Grönland als Ort des Geschehens konnte ich mir nicht so vorstellen. Ich habe damit gerechnet, dass es sich anschliessend um eine grössere Ortschaft handelt, was wiederum mehr Möglichkeiten bieten würde. Aber nein, ein grosser Teil der Geschichte handelt im ewigen Eis. In einer rauen, zuweilen
trostlosen, aber trotz allem faszinierenden Gegend.
Jens Lerby wird nach Grönland strafversetzt. Obwohl…mehrGrönland als Ort des Geschehens konnte ich mir nicht so vorstellen. Ich habe damit gerechnet, dass es sich anschliessend um eine grössere Ortschaft handelt, was wiederum mehr Möglichkeiten bieten würde. Aber nein, ein grosser Teil der Geschichte handelt im ewigen Eis. In einer rauen, zuweilen trostlosen, aber trotz allem faszinierenden Gegend.
Jens Lerby wird nach Grönland strafversetzt. Obwohl ihm sein Vorgesetzter dies anders verkauft, kann man es nicht anders nennen. Das er am Vorabend der Reise noch eine Auseinandersetzung mit seiner Frau hat, macht das Ganze nicht besser. Aber was soll's, er akzeptiert sein Schicksal und taucht in eine für ihn unbekannte Welt ein. Drei grausame Morde, ein Muster - Walrosszähne. Tönt irgendwie unlogisch, sinnbefreit und doch bestätigen sich die Walrosszähne als Tatwaffe. Mit Magnus, dem Schamanen, hat Jens jemanden an seine Seite gelassen, welcher ihm hilft. Nicht nur bei den Ermittlungen, sondern auch beim Verstehen der Kultur der Inuit. Magnus Enkelin Pally ist sozusagen als Vermittlerin zwischen den Welten, und als Übersetzerin zwischen Jens und Magnus, tätig. Als studierte Ethnologin hat sie viel Erfahrung auf dem Gebiet. Lerby lehrt seine anfänglich Skepsis gegenüber den Lehren und Weisheiten der Inuit abzulegen. Er anerkennt, dass sie ihm bei der Lösung des Falls behilflich sein werden. Zugleich hat er in der Abgeschiedenheit Grönlands viel Zeit über sich und seine Beziehung zu seiner Frau nachzudenken.
Ein spannendes Buch, welches seine Sogwirkung langsam aber sicher aufbaut. Am Anfang kam ich gemächlich vorwärts, was mir passte. Zwei, drei Kapitel vor dem schlafen gehen und gut. Doch je weiter ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr frass ich die Seiten auf. Was hatte ich übersehen. Ich wechselte von der einen zu der anderen Variante, wer oder was hinter den Morden stecken würde. Am Schluss war alles anders und trotzdem realistisch.
Fynn Haskin schafft es, seinem Grönland-Thriller Tiefe zu geben. Er beleuchtet die - so stelle ich es mir vor - schaurig schöne Landschaft. Den Inuit, ihrer Kultur und deren Lehren wird genug Raum gegeben und ich lernte als Leser dazu.