Lauren Wilkinson
Broschiertes Buch
American Spy
Thriller
Mitarbeit: Althans, Antje;Übersetzung: Althans, Antje; Merling, Jenny; Emmert, Anne; Harlaß, Katrin
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Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram heru...
Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.
1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso.
Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht.
»Wie das Beste von John le Carré.«
NPR
1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso.
Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht.
»Wie das Beste von John le Carré.«
NPR
Lauren Wilkinson, aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology. Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen. American Spy ist ihr erstes Buch.
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- Originaltitel: American Spy
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 21. Juli 2020
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 136mm x 37mm
- Gewicht: 450g
- ISBN-13: 9783608504644
- ISBN-10: 3608504648
- Artikelnr.: 57916387
Herstellerkennzeichnung
Tropen
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
www.tropen-verlag.de
+49 (0711) 6672-1519
Zwei Farben Schwarz
Lauren Wilkinson debütiert im Spionagefach
Auf ihre Instinkte bildet sich Marie einiges ein. Zu Recht: Anhand kleinster Indizien sondiert sie blitzschnell Persönlichkeit und Motiv ihres Gegenübers, ein bisschen wie ein moderner Sherlock Holmes mit einem abgeschlossenen Sozialwissenschaftsstudium. Schwerer fällt ihr das, wenn ihr jemand nahesteht. Dann kommt die Subjektivität ins Spiel, die schnell jede Analyse vernebelt. Als gleich zu Beginn der Auftragskiller in ihre Wohnung eindringt, greift Marie ohne Zögern zur Waffe und tritt in der Dunkelheit auf einen herumliegenden Legostein. Damit ist eine der zentralen Dichotomien etabliert: Sie ist die Mutter vierjähriger Zwillinge. Aber auch eine
Lauren Wilkinson debütiert im Spionagefach
Auf ihre Instinkte bildet sich Marie einiges ein. Zu Recht: Anhand kleinster Indizien sondiert sie blitzschnell Persönlichkeit und Motiv ihres Gegenübers, ein bisschen wie ein moderner Sherlock Holmes mit einem abgeschlossenen Sozialwissenschaftsstudium. Schwerer fällt ihr das, wenn ihr jemand nahesteht. Dann kommt die Subjektivität ins Spiel, die schnell jede Analyse vernebelt. Als gleich zu Beginn der Auftragskiller in ihre Wohnung eindringt, greift Marie ohne Zögern zur Waffe und tritt in der Dunkelheit auf einen herumliegenden Legostein. Damit ist eine der zentralen Dichotomien etabliert: Sie ist die Mutter vierjähriger Zwillinge. Aber auch eine
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ehemalige Geheimagentin - und jemand hat es auf ihr Leben abgesehen.
Lauren Wilkinson erfinde mit "American Spy" den Spionageroman neu, lobten amerikanische Kritiker das Debüt der New Yorkerin, die Schreiben an der Columbia University und dem Fashion Institute of Technology lehrte. In ihrem literarischen Schaffen hält sie sich nicht mit blumigen Beschreibungen auf, dafür entpuppt sie sich als historisch versierte und politisch wache Konstrukteurin. Ihre Protagonistin Marie ist viel zu gut für die Aufgaben, die ihr beim FBI zugeschoben werden. Deshalb lässt sie sich 1986 von der CIA für eine Mission in Burkina Faso rekrutieren.
Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den marxistischen Präsidenten des Landes, auch "Afrikas Che Guevara" genannt. Ihren vor diesem realen historischen Kontext angesiedelten Thriller-Plot verwebt Wilkinson mit einem Familiendrama, das in den sechziger Jahren beginnt und dessen Nachwehen Marie bis in die Gegenwart verfolgen: Der Roman ist als Brief angelegt, den sie 1992 an ihre Söhne richtet. Für den Fall, dass sie später nicht mehr da sein wird, um ihnen die Geschichte ihrer Eltern zu erzählen. Dabei ist Marie nicht gerade das, was man sich unter einem mütterlichen Typ vorstellt. Sie ist eine Eigenbrötlerin, gewohnt, niemandem zu trauen, geschweige denn Gefühle mitzuteilen.
Das schlägt sich auch in Wilkinsons Stil nieder, der immer nur gerade so viel verrät, wie er muss. Ideale Voraussetzungen für den Job beim FBI. Marie ist Insiderin genug, um erhellende Einblicke in das hierarchische Hickhack zu haben, das ihren Arbeitsalltag bestimmt. Aber vor allem ist sie Außenseiterin. Die Geheimdienste der achtziger Jahre sind ein Boys' Club, und als Schwarze stößt sie bald an die sprichwörtliche gläserne Decke. Ein zentraler Konflikt in "American Spy": für ein System zu arbeiten, das einem das Leben schwermacht, und sich dieser Tatsache absolut bewusst zu sein.
