J. Courtney Sullivan
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All die Jahre
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Als Nora Flynn ihren ältesten Sohn beerdigen muss, trifft sie das erste Mal seit fünfzig Jahren auf ihre jüngere Schwester Theresa. Die beiden sind damals gemeinsam aus Irland ausgewandert - Nora als die Verantwortungsbewusste, Theresa als die, die sich dem bunten neuen Leben in Boston sofort hingab. Als Theresa damals schwanger wurde, mussten die beiden eine Entscheidung treffen, deren Konsequenzen sie nicht im Mindesten erahnen konnten. Und die sie für Jahrzehnte sprachlos machen sollte. Nora gründete eine große Familie und wurde Mutter von vier Kindern, Theresa zog sich in ein Kloster...
Als Nora Flynn ihren ältesten Sohn beerdigen muss, trifft sie das erste Mal seit fünfzig Jahren auf ihre jüngere Schwester Theresa. Die beiden sind damals gemeinsam aus Irland ausgewandert - Nora als die Verantwortungsbewusste, Theresa als die, die sich dem bunten neuen Leben in Boston sofort hingab. Als Theresa damals schwanger wurde, mussten die beiden eine Entscheidung treffen, deren Konsequenzen sie nicht im Mindesten erahnen konnten. Und die sie für Jahrzehnte sprachlos machen sollte. Nora gründete eine große Familie und wurde Mutter von vier Kindern, Theresa zog sich in ein Kloster zurück. Nun stehen die beiden wieder voreinander und müssen sich mit dem auseinandersetzen, was sie so lange voneinander getrennt hat - und was ihr Leben für immer verändert hat.
Sullivan, J. CourtneyJ. Courtney Sullivan, Autorin und Journalistin, lebt in New York und schreibt u.a. für New York Times, Chicago Tribune, Elle und Men's Vogue.
Produktdetails
- Ullstein Taschenbuch 29030
- Verlag: Ullstein TB
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 21. September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 120mm x 32mm
- Gewicht: 320g
- ISBN-13: 9783548290300
- ISBN-10: 3548290302
- Artikelnr.: 56300125
Herstellerkennzeichnung
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"Sullivan hütet sich vor Klischees, sie präsentiert diese in feinsinnigen Charakterzeichnungen, die auch kleinste Facetten der Personen widerspiegeln. Dank dieser Authentizität der Charaktere sowie dem Spiel von wechselnden Zeitebenen und Perspektiven bleibt die Geschichte spannend bis zum offenen Ende." Mona Grosche, neues deutschland, 12.07.18 "J. Courtney Sullivan beschreibt eindrücklich die Zwänge von Religion und Konvention, denen junge irische Frauen noch vor einem halben Jahrhundert ausgesetzt waren." Meike Schnitzler, Brigitte 13/2018 "Sullivan ist ein packender und positiver Roman geglückt." Irene Zöch, Presse am Sonntag, 04.02.18 "J. Courtney Sullivan berührt mit 'All die Jahre' alle, die zum Mitfühlen bereit sind." P. Pisa, Kurier, 03.02.18
Gebundenes Buch
Die beiden Schwestern Nora und Theresa wandern Ende der 50er Jahre von Irland nach Amerika aus. Nora möchte hier ihren Verlobten Charlie heiraten und Theresa soll eine Ausbildung machen. Das Buch beginnt im Jahr 2009, also quasi ein halbes Leben später. Und entsprechend viel hat sich auch …
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Die beiden Schwestern Nora und Theresa wandern Ende der 50er Jahre von Irland nach Amerika aus. Nora möchte hier ihren Verlobten Charlie heiraten und Theresa soll eine Ausbildung machen. Das Buch beginnt im Jahr 2009, also quasi ein halbes Leben später. Und entsprechend viel hat sich auch verändert, sowohl in Noras als auch Theresas Leben. Auch die beiden haben sich über schwere Entscheidungen hinweg voneinander entfremdet, doch kann die Bindung zur Familie einfach so abbrechen oder finden die beiden wieder zusammen?
Die Autorin J. Courtney Sullivan hat hier einen wunderschönen, gefühlvollen und nie ins klischeehaft Dramatische abdriftenden Roman geschrieben. In einem Zusammenspiel von Gegenwart und Rückblende lernen die LeserInnen die Figuren kennen und lieben - ihre Vergangenheit, ihre Persönlichkeit, ihre Fehler, ihre Gefühle. Real und authentisch.
