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Ein jüdischer Gangster aus Brooklyn mischt Berlin auf. Berlin 1931: Wirtschaftskrise, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront, Machtkampf unter den Ringvereinen. Gereon Rath bekommt den Auftrag, den US-Gangster Abraham "Abe" Goldstein zu beschatten. Aus einer Gefälligkeit für das Bureau of Investigation wird ein tödlicher Wettlauf. Rath langweilt auf sich seinem Beobachtungsposten im Hotel Excelsior und ahnt nicht, dass Goldstein sich längst frei und bewaffnet in der Stadt bewegt. Als der Unterweltboss Marlow Rath zu einer privaten Ermittlung zwingt, gerät er zwischen...
Ein jüdischer Gangster aus Brooklyn mischt Berlin auf. Berlin 1931: Wirtschaftskrise, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront, Machtkampf unter den Ringvereinen. Gereon Rath bekommt den Auftrag, den US-Gangster Abraham "Abe" Goldstein zu beschatten. Aus einer Gefälligkeit für das Bureau of Investigation wird ein tödlicher Wettlauf. Rath langweilt auf sich seinem Beobachtungsposten im Hotel Excelsior und ahnt nicht, dass Goldstein sich längst frei und bewaffnet in der Stadt bewegt. Als der Unterweltboss Marlow Rath zu einer privaten Ermittlung zwingt, gerät er zwischen die Fronten des Bandenkriegs. Charly Ritter, seine Noch-immernicht-Ver lobte, hat den Vorbereitungsdienst ange treten, und als sie eine junge Obdachlose, die ohne Fahrschein in der S-Bahn erwischt wurde, bei der Vernehmung entwischen lässt, berühren sich ihre Ermittlungen mit denen Gereons - und sie be kommen richtig Krach ...
Kutscher, VolkerVolker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit dem Roman »Der nasse Fisch«, dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem bisher fünf weitere folgten. Die Reihe ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt und durch Tom Tykwers Verfilmung Babylon Berlin international bekannt.

© Monika Sandel
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4001156
- 29. Aufl.
- Seitenzahl: 576
- Erscheinungstermin: 7. Oktober 2011
- Deutsch
- Abmessung: 191mm x 125mm x 31mm
- Gewicht: 436g
- ISBN-13: 9783462043235
- ISBN-10: 3462043234
- Artikelnr.: 33360700
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Akribisch recherchiert, präzise konstruiert sind Kutschers Plots, komplexe Mordgeschichten vor Zeitkolorit." -- WDR Westart
"Den Untergang der Weimarer Republik im Medium des Kriminalromans darzustellen, ist ganz und gar schlüssig." -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Den Untergang der Weimarer Republik im Medium des Kriminalromans darzustellen, ist ganz und gar schlüssig." -- Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Weitere Gereon-Rath-Romane sind in Planung. Hoffentlich erscheinen sie bald!« Brigitte 20111001
Der amerikanische Kriminelle Abraham Goldstein ist in Berlin und statt an einer Mordermittlung teilnehmen zu dürfen, muss Gereon Rath den windigen Kriminellen auf Schritt und Tritt beschatten. Seine Freundin Charly Ritter hat inzwischen ihren Vorbereitungsdienst am Gericht angetreten und muss …
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Der amerikanische Kriminelle Abraham Goldstein ist in Berlin und statt an einer Mordermittlung teilnehmen zu dürfen, muss Gereon Rath den windigen Kriminellen auf Schritt und Tritt beschatten. Seine Freundin Charly Ritter hat inzwischen ihren Vorbereitungsdienst am Gericht angetreten und muss sich mit kriminellen Jugendlichen rumärgern, die ihr dann auch noch aus dem Büro abhauen. Gleichzeitig beginnt ein Kleinkrieg zwischen den konkurrierenden Ringverbänden der Berolina und den Nordpiraten, das Chaos scheint sich in der Berliner Unterwelt breit zu machen. Über all dem liegt die politisch angespannte Stimmung der gerade begonnenen 30er Jahre mit Antisemitismus und SA-Aufmärschen auf dem Kurfürstendamm.
