Alex Capus
Audio-CD
Léon und Louise
394 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Gekürzte Ausgabe
Gesprochen: Noethen, Ulrich
Nicht lieferbar
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"Ein Muss für alle Fans des Hörbuchs, ein Erlebnis für die Ohren!" BÜCHEREs ist die große Liebe: Léon und Louise begegnen sich an der Atlantikküste im Ersten Weltkrieg, doch dann reißt ein Fliegerangriff die beiden auseinander. Sie halten einander für tot. Léon heiratet, doch Louise, von leidenschaftlichem Temperament, geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Der Beginn einer hinreißenden Dreiecks-Geschichte, die den Widrigkeiten des Lebens mit Aufrichtigkeit, Humor und Beharrlichkeit standhält.(6 CDs, Laufzeit: 6h 34)
"Ein Muss für alle Fans des Hörbuchs, ein Erlebnis für die Ohren!" BÜCHER
Es ist die große Liebe: Léon und Louise begegnen sich an der Atlantikküste im Ersten Weltkrieg, doch dann reißt ein Fliegerangriff die beiden auseinander. Sie halten einander für tot. Léon heiratet, doch Louise, von leidenschaftlichem Temperament, geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Der Beginn einer hinreißenden Dreiecks-Geschichte, die den Widrigkeiten des Lebens mit Aufrichtigkeit, Humor und Beharrlichkeit standhält.
(6 CDs, Laufzeit: 6h 34)
Es ist die große Liebe: Léon und Louise begegnen sich an der Atlantikküste im Ersten Weltkrieg, doch dann reißt ein Fliegerangriff die beiden auseinander. Sie halten einander für tot. Léon heiratet, doch Louise, von leidenschaftlichem Temperament, geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Der Beginn einer hinreißenden Dreiecks-Geschichte, die den Widrigkeiten des Lebens mit Aufrichtigkeit, Humor und Beharrlichkeit standhält.
(6 CDs, Laufzeit: 6h 34)
Alex Capus, geboren 1961 in der Normandie, lebt heute in Olten. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Reportagen. Im Hörverlag erschienen 'Fast ein bisschen Frühling' (Roman, 2002), 'Reisen im Licht der Sterne' (Roman, 2005), 'Léon und Louise' (Roman, 2011), 'Skidoo: Meine Reise durch die Geisterstädte des Wilden Westens' (2012), 'Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer' (Roman, 2013), 'Mein Nachbar Urs' (Roman, 2014), 'Das Leben ist gut' (Roman, 2016), 'Königskinder' (Roman, 2018) und 'Susanna' (Roman, 2022).
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© Ayse Yavas
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 6 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 394 Min.
- Erscheinungstermin: 26. November 2012
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844509854
- Artikelnr.: 36324432
Herstellerkennzeichnung
Hoerverlag DHV Der
Lindwurmstraße 88
80337 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Schwanger und kein Englisch
Alex Capus in der Frankfurter Romanfabrik
Erst einmal gibt es etwas zu erzählen in der Romanfabrik, denn dass Alex Capus' neuer Roman "Léon und Louise" in Paris spielt, hat nicht zuletzt mit der Mutter des Autors zu tun. Die blieb auf dem Weg von der Schweiz nach Oxford, wo sie einen Sprachkurs gebucht hatte, auf halber Strecke in Paris hängen, was mit einem kleinen, unsicheren Auto, viel Regen und einem geheimnisvollen Fremden zu tun hatte. "Einen Monat später war sie immer noch in Paris", berichtet Capus, "schon schwanger, und kann bis heute kein Wort Englisch." Der Vater des geheimnisvollen Fremden, Alex Capus' Großvater, hatte zudem ein Geheimnis, eine Geliebte nämlich, mit der er
Alex Capus in der Frankfurter Romanfabrik
Erst einmal gibt es etwas zu erzählen in der Romanfabrik, denn dass Alex Capus' neuer Roman "Léon und Louise" in Paris spielt, hat nicht zuletzt mit der Mutter des Autors zu tun. Die blieb auf dem Weg von der Schweiz nach Oxford, wo sie einen Sprachkurs gebucht hatte, auf halber Strecke in Paris hängen, was mit einem kleinen, unsicheren Auto, viel Regen und einem geheimnisvollen Fremden zu tun hatte. "Einen Monat später war sie immer noch in Paris", berichtet Capus, "schon schwanger, und kann bis heute kein Wort Englisch." Der Vater des geheimnisvollen Fremden, Alex Capus' Großvater, hatte zudem ein Geheimnis, eine Geliebte nämlich, mit der er
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nach dem Tod seiner Frau die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte. Und daraus, aus Paris, dem Großvater und dem Geheimnis, entstand der Liebesroman um Léon und Louise, die sich in den Wirren zweier Weltkriege immer wieder verlieren und finden.
