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Bewertung von SarahWants2Read am 07.04.2025
The Truth Between Us   Mit wunderschönem Farbschnitt
Kismet, Lisa

The Truth Between Us Mit wunderschönem Farbschnitt


ausgezeichnet

Worum geht es?: Schon bei ihrer ersten Begegnung hat Juna Honey komplett in seinen Bann gezogen. Als sie dann auch noch einen Flugzeugabsturz überleben und in den finnischen Wäldern um ihr Leben bangen, vertieft sich ihre Beziehung. Inmitten des Chaos trifft sie auf Frederice, ein kleines Mädchen, das ebenfalls den Absturz überlebt hat und nun ein Waisenkind ist.

Doch sofort nach ihrer Rettung werden Juna Handschellen angelegt; ihm wird vorgeworfen, einen Terroranschlag auf das Flugzeug durchgeführt zu haben. Honey kann das nicht glauben und setzt alles daran, die Wahrheit aufzudecken. Aber die Enthüllungen über Junas dunkle Vergangenheit stellen nicht nur ihre Überzeugungen, sondern auch ihre aufkeimenden Gefühle für ihn auf die Probe. Mit jedem Tag wird ihre mentale Gesundheit mehr gefährdet und sie versucht, die Sorgen mit Beruhigungsmitteln zu ersticken. Gleichzeitig kämpft sie um die Position als Pflegemutter, um Frederice aus dem Kinderheim zu sich zu holen. Doch dann, gerade als sie sich sicher ist, das Rätsel um Juna gelöst zu haben, kommen Details ans Licht, die Unvorstellbares enthüllen…

Das Cover: Das Buch ist einfach wunderschön. Sowohl das Cover, als auch der Buchschnitt sind eine Augenweide. Da hat der Verlag etwas Schönes gezaubert.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive ausschließlich aus der Sicht von Juna erzählt. Ich habe den Schreibstil geliebt. Es kommt selten vor, dass mir schon im 2. Kapitel die Tränen kommen. Die Autorin hat es geschafft die Geschichte sehr zügig zu erzählen, aber dennoch sehr viel Gefühl zu verpacken. Besonders der Flugzeugabsturz hat es in sich. Es wird sehr detailreich wiedergegeben, also kann ich jedem nur raten, ob er dieses Buch wirklich lesen möchte. Es ist keine leichte Kost. Die Kapitel enden häufig mit unerwarteten Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Und selbst im letzten Kapitel, als ich dachte, jetzt sei wirklich alles erzählt, schafft die Autorin es, noch einen Cliffhanger vor dem Epilog zu platzieren. Ich habe das Buch verschlungen und habe es von der ersten bis zur letzten Seite geliebt.

Die Hauptfiguren: Honey ist eine junge Frau, die einen Teilzeitjob auf einem Weihnachtsmarkt in Finnland angenommen hat. Auf dem Flug von Athen nach Helsinki stürzt das Flugzeug jedoch ab und Honeys Welt ist nicht mehr dieselbe. Sie tut alles, um noch so viele Menschen wie möglich zu retten und findet dort unter anderem das Waisenkind Frederice und Juna, den sie auf dem Flug kennengelernt hat. Zwischen Juna und Honey haben bereits während des Fluges die Funken geflogen und so ist Honey froh, dass er überlebt hat. Als die Passagiere gefunden werden, wird Juna sofort verhaftet. Er soll schließlich Schuld an dem Unglück haben. Honey kann dies nicht glauben und setzt alles daran seine Unschuld zu beweisen. Die Medien stürzen sich auf den Fall und Honey wird zur Zielscheibe. Plötzlich wird ihr eine Mittäterschaft angedreht und Honey muss sich fragen, ob sie nicht gegen Windmühlen kämpft. Der Gerichtsprozess scheint aussichtslos, doch ihre neue Mitbewohnerin und beste Freundin Silja unterstützt sie wo sie nur kann.

