Arnaldur Indriðason
MP3-CD
Tiefe Schluchten / Kommissar Konrad Bd.3 (2 MP3-CDs)
Island Krimi. Ungekürzt. , Lesung. Ungekürzte Ausgabe. 673 Min.
Übersetzung: Magnusson, Kristof;Gesprochen: Kreye, Walter
Sofort lieferbar
Statt: 16,00 €**
**Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
7 °P sammeln!
Eine Frau wird in ihrer Wohnung in Reykjavík ermordet aufgefunden. Auf dem Schreibtisch liegt ein Zettel mit Kommissar Konráðs Telefonnummer. Die Frau hatte offenbar kurz vor ihrem Tod noch angerufen und ihn angefleht, nach ihrem Kind zu suchen, das sie vor Jahrzehnten zur Adoption freigegeben hat. Konráð hatte abgelehnt. Dies bereut er nun zutiefst und will ihrer verzweifelten Bitte wenigstens postum nachkommen. Er macht sich auf die Suche nach dem Kind - nichtsahnend, welch tragischem Schicksal er damit auf die Spur kommt ...
Arnaldur Indriðason ist der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane werden in über 40 Sprachen übersetzt und wurden weltweit mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet. Tiefe Schluchten ist Band 3 der Krimireihe mit Kommissar Konráð. In Island stand das Buch wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste. Arnaldur Indriðason lebt mit seiner Familie in der Nähe von Reykjavík.

© Jóhann Páll Valdimarsson
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: Tregasteinn
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 673 Min.
- Erscheinungstermin: 30. September 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783785784044
- Artikelnr.: 61513160
Herstellerkennzeichnung
Lübbe Audio
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
matthias.mundt@luebbe.de
"Das Buch begeistert vor allem durch die angenehm ruhige, unaufgeregte und lakonische Erzählweise. Es fällt nicht leicht, das Buch wieder wegzulegen." Oberösterreichische Nachrichten, 06.11.2021
Eigentlich wollte ja Kommissar Konráds nur noch seinen Ruhestand genießen. Er klärte genug Mordfälle auf und der Stress war für seine Gesundheit niemals gut. Was er aber von einer seiner ehemaligen Kolleginnen erfuhr, das stimmt ihn nachdenklich. Eine Frauenleiche wird in …
Mehr
Eigentlich wollte ja Kommissar Konráds nur noch seinen Ruhestand genießen. Er klärte genug Mordfälle auf und der Stress war für seine Gesundheit niemals gut. Was er aber von einer seiner ehemaligen Kolleginnen erfuhr, das stimmt ihn nachdenklich. Eine Frauenleiche wird in ihrer Wohnung gefunden. Der Täter durchwühlte sämtliche Schränke und warf den Inhalt etlicher Schränke auf den Boden. Allerdings übersah er einen kleinen Zettel auf dem Küchentisch. Dort stand zum Erstaunen der Ermittler die Telefonnummer ihres pensionierten Kollegen Konrád. Als dieser davon erfährt, kann er zunächst nichts mit dem Namen anfangen. Das bleibt nicht so und schlussendlich erinnert er sich. Und danach meldet sich nicht nur sein schlechtes Gewissen. Er weiß sehr genau, was diese Frau zur Kontaktaufnahme veranlasste und worum sie ihn bat. Für ihn beginnt eine Ermittlung, bei der er bis an seine Grenzen gehen muss.