Wilkinson schließt damit an eine reiche Tradition schwarzer Autoren an, die sich auf W. E. B. Du Bois' Konzept der "double consciousness" beziehen: Schwarze Amerikaner verfügten über ein Doppelbewusstsein, schrieb der Soziologe 1897, das sie dazu zwinge, sich permanent an den Ansprüchen einer rassistischen weißen Gesellschaft zu messen. Dieser Zwiespalt, der einem automatisch die Fähigkeiten eines Undercover-Ermittlers abverlangt, steckt überall in "American Spy" - bei Maries Mutter, die mit ihrer hellen Haut als Weiße durchgeht und sich in Vierteln aufhält, in die Schwarze sonst besser keinen Fuß setzen. Bei Marie selbst, die sich in Amerika zuallererst als schwarze Frau identifiziert, die in Burkina Faso aber vor allem als Amerikanerin wahrgenommen wird.
Wilkinson hat also einiges zu sagen. Aber ähnlich wie ihre Protagonistin, die sich mit nachvollziehbarem Trotz dagegen verschließt, das Maß an Energie aufzubringen, um jede Spur von Rassismus und Sexismus lautstark anzuprangern, so verweigert auch sie sich, das Vergnügen ihrem Anliegen zu opfern. Wenn Marie auf ihr Motorrad steigt und sich mit Regierungsschergen eine Verfolgungsjagd quer durch Ouagadougou liefert, geht es in die Vollen wie bei den Genrekoryphäen - Frederick Forsyth, Ian Fleming, John le Carré -, an die Wilkinson anknüpft.
KATRIN DOERKSEN
Lauren Wilkinson: "American Spy". Thriller.
Aus dem Amerikanischen von Jenny Merling, Antje Althans, Anne Emmert und Katrin Harlaß.
Tropen Verlag, Stuttgart 2020.
352 S., br., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lauren Wilkinson erfinde mit "American Spy" den Spionageroman neu, lobten amerikanische Kritiker das Debüt der New Yorkerin, die Schreiben an der Columbia University und dem Fashion Institute of Technology lehrte. In ihrem literarischen Schaffen hält sie sich nicht mit blumigen Beschreibungen auf, dafür entpuppt sie sich als historisch versierte und politisch wache Konstrukteurin. Ihre Protagonistin Marie ist viel zu gut für die Aufgaben, die ihr beim FBI zugeschoben werden. Deshalb lässt sie sich 1986 von der CIA für eine Mission in Burkina Faso rekrutieren.
Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den marxistischen Präsidenten des Landes, auch "Afrikas Che Guevara" genannt. Ihren vor diesem realen historischen Kontext angesiedelten Thriller-Plot verwebt Wilkinson mit einem Familiendrama, das in den sechziger Jahren beginnt und dessen Nachwehen Marie bis in die Gegenwart verfolgen: Der Roman ist als Brief angelegt, den sie 1992 an ihre Söhne richtet. Für den Fall, dass sie später nicht mehr da sein wird, um ihnen die Geschichte ihrer Eltern zu erzählen. Dabei ist Marie nicht gerade das, was man sich unter einem mütterlichen Typ vorstellt. Sie ist eine Eigenbrötlerin, gewohnt, niemandem zu trauen, geschweige denn Gefühle mitzuteilen.
Das schlägt sich auch in Wilkinsons Stil nieder, der immer nur gerade so viel verrät, wie er muss. Ideale Voraussetzungen für den Job beim FBI. Marie ist Insiderin genug, um erhellende Einblicke in das hierarchische Hickhack zu haben, das ihren Arbeitsalltag bestimmt. Aber vor allem ist sie Außenseiterin. Die Geheimdienste der achtziger Jahre sind ein Boys' Club, und als Schwarze stößt sie bald an die sprichwörtliche gläserne Decke. Ein zentraler Konflikt in "American Spy": für ein System zu arbeiten, das einem das Leben schwermacht, und sich dieser Tatsache absolut bewusst zu sein.
Wilkinson schließt damit an eine reiche Tradition schwarzer Autoren an, die sich auf W. E. B. Du Bois' Konzept der "double consciousness" beziehen: Schwarze Amerikaner verfügten über ein Doppelbewusstsein, schrieb der Soziologe 1897, das sie dazu zwinge, sich permanent an den Ansprüchen einer rassistischen weißen Gesellschaft zu messen. Dieser Zwiespalt, der einem automatisch die Fähigkeiten eines Undercover-Ermittlers abverlangt, steckt überall in "American Spy" - bei Maries Mutter, die mit ihrer hellen Haut als Weiße durchgeht und sich in Vierteln aufhält, in die Schwarze sonst besser keinen Fuß setzen. Bei Marie selbst, die sich in Amerika zuallererst als schwarze Frau identifiziert, die in Burkina Faso aber vor allem als Amerikanerin wahrgenommen wird.