In seinen bisherigen Romanen nahm sich der Schweizer Autor oft fester umrissene Biographien oder überlieferte Ereignisse zur Vorlage. Diesmal jedoch fabuliert er frei um die dürren Rahmendaten herum. Oder - fabuliert er gar nicht, stimmt es am Ende wirklich, dass der Großvater auf einem Trauergottesdienst in Notre Dame bestand? Und dass dann plötzlich diese Frau auftaucht, die keiner in der Familie je gesehen hat, die sich mit so flinken Händen bekreuzigt, dass die soliden Bauernköpfe gleich erkennen: Das ist keine von uns?
Was Capus auch erzählt oder vorliest, es ist stets sorgfältig durchformt, anekdotisch und schlüssig, mit viel Liebe zum mitunter allzu putzigen charakterlichen Spleen. Ein so grundsympathisches, leicht angeschrägtes Völkchen kennt man ja aus der "Fabelhaften Welt der Amélie". "Alles hängt mit allem zusammen", lautet der dazu passende Gemeinplatz, den Capus dann leider auch auf der Bühne verkündet. Vielleicht liege das an seiner Umgebung, der schweizerischen Kleinstadt Olten, einem anscheinend ebenfalls sehr putzigen Örtchen, in dem er "megaconnected" sei. Dort wohnen allerlei skurrile Charaktere, von denen Capus uns des Weiteren erzählt, und irgendwann verwischt sich alles: Was ist Olten? Was ist Paris? Sind die beiden Städte etwa auch megaconnected? Ist das Leben eine Anhäufung von Anekdoten?
Die Frage bleibt an diesem Abend in der Romanfabrik unbeantwortet, zu gut unterhält sich das kichernde Publikum. Eventuell ist Olten ja überall und besonders da, wo Alex Capus sich gerade aufhält.
ANDREA DIENER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In seinen bisherigen Romanen nahm sich der Schweizer Autor oft fester umrissene Biographien oder überlieferte Ereignisse zur Vorlage. Diesmal jedoch fabuliert er frei um die dürren Rahmendaten herum. Oder - fabuliert er gar nicht, stimmt es am Ende wirklich, dass der Großvater auf einem Trauergottesdienst in Notre Dame bestand? Und dass dann plötzlich diese Frau auftaucht, die keiner in der Familie je gesehen hat, die sich mit so flinken Händen bekreuzigt, dass die soliden Bauernköpfe gleich erkennen: Das ist keine von uns?
Was Capus auch erzählt oder vorliest, es ist stets sorgfältig durchformt, anekdotisch und schlüssig, mit viel Liebe zum mitunter allzu putzigen charakterlichen Spleen. Ein so grundsympathisches, leicht angeschrägtes Völkchen kennt man ja aus der "Fabelhaften Welt der Amélie". "Alles hängt mit allem zusammen", lautet der dazu passende Gemeinplatz, den Capus dann leider auch auf der Bühne verkündet. Vielleicht liege das an seiner Umgebung, der schweizerischen Kleinstadt Olten, einem anscheinend ebenfalls sehr putzigen Örtchen, in dem er "megaconnected" sei. Dort wohnen allerlei skurrile Charaktere, von denen Capus uns des Weiteren erzählt, und irgendwann verwischt sich alles: Was ist Olten? Was ist Paris? Sind die beiden Städte etwa auch megaconnected? Ist das Leben eine Anhäufung von Anekdoten?
Die Frage bleibt an diesem Abend in der Romanfabrik unbeantwortet, zu gut unterhält sich das kichernde Publikum. Eventuell ist Olten ja überall und besonders da, wo Alex Capus sich gerade aufhält.
ANDREA DIENER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Von Alex Capus' neuem Roman "Leon und Louise" fühlt sich Rezensent Daland Segler ein wenig an "Jules und Jim" erinnert. Allerdings, so Segler, handele es sich hier weniger um die tragische Romantik eines Boheme-Paares und schon gar nicht um eine menage a trois, als vielmehr um die herzergreifende Liebesgeschichte zweier Angestellter in den Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Mit Erinnerungen an die Lebensgeschichte seines Großvaters beschreibt Capus das Schicksal seines Protagonisten Leon, der siebzehnjährig seine große Liebe kennenlernt, um während eines Fliegerangriffes schon bald wieder von ihr getrennt zu werden. Vor den Ereignissen des bewegten 20. Jahrhunderts erzähle der Autor mit "leiser Eleganz", aber auch wie sich der inzwischen verheiratete Leon nach dem Krieg auf die Suche nach der einstigen Liebe begebe. Etwas bedauerlich findet der Rezensent, dass Capus diese schöne Liebesgeschichte nach dem Krieg in großen Zeitabständen erzähle. Das Ende allerdings - für Segler eines der schönsten Roman-Enden der neueren Literaturgeschichte - lässt ihn dieses "seltsame Ungleichgewicht" schnell vergessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das Buch des Frühjahrs: Eine wunderschöne Geschichte, bei der man zutiefst bedauert, dass sie schon zu Ende ist. Und sich heimlich wünscht, dass einem im nächsten Leben einer wie Léon begegnen möge. Oder eine wie Louise." Christine Westermann, WDR, 27.02.11 "Die Geschichte einer Liebe, die sich gegen die Weltgeschichte durchsetzen muss. ... Ein fein gearbeitetes Stück Literatur über Glücksverlangen, Sich-Bescheiden und Davonkommen." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 22.02.11 "Dieses Buch wählt sich seine Leser aus: Alex Capus hat mit "Léon und Louise" die bezaubernde Geschichte einer Liebe über die Zeiten hin geschrieben. ... Es geht um viel mehr als eine Liebe im besetzten Paris. ... Eine wunderschöne Geschichte, deren Kraft in ihrer Sprache
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liegt, zugleich jedoch in all den Dingen, die nicht in die Sprache gezerrt sind." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.11 "Alex Capus schildert diese ebenso tragischen wie komischen Begebenheiten vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte ... Es gelingen ihm fabelhafte Charakterzeichnungen, und mit Feingefühl erkundet sein Roman die traurige Geometrie einer Dreiecksgeschichte, die sogar Léons zart-robuster Ehefrau ein kleines Glücksgefühl beschert." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 19.03.11 "Ein Paar zum Verlieben." Angela Wittmann, Brigitte, 11/2011 "Unter allen Liebespaaren, glücklichen und unglücklichen, die uns die Literatur je ans Herz gelegt hat, sind Léon und Louise eines der originellsten und überzeugendsten Exemplare." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 07.09.11
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Großartig erzählt, wohl komponiert, stilistisch und sprachlich beeindruckend. Lesen, weiterempfehlen, verschenken! Landwirtschaftliches Wochenblatt 20120809
»Großartig erzählt, wohl komponiert, stilistisch und sprachlich beeindruckend. Lesen, weiterempfehlen, verschenken!« Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe 09.08.2012
Eine wunderschöne, berührende Geschichte über eine Liebe, die die Zeiten überdauert. Der Beginn des Buches ist ungewöhnlich, hat mir aber sehr gefallen: während die Familie um Léon trauert, wird die Beerdigung durch ein imposante Frau gestört. Alle wissen, …
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Eine wunderschöne, berührende Geschichte über eine Liebe, die die Zeiten überdauert. Der Beginn des Buches ist ungewöhnlich, hat mir aber sehr gefallen: während die Familie um Léon trauert, wird die Beerdigung durch ein imposante Frau gestört. Alle wissen, dass es Louise sein muss, doch keiner wagt, etwas zu sagen. Damit ist der Einstieg in die Geschichte gemacht und es folgt ein Rückblick auf den Lebensweg Léons. Seine Kindheit, wie er die Familie verlässt, das Kennenlernen von Louise und schließlich die schmerzhafte Trennung. Dann geht erst mal jeder seinen Weg.
Der Schreibstil von Alex Capus ist wunderschön, bildhaft und doch auf den Punkt gebracht. Außerdem hat er einen feinsinnigen Humor, den ich gerade in der ersten Hälfte sehr eindrücklich fand und der mich oft hat schmunzeln lassen.
Léon habe ich sofort ins Herz geschlossen mit seiner ruhigen, aber beharrlichen Art. Manchmal wirkt er etwas tollpatschig und ungeschickt, aber immer ist er liebenswert und steht zu seinen Lieben. Die Beharrlichkeit beginnt schon als Junge, als er seine Meinung gegenüber dem strengen Vater vertritt, hält aber auch in seiner Liebe zu Louise, dem Kümmern um seine Familie und letztlich auch im Widerstand zu Kriegszeiten. Louise mochte ich hingegen nicht so – sie schien mir in vielen Dingen genau das Gegenteil von Léon. Vielleicht hat das aber auch die beiden so zueinander passend gemacht. Sie wirkt manchmal arrogant und überheblich, legt Wert auf ihre Unabhängigkeit als Frau und bestimmt damit auch die Beziehung der beiden.
Die zweite Hälfte des Hörbuches fand ich etwas schwächer, dennoch ist das Buch auf jeden Fall hörenswert. Dazu trägt sicherlich auch der Sprecher Ulrich Noethen bei, der mit seiner ruhigen, fast schon sachlichen Stimme genau den richtigen Ton als allwissenden Erzähler trifft.
Wer ruhige, aber intensive Geschichten mag, die nicht durch Action brillieren, sondern durch sehr gut ausgearbeitete Charaktere und wer es mag, in einem Schreistil zu versinken, dem wird dieses Buch bestimmt auch gut gefallen.
