Angelika Felenda
Broschiertes Buch
Der eiserne Sommer / Kommissär Reitmeyer Bd.1
Reitmeyers erster Fall. Kriminalroman
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München 1914: Während die Bevölkerung wie im Taumel das hundertjährige Bestehen des königlichen Leibregiments feiert, wird am Isarufer die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Todesumstände gelten als »pikant«, und die Behörden würden den Fall am liebsten unter den Teppich kehren. Doch der junge Kommissär Reitmeyer macht sich gegen den Willen seiner Vorgesetzten auf die Suche nach dem Mörder. Seine Ermittlungen führen ihn von den Arbeitervierteln bis in die Villen der Großbürger. Und in das berühmt-berüchtigte Café Neptun, Vergnügungsort der Offiziere. Ausgerechnet dort ...
München 1914: Während die Bevölkerung wie im Taumel das hundertjährige Bestehen des königlichen Leibregiments feiert, wird am Isarufer die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Todesumstände gelten als »pikant«, und die Behörden würden den Fall am liebsten unter den Teppich kehren. Doch der junge Kommissär Reitmeyer macht sich gegen den Willen seiner Vorgesetzten auf die Suche nach dem Mörder. Seine Ermittlungen führen ihn von den Arbeitervierteln bis in die Villen der Großbürger. Und in das berühmt-berüchtigte Café Neptun, Vergnügungsort der Offiziere. Ausgerechnet dort stößt er auf eine heiße Spur.
Weil er per Gesetz nicht gegen das Militär ermitteln darf, drängt der Polizeipräsident persönlich Kommissär Reitmeyer, seine Ermittlungen in einem Mordfall einzuschränken. Da macht Reitmeyer eine ungeheuerliche Entdeckung, die nicht nur ihn selbst zum Abschuss freigibt - unmittelbar vor Kriegsausbruch könnte sie das ganze Land in den Untergang stürzen ...
Weil er per Gesetz nicht gegen das Militär ermitteln darf, drängt der Polizeipräsident persönlich Kommissär Reitmeyer, seine Ermittlungen in einem Mordfall einzuschränken. Da macht Reitmeyer eine ungeheuerliche Entdeckung, die nicht nur ihn selbst zum Abschuss freigibt - unmittelbar vor Kriegsausbruch könnte sie das ganze Land in den Untergang stürzen ...
Angelika Felenda hat Geschichte und Germanistik studiert und arbeitet als literarische Übersetzerin in München.
Produktdetails
- Suhrkamp Taschenbücher Nr.4713
- Verlag: Suhrkamp
- Artikelnr. des Verlages: ST 4713
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 435
- Erscheinungstermin: 11. September 2016
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 118mm x 32mm
- Gewicht: 408g
- ISBN-13: 9783518467138
- ISBN-10: 3518467131
- Artikelnr.: 44996060
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
»Die Zeit um 1914, der Beginn des Ersten Weltkriegs, das war für mich immer weit weg ... Der eiserne Sommer lässt diese Zeit in meinem Kopf lebendig werden. Schafft ein Gefühl für die Verklemmtheiten, das Obrigkeitsdenken und die geistigen Zwänge. Spannend und lehrreich!« Christian Beisenherz WDR 20140818
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Hintergrund, den Angelika Felenda für ihren Debütroman "Der eiserne Sommer" gewählt hat, weckt in Rudolf Neumaier schon die Vorfreude auf die folgenden Reitmeyer-Fälle: der "Kommissär" ermittelt im München des Jahres 1914 den Mord an zwei Edelhuren und verfolgt die Spur zu einem Zirkel reicher Homosexueller, die sich heimlich in den Bädern eines Luxushotels treffen, fasst der Rezensent zusammen. Für die künftigen Bände würde sich Neumaier wünschen, dass Felenda der Figurenzeichnung etwas größere Aufmerksamkeit schenkt, die sei gegenüber diversen Plot-Windungen etwas zu kurz gekommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die Rezension:
Ich bin zwiegespalten bei diesem Buch, auf der einen Seite die doch sehr schöne Schreibweise, auf der anderen Seite jedoch die vielen Figuren und „Nebenkriegsschauplätze“ die es dann doch wieder schwierig machen das Buch zu einem Lesegenuss werden zu …
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Die Rezension:
Ich bin zwiegespalten bei diesem Buch, auf der einen Seite die doch sehr schöne Schreibweise, auf der anderen Seite jedoch die vielen Figuren und „Nebenkriegsschauplätze“ die es dann doch wieder schwierig machen das Buch zu einem Lesegenuss werden zu lassen.