Juna ist ebenfalls Passagier des abgestürzten Flugzeuges, welcher während des Fluges Honeys Hand gehalten hat und ihr bei ihrer Flugangst geholfen hat. Juna wird aufgrund seines Migrationshintergrunds schnell als Schuldiger dargestellt, und seine Unschuld kann er nur schwer beweisen. Er ist Honey dankbar, dass sie ihn nicht aufgibt, aber seine schwere Vergangenheit kann er einfach nicht loslassen. Juna geht davon aus, dass Honey ihn aufgeben würde, wenn sie seine ganze Lebensgeschichte kennen würde.

Juna und Honey habe ich beide in mein Herz geschlossen. Beide sind große Kämpfer, welche mit viel Gegenwind umgehen müssen. Beide haben eine tolle Entwicklung durchgemacht und gezeigt, dass es sich lohnt bis zum Ende zu kämpfen.

Endfazit: Es ist schwer jetzt schon ein finales Urteil zu fällen, aber "The Truth Between Us" könnte mein Jahreshighlight werden. Die Geschichte rund um den Flugzeugabsturz ist einzigartig. Endlich geht es nicht wie in jedem zweiten New-Adult-Buch um Uniprobleme oder Selbstverwirklichung. Die Geschichte ist brutal, intensiv, herzerwärmend und ja auch an der ein oder anderen Stelle auch traurig. Als Leser war ich schockiert wie schnell doch eine Mutmaßung eine Eigendynamik entwickeln kann. Es zeigt mal wieder, dass man stets seine Meinung zu prüfen und auch mal hinterfragen sollte. Ich habe mit Honey und Juna mitgefiebert und ihnen von Herzen ein Happy End gewünscht. Der Schreibstil ist fesselnd und mit der ein oder anderen Wendung versehen, die ich nicht habe kommen sehen. Ich bin auf den 2. Band rund um Siljas Geschichte gespannt. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

Das Buch erhält von mir begeisterte 5 von 5 Sterne.
SarahWants2Read

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 15.03.2025
Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)
Kang, Han

Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)


weniger gut

Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das hat meinen Lesefluss sehr behindert. Die Sprache ist durchaus schön und viele Seiten habe ich nur deshalb gelesen und dann aber irgendwann gemerkt, dass das Gelesene gar nicht bei mir bleibt. Viele Szenen waren sehr düster und depressiv, es fiel mir sehr schwer mich zu konzentrieren.

Ich bin sicherlich mit falschen Erwartungen gestartet, ich kannte bisher kein Buch der Autorin. Es ist einfach nicht meine Art von Geschichte, es hat mir keinen Spaß gemacht, es war anstrengend für mich und ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen.

Auch wenn sehr viel Poesie zwischen den Zeilen steckt, konnte sie mich nicht wirklich erfreuen. Ich mag den Winter und ich mag Schnee, aber auch das war hier zu viel des Guten.

Es ist mit Sicherheit ein wichtiges Buch, in dem ein Stück Vergangenheit aufgearbeitet wird. Aber leider auf eine Art und Weise, mit der ich nichts anfangen konnte.

Ein wichtiges Buch mit viel Poesie zwischen den Zeilen, aber leider nicht meins.
Nina aus Sankt Augustin

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 16.02.2025
Ein Rauhnachtswunder (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise; Hörhold, Sylke

Ein Rauhnachtswunder (eBook, ePUB)