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Gebundenes Buch
Die Liebe seines Lebens
Das Buch beginnt mit dem Ende, mit dem Tod von Léon Le Gall. Im April 1986 versammelt sich die - recht große - Familie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, um Abschied von Léon zu nehmen. Während sie dort sitzen und auf den Pfarrer warten, …
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Die Liebe seines Lebens
Das Buch beginnt mit dem Ende, mit dem Tod von Léon Le Gall. Im April 1986 versammelt sich die - recht große - Familie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, um Abschied von Léon zu nehmen. Während sie dort sitzen und auf den Pfarrer warten, erscheint eine ältere Dame - eindeutig nicht zur Familie gehörend - um sich ebenso , auf ihre Weise , von dem Toten zu verabschieden. Damit beginnen Spekulationen der einzelnen Familienmitglieder, um wen es sich hier wohl handelt - es ist ein offenes Geheimnis . Und so erfahren wir durch einen Enkel des Verstorbenen die Geschichte von Léon und Louise, insoweit er sie kennt.
Während des ersten Weltkrieges lernt der damals 17-jährige,eher schüchterne Léon die junge, lebenslustige Louise kennen. Zaghaft knüpfen sie erste Kontakte und unternehmen bald einen ersten gemeinsamen Ausflug mit dem Fahrrad ans Meer. Dieser endet jedoch tragisch. Bei einem Bombenangriff werden beide schwer verletzt und auseinandergerissen. Jeder glaubt, dass der andere tot ist. Erst nach zehn Jahren entdecken sie zufällig, dass dies nicht stimmt. Es kommt zu einem erneuten Treffen. Ihre Liebe zueinander ist nach wie vor ungebrochen. Doch da Léon inzwischen verheiratet ist und auch Kinder hat, belassen sie es schweren Herzens bei dieser einen Begegnung. Denn trotz seiner Liebe zu Louise steht Léon loyal zu seiner Familie, er käme nie auf den Gedanken, sie zu verlassen.
So hören sie abermals fast 12 Jahre nichts voneinander. Vergessen können sie sich jedoch nie. Erst als der zweite Weltkrieg ausbricht und Louise für lange Zeit nach Afrika reisen muss, schreibt sie ihrem Léon einige wenige ausführliche Briefe. In dieser Zeit muss die Familie Le Gall im besetzten Paris ums Überleben kämpfen. Eine schwierige Zeit , die sie gemeinsam voller Vertrauen bewältigen. Und schließlich nach Beendigung des Krieges kehrt Louise nach Paris zurück.
Alex Capus hat hier eine wunderbare, stille und dennoch bewegende Liebesgeschichte geschaffen, die fast 70 Jahre umfasst. Die leisen , manchmal schon fast unspektakulären Töne waren sehr berührend. Es geht in diesem Buch aber noch um viel mehr, als nur um diese eine alles umfassende Liebe. Es geht auch um Treue, Respekt, Verlässlichkeit und Verantwortungsgefühl innerhalb einer Ehe bzw. innerhalb einer Familie.
Die Protagonisten sind meines Erachtens sehr glaubhaft dargestellt. Und trotz des Hauptthemas " Liebe " gerät das Buch niemals kitschig oder schnulzig.
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Gebundenes Buch
Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.
Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben …
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Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.
Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben sich...bis zum schicksalhaften Tag, an dem die Bomben vom Himmel fielen und sie getrennt werden.
10 Jahre später treffen sie sich zufällig in Paris,während einer Metrofahrt, wieder. Sie arbeitet in einer Bank und Leon, verheiratet, arbeitet für die Polizei (im Labor). Nach einer gemeinsamen Nacht entschließen sie sich, sich nicht wiederzusehen. Während des zweiten Weltkrieges geht Leon seinen Weg und lebt nach wie vor mit seiner Frau Yvonne und seinen fünf Kindern zusammen. Jeder muss an den anderen denken und doch können/dürfen sie sich nicht sehen.
Der Leser bekommt im Buch immer wieder Briefe von Louise zu lesen. Man weiß nicht, ob sie Leon erreichen, ob er antwortet und was er mit ihnen macht. Hat er noch Gefühle für Louisè? Werden sie sich wiedersehen? Und was wird aus Yvonne?
Ein schönes Buch über die Liebe, den Glauben an sie und den harten Alltag. Schnörkellos erzählt Capus von den beiden Hauptcharakteren, die jedoch manchmal gefühlsarm wirken und doch glaubt man als Leser an die große Liebe der beiden. Capus schafft es gut die (Welt-)Geschichte und die Liebe miteinander zu verbinden ohne das es in Klischees oder ins Kitschhafte abrutscht.