Wilkinson hat also einiges zu sagen. Aber ähnlich wie ihre Protagonistin, die sich mit nachvollziehbarem Trotz dagegen verschließt, das Maß an Energie aufzubringen, um jede Spur von Rassismus und Sexismus lautstark anzuprangern, so verweigert auch sie sich, das Vergnügen ihrem Anliegen zu opfern. Wenn Marie auf ihr Motorrad steigt und sich mit Regierungsschergen eine Verfolgungsjagd quer durch Ouagadougou liefert, geht es in die Vollen wie bei den Genrekoryphäen - Frederick Forsyth, Ian Fleming, John le Carré -, an die Wilkinson anknüpft.
KATRIN DOERKSEN
Lauren Wilkinson: "American Spy". Thriller.
Aus dem Amerikanischen von Jenny Merling, Antje Althans, Anne Emmert und Katrin Harlaß.
Tropen Verlag, Stuttgart 2020.
352 S., br., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
In diesem Roman geht es um eine schwarze Frau, die in den achtziger Jahren als Spionin für die CIA tätig war, erzählt Rezensentin Sonja Hartl. Je mehr die Kritikerin über den Werdegang und das Umfeld der Protagonistin erfahren hat, desto klarer wurde ihr, dass es vor allem für schwarze Amerikaner keine einfache Moral gibt: Dass sie ihre Identitäten flexibel anpassen, erscheint als unausweichlich, so Hartl. Das spannende Buch bringt frischen Wind in das traditionell männlich-weiße Genre des Spionageromans, lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine schmerzlich intensive Geschichte über Identität in Amerika, dort fühlt Marie sich immer erst als Schwarze, dann erst als Amerikanerin.« Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 10. August 2020 Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20200810
Ich hatte etwas anderes erwartet
Die ehemalige FBI-Agentin Marie Mitschell wird in ihrer Wohnung angegriffen und töten dabei den Angreifer. Es scheint, als habe ihre Vergangenheit sie eingeholt. Um ihre beiden Söhne William und Tommy und auch sich selbst zu schützen, flieht sie mit …
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Ich hatte etwas anderes erwartet
Die ehemalige FBI-Agentin Marie Mitschell wird in ihrer Wohnung angegriffen und töten dabei den Angreifer. Es scheint, als habe ihre Vergangenheit sie eingeholt. Um ihre beiden Söhne William und Tommy und auch sich selbst zu schützen, flieht sie mit ihren Kindern zu ihrer Mutter Agathe nach Martinique. Dort beginnt sie ihr Leben in Tagebuchform bzw. als Brief niederzuschreiben...
In ihrem Erstlingswerk „American Spy“ hat Lauren Wilkinson eine sehr außergewöhnliche Protagonistin erschaffen. Eine junge Frau, schwarz, Mutter zweier Kinder, die als Spionin gearbeitet hat. Marie, geboren als Monica Williams arbeitet ihre Vergangenheit auf, schildert ihre Probleme und die ihrer Familie und thematisiert die Rassen- und Klassenunterschiede in Amerika, was ja gerade sehr aktuell ist. Ihre lerne ihre Eltern Agathe und Bill und ihre Schwester Helene kennen. Alles sehr interessant, aber für mich ein wenig zu langatmig und zu ausschweifen.
Auch das dauernde springen innerhalb der verschiedenen Zeiten, den verschiedenen Orten und immer wieder neuen Menschen war mir etwas anstrengend. Wenn ich schon eine Lebensgeschichte lese, dann bitte chronologisch.
Leider hatte ich einen Spionagethriller erwartet. Ein bisserl Spionage – ja, ein Mord am Anfang, ja – aber das war´s dann auch schon fast mit Spionage und Thriller.
Leider haben der Klappentext und die Leseprobe nicht gehalten, was ich mir daraus versprochen hatte. Den Worten der Time auf der Rückseite des Buches stimme ich sogar zu: „So etwas haben sie noch nicht gelesen.“ Ja, leider nur im negativen Sinn.
Da ich mir dieser Geschichte so gar nicht klar gekommen bin, bekommt sie von mir gut gemeinte 3 von 5 Sternen.