Der Roman berührt so viele Themen, die einen nachdenklich stimmen - wie die Rolle der Familie und die Rolle, die man selbst in einer Familie einnimmt, aber auch wie jedes Ereignis Teil der Persönlichkeit wird und wie man damit umgeht.
Fazit: Ein sehr schöner, berührender Roman mit multidimensionaler Charakterzeichnung und -entwicklung, angesetzt im Boston beginnend der 50er/60er Jahre und mit Berührungspunkten zu Politik und Religion, aber einem Fokus auf der Familie, auf Geheimnissen und Lebensgeschichten.
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Gebundenes Buch
Die Schwestern Nora und Theresa wandern aus ihrem irischen Heimatort aus. Sie zieht es nach Boston. Nora wird dort von ihrem schon dorthin ausgewandert Freund Charlie erwartet, sie heiraten und bekommen vier Kinder. Theresa wird ebenfalls schwanger, zieht sich danach jedoch in ein Kloster …
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Die Schwestern Nora und Theresa wandern aus ihrem irischen Heimatort aus. Sie zieht es nach Boston. Nora wird dort von ihrem schon dorthin ausgewandert Freund Charlie erwartet, sie heiraten und bekommen vier Kinder. Theresa wird ebenfalls schwanger, zieht sich danach jedoch in ein Kloster zurück. Der Kontakt der beiden Schwestern bricht ab. Erst als Nora ihren Sohn Patrick verliert, nehmen beide Schwestern wieder Kontakt miteinander auf und haben viel aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten.
Das Buch "All die Jahre" ist brwegend, ohne jedoch auf die Tränendrüse zu drücken. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und es kam trotz des Inhaltes nie ein Kitschgefühl auf. Die Charaktere sind wunderbar dargestellt und man kann das Gefühlschaos der so unterschiedlichen Schwestern verstehen.
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Gebundenes Buch
Die 21jährige Nora und ihre 17jährige Schwester Teresa leben in Irland. 1957 wandern die beiden aus und folgen Noras Verlobten nach Amerika. Theresa wird unerwartet schwanger. Theresa geht ins Kloster und übergibt Nora ihr Kind. Diese zieht Patrick wie ihren eigenen Sohn auf und hat …
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Die 21jährige Nora und ihre 17jährige Schwester Teresa leben in Irland. 1957 wandern die beiden aus und folgen Noras Verlobten nach Amerika. Theresa wird unerwartet schwanger. Theresa geht ins Kloster und übergibt Nora ihr Kind. Diese zieht Patrick wie ihren eigenen Sohn auf und hat auch drei eigene Kinder mit ihrem Mann. Nora hatte jahrelang keinen Kontakt zu ihrer Schwester, erst ein tragisches Ereignis führt dazu, dass sich die beiden wiedersehen. Das Buch spielt abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart und wird einmal aus Noras und das andere Mal aus Theresas Sicht erzählt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr berührend geschrieben und hat mich vom Anfang bis zum Ende in seinen Bann gezogen. Nach und nach wurden die Geheimnisse der Familie gelüftet und so konnte ich immer mehr über die einzelnen Personen der Familie erfahren. Insgesamt ein toller Familienroman, der mir sehr schöne Lesestunden bereitet hat.
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Gebundenes Buch
Der Familienroman hat mir richtig gut gefallen. Es geht um Nora Flynn, die mit 21 Jahren von Irland nach Amerika auswandert, um ihrer jüngeren Schwester Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Zunächst leben sie bei Noras Verlobtem Charlie, doch sie ist sich nicht hundertprozentig …
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Der Familienroman hat mir richtig gut gefallen. Es geht um Nora Flynn, die mit 21 Jahren von Irland nach Amerika auswandert, um ihrer jüngeren Schwester Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Zunächst leben sie bei Noras Verlobtem Charlie, doch sie ist sich nicht hundertprozentig sicher, ob sie ihn tatsächlich heiraten will. Theresa nimmt ihr die Entscheidung ab, denn durch ihre ungewollte Schwangerschaft setzt sie eine Maschinerie in Gang, die nicht nur die Schwestern entzweit, sondern auch für das jeweils eigene Leben unglücklich verläuft. Der Roman hat sehr viel Tiefe, ist spannend erzählt und geht mitten ins Herz. Ich konnte oft gar nicht aufhören zu lesen. Der Schreibstil und die Figuren sind fantastisch.