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Gebundenes Buch
Der junge Leon hat die Schule und sein Elternhaus in Cherbourg so satt, dass er seinen Koffer packt, auf sein Fahrrad steigt und in einem kleinen Ort im Frühjahr 1918 als Morseassistent seinen Dienst am Bahnhof beginnt. In dem Dorf wird er herzlich aufgenommen, auch als sich herausstellt, das …
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Der junge Leon hat die Schule und sein Elternhaus in Cherbourg so satt, dass er seinen Koffer packt, auf sein Fahrrad steigt und in einem kleinen Ort im Frühjahr 1918 als Morseassistent seinen Dienst am Bahnhof beginnt. In dem Dorf wird er herzlich aufgenommen, auch als sich herausstellt, das seine Kenntnisse im Morsealphabet sehr begrenzt sind. Ein junges Mädchen fasziniert ihn vom ersten Tag an, die junge Louise. Sie arbeitet als Sekretärin beim Bürgermeister. Zusätzlich hat sie die sehr traurige Aufgabe übernommen, den Hinterbliebenen im Dorf mitzuteilen, dass ihr Mann, Sohn, Bruder im Krieg gefallen ist. Diese sehr schwere Aufgabe meistert sie trotz ihrer Jugend hervorragend. Louise ist sehr willensstark, liebenswürdig, selbstbewusst und direkt. Leon und Louise treffen sich immer öfter - bis sie einen 2-Tagesausflug ans Meer unternehmen. Nach einer schönen Nacht am Strand geht es mit dem Fahrrad wieder zurück, doch dort kommen sie nicht an. Während der Fahrt geraten sie in einen Bombenangriff - einer der letzten des 1. Weltkrieges - und werden verwundet. Leon liegt lange Zeit im Krankenhaus und als er in das Dorf an seinen Arbeitsplatz zurückkommt erfährt er, das Louise in einem Massengrab beerdigt wurde.
Viele Jahre später arbeitet Leon in Paris in der Kriminaltechnik und untersucht Giftmorde. Er ist mit Yvonne verheiratet und bald ist er Vater von 5 Kindern. Er lebt ein ruhiges unspektakuläres Leben, bis er meint Louise in Paris gesehen zu haben. Yvonne drängt ihn, sie zu suchen - und er findet sie! Es bleiben ihnen nur ein kurzes Wochenende , Yvonne ist schließlich seine Frau. Im Jahr 1940 nehmen die Deutschen Paris ein und das Leben von Leon und Louise gehen wieder getrennte Wege. Louise ist Sekretärin bei einer Bank und erhält die Aufgabe, die Goldbarren vor den Deutschen in Sicherheit zu bringen. Werden sie sich wiedersehen, hat diese Liebe eine Zukunft?
Ein hervorragender Liebesroman, aber nicht nur das. Die Schicksale während der beiden Weltkriege, die Sorgen und Versuche, das Leben der eigenen Familie und auch Fremden zu retten, werden eingehend beschrieben. Die Erzählweise wechselt aus der Sicht Leons und Louise, aber auch von Leons jüngstem Enkel. Alex Capus zeichnet eine poetische und dennoch kraftvolle Schreibweise aus.
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Gebundenes Buch
Die Leichtigkeit - ohne Pathos - der Darstellung persönlicher und weltgeschichtlicher Ereignisse und ihre Verknüpfung scheint mir sehr gelungen. Viele Fragestellungen werden angerissen, z.B. Welche Formen der Liebe gibt es? Was bedeuten die sogenannten Leerstellen in meinem Leben? Welchen …
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Die Leichtigkeit - ohne Pathos - der Darstellung persönlicher und weltgeschichtlicher Ereignisse und ihre Verknüpfung scheint mir sehr gelungen. Viele Fragestellungen werden angerissen, z.B. Welche Formen der Liebe gibt es? Was bedeuten die sogenannten Leerstellen in meinem Leben? Welchen Einfluss haben sie auf meine (Identitäts-)Entwicklung? Was gibt mir Glück?
Die nicht uninteressante Beziehung zwischen dem Besetzer Knochen und Leon und ihre Darstellung in ihren Dialogen beeindrucken und erschüttern.
Es gibt noch viele andere Aspekte.
Es hat mir Freude bereitet das Buch zu lesen. Es hat mich berührt im besten Sinne.
Lilian Schalek
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Gebundenes Buch
Ich möchte nicht nochmals eine weitere Inhaltsangabe machen, denn diese ist bereits in anderen Bewertung mehrfach vorhanden.
Hier von mir nur so viel: es ist mein absolutes Lieblingsbuch. Die Sprache von Alex Capus ist wunderbar, die Geschichte, obwohl in einer schweren Zeit spielend, …
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Ich möchte nicht nochmals eine weitere Inhaltsangabe machen, denn diese ist bereits in anderen Bewertung mehrfach vorhanden.
Hier von mir nur so viel: es ist mein absolutes Lieblingsbuch. Die Sprache von Alex Capus ist wunderbar, die Geschichte, obwohl in einer schweren Zeit spielend, traumhaft schön. Ich habe es gelesen und konnte nicht mehr aufhören. Große Trauer, als das Buch zu Ende war.
Nun lese ich weitere Bücher von Alex Capus, in der Hoffnung, wieder auf so eine wunderbare Geschichte zu stoßen.