Spannend aber nicht brutal, so müssen Krimis sein, die ich gerne lese. „Tiefe Schluchten“ entsprach also durchaus meinem Geschmack. Obwohl mir sehr schnell klar war, wer Täter oder Täterin war, empfand ich beim Lesen keine Langeweile. Warum nicht? Ganz einfach. Ich wollte das „Warum“ wissen, also wie es zu dieser schrecklichen Tat kam. Auch die Lebens- und Leidensgeschichte des Opfers hat der Autor mit guter Einfühlungsgabe erzählt. Es gibt einige Verdächtige und die Suche nach dem richtigen, gestaltet sich für alle Beteiligten recht schwierig. Die Spannung kommt nicht zu kurz. Auch das gefiel mir. Allerdings waren die Ausführungen dann stellenweise doch zu reichhaltig. Das Cover ist ein Hingucker und die Übersetzung verdient ein ausdrückliches Lob. Kurzum, vier Sterne gebe ich hier sehr gerne. Durch die niedrigen Temperaturen Islands und dass der Krimi zudem vor Weihnachten spielt, ist er die passende Lektüre für die kalten Tage im Herbst und Winter.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Arnaldur Indriðason - Tiefe Schluchten
Klappentext:
Eine Frau wird in ihrer Wohnung in Reykjavík ermordet aufgefunden. Auf dem Schreibtisch liegt ein Zettel mit Kommissar Konráðs Telefonnummer. Die Frau hatte offenbar kurz vor ihrem Tod noch angerufen und ihn angefleht, …
Mehr
Arnaldur Indriðason - Tiefe Schluchten
Klappentext:
Eine Frau wird in ihrer Wohnung in Reykjavík ermordet aufgefunden. Auf dem Schreibtisch liegt ein Zettel mit Kommissar Konráðs Telefonnummer. Die Frau hatte offenbar kurz vor ihrem Tod noch angerufen und ihn angefleht, nach ihrem Kind zu suchen, das sie vor Jahrzehnten zur Adoption freigegeben hat. Konráð hatte abgelehnt. Dies bereut er nun zutiefst und will ihrer verzweifelten Bitte wenigstens postum nachkommen. Er macht sich auf die Suche nach dem Kind - nichtsahnend, welch einem tragischen Schicksal er damit auf die Spur kommt ..
Meinung
Das Buch war sehr spannend.
Was ich an diesem Buch bemerkenswert fand, war, dass der Mord nicht der wichtigste war, sondern die Suche nach dem Kind.
Auf ihrem Schreibtisch steht Konrads Nummer.
Konrad ist ein sehr liebenswerter Charakter.
Eine Handlung, die immer so gut konstruiert und geschrieben ist die einen packt und nicht mehr loslässt.
Ein exakter Kontrapunkt zu dem angenehmen Bild, das uns die touristische Propaganda von Island weismachen will.
Und ein Kaleidoskop von ineinander verstrickten kaputten Leben wird am Ende unter dramatischen Umständen wieder entwirrt.
Ich kann das nächste Buch der Reihe kaum erwarten.
Fazit:
Ein spannendes Krimi den ich mit Vergnügen gelesen habe und den ich sehr gerne empfehle.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Arnaldur Indriðason hat mit "Tiefe Schluchten" den dritten Band um den pensionierten Kommissar Konráð geschaffen.
Valborg wird ermordet aufgefunden, dies ist für Konráð besonders schlimm. Hat er ihr doch die Bitte abgeschlagen nach ihrem vor fünfzig …
Mehr
Arnaldur Indriðason hat mit "Tiefe Schluchten" den dritten Band um den pensionierten Kommissar Konráð geschaffen.
Valborg wird ermordet aufgefunden, dies ist für Konráð besonders schlimm. Hat er ihr doch die Bitte abgeschlagen nach ihrem vor fünfzig Jahren "zwangsadoptierten" Kind zu suchen. Das schlechte Gewissen treibt ihn um und er beginnt mit Ermittlungen, die ihn zu einer auch schon verstorbenen Hebammenschülerin führt.
Gleichzeitig ermittelt Konráð immer noch in einer privaten und persönlichen Sache, der Ermordung seines eigenen Vaters Ende der 60-iger Jahre. Der Mord wurde bis heute nicht aufgeklärt.
Wie kein anderer versteht es Arnaldur Indriðason verschiedene Erzählstränge so aufeinander abzustimmen und zusammen zu führen ohne mich als Leser dabei aus den Augen zu verlieren. Die Atmosphäre ist wieder wie gewünscht düster, bedrückend und leicht depressiv. Dies ist einigen isländischen Autoren zu Eigen, aber in meinen Augen schafft es keiner so wie Indriðason die Stimmung zu transportieren.
Für mich wieder ein toller und spannender Krimi der in seinem ruhigen, detaillierten Spannungsbogen voll überzeugen konnte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Das Cover passt hervorragend zum Buch.
Dem Autor ist es gelungen, mich von der ersten Zeile an in seiner Geschichte gefangen zu nehmen.
