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Autor im Porträt
Thomas Raab
zur AutorenweltToptitel von Thomas Raab
Peter kommt später / Frau Huber ermittelt Bd.3
Broschiertes Buch
Wenn es Frühling wird in Glaubenthal, kommt der schöne Peter ins Dorf: zweimal die Woche mit seinem VW-Bus und der ausklappbaren Theke, um frische Semmeln und Kipferl zu verkaufen. Peter, der Bäcker - von allen geliebt in der Region, zumindest von den Frauen, denn er ist ein Bild von einem Mann. Aber eines dienstags kommt nicht nur der Peter ins Dorf, sondern auch der Tod.
Im idyllischen Dörfchen Glaubenthal ist die Hölle los. Die demente Brucknerwirtin erstickt an ihrem Kaiserschmarren, ihr trauernder Sohn, der Brucknerwirt (Position rechts außen) wird neuer Bürgermeister. Und kurz darauf liegt auch noch die Tante Herta in der Stube. Ermordet. An ihrem 99. Geburtstag. Höchste Zeit für Hannelore Huber, endlich die Ärmel hochzukrempeln und ordentlich umzurühren, in diesem braunen Dreck, der hier in ihrer Gegend so gewaltig zum Himmel zu stinkt. Glücklicherweise ist die Huberin dabei nicht allein. Sich mit den Dorfältesten, der letzten Generation hiesiger Zeitzeugen anzulegen, kann nämlich gewaltig nach hinten losgehen ...
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Im idyllischen Dörfchen Glaubenthal ist die Hölle los. Die demente Brucknerwirtin erstickt an ihrem Kaiserschmarren, ihr trauernder Sohn, der Brucknerwirt (Position rechts außen) wird neuer Bürgermeister. Und kurz darauf liegt auch noch die Tante Herta in der Stube. Ermordet. An ihrem 99. Geburtstag. Höchste Zeit für Hannelore Huber, endlich die Ärmel hochzukrempeln und ordentlich umzurühren, in diesem braunen Dreck, der hier in ihrer Gegend so gewaltig zum Himmel zu stinkt. Glücklicherweise ist die Huberin dabei nicht allein. Sich mit den Dorfältesten, der letzten Generation hiesiger Zeitzeugen anzulegen, kann nämlich gewaltig nach hinten losgehen ...
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13,00 €
Peter kommt später / Frau Huber ermittelt Bd.3 (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Frühling in Glaubenthal – Da wird nicht nur der Spargel gestochen ... Der April neigt sich dem Ende, und der Frühling beginnt gleich mit mehreren bösen Überraschungen: Erst verschandeln die hässlichen Bürgermeisterwahlplakate das ganze Dorf, dann liegt auch noch die alte Brucknerwirtin leblos mit dem Gesicht im Kaiserschmarren. Das geht noch als Unfall durch, auch wenn es einen verdächtigen Einfluss auf den Wahlausgang hat, denn die Tote ist justament die Mutter des Gewinners. Als kurz darauf aber die zweite Glaubenthalerin – Tante Herta, die Dorfälteste – aus dem Leben befördert wird, muss Hannelore Huber wieder einmal die Ärmel hochkrempeln. Denn hier besteht kein Zweifel: Es war Mord. Das Messer steckt noch in der Leiche. Während die örtliche Polizei wieder einmal mit großem Engagement in die falsche Richtung ermittelt, bekommt die alte Huber Hilfe von unerwarteter Seite: Keinem scheint Tante Hertas Tod so nahezugehen wie Peter Pointner, dem schönsten Bäcker weit und breit. Rührend einerseits. Doch ganz geheuer ist Hannelore Huber die Sache nicht. Denn ein so freundlich-charmanter Schwiegermuttertraum wie heute war der »hübsche Pezi« nämlich nicht immer ……mehr
16,99 €
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? Simone Heher-Raab
Thomas Raab
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien. Zahlreiche literarische und musikalische Nominierungen und Preise, zuletzt den Leo-Perutz-Preis 2013. Die Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger zahlen zu den erfolgreichsten in Osterreich.Interview mit Thomas Raab
