Gina Mayer
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Die Schwimmerin (ungekürzt) (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 648 Min.
Sprecher: Preuß, Julia
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Mitten im Wirtschaftswunder stellt sich eine starke Frau den Schatten ihrer Vergangenheit Essen 1962: Betty heiratet ihren Martin und ist fest entschlossen, ihr lang ersehntes Glück mit aller Macht festzuhalten. Zu viele Entbehrungen hat sie schon hinnehmen müssen. Der Zweite Weltkrieg hat Betty nicht nur ihre Heimat, ihre Familie und ihre erste Liebe genommen, sondern ihr auch ein düsteres Geheimnis aufgebürdet. Seit jener Zeit ist das Schwimmen Bettys Halt und Trost. Eine Überlebensstrategie, den Kopf immer über Wasser zu halten, komme was wolle. Ausgerechnet beim Schwimmen trifft sie ...
Mitten im Wirtschaftswunder stellt sich eine starke Frau den Schatten ihrer Vergangenheit Essen 1962: Betty heiratet ihren Martin und ist fest entschlossen, ihr lang ersehntes Glück mit aller Macht festzuhalten. Zu viele Entbehrungen hat sie schon hinnehmen müssen. Der Zweite Weltkrieg hat Betty nicht nur ihre Heimat, ihre Familie und ihre erste Liebe genommen, sondern ihr auch ein düsteres Geheimnis aufgebürdet. Seit jener Zeit ist das Schwimmen Bettys Halt und Trost. Eine Überlebensstrategie, den Kopf immer über Wasser zu halten, komme was wolle. Ausgerechnet beim Schwimmen trifft sie nun auf ein junges Mädchen, das ihr eigenartig vertraut erscheint. Und dieses Mädchen hat entschieden, sich ein Stück von Bettys Glück zu greifen. Es beginnt, sie zu verfolgen, zu erpressen. Betty erkennt, dass die Vergangenheit sie hinabzureißen droht, wenn sie sich ihr nicht endlich stellt.
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Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafikdesign und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf. Weitere Infos: https://ginamayer.de
Produktbeschreibung
- Verlag: Harper Audio
- Gesamtlaufzeit: 648 Min.
- Erscheinungstermin: 24. November 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783749900664
- Artikelnr.: 60138532
"Eines Tages schwimmt die Wahrheit doch nach oben. Als Wasserleiche." (Wieslaw Brudzinski)
1962 Essen. Nach den schlimmen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg sieht Betty (Elisabeth) nun ihrer Hochzeit mit dem wohlhabenden Martin entgegen, fest entschlossen, die alten schweren Zeiten hinter …
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"Eines Tages schwimmt die Wahrheit doch nach oben. Als Wasserleiche." (Wieslaw Brudzinski)
1962 Essen. Nach den schlimmen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg sieht Betty (Elisabeth) nun ihrer Hochzeit mit dem wohlhabenden Martin entgegen, fest entschlossen, die alten schweren Zeiten hinter sich zu lassen und nach vorne zu sehen. Schon viele Jahre frönt Betty dem Schwimmsport, in dem sie ihren Ausgleich findet. Sie streift im Wasser ihre alte Haut ab, um für die kommenden Herausforderungen gewappnet zu sein. Bei einem ihrer Schwimmausflüge begegnet ihr ein junges Mädchen, das in ihr sofort eine Saite zum Klingen bringt, wirkt es doch merkwürdig vertraut auf sie. Schon bald heftet sich dieses Mädchen an Bettys Fersen und setzt sie sogar unter Druck. Betty wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, es bleibt ihr gar keine andere Wahl, als sich dieser entgegenzustellen, wenn sie überleben und ihr Glück einfordern will…
Gina Mayer hat mit „Die Schwimmerin“ einen unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt, der historischen Hintergrund mit einer Geschichte voller Geheimnisse und verdrängten Schicksalsschlägen sehr gut miteinander verbindet. Mit flüssigem, bildgewaltigem und tiefgründigem Erzählstil gewährt die Autorin dem Leser nicht nur Einblick in Bettys ereignisreiche Vergangenheit, sondern lässt ihn auch an ihrem gegenwärtigen Leben teilhaben, das immer noch mit den Belastungen von früher behaftet ist und darauf drängt, diese endlich abzustreifen. Über zwei Zeitebenen taucht der Leser mal in Bettys Vergangenheit der Jahre 1942 bis 1946 ein, mal in ihre Gegenwart des Jahres 1962, wobei die Geschichte auch immer mehr an Fahrt gewinnt, während die alten Geheimnisse nach und nach aufgedeckt werden und Bettys Dilemma deutlich machen. Ihre Gefühlswelt ist sehr gekonnt dargestellt und lässt den Leser oftmals schlucken und den Atem anhalten ob des persönlichen Schicksals. Geschickt unterstreicht die Autorin ihre jeweiligen Handlungsstränge mit dem eingewebten historischen Hintergrund, der nicht nur die Kriegsjahre und die Judenverfolgung aussagekräftig wiederspiegelt, sondern auch den 60er Jahren ein authentisches Bild verleiht.
