
© Annette Pohnert
T. C. Boyle
T.C. Boyle wurde 1948 in Peekskill, New York als Sohn eines Busfahrers und einer Sekretärin geboren. Er studierte Englisch und Geschichte und arbeitete zunächst als Lehrer an einer High School, bevor er nach seiner Promotion nach Los Angeles wechselte, wo er bis heute Kreatives Schreiben unterrichtet. Boyle hat seit den 1980er Jahren über 20 Bücher veröffentlicht, viele von ihnen wurden Bestseller und wahre Kultbücher. Boyle machte sich sowohl als Autor mit einem Faible für exzentrische Figuren und schräge Geschichten einen Namen, als auch durch seine Persönlichkeit. Der Expunker mit dem Frank-Zappa-Bärtchen, den Ohrringen und dem wilden Haar, der mit Drogen experimentierte und gegen den Vietnamkrieg demonstrierte, fiel stets auch wegen seiner bissigen politischen Kommentare auf. Boyle lebt mit Frau und drei Kindern bei Santa Barbara.
Das meint die buecher.de-Redaktion:T.C. Boyle gilt zu Recht als Kultautor. Der Meister des absurden Humors erzählt seine aberwitzigen Geschichten auf höchstem Niveau.
Das meint die buecher.de-Redaktion:T.C. Boyle gilt zu Recht als Kultautor. Der Meister des absurden Humors erzählt seine aberwitzigen Geschichten auf höchstem Niveau.
Kundenbewertungen
Von Schlangen und Schmetterlingen
Am Ende erscheint der Himmel über den Menschen in der Boyle'schen Zukunft weiß und nicht mehr blau. Wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen hat das auf die Erde und seine Bewohner?
T.C. Boyle gibt in seiner brillanten Erzählung Indizien, stellt immer wieder Fragen, die er s...
Von Schlangen und Schmetterlingen
Am Ende erscheint der Himmel über den Menschen in der Boyle'schen Zukunft weiß und nicht mehr blau. Wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen hat das auf die Erde und seine Bewohner?
T.C. Boyle gibt in seiner brillanten Erzählung Indizien, stellt immer wieder Fragen, die er seine Protagonisten stellen lässt, aber nicht beantwortet.
Die Protagonisten sind Cat, Cooper und ihre Eltern Ottilie und Frank. Im Verlauf des Romans finden sie alles normal; alles wird gut. Immerhin vollziehen sich irdische Veränderungen langsam. Doch wenn der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt, kommt die große Katastrophe.
Cat will Influencerin werden. Ihr Freund sorgt als Alkoholika-Botschafter für ein gutes Einkommen; da kann sie auf seltsame Ideen kommen. Insbesondere, sich eine Tigerpython zuzulegen, um bei Social Media aus der Masse herauszustechen. Damit beginnt der Roman; damit nimmt das Unheil seinen Anfang.
Cooper ist das genaue Gegenteil. Er hat sein Leben den Insekten verschrieben, vor allem den Schmetterlingen. Mittlerweile findet er kaum noch welche und sieht die Menschheit bereits verschwinden. Das ist ihm jedoch weniger wichtig als das Verschwinden der Insekten.
Auf diesem Konflikt baut sich das Familienleben auf. Mutter Ottilie versucht, es allen recht zu machen. Sie vermittelt, versucht sich an Ressourcenschonung und neuen Rezepten. Vater Frank ist Arzt, spielt jedoch nur eine Nebenrolle.
Boyle schreibt in bekannter Manier großartig. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch gelesen und wollte doch, dass es niemals endet. Ohne erhobenen Zeigefinger entwirft Boyle eine unmittelbare Zukunft, wie sie durchaus realistisch ist. Sie ist bestimmt von Dürre und Flächenbränden in Kalifornien, wo Cooper, Ottilie und Frank wohnen, und Überschwemmungen in Florida, wo Cat lebt. Kommt die Menschheit noch mal davon? Am Ende liefert Boyle eine Möglichkeit, deutet jedoch gleichzeitig an, dass auch diese vom Menschen erdachte den Zustand der Erde eher noch verschlimmert als verbessert. Die nächste Katastrophe bahnt sich bereits an. Ich hoffe auf mindestens einen zweiten Teil dieser Dystopie.
Ein kleines Manko hat das Buch: Scheinbar hat Übersetzer Dirk von Gunsteren Probleme mit der deutschen Grammatik, insbesondere mit der Unterscheidung von das / dass und dem Dativ. Die vielen entsprechenden Fehler sind dieses Romans unwürdig.
