Chimamanda Ngozi Adichie
MP3-CD
Dream Count
Roman. 1040 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Übersetzung: Dardan, Asal; Schönherr, Jan;Gesprochen: Safaei-Rad, Abak
Sofort lieferbar
Statt: 30,00 €**
**Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
10 °P sammeln!
Vier Frauen, vier Leben und die Sehnsucht nach Sichtbarkeit, Liebe und Selbstbestimmung. Der lang erwartete neue Roman von Chimamanda Ngozi Adichie. Spiegel-Bestsellerautorin, literarischer Superstar und feministische Ikone.Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind.Zikora ist Anwältin und lebt in Washington, D.C. Sie hat Erfolg und sich schon vor langer Zeit von ihrer Mutter distanziert; bis sie ...
Vier Frauen, vier Leben und die Sehnsucht nach Sichtbarkeit, Liebe und Selbstbestimmung. Der lang erwartete neue Roman von Chimamanda Ngozi Adichie. Spiegel-Bestsellerautorin, literarischer Superstar und feministische Ikone.
Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind.
Zikora ist Anwältin und lebt in Washington, D.C. Sie hat Erfolg und sich schon vor langer Zeit von ihrer Mutter distanziert; bis sie - plötzlich selbst Mutter und alleinerziehend - merkt, wie nahe sie ihr in ihrer vermeintlichen Schwäche ist.
Omelogor lebt in Nigeria. Als Bankerin hilft sie, Korruption zu verschleiern, aus Idealismus versucht sie, Frauen und ihre Unternehmen zu fördern. Doch eines Tages kündigt sie ihren Job, um in den USA zu studieren.
Kadiatou ist Chiamakas Haushälterin. Außerdem arbeitet sie in einem Hotel, wo ein mächtiger Gast sie schwer belästigt. Ein entwürdigender Prozess von Beweisaufnahme und Verfahren beginnt, in dem alles im Zentrum steht, nur nicht Kadiatous Schicksal.
Mitreißend, dringlich und klug spannt Chimamanda Ngozi Adichie über Kontinente hinweg die Geschichten von vier Frauen, die einander immer wieder die Hand reichen, und erzählt wie keine andere von existenzieller weiblicher Erfahrung, die oft in den ganz kleinen Augenblicken zutage tritt: im Schwangerschaftstest auf dem Badewannenrand, in Tagträumen nach einem Augenkontakt im Flugzeug, im Warten auf einen Anruf oder im Moment plötzlich zusammengenommenen Mutes. Ein wegweisender, gegenwärtiger Roman über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Frauen in einer Welt, die es immer noch schwer macht, sich zusammenzutun.
Zehn Jahre nach dem Weltbestseller Americanah der neue große Roman von Chimamanda Ngozi Adichie.
Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind.
Zikora ist Anwältin und lebt in Washington, D.C. Sie hat Erfolg und sich schon vor langer Zeit von ihrer Mutter distanziert; bis sie - plötzlich selbst Mutter und alleinerziehend - merkt, wie nahe sie ihr in ihrer vermeintlichen Schwäche ist.
Omelogor lebt in Nigeria. Als Bankerin hilft sie, Korruption zu verschleiern, aus Idealismus versucht sie, Frauen und ihre Unternehmen zu fördern. Doch eines Tages kündigt sie ihren Job, um in den USA zu studieren.
Kadiatou ist Chiamakas Haushälterin. Außerdem arbeitet sie in einem Hotel, wo ein mächtiger Gast sie schwer belästigt. Ein entwürdigender Prozess von Beweisaufnahme und Verfahren beginnt, in dem alles im Zentrum steht, nur nicht Kadiatous Schicksal.
Mitreißend, dringlich und klug spannt Chimamanda Ngozi Adichie über Kontinente hinweg die Geschichten von vier Frauen, die einander immer wieder die Hand reichen, und erzählt wie keine andere von existenzieller weiblicher Erfahrung, die oft in den ganz kleinen Augenblicken zutage tritt: im Schwangerschaftstest auf dem Badewannenrand, in Tagträumen nach einem Augenkontakt im Flugzeug, im Warten auf einen Anruf oder im Moment plötzlich zusammengenommenen Mutes. Ein wegweisender, gegenwärtiger Roman über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Frauen in einer Welt, die es immer noch schwer macht, sich zusammenzutun.
Zehn Jahre nach dem Weltbestseller Americanah der neue große Roman von Chimamanda Ngozi Adichie.
Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Werk wird in 55 Sprachen übertragen. Für Americanah erhielt sie 2013 den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Ihr Roman Blauer Hibiskus war für den Booker Prize nominiert, Die Hälfte der Sonne erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Mit ihrem TED-Talk We should all be Feminists verankerte die Nigerianerin den Feminismus fest in der Popkultur. 2018 wurde Chimamanda Ngozi Adichie mit dem PEN Pinter Prize und dem Everett M. Rogers Award ausgezeichnet. 2019 wurde ihr der Kasseler Bürgerpreis 'Das Glas der Vernunft' verliehen. 2020 erhielt sie den Internationalen Hermann-Hesse-Preis für Blauer Hibiskus. Chimamanda Ngozi Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA. Asal Dardan arbeitet als freie Autorin in Berlin und auf der schwedischen Insel Öland. Für ihren Essayband Betrachtungen einer Barbarin (2021) wurde sie für den Deutschen Sachbuchpreis und den Clemens-Brentano-Preis nominiert. Als Übersetzerin aus dem Englischen hat sie u.a. für Komplizen Film und B-Reel Films gearbeitet. 2023 erschien ihre Übersetzung des Romans Die Furchen der sambisch-amerikanischen Schriftstellerin Namwali Serpell. Jan Schönherr lebt in München und hat Autoren wie Charles Bukowski, Roald Dahl und Francis Spufford übersetzt. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur. Abak Safaei-Rad ist seit der Spielzeit 2023/24 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin und war u.a. in den Kinofilmen Die Saat und Futur 3 zu sehen. Ihre klare, eindringliche Stimme setzt sie auch erfolgreich als Hörbuch- und Hörspielsprecherin ein.
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag
- Anzahl: 3 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 1040 Min.
- Erscheinungstermin: 27. Juni 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839821992
- Artikelnr.: 73544582
Herstellerkennzeichnung
Argon Verlag AVE GmbH (7%)
Waldemarstr. 33a
10999 Berlin
www.argon-verlag.de
Gern gelesen hat Rezensentin Judith von Sternburg den sehnlich erwarteten neuen Roman von Chimamanda Ngozi Adichie, dessen Erscheinen von viel Trubel begleitet war, der selbst aber "ganz gelassen" daherkommt. Vier Frauen stehen im Zentrum der Handlung, darunter die Schriftstellerin Chiamaka, deren nigerianische Verwandtschaft so reich ist, dass ihren zahlreichen Liebhabern fast die Augen aus dem Kopf fallen, wie Sternburg verrät. Die zweite Ich-Erzählerin ist Omelogor, die für eine Bank in Nigeria arbeitet und dieser bei der Verschleierung mehr oder weniger illegaler Geschäfte hilft. Durch die Leben und die Vergangenheit seiner vier Protagonistinnen "segelt" der Roman souverän, freut sich Sternburg. Wie seine Heldin Chiamaka stellt sich ihr Buch gegen alles Erwartbare und gegen die Klischees, die die amerikanische Gesellschaft schwarzen Frauen entgegenschleudert. In diesem Buch wird nachts geträumt und "tagsüber wird gelebt und sehr viel geredet", so Sternburg, die unter anderem die Schilderungen von Chiamakas Affären "glänzend" geschrieben findet. Dass das zuweilen ein bisschen was von "Sex and the City" hat stört sie dabei nur wenig. Ein bisschen geschmeidiger hätte sich Sternburg die Übersetzung durch Asal Dardan und Jan Schönherr gewünscht, sonst wird sie hier glücklich.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensentin Hannah Lühmann schlürft einen "Cocktail der Genialität" mit dem neuen "Großwerk" von Chimamanda Ngozi Adichie, vor deren Werk sie niederkniet. Mehr noch: Lühmann huldigt einem "intellektuellen Superstar", deren "Weltliteratur" einen "neuen Universalismus" ankündigt, Adichie selbst wird für Lühmann zum "Dostojewski unserer Zeit", die dem "weißen männlichen Blick" ihre schwarze weibliche Perspektive entgegensetzt. Darunter macht es die Rezensentin nicht, bevor sie auf den lang erwarteten neuen Roman zu sprechen kommt. Der erzählt von vier Frauen aus vier Perspektiven: Reiseschriftstellerin Chiamaka, die über die sie demütigenden Männer ihres Lebens sinniert, ihre beste Freundin Zikora, Bankerin Omelogor, die über ihrer Forschung zur Pornografie zerbricht und Hausmädchen Kadiatou, die von einem Restaurantbesitzer vergewaltigt wird, eint die Sehnsucht nach Selbstbestimmung, resümiert die Kritikerin, die staunt wie "zart" Adichie die Geschichten verzahnt. Aus Adichies Nachwort liest die Rezensentin mit Gewinn: Hier erfährt sie etwa, dass es im Roman um Mutter-Tochter-Beziehungen ebenso geht wie um den Fall Dominique Strauss-Kahn.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
[...] ein atemberaubend lebendiges Gemälde aus weiblichen Erfahrungswelten. Julia Kohli NZZ am Sonntag 20250302
Gebundenes Buch Endlich wieder ein Buch von Adichie! Es ist ein großartiger Roman über vier ganz unterschiedliche Frauen, deren Schicksale und Erfahrungen doch so ähnlich sind. Und wieder ist es ein ganz großes Lesevergnügen - sinnlich, spannend und voller tiefgehender Eindrücke.