Mit ihrer Protagonistin Betty (Elisabeth) hat Gina Mayer eine Persönlichkeit erschaffen, die den Leser von Anfang an einfängt und an sich bindet. Glaubhafte Eigenschaften lassen sie authentisch und realitätsnah wirken, so dass sich das Band zum Leser immer mehr verstärkt, auch wenn man nicht all ihre Beweggründe gutheißt. Als junges Mädchen erlebt man Betty erst offen und unbeschwert, die Kriegserlebnisse lassen sie zur Kämpferin werden, die sich durchbeißen und immer wieder Rückschläge einstecken muss. Nach dem Krieg verschließt sie die Erlebnisse und versucht, nach vorne zu sehen und sich ihr Glück selbst zu nehmen, was ihr jedoch nicht gelingt. Ihrem Umfeld gegenüber verhält sie sich immer zurückhaltender und wirkt unterkühlt. Dabei brodelt es unter ihrer Oberfläche und lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Die von ihr errichteten inneren Mauern wackeln immer mehr und stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Erst die Konfrontation macht aus ihr wieder eine Frau, die frei atmen kann und beim Schwimmen nicht mehr „untertauchen“ muss.
„Die Schwimmerin“ überzeugt durch mit einer tiefgründig verwebten Geschichte vor historischem Hintergrund und einem realistischen Frauenschicksal, das einen gefühlsmäß9g durchweg mitnimmt. Verdiente Leseempfehlung!
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Wir lesen hier die Geschichte von Betty. In zwei Erzählsträngen wird geschildert was sie in ihrer Vergangenheit und in ihrer Gegenwart erlebt.
So lesen wir einmal über die junge Elisabeth in den Jahren 1942 bis 1946 und über Betty 1962.
Betty liebt es zu Schwimmen. Wenn sie …
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Wir lesen hier die Geschichte von Betty. In zwei Erzählsträngen wird geschildert was sie in ihrer Vergangenheit und in ihrer Gegenwart erlebt.
So lesen wir einmal über die junge Elisabeth in den Jahren 1942 bis 1946 und über Betty 1962.
Betty liebt es zu Schwimmen. Wenn sie ihre Bahnen zieht ist sie entspannt und kann ihre schwere Vergangenheit vergessen und zur Ruhe kommen. Eines Tages trifft sie auf ein junges Mädchen, das sie erpresst. Claudia will Bettys Mann alles erzählen, wenn sie nicht eine gewisse Summe ausgezahlt bekommt.
Sofort fragt man sich was Elisabeth wohl für eine bewegte Vergangenheit haben könnte.
Durch den stetigen Zeitenwechsel bleibt alles total spannend und beide Geschichten sind authentisch und vielen wichtigen Details erzählt worden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Ich finde die Kriegs- und Nachkriegszeit immer sehr spannend. Tragisch und Traurig aber trotzdem spannend zu lesen wie es den Menschen damals ging.
Durch den sehr flüssigen Schreibstil und der liebevollen Ausarbeitung der Charaktere, hat Gina Mayer ein außergewöhnliches Leseerlebnis erschaffen.