Fazit: Boyle hat mit "Blue Skies" mal wieder einen absoluten Treffer gelandet. Ottilie ist für mich der heimliche / tragische Star. Das Ende des Romans ist offen geschrieben und bietet durch den vorigen Inhalt viel Stoff für Diskussionen. Unbedingt lesen!
2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Brillant erzählt und mitreißend
Im Mittelpunkt von "No Way Home", dem neuen Roman von T.C. Boyle, steht Dr. Terrence Tully, genannt Terry. Der 31-Jährige arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als Assistenzarzt im dritten Jahr, der sich eine Zulassung als Internist wünscht, arbeitet er an 6 Tagen in der Woc...
Brillant erzählt und mitreißend
Im Mittelpunkt von "No Way Home", dem neuen Roman von T.C. Boyle, steht Dr. Terrence Tully, genannt Terry. Der 31-Jährige arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als Assistenzarzt im dritten Jahr, der sich eine Zulassung als Internist wünscht, arbeitet er an 6 Tagen in der Woche, 14 Stunden täglich. Er lebt allein und hat kaum Sozialkontakte. Während einer Visite erreicht ihn die traurige Nachricht, dass seine Mutter Katie ganz plötzlich verstorben ist.
Terry begibt sich auf die lange Reise nach Boulder City in der Wüste Nevadas, wo seine Mutter lebte, um die notwendigen Formalitäten abzuwickeln und sein Erbe, das Haus und den Hund der Mutter, zu übernehmen. Am Abend lernt er in einer Bar die 24-jährige Bethany Begany kennen, die beiden verbringen eine gemeinsame Nacht. Bethany hat sich von ihrem Freund Jesse getrennt und möchte übergangsweise im Haus von Terrys Mutter wohnen. Obwohl Terry ablehnt, zieht sie nach seiner Abreise in das Haus. Terry, der verschuldet ist und das Objekt eigentlich verkaufen möchte, verliebt sich in die junge Frau, doch es gibt da noch ihren Ex-Freund, der alles daran setzt, Bethany zurückzugewinnen ...
Der Roman ist, wie man es von T.C. Boyle kennt, in intelligenter Sprache geschrieben, mitreißend und äußerst unterhaltsam. Seine Protagonisten, die er sehr präzise skizziert, sind keine einfachen, keine liebenswerten Charaktere: auf der einen Seite der eher unauffällige und kontaktarme Terry, der sich in seiner Verliebtheit von Bethany ausnutzen und einwickeln lässt, und auf der anderen Seite die lebenslustige und dreiste Bethany, die sich von ihrem Ex-Freund nicht zu lösen vermag, sich aber gleichzeitig mit Terry einen Mann mit Vermögen und Ansehen angeln möchte, und schließlich der gutaussehende und rücksichtslose Jesse, der auch vor Gewalttaten nicht zurückschreckt. Ich konnte verstehen, dass die attraktive Bethany eine gewisse Faszination auf Terry ausübte, habe aber einige seiner Handlungsweisen überhaupt nicht nachvollziehen können und hätte ihn am liebsten geschüttelt.
Die Geschichte ist aus den Perspektiven der drei Hauptcharaktere erzählt, sie liest sich sehr flüssig und hat mich von Beginn an gefesselt. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, neben der Ménage à trois enthält es, wie so oft in T.C. Boyles Romanen, eine Menge Gesellschaftskritik. Es geht neben Liebe, Leidenschaft und Eifersucht auch um Gewalt, Manipulation, Abhängigkeit und Drogen. Häufiger Alkoholkonsum nimmt im Buch meinem Empfinden nach zu viel Raum ein.
Die Beschreibung von Terrys anstrengendem Klinikalltag fand ich sehr interessant, das Ende der Geschichte lässt mich allerdings etwas unzufrieden zurück.
Absolute Leseempfehlung für diesen brillant erzählten Roman über menschliche Abgründe!
Mit "Blue Skies hat T.C. Boyle eine stimmige Mischung von Gesellschaftssatire und Klima-Dystopie geschrieben.
Eine normale Familie in Amerika, Ottilie die Mutter, Frank der Vater und die beiden erwachsenen Kinder Cooper und Cat. Soeit so gut, wenn da nicht das Klima wäre. Cat, die mit ihrem Verlobten in Florida leb...
Mit "Blue Skies hat T.C. Boyle eine stimmige Mischung von Gesellschaftssatire und Klima-Dystopie geschrieben.
