
© Maki Galimberti
John Grisham
John Grisham wurde am 8. Februar 1955 in Jonesboro, Arkansas, geboren. Er studierte in Mississippi und ließ sich 1981 als Anwalt nieder. Der Aufsehen erregende Fall einer vergewaltigten Minderjährigen beeindruckte ihn nachhaltig und brachte ihn zum Schreiben. In Früh- und Nachtschichten wurde daraus sein erster Thriller, "Die Jury", der in einem kleinen, unabhängigen Verlag erschien - der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. 2007 erhielt John Grisham den "Lifetime Achievement Award".
Die Unzulänglichkeiten des amerikanischen Justizsystems beschäftigten den früheren Anwalt John Grisham so sehr, dass er mit dem Schreiben begann. Mit den daraus entstehenden Thrillern stürmt er nun regelmäßig die Bestsellerlisten.
Kundenbewertungen
Die Einwanderersöhne Keith Rudy und Hugh Malco wachsen gemeinsam auf, ihre Freundschaft bekommt aber bereits in der Teenagerzeit erste Risse, da der Werdegang ihrer Väter nicht unterschiedlicher sein könnte. Während Lance Malco sich mit Alkohol, Glücksspiel und Prostitution ein Imperium aufbaut und zum Oberboss mu...
Die Einwanderersöhne Keith Rudy und Hugh Malco wachsen gemeinsam auf, ihre Freundschaft bekommt aber bereits in der Teenagerzeit erste Risse, da der Werdegang ihrer Väter nicht unterschiedlicher sein könnte. Während Lance Malco sich mit Alkohol, Glücksspiel und Prostitution ein Imperium aufbaut und zum Oberboss mutiert, drückt Jesse Rudy die Schulbank, um im Abendstudium die Zulassung zum Anwalt zu erreichen, was ihm auch gelingt. Als Lance mit Hilfe des kriminellen Sheriffs in Biloxi immer mächtiger wird, kandidiert Jesse für das Amt des Bezirksstaatsanwalts und gewinnt im zweiten Anlauf die Wahl. Sein Ziel ist es, die kriminellen Machenschaften an der Küste zu unterbinden und besonders Lance Malco für seine unzähligen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Handlung setzt an in Biloxi, Mississippi, im Jahre 1948, als Keith und Hugh geboren werden. Anders als der Klappentext suggeriert, sind die beiden Freunde nicht Mittelpunkt des Buches, denn neben der ausführlichen Historie der Ereignisse im Staat Mississippi bis ins Jahr 1925 hinein, geht es um ihre Väter und deren Lebensgeschichten. Schon früh zieht mich die Erzählung in ihren Bann, fasziniert folge ich den unzähligen Erzählsprüngen, die mal diese und mal diese Familie skizzieren. Nebenbei weiß der Autor mich mit skurrilen Nebencharakteren zu unterhalten, was die Geschehnisse auflockert. Jesse und Lance schlagen bereits früh den gewünschten Weg ein und beide verfolgen ihr Ziel verbissen, was verständlicherweise nicht immer fair und legal abläuft, zumindest wenn es Lance betrifft. Die Söhne folgen den Vätern, was später zur Katastrophe führt.
Es ist, wie bei Grisham üblich, ein Kampf zwischen Arm und Reich, zwischen Gut und Böse, zwischen David und Golliath im übertragenen Sinn. Die juristische Komponente kommt dazu, als Jesse die Wahl gewinnt und der wortwörtliche Krieg beginnt; der auf der Straße und ein solcher im Gerichtssaal. LeserInnen, die mit der juristischen Seite nichts anfangen können, werden wahrscheinlich enttäuscht sein, denn ab diesem Zeitpunkt nimmt diese Thematik den meisten Raum ein und wer den Autor kennt, weiß selbst, wie detailverliebt er sein kann; hier schöpft er aus dem Vollen, wozu noch die politische Seite kommt, weil die von Jesse angestrebten Ämter damit verknüpft sind.
Trotz des Umfangs, des fast schon ausschweifenden Erzählstils und der langen, mehrere Jahrzehnte umfassenden Handlung habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ich bin immer wieder überrascht darüber, wie interessant und spannend Grisham die langweiligsten Dinge vermitteln kann, denn bei Politik bin ich normalerweise raus und auch das Recht in Amerika kann reichlich kompliziert sein, wenn man es nicht gut erklärt. Ein großartiges Buch, Familiengeschichte, Drama, Gangsterepos und Justizkrimi zugleich. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.