Als Geschenk für Freunde, Familienangehörige aller Altersgruppen und natürlich auch zum selberlesen unbedingt zu empfehlen
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Gebundenes Buch
Zum Inhalt:
Frankreich 1918: Der junge Léon macht sich auf, Richtung Atlantikküste um als Moerseassistent zu arbeitet. Auf dem Weg in das beschauliche Dörfchen begegnet er der kleinen Louise. Sie verlieben sich ineinander. Doch als die Bombenangriffe einsetzen, werden sie …
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Zum Inhalt:
Frankreich 1918: Der junge Léon macht sich auf, Richtung Atlantikküste um als Moerseassistent zu arbeitet. Auf dem Weg in das beschauliche Dörfchen begegnet er der kleinen Louise. Sie verlieben sich ineinander. Doch als die Bombenangriffe einsetzen, werden sie getrennt und halten den jeweils anderen für tot.
Zehn Jahre später: Léon ist mittlerweile verheiratet, hat einen Sohn und arbeitet in einem Labor in Paris. Als er eines Abends mit der Metro nach Hause fährt, glaubt er seinen Augen kaum: Dort in dem anderen Waggon sitzt seine kleine Louise…
Meine Meinung:
„Léon und Louise“ war mein erster Roman vom Autor Alex Capus und ich bin von seinem Schreibstil total begeistert. Er schreibt mit einer Leichtigkeit, dass der Leser sich vorkommt, als würde er das Geschehen von einer kleinen Wolke aus beobachten.
Der Geschichte wird aus der Sicht von Léons Enkel erzählt. Sie fängt eigentlich am Ende an, denn das erste Kapitel beschreibt die Beerdigung von Léon. Der restliche Roman wird dann als Rückblende dargestellt. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, da die Geschichte zwar detailliert dargestellt wird, es aber immer wieder Stellen gibt, die dem Leser Raum zur Fantasie lassen, denn Léon hat seinem Enkel nicht die ganze Geschichte um Louise erzählt und so muss er manches Mal Vermutungen über das weitere Geschehen anstellen.
Der Spannungsbogen hat sich für mich kontinuierlich durch die Geschichte gezogen, da man wissen möchte ob, wie und wann sich Léon und Louise endlich wiedersehen. Die Geschichte ist sehr dramatisch und auch ein wenig ungerecht. Man fragt sich als Leser immer wieder „was wäre wenn“. Eine Aneinanderreihung von schicksalhaften Ereignissen führt dazu, dass die beiden sich für tot halten und so ihre Leben getrennt voneinander fortführen.
Die beiden Protagonisten sind sehr starke Charaktere. Gerade Louise macht eine starke Wandlung aus. Zu Beginn ist sie eine freche, junge Frau, die absolut nicht auf den Mund gefallen ist und sogar ein wenig gefühlskalt wirkt. Sie dominiert die Beziehung der beiden. Im Laufe der Geschichte wandelt sie sich sehr und lässt auch Emotionen zu.
Bei Léon ist es genau umgekehrt. Er ist zu Beginn der Geschichte der gefühlvolle, warmherzige Charakter, der sich nach Louise verzehrt. Im späteren Verlauf gerät er immer wieder in den moralischen Konflikt zwischen seinen Gefühlen für Louise und seinen Pflichten gegenüber seiner Familie.
Auch die Nebencharaktere sind sehr liebevoll gestaltet und auch deren Schicksal lässt den Leser nicht unberührt.
Die Geschichte spielt sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg. Die Grundstimmung ist deshalb generell eher düster und verzweifelt. Der Autor hat es geschafft mich direkt in diese Welt hineindenken zu können. Ich habe mich mitten im Geschehen befunden.
Gerade in dieser hoffnungslosen Zeit wirkt die Liebe zwischen Léon und Louise wie ein keines Pflänzchen, dass den grauen Alltag ein bisschen heller erscheinen lässt.
Die Geschichte von Léon und Louise hat mich wirklich tief bewegt. Der Roman handelt von Leidenschaft, ewiger Sehnsucht, dem Getrenntsein obwohl man doch so nah ist und vom Schicksal, dass es manchmal gut und manchmal schlecht mit einem meint. Für mich schon jetzt ein Highlight meines Lesejahres!
Bewertung: 5/5 Sterne!
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Broschiertes Buch
Als Léon und Louise sich das erste mal begegnen, steht das Ende des ersten Weltkriegs kurz bevor. Beide sind in einem kleinen französischen Ort gelandet, um das Land in Kriegszeiten zu unterstützen. Während Louise im Bürgermeisterbüro arbeitet, ist Léon als …
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Als Léon und Louise sich das erste mal begegnen, steht das Ende des ersten Weltkriegs kurz bevor. Beide sind in einem kleinen französischen Ort gelandet, um das Land in Kriegszeiten zu unterstützen. Während Louise im Bürgermeisterbüro arbeitet, ist Léon als Morseassistent bei der Bahn angestellt. Die beiden verlieben sich, doch bei einem Ausflug werden sie durch Granatenbeschuss verletzt und verlieren sich aus den Augen. Erst zehn Jahre später erfahren sie, dass der jeweils andere überlebt hat. Doch Léon ist bereits verheiratet und seine Frau erwartet ein Kind. So muss ihre Liebe in aller Stille leben, möglichst ohne die Menschen zu verletzen, die sie lieben. Doch auch der zweite Weltkrieg lässt sie einander wieder aus den Augen verlieren.
