„The One“ war ein faszinierender Roman. Er beschäftigt sich mit dem allgegenwärtigen Thema der Partnersuche und verlagert diese auf die heutigen Medien und die immer größer werdende Digitalisierung. Warum sollte man in Zeiten, in denen eigentlich alles per Computer machbar ist, noch auf die Straße
oder in einen Club gehen, um mühsam einen Partner zu finden, mit dem es am Ende doch nicht klappt? Da…mehr„The One“ war ein faszinierender Roman. Er beschäftigt sich mit dem allgegenwärtigen Thema der Partnersuche und verlagert diese auf die heutigen Medien und die immer größer werdende Digitalisierung. Warum sollte man in Zeiten, in denen eigentlich alles per Computer machbar ist, noch auf die Straße oder in einen Club gehen, um mühsam einen Partner zu finden, mit dem es am Ende doch nicht klappt? Da kommt „Match your DNA“ doch genau recht. Ein System, das eine Trefferquote von 99,9 % aufweist und für 98 % der Nutzer innerhalb von 6 Monaten einen passenden Partner findet. Einfacher geht es kaum. Zudem kann man sich das Kennenlernen erleichtern, denn das man zueinander passt, steht ja bereits fest. Vorbei also mit Sorgen und Überlegungen. Stattdessen Liebe auf den ersten Blick und Gefühle wie ein Feuerwerk.
Der Roman thematisiert mit dieser Software ein Thema, das meiner Meinung nach tatsächlich immer größer wird. Je schneller und digitaler die heutige Zeit wird, umso weniger Zeit verbringen wir mit den echten Menschen und desto weniger Möglichkeiten gibt es, einen Partner zufällig zu treffen. Dating-Plattformen boomen und daher ist es erstmal nur logisch, dass auch die Nachfrage nach einem System, dass den perfekten Partner ermitteln kann, unglaublich hoch ist. Auf den ersten Blick hat man also nur Vorteile: Gefühle sind garantiert, die Zukunft des Paares ist klar definiert, die Suche erleichtert. Doch kann die Liebe wirklich so einfach sein? Am Ende wohl doch nicht immer, denn was ist mit diesen Paaren, die sich ohne die Software gefunden haben? Können sie überhaupt sicher sein, dass sie wirklich zueinander passen? Und die Matches, ist es wirklich möglich, dass sie einander bedingungslos vertrauen können? Oder haben auch sie Geheimnisse voreinander, die manchmal größer sind als man glaubt? Was ist mit Matches, bei denen ein Partner schwer erkrankt ist? Können diese Menschen ihr Glück nie wieder bei jemand anderem finden? Sind Fehlmatches wirklich ausgeschlossen…?
John Marrs beleuchtet in seinem Roman alle diese Denkansätze und führt in Form von Unterhaltungen, Diskussionen und Gedanken Vor- und Nachteile der Software auf. Dabei verpackt er die Handlung in mehrere Einzelstränge, insgesamt begleitet der Leser fünf Matches parallel auf ihrem Weg. Die Protagonisten begegnen sich dabei untereinander nicht, dennoch lassen sich die Erlebnisse miteinander vergleichen, die Geschichten zeigen verschiedene Konflikte auf, die durch „Match your DNA“ ausgelöst wurden. Zu Beginn waren die unterschiedlichen Erzählstränge ein wenig durcheinander, nachdem man aber die Figuren kennengelernt hat, lichtet sich die Verwirrung vollständig. Die Erzählperspektive ist jeweils als personaler Erzähler aus Sicht des jeweiligen Protagonisten gewählt, Handlungen und Gedanken werden dadurch klar dargestellt. Ich fand jede der Figuren auf ihre Art interessant und durch die wechselnden Handlungsorte mit entsprechenden Cliffhangern an fast jedem Kapitelende wurde es nie langweilig. Im Gegenteil sogar. Indem der Autor neben den ethnischen Beziehungsfragen und den jeweiligen persönlichen Geschichten, spielt auch ein Serienmörder eine Rolle, der sich im Netz der Datingapps wunderbar zu verstecken weiß.
Der Schreibstil von John Marrs ist durchgängig flüssig und unkompliziert, die Handlung hat mich so fasziniert und mitgerissen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte…
Fazit: Mich hat der Roman nachdenklich gestimmt und mich mehrfach darüber nachdenken lassen, was eine perfekte Partnerschaft ausmacht und ob sie wirklich auf Genetik beruhen kann und damit berechenbar wird. Für mich ist diese Vorstellung schrecklich, denn dann wären wir ja alle nur Marionetten und nur wenig selbst bestimmt lebensfähig. Der Roman hat mich mit seinem Thema aber gerade deswegen unglaublich fasziniert. Das Thema ist genauso aktuell, wie das Hauptthema der perfekten Beziehung zeitlos ist. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen Liebesroman mit Thrillerpotential, der definitiv lese