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Das Buch wird als Spionagethriller beworben und beginnt auch sehr spannend. Gleich zu Beginn wird Protagonistin Marie Mitchell zu Hause überfallen, das ist aber leider schon der einzige Thriller-Anteil, der Rest des Buches besteht dann nur noch aus der Erzählung ihres Lebens. Das hat zwar …
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Das Buch wird als Spionagethriller beworben und beginnt auch sehr spannend. Gleich zu Beginn wird Protagonistin Marie Mitchell zu Hause überfallen, das ist aber leider schon der einzige Thriller-Anteil, der Rest des Buches besteht dann nur noch aus der Erzählung ihres Lebens. Das hat zwar auch seine interessanten Stellen, als schwarze Frau beim FBI hatte sie es sehr schwer, doch von einem Buch erwarte ich, dass es das bietet womit es beworben wurde.
Marie erzählt in ihrem Tagebuch von ihrer Kindheit, den Anfangszeiten beim FBI und aus der Gegenwart. Dabei wird aber kein Erzählstrang zu Ende geführt, nichts wird chronologisch erzählt. Die meiste Zeit kommt dabei keine Spannung auf, zwar sind dramatische Geschehnisse und Geheimnisse angedeutet, aber dann erfolgt schon wieder ein abrupter Szenenwechsel und der Leser wird auf später vertröstet. Mit der Zeit nervt das nur noch. Maries Erlebnisse wären durchaus interessant, aber mit der abstrusen Erzählweise, komplett ohne roten Faden, kommt man einfach nicht in die Geschichte.
Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen und hier macht sich die sonst sehr sympathische und taffe Marie gänzlich lächerlich. Den Spionageauftrag lehnt sie zunächst ab, denn für Informationen mit jemandem ins Bett zu steigen kommt für sie nicht in Frage. Als sie dann aber der Zielperson begegnet ist sie ihm vom ersten Augenblick an verfallen und ab da geht das Gesülze und Geschmalze los.
Für mich war das leider kein gutes Leseerlebnis, die Geschichte ist nicht rund erzählt und Spannung fehlte komplett. Eine Spionin als Protagonistin macht noch lange keinen Spionage-Thriller.
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Marie ist Afroamerikanerin, Tochter einer fast weißen Mutter aus Martinique und eines sehr, sehr dunklen Vaters. Eines Vaters, der Karriere bei der Polizei gemacht hat und beste Verbindungen zum CIA hat.
Sie ist eine von zwei Schwestern, die immer kämpfen wollten - die jüngere. …
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Marie ist Afroamerikanerin, Tochter einer fast weißen Mutter aus Martinique und eines sehr, sehr dunklen Vaters. Eines Vaters, der Karriere bei der Polizei gemacht hat und beste Verbindungen zum CIA hat.
Sie ist eine von zwei Schwestern, die immer kämpfen wollten - die jüngere. Ihre ältere Schwester Helene musste bereits ihr Leben lassen. Sie war Soldatin - ist sie im Kampf gestorben? Es ranken sich so einige Fragen um ihr Schicksal.
Durch einen Freund ihres Vaters gerät Marie in die Kreise der CIA - und verwickelt sich dort schnell in die komplexen Machenschaften - wie sehr, das wird ihr selbst zunächst gar nicht klar.
Während eines Auftrags lernt sie Thomas Sankara kennen, den Präsidenten von Burkina Faso (den es tatsächlich gab; er regierte von 1983 bis zu seinem Tod 1987). Obwohl klar ist, dass sie sich in einer politischen Gemengelage befinden, die - gelinde gesagt - unübersichtlich ist, ist zwischen ihnen eine starke Anziehungskraft zu spüren. Und tatsächlich verschlägt es Marie beruflich nach Burkina Faso. Was dort zwischen ihr und Sankara pasisert und wie und warum sie irgendwann auf Martinique landet und ob sie dort bleiben will ... ja, das lesen Sie bitte lieber selbst.
Auf jeden Fall kommt die Protagonistin herum und so heißt es öfter mal (und aus unterschiedlichen Perspektiven): Bye, bye, Miss American Spy.
Sie werden es aufgrund meiner bisherigen Darlegungen eher nicht glauben, aber in der Tat ist dies ein eher ruhiger Roman, einer, in dem es um Herkunft, Familie, Wurzeln und Bindung geht - aber eben nicht nur bzw. in diesem ganz spezifischen Spionage-Setting.
Ein dichter und interessanter Roman, der für mich aber auch recht verwirrend war, erstens durch den permanenten Wechsel der Zeitebenen, doch auch die Entwicklung der Handlung und der Figuren empfand ich zeitweise als irritierend. Eines aber kann ich ganz sicher sagen: er ist so weit weg vom Main Stream, wie ein Roman überhaupt nur sein kann!