8 von 8 finden diese Rezension hilfreich
John Grisham und Biloxi das gehört fast schon zusammen, hat er doch dieser Stadt am Golf von Mexiko bereits in einigen seiner Romane (Das Urteil / Der Partner / Der Richter, / Die Liste) ein Denkmal gesetzt.
Nun also „Feinde“, Originaltitel The Boys from Biloxi, die Geschichte von Keith und Hugh. Baseball-Littl...
John Grisham und Biloxi das gehört fast schon zusammen, hat er doch dieser Stadt am Golf von Mexiko bereits in einigen seiner Romane (Das Urteil / Der Partner / Der Richter, / Die Liste) ein Denkmal gesetzt.
Nun also „Feinde“, Originaltitel The Boys from Biloxi, die Geschichte von Keith und Hugh. Baseball-Little League Champions, beste Freunde in der Jugend, die im Laufe ihres Lebens zu erbitterten Gegnern werden. Und obwohl es, wie von Grisham gewohnt, auch Gerichtsszenen gibt, ist dies doch kein Justizthriller. Aber der Reihe nach.
Beide Enkel kroatischer Einwanderer in der dritten Generation, im gleichen Viertel von Biloxi aufgewachsen, träumen von einer Karriere als Baseball-Profis. Aber es soll anders kommen, woran ihre Väter maßgeblich beteiligt sind. Keith‘ Familie lebt ein unauffällig bürgerliches Leben, wohingegen Hughs Vater Karriere in der Dixie-Mafia macht. Keith studiert Jura an der Ole Miss und lässt sich als Anwalt nieder, Hugh tritt in die Fußstapfen seines Vaters und sucht das schnelle Geld in der Unterwelt. Als 1969 der Jahrhundert-Hurrikan Camille Biloxi verwüstet, nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung. Die Schäden sind immens, aber wie so oft bei Grisham sind es die betrügerischen Versicherungsunternehmen und die korrupten Politiker, die die Geschädigten im Regen stehen lassen. Dagegen können auch die Verfahren, die Keith führt, nichts ausrichten. Aber wie so oft springt die Mafia als Unterstützer bei dem Wiederaufbau in die Bresche. Es wird gelogen, betrogen und eingeschüchtert und kommt zu Auseinandersetzung innerhalb und zwischen den verschiedenen Lagern. Nicht selten mit tödlichem Ausgang, und dann, wir lesen ja Grisham, geht es vor Gericht.
„Feinde“ ist eine Familiengeschichte und für mich eines der besten Bücher Grishams, was auch der Hauptrolle geschuldet ist, die Aufstieg und Fall der schäbigen Golfküstenstadt Biloxi und ihrer Bewohner hier spielt. Der Ausflug in die Stadtgeschichte, die Hintergrundinformationen, die uns der Autor liefert, die Beschreibungen der Schauplätze, all das verbunden mit der Entwicklung der beiden Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und ihre Kämpfe austragen, ist anschaulich beschrieben und liest sich stimmig und fesselnd. Einziger Wermutstropfen sind die etwas langatmigen Einschübe über Baseball, Grishams Lieblingssportart, aber diese sind glücklicherweise ja nur am Anfang zu finden.
Kein typischer Grisham, aber dafür ein sehr lesenswerter Roman!
Grisham gelingt es hervorragend, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und ihn von Anfang an zu fesseln. Seine Beschreibungen von Biloxi, Mississippi, in den turbulenten Sechzigerjahren sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig,...
Grisham gelingt es hervorragend, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und ihn von Anfang an zu fesseln. Seine Beschreibungen von Biloxi, Mississippi, in den turbulenten Sechzigerjahren sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig, und man kann ihre Motivationen und Handlungen gut nachvollziehen.
Besonders beeindruckend ist die Beschreibung des amerikanischen juristischens Systems. Der Autor zeigt, wie die beiden Protagonisten gezwungen sind, schwierige Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben.
Die Spannung im Roman ist von Anfang bis Ende konstant hoch. Die sich entwickelnde Feindschaft zwischen Keith und Hugh lässt den Leser atemlos mitfiebern und man kann kaum aufhören zu lesen, um herauszufinden, wie sich die Dinge entwickeln werden. Das dramatische Finale vor Gericht ist ein wahrer Höhepunkt und hält einige überraschende Wendungen bereit, die den Leser schockieren , aber auch evtl. begeistern.