1. Wer oder was hat Sie zu der Figur der alten "Huberin" inspiriert?
Ganz sicher eine der Damen, die mir auf meinen vielen Lesereisen durch wirklich abgelegene landliche Gegenden schon begegnet sind. In Kittelkleid und mit Kopftuch sitzen sie schweigsam auf den Hausbanken oder zupfen zufrieden auf den Friedhofen Unkraut. Beeindruckende Menschen. Manche heben die Hand zum Gru?, manche schauen nur. Verschmitzt oder todernst. Da will man naturlich verdammt gern wissen: Was hat die Gute schon alles erlebt? Schatztruhen sind das. Diese Siebzigjahrigen ohne getonte Haare und perfekte Zahnprothesen, dafur mit rundem Rucken und kraftigen, faltigen Handen. Finger, die naturlich noch ordentlich zupacken konnen, wenn es sein muss. So wie eben die der alte Huber.
2. Glaubenthal - real oder fiktiv? Was zeichnet diesen Ort als Krimischauplatz aus?
Alles erlaubt, alles moglich: also fiktiv. Aber wer will, kann gern ins Waldviertel fahren, das nordliche Nieder-, Oberosterreich erkunden oder gleich ruber nach Bayern naturlich. Weite, dichte Walder gibt es da, schon um sich ordentlich zu verirren, eine ausgedehnte Moorlandschaft, alles sehr saftig und gesund. Also:…mehr
Ganz sicher eine der Damen, die mir auf meinen vielen Lesereisen durch wirklich abgelegene landliche Gegenden schon begegnet sind. In Kittelkleid und mit Kopftuch sitzen sie schweigsam auf den Hausbanken oder zupfen zufrieden auf den Friedhofen Unkraut. Beeindruckende Menschen. Manche heben die Hand zum Gru?, manche schauen nur. Verschmitzt oder todernst. Da will man naturlich verdammt gern wissen: Was hat die Gute schon alles erlebt? Schatztruhen sind das. Diese Siebzigjahrigen ohne getonte Haare und perfekte Zahnprothesen, dafur mit rundem Rucken und kraftigen, faltigen Handen. Finger, die naturlich noch ordentlich zupacken konnen, wenn es sein muss. So wie eben die der alte Huber.
2. Glaubenthal - real oder fiktiv? Was zeichnet diesen Ort als Krimischauplatz aus?
Alles erlaubt, alles moglich: also fiktiv. Aber wer will, kann gern ins Waldviertel fahren, das nordliche Nieder-, Oberosterreich erkunden oder gleich ruber nach Bayern naturlich. Weite, dichte Walder gibt es da, schon um sich ordentlich zu verirren, eine ausgedehnte Moorlandschaft, alles sehr saftig und gesund. Also:…mehr
1. Wer oder was hat Sie zu der Figur der alten "Huberin" inspiriert?
Ganz sicher eine der Damen, die mir auf meinen vielen Lesereisen durch wirklich abgelegene landliche Gegenden schon begegnet sind. In Kittelkleid und mit Kopftuch sitzen sie schweigsam auf den Hausbanken oder zupfen zufrieden auf den Friedhofen Unkraut. Beeindruckende Menschen. Manche heben die Hand zum Gru?, manche schauen nur. Verschmitzt oder todernst. Da will man naturlich verdammt gern wissen: Was hat die Gute schon alles erlebt? Schatztruhen sind das. Diese Siebzigjahrigen ohne getonte Haare und perfekte Zahnprothesen, dafur mit rundem Rucken und kraftigen, faltigen Handen. Finger, die naturlich noch ordentlich zupacken konnen, wenn es sein muss. So wie eben die der alte Huber.
2. Glaubenthal - real oder fiktiv? Was zeichnet diesen Ort als Krimischauplatz aus?
Alles erlaubt, alles moglich: also fiktiv. Aber wer will, kann gern ins Waldviertel fahren, das nordliche Nieder-, Oberosterreich erkunden oder gleich ruber nach Bayern naturlich. Weite, dichte Walder gibt es da, schon um sich ordentlich zu verirren, eine ausgedehnte Moorlandschaft, alles sehr saftig und gesund. Also: kein Wald- aber dafur Dorfsterben - auch ohne Krimifall. Wobei, wer wei? schon, bei welchem naturlichen Tod nicht ein wenig nachgeholfen wurde! Jedenfalls handelt es sich um eine abgelegene Streusiedlung. Das war mir wichtig: Es kennt zwar jeder jeden, aber durch die fehlende unmittelbare raumliche Nahe der Hauser herrscht dann doch eine feine Distanz. Da muss man schon seinen Allerwertesten in Bewegung setzen und in Nachbars Garten spazieren, um beim Fenster reinsehen zu konnen, oder eben, wie die alte Huber: den Feldstecher benutzen.
