Christopher Wilson
Audio-CD
Guten Morgen, Genosse Elefant
450 Min.. CD Standard Audio Format. Lesung. Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Koeberlin, Matthias
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»Mein Name ist Juri Zipit. Ich bin zwölfeinhalb Jahre alt und lebe in einer Personalwohnung im Hauptstadtzoo gleich gegenüber vom Seelöwenteich hinter der Bisonweide, direkt neben dem Elefantengehege. Mein Vater ist Zoodirektor. Ich möchte Ihnen erzählen, wie ich einmal ein paar Wochen im Zentrum der Macht verbracht habe. Es waren höchst vertrauliche Angelegenheiten und dubiose Ereignisse, die zu düsteren Geschehnissen führten. Geheimnisse versteckt in der Geschichte. Ich baue auf Ihr Schweigen. Außerdem will ich Sie beschützen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Also, psssst.«
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Christopher Wilson studierte und erforschte die Psychologie des Humors und lehrte zehn Jahre lang an der Goldsmiths Universität in London. Er unterrichtet kreatives Schreiben inGefängnissen, an der Universität und für die Arvon Foundation. Christopher Wilson lebt in London.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 450 Min.
- Erscheinungstermin: 31. August 2018
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783785759189
- Artikelnr.: 52468161
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"[Ein] Hörvergnügen, von Matthias Körberlin mit Wonne [...] eingelesen." MagaScene, 01.12.2018
Juri ist ein Junge von zwölfeinhalb Jahren und das Leben hat ihm schon schlimm mitgespielt. Es ist 1954 in Russland. Mit sechseinviertel Jahren hatte er einen schlimmen Unfall. Seitdem stimmt so einiges nicht mit ihm. Und das weiß Juri auch. Doch das auffälligste ist, dass er …
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Juri ist ein Junge von zwölfeinhalb Jahren und das Leben hat ihm schon schlimm mitgespielt. Es ist 1954 in Russland. Mit sechseinviertel Jahren hatte er einen schlimmen Unfall. Seitdem stimmt so einiges nicht mit ihm. Und das weiß Juri auch. Doch das auffälligste ist, dass er aussieht, als würde er immer lächeln. Aus seinem Gesicht scheint Güte und Mitgefühl. Fremde Menschen erzählen ihm ihre Geheimnisse und Juri hat gelernt, damit zu leben. Sein Vater ist der Tierarzt im Stadtzoo von Moskau.
Mitten in der Nacht werden Juri und sein Vater abgeholt und in eine Datscha gebracht. Sie wissen nicht was los ist, anfangs denkt sein Vater, er soll verhaftet werden. Doch dann werden sie zu dem wichtigsten Mann Russlands gebracht, dem Mann aus Stahl. Dieser ist krank und sofort angetan von Juri, so dass er in nicht mehr gehen lassen will. Er wird Vorkoster des wichtigen Mannes und jeder versucht Juri in Intrigen zu verwickeln. Aber Juri hat seine eigene Sichtweise und seine ganz eigene Art, mit den Dingen umzugehen. Er ist einfach ein toller und mutiger Junge. Doch ungefährlich ist es auch für ihn nicht.
Stalin lebt nicht mehr lange und Juri erzählt in Ich-Form das, was er im Umfeld von Stalin erlebt, viel Schlimmes, Grausames und Trauriges. Doch Juri bewahrt sich seine kindliche Naivität und Unschuld. Deshalb sind diese Dinge aus seiner Sicht auch so herzzerreißend und berührend. Seine Sichtweise und die Art, wie er mit allem umgeht.