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Irische Familiengeheimnisse
„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der 50-er Jahre von Irland nach Amerika ausgewandert …
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Irische Familiengeheimnisse
„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der 50-er Jahre von Irland nach Amerika ausgewandert sind. Nora möchte dort ihren Verlobten Charlie heiraten und Theresa soll eine Ausbildung machen. Alles kommt anders als gedacht. Theresa wird schwanger und Nora fällt eine Entscheidung für sie, die die Schwestern auseinanderbringt.
Die Handlung beginnt 2009 und Nora lebt immer noch in Boston und ist inzwischen Mutter von vier Kindern. Charlie ist inzwischen verstorben. Theresas Leben ist komplett anders verlaufen und sie lebt als Nonne in einem Kloster in Vermont. Nachdem Noras ältester Sohn Patrick bei einem Unfall stirbt, nähern sich die beiden Schwestern langsam wieder an.
Die Ereignisse werden im Wechsel in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. Die beiden zeitlich verschiedenen Handlungsstränge laufen parallel. Dadurch lernt man Nora sehr gut kennen und kann ihr Verhalten gut nachvollziehen. Zu Beginn ist Nora sehr schüchtern und zurückhaltend, wird aber im Laufe der Jahre immer offener.
Die Charaktere werden sehr detailreich und authentisch dargestellt. Auch das Verhältnis der Geschwister und ihre Beziehung untereinander wirken realistisch und werden gut abgebildet. Durch immer wieder neu auftauchende Familiengeheimnisse, ist das Buch durchgehend spannend.
Neben der Familiengeschichte lässt J. Courtney Sullivan immer wieder historische Ereignisse aus der Zeit der 50-er Jahre in Boston einfließen und man erfährt ein wenig über die Rassenunruhen und die Migrationsprobleme der damaligen Zeit.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, einfach und angenehm zu lesen. Sie versteht es ihre Leser in die Zeit und die Orte der Geschehnisse mitzunehmen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich hätte mir lediglich einiges mehr an Informationen gewünscht, da nicht alle Geheimmisse gelüftet wurden.
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Gebundenes Buch
Eine berührende Familiengeschichte
Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen sich die Seiten …
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Eine berührende Familiengeschichte
Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen sich die Seiten auffällig gut an.
J. Courtney Sullivan ist es gelungen Personen zu erschaffen, die einem nah gegen, obwohl sie bei weitem nicht unfehlbar (und vielleicht deshalb so sympathisch) sind. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm klar, direkt und doch anschaulich. Mit Rückblenden und Erzählungen in mehreren Ebenen ist die Gliederung spannend gemacht und das Gegenteil von eintönig.
Es wird ein sehr interessantes Familiengeflecht beschrieben, in dem es um ungesagte Dinge und Geheimnisse, uneheliche Kinder, Alkoholsucht, Homosexualität geht. Die Schwestern Nora und Theresa wachsen in Irland auf und wandern in die USA aus, als es dort keine Zukunft mehr für sie gibt. Doch auch das neue Leben gestaltet sich schwierig, Pläne und Sehnsüchte bleiben unerfüllt. Fünfzig Jahre später trifft die Familie anlässlich einer Beerdigung wieder aufeinander und stellt sich endlich den Dingen, die seit der Einreise in Amerika geschehen sind.
Ein wunderbar kluges und großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
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Gebundenes Buch
Nora und Theressa haben ein inniges Geschwisterverhältnis und leben in Irland. Sie wandern jedoch im Jahre 1957 nach Amerika aus, wo Noras Verlobter ein paar Monate zuvor Fuss gefasst hat. Theresa versucht einer Ausbildung nachzugehen wird aber schwanger und die beiden Schwestern, die an sich …
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Nora und Theressa haben ein inniges Geschwisterverhältnis und leben in Irland. Sie wandern jedoch im Jahre 1957 nach Amerika aus, wo Noras Verlobter ein paar Monate zuvor Fuss gefasst hat. Theresa versucht einer Ausbildung nachzugehen wird aber schwanger und die beiden Schwestern, die an sich schon unterschiedlich waren, entfremden sich.
Im Jahre 2009 hat Nora vier erwachsene Kinder und Theresa lebt als Nonne. Als eine dramatische Nachricht die Familie trifft, finden sich die beiden Schwestern wieder zueinander. Dabei werden viele Familiengeheimnisse an die Oberfläche kommen. Werden die beiden Schwestern wieder ein Chance haben die verlorene Zeit aufzuholen?