3. Welche Rolle spielt die kleine Amelie Gluck?
Im Grunde eine extrem egoistische. Meine Gute, wie oft meine Frau und ich uns schon geschworen haben, wenn uns unsere Tochter zum Lachen und Staunen bringen: "Das mussen wir uns unbedingt aufschreiben!" Aber alles nur Neujahrsvorsatze, leeres Gerede. Keine Notizen. Dabei geben Kinder im Alter von vier bis zwolf oft unglaubliche Klugheiten von sich. Und einige davon habe ich jetzt verarbeitet und der alten Huber (die keine Kinder mag) um die Ohren geworfen. Vielleicht bricht ihr ja doch noch das Herz auf. Abgesehen davon: Ohne Amelie konnte Hannelore den Fall gar nicht losen. Unmoglich. Das kann sich also schon auszahlen, den Kindern und den Alten viel mehr Gehor zu schenken. Die einen sind unbekummert und wissen es noch nicht, die anderen kummert es nicht mehr, aber sie wissen Bescheid. Ziemlich vertrottelt eigentlich, auf diese Ressourcen nicht standig zuruckzugreifen.
4. Wie geht es mit der alten Huber weiter?
Ich fand ja die Frage so spannend: Was macht Ehen aus, die 53 Jahre halten, im Fall der alten Huber sogar mehr oder weniger unfreiwillig geschlossen wurden. Und unglucklich waren hier ja beide Ehepartner. Darf man sich da freuen, wenn dieser Zwang dann endlich sein Ende nimmt? Welche Exit-Strategien hat man uberhaupt in einer landlichen Gemeinde, diesem Bund auf Lebenszeit zu entkommen, weil Scheidung keine Option ist? Warten, bis einer endlich stirbt? Oder doch Mord? Nur wie? Es geht also auch sehr um das Leben der alten Huber in diesem ersten Fall, um ihre Herkunft, ihre Geschichte. Und dabei ist mir die grantige Hanni derma?en ans Herz gewachsen, da will ich mit ihr naturlich gern noch ein wenig Zeit verbringen, schauen, wie sie nun alleine zurechtkommt. Zum Gluck ist sie erst Siebzig, ha! Und es macht naturlich riesigen Spa?, eine Welt zu erschaffen und dann dort ein wenig bleiben, sich umsehen und im Dreck suhlen zu durfen.
? alle Rechte Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ganz sicher eine der Damen, die mir auf meinen vielen Lesereisen durch wirklich abgelegene landliche Gegenden schon begegnet sind. In Kittelkleid und mit Kopftuch sitzen sie schweigsam auf den Hausbanken oder zupfen zufrieden auf den Friedhofen Unkraut. Beeindruckende Menschen. Manche heben die Hand zum Gru?, manche schauen nur. Verschmitzt oder todernst. Da will man naturlich verdammt gern wissen: Was hat die Gute schon alles erlebt? Schatztruhen sind das. Diese Siebzigjahrigen ohne getonte Haare und perfekte Zahnprothesen, dafur mit rundem Rucken und kraftigen, faltigen Handen. Finger, die naturlich noch ordentlich zupacken konnen, wenn es sein muss. So wie eben die der alte Huber.
2. Glaubenthal - real oder fiktiv? Was zeichnet diesen Ort als Krimischauplatz aus?
Alles erlaubt, alles moglich: also fiktiv. Aber wer will, kann gern ins Waldviertel fahren, das nordliche Nieder-, Oberosterreich erkunden oder gleich ruber nach Bayern naturlich. Weite, dichte Walder gibt es da, schon um sich ordentlich zu verirren, eine ausgedehnte Moorlandschaft, alles sehr saftig und gesund. Also: kein Wald- aber dafur Dorfsterben - auch ohne Krimifall. Wobei, wer wei? schon, bei welchem naturlichen Tod nicht ein wenig nachgeholfen wurde! Jedenfalls handelt es sich um eine abgelegene Streusiedlung. Das war mir wichtig: Es kennt zwar jeder jeden, aber durch die fehlende unmittelbare raumliche Nahe der Hauser herrscht dann doch eine feine Distanz. Da muss man schon seinen Allerwertesten in Bewegung setzen und in Nachbars Garten spazieren, um beim Fenster reinsehen zu konnen, oder eben, wie die alte Huber: den Feldstecher benutzen.
