Flora hat Mure verlassen, wollte nie mehr zurückkehren, nachdem ihre Mutter Annie nach schwerer Krankheit verstorben war. Doch ein neuer Auftrag eines lukrativen Mandanten zwingt sie zu einer Reise auf ihre Heimatinsel. Die Insel wird wunderschön beschrieben, nur sind die Inselbewohner gar nicht so
erfreut Flora wiederzusehen und bestrafen sie mit Abweisung. Aber auch ihrem Vater und den Brüder…mehrFlora hat Mure verlassen, wollte nie mehr zurückkehren, nachdem ihre Mutter Annie nach schwerer Krankheit verstorben war. Doch ein neuer Auftrag eines lukrativen Mandanten zwingt sie zu einer Reise auf ihre Heimatinsel. Die Insel wird wunderschön beschrieben, nur sind die Inselbewohner gar nicht so erfreut Flora wiederzusehen und bestrafen sie mit Abweisung. Aber auch ihrem Vater und den Brüder geht es nicht gut – seit 2 Jahren ist keine Frau mehr im Haus, die sich um die 4 Männer kümmert.
Nach einigen Tagen hat Flora die Nase voll, putzt die Wohnung und beginnt nach anfänglichen Missgeschicken wieder selbst zu Kochen.
„Wie konnte es nur sein, dass sie das vergessen hatte? Aber es stimmte schon, Flora hatte die Mahlzeiten zu Hause nie als geplantes Menü wahrgenommen. Ihre Mutter kochte eben einfach; das war für sie genauso natürlich wie das Atmen. Wenn die Jungen vom Feld oder aus der Schule kamen, stand jeden Tag pünktlich um fünf das Abendessen auf dem Tisch. Danach gab es dann Apfelkuchen, riesige Stücke, natürlich mit einem Klacks Sahne hier vom Hof, die sie in einem angeschlagenen weißen Krug mit blauen Kühen rund um den Rand servierte. […] Flora dachte an dicke Scheiben Braten und köstliche Kartoffeln zurück, an Pudding und Wackelpeter, aber vor allem an Kuchen. Als kleines Kind hatte sie ihrer Mutter oft geholfen, neben ihr gesessen und jeden Handgriff ganz genau beobachtet. Besonderes Talent hatte sie fürs Löffel-Ablecken, aber sie war auch nicht schlecht darin, zu kneten und zu mixen oder ihrer Mutter Zutaten anzureichen. Als sie älter wurde und für Prüfungen lernen musste, arbeitete sie weiterhin im Rhythmus des hölzernen Löffels und des Nudelholzes ihrer Mutter.“
Den Fall, welcher Joels Anwaltsfirma für Colton Rogers übernommen hatte, gestaltete sich schwieriger als gedacht: Um den Fall zu gewinnen, brauchen sie die Unterstützung aller Bewohnern von Mure, welche dem reichen Colton Rogers nicht gut gestimmt sind. Aber das soll nun Flora übernehmen, welche doch ein Muremädchen ist… Ideen werden geschmiedet, eine Party geplant und die kleine Sommerküche am Meer entsteht.
„Colton lief rot an, als Iona mit einem frischen Blech von Annies glasierten Milchbrötchen hereinplatzte. Flora fand es unglaublich zu sehen, wie all die Köstlichkeiten ihrer Mutter wieder zum Leben erwachten und wie sich die Menschen daran erfreuten. Als ihre Mum gestorben war, war es ihr so vorgekommen, als hätte sie eine große Leere hinterlassen. Und nun hatten sie Annies Gebäck wieder vor sich. Flora hatte eigentlich gedacht, dass dessen Anblick sie traurig machen würde, doch in Wirklichkeit traf genau das Gegenteil zu.“
Eine turbulente Zeit steht den Protagonisten bevor. Die kleine Sommerküche am Meer, bringt neben wunderschönen Landschaftsbeschreibungen auch eine, für mich, abwechslungsreiche Handlung mit. Die Sprache ist einfach, flüssig und wirklich gut zu lesen. Kulinarisch gesehen: ein Roman mit vielen Inspirationen und dem Wunsch, Annies Café einmal selbst zu besuchen. Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz: während sich ein überraschendes Paar schnell findet, steht Flora zwischen zwei Stühlen. Allerdings muss ich für das „schnell fertig geschriebene“ Ende einen Abzug geben.
Die kleine Sommerküche am Meer ist ein super leichter, interessanter und kulinarischer Roman, welche nicht zwingend im Sommer gelesen werden muss. Leseempfehlung von mir