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Herzensangelegenheitbuch.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 774 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2023
Vertragt euch
Reider, Katja;Kunert, Almud

Vertragt euch


sehr gut

Wendebücher finde ich einfach toll. In dieser Geschichte begleitet man die Bären Jaro und Juli. Beide wohnen auf einer Seite des Flusses, welcher viele Fische führt. Beide Bärengruppen sind glücklich und leben nebeneinander her. Doch als der Fluss weniger Wasser führt, bleiben die Fische aus und viele Mägen leer. Für beide Bärengruppen ist klar, die anderen sind Schuld und ein Streit entsteht. In der Schule lernen die Bärenkinder, wie böse der Feind ist und allen ist klar, es müssen Wachen aufgestellt werden. Jaro und auch Juli geraten eines Tages aber in einem Sturm auf die andere Seite und siehe da - die Gerüche sind nicht wahr.

In diesem Bilderbuch geht es um Vorurteile. Jaro und Juli wurde immer mitgeteilt, dass die anderen böse sind. Hinterfragt wird nicht und so wird diese "Tatsache" einfach angenommen. Das Wendebuch ist super, da man als Leser beide Sichtweisen miterleben kann. Von hinten wird Julis Geschichte erzählt, von vorne Jaros. In der Mitte treffen alle aufeinander und der Streit wird beigelegt und Frieden geschlossen. Es geht ums Hinterfragen, miteinander sprechen und eigene Meinung bilden. Das Bilderbuch regt zur Diskussion an.

Die Bilder sind kindlich und farbenfroh. Der Text ist gereimt aber einfach gehalten. Was mir etwas fehlt ist die Info, dass die Fische aufgrund der Dürre ausbleiben. Klar, der Regen bringt die Fische zurück und auch bildlich ist der trockene Fluss sichtbar doch irgendwie stimmt da für mich die Perspektive nicht. Da diese Tatsache aber nicht das Hauptaugenmerk der Geschichte ist, kann ich darüber hinwegsehen.

Bewertung vom 10.03.2023
Der Mondmann - Blutiges Eis
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Blutiges Eis


ausgezeichnet

Grönland als Ort des Geschehens konnte ich mir nicht so vorstellen. Ich habe damit gerechnet, dass es sich anschliessend um eine grössere Ortschaft handelt, was wiederum mehr Möglichkeiten bieten würde. Aber nein, ein grosser Teil der Geschichte handelt im ewigen Eis. In einer rauen, zuweilen trostlosen, aber trotz allem faszinierenden Gegend.

Jens Lerby wird nach Grönland strafversetzt. Obwohl ihm sein Vorgesetzter dies anders verkauft, kann man es nicht anders nennen. Das er am Vorabend der Reise noch eine Auseinandersetzung mit seiner Frau hat, macht das Ganze nicht besser. Aber was soll's, er akzeptiert sein Schicksal und taucht in eine für ihn unbekannte Welt ein. Drei grausame Morde, ein Muster - Walrosszähne. Tönt irgendwie unlogisch, sinnbefreit und doch bestätigen sich die Walrosszähne als Tatwaffe. Mit Magnus, dem Schamanen, hat Jens jemanden an seine Seite gelassen, welcher ihm hilft. Nicht nur bei den Ermittlungen, sondern auch beim Verstehen der Kultur der Inuit. Magnus Enkelin Pally ist sozusagen als Vermittlerin zwischen den Welten, und als Übersetzerin zwischen Jens und Magnus, tätig. Als studierte Ethnologin hat sie viel Erfahrung auf dem Gebiet. Lerby lehrt seine anfänglich Skepsis gegenüber den Lehren und Weisheiten der Inuit abzulegen. Er anerkennt, dass sie ihm bei der Lösung des Falls behilflich sein werden. Zugleich hat er in der Abgeschiedenheit Grönlands viel Zeit über sich und seine Beziehung zu seiner Frau nachzudenken.

