Mord in der Silvesternacht
Ein Mann nimmt in einer kalten Winternacht Abschied von „seiner“ Stadt, stellt sich auf einer der vielen Frankfurter Mainbrücken und lässt los. In der Silvesternacht wird eine junge Frau ermordet und in einem Container in der Nähe des Bankenviertels abgelegt. Die Spuren
führen in die Chefetage eines angesehenen Unternehmens. Kurz darauf begeht eine erfolgreiche…mehrMord in der Silvesternacht
Ein Mann nimmt in einer kalten Winternacht Abschied von „seiner“ Stadt, stellt sich auf einer der vielen Frankfurter Mainbrücken und lässt los. In der Silvesternacht wird eine junge Frau ermordet und in einem Container in der Nähe des Bankenviertels abgelegt. Die Spuren führen in die Chefetage eines angesehenen Unternehmens. Kurz darauf begeht eine erfolgreiche Geschäftsfrau scheinbar Selbstmord.
Viele lose Fäden sind es, die Daniel Holbe einem in „Tödlicher Absturz“ präsentiert. Und Julia Durant und ihr Team haben alle Hände voll zu tun, diese zu verbinden. Im Vordergrund steht erst einmal der Mord an der jungen Lara Emmels. Scheinbar war sie als Prostituierte tätig, doch aus welchem Grund wurde die 23-jährige grausam misshandelt und ermordet. Schnell ist ihr letzter Kontakt ermittelt, ein äußerst erfolgreicher, aalglatter Geschäftsmann, der sich hinter seinem Anwalt verschanzt. Doch die Indizien sprechen durchaus für ihn als Täter.
Abgelenkt von dem Fall werden Julia und Frank jedoch schnell durch den Selbstmord einer ebenfalls erfolgreichen Geschäftsfrau. Auch wenn alle Spuren auf Suizid hindeuten, ermittelt die Frankfurter Kripo dennoch, denn in der nahen Vergangenheit gab es zwei Anzeigen wegen familiärer Gewalt. Bei beiden Fällen müssen Julia und ihr Team äußerst umsichtig agieren, da die Familien zur Welt der Hochfinanz zählen. Der Druck auf Julias Chef Berger ist entsprechend hoch und auch die Presse hat verständlicherweise großes Interesse an den beiden Todesfällen. Und es soll nicht bei diesen beiden Toten bleiben. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen äußerst zäh, das gesamte Team tritt regelrecht auf der Stelle, da sich einfach keine beweiskräftigen Spuren ermitteln lassen, noch ein rechtes Motiv zu finden ist.
Die Krimihandlung entwickelt sich zumeist spannend, interessant und durchweg fesselnd, im Mittelteil tritt sie jedoch ein wenig auf der Stelle, analog den Ermittlungen, wodurch der Krimi allerdings nicht langatmig wird. Manchmal konnte ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen, warum einem Hinweis nicht genauer nachgegangen wurde und man erst viel später wieder darauf zurückkam. So gestaltet sich der Krimi zwar durchaus komplex, war für mich jedoch nicht immer schlüssig.
Auch die Darstellung der Reichen & Mächtigen der Stadt, die sich scheinbar unbehelligt alles erlauben dürfen und selbstgefällig auf die ärmere Bevölkerung hinabschauen war mir manchmal etwas eindimensional dargestellt.
Hauptsächlich begleitet man die Ermittlungen der Frankfurter Kripo, doch ab und an wechselt Daniel Holbe zu einem weiteren Handlungsstrang, in dem man einen undurchsichtigen Einzelgänger kennenlernt, der ganz offensichtlich mit Interesse das Leben der beiden betroffenen Familien Löbler und von Eisner verfolgt. Seine Beweggründe verschleiert der Autor einem zwar ziemlich lange, dennoch hat man diese ziemlich schnell entschlüsselt und somit auch sein Motiv. Dieses Wissen nimmt zwar nicht die Spannung aus dem Krimi, aber mit unvorhersehbaren Wendungen kann dieser dann nicht mehr überraschen.
Julia Durant ist eigentlich eine sehr sympathische Mittvierzigerin, die loyal hinter ihrem Team steht und ein freundschaftliches Verhältnis zu allen pflegt. Doch je länger die Ermittlungen andauern, umso launischer wird die Kommissarin. Stellenweise beschreibt Daniel Holbe sie schon ziemlich zickig und aufbrausend und ich habe Frank Hellmers Geduld mit Julia zwischendurch wirklich bewundert.
Fazit: Ein durchaus fesselnder, allerdings auch etwas vorhersehbarer Frankfurt-Krimi mit kleinen Längen und Schwächen zwischendurch, der jedoch bis zum Schluss spannend erzählt wird.