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9 Kundenbewertungen

Das Schicksalsband der einzig wahren Liebe. Baba Jagas, Kosaken, Spione und ein Zar, der zu Audienzen in Begleitung eines Bären kommt. Diesmal reisen Fuchs und Jacob hinter dem Spiegel weit nach Osten. Auch Will kehrt zurück in die Welt, die ihm eine Haut aus Jade gab. Er ist der Dunklen Fee auf der Spur. Aber den Zweck der Reise bestimmt ein anderer: Der Erlelf hat den Handel nicht vergessen, den Jacob im Labyrinth des Blaubarts mit ihm geschlossen hat, und er lehrt Jacob und Fuchs mehr über seinesgleichen, als sie je erfahren wollten. Russische Märchen, goldene Türme, düstere Wälder, hier…mehr

Produktbeschreibung
Das Schicksalsband der einzig wahren Liebe. Baba Jagas, Kosaken, Spione und ein Zar, der zu Audienzen in Begleitung eines Bären kommt. Diesmal reisen Fuchs und Jacob hinter dem Spiegel weit nach Osten. Auch Will kehrt zurück in die Welt, die ihm eine Haut aus Jade gab. Er ist der Dunklen Fee auf der Spur. Aber den Zweck der Reise bestimmt ein anderer: Der Erlelf hat den Handel nicht vergessen, den Jacob im Labyrinth des Blaubarts mit ihm geschlossen hat, und er lehrt Jacob und Fuchs mehr über seinesgleichen, als sie je erfahren wollten. Russische Märchen, goldene Türme, düstere Wälder, hier entfaltet sich Cornelia Funkes ganzer Sprachzauber. Band 3 der sagenhaft erfolgreichen Reihe jetzt als Klappenbroschur mit veredeltem Umschlag.
Autorenporträt
Cornelia Funke ist die international erfolgreichste deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin. Viele ihrer Werke wurden ausgezeichnet und auch verfilmt. Cornelia Funke lebt in Volterra, Italien.
Rezensionen
"Auch diese Fortsetzung aus der Spiegelwelt bietet viele neue Abenteuer der bekannten und neuen Charaktere. Ein offenes Ende lässt einen mit Neugier den vierten Band erwarten, der im Herbst erscheinen wird." Der Hörspiegel, 03.06.2020

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit "Das Goldene Garn" spinnt Cornelia Funke die Geschichte um die Brüder Jacob und Will Reckless fort, die aus dem New York der Gegenwart durch einen Spiegel in eine Märchenwelt geraten, fasst Tilman Spreckelsen zusammen. Und wie das Motiv des Spiegels als Tür zum Wunderland sind auch die Figuren, die das Märchenreich bevölkern, bekannt: nach dem Personal des Grimm-Universums im ersten und dem Fundus der französischen Märchen im zweiten Band orientiert sich die Autorin nun nach Osten, lässt etwa die russische Hexe Babajaga auftreten und Teppiche abheben, berichtet der Rezensent, wobei sich Funke als "souveräne Interpretin und Arrangeurin ihres heterogenen Materials" erweist.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.02.2015

Gegen das Goldene Garn sind auch Feen machtlos
Über allem Zauber Liebe: Cornelia Funkes neuester Gang in die Spiegelwelt

Dass Nerron, der steinhäutige Schatzjäger und Doppelagent, die Beherrschung verliert, kommt selten vor. Nun aber schwelgt er in Phantasien vom Aufschlitzen und Häuten, vom Verbrennen seiner Gegner und von grusligen Strafen für diejenigen, die in einer leeren Welt noch von Wundern faseln: "Man sollte es verbieten, dass Kindern Märchen erzählt wurden. Man sollte jedem, der es tat, die Zunge herausschneiden!"

Wie allzu oft speist sich eine solche Suada auch in diesem Fall aus enttäuschter Liebe, hier aus Liebe zum Wunderbaren, und damit bringt Nerron, eine der prägnantesten Gestalten unter den vielen, die Cornelia Funkes neuestes Buch bevölkern, das Dilemma der dort beschriebenen Parallelwelt auf den Punkt: "Reckless - Das Goldene Garn" heißt der Roman, heute erscheint er, und wie er als dritter Band die Geschichte weitererzählt, die Funke vor gut vier Jahren begonnen hat, beeindruckt durch seltene Konsequenz und überlegene Komposition.

Es geht darin um das Brüderpaar Jacob und Will Reckless, das seinem Vater durch einen verzauberten Spiegel aus dem New York unserer Gegenwart in eine Welt folgt, die durch Märchenmotive und -gestalten strukturiert wird. Es treten auf: Einhörner und Feen, Zwerge, Unholde, Wassermänner, Baumwesen, Menschen aus Stein, die man hier Goyl nennt, sowie die ihnen hilflos unterlegenen Menschen aus Fleisch und Blut. Und natürlich ihre Accessoires - eisenhartes Rapunzelhaar, magische Tränke, winzige Beutel, in denen riesige Gegenstände verschwinden und dergleichen mehr. Sie sind ein prächtiges Hilfsmittel für diejenigen, die sie zu gebrauchen wissen, äußerst gefährlich für alle anderen und ungemein attraktiv für die vielen Schatzjäger, unter denen Jacob Reckless bald der berühmteste ist.

Der gerät im ersten Band in ein heilloses Durcheinander, weil er seinen sanften Bruder Will vorm Versteinern retten will und mit seinem Leben dafür bezahlt. Wie oft im Werk Cornelia Funkes, etwa in der phänomenal erfolgreichen "Tintenwelt"-Trilogie, ist aber der Tod nicht das Ende, sondern im günstigeren Fall eine Art Zwischenstation - Jacob kommt zurück, nimmt aber dafür magische Praktiken in Kauf, die ihn noch tiefer in die Verzweiflung stoßen. Er schließt ein Abkommen mit einer besonders zwielichtigen Gestalt, dem Erlkönig, dem er dafür sein künftiges erstgeborenes Kind verspricht.