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Ich habe recht lange gebraucht, um die Rezension zu schreiben, weil ich nicht wusste, wie ich dem Roman gerecht werden kann. „Dream Count“ ist kein Roman, der sich in eine einfache Kategorie einordnen lässt – und genau darin liegt seine literarische Kraft. Chimamanda Ngozi …
Mehr
Ich habe recht lange gebraucht, um die Rezension zu schreiben, weil ich nicht wusste, wie ich dem Roman gerecht werden kann. „Dream Count“ ist kein Roman, der sich in eine einfache Kategorie einordnen lässt – und genau darin liegt seine literarische Kraft. Chimamanda Ngozi Adichie gelingt es, auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu erzählen: poetisch und politisch, zart und schonungslos, persönlich und universell.
Statt durch eine lineare Handlung entfaltet sich der Text in vier weibliche Stimmen, die miteinander verwoben sind, ohne sich gegenseitig zu erklären: Wir begleiten Chia, Zikora, Kadiatou und Omelogor bei ihrer Suche nach der großen Liebe, nach einem besseren Leben und dem eigenen Weg. Alle gehen mit den Herausforderungen von Frauen um, gehören aber unterschiedlichen Klassen an: Während Chia sich keine Gedanken um ein regelmäßiges Einkommen machen muss, muss Kadiatou neben ihrer Arbeit als Haushälterin von Chia noch in einem Hotel arbeiten. Zudem bewegen sich alle zwischen verschiedenen Welten: Chia und Zikora sind aus Nigeria in die USA gezogen, um dort zu studieren und zu arbeiten, Kadiatou hat aus Guinea kommend Asyl in den USA bekommen und Omelogor lebt nach einem kurzen Studienaufenthalt in den USA wieder in Nigeria. Und obwohl die Frauen sich alle in ganz anderen Lebenswelten bewegen, konnte ich immer wieder Situationen erkennen, die sicher viele Frauen schon erlebt haben.
Diese Vielstimmigkeit habe ich auch als Form von literarischem Widerstand gegen die Vereinfachung weiblicher Lebenserfahrung gelesen. Was hier verhandelt wird – Sexismus, Migration, Rassismus, soziale Ungleichheit, Begehren, Körper, Freundschaft, Arbeit, Gewalt – wird niemals mit dem moralischen Zeigefinger vermittelt, niemals vereinfachend, sondern immer so, dass Verbindungen, Widersprüche und Ambivalenzen deutlich werden. Über Menschen, die meinen, die Welt verstanden zu haben, wird sich stattdessen lustig gemacht und sie werden als scheinheilig entlarvt. Dabei liest sich der Text dennoch leicht, flüssig und unterhaltsam. Es gibt außerdem immer wieder Momente der Komik und Situationen, in denen sich Frauen gegenseitig unterstützen und fördern. Ein Nachwort der Autorin, in der sie ihre Geschichte in einen aktuellen Kontext einordnet, hat die Lektüre für mich perfekt abgerundet.
Für alle, die sich für Literatur interessieren, die Einblicke in vielfältige Perspektiven gibt – formal, inhaltlich, emotional – ist „Dream Count“ eine dringende Leseempfehlung. Ein vielstimmiger, eindringlicher Roman über weibliche Erfahrung, Macht und Verletzlichkeit!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Titel: weibliche Träume
Kurzmeinung: Ein guter Einstieg in feministische Literatur mit kleineren Abzügen.
Die in Nigeria geborene Autorin Chimamanda Ngozi Adichie gehört zu den großen, wirklich bekannten Schriftstellerinnen unserer Zeit. Mehrfach mit verschiedenen Preisen …
Mehr
Titel: weibliche Träume
Kurzmeinung: Ein guter Einstieg in feministische Literatur mit kleineren Abzügen.
Die in Nigeria geborene Autorin Chimamanda Ngozi Adichie gehört zu den großen, wirklich bekannten Schriftstellerinnen unserer Zeit. Mehrfach mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, ist sie für ihre feministischen Werke bekannt. Auch in Deutschland erfreut sie sich immer größerer Beliebtheit, spätestens seit ihrem Werk „Americanah“ wird sie hier gefeiert.
„Dream Count“ ist mein erster Roman der Autorin Adichie. Natürlich waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Bereits das interessante Cover und der Titel haben mich angesprochen. Trotz der eher schlichten Gestaltung wirkt das Cover kraftvoll und interpretativ.
In diesem Roman geht es um vier verschiedene Frauen, deren Leben durch ein zartes Band der Freundschaft, Solidarität und der Suche nach Erfüllung ihrer ganz eigenen Träume miteinander verbunden sind. Sie streben nach dem perfekten Partner, einer Traumfamilie, möchten benachteiligten Frauen helfen, ein eigenes Restaurant führen oder einfach nur in Frieden leben.