Sein Schreibstil ist sehr flüssig, er macht es seinen Lesern wirklich leicht, der Handlung zu folgen.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Von …
Mehr
Das Cover passt hervorragend zum Buch.
Dem Autor ist es gelungen, mich von der ersten Zeile an in seiner Geschichte gefangen zu nehmen.
Sein Schreibstil ist sehr flüssig, er macht es seinen Lesern wirklich leicht, der Handlung zu folgen.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
"Tiefe Schluchten" ist schon Band 3 einer Kommissar Konráðs-Reihe, doch für mich ist es ein erstes Bekanntwerden mit diesem Ermittler. Er befindet sich schon im Ruhestand, doch als Witwer hat er genug freie Zeit, um noch der ein oder anderen Spur zu folgen. Ganz …
Mehr
"Tiefe Schluchten" ist schon Band 3 einer Kommissar Konráðs-Reihe, doch für mich ist es ein erstes Bekanntwerden mit diesem Ermittler. Er befindet sich schon im Ruhestand, doch als Witwer hat er genug freie Zeit, um noch der ein oder anderen Spur zu folgen. Ganz besonders interessiert ihn der schon lange zurückliegende Tod seines kriminellen Vaters. Stück für Stück kommt er hinter dessen betrügerischen Tricks, mit denen er und sein Komplize, der übrigens als selbst ernanntes Medium fungierte, alleinstehenden Frauen das Geld aus der Tasche zog. Ganz aktuell interessiert sich Kommissar Konráð für den Tod einer älteren Frau. Valborg hatte ihn noch kurz vorher eindringlich gebeten, nach ihrem Kind zu suchen, dass sie vor langer Zeit zur Adoption weggeben hatte. Nun plagen den Kommissar Gewissensbisse und er setzt alles daran, posthum dieses Kind zu finden. Eine schwierige Angelegenheit, denn größtenteils sind alle in Frage kommenden Leute schon verstorben.
"Tiefe Schluchten" ist kein typischer Skandinavien-Thriller. Zwar ist er mindestens genauso psychologisch und atmosphärisch dicht, aber deutlich weniger schwungvoll. Kommissar Konráð ist keiner von der schnellen Sorte, ebenso ziehen sich die Ermittlungen in die Länge. Alles wird noch gewürzt von einer typisch isländischen Spur von Übersinnlichem.
Düster und langsam, das gefällt nicht jedem. Mir jedoch schon. Es ist beeindruckend, auf welche Ideen der Kommissar kommt, um doch noch nach so langer Zeit Zeugen aufzutreiben. Die Aussagen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen ist ebenfalls eine beachtliche Leistung. Für mich war nichts vorhersehbar. Auch wenn das Buch kein Pageturner war, so hat mich doch die Spannung nie ganz losgelassen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der ehemalige Mordermittler Konráð will eigentlich nur noch seinen Ruhestand genießen, weshalb er die dringliche Bitte von Valborg ablehnt, ihr Kind zu finden, das sie fast fünfzig Jahre zuvor direkt nach der Geburt weggegeben hatte. Doch dann wird Valborg ermordet und er …
Mehr
Der ehemalige Mordermittler Konráð will eigentlich nur noch seinen Ruhestand genießen, weshalb er die dringliche Bitte von Valborg ablehnt, ihr Kind zu finden, das sie fast fünfzig Jahre zuvor direkt nach der Geburt weggegeben hatte. Doch dann wird Valborg ermordet und er fühlt sich schuldig, der totkranken Frau den letzten Wunsch nicht erfüllt zu haben. Während die Polizei nach dem Mörder sucht, forscht Konráð in der Vergangenheit der unauffälligen Frau. Bald schon stößt er auf eine Hebammenschülerin, die damals scheinbar Schwangere überredete, keinen Abbruch vornehmen zu lassen, sondern die Kinder auf die Welt zu bringen und dann zur Adoption freizugeben. Doch auch sie ist bereits seit langer Zeit verstorben. Aufgeben kommt für den Pensionär jedoch nicht infrage, auch wenn er zugleich noch ein anderes Mysterium lösen muss: der Mord an seinem eigenen Vater.