Ich kann das Buch nur weiter empfehlen,
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Im Jahr 1962 ist Betty am Ziel ihrer Träume. Sie lebt in Essen und heiratet Martin. Endlich hat sie eine schöne Wohnung und eine Familie. Sie hat dafür lange kämpfen müssen, denn im Zweiten Weltkrieg wurden ihre Mutter und sie in Düsseldorf ausgebombt und mußten …
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Im Jahr 1962 ist Betty am Ziel ihrer Träume. Sie lebt in Essen und heiratet Martin. Endlich hat sie eine schöne Wohnung und eine Familie. Sie hat dafür lange kämpfen müssen, denn im Zweiten Weltkrieg wurden ihre Mutter und sie in Düsseldorf ausgebombt und mußten nach Weilerbach ziehen. Dort hat Betty auch das Schwimmen gelernt. Noch heute fühlt sie sich frei und unbeschwert, wenn sie ihre Bahnen im Schwimmbad ziehen kann. Dann vergisst sie für kurze Zeit ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit. Im Schwimmbad begegnet ihr Claudia zum ersten Mal. Betty fühlt eine unheimliche Bindung zu dem jungen Mädchen. Sie treffen immer wieder aufeinander und Betty merkt, daß Claudia sie verfolgt. Als Claudia beginnt, Betty mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren und Geld für ihr Schweigen zu fordern, muß sie eine Entscheidung treffen. Soll sie Martin alles erzählen und ihr glückliches Leben aufs Spiel setzen oder auf Claudias Erpressung eingehen?
"Die Schwimmerin" ist ein kleines Buch, aber die Geschichte, die Gina Mayer darin erzählt ist ganz groß. Sie zeichnet ein ungeschöntes Bild der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre der Bundesrepublik. Man bekommt beim Lesen einen Blick auf das Leben in dieser Zeit - und ganz besonders auf das Leben der Frauen. Man merkt schnell, daß die meisten Frauen sich mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter zufrieden geben, ja, sogar für sich erträumen. Niemand stellt alte Zöpfe in Frage und Unrecht wird einfach unter den Tisch gekehrt. Die Bequemlichkeit geht den Menschen über alles. Die unruhigen Zeiten sind vorbei und jetzt will man seine
Ruhe haben. Dieses Denken der Menschen gibt Gina Mayer ganz hervorragend wieder. Man sieht die gemütlichen Sofas und die dicken, rauchenden Zigarren aus dieser Zeit genau vor sich. Ich hatte ein paar Probleme mit den verschiedenen Dialekten in der Geschichte, glaube aber, daß ohne diese urige Sprache die Geschichte ihre Lebendigkeit verloren hätte.
Für dieses Buch paßt der Spruch: "Klein, aber fein" ganz hervorragend. Es hat viel zu erzählen.
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eBook, ePUB
Ihr Name ist Betty und sie ist die Hauptperson im Roman „Die Schwimmerin“. Sie fühlt sich am Ziel ihrer Träume. Im Jahr 1962 heiratet sie ihren Traummann Martin. Ihr Leben scheint perfekt. Allerdings quälen sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, die drohen, dass sich ihr …
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Ihr Name ist Betty und sie ist die Hauptperson im Roman „Die Schwimmerin“. Sie fühlt sich am Ziel ihrer Träume. Im Jahr 1962 heiratet sie ihren Traummann Martin. Ihr Leben scheint perfekt. Allerdings quälen sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, die drohen, dass sich ihr Dasein zum Negativen ändert. Dazu gehört auch, dass ein junges Mädchen sich ihr auf eine Weise nähert, das so gar nicht zum Leben Bettys gehört. Sie verfolgt die junge Frau und selbst vor einer Erpressung scheut sie nicht zurück.
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und spielt sich in zwei Zeiten ab. Sowohl die Ereignisse um den Zweiten Weltkrieg als auch die Nachkriegsjahre ab 1962 sind Themen des Buches. Die Autorin schreibt am Schluss des Buches, welcher Gedanke Anlass zum Schreiben von „Die Schwimmerin“ war. Sie erfuhr von Häusern, die sich um „gefallene Mädchen“ kümmerten. Dass diese allerdings von den „frommen Damen“ immer wieder für eigene Zwecke missbraucht und ausgenutzt wurden, das erfuhr sie erst, nachdem sie sich vermehrt mit dem Thema befasste.