Obwohl die Beziehungen zwischen ihnen nicht immer harmonisch verlaufen, sind sie dennoch eng miteinander verbunden. Die Protagonistinnen schaffen eine lebendige und authentische Atmosphäre, sodass man fast das Gefühl hat, Teil ihrer Gemeinschaft zu sein.
Im Gegensatz dazu fällt vor allem die Darstellung des Patriarchats und der Männer im Roman auf, allerdings nur bei oberflächlicher Betrachtung. Zwar gibt es die brutalen, misogynen männlichen Figuren, doch es existieren auch solche, die sich aufgrund mangelnder Aufklärung, fehlender Eigeninitiative oder schlechter Kommunikation falsch verhalten haben. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, doch es verdeutlicht, dass Respektlosigkeit oder Missachtung nicht ausschließlich aus absichtlichem, schlechtem Verhalten entstehen kann.
Adichie verwebt die losen Geschichten der Frauen, die teilweise wie unabhängige Kurzgeschichten wirken, mit ihrer einfühlsamen Sprache und ihrem scharfen Blick für Details. Das hat mich sehr überzeugt.
Mit scheinbarer Leichtigkeit werden dabei auch intensive Themen wie toxische Beziehungen, häusliche Gewalt, Missbrauch, internalisierte Misogynie, Fehlgeburten, Abtreibung, Genitalverstümmelung, Kriege und Armut in Afrika, aber auch dessen Schönheit in die Geschichte eingearbeitet.
Besonders schätze ich, dass das Buch auf viele kleine Probleme eingeht, ohne dabei belehrend zu wirken. Es fordert die Leserschaft auf, selbst nachzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen.
Hierbei ist auch hervorzuheben, dass ein Austausch in einem Buchclub, einer Leserunde oder einfach im Gespräch mit Freund*innen sehr hilfreich sein kann.
Ohne die Diskussionen hätte ich sicherlich einiges übersehen.
Ein kleiner Abzug gibt es für Passagen, die mir etwas zu langatmig erschienen.
Außerdem hätte ich mir ein Glossar gewünscht, da die Autorin häufig auf afrikanische Gebräuche, Gerichte und Riten Bezug nimmt. Natürlich soll und darf ein Buch auch zur eigenen Recherche anregen, was „Dream Count“ zweifellos tut, dennoch fehlt mir einfach manchmal die Geduld, um jedes Essen oder jede Frisur nachzuschlagen.
„Dream Count“ ist eine lohnende Lektüre für alle, die sich mit feministischer Literatur beschäftigen möchten und bereit sind, sich eigenständig noch tiefer in die Materie einzuarbeiten. Zwar bietet das Buch einen leichten Einstieg, der vieles umreißt, doch im Nachhinein erfordert es umfangreiche Recherchen, wenn man sich wirklich auf das Thema einlassen möchte.
Für mich hat Chimamanda Ngozi Adichie bewiesen, warum sie zu den wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Literatur gehört.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Dream Count – die zentrale Frage …
… die die Protagonistin Kadiatou hätte beschäftigen sollen war wohl: Zeigt man einen sexuellen Übergriff an oder lässt frau das lieber bleiben? Da Opfer meist im Anschluss geschmäht werden und nicht – wie es …
Mehr
Dream Count – die zentrale Frage …
… die die Protagonistin Kadiatou hätte beschäftigen sollen war wohl: Zeigt man einen sexuellen Übergriff an oder lässt frau das lieber bleiben? Da Opfer meist im Anschluss geschmäht werden und nicht – wie es sein sollte – Gerechtigkeit erfahren. Schwierig auch, wenn außer den zwei beteiligten Personen keine Zeugen vorhanden sind. Und der Täter gesellschaftlich hoch angesehen ist, die misshandelte Frau dagegen eher zur sogenannten „Unterschicht“ gehört.
Da nur fünf Prozent der Täter bestraft werden, mag sich das Unterfangen der Anzeige samt übler Folgen nicht lohnen. Oder ist das gerade die Absicht? Denn wir leben immer noch in einer „Männerwelt“ und zudem in einer „Reichenwelt“ (Welt der Reichen), in der die Reichen das Sagen haben, was sich in der Justiz widerspiegelt. Und das seit Jahren.