Die Geschichte von Léon und Louise ist eine besondere Liebesgeschichte, da sie den größten Teil ihres Lebens nur in den Köpfen der Protagonisten stattfindet. Obwohl sie sich nicht sehen, lieben sie sich und wissen, dass der andere irgendwo in der Welt draußen ist und auch an den anderen denkt. Die Leidtragende dabei ist zumeist Léons Frau Yvonne, der von Anfang an klar ist, dass sie keine Chance gegen die fremde Frau, die Jugendliebe ihres Mannes hat. Und so schlüpft sie im Laufe ihres Lebens in alle möglichen Rollen, um ihn zu halten und dazu zu bringen auch sie auch zu lieben. Auf eine gewisse Weise tut er das auch, doch an die Liebe zu Louise reicht die Liebe nie heran. Louise fragt ihn an einer Stelle des Buches, ob es wohl funktioniert hätte, wenn sie damals mit 18 Jahren nicht getrennt worden wären, ob sie ein glückliches gemeinsames Leben geführt hätte. Und sie gibt ihm die Antwort gleich mit: Der Kopf sagt nein, aber das Herz sagt ja. Ich denke ihr Kopf hätte Recht behalten, ihre Liebe hat nur funktioniert, eben weil sie so wenig Zeit zusammen verbracht haben, ihnen der Kampf im Alltag erspart blieb und die Langeweile, die das Leben mit sich bringen kann. Insofern ist es Yvonne um so höher anzurechnen, dass sie ihren Mann bei sich hielt und mit ihm den Alltag bekämpfte, während Louise für ihn immer mehr ein Kopfabenteuer war als die Realität.
Diese wunderbare Geschichte schreibt der Autor Alex Capus so sensibel und leise, dass man mit allen Figuren mitfühlt und leidet und seine Sympathien von einer Person zur anderen mitnimmt, ohne in dieser Geschichte Position beziehen zu müssen. Sie haben alle ihre Sichtweise und alle haben ein wenig Recht. Léon und Louise, die ihrer verpassten Liebe eine neue Chance geben wollen und auch Yvonne, die das dritte Rad an diesem Wagen ist und dennoch ihre Rolle fleißig weiter spielt.
Mit „Léon und Louise“ ist Alex Capus eine faszinierende Liebesgeschichte gelungen, die völlig ohne Kitsch und übertriebene Romantik auskommt und nur vom Wesen ihrer Figuren zu leben scheint.
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Gebundenes Buch
16. April 1986
Die Familie Le Gall befindet sich in der Kathedrale Notre Dame und nimmt an einem Trauergottesdienst für ihren Verwandten Léon teil. (...) Die eher langweilige Trauerfeierlichkeit wird unterbrochen, als eine ältere und sehr elegant gekleidete Dame die heiligen Hallen …
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16. April 1986
Die Familie Le Gall befindet sich in der Kathedrale Notre Dame und nimmt an einem Trauergottesdienst für ihren Verwandten Léon teil. (...) Die eher langweilige Trauerfeierlichkeit wird unterbrochen, als eine ältere und sehr elegant gekleidete Dame die heiligen Hallen betritt und direkt auf den offenen Sarg zusteuert. Sie küsst Léon kurz auf die Stirn, legt dann ihre Wange an seine und holt anschließend eine Fahrradklingel aus der Tasche, die sie zweimal betätigt und letztendlich in den Sarg legt. Sie schaut allen anwesend einzeln kurz in die Augen und verlässt die Kathedrale dann wieder. (...)
Ausgehend von diesem Tag, der eigentlich in gewisser Weise das Ende einer großen Liebe darstellt, beschreibt ein Enkel Léons die ganze Geschichte des Paares. Er beginnt im Jahr 1918 und berichtet wie sein Großvater mit 17 Jahren das Elternhaus verließ und was diesem Abschied vorausgegangen war. Nur mit einem Koffer auf dem Fahrrad begibt sich der Junge von Cherbourg nach Saint-Luc-sur-Marne, wo er als Morseassistent im dortigen Bahnhof arbeiten soll. (...)
Nach einer wunderschönen, aber auch anstrengenden Fahrt, die er in mehreren Etappen gemeistert hat, wird er kurz vor seinem Ziel von einem wunderschönen Mädchen auf einem Fahrrad überholt. (...) Jede freie Minute wird aber für die Suche nach diesem Mädchen genutzt. Auch wenn das manchmal nur heißt in einer Bar zu sitzen und auf ihr zufälliges Eintreffen zu hoffen.
Als sie sich wirklich kennen lernen, ist die Begegnung eher zögerlich. Louise denkt, dass Léon sie nur ins Bett bekommen möchte und Léon ist einfach nur auf eine kindlich-naive Weise fasziniert von der Angebeteten.
(...)