3. Welche Rolle spielt die kleine Amelie Gluck?
Im Grunde eine extrem egoistische. Meine Gute, wie oft meine Frau und ich uns schon geschworen haben, wenn uns unsere Tochter zum Lachen und Staunen bringen: "Das mussen wir uns unbedingt aufschreiben!" Aber alles nur Neujahrsvorsatze, leeres Gerede. Keine Notizen. Dabei geben Kinder im Alter von vier bis zwolf oft unglaubliche Klugheiten von sich. Und einige davon habe ich jetzt verarbeitet und der alten Huber (die keine Kinder mag) um die Ohren geworfen. Vielleicht bricht ihr ja doch noch das Herz auf. Abgesehen davon: Ohne Amelie konnte Hannelore den Fall gar nicht losen. Unmoglich. Das kann sich also schon auszahlen, den Kindern und den Alten viel mehr Gehor zu schenken. Die einen sind unbekummert und wissen es noch nicht, die anderen kummert es nicht mehr, aber sie wissen Bescheid. Ziemlich vertrottelt eigentlich, auf diese Ressourcen nicht standig zuruckzugreifen.
4. Wie geht es mit der alten Huber weiter?
Ich fand ja die Frage so spannend: Was macht Ehen aus, die 53 Jahre halten, im Fall der alten Huber sogar mehr oder weniger unfreiwillig geschlossen wurden. Und unglucklich waren hier ja beide Ehepartner. Darf man sich da freuen, wenn dieser Zwang dann endlich sein Ende nimmt? Welche Exit-Strategien hat man uberhaupt in einer landlichen Gemeinde, diesem Bund auf Lebenszeit zu entkommen, weil Scheidung keine Option ist? Warten, bis einer endlich stirbt? Oder doch Mord? Nur wie? Es geht also auch sehr um das Leben der alten Huber in diesem ersten Fall, um ihre Herkunft, ihre Geschichte. Und dabei ist mir die grantige Hanni derma?en ans Herz gewachsen, da will ich mit ihr naturlich gern noch ein wenig Zeit verbringen, schauen, wie sie nun alleine zurechtkommt. Zum Gluck ist sie erst Siebzig, ha! Und es macht naturlich riesigen Spa?, eine Welt zu erschaffen und dann dort ein wenig bleiben, sich umsehen und im Dreck suhlen zu durfen.
? alle Rechte Verlag Kiepenheuer & Witsch
Kundenbewertungen
Helga räumt auf / Frau Huber ermittelt Bd.2
Einfach nur genießen
Buchmeinung zu Thomas Raab – Helga räumt auf
„Helga räumt auf“ ist ein Kriminalroman von Thomas Raab, der 2022 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Hannelore Huber.
Zum Autor:
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien.
Meine Meinung:
Der Klappentext ist ganz im Stil des Inhalts gehalten und mach unmissverständlich deutlich, was den Leser erwartet. Bissiger Humor, Spannung und überdrehte Figuren prägen diesen Roman. Der Gegensatz zwischen Dorfidyll und seinen Bewohnern steckt den Rahmen ab für diese überaus unterhaltsame Geschichte. Einzig die alte Frau Hannelore Huber wirkt fast normal und versucht, die verwirrenden Ereignisse mit einigen Toten zu entschlüsseln.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und bald merkt man den Mangel an glücklichen Menschen in Glaubensthal. Geheimnisse und Verfehlungen werden offenbart und doch bleibt unklar, wer hier wen zu Tode gebracht hat. Es bleibt bis zum finalen Showdown spannend.