Die Ermittler sind durchwegs sehr plastisch beschrieben und wirken auf mich sehr glaubhaft. Auch die zweite Erzählebene, das Tagebuch, gefallen mir persönlich recht gut, auch in der Schreibweise.
Schwierig wird es dann allerdings bei den Nebenschauplätzen, die in meinen Augen teilweise etwas zu gewollt wirken und mir so doch etwas den Lesespass genommen haben. Es mag durchaus sein, dass dies im Auge des Betrachters so erscheint, aber so ist es nicht wirklich eine Story für mich. Dennoch, wenn man diese Nebenschauplätze etwas ausblendet, ist es doch eine sehr interessante und spannende Story. Es ist der Autorin sehr gut gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit mit ihrer Obrigkeitshörigkeit einzufangen.
Aus meiner Sicht ist das Buch für 3,5 von 4 Sternen gut.
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Im Jahre 1914 feiert München das 100-jährige Bestehen des königlichen Leibregiments.
Der junge Kommissar Sebastian Reitmeyer soll Statistiken für Berlin erstellen. In seinen Ausarbeitungen sollen aber keine Vergehen von Beteiligten des Militärs erscheinen, denn die …
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Im Jahre 1914 feiert München das 100-jährige Bestehen des königlichen Leibregiments.
Der junge Kommissar Sebastian Reitmeyer soll Statistiken für Berlin erstellen. In seinen Ausarbeitungen sollen aber keine Vergehen von Beteiligten des Militärs erscheinen, denn die Klärung dieser Fälle unterliegt nicht der Polizei.
In Sarajewo werden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie ermordet.
Am Isarufer wird ein Toter entdeckt. Reitmeyer ermittelt. Als sich nach dem Auftauchen von Fotos herausstellt, dass der Fall ins Schwulen-Milieu führt und Beteiligte zum Militär gehören, sind ihm schon bald die Hände gebunden. Gegen das Militär darf er nicht ermitteln und sein Vorgesetzter fordert ihn auf, nicht zu tief zu ermitteln. Reitmeyer aber lässt nicht locker, auch wenn er bei seiner Arbeit behindert wird.
Sebastian Reitmeyer ist ein sympathischer, korrekter und beharrlicher Typ, der seinen Beruf ernst nimmt. Wer der Verdächtige ist, ist ihm dabei egal. Unterstützt wird er von dem Polizeischüler Korbinius Rattler, der ebenfalls sympathisch und sehr engagiert ist. Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt.
Dieses historische Krimi ist sehr gut zu lesen und vermittelt einem gleichzeitig ein Stück deutscher Geschichte. Auch der damalige Polizeialltag wird sehr gut geschildert.
In die Geschichte eingestreut sind Tagebucheinträge eines Offiziers, dadurch erhält man auch Einblick, wie es damals beim Militär zuging.
Die einzelnen Ereignisse, die anfangs nebeneinander herliefen, fügen sich im Laufe der Geschichte zusammen. Kommissar Zufall kommt hin und wieder dem Kommissar Reitmeyer zu Hilfe. Trotzdem ist es eine spannende Geschichte von Anfang an.
Ich kann dieses Buch empfehlen.