gut

Eine ganz nette Geschichte

Leider fand ich das Buch sehr vorhersehbar und das schon von Anfang an. Es ist kurz vor Weihnachten, Marie trauert immer noch um ihre geliebte Omi Irmi, mit der sie immer die Rauhnächte zelebriert hat. Nun muss sie es alleine machen, aber neben dem Vermissen geben ihr die Rituale auch Trost.
Die einzelnen Kapitel haben die jeweilige Rauhnacht als Überschrift mit Bedeutung und Datum. In jedem Kapitel lerne ich ein bisschen über die Rauhnacht. Gleichzeitig sind die Abschnitte Marie, dem Nachbarn Kurt und auch seinem Sohn Hannes gewidmet.
Die Geschichte plätschert ein bisschen vor sich hin, der Schreibstil ist einfach und sehr gut zu lesen. Ich wollte das Buch hauptsächliche wegen des Themas Rauhnächte lesen, da ich es einerseits faszinierend finde, aber gleichzeitig sehr wenig darüber weiß. Das hat sich nach der Lektüre nicht wirklich verändert. Bis auf die Überschriften und kurze Abhandlungen hatte das Thema Rauhnächte nicht wirklich seinen Platz in dem Roman. Es geht hauptsächlich um Marie, ihre Trauer und ihre Konflikte mit ihrem Ex-Mann, ihrem Nachbarn Kurt und auch mit ihrer Mutter. Aber es geht auch um Nächstenliebe, Vergebung und neue Anfänge. Dennoch fand ich die Geschichte ein bisschen langweilig und klischeebehaftet.
Aber das Buch war leicht zu lesen und letztendlich war es ganz nett. Aber nicht so nett, dass ich unbedingt auch noch die Fortsetzungen lesen möchte.
Nina aus Sankt Augustin

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 23.05.2025
Die Fletchers von Long Island (eBook, ePUB)
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island (eBook, ePUB)


gut

Die Handlung des Romans „Die Fletchers von Long Island“ beginnt mit einem dramatischen Ereignis: der Entführung von Carl Fletcher und der nachfolgenden Zahlung eines Lösegelds. Obwohl Carl freigelassen wird und die Familie versucht, den Vorfall zu überwinden, hinterlässt dieser Tag bleibende Spuren im Leben der Familie. Vierzig Jahre später, als sich die Familie bei einem Fest wieder vereint, werden die Auswirkungen des Vorfalls auf ihr Leben deutlich.

Taffy Brodesser-Akner zeichnet die Charaktere der Fletchers präzise und einfühlsam. Jeder von ihnen verarbeitet die Erinnerungen auf seine eigene Weise, und die Autorin stellt die inneren Konflikte und daraus resultierenden Dynamiken innerhalb der Familie dar. Die Dialoge sind lebendig und authentisch, die Beschreibungen fein beobachtet und detailliert.

Ein zentrales Thema des Romans ist, wie ein traumatisches Ereignis das Leben und die Beziehungen in einer Familie über Jahrzehnte hinweg beeinflussen kann. Der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich, mit wenigen langen Kapiteln, was es manchmal schwierig macht, dem Fluss der Geschichte zu folgen. Dennoch verleiht die Erzählweise den Charakteren Authentizität und Tiefe, auch wenn mir die Sprache zuweilen zu vulgär war. Aber die innere Zerrissenheit wurde sehr gut dargestellt und vielleicht war die vulgäre Sprache hierfür nötig.

Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit der Autorin, emotionale und humorvolle Momente zu kombinieren. Auch wenn der Humor nicht immer meinen Geschmack trifft, zeigt er dennoch eine kunstvolle Art, ernste Themen mit Humor zu verbinden.

Insgesamt ist „Die Fletchers von Long Island“ ein vielschichtiger Roman, der tief in die Familiengeschichte eintaucht. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und unterhält, auch wenn es nicht immer leicht zu lesen ist. Diejenigen, die detaillierte Charakterstudien und eine Mischung aus Tragik und Komik schätzen, werden es mögen.
Nina aus Sankt Augustin

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 16.05.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt (eBook, ePUB)
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt (eBook, ePUB)


gut

Eine dystopische Reise

Stuart Turtons Roman "Der letzte Mord am Ende der Welt" entführt mich auf eine letzte bewohnte Insel im Mittelmeer, die von einem giftigen Nebel umgeben ist. Das Setting ist zunächst faszinierend und dann eher beängstigend, da die letzten Überlebenden der Menschheit auf dieser kleinen Insel im Mittelmeer um ihr Leben kämpfen müssen.

Die Geschichte beginnt mit der Entdeckung der Leiche einer Wissenschaftlerin, die die Vision von einer Welt ohne Leid, in der alle gleich sind, aufgeben musste. Außerdem war sie die Schlüsselfigur für die Sicherheit der Insel. Ihre Ermordung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die das fragile Ökosystem der letzten Zuflucht der Menschheit bedroht. Das Sicherheitssystem der Insel wird durch den Mord außer Kraft gesetzt und den Bewohnern bleiben nur 107 Stunden, um den Mörder zu finden, bevor der tödliche Nebel die Insel erreicht und alle vernichtet. Die Atmosphäre ist demnach sehr bedrückend und von der Idylle bleibt nicht mehr viel übrig.