Herausragend ist aber vor allem der Schreibstil des Autors, der verschiedene Humorarten auf einzigartige Weise zu einer selten gefundenen Sprachgewalt verbindet. Manche Passagen habe ich mehrfach gelesen und dabei immer wieder neue Nuancen entdeckt. Mein Lesevergnügen wurde zu keiner Zeit getrübt und erreichte unerwartete Höhen.
Fazit:
Bei diesem Titel gehen Spannung und wortgewaltiger Erzählstil eine innige Verbindung ein, die mich restlos begeisterte. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Es lohnt sich.
Helga räumt auf / Frau Huber ermittelt Bd.2
n dem schönen österreichischen Örtchen Glaubenthal in Österreich, scheint alles in Ordung zu sein.Doch zwischen 2 Familien herrscht eine immerwährende Fehde.Die alte verwitwete Huber freut sich schon auf die ruhigen Sommerferien.Doch so ruhig, wie erwartet, wird es nicht!Auf einmal liegt die erste Leiche da und danach gleich die Nächste!Nicht nur die Polizei ermittelt, sondern auch Frau Huber möchte wissen, wer hinter den Morden steckt!Und was ist mit der jungen Helga?Ist sie so unschuldig, wie es scheint?
Alles in allem ein sehr schöner spannender und witziger Krimi mit viel trockenem Humor, auch über die heile Welt in kleinen österreichischen Örtchen!Viele unvorhergesehene Wendungen und dadurch sehr interessant und kein bisschen alltäglich!Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Fans von Thomas Raab!
Still Chronik eines Mörders
"Still - Chronik eines Mörders" ist der Titel des Buches von Autor Thomas Raab, erschienen im Droemer Knaur Verlag.
Dieses Buch ist wie der Titel, leise, zart und bedächtig. Doch gleichermaßen hat es mich von den ersten Zeilen an angeschrien - lesen, lesen, lesen und ich konnte nicht mehr aufhören ihr zu lauschen, dieser mich so beeindruckenden Geschichte.
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Zur Story:
1982, der kleine Ort Jettenbrunn ist ein friedlicher Ort, es wird gelebt. Bis Nikolaustag, der Tag an dem Karl das Licht der Welt erblickte und schrie und schrie und schrie.
Die anfänglich stolzen Eltern Charlotte und Johann Heidemann, erfahren Ratschläge und irgendwann Abneigung aus dem Dorf. Bis ein Zufall Vater Johann erkennen läßt was seinem Sohn fehlt, oder besser gesagt was er zuviel hat. Nämlich ein Gehör, so ausgeprägt, dass selbst der Herzschlag der Mutter ihm schier unglaubliche Schmerzen bereitet.
Um Karl das Leben lebenswerter zu gestalten, bekommt er im Keller eine Zuflucht, ruhig und still. Von da an schreit Karl nicht mehr. Diese Abgeschiedenheit führt dazu das er lernt alleine für sich zurecht zukommen. Er lernt, er lernt enorm, doch weiß er nichts von der Welt oben. Gefühle, Empfindungen sind ihm fremd. Bis zu dem Tag als er seine Mutter zum Weiher begleiten muss, eine Wende in seinem Leben, eine Wendung in dem was er lernt und ganz bestimmt eine Katastrophe für den Ort.
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Hin und hergerissen waren meine Gefühle für Karl, den armen kleinen Buben. Überfüttert und bemitleidet, ausgegrenzt und in den Köpfen der Menschen ausgelöscht.
Seine Entwicklung, fantastisch erzählt, mitreißend und erschreckend gleichermaßen.
Immer auf der Suche nach Antworten, was ist Liebe, was ist der Tod, wo kommt er her, wo geht er hin, wer schenkt ihn?
Und Karl findet sie, die Antworten, auf seine Weise - über das Hören.
Es wird so wunderbar leicht erzählt, obwohl es schon eine furchtbare Geschichte ist.
Stimmungen und Gedanken fließen durch die Seiten, es bedarf keinen Lärm dazu.
Man liest die Zeilen und was dazwischen steht und so folgt man Karl und dem gesamten Dorf, es lohnt sich -absolut!
Ein Buch für das 5 Sterne bei weitem nicht ausreichen.
c)K.B.