Ein spannendes Buch, welches seine Sogwirkung langsam aber sicher aufbaut. Am Anfang kam ich gemächlich vorwärts, was mir passte. Zwei, drei Kapitel vor dem schlafen gehen und gut. Doch je weiter ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr frass ich die Seiten auf. Was hatte ich übersehen. Ich wechselte von der einen zu der anderen Variante, wer oder was hinter den Morden stecken würde. Am Schluss war alles anders und trotzdem realistisch.

Fynn Haskin schafft es, seinem Grönland-Thriller Tiefe zu geben. Er beleuchtet die - so stelle ich es mir vor - schaurig schöne Landschaft. Den Inuit, ihrer Kultur und deren Lehren wird genug Raum gegeben und ich lernte als Leser dazu.

Bewertung vom 10.03.2023
Berühre mich. Nicht. / Berühre mich nicht - Graphic Novel Bd.1
Kneidl, Laura

Berühre mich. Nicht. / Berühre mich nicht - Graphic Novel Bd.1


ausgezeichnet

Die Buchvorlage für diese Graphic Novel kenne ich nicht. Aus diesem Grund ging ich ohne Vorwissen ans Buch heran. Dieses ist sehr schön gemacht. Durchgehend farbig, die Blumen auf dem Cover wiederholen sich im Innenteil und das Buch ist hochwertig verarbeitet. Die Graphic Novel ist ähnlich gestaltet wie das Buch und hat so einen wiedererkennungswert. Aus meiner Sicht ist das Buch aber etwas zu rosa und pink. Ja, die Graphic Novel soll auf die Bücher hinweisen, jedoch sind die Themen überhaupt nicht rosa.

Sage hat eine düstere Vergangenheit (auf welche eine Triggerwarnung am Ende des Buches hinweist). Sie beginnt ein neues Leben und trifft schon früh auf April. Sie freunden sich an und April wird ihr eine gute Stütze. Sage findet einen Job und lernt dort Luca kennen. Er ist Sages Bruder und die zwei treffen sich immer wieder. Je länger und besser Sage Luca kennenlernt, desto mehr muss sie feststellen, dass er ganz anders ist als gedacht. Der junge Mann ist mitfühlend und sensibel und ihm gelingt es, dass Sage sich langsam öffnet.

Hinten im Buch gibt es eine Personenbeschreibung, welche mir gut am Anfang gefallen hätte. Ansonsten versteht man das Buch ohne Vorkenntnisse und die Stimmung und Gefühle kommen gut rüber. Ich denke aber, dass das Buch noch viel ausführlicher und somit emotionaler ist. Die Buchreihe umfasst 4 Bücher - zwei Bücher welche sich mit Luca und Sage beschäftigen, zwei Bücher von April und Gavin (diese erscheinen erst dieses Jahr). Bei der Graphic Novel Geschichte wurde Band eins auf zwei Bände aufgeteilt - der zweite Band erscheint im September diesen Jahres. Ich freue mich darauf und bin gespannt wie es weitergeht.

Bewertung vom 09.03.2023
Die kleine Rittereule
Denise, Christopher

Die kleine Rittereule


ausgezeichnet

Ich weiss gar nicht wie ich mit dieser Rezension beginnen soll. Ich bin begeistert. Ich bin verliebt. Das Bilderbuch gehört sicher zu meinen Jahreshighlights und hat mein Herz gestohlen.

Es geht um die kleine Eule, welche schon früh weiss, dass sie gerne Ritter werden würde. Als immer mehr Ritter verschwinden, sieht die kleine Eule einen Aushang "Ritter werden in zwei Wochen". Natürlich bewirbt sie sich gleich in der Ritterschule und darf kurzerhand mit der Ausbildung beginnen. Sie ist schlau und mutig und die Nachtwache liegt ihr sehr. Doch eines Tages kommt ein Drache auf der Suche nach einem Snack dahergeflogen. Eine Diskussion entsteht und die kleine Eule hat eine rettende Idee.