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Cover und Klappentext sind vielversprechend und suggerieren einen spannenden Thriller. Leider wurde ich schnell eines besseren belehrt. Nach rund 150 Seiten habe ich das Buch jetzt vorerst abgebrochen. Möchte aber der Geschichte irgendwann noch einmal eine zweite Chance geben, vor allem, weil …
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Cover und Klappentext sind vielversprechend und suggerieren einen spannenden Thriller. Leider wurde ich schnell eines besseren belehrt. Nach rund 150 Seiten habe ich das Buch jetzt vorerst abgebrochen. Möchte aber der Geschichte irgendwann noch einmal eine zweite Chance geben, vor allem, weil es eben auch positive Stimmen dazu gibt. Von einem Thriller war, wenn überhaupt, nur ganz am Anfang kurzzeitig was zu spüren. Ich denke, man sollte das Wort "Thriller" ausblenden. Das macht hier leider vieles kaputt. Oder der Zeitpunkt war einfach nicht der Richtige. An der Sprache der Autorin lag es sicher nicht, mich hat es einfach nicht richtig gepackt und dann ist wiederum doch einiges erzählt worden, dass ich weder fassen konnte, noch lange im Kopf behalten habe. Einzig die Liebe zu ihren Kindern und die nicht so leichten Familienverhältnisse sind mir in Erinnerung geblieben.
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Wenn die Vergangenheit Dich einholt
Lauren Wilkinsons Debüt „American Spy“ beginnt mit einer Actionszene: Wir schreiben das Jahr 1992 und die alleinerziehende Marie Mitchell wird in ihrer Wohnung in Conneticut von einem Mann überfallen, den sie überwältigen und …
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Wenn die Vergangenheit Dich einholt
Lauren Wilkinsons Debüt „American Spy“ beginnt mit einer Actionszene: Wir schreiben das Jahr 1992 und die alleinerziehende Marie Mitchell wird in ihrer Wohnung in Conneticut von einem Mann überfallen, den sie überwältigen und töten kann. Denn Mitchell ist kein leichtes Opfer, sondern eine frühere FBI-Agentin. Mit ihren beiden Söhnen und gefälschten Pässen flieht sie zu ihrer Mutter nach Martinique. Dort schreibt sie nach und nach ihre Lebensgeschichte auf und versucht gleichzeitig, Vorkehrungen für ihre Zukunft zu treffen, denn sie muss fürchten, dass dies nicht der letzte Anschlag auf ihr Leben war.
Wilkinsons Protagonistin ist keine strahlende Heldin, kein Bond-Girl mit der Lizenz zum Töten in einer „Mission Impossible“. 1955 geboren, hat sie eine durchwachsene Kindheit, die mit einem furchtbaren Verlust endet. Als Beste ihres Abschlussjahrgangs ergattert sie einen Job beim FBI, muss aber bald feststellen, dass Erfolg und Anerkennung weißen Männern vorbehalten sind. 1987 scheint ein Spezialauftrag ihre Chance zu sein, sich zu beweisen. Doch selbst in den davon handelnden Kapiteln ist Wilkinson weit davon entfernt, das Leben einer Spionin zu glorifizieren oder auch nur als besonders aufregend dazustellen: Wilde Verfolgungsjagden sind selten, Wartezeiten und Botengänge deutlich häufiger.
„American Spy“ handelt dann auch gar nicht hauptsächlich von Auftragskillern und Attentaten, sondern davon, in den 60er und 70er Jahren in Queens aufzuwachsen. Von der Bedrohung des Kalten Krieges, die Kindern schon in der Schule eingeimpft wurde. Davon, was es hieß, in den 1980er Jahren gleich doppelte Außenseiterin beim FBI zu sein: als Frau und als Schwarze. Und davon, wie ein westafrikanisches Land zum Spielball der Weltmächte wird – und eine Agentin zum Spielball ihrer Auftraggeber.
Im besten Fall eröffnen Bücher einem neue Welten und dieses ist so eines. Wer einen hochspannenden Spionagethriller erwartet, wird von „American Spy“ vielleicht sogar enttäuscht sein. Mich hat dieses Buch allerdings nachhaltig beeindruckt.
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In ihrem Erstling „American Spy“ schert sich die amerikanische Autorin Lauren Wiklinson nicht um Genre-Grenzen, im Gegenteil. Sie überschreitet sie souverän und bestätigt somit auch das Obama-Zitat auf dem Cover. „Weit mehr als ein Spionagethriller“ – in …
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In ihrem Erstling „American Spy“ schert sich die amerikanische Autorin Lauren Wiklinson nicht um Genre-Grenzen, im Gegenteil. Sie überschreitet sie souverän und bestätigt somit auch das Obama-Zitat auf dem Cover. „Weit mehr als ein Spionagethriller“ – in der Tat.