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Diese Kriminalerzählung hat eigentlich alles, was ich von einem guten Buch erwarte: Sie ist mit viel sprachlichem Geschick geschrieben, lässt den Leser in eine andere Welt, bzw. in diesem Fall in eine andere Zeit, eintauchen, bietet eine spannende Handlung und wirft einen kritischen Blick …
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Diese Kriminalerzählung hat eigentlich alles, was ich von einem guten Buch erwarte: Sie ist mit viel sprachlichem Geschick geschrieben, lässt den Leser in eine andere Welt, bzw. in diesem Fall in eine andere Zeit, eintauchen, bietet eine spannende Handlung und wirft einen kritischen Blick auf die (damalige) Gesellschaft. Der Roman profitiert sicherlich von den fundierten Kenntnissen der Autorin, die Geschichte studiert hat, und auch sprachlich gelingt es der Autorin meiner Einschätzung nach sehr gut, diese Zeit für den Leser aufleben zu lassen. Er spielt zu einer Zeit, als sich eine der größten hausgemachten Katastrophen der Menschheitsgeschichte anbahnte: der Erste Weltkrieg. Für mich eine recht ungewöhnliche und erfreuliche Mischung aus Kriminalroman und historischem Roman - bisher kannte ich für diese Zeit leider nur Ben Eltons Kriminalroman "First Casualty", dabei scheint mir gerade die Beschäftigung mit dieser Zeit sehr wichtig, um vergangene Fehler nicht zu wiederholen. Der Prolog enthält die Aufzeichnungen eines Offiziers, geschrieben in zackiger Sprache von einem Menschen, der offenbar nicht in der Lage ist, seine Mitmenschen zu verstehen und der ihnen daher lieb- und respektlos begegnet. Hier zeigt sich das große sprachliche Talent der Autorin, die den Schreibstil eines solchen Menschen brillant und authentisch wirkend imitiert. Danach ändert sich der Ton, die eigentliche Erzählung beginnt: Ein Kellner will sich im Lokal Neptun mit einer anderen Person zu einer Geldübergabe treffen. Er träumt von einem neuen Leben ohne Katzbuckeln, doch dazu soll es nicht mehr kommen: Er wird durch ein Telefonat aus dem Lokal gelockt und ermordet ... Kommissär Reitmeyer nimmt die Ermittlungen auf und erhält sehr zu seiner Überraschung Unterstützung von einer Jugendfreundin, die, was ihre angesehene Familie auf keinen Fall erfahren darf, heimlich in der Pathologie arbeitet. Gut gefiel mir, dass der Leser am Ende erfuhr, wie es mit einigen der Hauptpersonen weiterging. Wenn man als Leser die zwischen den Seiten doch etwas vertraut gewordenen Personen ausgerechnet zu diesem alles durcheinander wirbelnden Zeitpunkt der Weltgeschichte verlässt, macht man sich schließlich doch große Sorgen, wie ihr Leben wohl weitergehen würde, auch wenn es sich natürlich um fiktive Personen handelt. Obwohl ich somit über diesen Roman nur Positives zu berichten habe, hat er leider aus Gründen, die ich selbst nicht ganz verstehen kann, mein Herz nicht erreicht. Vielleicht ist es der enge Horizont der Gesellschaft, der mich abschreckt, vielleicht liegt es daran, dass mir Kommissär Reitmeyer bis zum Schluss fremd blieb, vielleicht habe ich das Buch aber auch einfach zum falschen Zeitpunkt gelesen und vielleicht wird es mir beim erneuten Lesen besser gefallen. Diese Chance der zweiten Lektüre werde ich ihm aber auf jeden Fall geben, denn diese Autorin hat sehr viel Talent!
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Vor genau 100 Jahren spielt dieser Kriminalroman, der das damalige Zeitgeschehen nicht nur als wirkungsvollen Hintergrund nutzt, sondern aktiv in die Handlung miteinbindet. Ein junger Mann wird tot an der Isar gefunden und schon bald finden sich Beweise, dass er Kontakte zu den höchsten Kreisen …
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Vor genau 100 Jahren spielt dieser Kriminalroman, der das damalige Zeitgeschehen nicht nur als wirkungsvollen Hintergrund nutzt, sondern aktiv in die Handlung miteinbindet. Ein junger Mann wird tot an der Isar gefunden und schon bald finden sich Beweise, dass er Kontakte zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft wie auch dem Militär hatte, wenn auch nicht unbedingt erfreulicher Natur nach Meinung diverser oberer moralischer Instanzen (bzw. die sich dafür halten). Weitere Morde geschehen und Kommissär Reitmeyer, der mit diesem Fall betraut wird, findet sich schon bald in der heiklen Situation, dass er erfolgreich ermitteln soll, aber nur so weit, wie es seinem Polizeipräsidenten und anderen Autoritäten gefällt. Doch er recherchiert weiter und gründlicher als Vielen lieb ist und muss feststellen, dass es sich um ein Komplott ungeahnten Ausmaßes handelt...