Der Familienroman unterstreicht wie wichtig Familie ist und will uns nahebringen, dass die Konsequenzen einiger Entscheidungen oftmals ein ganzes Leben verändern können und es im Nachhinein kein zurück gibt, denn er wurde kostbare Zeit verspielt. Der Schreibstil war sehr passend zum Thema und ich vergebe hierfür gerne eine klare Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Nora Rafferty, Irin in erster Generation in den Vereinigten Staaten von Amerika, wird mit Anfang siebzig zu einem Rückblick auf ihr bisheriges Leben gezwungen. Aus einem Anlass, der alles andere als ein beneidenswerter ist: nämlich der Unfalltod ihres ältesten Sohnes, zugleich ihr …
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Nora Rafferty, Irin in erster Generation in den Vereinigten Staaten von Amerika, wird mit Anfang siebzig zu einem Rückblick auf ihr bisheriges Leben gezwungen. Aus einem Anlass, der alles andere als ein beneidenswerter ist: nämlich der Unfalltod ihres ältesten Sohnes, zugleich ihr Liebling.
Nora blickt auf ein intensives und wechselvolles Leben zurück - ein Rückblick, in den der Leser einbezogen wird. Mit Anfang 20 ist sie aus einem kleinen irischen Ort ihrem Verlobten Charlie in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gefolgt und zwar nicht allein. Sie reiste gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Theresa, zu der sie bereits seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hat.
Doch was sind die Gründe? Nicht nur Nora, inzwischen verwitwet, Mutter von vier - nun, jetzt nur noch drei Kindern - sondern die gesamte erweiterte Familie Rafferty, blickt zurück und zieht eine Bilanz - jeder für sich, wodurch das Bild eines komplexen Gefüges, in dem Geheimnisse eine große Rolle spielen, sichtbar wird.
Die Autorin J. Courtney Sullivan lässt ihre Charaktere sich schonungslos öffnen, ihr tiefstes Inneres preisgeben - wenn auch in vielen Fällen nur dem Leser. Denn in der Familie Rafferty ist ein jeder auf seine Art einsam, der eine mehr, der andere weniger. Bei dem einen betrifft dies nur das Familiengefüge bzw. Teile davon, beim anderes geht es tiefer, durchdringt all seine Lebensbereiche. Dazu kommt im Verlauf der Lektüre die Erkenntnis, dass das Gefüge "Familie" auf verschiedenerlei Art existieren kann, auch innerhalb eines einzigen Familienverbandes. Familie: das kann so vieles sein. Oder eben auch nicht!
Und es gibt Dinge, die sich nicht so einfach aus der Welt schaffen lassen - vor allem nicht, wenn man als Irin in die Staaten kommt und dort eine neue Existenz aufbaut. Nora hat vieles hinter sich gelassen - in jederlei Hinsicht.
Ein Buch, das aus meiner Sicht eine gewisse Ähnlichkeit mit den Romanen von Alison Lurie hat, Teile davon rücken für mich auch in die Nähe der großartigen Anne Tyler. Wobei hier der Aspekt der Einwanderung, die Frage der eigentlichen Heimat zumindest für die Generation Noras, die ältern also, eine große Rolle spielt. Was ist Heimat und wie kann man die Sehnsucht nach ihr befriedigen? J. Courtney Sullivan schreibt sehr mitreißend und eindringlich, kolpotiert das eigentlich schwere Thema mit gekonnter Leichtigkeit, stellenweise auch mit Humor. Das Buch lässt sich leicht weglesen, entbehrt aber durchaus nicht einer gewissen Tiefe, eines wahrhaftig hohen inhaltlichen Anspruchs. Es bleibt ein tiefer Eindruck, der sich nicht so schnell verflüchtigen wird. Gerade deswegen ist es aus meiner Sicht ein richtiger Schmöker - einer mit Niveau, ein Buch, das ich mit Genuss und Gewinn gelesen habe!
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Gebundenes Buch
Familienbande
„All die Jahre“ von Courtney J. Sullivan ist eine berührende irische Familiengeschichte mit zwei Schwestern, Nora und Theresa, im Mittelpunkt, die in den 1950er Jahren gemeinsam aus Irland nach Amerika auswandern.
Das Buch beginnt mit dem Tod von Noras …
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Familienbande
„All die Jahre“ von Courtney J. Sullivan ist eine berührende irische Familiengeschichte mit zwei Schwestern, Nora und Theresa, im Mittelpunkt, die in den 1950er Jahren gemeinsam aus Irland nach Amerika auswandern.
Das Buch beginnt mit dem Tod von Noras ältestem Sohn Patrick und endet mit seinem Begräbnis. Mit vielen Rückblicken und aus den unterschiedlichen Blickpunkten der beiden Schwestern sowie von Noras drei übrigen Kindern erfährt man deren Geschichte.