Insgesamt ein fesselnder und packender Thriller.
Auf einer kleinen, vor Florida gelegenen Insel haben sich vor dreihundert Jahren entflohene Sklaven angesiedelt, die geflohen sind. Mittlerweile ist Dark Isle jedoch seit Jahrzehnten unbewohnt und durch den verheerenden Hurrikan Leo weitestgehend zerstört. Als ein Bauunternehmen ankündigt, dort bauen und unter andere...
Auf einer kleinen, vor Florida gelegenen Insel haben sich vor dreihundert Jahren entflohene Sklaven angesiedelt, die geflohen sind. Mittlerweile ist Dark Isle jedoch seit Jahrzehnten unbewohnt und durch den verheerenden Hurrikan Leo weitestgehend zerstört. Als ein Bauunternehmen ankündigt, dort bauen und unter anderem ein Casino errichten zu wollen, meldet sich Lovely Jackson und macht ihren Besitzanspruch an Dark Isle geltend, da sie die letzte Überlebende ihrer Familie sei. Eine außergerichtliche Einigung ist nicht möglich, sodass ein Gerichtsverfahren unvermeidbar scheint. Mit Hilfe des Buchhändlers Bruce Cable sowie der Schriftstellerin Mercer Mann, die die Geschichte der entflohenen Sklaven neu erzählen möchte, zieht Lovely in den Kampf gegen das Unternehmen und den Staat Florida, der plötzlich ebenfalls der Eigentümer sein will. Und dann ist da noch der Fluch, der auf der Insel liegt.
»Die Linien zwischen den Konfliktparteien waren gezogen, Grauzonen gab es nicht. Ein reicher weißer Konzern versuchte, sich historisch bedeutsames Land unter den Nagel zu reißen, das einst ehemaligen Sklaven gehört hatte.« (Seite 348)
Das vorliegende Buch ist der dritte Teil der sehr unterhaltsamen Reihe um Camino Island und den Buchhändler Bruce Cable. Man muss die vorherigen Bücher nicht gelesen haben, um der Handlung folgen zu können, wer diese aber kennt, kann sich auf ein Wiedersehen mit Bruce und vielen anderen, teils schrulligen, oft amüsanten und faszinierenden Persönlichkeiten freuen.
Dem ersten Band »Das Original“ folgte das etwas schwächere »Das Manuskript« und so waren meine Erwartungen an das kürzlich erschienene Werk schon ein bisschen hoch, wie ich zugeben muss. Und John Grisham hat mich nicht enttäuscht, denn zusätzlich zu der spannenden Story habe ich eine Lektion in die Abgründe der Kolonialgeschichte bekommen. Die Rückblicke in die Vergangenheit über die Verschleppung der Vorfahren von Lovely waren fast spannender als die aktuellen Ereignisse in der Gegenwart. Zusammen mit der Vorbereitung des Prozesses, garniert mit den üblichen fiesen Tricks der Gegenseite, folgte ich dem Weg der Beteiligten bis zum Höhepunkt, der in einer gerichtlichen Verhandlung mündete. Wie diese ausging und was letztendlich mit Dark Isle sowie dem fürchterlichen Fluch geschah, muss jeder selbst nachlesen. Mir jedenfalls hat der wiederholte Ausflug nach Camino Island sehr viel Spaß gemacht.
3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Wenn aus Freunden Feinde werden 3,5 *
Hugh und Keith spielen im selben Baseballteam. Sie sind gute Freunde. Das Leben meint es aber nicht gut mit ihnen. Während Keith aus einer guten Familie kommt, ist Hughs in kriminelle Geschäfte verwickelt. Keith‘ und Hughs Wege kreuzen sich, leider stehen sie aber auf unters...
Wenn aus Freunden Feinde werden 3,5 *
Hugh und Keith spielen im selben Baseballteam. Sie sind gute Freunde. Das Leben meint es aber nicht gut mit ihnen. Während Keith aus einer guten Familie kommt, ist Hughs in kriminelle Geschäfte verwickelt. Keith‘ und Hughs Wege kreuzen sich, leider stehen sie aber auf unterschiedlichen Seiten, was zu tiefen Konflikten führt.
Anfangs beschreibt das Buch sehr viele Personen, da musste ich mich erst hineindenken. Aber bald habe ich mich dann eingelesen.