Dieses Bilderbuch ist der Wahnsinn. Der Fokus des Buches liegt klar auf den Bildern. Die Illustrationen sind so detailreich, dass man sich darin verlieren kann. Alles stimmt - die Zeitung des Vaters deutet auf den Rittermangel und die Drachensichtung hin, das Nachtessen auf dem Teller der Mutter sind Mäuse. Die Schatten in der Nacht stimmen und auch die Poster im Kinderzimmer der Eule sind in jeder Ansicht stimmig. Die kleine Eule ist überaus clever und ideenreich. Durch Fleiss und harte Arbeit schafft sie es, ihren Traum zu verwirklichen. Nichts ist unmöglich und diese Botschaft ist doch für Kinder wunderbar.

Der Text ist eher kurz gehalten und aus meiner Sicht hätte das Abenteuer noch viel länger sein können. Aber wer weiss, vielleicht gibt es ein zweites Bilderbuch der kleinen Eule. Mich würde es wahnsinnig freuen.

Bewertung vom 04.03.2023
Court of Sun Bd.1
Ryan, Lexi

Court of Sun Bd.1


sehr gut

Brie ist eine begnadete Diebin. Sie raubt reiche Leute aus um mit ihrer Schwester über die Runde zu kommen. Jas ist Näherin und gemeinsam wohnen sie in einem kleinen Verschlag. Ihr Vater ist früh gestorben und ihre Mutter verliess sie, um bei den Fae zu wohnen. Aus diesem Grund hasst Brie die Fae über alles. Eines Tages wird aber Jas an den König der Schatten verkauft wird, macht Brie sich auf Rettungsmission. Sie schafft es an den Hof und gerät zwischen die Fronten der zwei Königshäuser. Sie geht eine geheime Vereinbarung ein um ihre Schwester zu retten. Doch Brie steht zwischen beiden Königshäusern und plötzlich auch zwischen den jeweiligen Prinzen. Doch wem kann sie vertrauen?

Als erstes muss ich das wunderbare Cover und den unglaublichen Buchschnitt loben. Das Buch ist ein Schmuckstück. Die Geschichte kann locker mit der Aufmachung mithalten. Der Schreibstil ist leicht und flüssig.

Ich habe mitgefiebert, fühlte mich unglaublich unterhalten und die Spannung war überaus hoch. Die Lügen und Intrigen am Hof liessen mich miträtseln und die beiden Prinzen lassen sich nicht in die Karten schauen. Oft hatte ich das Gefühl, diese endlich durchschaut zu haben und dann kam eine unvorhersehbare Wendung und ich wieder ahnungslos. Die Geschichte legt viel Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und Probleme, das Worldbuilding kommt etwas zu kurz. Dies fand ich etwas schade, da ich gerne mehr über die Fae Welt erfahren hätte.

Brie ist eine starke Hauptprotagonistin, welche weiss was sie will. Dies hat mir gefallen. Ab und an ist sie etwas naiv, was mich aber hier nicht übermässig gestört hat. Mein Herz schlag aber für den Underdog Finn. Mit seiner etwas frechen Art hat er mich direkt eingenommen. Sebastian fand ich beschützerisch und nett, jedoch hatte er etwas an sich, was mich gestört hat. Der Schluss wurde leider aus meiner Sicht zu schnell abgehandelt - da hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht. Dieser wartet mit einem Cliffhanger auf, welcher es schwer macht, auf den zweiten Teil der Serie zu warten. Dieser erscheint Ende Juni.

Bewertung vom 28.02.2023
Wir bauen einen Damm!
Fehr, Daniel

Wir bauen einen Damm!


ausgezeichnet

Drei Kinder bauen miteinander einen Damm. Es werden Steine geschleppt, Pläne geschmiedet und gearbeitet. Der Damm wird immer grösser und grösser und mit ihm wächst auch die Fantasie. Piraten, Könige und Fischer helfen mit, bis - ja, bis Noah seinen Stein ganz unten zurückhaben will. Nass aber zufrieden werden am Abend Pläne für den nächsten Tag gemacht.

Dieses Bilderbuch entführt in die Vergangenheit. Als Eltern erinnert man sich zurück an die Nachmittage an der Aare, der Emme oder einem Bächlein, welches die grössten Abenteuer bereit hielt. Und Kinder, welche das Buch anschauen oder vorgelesen bekommen, träumen sich an warme Nachmittage mit kühlem Wasser und grossen Geschichten.