Das Buch startet mit einem Paukenschlag: Es ist Nacht. Marie Mitchell, ehemalige FBI-Agentin, alarmiert von einem ungewöhnlichen Geräusch in ihrem Haus, schnappt sich ihre alte Dienstwaffe. Ein bewaffneter Mann betritt ihr Schlafzimmer, es kommt zu einem Kampf, und sie erschießt den Eindringling. Sie vermutet einen Zusammenhang mit ihrer früheren Tätigkeit und beschließt, ihre beiden Söhne aus der Schusslinie zu nehmen und bringt sie zu deren Sicherheit zu ihrer Mutter nach Martinique.
Natürlich bedarf diese Aktion einer Erklärung, und so schreibt sie einen langen Brief an die Kinder, in welchem sie auf ihre Vergangenheit zurück blickt. Wie wurde aus dem schwarzen Mädchen aus Queens eine Agentin, die in Amerikas Kaltem Krieg an den verschiedensten Fronten eingesetzt wurde und jetzt ausgeschaltet werden soll?
Maries Erinnerungen sind nicht chronologisch gehalten, springen zwischen Zeit, Personen und Orten, und liefern ganz nebenbei einen entlarvenden Blick auf die Rolle der Frauen in männerdominierten Organisationen, auf das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß, auf Diskriminierungen, auf gesellschaftliche Missstände in God’s own country, auf Amerikas eigennützige Einmischungen in die Weltpolitik. Das klingt nach Unmengen Stoff - ist es auch - aber die Autorin verliert nie den roten Faden, fordert deshalb aber natürlich die Konzentration des Lesers.
Ein spannender, entlarvender Roman, der auf den unterschiedlichsten Ebenen funktioniert und die Grenzen der Spionagethriller, die wir von den Meistern des Genres kennen, aufbricht, weshalb er von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt.
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1987 ist Marie Mitchell Agentin beim FBI. Doch als Frau und dazu noch schwarz sind ihre Aussichten auf ein Weiterkommen in diesem Männerverein schlecht, sehr schlecht. Als sich unverhofft die Chance bietet, sich durch einen Undercovereinsatz in Burkina Faso zu profilieren und damit vielleicht …
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1987 ist Marie Mitchell Agentin beim FBI. Doch als Frau und dazu noch schwarz sind ihre Aussichten auf ein Weiterkommen in diesem Männerverein schlecht, sehr schlecht. Als sich unverhofft die Chance bietet, sich durch einen Undercovereinsatz in Burkina Faso zu profilieren und damit vielleicht einen Karrieresprung zu machen, sagt sie sofort zu. Doch nichts ist so wie es scheint und fünf Jahre später muss sie wegen dieses Einsatzes um ihr Leben fürchten - und das ihrer Kinder.
Gleich auf den ersten Seiten wird ums Überleben gekämpft und so eingestimmt, war ich natürlich darauf eingestellt, dass es ähnlich weitergeht. Doch damit lag ich daneben. Denn was nun folgt, sind wechselnde Rückblicke auf die Lebens- und Familiengeschichte der berichtenden Marie Mitchell, die dies für ihre beiden vierjährigen Söhne aufschreibt. Es ist eine Art Vermächtnis für den Fall, dass sie stirbt, bevor sie ihnen das Alles selbst erzählen kann. Die Geschichte ist durchaus interessant, aber sicher nicht spannend im Sinne eines Thrillers, sieht man vielleicht von den letzten 50 Seiten ab (von 350 Seiten insgesamt). Auf mich wirkte es mehr wie der Bericht einer Frau, die auf dem Weg zu ihrem Ziel nicht nur gegen den alltäglichen Rassismus überall kämpfen muss, sondern auch gegen diverse Familienaltlasten (Mutter, Schwester, Vater).
Der sogenannte Spionagefall, für den Marie rekrutiert wird, basiert auf realen Personen und Geschehnissen jener Zeit und ist grundsätzlich eine gute Idee, um auf diese Weise praktisch nebenbei mehr über Burkina Faso und Thomas Sankara zu erfahren. Doch es gibt leider keinerlei Anhang mit Erläuterungen (also selber im Internet recherchieren - es lohnt sich), und viele der Ausführungen im Text sind derart weitschweifig und/oder ausufernd, dass ich nur noch schräg las.