Historische Kriminalromane sind ja nicht gerade sooo häufig und meist dient die Vergangenheit nur als Kulisse für die eigentliche Handlung. Doch hier ist der Krimi ohne diesen geschichtlichen Hintergrund nicht denkbar. Sehr überzeugend stellt die Autorin die damaligen autoritären Verhältnisse dar, in denen das Militär ein Staat im Staate war und die hohen Herren (und auch Damen) aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung praktisch über dem Gesetz standen (neinnein, das ist nicht so wie heute. Ecclestone musste immerhin 100 Mio. € bezahlen ;-)). Man gehorcht blindlings den Vorgesetzten und wer es wagt, sich eigene Gedanken zu machen, wird schnell als renitent und Querkopf bezeichnet (schön beschrieben der junge Rattler als Polizeilehrling). Doch es gibt eine Gegenbewegung, die die schönen Künste und gerade das Nichtmilitärische feiert, zum Entsetzen all der konservativen Kreise, die noch immer die Macht besitzen. Diese dürsten nach einem Krieg, um all dies Weibische und Schwächliche endgültig auszumerzen und Deutschland in seiner ganzen Pracht und Stärke wiederauferstehen zu lassen. Ebenso überzeugend und anschaulich beschreibt die Autorin, wie nach dem Attentat in Sarajevo die Stimmung in der damaligen Bevölkerung angeheizt wurde, wie Wut und Zorn von Kriegstreibern geschürt wurden und sich dies in Attentaten gegenüber scheinbar Verdächtigen entlud, die gerade des Wegs daherkamen. Dazu ein spannender, immer wieder überraschender Krimi - was will man mehr?
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Ein Stück Zeitgeschichte
Sommer 1914, zwei Ereignisse prägen das Weltgeschehen: Ende Juni das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin in Sarajewo und im August als Folge davon der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. In dieser Zeitspanne …
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Ein Stück Zeitgeschichte
Sommer 1914, zwei Ereignisse prägen das Weltgeschehen: Ende Juni das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin in Sarajewo und im August als Folge davon der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. In dieser Zeitspanne ist der Roman „Der eiserne Sommer“ angesiedelt.
In München wird am Ufer der Isar die Leiche eines Mannes aufgefunden. Sebastian Reitmeyer, Kommissär bei der Münchner Kripo, wird mit der Leitung der Ermittlungen beauftragt. Bald geschehen weitere Morde. Die Spuren führen zum Leibregiment des Königs und ins Homosexuellenmilieu, einer Konstellation, die eigentlich undenkbar ist. Das Militär ist unantastbar, so dass der Polizei bald von höchster Stelle nahegelegt wird, die Ermittlungen einzustellen. Doch Reitmeyer hält sich nicht an die Order …
Der Autorin Angelika Felenda ist es sehr gut gelungen, den geschichtlichen Hintergrund darzustellen und den Zeitgeist vor einhundert Jahren einzufangen. Gute Recherchen lassen die Mordmotive glaubhaft erscheinen, nichts ist überkonstruiert. Das Land steht vor dem Abgrund des 1. Weltkrieges, die Macht liegt beim Militär, es herrscht Standesdünkel und Obrigkeitsdenken, die Bevölkerung leidet unter Armut, die Polizei fährt mit dem Fahrrad zum Tatort und die Kriminaltechnik steckt noch in den Kinderschuhen.
Der Schreibstil ist klar, flüssig und gut verständlich der damaligen Zeit angepasst. Regelmäßig eingefügte Tagebucheinträge, Zeitungsnotizen und Mitteilungen lockern die Handlung auf und bieten dem Leser eine zusätzliche Sichtweise. Die Protagonisten sollten, im Hinblick auf eine Fortsetzung, noch besser ausgearbeitet werden. Reitmeyer ist seltsam langweilig, blass und ohne Struktur, seine Empfindungen kann man nicht fühlen und nachvollziehen. Auch die anderen Charaktere wirken auf mich nur oberflächlich, verschwommen und nicht greifbar. Einzig der Polizeischüler Korbinian Rattler ist sehr vielschichtig, zeigt Konturen und hat Ecken und Kanten.
Fazit: Eine durchaus interessante Mischung aus Zeitgeschichte und Kriminalfall, logisch und gut konstruiert, die beim Lesen jedoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit fordert. Leider lassen sich die Hintergründe der Morde schon sehr früh erahnen, so dass ein Knalleffekt ausbleibt.