Der dritte Band um Gereon Rath ist meiner Meinung nach bisher der gelungenste, endlich kommt er ein wenig Weg von seinem totalen Individualismus, arbeitet mehr mit seinen Kollegen zusammen und so entsteht auch ein in sich viel flüssigerer Krimi. Außerdem bekommt Charly Ritter in diesem Band eine sehr viel größere Rolle, die sie großartig ausfüllt. Ihr Charakter wird von Volker Kutscher endlich weiter ausgearbeitet und durch ihre neue Arbeit kommt sie auf einer ganz anderen Ebene in Kontakt mit Gereon Rath. Dadurch erhält ihre Beziehung sehr viel mehr Tiefe und Charly muss sich aktiv mit der Rolle der Frau Anfang der 30er Jahre auseinander setzen. Will sie heiraten und zu Hause bleiben oder doch Karriere machen? Kann sie nicht beides haben? Das sind Fragen, die sie sich stellen muss, während sie gleichzeitig vom Chef der Mordkommission Gennart in halboffzielle Ermittlungen reingezogen wird.
Insgesamt hat der dritte Band von Gereon Rath sehr viel mehr Substanz und Tiefe als die ersten beiden Bände, die schon sehr gut waren. Die zeitgeschichtlichen Elemente rücken immer mehr in den Vordergrund und beginnen, das Leben der bekannten Charaktere zu beeinflussen. Es bleibt spannend, wie es für Gereon und Charly angesichts der Machtgewinnung der Nazis weitergeht, wie sie damit umgehen und was für Fälle dadurch noch ihren Weg kreuzen. „Goldstein“ ist bisher der beste Roman von Volker Kutscher, man darf gespannt sein, wie es weitergeht!
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In seinem dritten Fall muss Gereon Rath wieder mehrere Morde aufklären. Berlin wird von einer Einbruchserie erschüttert. Die Nobelkaufhäuser werden ausgeraubt und im KaDeWe werden Alex und Benny auf der Flucht gestellt und Alex, die mit Benny die Einbrüche verübte, muss mit …
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In seinem dritten Fall muss Gereon Rath wieder mehrere Morde aufklären. Berlin wird von einer Einbruchserie erschüttert. Die Nobelkaufhäuser werden ausgeraubt und im KaDeWe werden Alex und Benny auf der Flucht gestellt und Alex, die mit Benny die Einbrüche verübte, muss mit ansehen, wie dieser von einem Polizisten vom Fenster gestürzt wird. Sie schwört Rache. Und auch ihr Hehler, an den sie ihre „Ware“ verkauft wird ermordet. Es geschehen mehrere Morde hintereinander und sie scheinen nicht im Zusammenhang zu stehen. In die Geschichte ist auch Abraham Goldstein verwickelt, ein amerikanischer Jude. Er ist in den USA ein bekannter Gangster und nun ist er in Berlin. Gereon Rath lässt ihn beobachten und durch seine geschickten Ermittlungen gelingt es Gereon Rath die Spur zu den wahren Tätern auf zu decken. Seine Spur führt ins Polizeipräsidium. Dieser Roman spielt wider vor dem Hintergrund der Weimarer Republik und erzeigt anschaulich das Leben der 30ziger Jahre in Berlin.<br />Mir hat dieses Buch ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich schon auf Teil vier. Volker Kutscher versteht es die Leser in seinen Bann zu ziehen und in eine Zeit mit zu nehmen. Die Charaktere seiner Protagonisten sind sehr gut getroffen. Er zeichnet ein anschauliches Bild über das Leben und Arbeiten in Berlin. Sehr empfehlenswert.
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Im dritten Buch der Krimireihe um den Ermittler Gereon Rath befinden wir uns mittlerweile im Jahr 1931. Rath soll den amerikanischen Gangster Abraham Goldstein, Namensgeber dieses Buchs, observieren, um sicherzustellen, dass er bei seinem Aufenthalt keinen Mord begeht. Doch wie immer reicht das Rath …
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Im dritten Buch der Krimireihe um den Ermittler Gereon Rath befinden wir uns mittlerweile im Jahr 1931. Rath soll den amerikanischen Gangster Abraham Goldstein, Namensgeber dieses Buchs, observieren, um sicherzustellen, dass er bei seinem Aufenthalt keinen Mord begeht. Doch wie immer reicht das Rath natürlich nicht und er ermittelt noch in einigen anderen Fällen mit.