Das Buch ist in 4 Abschnitte unterteilt. Der erste behandelt die Jugend der beiden Jungen und dieses Kapitel benötigte man auch, um die Zusammenhänge zu verstehen. So richtig festgelesen habe ich mich dann erst später im Buch, denn der zweite Abschnitt hat mich ein wenig gelangweilt. Hier wurde sehr viel von den Verbrechen der Familie und den Verhandlungen gegen diese beschrieben, das war mir mit der Zeit zu detailliert. Aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Das Buch beschreibt ein Stück Zeitgeschichte Amerikas. Prohibition, Drogenhandel, Krieg – dies alles hat Grisham recherchiert und in einen Roman verpackt, der sehr umfangreich ist und den Leser mit in die – teilweise sehr dunkle - Vergangenheit nimmt. Seine Charaktere waren wieder treffend ausgearbeitet, dennoch blieben manche etwas blass. Auch die Handlung war teilweise etwas abgehackt, nicht so flüssig wie seine sonstigen Bücher. Eigentlich hatte ich mir auch mehr Interaktion der beiden Kontrahenten erwartet, das hätte das ganze Buch etwas lebendiger gestaltet.
Fazit: ein sehr detailreiches Buch, das mich manchmal dazu verleitet hat, einige Seiten zu überblättern. Spätestens aber ab Abschnitt 3 war ich voll gefangen.
Der Anfang ist ein wenig zäh, aber dann . . .
Die Stadt Biloxi liegt in Mississippi. Einst ein kleiner Ort, der vornehmlich von kroatischen Einwanderern bewohnt wird. Sie bauen sich ihren bescheidenen Reichtum auf und inzwischen geht bereits die dritte Generation in die Schule. Noch gehen Keith und Hugh in eine Kl...
Der Anfang ist ein wenig zäh, aber dann . . .
Die Stadt Biloxi liegt in Mississippi. Einst ein kleiner Ort, der vornehmlich von kroatischen Einwanderern bewohnt wird. Sie bauen sich ihren bescheidenen Reichtum auf und inzwischen geht bereits die dritte Generation in die Schule. Noch gehen Keith und Hugh in eine Klasse, besonders enge Freunde waren sie nie, aber Totfeinde, wer hätte das gedacht ?
Die Story an sich ist wie beinah jeder Grisham wunderbar, aber die ersten hundert bis zweihundert Seiten hätte sich der Autor sparen können. Es ist sozusagen eine Hinführung zur eigentlichen Geschichte. Es ist zwar auch ganz nett zu lesen, wie aus Biloxi das geworden ist, was es heute ist, aber wenn ich einen Grisham lese, dann will ich schneller, dass endlich was passiert.
Mit den Jahren wurde Biloxi also eine Stadt des Lasters und der Kriminalität. Drogen, Glücksspiel, Prostitution und Alkohol sorgten für viele Gesetzesüberschreitungen und Riesengewinne, vor allem für die Dixie-Mafia.
Keith und Hugh finden sich inzwischen auf den sich gegenüberstehenden Seiten wieder. Keiths Vater hat die Wahl zum Bezirksstaatsanwalt geschafft, er will endlich gegen die Korruption antreten. Keith selber bewundert und unterstützt seinen Vater, längst studiert er Jura, Und Hugh, versackt immer mehr als brutaler Boxer, Türsteher und Gangster der mehr als einen bewaffneten Raubüberfall durchführt.
Ab der Hälfte des Romans nimmt die Story dann endlich so richtig Fahrt auf und es nimmt alles Kurs auf den großen emotionalen Höhepunkt. Endlich habe ich meinen Grisham so wie ich ihn erwarte.
Jesse Rudy und Lance Malcos Eltern waren kroatische Einwanderer. Ihre Kinder Keith und Hugh kennen sich, sind aber sehr unterschiedlich.
Während Jesse das Amt des Bezirksstaatsanwaltes anstrebt, hat Lance in Biloxi das Sagen.
Korruption, Drogen und Glücksspiele sind an der Tagesordnung und Jesse will dem ein Ende ...
Jesse Rudy und Lance Malcos Eltern waren kroatische Einwanderer. Ihre Kinder Keith und Hugh kennen sich, sind aber sehr unterschiedlich.
Während Jesse das Amt des Bezirksstaatsanwaltes anstrebt, hat Lance in Biloxi das Sagen.
Korruption, Drogen und Glücksspiele sind an der Tagesordnung und Jesse will dem ein Ende bereiten.