Betty zieht täglich ihre Bahnen und das Schwimmbad gehört zu den Orten, wo sie gerne verweilt. Selbst die fortgeschrittene Schwangerschaft hält sie nicht davon ab. Sie wird von Gedanken abgelenkt, die sie permanent an die Vergangenheit erinnern. Aber, wer ist dieses Mädchen, welches ihr immer mal wieder nachstellt und was hat sie tatsächlich im Leben Bettys verloren?
Für mich gibt es zum Schluss zu viele Fragen, die nicht beantwortet werden. Mir kommt es so vor als hätte die Autorin das Ende herbeigesehnt. Zu abrupt beendete sie das Buch und ich als Leser bleibe ratlos zurück. Aber, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung?
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Zum Inhalt:
Der zweite Weltkrieg hat Betty viel genommen und auch noch ein Geheimnis aufgebürdet, dass sie belastet. Schwimmen war, seit dem sie es kann, ihr Trost und Halt. Beim Schwimmen trifft sie auf ein Mädchen, dass ihr seltsam vertraut ist. Und dieses Mädchen entscheidet sich …
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Zum Inhalt:
Der zweite Weltkrieg hat Betty viel genommen und auch noch ein Geheimnis aufgebürdet, dass sie belastet. Schwimmen war, seit dem sie es kann, ihr Trost und Halt. Beim Schwimmen trifft sie auf ein Mädchen, dass ihr seltsam vertraut ist. Und dieses Mädchen entscheidet sich dann auch noch Betty zu erpressen. Betty erkennt, dass sie endlich zu ihrem Geheimnis stehen muss.
Meine Meinung:
Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen und zwar sowohl was die Geschichte anging als auch die Sprecherin. Es war eine total interessante Geschichte, die auch zeigt, wie schwer es Frauen früher hatten und wie sehr sie teilweise um ihr Glück kämpfen mussten. Ich fand de Sprecherin passt enorm gut zur Geschichte, die Stimme hatte so etwas warmes, es machte einfach Spaß sich einen erzählen zu lassen. Kann klare Hörempfehlung.
Fazit:
Schöne Geschichte
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"Die Schwimmerin" ist ein weiterer Roman, der Autorin Gina Mayer, der mir sehr zugesagt hat. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen, die letztendlich ein rundes Bild ergeben, welches Elisabeth / Betty in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Die junge Elisabeth. wächst …
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"Die Schwimmerin" ist ein weiterer Roman, der Autorin Gina Mayer, der mir sehr zugesagt hat. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen, die letztendlich ein rundes Bild ergeben, welches Elisabeth / Betty in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Die junge Elisabeth. wächst in einer grausamen Welt auf, die sie prägt und definitiv auch stärkt. Der zweite Weltkrieg ist absolut präsent und die zu lesenden Seiten durch Hunger und Angst durchwirkt. Der Autorin ist es gelungen, die Begebenheiten einprägsam und authentisch zu erzählen, auch das Durchbrechen des eigenen Willen kommt hierbei gelungen zum Tragen. Elisabeth lernt es zu verdrängen und begibt sich in eine Beziehung, Ehe mit Martin, wobei die Geheimnisse ihrer Jugend / Kindheit irgendwann so stark überwiegen, dass nur noch das Schwimmen Entlastung bringen. Der Automatismus traumatische Erlebnisse verdrängen zu wollen, wird sehr deutlich hervorgehoben. Was in diesem Roman wirklich fasziniert, sind, die deutlichen Unterschiede der heutigen Welt, in dem ein unehelich gezeugtes Kind, kaum noch ein Augenzucken bewirkt. In der damaligen Zeit aber eine ganz andere Interaktion hervorruft. Für mich immer wieder unverständlich, wie grausam mit jungen Frauen umgegangen wird, die als "gefallen" und "sündig" gelten. Mir fehlt oftmals einfach die Vergebung auch durch die kirchlichen Institutionen, die mir oftmals als sehr barbarisch und grausam erscheinen. Für Betty definitiv ein Trauma, dessen sie sich lösen muss, um eine gesunde Zukunft vor sich zu haben. Es ist ihre Nachbarin, die dafür sorgt, das sich Betty ihrer Vergangenheit stellt.