Christopher Wilson hat mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen geschafft, dass durch die Sichtweise eines 12-jährigen Jungen, der nach einem schweren Unfall körperlich und geistig behindert ist, der grausame Dinge sieht, diese ganze Grausamkeit und Brutalität in seiner kindlichen Unschuld und dessen Erzählweise den Leser sich verbeugen lässt vor diesem gelungenen, mitreißenden, mitfühlenden, berührenden und nachdenklich machenden Roman.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman über einen Jungen, der anders ist, als andere Kinder. Ein wunderbarer und toller Junge. Liebevoll und berührend erzählt, und trotz der Traurigkeit muss man immer wieder auch schmunzeln. Ein Buch, das den Leser noch lange beschäftigt, eine Geschichte die noch lange nachhallt, einfach wunderschön.
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Der Roman von Christopher Wilson handelt in der Sowjetunion zur Regierungszeit Stalins. Er verbindet in gekonnter Weise tragische und satirische Elemente und führt den Leser in die Schreckensherrschaft eines Diktators ohne gleichen.
Zusammen mit seinem Vater wird der 12-jährige Juri …
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Der Roman von Christopher Wilson handelt in der Sowjetunion zur Regierungszeit Stalins. Er verbindet in gekonnter Weise tragische und satirische Elemente und führt den Leser in die Schreckensherrschaft eines Diktators ohne gleichen.
Zusammen mit seinem Vater wird der 12-jährige Juri zur Datscha Stalins gerufen. Grund dafür ist eine Erkrankung des Diktators, denn seine Leibärzte hat er aufgrund seines Misstrauens foltern und einsperren lassen. Juris Vater ist Tierarzt und damit laut Stalins Meinung vertrauenswürdiger als ein Humanmediziner. Dort angekommen werden Vater und Sohn getrennt. Juri bleibt nun stets in Stalins Nähe, wird zu dessen Vorkoster und engem Vertrauten. Denn aufgrund Juris Behinderung hält ihn der Diktator für einen Dummkopf und damit für unbedenklich. Doch die Erkrankung ist schlimmer als gedacht, was für Juri und seinen Vater dramatische Folgen hat.
Die Geschichte um die letzten Tage des Stählernen ist hinreichend bekannt sowie auch die unfassbaren Verbrechen denen sich der Diktator schuldig gemacht hat. Hinzufügen musste der Autor lediglich den Zooveterinär und seinen Sohn. Man mag es kaum glauben, aber Wilson hat es tatsächlich geschafft diesen unglaublichen Geschehen um die Herrschaft Stalins eine lächerliche Note zu verpassen. Was eigentlich nicht zusammenpasst: ein urkomischer Humor und der furchtbare Schrecken der von Stalin ausging werden hier verbunden. Man fühlt sich geradezu an Charlie Chaplins „Der große Diktator“ erinnert. Einfach ein großartiger Roman, zum Schreien komisch und zutiefst dramatisch.
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Tragik, Satire und Humor toll vereint
"Es gibt Schlimmeres im Leben"
1953 ist Juri Zipit zwölfeinhalb Jahre alt, hat aber in seinem Leben schon viel mitgemacht, was ihn auch geprägt hat. Er wurde vor sechs Jahren von einem Milchlaster angefahren und anschließend von …
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Tragik, Satire und Humor toll vereint
"Es gibt Schlimmeres im Leben"
1953 ist Juri Zipit zwölfeinhalb Jahre alt, hat aber in seinem Leben schon viel mitgemacht, was ihn auch geprägt hat. Er wurde vor sechs Jahren von einem Milchlaster angefahren und anschließend von einer Straßenbahn überfahren. Er hat einen, wie er es beschreibt, beschädigten Körper und geschädigten Verstand, aber eine starke ungebrochene Seele. Vor allem sagt er immer, was er gerade denkt. Er wird immer anders sein. Aber gerade diese Andersartigkeit, der Ausdruck, der auf seinem Gesicht liegt, macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Die Menschen lieben ihn und dieses Gesicht und vertrauen ihm ihre geheimsten Gedanken an. Obwohl sie dies oft nicht wollen. Und Juri hat gelernt, damit umzugehen.