„Goldstein“ hat mir wie auch die beiden Vorgängerbücher sehr gut gefallen. Ein Krimi, der sich einerseits schnell weglesen lässt, andererseits aber alles andere als seicht ist. Die besondere Atmosphäre Berlins Anfang der 30er Jahre wird wieder gut eingefangen und die historischen Umstände sind, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert. Der Fall bzw. die Fälle sind sehr spannend, auch wenn ich ein bisschen vor Herrn Rath bereits eine Idee hatte, wer der Täter sein könnte.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sich der Protagonist so langsam doch ein wenig weiterentwickelt, denn das Schema seiner Ermittlungen ist mittlerweile bekannt. Wieder ist er der einsame Wolf, der lieber allein und gerne auch mal ohne Auftrag ermittelt. Wieder bringt er damit sich selbst und andere in Gefahr. Wieder ist das alles nicht so ganz legal. Auch das ewige hin und her zwischen ihm und Charly könnte so langsam mal ein Ende haben. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, vielleicht etwas mehr über seine Kollegen zu erfahren. Reinhold Gräf zum Beispiel, den wir jetzt auch schon drei Bücher kennen, der aber immer noch etwas blass bleibt.
Ein Unterschied zu den Vorgängerbänden scheint für mich aber die Steigerung der Brutalität zu sein. Besonders eine Vergewaltigungsszene fand ich doch sehr plastisch geschildert.
Das Buch endet in einem großen Showdown, der mir gut gefallen hat. Leider bleiben einige Erzählstränge ungelöst und einige Charaktere verschwinden eher sang- und klanglos von der Bildfläche.
Insgesamt wurde ich trotzdem wieder sehr gut unterhalten, würde mir aber für den nächsten Band doch eine kleine Variation des bekannten Schemas wünschen. 4 von 5 Sternen.
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Wie bei den ersten beiden Fällen von Gereon Rath, gelingt es Volker Kutscher auch dieses Mal wieder, einen sehr spannenden und atmosphärischen Krimi zu schreiben. Ich wurde sofort ins Berlin der 30er Jahre eingesogen und sah förmlich die Leute entsprechend der damaligen Mode gekleidet …
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Wie bei den ersten beiden Fällen von Gereon Rath, gelingt es Volker Kutscher auch dieses Mal wieder, einen sehr spannenden und atmosphärischen Krimi zu schreiben. Ich wurde sofort ins Berlin der 30er Jahre eingesogen und sah förmlich die Leute entsprechend der damaligen Mode gekleidet vor mir, genauso wie die Häuserfasaden und Automobile. Ich hatte sogar den Eindruck, die Gerüche und Geräusche wahrzunehmen. Das Buch hat mich vom ersten Wort an gefesselt.
Die Handlung besteht aus zwei Strängen. Gereon Rath wird auf Goldstein, einen amerikanischen Gangster, der in Berlin zu Besuch ist, angesetzt, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, ein Verbrechen zu verüben. Alexandra ist an einem Einbruch ins KaDeWe beteiligt, bei dem ihr Komplize Benny stirbt. Beim Versuch das Diebesgut zu verkaufen, nimmt das Geschehen seinen Lauf. Kutscher gelingt es vortrefflich, diese beiden Handlungen spannend aufzubauen und natürlich Letztenendes zu einer fesselnden Geschichte zu verweben. Dabei kommen auch Einblicke in das Privatleben von Gereon Rath nicht zu kurz. Den Rahmen des Ganzen bildet die sehr gut recherchierte Darstellung der Zu- und Umstände der Nazizeit in Deutschland, in die der Fall gekonnt eingebettet ist.
Ich kann das Buch nur empfehlen!