Die drei anderen begüterten schwarzen Frauen im Roman spielen eher weniger dramatische Rollen. Auch wenn sie alle irgendwie Pech mit Männern haben oder nur mit ihnen spielen, wie Omelogor. Ihre Aunty Jane unterstellt ihr: „Tu nicht so, als wärst du zufrieden mit deinem Leben. [Omelogors Gedanken dazu] Wem würde das denn überhaupt nutzen? Macht man sich das selbst vor oder der Welt, und wenn man es sich selbst vormacht, wird es dadurch dann real? Meinungen von Menschen, die mir nicht viel bedeuten, haben in meinem Kopf noch nie Halt gefunden – warum verstricke ich mich jetzt also in den Worten einer schrulligen Tante?“ (S. 350/351)
„Wie sollen wir andere je richtig kennen, wenn wir uns manchmal sogar selbst fremd sind?“ (S. 433)
Warum der Roman Traumzähler heißt, hat sich mir nicht erschlossen. Oder sind damit Chiamakas Träume gemeint, die aber keineswegs in paradiesische Zustände münden. Denn der eine Mann, den sie wirklich will, der spielt nur mit ihr. Erfüllung ist so nicht zu finden. „Wie seltsam, dass wir beim Waten durch die Sümpfe des Lebens davon ausgehen, dass nur wir selbst mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.“ (S. 474)
Bleibt noch, Zikora zu erwähnen, die Vierte im Bunde. Der die Zeit davon läuft, denn ihre biologische Uhr tickt und Ehe- und Kinderwunsch scheinen bislang unerfüllbar.
Der dicke Roman mit über fünfhundert Seiten liest sich sehr flüssig und ist recht unterhaltsam. Und ich wollte so gern mal aus anderen Ländern lesen, als immer nur aus Amerika. Da die nigerianischen Damen sich aber doch meist in USA aufhielten, habe ich leider weniger als erwartet aus Afrika erfahren.
Fazit: Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und diesen Roman gern gelesen, aber viel mitnehmen konnte ich daraus leider nicht. Dennoch beschäftigt mich die eingangs erwähnte zentrale Frage nach wie vor. 3 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Enttäuschte Träume
So wie die Protagonistinnen in Chimamanda Ngozi Adichies neuem Roman „Dream Count“ alle mit enttäuschten Träumen zu tun haben, so hat mich dieses lang erwartete Buch leider auch enttäuscht. Die Bestsellerautorin verliert sich …
Mehr
Enttäuschte Träume
So wie die Protagonistinnen in Chimamanda Ngozi Adichies neuem Roman „Dream Count“ alle mit enttäuschten Träumen zu tun haben, so hat mich dieses lang erwartete Buch leider auch enttäuscht. Die Bestsellerautorin verliert sich überraschend einförmig in schon oft gehörten sozialkritischen und feministischen Themen, sodass der Roman für mich wenig Schlagkraft und Einzigartigkeit hatte. Allerdings soll das nicht heißen, dass „Dream Count“ schlecht geschrieben ist – der Erzählstil ist flüssig und unterhaltsam – aber inhaltlich hätte der Roman auch ein Erstlingswerk sein können, da meiner Meinung nach wenig neuartige, originelle Gedanken zu den Themen Feminismus, soziale Dominanz und Unterdrückung gebracht werden.
In „Dream Count“ treffen die Leser auf die vier Frauen Chiamaka, Zikora, Omelogor und Kadiatou, die alle auf die ein oder andere Art Träume für ihr Leben haben, die jedoch nicht vollständig erfüllt werden. Die Vier sind Nigerianerinnen und verwandtschaftlich oder freundschaftlich miteinander verbunden, kommen jedoch aus unterschiedlichen sozialen Ebenen. Interessant ist dies, weil in jedem der vier Romanabschnitte aus der Sicht einer anderen Frau erzählt wird, sodass man die übrigen drei aus der Perspektive der Erzählerin noch einmal in einem neuen Licht sieht und die Charaktere und deren Beziehungsgeflecht so runder und differenzierter wird. Dabei erkennt man, dass alle vier die bestimmenden Themen Feminismus, Selbstverwirklichung, Mutterschaft, Stellung von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft und die damit verbundenen Dominanz- und Unterdrückungsmechanismen anderes wahrnehmen.
Jedoch ist auch gerade die Konzentration auf diese vorherrschenden Themen ein Grund, warum mich „Dream Count“ am Ende enttäuscht hat, da sich Adichie immer wieder um dieselben Thesen dreht und dabei keine überraschenden Wendungen oder innovative erzählerische Ideen einbringt. Alles wirkt sehr beliebig, eintönig und unaufgeregt und ich hatte das Gefühl, so etwas schon mal gelesen zu haben. Der Erzählstil ist zwar gut und flüssig lesbar, aber ebenso einförmig wie die Handlung. Adichie spickt ihre Erzählung mit feministischen Aphorismen und Lebensweisheiten, die aber auch keine bahnbrechenden neuen Gedanken in den Diskurs bringen.