Gleichzeit werden so viele Fragen aufgeworfen, die nicht alle beantwortet werden. Da ist zum Beispiel Abi, die Ich-Erzählerin, die nur in den Gedanken der Menschen existiert. Das fand ich mitunter beim Lesen etwas irritierend. Außerdem warum müssen die Menschen mit 60 Jahren sterben? Warum muss man sich bewerben, um Eltern zu werden? Ab dem Moment ahnte ich schon Böses.

Der Schreibstil Stuart Turtons ist fesselnd und spannungsgeladen. Die Handlung ist komplex und vielschichtig, mit vielen Wendungen und Enthüllungen. Allerdings wiederholen sich einige dieser Wendungen und manche Aspekte der Geschichte wirken ein wenig gezwungen.

"Der letzte Mord am Ende der Welt" ist ein ungewöhnlicher dystopischer Roman, der viele interessante Fragen aufwirft und vor allem eine düstere Welt erschafft. Obwohl einige Elemente der Geschichte verstörend sind und nicht alle Fragen vollständig geklärt werden, bleibt das Buch spannend und lesenswert. Ich fand es allerdings anstrengend und war froh, als es zu Ende war.
Nina aus Sankt Augustin

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Nina aus Sankt Augustin
am 03.05.2025
Nimms nicht persönlich (eBook, ePUB)
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich (eBook, ePUB)


weniger gut

Skurrile und brutale Satire

Ich mag Bücher, die anders sind. Daher hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Denn der Roman "Nimms nicht persönlich" von Tom Hofland sollte eine faszinierende Mischung aus schwarzem Humor und satirischen Elementen bieten. Die Geschichte dreht sich um den Qualitätsmanager Lute und die düsteren Machenschaften des Headhunters Lombard. Trotz dieser interessanten Prämisse konnte das Buch mich nicht ganz überzeugen.

Die Kombination aus Skurrilität und Brutalität war für meinen Geschmack etwas zu extrem und beeinträchtigte mein Lesevergnügen. Insbesondere der Mangel an auflockerndem Humor hat dazu beigetragen, dass die Geschichte stellenweise schwer verdaulich war. Die Horrorelemente erschienen mir manchmal unpassend und störten meinen erzählerischen Fluss.

Insgesamt konnte "Nimms nicht persönlich" von Tom Hofland meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen. Die übertriebene Skurrilität, die ausgeprägte Brutalität und der fehlende Humor machten das Buch für mich zu einer weniger erfreulichen Lektüre. Dennoch könnte es Leserinnen und Leser ansprechen, die eine Vorliebe für diese Art von ungewöhnlicher Mischung haben. Mein Geschmack war es leider nicht.
Nina aus Sankt Augustin

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 27.04.2025
No-Knead-Brötchen ohne Formen
Schell, Valesa

No-Knead-Brötchen ohne Formen


sehr gut

Valesa Schell verspricht Brötchen ohne Kneten und das Versprechen hält sie, das nur schon mal vorneweg. Ihr Brötchenteig wird lediglich verrührt und den Rest erledigt die lange Gehzeit, die aber ggf. durch längeres Rühren auch etwas reduziert werden kann. Aus der Masse wird der Teig gefaltet und dann portionsweise abgestochen.