An einem herrlichen Sommertag begeben sich die beiden per Fahrrad an die Atlantikküste und verbringe dort unter freiem Himmel eine wunderbare Nacht. Beseelt von diesem Ereignis radeln sie, wie die Wilden zurück In Richtung Saint-Luc-sur-Marne, als ein Fliegerangriff sie plötzlich überrascht und auseinanderreißt. Beide können gerettet werden, halten sich aber einander für tot und tauchen bald schon in ein neues Leben ein.
(...)
Alex Capus hat nicht nur einen Liebesroman über ein erstaunliches Paar geschrieben, der stark durch seine eigene Familiengeschichte beeinflusst wurde. Nein, er greift auch immer wieder die historischen Hintergründe auf und beschreibt anhand von Léon, Louise und ihren Angehörigen, wie bestimmte Verhaltensweisen in besonderen Kontexten entstanden sind. D(...)
Seine Sprache ist dabei sehr klar und doch poetisch. Gerade die ersten Kapitel haben mich überrascht und Hoffnung aufkommen lassen, das es sich hier um einen großen literarischen Glücksfall handelt. Leider konnte der Autor meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Trotzdem ist seine Ausdrucksweise sehr angenehm und ab und an wunderschön malerisch. Kleine philosophische Gedanken pflanzen sich beim Leser ein und wachsen erst ganz langsam zu leiblichen Ranken, die einen erfreuen und zum Lächeln bringen.
Aber auch mit traurigen und vielleicht sogar unverständlichen Situationen wird der Leser konfrontiert. Dabei darf man nie vergessen in welcher Zeit sich dieses Paar gefunden und wieder verloren hat. Was der ein oder andere Leser den Protagonisten daher als charakterliche Züge zuschreiben wird, ist aus meiner Sicht eine gelungene Darstellung der Handlungsspielräume in der damaligen Zeit. Das betrifft besonders Léons Frau, die aus meiner Sicht eher pragmatisch und zeitgemäß handelt und nicht offen und äußerst tolerant. In diesen Figurenbeschreibungen liegt auch eine Stärke des Romans. Man kann sich die Menschen exakt vorstellen und hat das Gefühl sie zu verstehen. Man geht nicht immer konform mit ihren Entscheidungen, kann sie aber nachvollziehen.
Als einzige Schwäche ist mir in diesem Werk eine gewisse Langatmigkeit aufgefallen. Man hat aber den Eindruck, das Capus dies auch bewusst geworden ist, und er versucht hat den Makel durch eine gewisse zusätzliche Konstruktion und Füllung der Geschichte auszugleichen.
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Broschiertes Buch
Der Roman wird einem als zuckersüße und unkonventionelle Liebesgeschichte angepriesen und stand lang in der Bestsellerliste.
Im 1. Weltkrieg sucht Leon, der Schule und dem engen Regiment der Mutter überdrüssig, sein Glück in der Fremde. Mit dem Fahrrad macht er sich auf …
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Der Roman wird einem als zuckersüße und unkonventionelle Liebesgeschichte angepriesen und stand lang in der Bestsellerliste.
Im 1. Weltkrieg sucht Leon, der Schule und dem engen Regiment der Mutter überdrüssig, sein Glück in der Fremde. Mit dem Fahrrad macht er sich auf den Weg in eine unbekannte Zukunft. Er verdient seinen Unterhalt als Bahnwärter und lernt per Zufall in seinem neuen Wohnort Louise kennen.
Magisch ist er von ihr angezogen, denn sie ist anders als alle Mädchen, die er zuvor kennen gelernt hat.
Und die beiden erleben tatsächlich einige unbeschwerte Stunden, denn der Krieg zog bisher an ihnen vorbei.
Doch in den letzten Kriegstagen dann passiert das große Unglück, sie geraten in einen Fliegerangriff und man findet nur noch Louises Fahrrad, von ihr selbst keine Spur mehr.
Leon sucht und recherchiert, doch alle machen ihn glauben, Louise sei umgekommen.
Und so heiratet er nach dem Krieg und wird Vater einer ganzen Schar von Kindern. Louise vergisst er, bis zu dem Tag, als er sie plötzlich in der Metro wieder entdeckt. Doch bevor er sie ansprechen kann, ist sie auch schon wieder verschwunden und so begibt sich Leon einmal mehr auf die Suche nach seiner Jugendliebe.
Es dauert wieder einige Jahre, bis man sich endlich findet und dann auch ein Stück weit zusammen findet.
Aber Leon ist auch ein guter Vater und Ehemann, der den Konventionen nicht gänzlich entrinnt.<br />Und bei allem Wohlwollen über dessen Haltung fragt man sich als Leser doch immer mal wieder, ob man hier tatsächlich eine Liebesgeschichte erzählt bekommt, eine große Tragik oder was genau. Ich persönlich fand die Geschichte weder anrührend noch sympathisch, denn in der Ehe ist Leon nicht überzeugend und als Liebespaar sind Leon und Louise nicht überzeugend und auch im Verzicht auf Louise ist er nicht überzeugend - also: Was überzeugt denn überhaupt?
Weniger
Antworten 3 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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