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Gereon Rath soll einen amerikanischen Gangster bespitzeln, welcher aus welchen Gründen auch immer in BErlin weilt. Klingt nicht gerade nach einem abwechlungsreichen Job für Rath. Der Roman beginnt aber in einem Kaufhaus, als die beiden minderjährigen Kaufhausdiebe Alex und Benny von …
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Gereon Rath soll einen amerikanischen Gangster bespitzeln, welcher aus welchen Gründen auch immer in BErlin weilt. Klingt nicht gerade nach einem abwechlungsreichen Job für Rath. Der Roman beginnt aber in einem Kaufhaus, als die beiden minderjährigen Kaufhausdiebe Alex und Benny von der Polizei überrascht werden. Wer hat die beiden verpfiffen und was steckt wirklich dahinter, das einer der beiden sterben musste. Nachdem die beiden ersten Romane "Der nasse Fisch" und "Der stumme Tod" noch in der Weimarer Republik spielten, merkt man in diesem Teil schon längst den drohenden Nationalsozialismus und spürt den aufkommenden Antisemetismus, der Handlung um den eigenwilligen Ermittler Rath und seiner Verlobten oder doch nicht Verlobten Charlotte Ritter tut das allerdings keinen Abbruch. Echt beklemmend beschreibt Volker Kutscher das Berlin der sterbenden "Weimarer Republik". Ermittlungen werden erschwert und durchkreuzt, wenn das Ergebnis nicht passt. Ich habe jede einzelne Seite genossen und freue mich auf weitere Teile.
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In Volker Kutschers drittem Krimi entsteht zuerst der Eindruck, dass es viele verschiedene Fälle im einem Buch sind. Die Handlungen scheinen erst einmal nicht viel miteinander zu tun zu haben.
Zum Beispiel stürzt ein jugendlicher Einbrecher am berühmten Kaufhaus KADEWE in den Tod. …
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In Volker Kutschers drittem Krimi entsteht zuerst der Eindruck, dass es viele verschiedene Fälle im einem Buch sind. Die Handlungen scheinen erst einmal nicht viel miteinander zu tun zu haben.
Zum Beispiel stürzt ein jugendlicher Einbrecher am berühmten Kaufhaus KADEWE in den Tod. War es ein Unfall oder Mord? Dann trifft ein amerikanischer Gangster in Berlin ein und Kommissar Gereon Rath hat die Aufgabe ihn zu überwachen und obendrein meldet sich Unterweltboss Marlow bei ihm und nötigt ihm zu einer Gefälligkeit.
Als dann auch noch einige Tote auftauchen, ist vorerst nicht klar, wie das alles zusammenhängen kann. Doch dies kommt dann so nach und nach ans Licht und am Ende war es nicht mehr ganz zu überraschend, wer hinter allem steckt.
Trotzdem war es ein gelungener und spannend geschriebener Krimi. Der Schauplatz des Berlins der 30er Jahre ist sehr gut dargestellt, wie auch schon in den Vorgängern. Wieder einmal bekommt man einen Eindruck von der damaligen Zeit. Besonders der Schluss hatte schon einen sehr bedrückenden Moment für mich.
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Schwarz-Weiß, Rot-Braun oder doch eher grau?
Es ist schon nicht leicht, für diese Rezension einen einleitenden Satz zu finden, denn so ganz deutlich ist es nicht, was Volker Kutscher mit "Goldstein" da eigentlich verfasst hat. Ist es ein Krimi, ein historischer Roman, ein …
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Schwarz-Weiß, Rot-Braun oder doch eher grau?
Es ist schon nicht leicht, für diese Rezension einen einleitenden Satz zu finden, denn so ganz deutlich ist es nicht, was Volker Kutscher mit "Goldstein" da eigentlich verfasst hat. Ist es ein Krimi, ein historischer Roman, ein zeitkritischer Krimi oder gibt es eine bessere Bezeichnung? Es hat von allem etwas, deshalb möchte ich mich lieber nicht festlegen.
Ein Teil der Handlung ist ein Krimi: Zwei jugendliche Kaufhausdiebe werden auf frischer Tat ertappt, einer der Täter stirbt, die andere entkommt, nachdem sie zuvor Zeuge wurde, wie ihr Komplize von einem Polizisten getötet wurde. Der Hehler der Beiden wird ermordet. Die Polizei überwacht einen amerikanischen Killer, um zu verhindern, dass dieser seinem Gewerbe auch in Berlin nachgeht. Zwei Tote werden gefunden. Ein alter Mann stirbt in einem Krankenhaus und hat mehr Morphium im Körper, als ihm der Arzt verabreicht hat. Zwei konkurrierende Verbrecherbanden stehen kurz vor einem Krieg.