Der Metzger kommt ins Paradies / Willibald Adrian Metzger Bd.6
Bewertung von Winfried Stanzick am 04.11.2014
Thomas Raab, Der Metzger kommt ins Paradies, Droemer 2014, ISBN 978-3-426-30414-3
Der Wiener Sänger, Komponist und Autor Thomas Raab hat mit seinem Restaurator Willibald Adrian Metzger und dessen Lebenspartnerin Danjela Djurkovic aus Kroatien literarische Figuren erschaffen, die nach schon vier Bänden nicht nur zu den originellsten der deutschsprachigen Krimiszene gezählt werden müssen, sondern auch zu den erfolgreichsten. Mit seinem speziellen Spürsinn und in einer wie selbstverständlichen, oft völlig sprachlosen Kooperation mit seiner Herzensdame Danjela nimmt Willibald Adrian Metzger, auch kurz nur "der Metzger" genannt, randständige Phänomene seines Alltags wahr und spürt sensibel ihre Unstimmigkeit.
Dann verfolgt er zielstrebig die zunächst noch lockeren und unzusammenhängenden Fäden und stößt mit großer Regelmäßigkeit ziemlich bald in die Mitte eines kriminellen Geschehens vor, das für Thomas Raab immer auch ein Stück seiner österreichischen Heimat und Kultur ist, die er dann mit scharfem und bissigem Humor beschreibt.
Thomas Raab hat einen Stil, in den man sich verliebt, er spielt mit den Worten, hat einfach Freude an ungewöhnlichen Formulierungen und Sprachspielen, mit denen er nicht selten seine Kritik ummantelt.
Auch in dem neuen Buch "Der Metzger kommt ins Paradies“ gerät der Metzger mitten in seinem Alltag in einen Kriminalfall hinein, der ihn zum Hinschauen, Nachdenken und schließlich zum Eingreifen bringt. Das Ganze spielt an einem Strand in Italien, wo ihn Danjela gegen heftigen, letztlich aber vergeblichen Widerstand hingeschleppt hat, damit er sich dort erhole.
Doch kaum am Strand angekommen, sieht er, wie Kinder einen toten, wohl nicht unter natürlichen Umständen ums Leben gekommenen Hund ausbuddeln. Der Metzger kann nicht anders, muss genauer hinschauen und es folgen weitere Leichen, diesmal von Menschen.
Die Handlung treibt, auch durch die sprachliche Akrobatik von Thomas Raab von einem grausamen Höhepunkt zum anderen, und wieder ist seine Danjela dem Metzger eine wichtige Hilfe bei der Lösung eines Falles mitten im Paradies.
Das Buch ist spannend bis zum Ende und seine Lektüre ist sprachlicher Hochgenuss. Auf den nächsten Band dieser Reihe warte ich mit freudiger Spannung.
Still Chronik eines Mörders
Ungewöhnlich ist es, wenn ein Autor diesen Satz über seinen Protagonisten verfasst. Aber ungewöhnlich ist auch dieses Buch, welches sich für mich als ein poetischer Schatz der Literatur herausgestellt hat. Doch zunächst stellt sich die Frage, für wen ist dieser Tag ein guter Tag? Für die Mitmenschen von Karl? Für Karl selbst? Oder sogar für die Leser, die Karl fast drei Jahrzehnte seines Lebens begleiten? Aber wer genau ist denn eigentlich Karl?
„Still“ ist kein reißerischer Thriller, wie man ihn vielleicht bei einer solchen Inhaltsangabe erwarten würde. Was Thomas Raabs Roman ausmacht, ist weniger der Inhalt als die Art, wie der Autor den Weg des Mörders beschreibt, nämlich in ganz leisen Tönen – eben STILL. Hier ist der Name Programm. Und wer nun glaubt, bei einer Schneise des Todes kann es keineswegs still zugehen, der irrt gewaltig. Karl ist beileibe kein Sympathieträger, aber ich konnte gut nachvollziehen, was ihn zu diesen Taten trieb und mich nicht ganz davon freisprechen, so etwas wie Mitleid mit ihm zu haben.