Mit einfachen Sätzen wird hier ein grosses Abenteuer erzählt. Wunderschöne Panoramabilder unterstreichen den Nachmittag am Staudamm. Der Blickwinkel ist immer gleich doch mit der Fantasie steigt auch die Handlung und man hat das Gefühl, das Tempo wird höher. Die Kämpfe im Hintergrund erzählen eine zweite Geschichte und regen die Kinder an, die Geschichte auszubauen und weiterzuspinnen. Das Bilderbuch regt an, die Fantasie spielen zu lassen und sich voll und ganz auf ein Abenteuer einzulassen.

Bewertung vom 27.02.2023
Kasimir hat einen Vogel
Schädler, Eliane

Kasimir hat einen Vogel


sehr gut

Kasimir ist ein fleissiger Hase. Schon im Herbst füllt er seine Vorratskammer mit leckeren Sachen, kocht Gulasch ein und beschriftet seine Vorratsgläser sehr akribisch. Doch kaum beginnt es zu schneien, kommen verschiedenste Tiere angekrochen. Das Reh braucht Fichtenharz, der Biber Honig und auch die Nachbarsmaus benötigt etwas. Den lieben langen Tag wird gebettelt. Kasimir hat genug und schickt alle mit leeren Händen nach Hause. Sollen sie doch selber schauen wie sie über den Winter kommen. Doch als er eingeschneit ist, widerfährt ihm beim Backen eine Überraschung. Statt einer Nuss hat er ein Vogelei nach Hause genommen und plötzlich schlüpft ein kleiner, hungriger Vogel. Er stellt Kasimirs Ordnung gehörig auf den Kopf. Doch der Piepmatz wächst Kasimir ans Herz und so verändert er sich während des Winters. Was im Frühling auch die anderen Tiere zu spüren kriegen.

Das Bilderbuch ist unglaublich süss gemacht. Die Illustrationen sind wunderschön und mit vielen Details versehen. So ist nicht nur der Vorrat von Kasimir einen Blick wert, sondern auch seine Buchschätze und sein Badezimmer - ich meine, was für eine coole Badewanne und Lampe. Eine zeitlang hat er Gewissensbisse, doch diese schiebt er immer wieder zur Seite. Kasimir verändert sich im Verlaufe des Buches positiv. Er muss sich auf eine neue Situation einlassen und merkt mit der Zeit, dass diese nicht nur negativ ist. Er findet Freunde, ist liebenswürdig und gastfreundlich. Und ab diesem Tag auch nicht mehr einsam.

Bewertung vom 24.02.2023
Die Chirurgin von London
Blake, Audrey

Die Chirurgin von London


sehr gut

Ich mag historische Bücher mit medizinischem Hintergrund sehr gerne. Der Klappentext machte mich sehr neugierig und so begleitete ich Nora in London im Jahr 1845. Die junge Frau wächst beim exzentrischen Chirurgen Dr. Croft auf. Er forscht in der Medizin und zieht fast nebenbei sein Mündel auf. Zum Glück bringt Mrs Phipps, die Haushälterin noch etwas Empathie in den Haushalt. Dr. Croft verliert sich in seinen Forschungen und Operationen. Nora ist wissbegierig und überhaupt nicht zimperlich und so wird sie eine unersetzliche Assistentin für den Chirurgen. Das Familien- und Arbeitsgebilde wird durch den jungen Arzt Daniel Gibson ins Wanken gebracht. Schliesslich ist Nora eine Frau und muss ihr Wissen verstecken. Es bleibt aber nicht lange verborgen.

Auch wenn das Buch einige Längen hatte, hat es mich gut unterhalten. Die Erforschung und Entdeckung der Medizin im Jahr 1845 ist interessant und auch als Leser darf man nicht zimperlich sein. Schliesslich werden Operationen an lebendigem Mensch und Tier bildreich beschrieben. Auch die Entdeckung der Äthernarkose und Anästhesie wird thematisiert. Das Bild der Frau ist in dieser Zeit sehr rückständig und man leidet mit Nora mit.