Zusammen mit seinem Vater Doktor Roman Alexandrowitsch Zipit, einem weltberühmten, allseits respektierten Veterinärarzt lebt er in einer Personalwohnung des Zoos in Moskau gegenüber dem Elefantengehege. Als sein Vater eines Tages zu einer geheimen Behandlung eines geheimen Kranken abgeholt wird und Juri mitnimmt, gerät der Junge als Stalins Vorkoster bald mitten hinein in die Machtkämpfe und politischen Intrigen auf Stalins Datscha.
Christopher Wilson lässt Juri in seiner altersmäßig einfachen, kindlich naiven und langsamen Sprache erzählen. Sich selbst beschreibt Juri sehr intensiv und richtet auch immer mal wieder das Wort an uns, den Leser. "Das was ich erzähle, ist alles wahr. Absolut, komplett, total wahr. Bis auf ein paar Kleinigkeite, die ich ändern musste. Aber nur, was Zeiten, Orte, Namen und Ereignisse angeht." Kennt man die Geschehnisse um Stalins letzte Wochen herum, so kann man diese Änderungen aber schnell zuordnen.
Obwohl immer wieder auch von Greuel und Schrecklichem erzählt wird – durch die Erzählung von Juri nimmt es an Schrecken ab und wirkt wie leicht daher erzählt. Diese Leichtigkeit durchzieht die ganze Geschichte. Trotzdem empfand ich es beim Lesen schon hier und da als schwere Kost, eingewickelt in einen Mantel aus Humor, Satire und Tragik, die nachwirkt und genügend Spielraum für eigene Gedanken lässt.
Ich habe hier und da schmunzeln müssen, einige Male auch laut gelacht, an anderen Stellen nicht glauben wollen, was dort steht. Aber durch die vielen Dialoge, die sich manchmal über Seiten hinziehen, war ich auch mal etwas gelangweilt.
Ein tolles Buch voller Tragik, Satire und Humor, aber auch mit einem tiefen Ernst. Ich habe es sehr gerne gelesen und das Buch bekommt von mir 4,5 Sterne..
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Humorvoll und bedrückend zugleich
Nach einem schrecklichen Unfall im Alter von sechs Jahren ist Juri Zipit nicht mehr der Alte. Nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig ist er nicht ganz auf der Höhe. Doch sein Gesicht wirkt so freundlich, dass alle Menschen ihn …
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Humorvoll und bedrückend zugleich
Nach einem schrecklichen Unfall im Alter von sechs Jahren ist Juri Zipit nicht mehr der Alte. Nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig ist er nicht ganz auf der Höhe. Doch sein Gesicht wirkt so freundlich, dass alle Menschen ihn mögen und sich im anvertrauen. So erfährt er manches Geheimnis, das eigentlich gar nicht für ihn bestimmt ist.
Als sein Vater, der als Tierarzt im Zoo arbeitet, wo er mit Juri auch in einer Personalwohnung lebt, eines Nachts zu einem Patienten gerufen wird, werden er und sein Sohn nicht etwa zu einem Tier geführt, sondern in die Datscha Stalins. Auch Stalin findet schnell Gefallen an dem mittlerweile zwölfjährigen Jungen. Juri wird Stalins Vorkoster und muss dem großen Anführer die Zeit vertreiben. Ganz nebenbei wird Juri in die Staatspolitik verwickelt und soll als Doppelspion fungieren.
Was sich in diesen Wochen in der Datscha abspielt, wird sehr humorvoll erzählt, ohne dass je der ernste Hintergrund verloren geht.
Der Protagonist ist einer der liebenswertesten, über die ich je gelesen habe. Man muss dieses Kind einfach sofort ins Herz schließen. Juri, der oft etwas zurückgeblieben wirkt, wird von den Mächtigen unterschätzt, durchschaut aber mehr, als manchem lieb ist. Und so entwickelt sich die Geschichte einerseits bedrückend und spannend, andererseits recht witzig und überraschend.
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Das Buch hat mich schon vom Cover und dem Titel her nicht unbedingt angesprochen. Der Autor war mir bis jetzt vollkommen unbekannt.