Ein absoluter Lesegenuss, dem ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Mir war der Roman fast schon zu schnell gelesen, da mir gerade die unterschiedlichen Zeitebenen einen guten Einblick in das Leben der Protagonistin gaben. Es lässt sich schnell erkennen, das eine junge Frau gebrochen wurde und daher als Erwachsene diverse Schwierigkeiten hat, sich der Wahrheit über die Vergangenheit zu stellen, wobei die Angst überwiegt, wieder alles zu verlieren. Sicherlich verständlich, aber oftmals ist es wichtig, Dinge auszusprechen, um innerlich heilen zu können. Diese Verknüpfung miteinander sind absolut gelungen dargestellt worden, sodass ich letztendlich sehr zufrieden gestellt worden bin.
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Kann man sich von Problemen „freischwimmen“?
Mit dieser Frage befasst sich das Buch von Gina Mayer.
Wir begleiten die junge Elisabeth, später Betty genannt, die im Nachkriegsdeutschland aufwächst und mit ihrer Mutter aus dem zerstörten Düsseldorf flüchten …
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Kann man sich von Problemen „freischwimmen“?
Mit dieser Frage befasst sich das Buch von Gina Mayer.
Wir begleiten die junge Elisabeth, später Betty genannt, die im Nachkriegsdeutschland aufwächst und mit ihrer Mutter aus dem zerstörten Düsseldorf flüchten muss. Der Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter versinkt in ihrer Trauer und kämpft mit ihrer Unselbstständigkeit.
Nun muss sich Betty in einer neuen sehr dörflichen Umgebung in Süddeutschland zurechtfinden: ein neuer Dialekt, die erschwerte Wohnsituation und der Versuch Anschluss bei Gleichaltrigen zu finden, sind nur ein paar der Themen, mit denen unsere Protagonistin sich auseinander setzen muss.
Um dem Kummer zu entfliehen, findet Betty Rettung im Schwimmen. Im Wasser kann sie frei sein und alle Sorgen vergessen. Aber vor manchen Geheimnissen kann man nicht wegschwimmen - das merkt Betty rund 20 Jahre später, als sie ihre Vergangenheit einzuholen scheint und ihr neues Leben in sich zusammenzufallen droht. .
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, was mir sehr gut gefallen hat. So erfahren wir wie sich die Protagonistin im Laufe der Zeit weiterentwickelt, aber auch welche Themen sie noch immer nicht verarbeitet hat. Ist ihr der Kampf um ein zufriedenes Leben geglückt? Mit welchen Schatten schlägt sie sich noch immer herum?
Ebenfalls gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere und die Tatsache, dass wir am Ende auch erfahren was aus ihnen geworden ist. Welche Wege sie eingeschlagen haben und was sie besonders geprägt hat.
Die Grundthematik ist keineswegs oberflächlich und hallt, zumindest bei mir, noch lange nach. Die damalige Zeit wurde sehr eindrucksstark dargestellt und ist aufgrund des tollen Schreibstils fesselnd.
Erheitert hat mich der süddeutsche Dialekt. Zwar hat er den Lesefluss ein wenig gestört, dafür hat man die Tonalität der Personen direkt im Kopf.
Wer auf zeitgenössische Literatur, mit den Themen Feminismus und Nachkriegszeit im Vordergrund, steht, sollte sich das Buch unbedingt ansehen.
Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir!