Die Einführung z. B. zu Mehlen, den Gehzeiten, Rezeptangaben und Zubereitungsschritten ist knapp gehalten, aber ausreichend, um mit einfachen Rezepten (die nur Hefe als Triebmittel verwenden) direkt zu starten. Das klingt erst einmal sehr unkompliziert, aber zwei spielentscheidende Hürden sind mir beim Lesen direkt aufgefallen:

Erste Hürde: Ohne Dampfen („Schwaden“) gelingen die Brötchen nicht – und das sollte man wissen, bevor man das Buch kauft. Wenn man keinen Backofen mit eingebauter Dampffunktion hat, wird es schwierig. Eine Schüssel Wasser beim Backen in den Ofen zu stellen bringt jedenfalls nichts. Es gibt zwar mittlerweile separate Dampferzeuger, die man im Backofen platziert, aber diese Systeme kosten rd. 150 Euro. Da bekommt man eine Menge Brötchen für. Es gibt auch Selbstbauanleitungen für Bastler, aber das ist auch nicht ganz trivial. Einfach mal bei youtube stöbern, denn die Autorin erwähnt nur, dass beim Backen Schwaden zwingend erforderlich ist, wie man das realisiert, sagt sie nicht. Schade.

Zweite Hürde: Sehr viele Rezepte verwenden als Triebmittel „Lievito Madre“ - einen italienischen Sauerteig, der besonders mild ist. Die Autorin beschreibt zwar, wie man ihn selbst ansetzt, aber das erfordert ständige Wachsamkeit und Pflege. Da kann schon ein egoistischer Kurzurlaub den Sauerteig umkippen lassen. Ob mit oder ohne „Lievito Madre“, der überwiegende Teil der Rezepte braucht letztlich Sauerteig.

Hat man diese beiden Hürden aber gemeistert, wird man sich an den vielen Rezepten (von herzhaft bis süß) erfreuen. Wirklich außergewöhnlich ist das Splitterbrötchen, das in Lagen gebuttert und gefaltet wird – ähnlich wie ein Croissant, aber mit knackiger Kruste. Die süßen Bananen-Schoko-Wölkchen fand ich auch sehr lecker und in ihnen kann man überreife Bananen gut verarbeiten (ich verwende die aber auch als Zutat in meinem normalen selbstgebackenen Brot, damit es länger saftig und frisch bleibt). Es gibt Varianten für wirklich jeden Geschmack. Die Vielfalt hat mich jedenfalls begeistert.

Sieht man vom entscheidenden Faktor „Dampfen/Schwaden“ ab, ist das Buch sehr empfehlenswert, aber man sollte wissen, was für ein Aufwand und nicht unerhebliche Zusatzkosten dahinterstecken.
VolkerM

6 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 09.04.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 1983, Daniel, seine drei Geschwister und die Eltern machen schwere Zeiten durch, denn die Familie Hormanns ist pleite, der Gerichtsvollzieher war da, und ob sie in ihrem Bungalow bleiben können, steht in den Sternen. Der Schein muss dennoch gewahrt werden, nicht nur gegenüber beiden Großmüttern, sondern überhaupt. Eine ganz normale Familie inmitten des ganz normalen Wahnsinns.

»Vieles von dem, was meine Mutter schrieb, war mir neu, manches bekannt, und andere Dinge hatte ich ganz anders in Erinnerung. Manchmal musste ich lachen, manchmal wunderte ich mich, manchmal wurde ich traurig und wehmütig, und einmal brach ich die Lektüre ab.« (Nachwort, Seite 251)

Die großartigen 1980er Jahre, eine modische Revolution oder Entgleisung, je nach Laune und Sichtweise. Eine Zeit mit der besten Musik, wenn man wehmütig zurückblickt, aber auch da darf man geteilter Meinung sein, das ist völlig normal. Der Spruch »früher war alles besser« wird von Generation zu Generation weitergegeben, dies ändert sich nicht und wird immer so sein. Wer zu diesem Zeitpunkt aufgewachsen ist, weiß, was ich meine und wird dieses Buch genießen, aber auch ohne dieses Jahrzehnt zu kennen, ist es wirklich wunderbar.