Der Schreibstil ist gewöhnungs bedürftig, zu Beginn fand ich ihn noch ganz witzig und interessant, aber mit dem Fortlauf des Buches hat er mich immer mehr …
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Das Buch hat mich schon vom Cover und dem Titel her nicht unbedingt angesprochen. Der Autor war mir bis jetzt vollkommen unbekannt.
Der Schreibstil ist gewöhnungs bedürftig, zu Beginn fand ich ihn noch ganz witzig und interessant, aber mit dem Fortlauf des Buches hat er mich immer mehr gestört.
Zur Geschichte, Juri erzählt in der Ich- Form. Er wurde von einem Lastwagen und hat seit dem ein entrücktes Gesicht und auch sonst so einige Gebrechen. Sein Vater ist Veterinärmediziner. Durch einen Zufall werden sie zu einer Behandlung gerufen und verbringen so einige Zeit in der Datscha des Stalins.
Ich bin leider irgendwie nie richtig ins Buch reingekommen. Das Thema zog sich auch ewig in die Länge und alles war sehr zäh. Vielleicht ist das Buch für Leute, die sich gerne in dieser Zeit der Geschichte aufhalten und sich dafür interessant, mich konnte es nicht überzeugen. Ich jedoch hatte keinen Spaß beim Lesen und war froh, als ich das Buch beenden konnte.
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Schelmenroman
Christopher Wilsons eindringlich erzähltter Roman "Guten Morgen, Genosse Elefant" (im Original The Zoo) ist in der Tradition der Schelmenromane angesiedelt. Die Handlung ist in die Stalinzeit der Sowjetunion, im Jahr 1953 gelegt.
Das Besondere ist die …
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Schelmenroman
Christopher Wilsons eindringlich erzähltter Roman "Guten Morgen, Genosse Elefant" (im Original The Zoo) ist in der Tradition der Schelmenromane angesiedelt. Die Handlung ist in die Stalinzeit der Sowjetunion, im Jahr 1953 gelegt.
Das Besondere ist die Erzählstimme, die die Handlung ganz und gar dominiert. Der 12jährige Juri wurde als 6jähriger bei einem Unfall schwer verletzt, überlebte, aber ist gehandicapt, dennoch lebt Juri gerne und ist immer positiv. Er lebt bei seinem Vater, ein bekannter Tierarzt, in der Nähe des Zoos. Dann wird der Vater gerufen, einen Patienten zu behandeln. Überraschenderweise ist es kein Tier sondern Stalin, der schwer erkrankt ist. Stalin lässt sich von Juri die Zeit vertreiben, sie spielen Dame, wobei Stalin schummelt, sehen gemeinsam Filme, meist Western und Juri muss den Vorkoster machen. Eine gefährliche Situation, aber Juri sieht immer alles positiv und durchschaut auch so einiges. Er ist eine wirklich starke Romanfigur!
Der Roman ist durch die Erzählstimme positiv und manchmal humorvoll angelegt, doch es ist ein ernster Hintergrund. Wer in Stalins Umgebung ist, wird auch dessen Schergen ausgesetzt und das kann blanker Terror sein. Wer etwas dagegen sagt, verschwindet. Selbst wer nur in Verdacht gerät, wird nach Kolmya verbannt. So ging es Juris Mutter, Gefängnis droht auch seinem Vater und vielleicht auch Juri selbst, denn als Stalin im Sterben liegt, ist auch er nicht mehr sicher.
Es ist ein ergreifender, packender Roman, der auch den Leser gefangen nimmt.
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In „Guten Morgen, Genosse Elefant“ von Autor Christopher Wilson gerät der zwölfjährige Juri Romanowitsch Zipit in eine gefährliche Lage, die ihm jederzeit das Leben kosten könnte.