Marie selbst schreibt zwar als Ich-Erzählerin, aber viele ihrer Handlungen sind dennoch nur schwer nachvollziehbar, ganz besonders je mehr es dem Ende entgegengeht. Dies trifft auch auf andere Figuren zu und so wirkte Mancher und Manches bis zum Ende eher unglaubwürdig und flach. Okay, das Ende ist auf einen zweiten Teil hin ausgelegt, aber eventuelle Erklärungen zu merkwürdigen Personen hätte ich gerne in einer Geschichte, nicht in einem möglichen Folgeband.
Und dann ist noch die Sprache. Vier Übersetzerinnen hat dieses Buch und ich habe die Befürchtung, dass das nichts Gutes bedeutet. Beispielsweise: "Auf dieser Straße erlebte ich die erste schlimme Wehe. Es tat so unglaublich, so unfassbar weh, dass ich am liebsten ein Lesezeichen an diese Stelle meines Lebens gesteckt hätte und später darauf zurückgekommen wäre, wenn ich ein besserer Mensch wäre." Hä? Oder als Marie den Auftrag erhält, einen Film aus einem stillen Briefkasten zu holen und in die Botschaft zu bringen: "Ich war aufgeregt wegen des Auftrags, da er mir die Möglichkeit bot, aktiv zu werden, ...". Fünf Jahre beim FBI und dann aufgeregt sein wegen einer Filmabholung? So gibt es eine Reihe von Sätzen, die zwar in 'ordentliches' Deutsch übersetzt wurden, aber schlicht keinen Sinn ergeben.
Auf der Rückseite steht "Wie das Beste von John Le Carré." Also ganz sicher nicht!
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Bereits die ersten Seiten verraten die ungewöhnliche Erzählperspektive, bei der Protagonistin Marie ihre Kinder direkt anspricht und ihre Geschichte erzählt. Nach und nach wird klar, wie sich die Story weiter entwickelt und wieso sie dies tut. Mir hat dieses Perspektive unglaublich …
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Bereits die ersten Seiten verraten die ungewöhnliche Erzählperspektive, bei der Protagonistin Marie ihre Kinder direkt anspricht und ihre Geschichte erzählt. Nach und nach wird klar, wie sich die Story weiter entwickelt und wieso sie dies tut. Mir hat dieses Perspektive unglaublich gut gefallen, kann man sich als Leser doch gut in Marie hineinversetzten - gleichzeitig bleibt sie aber immer ein Stück weit distanziert und geheimnisvoll.
Durch verschiedene Zeitschienen verflechten sich Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu einem wilden Mix aus Familiengeschichte und Agententhriller, der sehr persönlich wird. Geschickt baut die Autorin dabei große Themen ein, etwa die Erfahrungen von Alltagsrassismus und Sexismus sowie die heutzutage unwirklich erscheinende Bedrohung durch den Kalten Krieg und der Kampf der Ideologien. Diese sind dabei immer passend in die Story eingebaut und verleihen entsprechende Tiefe. Das hat mir besonders gut gefallen.
Ebenfalls von Seite 1 an wird die Spannung stark hoch geschossen, danach flaut sie etwas ab und die Spannung besteht daraus, dass der Leser herauszufinden versucht, was genau zur ersten Szene geführt hat. Bei mir hat es funktioniert und ich bin am Ball geblieben, eben weil die Autorin einen authentischen Einblick in Maries Story und den geschichtlichen Hintergrund schafft. Ebenfalls starker Pluspunkt - American Spy ist ein Own Voices Buch, dass auch genau das sein möchte - ein Buch, dass nicht nur die Thematiken einer Schwarzen in Amerika darstellen möchte, sondern dazu noch die teilweise doppelte Diskriminierung, die sie auch als Frau erfährt. Ganz stark auch der Kontrast der hinzutritt, wenn sie als schwarze Amerikanerin in Afrika unterwegs ist und auch hier heraussticht.
American Spy kann mit einigen guten Überraschungen aufwarten und Marie kommt in einen heftigen Gewissenskonflikt, der gut nachvollziehbar dargestellt wird. Auch kommen beim Leser einige Fragen auf, etwa wer die Guten und wer die Bösen sind und wieviel Einfluss auf innere Angelegenheiten durch äußere Mächte genommen werden und welche Ereignisse manipuliert sind. Ein glaubhafter Einblick in politische Verstrickungen, die ebenfalls dazu beigetragen haben, dass das Buch gelungen ist.