Die junge Frau ist aber neugierig und steht zu ihrer Meinung. Dies auch, wenn ihr enormer Gegenwind entgegenbläst. Die anbahnende Liebesgeschichte nahm ich den beiden Protagonisten leider nicht ab. Alles wirkt aufgesetzt. Da mich aber vor allem das medizinische fasziniert hat, konnte ich darüber hinwegsehen. Die Figuren selbst haben alle Ecken und Kanten. Dr. Croft lebt für seinen Beruf. Seine Liebe zu Nora ist aber zwischen den Zeilen spürbar. Die Nebenfiguren sind allesamt wichtig für die Geschichte, jedoch hätte ihnen etwas mehr Tiefe gut getan. Sie konnten mich auch wenig berühren. Und doch interessiert mich Noras Weg und ich bin gespannt, wie es ihr in Bologna ergehen wird.

Bewertung vom 24.02.2023
Der kleine Ritter Kackebart
Safier, David

Der kleine Ritter Kackebart


ausgezeichnet

Was sich David Safier hier ausgedacht hat - unglaublich witzig. Schon die Namensfindung der Protagonisten ist amüsant und wird für viele Lacher sorgen.

Der Bauernjunge Kackebart hört von einem Ritterturnier und macht sich mit seinem treuen Einhorn auf zur Burg. Er trifft auf seine Ritterhelden und ist mächtig beeindruckt. Leider nur er, da die anderen Ritter sich über ihn lustig machen. Kackebart flieht traurig nach Hause. Doch seine grosse Stunde kommt, als der fürchterliche Drache die Burg angreift, die Prinzessin entführt und alle anderen Ritter fliehen.

Das Bilderbuch ist mit unglaublich viel Wortwitz gespickt. Der wenige Text ist einfach zu verstehen und im Vordergrund stehen die farbenfrohen Bilder. Die Geschichte enthält auch eine mutige und nicht hilflose Prinzessin, welche Mobbing doof findet und sehr ideenreich ist. Auch Ritter Kackebart ist nicht auf den Mund gefallen und überaus mutig.

Ein wunderbares Buch zum Vorlesen und immer wieder zuhören.

Bewertung vom 23.02.2023
WEIL.
Muser, Martin

WEIL.


ausgezeichnet

Es ging ums Prinzip. Weil es eben schon immer so war, dass die einen machen konnten, was sie wollten. Und die anderen es schluckten. Die Frage war nur, auf welcher Seite du selbst stehen willst: auf der von denen, die machen, oder auf der von denen, die schlucken. (Zitat S, 65)

Dieses Buch hallt definitiv nach. Es geht um fünf Freunde. Sie sind allesamt verschieden und studieren Ethik miteinander. Die Unterschiede sind gross: privilegiert oder im Sozialbau aufgewachsen, ambitioniert oder eher sich treiben lassen. Doch ihr Wertesystem ist ähnlich und gleich. Und dieses gerät bei ihrem Ausflug ins Wanken.

Das Buch ist in vier Teile unterteilt. Der Autor hat einen einfachen aber beklemmenden Schreibstil. Die Geschichte ist unglaublich intensiv, packend aber düster. Es geht um Diskriminierung, Rassismus, Werte und Moralvorstellungen, materieller und ideeller Schaden und Mut. Mut um für sich einzustehen doch muss man dies in allen Fällen machen? Oder ist es manchmal besser, ein Mitläufer zu sein. Das Buch wäre eine tolle Klassenlektüre. Man kann die verschiedenen Rollen analysieren und diskutieren - auch die von Nachbar Günther Hanika.

Das Buch bietet grosse Fläche für Diskussionen. Ich habe mich oft gefragt, wie ich in diversen Situationen gehandelt hätte. Ich kann nur hoffen, dass ich genügend Mut hätte, aufzustehen und nicht die Angst überhandnimmt. Was aber irgendwie auch menschlich wäre. Das Buch zeigt Abgründe mancher Menschen auf. Es macht fassungslos und wird sicher noch lange nachhallen. Sogar das Nachwort regt zum Nachdenken an - Danke lieber Martin Muser.

Das Buch sollte jeder lesen. Warum? WEIL.