Dem isländischen Autor Arnaldur Indriðason gelingt es immer wieder, spannende Romane zu schaffen, die weitgehend ohne ausführliche Darstellung von brutaler Gewalt auskommen, sondern sich auf das alltägliche Grauen fokussieren. Es sind keine außergewöhnlichen Figuren, sondern die Tatsache, dass sie so ausgesprochen normal sind, die einem als Leser berühren. Hinter jeder Tür kann sich ein dramatisches Schicksal verbergen, hinter jeder Tür vermag eine Lage zu eskalieren und den schlimmstmöglichen Ausgang zu nehmen. Auch in „Tiefe Schluchten“ ist es das tagtägliche Verbrechen, das den Ausgangspunkt für eine Kette von Tragödien bildet.
Das Schicksal Valborgs skizziert sich schnell: eine Vergewaltigung führte dazu, dass sie noch jung ungewollt schwanger wurde. Auch wenn es ihr damals richtig erschien, dem Kind bei liebenden Eltern eine Zukunft zu schenken, ließen sie das ungewisse Schicksal und die Gewissensbisse nie los. Sie konnte es nicht ahnen, aber dem Jungen wurde keine unbeschwerte Kindheit zuteil und sie hat letztlich nicht nur ihr eigenes, sondern auch sein Leid verlängert.
Auch wenn die Suche nach dem Kind im Vordergrund steht, präsentiert der Roman eine Reihe von Nebenfiguren, die traurige Geschichten zu erzählen haben. Unzählige Frauen werden gestreift, die Opfer von häuslicher Gewalt werden, jedoch lieber die blauen Flecken überschminken und den Mann entschuldigen, als sich aus der gefährlichen Lage zu befreien. In ganz verschiedenen Facetten zeigt sich die alltägliche Gewalt, so nebensächlich geschildert, dass sie fast den Eindruck erweckt, quasi normaler Bestandteil des Lebens zu sein, dem man nur noch mit Schulternzucken begegnet.
Jedoch nicht nur die blanke physische Gewalt zeigt sich, vielleicht sogar noch perfider ist die psychische, die beispielsweise Konráðs Vater geschickt nutzte, um seine Opfer auszunehmen oder die Anhänger der Religionsgemeinschaften, die ebenfalls eher subtil denn offen Druck auf ihre Mitglieder ausübten.
Dramaturgisch geschickt aufgebaut liefert Arnaldur Indriðason wieder einen erwartungsgemäß tiefgründigen Krimi, der sich nicht nur mit Spannung und viel Blut zufriedengibt, sondern durch das zutiefst Menschliche nachwirkt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem Kind zu suchen, was sie kurz nach der Geburt direkt zur Adoption gegeben hat. Jetzt …
Mehr
Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem Kind zu suchen, was sie kurz nach der Geburt direkt zur Adoption gegeben hat. Jetzt nach ihrem Tod will er es wieder gutmachen und begibt sich auf die Suche. Dabei ahnt er nicht, welches Schicksal er aufdecken wird.
"Tiefe Schluchten" ist der dritte Fall für Ex-Kommissar Konrad. Die Vorgänger sollte man kennen, da Konrad auch hier wieder an seinem eigenen Cold Case Fall, dem Mord an seinen Vater, weiter ermittelt.
Die Handlung ist sehr ruhig. Man sollte hier also kein Mord und Totschlag erwarten, da sich Konrad ja auf die Suche nach dem Kind begibt. Die Spannung ist aber trotzdem da. Ich finde es beeindruckend, wie Konrad nach so langer Zeit noch Personen ausfindig macht, die etwas dazu sagen können.
Der Schreibstil finde ich sehr angenehm. Alle Personen werden mit dem typischen skandinavischen "DU" angesprochen. Das kann im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig sein, aber man gewöhnt sich auch schnell dran.
Erzählt wird immer wieder aus unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die teilweise auch nahtlos in einander übergehen. Das hat mich immer etwas verwirrt und meinen Lesefluss gestört, weil ich nicht unbedingt so schnell umdenken konnte. Wenn dazwischen Absätze gewesen wären, hätte ich es angenehmer gefunden.
