Miriam, 36, ist eine sehr erfolgreiche Frau. Zumindest in ihrem Beruf. Sie wird von ihrem Chef und Kollegen hoch geschätzt, auch wenn sie in ihr lieber einen Mann sehen würden. Sie ist zu intelligent für eine Frau, wie einer ihrer Kollegen sagt. Und das mag der Grund sein, warum sie kein Glück in
ihrem privaten Leben hat. In den letzten 8 Jahren hatte sie keine Beziehung, die länger als 3 Monate…mehrMiriam, 36, ist eine sehr erfolgreiche Frau. Zumindest in ihrem Beruf. Sie wird von ihrem Chef und Kollegen hoch geschätzt, auch wenn sie in ihr lieber einen Mann sehen würden. Sie ist zu intelligent für eine Frau, wie einer ihrer Kollegen sagt. Und das mag der Grund sein, warum sie kein Glück in ihrem privaten Leben hat. In den letzten 8 Jahren hatte sie keine Beziehung, die länger als 3 Monate dauerte. Und nun ist auch ihre aktuelle Beziehung zu Ende, als Miriam ihren Freund beim Sex mit einer Putzfrau erwischt. Nach den Gesprächen mit ihrem Bruder und ihrer Freundin kommt sie zum Schluss, dass gerade ihre Intelligenz ihr im Wege steht, und beschließt, dagegen zu kämpfen. Mit Alkohol. Der Versuch bringt nichts außer Kopfschmerzen. Miriam sucht nach einem anderen Weg. Und wenn sie schon nicht dumm sein kann, dann muss sie sich wenigstens dumm stellen. Damit beginnt das Projekt: sich dumm stellen, um einen Traummann zu kriegen.
Miriam nimmt einen 3 Monate langen unbezahlten Urlaub, färbt ihre Haare wasserstoffblond, tauscht ihr Auto und ihre Wohnung gegen die ihres Bruders und beginnt ihre neue Arbeit als Aushilfe in einer Bäckerei. Hier will sie von den „dummen“ Frauen hinter der Theke lernen, wie es ist, wenn man nicht besonders intelligent ist. Silvie ist ein gutes Beispiel für sie. Aber die andere Kollegin, Miriam, soll ihr für einiges einen neuen Blick ermöglichen.
Die frisch gefärbte Blondine beginnt mit ihren männlichen Kunden zu flirten, was das Zeug hält, meldet sich bei einem Flirtportal im Internet und macht die ersten Dates aus. (Liebessuche im Internet – lustig und sicherlich auch es wert, so etwas zu erleben!) Die allerdings scheitern. Sie versteht schnell, dass sie es einfach nicht kann, dumm zu sein und vor allem die Männer auszustehen, die sie für dumm halten. Die Männer sind entweder arrogant und eingebildet, oder zu schüchtern, oder einfach nicht die, mit denen sie sich ein Leben vorstellen könnte. Bis sie von Kai angeschrieben wird. In ihm sieht sie nach wenigen Tagen einen, denn sie wirklich kennen lernen möchte. Aber das Treffen wird erstmals verschoben. Dazwischen kommen „Trainingdates“ und eine Liebeserklärung vom ehemaligen Kollegen, in den sie fast verliebt war, der ihr aber nie seine Gefühle gezeigt hatte. Aber nach dem Date mit ihm versteht Miriam, dass sie einen ganz anderen Mann liebt, den sie bisher nicht als Mann wahrgenommen hatte. Den Chris, Verkäufer aus dem Fahrradladen. Und nun beginnt der Kampf um diese Liebe, der am Ende des Buches glücklich ausgeht.
Also, die Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Ich habe sie gelesen und hatte einen ganzen Film vor den Augen. Die Figuren fand ich ausnahmsweise sehr sympathisch (na doch, Jonas ist die Ausnahme - da würde man sagen - "ein eingebildetes Arschloch!"). Marie... wie liebevoll ist denn diese Frau! Nächstes Mal, wenn ich in die Bäckerei gehe, schaue ich genauer hin, wer da hinter der Theke steht. Vielleicht ist da Marie und Silvie? :-)
Von Miriam war ich von Anfang an begeistert. So eine liebenswerte Frau, aber wenn ich mir überlege, wenn ich ihr auf der Arbeit begegnet wäre, hätte ich mich wahrscheinlich genauso auf Distanz von ihr gehalten. Sie macht auf Arbeit den Eindruck einer sehr starken, selbstbewussten und unabhängigen Frau, die auch ohne Mann gut zurechtkommt. Oder besser: ohne Mann geht sie besser zurecht als mit einem :-) Als „Intelligenzbestie“ wird sie von ihrem Kollegen Adrian bezeichnet…
Ihr Projekt fand ich zur gleichen Zeit sehr originell, mutig und ein bisschen verrückt. Und diese Mischung macht das Buch aus, macht das Lesen zu einem Genuss. Dass sie bei der Suche nach ihrem Traummann andere Menschen übersieht und sich für sie so gut wie gar nicht interessiert, konnte ich nachvollziehen. Mir würde es wohl genauso gehen...
Kurz zusammengefasst: so ein leichtes (im positiven Sinne) Buch habe ich lange nicht mehr gelesen. Ein Buch, bei dem man sich entspannt und das Lesen regelrecht genießt. Einfach nur toll!