Eine normale Familie in Amerika, Ottilie die Mutter, Frank der Vater und die beiden erwachsenen Kinder Cooper und Cat. Soeit so gut, wenn da nicht das Klima wäre. Cat, die mit ihrem Verlobten in Florida lebt, welches langsam aber sicher untergeht hat sich zum Ziel gesetzt eine berühmte Influencerin zu werden. Der Preis dafür ist allerdings hoch. Beim Rest der Familie weiß man nicht mehr, wie Wolken am Himmel aussehen, Brände und Dürre sind die Konsequenz. Ottilie versucht ihren CO2 Fußabdruck durch die Ernährung mit Insekten zu kompensieren. Die gesamte Familie schlittert von einer Katastrophe in die andere, während sie versucht mit diesen Veränderungen zu leben. Dabei ist es bedrückend ihnen zuzusehen.
T.C.Boyle hat es auch mit diesem Buch wieder eine Story geschaffen, die realistisch in Hinblick auf die Klimakatastrophe und wandelnde Ernährung ist. Die Familiensituation ist herrlich überspitzt und ich für mich eine Satire. Die Protagonisten wie vom Autor gewohnt sehr gut charakterisiert und die gewählten Erzählperspektiven absolut stimmig.
Der Schreibstil ist so gewählt, dass er das Geschehen perfekt unterstützt ohne zu sehr abzuschweifen.
Mich hat das Buch gut unterhalten, daher kann ich es all denen empfehlen, die gerne bissige und realistische Dystopien lesen.
Obsessionen
Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er regelmäßig von Kalifornien in die Wüste, um ...
Obsessionen
Die Mutter des jungen Arztes Terry stirbt, und so fährt er die lange Strecke von Los Angeles nach Boulder City, um sie zu beerdigen. In der trostlosen Wüstenstadt lernt er die attraktive Bethany kennen und verfällt ihr sofort. Ab diesem Zeitpunkt fährt er regelmäßig von Kalifornien in die Wüste, um Zeit mit ihr zu verbringen. Bethany zieht, schneller als er schauen kann, in das Haus seiner Mutter ein und bestimmt von nun an jeden seiner Gedanken. Leider ist noch eine dritte Person im Spiel: Bethanys Ex-Freund Jessie kann nicht von ihr lassen und sie anscheinend auch nicht von ihm. Ein destruktiver Kreislauf aus Lügen, Manipulationen und Gewalt beginnt ...
Der Roman ist aus der Sicht der drei Hauptpersonen Terry, Bethany und Jessie geschrieben, sodass man die Standpunkte jeder Person erfahren, wenn auch nicht immer nachvollziehen kann. Terry ist der einzige, den ich als Leserin sympathisch finde und dessen Handlungen ich begreifen kann. Bethany und Jessie sind Menschen, die sich treiben lassen, wenig Ehrgeiz und kaum Moralvorstellungen haben. Für sie zählt nur der eigene Vorteil, sie scheuen nicht davor zurück, andere zu ihren eigenen Gunsten zu manipulieren und auszunutzen.
Der Autor stellt auch diese Personen so authentisch dar, dass selbst die Kapitel, die aus ihrer Sicht geschrieben sind, fesseln.
Boyle beschreibt sehr schön und anschaulich, wie sich die drei Personen, allen voran Terry, immer weiter in den Strudel dieser Dreiecksbeziehung verstricken und nicht erkennen, dass es gesünder wäre, sich daraus zu befreien. Diese Selbstzerstörung, vor allem Terrys, war für mich als Leserin schwer zu ertragen, was wohl in der Intention des Autors liegt.
Das Ende des Buches ist gelungen und sehr passend.
Das Buch ist in wundervoller Sprache geschrieben – detailreich, fast poetisch, so dass man jeden Satz genießt.
Dieser Roman war mein Erster von T.C. Boyle und er wird mit Sicherheit nicht mein Letzter sein. Es geht in dem Buch um Cat und Cooper und ihre Eltern. Cat lebt mit ihrem Verlobten in Florida, Cooper und die Eltern in Kalifornien. In beiden Staaten lässt sich der Klimawandel nicht mehr leugnen, Kalifornien leidet unt...