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28.6.1914 In Sarajevo wird der Thronfolger von Österreich-Ungarn erschossen, noch ist nicht klar, welche Folgen das für Europa haben wird, aber die Kriegstreiber ziehen im Hintergrund schon fleißig an den Strippen. In München schlägt sich derweil Kommissär Sebastian …
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28.6.1914 In Sarajevo wird der Thronfolger von Österreich-Ungarn erschossen, noch ist nicht klar, welche Folgen das für Europa haben wird, aber die Kriegstreiber ziehen im Hintergrund schon fleißig an den Strippen. In München schlägt sich derweil Kommissär Sebastian Reitmeyer zusammen mit seinem übereifrigen Polizeischüler und einem grummeligen Grantlerkollegen mit einem verzwickten Mordfall herum. Ein junger Mann wurde tot aufgefunden, erste Spuren weisen fatalerweise zum Militär. Gegen das darf aber nicht ermittelt werden. Reitmeyer gräbt trotzdem immer tiefer und kämpft dabei gegen den von oben angeordneten Maulkorb.
Ein toller Serienauftakt! Angelika Felenda versetzt den Leser gekonnt in den Münchner Sommer von 1914 und konstruiert gleichzeitig einen interessanten und spannenden Mordfall. Dieser führt den ermittelnden Reitmeyer in verschwiegene Milieus und Gefilde, in denen er mal so überhaupt nichts verloren hat und deswegen oft vor einer frustrierenden Mauer des Schweigens steht. Trotzdem bleibt die Spannung gut erhalten und man fiebert mit. Die Figuren sind sehr unterschiedlich gestaltet, besonders der grummelige Kollege Brunner hat es mir angetan und mich auch mal unfreiwillig zum Lachen gebracht. Die Hauptfigur Reitmeyer bleibt mir leider etwas zu blass, sein Privat- bzw. Innenleben wird mir zu wenig beleuchtet. Bis beispielsweise sein Alter genannt wird (er ist 32), konnte ich das überhaupt nicht einschätzen und auch sonst hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht. Die Geschichte an sich lässt sich flüssig lesen, der Münchner Dialekt, der mehr oder weniger ausgeprägt von den Figuren gesprochen wird, macht das Buch noch authentischer. Authentisch scheint mir auch die Stimmung in der Bevölkerung zu sein; bei militärischen Kundgebungen auf den Plätzen Münchens, hat wohl jeder sofort die entsprechenden Bilder der begeisterten Massen im Kopf, die nach Krieg schreien.
Fazit: ein sehr guter, kluger Krimi, der den Zeitgeist gut einfängt und trotzdem die Spannung nicht vernachlässigt. Ich warte neugierig auf Reitmeyers nächsten Einsatz.
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m Sommer 1914 brennt die Luft in Europa. Der österreichische Thronfolger ist in Serbien einem Attentat zum Opfer gefallen und das Säbelrasseln der Großmächte beginnt. In so einer Zeit steht der tadellose Ruf des Militärs für die Obrigkeit absolut im Fokus, so dass …
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m Sommer 1914 brennt die Luft in Europa. Der österreichische Thronfolger ist in Serbien einem Attentat zum Opfer gefallen und das Säbelrasseln der Großmächte beginnt. In so einer Zeit steht der tadellose Ruf des Militärs für die Obrigkeit absolut im Fokus, so dass Kommissar Sebastian Reitmeyer bei der Ermittlung zu zwei Morden schnell in seine Schranken gewiesen wird. Beide Toten waren im homosexuellen Milieu unterwegs und haben wohl Offiziere mit verfänglichen Bildern erpresst. Auch der Bruder von Reitmeyers Jugendliebe Carolin von Dohmberg sollte für seiner „guten Ruf“ zahlen. So gerät Reitmeyer in die Mühlen der verschiedenen Interessengemeinschaften und weiß irgendwann nicht mehr wem er noch trauen kann.
Grundsätzlich finde ich dieses Debüt nicht schlecht. Angelika Felenda hat die Stimmung vor dem 1. Weltkrieg gut eingefangen, auch wenn ich das gesamt Thema Militär sehr schwierig finde, bzw. es nicht so mein Interesse trifft. Durch die Tagebucheinträge es zunächst unbekannten Offiziers war ich als Leser den Ermittlungen immer etwas voraus. Manchmal dauerte es mir dann einfach zu lange, bis Reitmeyer die richtigen Ideen hatte. Mit 60 Seiten weniger wäre die Geschichte daher auch gut ausgekommen. Der Vergleich mit Volker Kutschers Ermittler Gereon Rath bleibt natürlich nicht aus. Reitmeyer kann für mich da im Moment noch nicht mithalten, da ist für die Fortsetzung noch Luft nach oben!