Der Leser muss sich automatisch mit dem „Kind“ Karl auseinandersetzen, das auf so tragische Art und Weise zum „Mörder“ Karl wird. Es führt kein Weg vorbei am Begreifen dieser Taten. Diesen Roman mit „Das Parfum“ von Patrick Süskind zu vergleichen ist legitim. Aber „Still“ ist durch Raabs Schreibstil so viel mehr. Die Figuren, die er geschaffen hat, sind so gut beschrieben und in Szene gesetzt, dass ich einfach nur fasziniert bin. Die große Wendung dieses Romans wird allerdings von zwei Charakteren verursacht, die ich in meiner Rezension noch gar nicht erwähnt habe. Man darf „Still“ also noch immer mit großer, erwartungsvoller Spannung lesen, ohne dass ich zu viel verraten habe. Ein großartiges Werk und mehr als fünf Sterne wert.
Der Metzger kommt ins Paradies / Willibald Adrian Metzger Bd.6
Wer die Verfilmungen der „Metzger“-Reihe kennt, ohne vorher die Bücher gelesen zu haben, wird sich mit dem hinterfotzigen, literarischen Humor des Autors möglicherweise schwer tun.
Auch in diesem, nunmehr 6. Band ist William Adrian Metzger in seiner eigenbrötlerischen, beinahe depressiven Grundstimmung gefangen. Seine Herzensdame Danjela Djurkovic hat ihn gegen seinen Willen an die Obere Adria verfrachtet.
Und was erwartet ihn dort? Lärmende Kinder, Sonne, Strand, Sonnenöl und vorerst einmal die Leiche eines Hundes. Doch die wird nicht die einzige bleiben. Unversehens stolpert „der Metzger“, wie von allen genannt wird in einen Kriminalfall, der in wieder einmal zum Eingreifen nötigt. Wie immer befindet sich Danjela ermittlungstechnisch an seiner Seite.
Köstlich wieder Raabs Spielereien mit der Sprache. Er erzählt von Zeitschriften, die nur im „geistigen Stromsparmodus“ zu ertragen sind und hält „Pizza belegt mit Würstel und Pommes“ für ein kulinarisches Schwerverbrechen.
Fazit:
Thomas Raab erfreut uns wie immer mit zynischer Gesellschaftskritik, die einem manchmal auch das Lachen im Hals stecken lassen lässt.
Still Chronik eines Mörders
Poetisch, dramatisch und mörderisch
Schon als Kind ist Karl anders. Er erträgt keinen Lärm um sich herum. Als sein Vater dies bemerkt, ist er sehr bemüht, seinem Sohn zu helfen. In dem kleinen Dorf wird das sehr argwöhnisch beobachtet. Als Karl älter wird, spitzt ich die Lage immer mehr zu. Auf der Suche nach Stille und Liebe hinterlässt er Angst und Tod im Dorf. Eines Tages verschwindet er einfach.
Ehrlich gesagt wollte ich dieses Buch gar nicht zu Ende lesen. Der Schreibstil des Autors lag mir zuerst gar nicht. Doch ich blieb dran und wurde mit einer aussergewöhnlichen Geschichte belohnt.
Karl's Suche wird sehr anschaulich beschrieben. Seine Sichtweise ist sehr ungewöhnlich und doch irgendwie zu verstehen. Im Verlaufe der Jahre findet er einen Ort, der ihm auch eine innere Ruhe bringt. Diese währt jedoch nicht ewig und seine Suche beginnt wieder. Wird er sie finden? Diese eine Liebe, die er einmal durch einen einzigartigen Menschen geglaubt hat, gefunden zu haben?
Im Verlauf der Geschichte habe ich oft Mitleid mit Karl gehabt; wenn er auch grausame Dinge tat. Aber kann man wirklich Mitleid mit einem Mörder haben? In diesem Buch hatte ich es auf jeden Fall.
Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1
Bewertung von sleepwalker am 03.03.2022
Zu Thomas Raabs „Walter muss weg“ bin ich eher zufällig gekommen. Eigentlich habe ich es mir nur deshalb ausgesucht, weil mein Mann Walter heißt. Nicht, dass dieser wegmüsste, aber, naja. Bei dem Buch war ich mir auf jeden Fall lange nicht sicher, ob es nicht auch wegmuss. Selten bin ich so schlecht in ein Buch hineingekommen, wie in dieses. Dabei fand ich die Idee hinter der Geschichte wirklich gut.
Aber von vorn.