Juris Vater Zoo-Veterinär Professor Roman Romanowitsch Zipit soll im …
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In „Guten Morgen, Genosse Elefant“ von Autor Christopher Wilson gerät der zwölfjährige Juri Romanowitsch Zipit in eine gefährliche Lage, die ihm jederzeit das Leben kosten könnte.
Juris Vater Zoo-Veterinär Professor Roman Romanowitsch Zipit soll im geheimen Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit einen Genossen behandeln. Generalsekretär Josef Petrowitsch findet Gefallen am Jungen mit dem freundlichen Gesicht und erklärt ihn zu seinem Lieblingstrottel. Jederzeit können die Launen des Mannes aus Stahl Juris Tod bedeuten.
„Papa sagt, mein Aussehen ist ein Betrüger, ein schamloser Lügner. Er sagt, dass ich – auch wenn ich in vieler Hinsicht ein gutes Kind bin, sehr freundlich – halb so gut bin, wie mein Gesicht es andeutet.“ Fremde Menschen vertrauen Juri persönliche, geheime und unnötige Sachen an. Autor Christopher Wilson hat sich eine besondere Hauptfigur ausgedacht. Durch einen Unfall ist Juri langsam und vergesslich, in Spielen wie Dame aber ein Ass. Mit seiner ehrlichen, direkten Art und allerlei neugierigen Fragen geht er ohne Hemmungen auf Menschen zu. Er wird unterschätzt, als Trottel hingestellt. Andererseits kann er nur mit einem Lächeln unbewusst Dinge aus Fremden herauskitzeln, die sie niemandem erzählen wollten. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Juri erzählt. Er spricht den Leser auch mal persönlich an. Mit seinem Vater Roman lebt Juri in einer Personalwohnung im Hauptstadtzoo. 1954 in der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken sind alle der Willkür der Staatssicherheit ausgeliefert. Mit dem Geheimauftrag für Roman beginnt die Ungewissheit. Bald ist Juri auf sich allein gestellt. Was mit seinem Vater passiert ist, bleibt Zeit offen. Der Fokus liegt über lange Strecken des Romans auf den Dialogen zwischen Generalsekretär Josef Petrowitsch und Juri. Die Mächtigen, ihre Ansichten, Ängste, Strategien und Verschwörungen werden auf die Schippe genommen. Wer ist der Schlimmste von allen? Es scheint keinen Ausweg für Juri zu geben. Er wird zum Spielball des Generalsekretärs und der Geschehnisse. Autor Christopher Wilson erzählt Juris Geschichte herrlich schräg und humorvoll. Der Machtwahnsinn funktioniert auch als Seitenhieb auf aktuelle Politiker. Originelle Details, wie die politischen Regeln beim Dame-Spiel, lockern die Satire auf. Ein bisschen langatmig wirken zeitweise die Gespräche. „Man weiß nie, was Menschen widerfährt – sie können verschwinden, sich verdoppeln oder ungeschehen gemacht werden.“ Eine wirklich unglaubliche Geschichte, die Juris bröckelnde Naivität in Szene setzt. Er durchschaut viel mehr, als Andere denken. Ende und Ausklang sind gut gelungen.
Mit wenigen Mitteln erregt das kreative Cover Aufmerksamkeit. Details und Titel ziehen die Blicke aufs Buch. Machtspiele, Intrigen, Verfolgungswahn, „Guten Morgen, Genosse Elefant“ nimmt mit schwarzem Humor Stalin und Konsorten aufs Korn. Die wenigen Längen des Romans verzeiht man gerne.