Mein Fazit:
Wieder ein sehr interessanter Fall für Konrad, wo ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Wer mal etwas ruhigeres für zwischendurch braucht, ist hier genau an der richtigen Adresse.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Dass ein packender Krimi keine übermäßige Gewalt oder Blutvergießen braucht, zeigt das neue Buch von Arnaldur Indriðason ganz deutlich. „Tiefe Schluchten“ lebt vielmehr von der Atmosphäre und verlangt dem Publikum einiges an Konzentration ab. Daher fand ich …
Mehr
Dass ein packender Krimi keine übermäßige Gewalt oder Blutvergießen braucht, zeigt das neue Buch von Arnaldur Indriðason ganz deutlich. „Tiefe Schluchten“ lebt vielmehr von der Atmosphäre und verlangt dem Publikum einiges an Konzentration ab. Daher fand ich die Lektüre anstrengender als bei den meisten anderen Krimis. Zugegeben, er ist der einzige isländische Autor, der mir namentlich bekannt war, das Buch war allerdings mein erstes von ihm. Aber sicher nicht mein letztes, denn sein Stil und das feine Gespür für Zwischentöne haben mich beeindruckt und die Lektüre des Buchs zu etwas Besonderem gemacht. Die Geschichte an sich fand ich zwar gut konzipiert und spannend, aber das wahre Highlight für mich war die Fähigkeit des Autors, eine enorm düstere und bedrückende Atmosphäre zu schaffen.
Aber von vorn.
Eine Frau wird ermordet, ihre Wohnung verwüstet. Da auf ihrem Schreibtisch ein Zettel mit Konráðs Telefonnummer liegt, gerät er ins Visier der Ermittlungen. Schnell wird klar: die Tote hatte ihn vor einiger Zeit gebeten, ihr vor Jahrzehnten zur Adoption freigegebenes Kind zu suchen, was er allerdings abgelehnt hatte. So wie sie es offenbar bereute, das Kind weggegeben zu haben, bereut er nun, ihr ihren Wunsch abgeschlagen zu haben. Zumal er als Kommissar im Ruhestand auch Zeit gehabt hätte, nach dem Kind zu suchen, von dem sie selbst nicht einmal wusste, ob es männlich oder weiblich war. Die Polizei ermittelt im Mordfall und er macht sich aus schlechtem Gewissen und Langeweile auf die Suche nach dem inzwischen rund 50 Jahre alten „Kind“. Seine Ermittlungen sind sehr vielschichtig und schnell stößt er auf eine Hebamme, die wohl Schwangere überredete, ihre Kinder auszutragen und dann zur Adoption freizugeben. Konráðs größtes Problem bei seinen Nachforschungen ist allerdings, dass die meisten Beteiligten inzwischen verstorben sind. Er hat große Schwierigkeiten, überhaupt noch jemanden zu finden, der ihm weiterhelfen kann. Und dann ist ja da auch noch der Mord an seinem eigenen Vater, den er aufklären möchte.
„Tiefe Schluchten“ erinnerte mich beim Lesen ein bisschen an einen See. Augenscheinlich ruhig, die Handlung scheint sich lange überhaupt nicht zu tun, aber unter der Oberfläche bewegt sich ständig etwas. Aber ab und zu, so kam es mir vor, wirft jemand in Form von Ermittlungserfolgen einen Stein ins Wasser und es gibt schlagartig Wellen und die Handlung kommt voran. Manchmal scheint die Suche nach dem „verschwundenen Kind“ etwas aus dem Fokus zu geraten, vor allem, da Konráð auch noch im Cold Case um seinen ermordeten Vater ermittelt. Vermutlich habe auch nicht nur ich mich immer wieder gefragt, wie man denn nun eigentlich die isländischen Namen ausspricht. Und nicht nur die (in isländischen Buchstaben gesetzten) Namen waren gewöhnungsbedürftig, zumal alle immer geduzt werden und nur einen Vornamen haben (obwohl ich weiß, wie es in Island mit Vor- und Nachnamen funktioniert, hat es hat mich ab und zu irritiert).