Allerdings wird das Ende sicherlich die Gemüter spalten - einigen wird es sicherlich zu unfertig auserzählt sein, für andere ist diese Art von offenem Ende genau passend zum Buch und zum Erzählstil. Mich hat es überrascht, gleichzeitig hat es mir aber gefallen und ich vermisse am Buch nichts, denn es passt einfach. Für mich war American Spy etwas völlig neues, das mich überzeugen konnte und das ich sicherlich auch an meine Mutter zum Lesen weiterreichen werde.
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Manipulationen
Zum Inhalt:
Nachdem sie einen Anschlag auf sich und ihre Familie vereiteln konnte, in dem sie ihren Angreifer erschoss, flüchtet Marie mit ihren Söhnen zu ihrer Mutter. Dort schreibt sie für ihre Kinder ihre Lebensgeschichte auf, damit diese verstehen, warum ihre …
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Manipulationen
Zum Inhalt:
Nachdem sie einen Anschlag auf sich und ihre Familie vereiteln konnte, in dem sie ihren Angreifer erschoss, flüchtet Marie mit ihren Söhnen zu ihrer Mutter. Dort schreibt sie für ihre Kinder ihre Lebensgeschichte auf, damit diese verstehen, warum ihre Mutter so handelt, wie sie es eben tut.
Mein Eindruck:
Es gibt Bücher, die möchte man einfach gut finden. Weil sie wichtig sind, weil sie eine Aussage haben, weil die Autorin ein Anliegen hat, weil Barack Obama das Buch lobt.
Doch trotz all dieser Dinge ist „American Spy“ gescheitert, weil es ein Thriller ohne Thrill ist. Vielleicht muss man so abgebrüht wie Marie sein, wenn man das erlebt, was sie erlebt. Doch trotz aller Kunstgriffe (Marie spricht ihre Kinder in dem Text beispielsweise oft direkt an), ist man eher ferner Beobachter des Geschehens und versinkt nicht in der Story. Fast wie in einer alten Bierwerbung fühlt man sich, als hätte Wilkinson zu ihren Leser/inne/n gesagt: „Nur gucken, nicht anfassen“.
Während des ganzen Textes fragt man sich, warum die Figuren so handeln, wie sie handeln. Der innere Trieb für viele wird überhaupt nicht klar, da er im Dunkeln belassen wird. Die gesamte Familiengeschichte Maries wird theoretisch ausgewalzt, um praktisch nicht besonders relevant zu sein, außer dass von Müttern verlassene kleine Schwestern gerne großen Schwestern nacheifern. Viele Konflikte bestehen, um nicht aufgelöst zu werden, viele Fragen bleiben offen, keiner hakt nach, selbst, wenn er die Möglichkeit hat. Es wird geredet, aber mehr neben- als miteinander.
So bleibt letztendlich der Eindruck, dass dieses Buch, in dem die Ich-Erzählerin immer wieder von der Macht der Manipulation spricht, auch nichts anderes will, als seine Leserschaft zu manipulieren. Eine Geschichte gut zu finden, weil sie wichtig scheint, weil sie eine Aussage vortäuscht, weil die Autorin ein Anliegen suggeriert und weil Barack Obama sie lobt.
Mein Fazit:
Trotz aller Brisanz packt die Story nicht
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Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen Thriller.
Lauren Wilkinson war ambitioniert und hatte viele spannende Punkte, wie …
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Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen Thriller.
Lauren Wilkinson war ambitioniert und hatte viele spannende Punkte, wie z.B. Rassismus, fehlende Chancengleichheit für Frauen und besonders für Afroamerikanerinnen, in diesen Roman packen wollen. Leider ist ihr dies nur begrenzt gelungen.
Die Themen werden angerissen und manche auch gut dargestellt. Ebenso der daraus resultierende Frust des Hauptcharakters Marie Mitchell. Sie ist intelligent und sehr gut in ihrem Job, kommt aber nicht an den (weißen) Männern, die weniger Leistung zeigen, vorbei. Sie wird teilweise gemobbt und auf das Abstellgleis geschoben. Man kann den Frust durchaus spüren und auch nachvollziehen. Was meinen Lesefluss jedoch immer wieder ausbremste, war ihr Schreibstil. Für mich war er einfach nur zäh und schleppend. Die Autorin schreibt aus einer Perspektive, die interessant ist (sie schreibt ihr Leben für ihre Söhne auf), aber mir fehlte die Dynamik. Es schlich eher voran, manches wiederholte sich und wurde dann mit zwei, drei neuen Punkten erweitert. Ich fragte mich die ganze Zeit, wo der Thriller war.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da aber die Autorin versucht hat, wichtige Themen einbauen und darzustellen, kommen dann doch noch zwei Sterne zusammen. Die Geschichte an sich, war für mich eher eine Familiengeschichte als ein Thriller. Leider.
Weniger
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