Dieser Roman war mein Erster von T.C. Boyle und er wird mit Sicherheit nicht mein Letzter sein. Es geht in dem Buch um Cat und Cooper und ihre Eltern. Cat lebt mit ihrem Verlobten in Florida, Cooper und die Eltern in Kalifornien. In beiden Staaten lässt sich der Klimawandel nicht mehr leugnen, Kalifornien leidet unter der Dürre, in Florida kommt es immer wieder zu Überschwemmungen. Die Mutter der Beiden versucht ihren Beitrag zur Rettung der Welt zu leisten, in dem sie unter anderem Grillen züchten, um daraus leckeres Essen zu machen. Cooper erkrankt aufgrund eines Zeckenbisses schwer und Cat kauft sich eine Tigerpython, um ihren Insta-Auftritt interessanter zu machen. Ein Buch, das die Klimakrise zum Thema hat, könnte leicht deprimierend werden, aber Boyle gelingt die Schilderung der handelnden Personen und der Geschichte so leichtfüßig und unterhaltsam, daß es trotz des ernsten Themas einfach ein großes, packendes Buchvergnügen für mich war. Ein absoluter Page-Turner!
Welt in Veränderung
Cat kauft eine Schlange, weil die cool aussieht. Ottilie züchtet, kocht und brät Insekten, weil ihr Sohn die Welt retten möchte. Der zählt Schmetterlinge. Miri untersucht Zecken. Ob das alles eine gute Idee ist?
Die Welt gerät nämlich aus den Fugen, Zecken werden riesig, aggressiv und gefä...
Welt in Veränderung
Cat kauft eine Schlange, weil die cool aussieht. Ottilie züchtet, kocht und brät Insekten, weil ihr Sohn die Welt retten möchte. Der zählt Schmetterlinge. Miri untersucht Zecken. Ob das alles eine gute Idee ist?
Die Welt gerät nämlich aus den Fugen, Zecken werden riesig, aggressiv und gefährlich, Nutzinsekten verschwinden, Dürre oder Überschwemmungen nehmen überhand, das Wetter wird unvorhersehbar, Fischschwärme treiben auf Straßen, Chaos breitet sich aus. Die Menschen reagieren unterschiedlich, teils ignorant, teils leichtsinnig, verdrängend, überfordert, depressiv. Alle geraten an Grenzen. Sehr gut gezeigt an Cat, die ihr Mittel zur Problemlösung gefunden zu haben scheint. Aber auch Cooper, Ottilie, Todd sind gut gezeichnete Charaktere. Sie alle könnten unsere Nachbarn sein.
Genial geschrieben: ein sich langsam entwickelndes, aber unaufhaltbares Szenario, in unheilvorausahnenden Worten geschildert. Eine Mahnung: geht achtsam mit Natur und Umwelt um!
Am Beispiel einer amerikanischen Familie beschreibt T.C.Boyle den Klimawandel in Amerika auf seine ihm eigene satirische, bitterböse, zynische und zugleich spannende Art und Weise.
Ottilie und ihr Mann Frank leben in Kalifornien, wo es nur noch Dürre, Steppen und Waldbrände gibt und Wasser zum Luxusgut wird. Ihr S...
Am Beispiel einer amerikanischen Familie beschreibt T.C.Boyle den Klimawandel in Amerika auf seine ihm eigene satirische, bitterböse, zynische und zugleich spannende Art und Weise.
Ottilie und ihr Mann Frank leben in Kalifornien, wo es nur noch Dürre, Steppen und Waldbrände gibt und Wasser zum Luxusgut wird. Ihr Sohn Cooper forscht mit Insekten, sieht für die Menschen eine düstere Zukunft voraus und muss sich einer dramatischen gesundheitlichen Einschränkung stellen. Tochter Cat lebt in Florida, wo stattdessen Überschwemmungen und Dauerregen Häuser und Menschen bedrohen.
Boyle beschreibt alltägliche Dramen der einzelnen Familienmitglieder, immer vor dem Hintergrund der Bedrohung durch die Natur und die Umwelt. Vor allem Cat kommt in ihrer Gedankenlosigkeit, Oberflächlichkeit und manchmal an Dummheit grenzender Naivität besonders schlecht weg. Und eines haben sie alle gemeinsam: bei Frust greift man erst mal zum Alkohol, das mildert alles Unangenehme, lässt vergessen oder wenigstens verdrängen.
Und immer wieder sind es die Tiere, die sich ihre Instinkte bewahren und versuchen, ihren Lebensraum zu erhalten. Ihnen kommt in diesem Roman eine tiefe Bedeutung zu, egal ob Schlangen, Insekten, Meerestieren oder Haustieren.
Dieser Roman ist eine Dystopie aber auf erstaunliche Weise sehr gut unterhaltend. Obwohl mich die Geschichte immer wieder fassungslos gemacht hat, knallhart ist und oft zutiefst böse. Die Mischung aus Tragödie und Satire regt sehr zum Nachdenken an und zeigt ein schreckliches Szenario des Klimawandels auf.