Denn auch in der Welt der Märchen muss für alles bezahlt werden, für Schönheit übrigens zuallererst. So sitzt nun die puppengesichtige Königstochter Amalie vor dem Zauberspiegel, befragt ihn ganz klassisch, wer denn wohl "die Schönste im ganzen Land" sei, und weiß, dass es das Verdienst ihrer Mutter ist, wenn die Antwort "natürlich Ihr, Prinzessin" lautet - ihre Mutter hatte ihr in jungen Jahren das hübsche Gesicht, das sie nun trägt, "gekauft". Das ist nur ein Element von vielen in dem Verweissystem zwischen jener und unserer Welt, und es scheint, als arbeite die Autorin, je weiter die Geschichte vorankommt, immer emsiger daran, die Grenze der beiden Sphären als äußerst durchlässig zu zeichnen. Die Märchenwelt jedenfalls ist gründlich kontaminiert mit dem Technikwissen, das Grenzgänger wie der Vater der Brüder Reckless dorthin mitbringen, und umgekehrt - dies wird im aktuellen Band sehr deutlich - trifft man in unserer Welt durchaus Gestalten, die jene andere freiwillig oder (wie etwa der Erlkönig) erzwungen verlassen haben.

Dahinter steht nicht nur ein Geschichtsverständnis, das in der Welt hinter dem Spiegel eine Art Alternativversion des neunzehnten Jahrhunderts entwirft, mit einem Nebeneinander von technischem Aufbruch und dem in den Märchen verkörperten kulturellen Erbe, das ins Hintertreffen gerät. Es ist auch der Versuch einer Autorin, die dafür ausufernde Studien getrieben hat, ihre Protagonisten mit den Motiven unterschiedlicher Märchenkulturen zu konfrontieren: Im ersten Band bekam es Jacob Reckless überwiegend mit Gestalten aus dem Kosmos der Brüder Grimm zu tun, im zweiten begegnete er Blaubart und dem gestiefelten Kater, also Figuren aus dem Fundus französischer Märchenerzähler. Der dritte Band führt ihn in den Osten, er besucht die Hütte der russischen Hexe Babajaga, befreit einen Gefangenen aus der Wunderkammer des Zaren und benutzt schließlich einen fliegenden Teppich für die Flucht in Richtung Orient.

Und der erzählerische Trick, diese jeweils unterschiedlichen Motive gleichzeitig im Moment ihrer höchsten Bedrohung durch die aufkommende Moderne zu schildern und gleichzeitig im Dienst der Handlung ausgiebig zum Funkeln zu bringen, geht auf: Spätestens jetzt, im dritten Band, erweist sich Cornelia Funke als souveräne Interpretin und Arrangeurin ihres heterogenen Materials. Nichts darin ist manieriert, nichts Selbstzweck, alles steht im Dienst einer abenteuerlichen Handlung und der Liebesgeschichte zwischen Jacob Reckless und einer Gestaltwandlerin, die mal lapidar "Fuchs" heißt und manchmal einen Mädchennamen trägt. Als Jacob sich endlich für sie entscheidet, nachdem sie mit einem anderen beinahe glücklich geworden war, meint der zu ihrer Entscheidung für den Schatzsucher nur resigniert: "Das Goldene Garn. Was soll ich sagen? Selbst Feen sind dagegen machtlos."

Auch darum geht es in diesem Roman, und die Spielarten der Liebe, die hier verhandelt werden, sind mannigfaltig. Das Spektrum reicht von Jacobs hilfloser Entsagung, weil er Fuchs nicht der Gefahr aussetzen will, ihr erstgeborenes Kind vertragsgemäß dem Erlkönig ausliefern zu müssen, über den Furor der dunklen Fee, die ihre ganze Existenz einem steinhäutigen König gewidmet hatte und dann von ihm verlassen wurde, bis hin zu ihren Anbetern, die sterbend zu Motten werden, um sie bis in alle Ewigkeit zu umschwirren - falls sie die Fee nicht gelangweilt totschlägt, dann aber endgültig. Das Goldene Garn aber, das sie mit dem Goyl-König verbindet, will sie loswerden. Es wird sie das Leben kosten, wahrscheinlich weiß sie das auch.

"Über allem Zauber Liebe", so heißt eine Komödie von Calderon de la Barca, und wahrscheinlich wäre das auch kein schlechter Titel für eine Zwischenbilanz nach drei Bänden "Reckless": Der Schatzsucher und die Gestaltwandlerin, beide Versehrte, beide Hoffende wider alle Vernunft, ahnen jedenfalls, dass das Goldene Garn in einer bei aller Märchenhaftigkeit doch auch mechanistischen Welt den Zauber aller Zauber symbolisiert. Und hier gleichzeitig so viel physische Präsenz besitzt, dass man es geradezu durchtrennen muss, um sich davon zu befreien.

Eskapismus wirft man der Gattung Fantasy nur zu gern vor, auch die auffällige Neigung zum Seriellen und das endlose Wiederholen und Variieren des Vorgefundenen. Tatsächlich ist "Reckless" eine Serie, handelt vom Verlassen unserer Welt und spielt mit tradierten Motiven. Aber in "Reckless" demonstriert Cornelia Funke mit leichter Hand und unverwechselbarer Erzählstimme, wie die Erkundung der Welt hinter dem Spiegel unsere eigene Welt zum Leuchten bringt.

TILMAN SPRECKELSEN.

Cornelia Funke: "Reckless. Das Goldene Garn".

Dressler Verlag, Hamburg 2015. 480 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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