Wer sich sehr für die in „Dream Count“ behandelten Themen interessiert und von feministischen Romanen nicht genug bekommen kann, dürfte sich mit Adichies neuem Werk gut unterhalten fühlen. Aber für mich ist das Buch literarisch und inhaltlich ein enttäuschter Traum von einem schlagkräftigen Roman geblieben. „Dream Count“ wird nicht lange bei mir nachhallen und ist im Großen und Ganzen ein eher blasses Buch.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Chia nimmt den Coronabedingten Lockdown zum Anlass Bilanz zu ziehen, was ihre Beziehungen angeht. Einige Männer haben sie in ihrem Leben über kurz oder lang bisher begleitet, geblieben ist keiner. Was ihr dagegen bleibt, sind ihre Cousine Omelogor, ihre beste Freundin Zikora und nicht …
Mehr
Chia nimmt den Coronabedingten Lockdown zum Anlass Bilanz zu ziehen, was ihre Beziehungen angeht. Einige Männer haben sie in ihrem Leben über kurz oder lang bisher begleitet, geblieben ist keiner. Was ihr dagegen bleibt, sind ihre Cousine Omelogor, ihre beste Freundin Zikora und nicht zuletzt ihre Haushälterin Kadiatou. Vier Frauen, die vieles eint, aber auch einiges trennt.
Ich habe bereits die anderen Romane der Autorin gelesen (z.T. auch verschlungen) und muss leider sagen, dass Dream Count nicht ganz an meine (vermutlich zu) hohen Erwartungen herankam. Das liegt zum einen am etwas chaotischen Aufbau, der Tatsache, dass ich mit Chia nicht ganz so viel anfangen konnte und nicht zuletzt dem Schluss des Romans. Dazwischen gibt es großartige Szenen, die die Autorin mit viel Feingefühl skizziert. Überhaupt hat mir ihr Schreibstil über weite Strecken wieder sehr gut gefallen, sie kann Situationen und Gefühle so authentisch rüberbringen. Auch thematisch kann der Roman viel, Kritik an patriachialen Strukturen, Rassismus, Sexismus, dem Arm-Reich-Gefälle undundund. Viel Stoff, der aber doch die Handlung dabei nicht überfrachtet.
Die vier Frauen sind sich in vielem sehr gegensätzlich, doch ihre nigerianische Herkunft eint sie ebenso wie die Tatsache, dass sie jede für sich viel mitgemacht haben. Die Autorin lässt jede der vier zu Wort kommen, dabei wechselt auch die Erzählperspektive, was zu Beginn etwas unerwartet kam. Zudem ist die Handlung nicht chronologisch, was die Zuordnung schon mal etwas erschwert. Hat man die Ereignisse aber für sich einsortiert, wird man auch meist belohnt. Mir haben die Handlungsstränge rund um Kadiatou und Omelogor am besten gefallen, wohingegen ich Chia bis zum Schluss weder sonderlich leiden noch verstehen konnte. Etwas einseitig fand ich die Darstellung von Männern im Allgemeinen, sie zeigen hauptsächlich negative Eigenschaften, was ich doch sehr vereinfacht finde. Natürlich ergibt sich das daraus, welche Erfahrungen die Frauen mit ihnen gemacht haben, doch an der ein oder anderen Stelle machte das die Message doch zu plakativ für meinen Geschmack.
Insgesamt ist Dream Count ein Roman, den man sich zwar etwas erarbeiten muss, den ich aber trotz einiger Kritikpunkte weiterempfehlen kann.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Frauenschicksale - feministischer Roman
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut - es war mein erster Roman der gefeierten Autorin und eine meiner ersten feministischen Lektüren.
Leider fiel mir der Einstieg dann extrem schwer. Die ersten 50 Seiten haben sich sehr gezogen, was aber …
Mehr
Frauenschicksale - feministischer Roman
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut - es war mein erster Roman der gefeierten Autorin und eine meiner ersten feministischen Lektüren.
Leider fiel mir der Einstieg dann extrem schwer. Die ersten 50 Seiten haben sich sehr gezogen, was aber nicht am Stil oder der literarischen Qualität lag sondern eher am Inhalt, der mich zunächst nicht überzeugen konnte. Zum Glück wurde das dann immer besser.
Insgesamt erhalten wir Einblick in das Leben von vier Frauen. Sie sind alle Schwarze und zeigen auf verschiedene Weise auf, wie patriarchale Systeme funktionieren und Frauen auf die eine oder andere Weise unterdrückt, eingeschränkt oder gar verletzt werden. Die Themen sind vielfältig - von toxischen Beziehungen über Verantwortungslosigkeit, Rassismus, Gewalt und Betrug bis hin zu Korruption und Verbrechen. Mit Omelogor wird aber auch eine alleinstehende und starke Frau gezeichnet, die entgegen gesellschaftlicher Konventionen ein selbstbestimmtes Leben führt und es vermag, die patriarchalen Strukturen zum Wohle von Frauen auszunutzen.
Meiner Meinung nach variieren die Schicksale sehr stark in der Stärke ihrer Ausdruckskraft - sie konnten mich nicht alle gleichwertig begeistern. Gerade zu Beginn liegt der Fokus auch sehr stark auf dem „bösen Mann“. Klar gibt es hier einen feministischen Anspruch und es geht der Autorin auch darum, Missstände zu beleuchten, aber etwas mehr Ausgewogenheit bei der Charakterwahl hätte ich mir hier und da gewünscht. So besteht doch die Gefahr in eine Schwarz-Weiß-Sicht zu verfallen.