Nora Flynn ist 21 Jahre alt, als sie mit ihrer jüngeren Schwester das rückständige Irland in Richtung Amerika verlässt, um dort ihren Verlobten zu heiraten. Sie sorgt für Theresa seit die Mutter vor Jahren starb, und versucht ihr auch in der Neuen Welt einen bestmöglichen Start zu ermöglichen. Aber Theresa wird schwanger, Nora trifft folgenschwere Entscheidungen für sie, was die beiden Schwestern entzweit und Theresa ins Kloster treibt. Erst durch Patricks Tod kommen die beiden wieder zusammen und setzen sich mit ihrem Leben auseinander.
Mit unglaublicher Lust am Fabulieren, mäandernd und voller Sinn für gute Familiengeschichten erzählt Sullivan vom für mich unvorstellbar kargen Leben in Irland, von den irisch dominierten Straßenzügen in Großstädten der USA, vom Familienzusammenhalt und Ausbruchsversuchen und von damals herrschenden Konventionen. Für mich erstaunlich authentisch und glaubhaft nachvollziehbar begleite ich die Figuren durch das rückständige Irland mit arrangierten Ehen wegen Landzugewinn, mit aus heutiger deutscher Sicht unglaublicher Normalität und Akzeptanz von Alkoholismus und Bevormundung der Mädchen und Frauen durch die Familienbande.
Ebenso spannend und gespickt mit sehr vielen interessanten Details bewegt man sich durch die Enklaven der irischen Einwanderer in Amerika, die ganze Straßenzüge beherrschen, neu ankommende Familienmitglieder aufnehmen und versorgen und trotz des Willens nach Anpassung in der moderneren großstädtischen Welt an alten irischen Traditionen verbiestert und irischer als die Iren zu Hause festzuhalten.
Es ist einfach eine wunderbare Art des Erzählens, die mich nicht zuletzt wegen der vielen interessanten Charaktere sehr schnell in ihren Bann gezogen hat und völlig gefangen hielt. Vorsichtig und allmählich öffnen sich Nora und Theresa des Leser, halten Überraschungen bereit, die für Spannung sorgen. Nebencharaktere sind nicht nur schmückendes Beiwerk und die verschiedenen Sichtweisen des Buches vermitteln einen nachhaltigen und glaubhaften Eindruck des Lebens der Familie.
Andeutungen und Schweigen, Geheimnisse und Rückzug, kurze Blicke hinter den Vorhang dienen bis zum Schluss der Spannung einer Geschichte, die viele Überraschungen parat hält.
Unlösbare Familienbande und der Versuch des Ausbechens, Bevormundung, Verzeihen und Verlust, Trauer, Glück und fast nicht tragbare Bürde stehen in diesem Buch so eng beieinander, sind so glaubhaft dreidimensional beschrieben, dass es manchmal beim Lesen schmerzt.
Es ist einfach ein wunderbares, für mich rundum gelungenes Buch mit einer interessanten, bedrückenden und zugleich hoffnungsvollen Familiengeschichte, das ich ganz ausdrücklich zum Lesen empfehle.
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Gebundenes Buch
Bei der Totenwache und der Beerdigung des bei einem Verkehrsunfall getöteten Patrick treffen alle Familienmitglieder aufeinander, auch Theresa, die Tante, verlässt die Klausur des Klosters. Erinnerungen werden lebendig, alte Verletzungen aufgerissen, Bindungen erneuert, Geheimnisse kommen …
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Bei der Totenwache und der Beerdigung des bei einem Verkehrsunfall getöteten Patrick treffen alle Familienmitglieder aufeinander, auch Theresa, die Tante, verlässt die Klausur des Klosters. Erinnerungen werden lebendig, alte Verletzungen aufgerissen, Bindungen erneuert, Geheimnisse kommen ans Licht, der schon Verstorbenen wird gedacht.
Das ist alles natürlich nicht grundlegend neu. Aber J. Courtney Sullivan erzählt gut. Sie ist psychologisch feinfühlig und genau und dicht dran an ihren Personen. Sie wechselt die Perspektive ihrer allwissenden Erzählstimme, verschränkt die Zeitebenen mühelos. Zentral stellt sie die Frage nach der Offenheit in Familien, nach dem Verschweigen, dem nicht miteinander reden können, nach Pflichtgefühl und Liebe, vor allem aber auch nach Vergebung, nach verzeihen können. Sullivan bewertet nicht, beantwortet diese Fragen auch nicht. Sie erzählt. Und das ganz ausgezeichnet.
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