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Nachdem die Bomben im zweiten Weltkrieg ihr Haus zerstört haben, werden Elisabeth und ihre Mutter aus Düsseldorf in die schwäbische Provinz nach Weilerbach evakuiert. Zunehmend zieht sich die Mutter in das kleine Zimmerchen zurück, nach Anfangsschwierigkeiten findet Elisabeth …
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Nachdem die Bomben im zweiten Weltkrieg ihr Haus zerstört haben, werden Elisabeth und ihre Mutter aus Düsseldorf in die schwäbische Provinz nach Weilerbach evakuiert. Zunehmend zieht sich die Mutter in das kleine Zimmerchen zurück, nach Anfangsschwierigkeiten findet Elisabeth jedoch Freunde und bald schon fällt auf, dass das Mädchen in der Dorfschule fehl am Platz ist. Der Pfarrer ermöglicht ihr den Besuch eines Gymnasiums zusammen mit seiner Tochter. Nach Zeiten der Ruhe jedoch erreicht das Grauen auch die kleinen Ortschaften und die Leben der Menschen werden aus den bekannten Bahnen geworfen. Anfang der 1960er Jahre ist Betty, wie sie sich nun nennt, mit einem wohlhabenden Mann verheiratet und erwartet bald das erste Kind. Doch dann holen sie die turbulenten Jahre, die sie am liebsten vergessen hätte, plötzlich wieder ein.
Gina Mayers Roman spielt auf zwei Zeitebenen, was unweigerlich Fragen aufreißt, die sich im Laufe der Handlung jedoch nach und nach beantworten. Sie hat eine interessante Protagonistin geschaffen, die im Leben vor einige herausfordernde Aufgaben gestellt wird, die sie immer wieder auch zu erdrücken drohen, aus denen sie letztlich jedoch stärker erwächst. Konstant bleibt immer nur das Schwimmen, das ihr den Ausbruch aus dem Alltag erlaubt und wo sie nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinne abtauchen kann.
Auch wenn ein Großteil der Handlung während der Kriegszeit nur an der historischen Oberfläche kratzt, werden doch die Gefühle deutlich, mit dem die Menschen leben mussten. Die Vertreibung, das Ankommen in der Fremde, die Nazis und Judenverfolgung, die Frage, wer auf welcher Seite steht und wem man vertrauen kann – vieles wird nebenbei erzählt, die junge Elisabeth kann zwar noch nicht alles begreifen, aber doch zumindest erahnen, was gerade geschieht. Das Mädchen war für mich immer deutlich greifbarer auch authentischer als die erwachsene Frau.
Betty ist nicht nur gegenüber ihrem Mann und den Nachbarn reserviert, auch mir als Leserin erschien sie unnahbar. Sie schämt sich der Dinge, die sie erlebt hat, versteckt diese, was sicherlich eine Erklärung dafür ist, dass die Figur nicht so zugänglich ist wie ihr jüngeres Ich. Es bleibt auch immer ein fader Beigeschmack, dass sie nicht wirklich aus Liebe, sondern aus Versorgungsgründen geheiratet hat. Man sollte es ihr wohl aber nicht zum Vorwurf machen, die Erlebnisse rechtfertigen den Wunsch nach Sicherheit für emotionaler Erfüllung.
Ein ansprechender Roman, der seine Zeit überzeugend widerspiegelt und ein Schicksal wie viele heraushebt.
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*** Wenn die Vergangenheit einen einholt ***
Die Bomben zerstörten einst das Haus von Elisabeth und ihrer Mutter. So wurden die beiden aus Düsseldorf evakuiert und kamen in ein Dorf in Süddeutschland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Heimat zurechtzukommen, kann …
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*** Wenn die Vergangenheit einen einholt ***
Die Bomben zerstörten einst das Haus von Elisabeth und ihrer Mutter. So wurden die beiden aus Düsseldorf evakuiert und kamen in ein Dorf in Süddeutschland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Heimat zurechtzukommen, kann Betty langsam Freundschaften schließen.
Bei der Verarbeitung der Geschehnisse hilft ihr das Schwimmen. Hier findet sie den nötigen Halt und lernt dabei stets den Kopf über Wasser zu halten.
Anfang der Sechzigerjahre heiratet Betty ihren Martin und erwartet bald ihr erstes Kind. Es könnte so schön sein, doch leider kommt es anders.
Der Krieg hat ihr nicht nur ihre Heimat, ihre Familie und ihre erste Liebe genommen, sondern ihr auch ein Geheimnis aufgebürdet.
Beim Schwimmen trifft sie auf ein junges Mädchen, die sie zu kennen scheint. Warum wird sie von ihr verfolgt und erpresst?
Hat dies alles mit dem Geheimnis der Vergangenheit zu tun?