Hinzu kommt, dass mir der übergreifende Kit gefehlt hat - dieser eine erzählerische rote Faden, der alle vier Frauen verbindet und das Buch zu einem gelungenen Roman formt.
Literarisch ist das Buch aber auf jeden Fall stark geschrieben und die Autorin beweist eine gute Beobachtungsgabe und versteht es, den Finger in die Wunde zu legen. Es werden sehr wichtige Themen aufgegriffen und dazu lernt man auch einiges über Nigeria. Und auch wenn dieser Roman für mich kein Highlight war, werde ich der Autorin definitiv noch eine Chance geben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
"Dream Count" handelt von vier in Westafrika geborenen Frauen, die familiär oder freundschaftlich miteinander verbunden sind.
Der Roman ist in fünf Abschnitte unterteilt und widmet sich in den ersten vier Teilen jeweils einer der vier Hauptfiguren. Im Wesentlichen geht es dabei …
Mehr
"Dream Count" handelt von vier in Westafrika geborenen Frauen, die familiär oder freundschaftlich miteinander verbunden sind.
Der Roman ist in fünf Abschnitte unterteilt und widmet sich in den ersten vier Teilen jeweils einer der vier Hauptfiguren. Im Wesentlichen geht es dabei um ihre Beziehung zu Männern. Chiamaka möchte unbedingt heiraten, hat aber mit 44 Jahren immer noch nicht den geeigneten Mann dafür gefunden. Zikora steht am Ende mit Baby ohne Mann da, Kadiatous Jugendliebe landet im Gefängnis und sie selbst wird in Amerika Opfer eines sexuellen Übergriffs, wobei öffentlich an ihrer Glaubwürdigkeit gezweifelt wird. Omelogor profitiert von der Korruption in Nigeria, bereichert sich selbst und unterstützt anschließend andere Frauen mit beruflichen Ambitionen. Mit Männern hat sie selbst kein Glück, an ihrer Seite ist jedoch ihr homosexueller Freund Jide.
Der fünfte Abschnitt handelt wiederum von Chiamaka und ihren Erinnerungen an ihre Verflossenen und erwähnt, wie es für Kadiatou ausgegangen ist. Warum diese Inhalte nicht schon in den vorangegangen Abschnitten vermittelt wurden, erschließt sich dabei nicht.
Auch wenn es Verbindungen zwischen den Figuren gibt, liest sich das Buch weniger wie ein Roman, sondern wie mehrere Kurzgeschichten. Trotz der Kürze sind sie unheimlich zäh geschrieben, geben episodenhaft Einblicke in die Leben, können jedoch weder fesseln noch ein Gespür für die Figuren vermitteln. Es gibt zudem viel zu wenig gemeinsame Szenen mit den Frauen, die eine Solidarität unter ihnen erkennen lassen könnten. Die getrennten Darstellungen statt einer chronologischen Erzählung mit wechselnden Perspektiven verstärken den Effekt überdies.
Alle Frauen sind zutiefst verunsichert, unglaublich naiv und wirken um Jahre jünger als sie tatsächlich sind. Wie hilflose Teenager navigieren sie durch ihre Leben, was die Lektüre unheimlich anstrengend macht. Die Männer sind dabei Statisten, die denkbar schlecht wegkommen. Sie sind durchweg mit negativen Eigenschaften besetzt, sind Lügner, Betrüger, Straftäter, Vergewaltiger, Männer, die Frauen ausnutzen und erniedrigen - eine Ansammlung eindimensionaler Stereotypen. Einzige Ausnahme bildet klischiert ein homosexueller Mann.
Das Buch ist langweilig einseitig und selbst innerhalb der einzelnen Abschnitte so sprunghaft geschrieben, dass es stellenweise nicht einfach ist, den Gedankengängen zu folgen. Auch wenn mehrere Jahre in den Leben der einzelnen Frauen geschildert werden, ist bei keiner eine charakterliche Entwicklung erkennbar.
"Dream Count" ist so enttäuschend wie die Leben, die darin erzählt werden.
Ich hatte andere Erwartungen an einen Roman über "die Sehnsucht nach Sichtbarkeit, Liebe und Selbstbestimmung". In dieser Hinsicht konnte mich das Buch weder inhaltlich noch sprachlich überzeugen. Ein flüssiges Lesen ist durch die zusammenhanglose Aneinanderreihung von Episoden nicht möglich, die Einblicke in die Leben der Frauen weder unterhaltsam noch erhellend.