Dieses Buch von John Grisham hat mich etwas enttäuscht. Langatmig beginnt das Buch mit der Einwanderung und bleibt so bis zur Mitte. Als Jesse aufräumt, kommt etwas Spannung auf. Obwohl ich Gerichtsverhandlungen liebe, war mir dies zu sachlich und emotionslos. Es kam mir wie eine Aneinanderreihung der Geschehnisse vor und als lese ich ein Sachbuch. Schade, denn ich kenne andere Bücher des Autors mit klasse Schlagabtausch vor Gericht.
Dagegen fand ich das Thema Korruption und die unermüdlichen Recherchen von Rudy sehr interessant.
Fazit: Leider ist das Buch sehr langatmig und kommt an seine Vorgängerbücher nicht heran. Die Geschichte beginnt mit der Einwanderung und geht über drei Generationen.
Der Schreibstil erinnert mich eher an ein Sachbuch. Es wirkt alles sehr nüchtern. Dagegen fand ich gut, wie Jesse endlich Schluss machen will mit Korruption, Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiele. Erst im letzten Drittel kommt etwas Fahrt auf.
Von mir gibt es 3,5 Sterne
Zum Inhalt:
Ein milliardenschweres Bauunternehmen will auf der verlassenen Insel Dark Isle eine Riesenferienanlage samt Casinos errichten. Doch plötzlich taucht eine Nachfahrin entflohener Sklaven namens Lovely Jackson auf und behauptet, die letzte Bewohnerin und damit Eigentümerin der Insel zu sein. Der Buchhändle...
Zum Inhalt:
Ein milliardenschweres Bauunternehmen will auf der verlassenen Insel Dark Isle eine Riesenferienanlage samt Casinos errichten. Doch plötzlich taucht eine Nachfahrin entflohener Sklaven namens Lovely Jackson auf und behauptet, die letzte Bewohnerin und damit Eigentümerin der Insel zu sein. Der Buchhändler Bruce Cable aus Camino Island tut sich wieder mit der Schriftstellerin Mercer Mann zusammen, um der alten Dame zu helfen. Während sie sich auf einen gnadenlosen Rechtskampf vorbereiten, nutzt Mercer Lovelys Geschichte für ihren nächsten Roman. Dabei stößt sie auf eine alte Legende, wonach jeder weiße Mann, der die Insel betritt, einen furchtbaren Tod stirbt. Sie bewahrheitet sich schon bald, als das Bauunternehmen Männer zum Auskundschaften auf die Insel schickt...
Meine Leseerfahrung:
Seit den 90ern bin ich bereits ein Grisham-Fan und habe nahezu alle Bücher im Regal stehen. Damals hatten seine Romane allerdings noch einen Charakter, so dass man direkt wusste, das kann nur von Grisham sein. Mittlerweile bin ich skeptisch, ob er überhaupt noch selbst die Feder schwingt. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, dass er sich eine längere Pause gönnt und in neuer Frische zurückkehrt.
Die Camino Reihe ist für mich mit dem Auftakt erfrischend gewesen. Ein ungewöhnlicher Roman, eher Urlaubslektüre als Thriller, und vielmehr an die Fans der Bücherwelt gerichtet, schuf er die Figur des Buchhändlers Bruce Cable und siedelte die Geschichte im sonnigen Florida an. Die ersten beiden Bücher der Reihe waren auch nicht unbedingt actiongeladen oder hochspannend, aber das gewählte Thema war immer fesselnd. Im dritten Buch der Camino Reihe geht es auch um hochinteressante Themen wie Sklaverei und Voodoo-Kult, Eigentumsrechte an einer Insel, politisches Kräftemessen und Umweltaktivismus gegen milliardenschwere Unternehmen. Damit sollte man meinen, dass das Buch bereits gut gefüllt sein müsste, dass es nur so vor Spannung strotzt. Aber leider geht die Rechnung hier nicht auf.
Richtig fesselnd fand ich die historischen Rückblicke, als die Sklaven aus Afrika verschleppt wurden und auf der besagten Insel landeten. Was sie alles erleiden mussten, war herzzerreißend und schwer ertragbar. So emotional diese Leseabschnitte auch sind, die Kapitel der jetzigen Zeit, wenn es um das gerichtliche Verfahren gegen das große Unternehmen geht, sind dagegen so sachlich und trocken, als ob man selbst in den juristischen Akten durchstöbert. Zudem gab es auch viel zu viele langatmige Passagen, die den Lesefluss erheblich stören. Ich habe deutlich länger gebraucht als sonst, um dieses Buch zu beenden. Insgesamt denke ich, dass ich mit dem Buch nur klargekommen bin, weil ich an trockene juristische Texte gewohnt bin. Aber als unterhaltsam kann ich "Die Legende" wirklich nicht beschreiben. Damit ist es für mich das schwächste Buch der Reihe.