Vieles ist auch Zeitgeschichte: Hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich auf die Gesellschaft aus. Kommunisten gehen auf die Straße und demonstrieren nicht immer friedlich. Nationalsozialisten treten in Gruppen auf und sind dann gewaltbereit, wenn sie deutlich überlegen sind. Juden werden von nahezu allen anderen Bürgern als Aussenseiter angesehen, auch die, die in höheren Positionen z.B. bei der Polizei sind.
Volker Kutscher ist es gelungen, die Handlung ganz dicht am Geist der damaligen Zeit zu halten. Man spürt so richtig, was sich da entwickelt und man möchte so gerne eingreifen. Ganz deutlich ist die Hilflosigkeit derjenigen, die Gefahren erkennen. Und die Personen sind, wie der Einband: Grau. Es gibt, wie auch in der heutigen Gesellschaft, kein schwarz und weiß, kein richtig oder falsch. In vielen Fällen können die handelnden Personen nur moralisch richtig handeln, indem sie Regeln brechen. Um Zeugen zu finden, muss man einbrechen. Um Zeugen zu schützen, muss man deren Festnahme verhindern. Um Informationen zu erhalten, muss man mit Verbrechern zusammenarbeiten.
Insgesamt ist das Buch ganz ausgezeichnet geschrieben, immer spannend, mit vielen Hintergrundinformationen. Die Personen sind vielschichtig und haben Tiefe. Zwar müssen sie sich mit den Problemen ihrer Zeit auseinandersetzen, wie z.B. dem mühseligen Vergleichen von Fingerabdrücken, aber manche Probleme sind auch schon sehr modern, wie z.B. die Frage der Karriere einer Frau in einer Männerdomäne. Besonders gut hat mir gefallen, wie deutlich immer wieder auf die Zeit angespielt wurde. Wenn es die häufig genannten Zigarettenmarken, Tageszeitungen oder Kaufhäuser noch gabe, müsste man schon von "Schleichwerbung" sprechen.
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Berlin zwischen den Weltkriegen
Zum Inhalt: Gereon Rath, Mitarbeiter der Berliner Mordkommission, wird von seinem Chef zur Überwachung von Abraham Goldstein abgestellt. Dieser gilt in den USA als Killer, seine Motivation für den Aufenthalt in Berlin ist jedoch unbekannt. Zeitgleich …
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Berlin zwischen den Weltkriegen
Zum Inhalt: Gereon Rath, Mitarbeiter der Berliner Mordkommission, wird von seinem Chef zur Überwachung von Abraham Goldstein abgestellt. Dieser gilt in den USA als Killer, seine Motivation für den Aufenthalt in Berlin ist jedoch unbekannt. Zeitgleich brodelt es in der Hauptstadt: Verschiedene Verbrechergruppen, die eigentlich in relativ friedlicher Koexistenz nebeneinander existierten, beklagen Morde an ihren Mitgliedern. Rath wird in diese Vorgänge hineingezogen. Nicht nur, weil er selber einige Flecken auf seiner weißen Polizistenweste aufweist, sondern auch, weil seine Freundin Charly Kontakt zu einer Kleinkriminellen hat, welche zur Aufklärung übler Machenschaften innerhalb des Polizeiapparates beitragen könnte.
Zum Cover: Limousinen im Dunkeln – an einen konspirativen Treff von Unterweltlern glaubt man sofort.