Mit diesem Buch hat Christian Schünemann genau meinen Geschmack getroffen, die damalige Zeit perfekt wiedergegeben und das Ganze unterhaltsam verpackt. Die Geschichte der Eltern und Großeltern rundete die Erzählung ab, mir hat diese zeitweise sogar besser gefallen als der Hauptteil, wie ich zugeben muss. Danke an den Autor, dass er seine Familiengeschichte mit uns geteilt hat. Großartig und mehr als lesenswert!
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 03.04.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


ausgezeichnet

Vor fünf Jahren verschwand Maria während eines Festivals spurlos, nun kommt die restliche Clique das erste Mal seit damals zusammen und trifft sich zu einem Krimi-Dinner. Während des Spiels fallen den früheren Freunden frappierende Parallelen zum Verschwinden von Maria auf, dann eskaliert die Situation und verschiedene Geheimnisse kommen ans Licht. Bald wachsen die Zweifel daran, dass die junge Frau freiwillig verschwand und es stellt sich die Frage, ob sie noch am Leben ist oder ein Mörder mit an der gedeckten Tafel sitzt.

»Schien so, als würde ich das Problem noch heute angehen müssen. Na gut. Ich würde dafür sorgen, dass Maria den Mund hielt. Koste es, was es wolle.« (Seite 125)

Der Prolog verriet alles und nichts, stimmte mich aber gut auf die folgende Geschichte ein. Die fünf Freunde schilderten mir die gegenwärtige Situation, schwelgten in Erinnerungen und ließen die Vergangenheit herein. Dabei durfte ich mich genauso wenig auf ihre Ehrlichkeit verlassen, wie sie es untereinander tun konnten; jede Person behielt wesentliche Informationen für sich, fügte Unwahrheiten hinzu oder stellte einzelne Ereignisse ein bisschen anders dar. Erst die einzelnen Puzzleteile, die sich daraus ergaben, formten für mich ein Gesamtbild, und dennoch war ich lange Zeit nicht in der Lage, der Täterperson näher zu kommen. Die Spannung blieb dadurch kontinuierlich hoch, lediglich in der Mitte gab es so viele Überschneidungen und Wiederholungen, dass es mir fast zu viel war. Dies ist aber meckern auf hohem Niveau, denn die Lösung war genial und was folgte einfach wunderbar. Insgesamt ein ausgezeichneter Thriller, der mit vielen Überraschungen verbunden war und mich großartig unterhalten hat.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Sachbuch Entdecker aus Nürnberg
am 24.03.2025
ICONS Glaubensheld*innen aus der Bibel und heute

ICONS Glaubensheld*innen aus der Bibel und heute


schlecht

Ehrlich gesagt habe ich mich mit diesem Titel ziemlich schwer getan. Das Design und Konzept haben mich nämlich sehr angesprochen und es wäre eigentlich ein cooles Coffee-Table Book mit frischem, lässigem Look.
Leider fand ich einige Aussagen der sogenannten Helden und Heldinnen sehr fragwürdig. Zum Beispiel wenn Barbara betont, dass sie die Enttaubisierung außerehelich gelebte Sexaualität "außerordentlich wichtig findet" oder Veronika im nächsten Abschnitt ihren polygamen Lebensstil preist. Was ist denn an diesen Aussagen heldenhaft und warum wird Ihnen in einem Glaubensbuch für junge Erwachsene so viel Raum geboten? Da das Buch auch als Konfirmationsgeschenk empfohlen wird, habe ich hier große Bedenken. Die Jugendlichen sind da voll auf der Suche nach Vorbildern und was bringt es Ihnen, wenn hier zum Beispiel mit der Polygamie Beziehungsmodelle vertreten werden, die wir als Christen sehr kritisch sehen und die Gottes Prinzipien für eine Ehe mit Zwei Personen total widdersprechen. Was bringt es den Jugendlichen von "außerehelich gelebter Sexualität zu lesen"? Sollten wir sie nicht eher mit unseren christlichen Werten stärken als diese zu entkräfitgen?


Für mich sind Helden und Heldinnen Vorbilder, und von christlichen Heldinnen und Helden wünsche ich mir eigentlich, dass Sie meinen Glauben stärken oder mit Impulsen gute Gedanken weitergeben. Hier hätte ich mir Vorbilder gewünscht und keine provokanten Thesen, die Gottes Ordnung anzweifeln und für einen queeren Lifestyle werben.
Sachbuch Entdecker aus Nürnberg

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.