Fazit:
Trotz einer hochinteressanten Thematik schafft "Die Legende" von John Grisham es nicht, erfolgreich an die ersten Bücher der Camino-Reihe anzuknüpfen. Schade um die Geschichte selbst, denn die ist es wirklich wert, erzählt zu werden.
Zum Inhalt:
Keith und Hugh stammen beide aus zwei ursprünglich aus Kroatien stammenden Einwandererfamilien, die sich Anfang des Jahrhunderts in Biloxi in Mississippi niedergelassen haben. Die Jungs wachsen gemeinsam auf und entwickeln sich mit zunehmendem Alter in völlig verschiedene Richtungen. Während Hugh seinem...
Zum Inhalt:
Keith und Hugh stammen beide aus zwei ursprünglich aus Kroatien stammenden Einwandererfamilien, die sich Anfang des Jahrhunderts in Biloxi in Mississippi niedergelassen haben. Die Jungs wachsen gemeinsam auf und entwickeln sich mit zunehmendem Alter in völlig verschiedene Richtungen. Während Hugh seinem Vater, dem Unterweltboss von Biloxi, nacheifert, tritt Keith in die Fußstapfen seines Vaters, dem Staatsanwalt, und studiert Jura. Die Freundschaft wandelt sich allmählich in eine Feindschaft, die eine Tragödie heraufbeschwört...
Meine Leseerfahrung:
Ich bin ein großer Grisham-Fan und habe fast jedes Buch von ihm gelesen. Selbst die von der Grisham-Leserschaft bemängelten Bücher habe ich immer verschlungen. Dabei hat mich die Langatmigkeit einiger Geschichten nicht abgeschreckt. Schließlich war jedes Buch, jede Story für sich genommen sehr lesenswert. Aber mit "Feinde" bin ich einfach nicht warm geworden. Die Hälfte des Buches war schon gelesen, als mir das erste Mal der Gedanke kam, dass es reine Zeitverschwendung wäre, weiterzulesen. Da ich aber generell nie abbreche, habe ich hier erstmal eine lange Lesepause eingelegt und das Buch nach Wochen erst wieder in die Hand genommen. Es wurde leider nicht besser, auch nach einem zweiten Abbruch und erneutem Anlauf habe ich mich mühselig durchgerungen und sogar gegen Ende einige Seiten übersprungen.
Mag sein, dass die Story für Grisham wichtig war, erzählt zu werden. Aber dann bitte nicht so emotionslos, so sachlich und völlig spannungsfrei, als würde man ein zivilrechtliches Gerichtsurteil lesen. Und selbst da wird man zuweilen besser unterhalten. Ich bin dermaßen enttäuscht, weil ich es gerade nicht gewohnt bin von dem Autor, dass er eine Geschichte so lieblos und langweilig erzählt. Es fehlt an fesselnden Charakteren, an Spannung und überhaupt auch an einem starken Plot, der den Leser am Ball halten sollte. Es hapert bereits zu Beginn an der mangelhaften Darstellung der Freundschaft beider Jungs. Ihre Entwicklung und das Auseinanderdriften, die keimende Feindschaft und überhaupt der Geist der Zeit werden nicht glaubhaft erzählt. Auf emotionaler Ebene ist absolut nichts zu finden.
Mir blutet das Herz, ein Buch von Grisham so schlecht bewerten zu müssen und gebe hier wirklich noch wohlwollend als eingefleischter Fan 3 von 5 Sternen. Für Neueinsteiger in Grishams Werke würde ich gerade dieses Buch nicht empfehlen. Es würde eher davor abschrecken, ein anderes Buch von ihm in die Hand zu nehmen. Und das wäre wiederum sehr schade.
Fazit:
"Feinde" ist an Langatmigkeit kaum zu überbieten und gehört zu den schlechtesten Werken von Grisham. Die Story über Gut und Böse wurde noch nie so langweilig erzählt. Dieser Roman könnte glatt als Sachbuch durchgehen.