Die Geschichte verläuft nicht linear, sondern eher im Zickzack auf der Zeitachse. Der Autor springt von der Gegenwart in die Vergangenheit (seine eigene, die des Opfers, die seiner Freundin Eygló oder die seines ermordeten Vaters) – wie gesagt: das Buch verlangt Konzentration und Mitdenken, das ist nichts für nebenbei. Und auch die oft verschachtelten Sätze sorgten dafür, dass ich einige Kapitel mehrfach lesen musste. Die Geschichte ist gut konzipiert. Die Gräben, die der Titel suggeriert sind in den Alltagsdramen häufig zu finden. Die Verkettung der Schicksale gelingt dem Autor meisterhaft, ich habe mich oft gefragt, wie er die verschachtelte Handlung zu einem stimmigen Ende bringen will. Die Übersetzung ist bis auf wenige sprachliche Fehler äußerst gelungen.
Ich vergebe für dieses überaus düstere Buch vier Sterne. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall für alle, die ruhige, düstere und atmosphärisch packende Krimis mit intelligenten, engagierten und unnachgiebigen Ermittlern mögen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Atmosphärischer Krimi in Island
Der pensionierte Kommissar Konrad untersucht parallel den Fall einer Frau die ihn vor ihrer Ermordung um Hilfe gebeten hatte und den Fall seines vor über 50 Jahren ermordeten Vaters. Die Atmosphäre Islands wird gut getroffen und obwohl der Kommissar …
Mehr
Atmosphärischer Krimi in Island
Der pensionierte Kommissar Konrad untersucht parallel den Fall einer Frau die ihn vor ihrer Ermordung um Hilfe gebeten hatte und den Fall seines vor über 50 Jahren ermordeten Vaters. Die Atmosphäre Islands wird gut getroffen und obwohl der Kommissar langsam einen Ermittlungsschritt nach dem nächsten macht, wird es nicht langweilig. Ich mag Fälle, in denen auch historische Elemente vorkommen oder in denen Fälle erst nach einiger Ermittlungsarbeit oder nach vielen Jahren gelöst werden können, weil auch die Betroffenen mit Abstand anders auf die Dinge blicken. Das ist in diesem Krimi gut und glaubwürdig gelungen. Es war mein erster Fall mit Ex-Kommissar Konrad, aber sicher nicht der letzte. Das Buch ist gut geschrieben, der Autor hat ja viel Erfahrung und ist ein Klassiker unter den Nordic Crime Autoren.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Tiefgründig, dramatisch und traurig
Kommissar Konráð ist ein pensionierter Polizist, der eigentlich seinen Ruhestand genießen möchte. Doch der Mord an Valborg lässt ihm keine Ruhe, da diese kurz vor ihrem Tod mit ihm Kontakt aufgenommen hatte und ihn um Hilfe bat. …
Mehr
Tiefgründig, dramatisch und traurig
Kommissar Konráð ist ein pensionierter Polizist, der eigentlich seinen Ruhestand genießen möchte. Doch der Mord an Valborg lässt ihm keine Ruhe, da diese kurz vor ihrem Tod mit ihm Kontakt aufgenommen hatte und ihn um Hilfe bat. Valborg erzählte ihm, dass sie vor fast 50 Jahren ein Kind auf die Welt gebracht hat und dieses, ohne jemals überhaupt das Geschlecht erfahren zu haben, zur Adoption freigegeben hat. Dieses Kind wollte sie nun mit Hilfe von Konráð unbedingt finden. Doch der Kommissar lehnte ab. Jetzt nach Valborgs Tod bereut er seine damalige Entscheidung sehr und versucht wenigstens im Nachhinein das Kind zu finden und die mysteriösen Umstände der Adoption aufzudecken.
„Tiefe Schluchten“ ist der dritte Teil der „Kommissar Konrad-Reihe“ von Arnaldur Indriðason, kann aber unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen und verstanden werden.
Das Cover des Buches zeigt einen verschneiten, geheimnisvollen Friedhof und passt sehr gut zu der traurigen Geschichte rund um das Schicksal von Valborg. Arnaldur Indriðason schafft es, eine düstere, traurige, spannende und auch verzweifelte Stimmung aufzubauen, die sich durch das komplette Buch zieht. Sein Schreibstil ist fesselnd und lässt sich flüssig und schön lesen.
Fazit: Ein Island Krimi, über den man länger nachdenkt und der aufgrund des dramatischen und emotionalen Themas nachwirkt. Sehr empfehlenswert!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote