und zum Nachdenken angeregt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch vier von fünf möglichen Sternchen und eine klare Leseempfehlung.
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Münster: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Stadt wie so viele zerstört, es herrscht Armut und Elend. Anna versucht ihre Familie zu unterstützen und arbeitet als Übersetzerin. Dort lernt sie Jeremy kennen und lieben.
Jahrzehnte später stirbt Anna und hinterlässt …
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Münster: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Stadt wie so viele zerstört, es herrscht Armut und Elend. Anna versucht ihre Familie zu unterstützen und arbeitet als Übersetzerin. Dort lernt sie Jeremy kennen und lieben.
Jahrzehnte später stirbt Anna und hinterlässt ihrer Tochter zahlreiche Aufzeichnungen und Erinnerungen an ihre Geschichte.
Schon der Klappentext weckte Erwartungen und die wurden zunächst einmal nicht so ganz erfüllt, denn mit Charlotte beginnt die Geschichte, dem Kind einer verbotenen Liebe, welches ganz schön zu leiden hatte in seiner Kindheit. Vielleicht ist sie deshalb so „speziell“ geraten, dachte ich schon, in jedem Fall konnte ich zu Beginn so gar nichts mit ihr anfangen und befürchtete, dass die anderen Charaktere vielleicht ähnlich speziell sein könnten. Doch weit gefehlt- zum Glück! Denn es wird auf interessante und spannende Weise eine Familiengeschichte erzählt, die es wirklich in sich hat.
Die Geschichte war interessant und gut eingeflochten in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen nach dem zweiten Weltkrieg. Der Beginn war jedoch recht schleppend und ich war auch nicht so zu begeistern, bis Anna selbst ihre Geschichte mit Tagebucheinträgen, Briefen und Dokumenten schildert. Zwischendurch gab es auch immer wieder einmal Sequenzen, die mich nicht ganz so packen konnten, aber schwerwiegend ist das bei dieser runden Geschichte mit einer schier unglaublichen Tiefe und interessanten Charakteren nicht. Dafür gab es auch Momente, die mich ganz schön schlucken ließen… Es macht nachdenklich, es bedrückt, es erklärt und bewegt – alles das was ein gutes Buch mit seinem Leser machen sollte.
Die Autorin hat sich mit dem Schicksal ihrer Tante belletristisch auseinandergesetzt und mich ziemlich überzeugt, wenn ich auch bei mancher Länge in der Geschichte so meine Schwierigkeiten hatte das Lesen wieder aufzunehmen!
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"Der englische Liebhaber" von Federica de Cesco erzählt die traurige Geschichte einer verlorenen Liebe von Anna und Jeremy. De Cesco ist bekannt für gut recherchiere, tolle Romane und auch hier wird der Leser nicht enttäuscht. Das Titelbild ist vielversprechend und …
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"Der englische Liebhaber" von Federica de Cesco erzählt die traurige Geschichte einer verlorenen Liebe von Anna und Jeremy. De Cesco ist bekannt für gut recherchiere, tolle Romane und auch hier wird der Leser nicht enttäuscht. Das Titelbild ist vielversprechend und lässt eine schöne Romanze erwarten. Doch ganz so romantisch wird es dann leider doch nicht. Im Nachkriegsdeutschland verliebt sich die junge Dolmetscherin Anna in Captain Jeremy und sie wollen trotz Hindernissen heiraten, Anna wird schwanger und steht plötzlich allein da. Was folgt ist viele Jahre später die Recherche ihrer unehelich geborenen Tochter Charlotte, die als Besatzungskind in Münster keine schöne Kindheit und Jugend hatte. Die Geschichte soll auf einer wahren Begebenheit basieren und ist spannend und gut erzählt. Dennoch erreichen mich die Figuren nicht ganz, manches bleibt etwas im Dunkeln.
Trotzdem vermittelt die Geschichte einen guten Einblick in die Besatzungszeit und ist flüssig und angenehm zu lesen, so dass ich das Buch gern weiterempfehlen kann.
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„Mensch“ (Album/Titel von Herbert Grönemeyer)
Ad Titel/Cover:
Ich hätte mir dieses Buch aufgrund des Titel/Covers und dem Zusatz „Das »Vom Winde verweht« der deutschen Nachkriegszeit“ NICHT gekauft, da ich zu viel Herz-Schmerz-Kitsch vermutet …
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„Mensch“ (Album/Titel von Herbert Grönemeyer)
Ad Titel/Cover:
Ich hätte mir dieses Buch aufgrund des Titel/Covers und dem Zusatz „Das »Vom Winde verweht« der deutschen Nachkriegszeit“ NICHT gekauft, da ich zu viel Herz-Schmerz-Kitsch vermutet hätte.
Klappentext und Inhaltsangabe haben mir erst richtige Lust auf das Buch gemacht hat.
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe ist derart vielversprechend, dass man sich beim Intro/der Vorstellung der Protagonistinnen – Anna, die im Sterben liegende Mutter aus Münster und Charlotte, die rebellische in Berlin in der Filmindustrie tätige Tochter – und deren nüchterne, speerige, noch nicht nachvollziehbare Mutter-Tochter-Beziehung durchquält …
… und Frederica de Cesco belohnt einem mit einer spannenden deutschen Familiengeschichte während der Nazi-Zeit und einer verzaubernden und zutiefst tragischen Liebesgeschichte in der Nachkriegszeit, die einem doppelt packt, weil sie nicht reine Fiktion ist, sondern auf wahren Begebenheiten beruht (Federica de Cesco wurde vom Nachlass der Tante zum Buch angeregt).
Beeindruckend sind vor allem die Dialoge zwischen Anna und Jeremy, die gespickt sind mit „leicht daherkommenden“ philosophischen Betrachtungen über Krieg und Frieden, Sieger und Besiegte, Macht, Liebe, uvam und zwar die damalige Zeit betreffen, jedoch auch im Hinblick auf die aktuelle politische (Welt-)Situation noch immer Gültigkeit haben!
Auch aus psychologischer Sicht fand ich „Der englische Liebhaber“ aus mehreren Gründen spannend: Erstens, wie F.d.Cesco die unterschiedlichen möglichen Facetten menschlichen Verhaltens hinsichtlich „Haltung“ (gegenüber politischen Mehrheitsmeinungen, gesellschaftlichen Konventionen, etc.) beschreibt.
Zweitens macht F.d.Cesco deutlich, wie dramatisch sich das Verschweigen von Familiengeschichte (oder Teilen davon) – auch wenn es bloß zum Schutze der Nachfolgegeneration gedacht ist – negativ auf die Beziehung (zwischen Mutter und Tochter) auswirken … und dass es nie zu spät ist/es Wert ist, sich mit ihr auseinanderzusetzen, entweder als Tagebuchschreiberin (wie Mutter Anna) oder als deren Leserin (Tochter Anna).
Tochter Anna (und auch die Leserschaft) werden belohnt mit einem Stück „Seelenfrieden“, einem Verständnis oder zumindest Nachvollziehen-Könnens des Geschehenen auf der persönlichen Ebene der Protagonisten, das einem mit dem Vergangenen versöhnt und die einem Anna und Charlotte emotional näher bringen.
Beim Lesen hatte ich immer wieder H. Grönemeyers Song „Mensch“ mit dem „… DU FEHLST …“ im Ohr, welcher für mich die Emotionalität dieses Werkes am besten beschreibt.
Fazit:
Ein geniales historisches, psychologisches, poetisches und philosophisches Meisterwerk der Zeitgeschichte über die deutsche Nachkriegszeit! Ich bitte um einen Nachschlag!
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Das Cover ist sehr schön gestaltet, jedoch täuscht es etwas über den tatsächlichen Inhalt des Romans hinweg.
Auf Grund des Cover erwartet man über die gesamte Länge des Romans hinweg eine Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen. Natürlich gibt es diese …
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Das Cover ist sehr schön gestaltet, jedoch täuscht es etwas über den tatsächlichen Inhalt des Romans hinweg.
Auf Grund des Cover erwartet man über die gesamte Länge des Romans hinweg eine Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen. Natürlich gibt es diese Liebesgeschichte, aber die Phase in der die Liebe der beiden beschrieben wird, ist eigentlich recht kurz. Ich würde den Roman weniger als Liebesgeschichte, als viel mehr als Lebensgeschichte bezeichnen.
Es geht um eine junge Frau in den Wirren nach dem zweiten Weltkrieg und wie sie es schafft ihr Leben das von Entbehrungen und Verlusten gezeichnet ist, zu meistern. Außerdem geht es um die Generation der Töchter, die die Gräuel des Krieges und der Naziherrschaft nicht erlebt haben. Und es geht um einen Mann, der sich im Land des Feindes verliebte und der zwischen der Erfüllung seiner Pflichten und seinen Wünschen gefangen ist.
Man muss sehr differenziert denken, um alle Aspekte dieser Zeit berücksichtigen zu können. Das Leben ist nicht schwarz oder weiß und genau diese vielen verschiedenen Facetten hat der Roman aufgezeigt.
Es war wirklich sehr interessant dies zu lesen. Die Charaktere waren unglaublich individuell gestaltet und wirkten sehr authentisch.
Wenn man geschichtlich interessiert ist, würde ich den Roman auf jeden Fall weiter empfehlen.
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Anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Tonbandaufnahmen gelingt es Charlotte, die Geschichte zwischen ihrer Mutter Anna und ihrem biologischen Vater Jeremy aufzuarbeiten. Was war da vor 40 Jahren, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges? Warum verschwand Jeremy einfach und ließ ihre Mutter alleine …
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Anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Tonbandaufnahmen gelingt es Charlotte, die Geschichte zwischen ihrer Mutter Anna und ihrem biologischen Vater Jeremy aufzuarbeiten. Was war da vor 40 Jahren, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges? Warum verschwand Jeremy einfach und ließ ihre Mutter alleine zurück? Federica de Cesco versteht es, die Stimmung der Nachkriegszeit einzufangen. Anschaulich und aus erster Hand erfährt der Leser von Anna, wie es damals war, als sie ihre große, verbotene Liebe kennenlernte. Die Tagebucheinträge reichen auch zurück, als Anna noch ein Kind war und erzählen davon, wie es war, als Hitler an die Macht kam. Auch das Verhältnis zwischen Anna und Charlotte wird thematisiert, das war wohl nicht so einfach. Ich kenne die Autorin von ein paar Jugendbüchern her schon und die haben mir immer gut gefallen. Dies ist mein erster Erwachsenenroman von ihr. Ich fand das Buch sehr gefühlvoll geschrieben, mit vielen historischen Rückblicken. Dadurch, dass dieses Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, wirkt es noch authentischer für mich. Die Geschichte ist nicht sonderlich spannend, aber dafür interessant. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
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„Wir müssen lernen, die Dinge aus der Distanz zu sehen.“ (Zitat Seite 90)
Inhalt:
Die junge Anna Henke arbeitet nach Kriegsende im zerstörten Münster als Dolmetscherin für die britische Besatzungsmacht. Sie lernt den britischen Offizier Jeremy Fraser kennen und …
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„Wir müssen lernen, die Dinge aus der Distanz zu sehen.“ (Zitat Seite 90)
Inhalt:
Die junge Anna Henke arbeitet nach Kriegsende im zerstörten Münster als Dolmetscherin für die britische Besatzungsmacht. Sie lernt den britischen Offizier Jeremy Fraser kennen und lieben. Obwohl diese Beziehung zwischen einer Deutschen und einem Mitglied des englischen Nachrichtendienstes absolut unerwünscht war, wollen sie trotz aller Hindernisse heiraten. Im April 1946 wird Jeremy in die Zentrale nach London zurückbeordert und aus Tagen werden lange Jahre, in denen Anna nie wieder etwas von ihm hört. Die gemeinsame Tochter Charlotte wächst dadurch als uneheliches Besatzungskind auf und lernt ihren Vater erst 1972 kennen. Kurz vor ihrem Tod übergibt Anna ihrer Tochter einige Schmuckstücke, persönliche Tagebuchaufzeichnungen und Tonbänder. Wird dies Charlotte helfen, die Geschichte ihrer Eltern besser zu verstehen?
Thema und Genre:
Erzählt wird eine Liebesgeschichte nach einer wahren Begebenheit, die im Nachkriegsdeutschland beginnt und das Leben mehrere Menschen dauerhaft prägt. Der Hauptteil dieses Romans ist in Tagebuchform geschrieben und hat biografische Ansätze. Thema sind die deutschen Kriegs- und Nachkriegsjahre und die Frage, wie die Menschen mit der Vergangenheit umgehen. Es geht aber auch um den Aufbruch und Protest der 68er Generation.
Charaktere:
Der Schwerpunkt dieses neuesten Romans der bekannten Autorin liegt mehr im Erzählen der Geschichte von Anna und Jeremy, den Lebensumständen im armen Nachkriegsdeutschland und weniger in der Charakterisierung der handelnden Personen selbst. Ihre Beweggründe ergeben sich eher aus dem Umfeld, als auch eigenen aktiven Entscheidungen und man hinterfragt sie als Leser daher auch nicht, sondern nimmt sie zur Kenntnis.
Handlung und Schreibstil:
Kernstück der Handlung ist die Geschichte von Anna und Jeremy, erzählt in den Tagebüchern und Aufzeichnungen von Anna selbst, daher in Ich-Form. Die Sichtweise der erwachsenen Charlotte der Jetztzeit bildet eine untergeordnete Rahmenhandlung und wird in der 3. Person erzählt. Die gesamte Erzählung fließt auf allen Ebenen gleichmäßig dahin, ohne Spannung aufzubauen. Obwohl die Autorin politische Fragen um Verantwortung und Aufbegehren streift und auch die Jugendkultur der 68er in die Handlung einbringt, bleibt sie auch hier an der Oberfläche der allgemein bekannten Tatsachen. Die sprachliche Qualität dagegen ist auch diesmal wieder großartig.
Fazit:
Ich hatte große Erwartungen in diesen neuesten Roman der bekannten Schriftstellerin, der in meinen Augen leider nicht an ihre früheren Bücher herankommt. Diese Geschichte, die sich 360 Seiten lang dem Leser als eine ruhig erzählte Biografie präsentiert, konnte mich leider nicht überzeugen. Es ist ein netter, sprachlich sehr gut geschriebener Liebes- und Generationenroman, der an der Oberfläche dahinplätschert, den Leser nicht fordert und schnell gelesen ist.
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Das Buch „Der englische Liebhaber“ hat ein auffälliges, atmosphäreaufbauendes Cover, dass schon einleitet, was der Text umsetzen wird: Ein dichtes Zeitportrait des Nachkriegsdeutschlands.
Die 80jährige Schweizer Autorin Federica de Cesco wählt das zerbombte …
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Das Buch „Der englische Liebhaber“ hat ein auffälliges, atmosphäreaufbauendes Cover, dass schon einleitet, was der Text umsetzen wird: Ein dichtes Zeitportrait des Nachkriegsdeutschlands.
Die 80jährige Schweizer Autorin Federica de Cesco wählt das zerbombte Münster als Schauplatz der Liebesgeschichte zwischen der jungen Deutschen Anna, die als Übersetzerin arbeitet und den britischen Offizier Jeremy, der auch Geheimdiensttätigkeiten nachgeht. Zwischen ihnen beginnt eine tiefe Liebe, obwohl Jeremy verheiratet ist. Eines Tages kommt es zur Trennung auf Jahre, und Anna ist Schwanger.
Der Clou des Buches ist aber die Erzählweise. Anna stirbt zu Beginn des Buches als alte Frau und ihre Tochter Charlotte liest ihre Tagebücher und die Briefe. Dadurch erfährt sie, und mit ihr der Leser, die ganze Geschichte.
Der Roman hat viele anrührende Momente, zeigt aber auch eine biedere Gesellschaft, die ein unehelich empfangenes Kind schmäht und ausgrenzt. Annas Tochter Charlotte ist aber eine energische Persönlichkeit, die geprägt wurde vom frühen Tod der geliebten Großmutter und der Abwesenheit des Vaters und eigentlich auch der Mutter, den Anna musste fast die ganze Zeit arbeiten, um als alleinerziehende das nötige Geld zu verdienen.
Es ist verständlich, aber sehr schade, dass deswegen immer wenig Nähe zwischen Anna und Charlotte blieb, obwohl aus den Briefen ja deutlich hervorgeht, wie sehr sie ihre Tochter liebte.
Als junge Frau in den sechziger Jahren rebellierte Charlotte und machte sich früh selbstständig. Man spürt ihren Groll gegen die Eltern und die Gesellschaft. Durch das Lesen der Briefe entstehen ein Verstehen und schließlich eine späte innere Verbundenheit. Das macht das Buch schließlich wichtig.
Natürlich gibt es viele Romane über das Nachkriegsdeutschland und über unglücklich verlaufende Liebesgeschichten, aber de Cescos Buch ist so lesenswert, das man es unbedingt empfehlen kann.
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