Mein Eindruck: Nach einem fulminanten Auftakt ebbte der Spannungsbogen leicht ab. Kutscher nahm sich viel Zeit, die Strukturen von Polizei und Justiz der Weimarer Republik zu beschreiben. Dazu folgte eine ausführliche Schilderung der Berliner Schattenwelt – Gangsterbanden, Rotlichtmilieu, Obdachlose und Jugendliche ohne soziales Netz. Auch wenn ich diesen Teil des Romans als zäh empfand, war er für das Verständnis und den Fortgang einer dicht gewobenen und ausführlichen Geschichte absolut notwendig.Hier zeigt Kutscher ein großes und umfassendes Verständnis einer Zeit, die es den Menschen nicht einfach machte, ihre Integrität zu bewahren. Kurioserweise zeigt ausgerechnet der gesuchte und für den Roman namensgebende Verbrecher die größten Anwandlungen von Sitte, Menschlichkeit und Moral innerhalb der Wirren der Zeit.Sehr gut gefallen hat mir, wie Kutscher die unterschwellige Bedrohung durch die Nazis und Momente des Zeitgeschehens (z.B. Zusammenbruch der Banken) anhand seiner Figuren, ihrer alltäglichen Probleme und zwischenmenschlichen wie auch arbeitstechnischen Beziehungen darstellte. So war das Verständnis, dass ich für eine Zeit und ihre Menschen empfand, viel intensiver, als es eine einfache Schilderung der Geschehnisse vermögen könnte. Das unangenehme Gefühl, wenn man nur an die vielen Menschen jüdischen Glaubens denkt, die unmittelbar mit Rath und diesem Fall zu tun haben und das Wissen um die weiteren Vorgänge der späteren Jahre machten dabei zusätzlich beklommen.Ein wenig zu ausführlich ist mir die Beschreibung der Polizei mit den vielen Namen der Abteilungen und die für meinen Geschmack zu vielen handelnden Beamten geraten – dort verlor ich manchmal doch den Überblick.
Fazit: Ein Krimi, der durchaus als Spiegel der Zeit gelten kann, in der er spielt. Mit einer gut erdachten Protagonistenschar, die gerade durch ihre menschlichen Fehler absolut glaubhaft agiert. Trotz der Längen eine echte Leseempfehlung.
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Gereon Rath ist Kriminalkommissar im Berlin der 30er Jahre. Er hat eine unkonventionelle Art und arbeitet auch schon mal mit Ganoven zusammen – sofern es der Gerechtigkeit dient.
So auch im 3. Roman von Volker Kutscher.
Rath wurde strafversetzt und „darf“ nun Abraham Goldstein, …
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Gereon Rath ist Kriminalkommissar im Berlin der 30er Jahre. Er hat eine unkonventionelle Art und arbeitet auch schon mal mit Ganoven zusammen – sofern es der Gerechtigkeit dient.
So auch im 3. Roman von Volker Kutscher.
Rath wurde strafversetzt und „darf“ nun Abraham Goldstein, einem nicht vorbestraften aber gleichwohl bekannten Verbrecher aus den USA beschatten. Dieser hält sich aus unerklärlichem Grund in Berlin auf. Als es dann zwei Vermisste aus verfeindeten Boxervereinigungen gibt kommt schnell der Verdacht auf, dass dieser Goldstein etwas damit zu tun hat. Obwohl er doch ständig überwacht wurde. Doch dieses ist nicht der einzige ungeklärte Fall. Alex und Benny, zwei junge Kleinganoven, rauben Uhren und Schmuck aus verschiedenen Kaufhäusern um sie an einen Hehler weiter zu verkaufen. Bei einem Einbruch werden sie von der Polizei aufgespürt und Benny kommt dabei ums Leben. Alexandra – genannt Alex hat gesehen, wie ein Polizist Benny absichtlich abstürzen ließ. Auch der Hehler wird gefoltert und anschließend getötet. Als dann auch noch ein SA Mitglied unter seltsamen Umständen ums Leben kommt wird es immer verworrener. Die Presse ist immer bestens informiert, so dass der Verdacht aufkommt, dass es einen Maulwurf im Polizeipräsidium gibt.
Auch Gereon Raths Freundin, die angehende Juristin Charlotte Ritter, mischt kräftig mit bei der Suche nach den Schuldigen – ohne das Rath davon weiß.
Ein spannender Kriminalroman inmitten Berlins der 30er Jahre. Obrigkeitsdenken bei der Polizei, Judenverfolgung und die immer stärker werdenden Nazis, Wirtschafts- und Bankenkrise, aber auch die Liebesgeschichte von Charlotte und Gereon sowie ihr Versuch der Selbstständigkeit stehen gleichberechtigt neben der Aufklärung der Verbrechen.
Ein äußerst vielschichtiger und spannender Roman. Ich wünsche mir noch mehr Kriminalromane um den sympathischen Kommissar Rath.
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Komplexe Handlungsstränge, hervorragende Einflechtung der historischen politischen Verhältnisse, manchmal etwas langatmige Detailverliebheit, aber immer wieder Hochspannung und unerwartete und völlig plausible Handlungsverläufe, interessante, vielseitige Charaktere
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