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Zwischen den Zeilen... Die kindlich-naive Sicht auf ein Regime, das keinen Individualismus, keine Phantasie, keine eigenen Gedanken duldet. Genau daraus aber schöpft der Protagonist seine Geschichten. Er malt sich die Welt um sich herum in den Bunten Propagandafarben, die ihm tagtäglich …
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Zwischen den Zeilen... Die kindlich-naive Sicht auf ein Regime, das keinen Individualismus, keine Phantasie, keine eigenen Gedanken duldet. Genau daraus aber schöpft der Protagonist seine Geschichten. Er malt sich die Welt um sich herum in den Bunten Propagandafarben, die ihm tagtäglich als Werkzeug gereicht werden, stößt ab und an auf Widersprüche, die er aber mit eigenen Erklärungen zu meistern weiß. Zwischen den Zeilen wird ein groteskes Bild von Stalins Imperium gemalt, zynisch, intelligent, humorvoll, leider jedoch stellenweise recht langatmig und gekünstelt. Ein gutes Buch, aber leider keines, das mir nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Christopher Wilson hat sich lange Jahre mit der Psychologie des Humors beschäftigt, meinen hat er leider nur stellenweise getroffen, denn auch wenn man oft gemerkt hat, dass dies nun der lustige Moment sein soll, hat es leider nicht für mehr als ein Schmunzeln gereicht.
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Juri hatte als Sechsjähriger einen sehr schweren Unfall. Er ist zwar genesen, hat aber einige Handicaps zurück behalten. Der mittlerweilen 12-jährige schildert uns seine Geschichte aus seiner Sicht. Er weiß selbst, dass in seinem Kopf nicht alles in Ordnung ist. So hat er zum …
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Juri hatte als Sechsjähriger einen sehr schweren Unfall. Er ist zwar genesen, hat aber einige Handicaps zurück behalten. Der mittlerweilen 12-jährige schildert uns seine Geschichte aus seiner Sicht. Er weiß selbst, dass in seinem Kopf nicht alles in Ordnung ist. So hat er zum Beispiel keine Erinnerung an die ersten sechs Jahre aus seinem Leben und an seine Mutter. Viel Worte kennt er nicht, oder schmeißt sie durcheinander. Außerdem plappert er oft drauflos. Was gerade rauswill geht auch ungefiltert raus. Sein Vater versucht natürlich das Schlimmste zu verhindern.
Juri hat aber so ein liebes Gesicht, das den Mitmenschen so viel Vertrauen gibt, dass sie ihm auch ihr best gehütetes Geheimnis anvertrauen.
Sein Vater ist Zoodirektor und kennt sich perfekt mit Elefanten und deren Gehirnen aus. Er wird von Stalin engagiert und nimmt Juri als Assistenten mit. Und dieser wird persönlicher Vorkoster von Stalin und erfährt natürlich auch dessen Geheimnisse.
Romane sind zwar nicht meine bevorzugte Leserichtung, aber dieses Buch hat Freude gemacht. Denn der flüssige Schreibstil von Christopher Wilson ist toll zu lesen und Juri erzählte witzig und rührend seine Geschichte.
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Zum Inhalt:
Die lustige, traurige, spannende, lehrreiche, herzzerreißende Geschichte von Juri Zipit, der ein paar Wochen in Stalins Datscha verbringt und sein Vorkoster Erster Klasse wird.
Meine Meinung:
Ich könnte bei diesem Buch keine Einordnung in irgendein Genre treffen, sa dieses …
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Zum Inhalt:
Die lustige, traurige, spannende, lehrreiche, herzzerreißende Geschichte von Juri Zipit, der ein paar Wochen in Stalins Datscha verbringt und sein Vorkoster Erster Klasse wird.
Meine Meinung:
Ich könnte bei diesem Buch keine Einordnung in irgendein Genre treffen, sa dieses Buch so anders ist als alles, was ich bisher so gelesen habe. Der Schreibstil gefällt mir gut, ist eingängig und ungeheuer flüssig zu lesen, so dass ich nicht mal einen Tag dafür gebraucht habe. Juri, die Hauptperson, ist so ein richtiger Sympathieträger, dessen Geschichte man gerne verfolgt. Die Geschichte an sich ist irgendwie abstrus und dennoch einfach gut. Ein Buch, dass sich langsam aber eindringlich ins Gedächtnis schleicht und bestimmt auch noch ein Weilchen dort bkeibt.
Fazit:
Sehr ungewöhnliche Geschichte.
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