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Nach und nach werden beide Handlungsstränge zusammen geführt und so wurden entstandene Fragen beantwortet.
Hier wird deutlich gezeigt, wie schwer es die Frauen nach dem Kriegsende in Deutschland hatten. So auch unsere Protagonistin Betty, die in ihrem Leben vor einige herausfordernden Aufgaben gestellt wird.
Nach und nach erfährt man, was einst passiert ist. Die Flucht quer durch Deutschland, das Ankommen in der Fremde, die Nazis und Judenverfolgung und die stetige Unsicherheit, wem man vertrauen kann. All dies wird äußerst anschaulich durch die Autorin Gina Mayer geschildert. Um der Geschichte nichts Vorweg zu nehmen, möchte ich an dieser Stelle nichts weiteres verraten.
FAZIT
Ein tiefgründiger und ansprechender Roman über das Schicksal einer vom Krieg geprägten jungen Frau.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und somit 4 von 5 Sterne
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1942 wird die Wohnung von Elisabeth und ihrer Mutter bei einem Bombenangriff zerstört und die beiden werden ins ländliche Schwaben evakuiert. Während ihre Mutter sich völlig zurück zieht, knüpft Elisabeth vorsichtig Kontakte mit den gleichaltrigen Dorfkindern.
1962 …
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1942 wird die Wohnung von Elisabeth und ihrer Mutter bei einem Bombenangriff zerstört und die beiden werden ins ländliche Schwaben evakuiert. Während ihre Mutter sich völlig zurück zieht, knüpft Elisabeth vorsichtig Kontakte mit den gleichaltrigen Dorfkindern.
1962 heiratet Betty ihren Martin und wie es in der Zeit üblich war, ordnet sie sich von nun an ihrem Mann unter und führt ein ruhiges Leben als Hausfrau. Nur im Schwimmbad kann sie sich frei fühlen, bis sie auf die verschlagen wirkende Claudia trifft, die Betty seltsam vertraut vorkommt und die bald beginnt, die junge Ehefrau zu verfolgen und zu erpressen. Doch was was ist in Elisabeths Vergangenheit vorgefallen, dass Betty immer noch davon verfolgt wird?
" Die Schwimmerin" ist das erste Buch für erwachsene Leser, das ich von Gina Mayer gelesen habe. Bisher kannte ich die Autorin von zahlreichen Kinderbüchern und auch in diesem Roman habe ich ihren Schreibstil als eingängig und dabei sehr fesselnd empfunden. Elisabeth/Betty ist eine vielschichtige Protagonistin, doch gerade mit ihrem erwachsenen Ich konnte ich nicht so schnell warm werden - was sicher in von der Autorin so beabsichtigt war, denn auch Betty selbst hatte Schwierigkeiten, sich den Figuren in ihrem Umfeld zu öffnen. Erst nach und nach hat sich mir beim Lesen erschlossen, welche Ereignisse dazu geführt haben, dass aus der klugen, lebensfrohen Elisabeth die introvertierte, stets angepasste Betty geworden ist.
Auch die Personen im Umfeld ihrer Hauptfigur hat Gina Mayer lebensecht und sehr menschlich dargestellt, die Charaktere hatten ihre guten und schlechten Eigenschaften, wie es in der Realität eben ist. Die Handlung wechselt zwischen zwei verschiedenen Zeitebenen, was die Spannung bis zum Ende hin aufrecht erhält. Die Geschichte bringt etwas Kritik an den Institutionen in Elisabeths Vergangenheit mit sich, die ich jedoch stellenweise als oberflächlich nebenher abgehandelt empfunden habe - wer sich noch nicht mit dem Thema befasst hatte, könnte hier Tiefe vermissen. Doch das ist Meckern auf ziemlich hohem Niveau, für dieses Buch, das ich bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mochte, spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.
Fazit: Die Geschichte der Schwimmerin ist spannend erzählt, mit jedem Wechsel der Zeitebenen erfährt der Leser etwas mehr über die Protagonistin, die mir bis zum Ende hin sehr ans Herz gewachsen ist. Diesen fesselnden Roman empfehle ich sehr gern weiter.
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