Die 70jährige Hannelore Huber wohnt im (fiktiven) Ort Glaubenthal und hat nach 53 Ehejahren ihren Mann Walter verloren. Jetzt möchte sie ihn beerdigen, so wirklich traurig ist sie nicht über sein Dahinscheiden. Und dann die Überraschung: im Sarg liegt bei der Beisetzung nicht ihr Mann, sondern der Bestatter selbst. Und der Rest des Buchs handelt von der Suche nach der „richtigen“ Leiche und den Hintergründen.
Es war mein erstes Buch von Thomas Raab, vermutlich aber auch mein letztes. Ich konnte mich weder mit seiner Sprache noch mit dem Aufbau des Textes so wirklich anfreunden. So tat ich mich mit Aufzählungen (durchnummeriert oder mit „Bullet-Points“) oder gar einer Tabelle zur Bildung des grammatikalischen Passivs in einem Roman/Krimi wirklich schwer. Und sowohl sein Satzbau als auch die Länge seiner Sätze machten mir die Lektüre nicht einfacher. Es gibt hauptsächlich entweder sehr lange verschachtelte Sätze oder hingeworfene Fragmente. Dieses Buch erfordert sehr viel Konzentration beim Lesen und ich war ein paar Mal kurz davor, die Lektüre abzubrechen.
Die Charaktere waren zahlreich und schrullig, mir aber alles in allem zu blass und eindimensional. Einige der beschriebenen Charaktere sind sehr gut gelungen, vor allem natürlich die Hauptfigur, aber auch der zehnjährige Kurti und die fünfjährige Amelie, letztere war mit ihrer altklugen Art ein Lichtblick für mich. Andere Figuren bleiben aber leider recht blass, da legt der Autor sehr viel Augenmerk auf Schrullen und insgesamt fiel es mir schwer, die vielen Personen auseinander zu halten. Vor allem der Dorfpolizist und der Bürgerdoktor waren für mich einfach nur nervig. Und wo Frau Huber wirklich „ermittelt“ kann ich auch nicht sagen, hauptsächlich unterhält sie sich mit unzähligen Leuten.
Für einen Krimi fand ich das Buch auch sehr schwach auf der Brust. Wirkliche Spannung kam für mich nicht auf, eher Langeweile und Verwirrung, oft verlor ich den Faden, musste zurückblättern und nachlesen. Als Persiflage auf einen Krimi taugt das Buch für mich allerdings auch nicht, dafür ist es zu durcheinander, die Personen zu blass und die Handlung zu träge. Ich bin ein großer Freund schwarzen Humors, manchmal brachte mich das Buch auch zum Lachen, aber eher selten. Denn der Grat zwischen schwarzem Humor und Verbitterung ist sehr schmal und für mich hat der Autor den Ton allzu oft nicht getroffen und rutscht in einen eher schalen Witz ab.
Alles in allem habe ich das Gefühl, der Autor hat einfach zu viel gewollt und das Buch hoffnungslos überladen. Schade. Denn die Idee ist wirklich toll und das Buch hätte das Potential zum echten Highlight gehabt. Einzig der Schluss konnte mich wirklich begeistern, was aber nach 58 Kapiteln meine Laune auch nicht mehr heben konnte. Von mir daher zwei Sterne und für den Rest der Serie kann die Huberin gerne ohne mich ermitteln.
Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1
Ich empfinde dieses Buch als regelrecht anstrengend zu lesen, und das weniger wegen seines inhaltlichen Anspruchs, sondern vielmehr wegen des unentwegt versuchten, aber für meinen Geschmack nicht gelungenen Wortwitzes. Dieser wird noch durch bayrisch anmutende Dialekte ergänzt, die allein vom Wortbild her schon abschrecken ("Ja Himmisakra", "... derfüruns s'schwere Kreuz getragen hat. Heiie Mahia Muttahottes bitt für nsünder jetznd inda...!"). Oft fehlen nur noch die Cartoons und ein in Sprechblasen verpackter Text.
Ich habe zuvor noch keine Rezension geschrieben, aber bei diesem Buch platzt mir bei jedem Kapitel aufs neue der Kragen (deshalb nur ein Stern): Ein inhaltlicher Kaugummi, gespickt mit zu vielen Hubba Bubba Blasen, die zugleich ein Sinnbild für die durch fragwüdige Witzigkeiten kaschierte Langatmigkeit sind.
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