T.C.Boyle ist es einmal mehr gelungen, den Menschen vor seinem Umgang mit der Natur zu warnen. Eine absolute Leseempfehlung für jedes Geschlecht und jedes Alter.
17.09.2025
Beklemmend gut
T. C. Boyle hat mich mit No Way Home ziemlich überrascht. Eigentlich dachte ich, es geht nur um eine Dreiecksgeschichte, doch die Wüste Nevadas, in der das Ganze spielt, ist fast ein eigener Charakter. Terry, der Arzt, will Abstand, aber Bethany drängt sich in sein Leben – und mit ihr auch die Pro...
Beklemmend gut
T. C. Boyle hat mich mit No Way Home ziemlich überrascht. Eigentlich dachte ich, es geht nur um eine Dreiecksgeschichte, doch die Wüste Nevadas, in der das Ganze spielt, ist fast ein eigener Charakter. Terry, der Arzt, will Abstand, aber Bethany drängt sich in sein Leben – und mit ihr auch die Probleme. Jesse, ihr Ex, verstärkt die Spannung. Boyle beschreibt das alles sehr dicht, manchmal fast beklemmend. Mir gefiel, wie realistisch und gleichzeitig rätselhaft die Figuren wirken: fehlerhaft, widersprüchlich, nie glatt. Manche Stellen ziehen sich ein wenig, vor allem in der Mitte, und Bethany bleibt ziemlich geheimnisvoll, was nicht jeder mögen wird. Trotzdem hat mich die Atmosphäre gepackt, und ich habe das Buch nach dem Lesen nicht so schnell vergessen. Für mich ein intensiver, eigenwilliger Roman, der mehr bietet als bloße Unterhaltung.
T.C. Boyle greift in seinem neuen Roman den Klimawandel auf. Die Handlung beschränkt sich auf eine Familie. Mutter Ottilie, Vater Frank und Sohn Cooper leben in Kalifornien, während Tochter Cat sich in Florida niedergelassen hat. Sie haben sich ein komfortables Leben aufgebaut, bis die Natur zurückschlägt. In Kalif...
T.C. Boyle greift in seinem neuen Roman den Klimawandel auf. Die Handlung beschränkt sich auf eine Familie. Mutter Ottilie, Vater Frank und Sohn Cooper leben in Kalifornien, während Tochter Cat sich in Florida niedergelassen hat. Sie haben sich ein komfortables Leben aufgebaut, bis die Natur zurückschlägt. In Kalifornien muss mit Feuer gekämpft werden und in Florida mit Hochwasser. Dazu kommen noch so einige Schicksalsschläge innerhalb der Familie. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Die Mutter ist bereit Neues auszuprobieren, der Sohn ist sehr positiv gestimmt was viele Bereiche seines Lebens betrifft und Tochter Cat lebt eher in den Tag hinein und lernt aus ihren Fehlern kaum. Sie war mir am unsympathischsten von allen, weil sie so naiv daher kam. Der Autor erzählt nicht zu wenig und auch nicht zu viel. Er zeigt nicht mit dem Finger auf irgendjemanden. Er lädt zum Nachdenken ein. Kann sich der Mensch anpassen oder ist die Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten? Angst vor Schlangen und allerlei Getier sollte der Leser dieses Buches nicht haben. Ein sehr lesenswerter, nachdenklich stimmender Roman!
dystopisch aber realistisch
Ein gewaltiger Roman, der im Moment gelebt und beschrieben wird. Achtsam, vor dem Hintergrund einer nicht mehr aufzuhaltenden weltweiten Klimakrise, versteht es T.C. Boyle meisterhaft mit den Chrarakteren auf diese neue Realität einzugehen.
Leider kann man diesen Zustand der Erde nicht me...
dystopisch aber realistisch
Ein gewaltiger Roman, der im Moment gelebt und beschrieben wird. Achtsam, vor dem Hintergrund einer nicht mehr aufzuhaltenden weltweiten Klimakrise, versteht es T.C. Boyle meisterhaft mit den Chrarakteren auf diese neue Realität einzugehen.
Leider kann man diesen Zustand der Erde nicht mehr schön trinken, auch wenn das an vielen Stellen versucht wird. Erschreckend realistisches Szenario, das hier ausgespochen unterhaltsam dargestellt wird. Vieles ist skurril und schräg komisch, aber die Passagen sorgen dadurch immer mal für einen Twist im Plot.
Für mich ein Lese Highlight und klare Leseempfehlung!