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„Das Ansehen unserer gesamten Armee stehe auf dem Spiel, meinte Feichtl. Was bleibe der militärischen Führung anderes übrig, als Vertrauensleute in Kreise einzuschleusen, von denen größte Gefahr drohe? Einen Skandal wie die Anklage gegen Fürst Eulenburg wegen …
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„Das Ansehen unserer gesamten Armee stehe auf dem Spiel, meinte Feichtl. Was bleibe der militärischen Führung anderes übrig, als Vertrauensleute in Kreise einzuschleusen, von denen größte Gefahr drohe? Einen Skandal wie die Anklage gegen Fürst Eulenburg wegen Homosexualität würde unser Land nicht noch einmal verkraften. Vor allem nicht in einer so angespannten politischen Lage!“
Frühsommer 1914. In Sarajewo wurde der Thronfolger Österreich-Ungarns erschossen, die möglichen politischen Konsequenzen sorgen überall für Gesprächsstoff. Wird es einen 3. Balkankrieg geben? Oder wird dieses Attentat am Ende noch Schlimmeres auslösen?
In München steht Kommissär Sebastian Reitmeyer noch vor ganz anderen Problemen. Er muss einen Mord aufklären, der ihn nicht nur in homosexuelle, sondern auch in militärische Kreise führt. Gegen das Militär jedoch darf er nicht vorgehen, das verbietet das Gesetz. Auch auf Rückendeckung seines Polizeipräsidenten darf er nicht hoffen. Im Gegenteil…
„Aber das ist ja nicht auszudenken. … Ich meine, Ihre Ermittlungen würden Sie ja sofort in ein Umfeld hoher und höchster Persönlichkeiten führen. … Also das müssen wir unbedingt verhindern!“
Reitmeyer fühlt sich nicht nur in seinen Ermittlungen behindert, sondern – schlimmer noch – fühlt sich ausgenutzt und wie eine Marionette. In einem Theaterstück, das kurz vor Kriegsausbruch die Bevölkerung beruhigen und das Ansehen des Militärs schützen soll, hat er nur eine Rolle zu spielen. Ob er den Täter tatsächlich findet, scheint dabei ohne Belang zu sein. Jedoch nicht für Reitmeyer…
1914. Heute wissen wir natürlich genau, welche Folgen das Attentat von Sarajewo hatte. Mit diesem Wissen finde ich es umso faszinierender zu lesen, wie die Menschen mit der damaligen Situation umgingen. Fassungslos lese ich, wie angesehen das Militär war, wie die Uniformträger gefeiert wurden. Dass Mitglieder des königlichen Leibregiments menschliche Schwächen hatten, ist aus heutiger Sicht ganz normal. Damals war das aber Grund genug, alle möglichen Verbrechen zu begehen und selbst vor Mord nicht zurückzuschrecken.
Die meisten Menschen in Reitmeyers Lage hätten sich vermutlich angepasst und lieber den Anordnungen „von oben“ Folge geleistet, als die eigene Zukunft zu riskieren. Auch Reitmeyer nimmt das ein oder andere zähneknirschend hin. Er ist kein Übermensch, schafft es nicht immer, nur seinem Gewissen zu folgen. Auch andere Dinge beschäftigen ihn, wie beispielsweise seine unglückliche Liebe oder sein Verhalten gegenüber dem manchmal nervigen Polizeischüler. Er macht Fehler und erscheint mir dadurch sehr menschlich und sympathisch.
Der Fall selbst ist spannend und gut geschrieben. In die Handlung sind immer wieder Tagebucheinträge, Mitteilungen und Zeitungsberichte eingebunden. Dadurch erhält man interessante Einblicke aus anderen Perspektiven und immer neue Ansatzpunkte, die zum Mitraten einladen. Ich war erstaunt, welche Dimensionen der Fall im Laufe des Buchs bekam!
Fazit: Ein toller Mix aus Krimi und hochinteressantem zeitgeschichtlichem Hintergrund. Ich hoffe, dass diesem ersten Fall für Kommissär Reitmeyer noch weitere folgen werden.
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