Dieses Buch zeigt Frauen, die die Erfüllung an der Seite eines Partners ersehnen und sich in ihren Handlungen davon leiten lassen oder Frauen mit durchweg schlechten Erfahrungen mit dem "Feindbild" Mann.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Dieser Roman ist schwer zu fassen. Die Wege von vier verschiedenen Frauen, die freund-schaftlich oder verwandtschaftlich miteinander verbunden sind. Es wird von ihrem Leben zwischen ihrer Heimat in Westafrika und den Vereinigten Staaten erzählt.
In vier Kapiteln werden die einzelnen Frauen …
Mehr
Dieser Roman ist schwer zu fassen. Die Wege von vier verschiedenen Frauen, die freund-schaftlich oder verwandtschaftlich miteinander verbunden sind. Es wird von ihrem Leben zwischen ihrer Heimat in Westafrika und den Vereinigten Staaten erzählt.
In vier Kapiteln werden die einzelnen Frauen näher beschreiben, man lernt ihre Herkunft, ihre Wünsche und Sehnsüchte kennen.
Es ist überwiegend der Wunsch nach einem Mann, der einen vorbehaltlos liebt. Dieser Wunsch ist besonders bei Chiamaka sehr stark ausgeprägt. Dieser Wunsch, dass ein Mann einen sieht wie man wirklich ist und vorbehaltlos liebt setzt doch voraus dass man das selber weiß und das bezweifele ich mal sehr. Zikora steht plötzlich als Alleinerziehende da, aber dadurch kommt sie ihrer Mutter wieder näher. Omelogor kann in Nigeria als Bankerin das korrupte Spiel der Reichen sehr gut mitspielen. Das schwierigste Schicksal hat Kadiatou, die aus armen Verhältnissen kommt und nun u.a. in einem Hotel arbeitet.
Leider konnten mich die einzelnen Frauen nicht packen. Das Lesen war teilweise anstren-gend, mir fehlte die zeitliche Komponente als Orientierung. Corona wird erwähnt, aber ansonsten hätte es immer ein Zeitpunkt irgendwann sein können. Große Zusammenhänge zwischen den Frauen gibt es nicht, sie tauchen am Rande in der Erzählung der Anderen dann mal auf.
Die Autorin erwähnt subtil so viele Themen die besonders Frauen betreffen, da hätte ich ohne einen Austausch über den Roman manchmal wohl drüber weg gelesen.
Für mein Empfinden war es einfach ein zu viel, dadurch fehlte Tiefe und ich konnte beim Lesen keinen Mehrwert erkennen. Anscheinend sind alle Männer enttäuschend und be-nehmen sich gegenüber der Protagonistinnen nicht gut. Der Hintergrund von Gesellschaft und Kultur erklärt das Verhalten der Frauen besonders das von Chiamaka. Doch wenn man andererseits die Möglichkeit hat auf eigenen Füßen zu stehen, warum muss man dann einen Mann an seiner Seite haben um sichtbar und wohlmöglich glücklich zu sein. Sind nun andere Leute für das eigene Wohlbefinden zuständig?
Ich war zwischendurch überrascht in welchem Alter die Frauen sind, ich hätte sie jünger eingeschätzt.
Erstaunt war ich von der Häufung negativ beschriebener Männer. Sicher gibt es solche Typen und irgendwann im Leben trifft man halt mal auf so jemanden, aber so gehäuft wirkt unglaubwürdig.
Mir fehlte der Lesefluss, die Verbindung zwischen den Frauen. Vielleicht neue Ideen für den Feminismus der nicht nur die Männer schlecht macht, das mag ich nicht und wirkt unrealistisch. Wobei sehr gut klar gemacht wurde, was Kultur und Gesellschaft für Auswir-kungen haben.
Sicherlich habe ich eine andere Form von Roman erwartet, mehr Zusammenhang zwischen den einzelnen Frauen. Mit der Erzählstruktur habe ich gekämpft. Die angesprochenen In-halte waren enorm umfangreich und ohne die Diskussion mit anderen hätte mir eindeutig was gefehlt. Somit bin ich mit meiner Meinung über diesen Roman Zwiegestalten.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Ich musste nach dem Lesen erstmal alles verarbeiten. Dieses Buch ist voller Themen, die Frau leider immer noch auf ihrem Lebensweg beeinflußen. Hier lernen wir eigentlich sehr starke und tatkräftige Frauen kennen. Die einen haben einen etwas leichteren Weg und andere müssen sehr …
Mehr
Ich musste nach dem Lesen erstmal alles verarbeiten. Dieses Buch ist voller Themen, die Frau leider immer noch auf ihrem Lebensweg beeinflußen. Hier lernen wir eigentlich sehr starke und tatkräftige Frauen kennen. Die einen haben einen etwas leichteren Weg und andere müssen sehr stark kämpfen und erleben sogar körperliche Angriffe. Aber eins haben sie alle gemeinsam: sie werden noch immer nach alten Traditionen und Ansichten über das "richtige" Lebensziel von Frauen beurteilt. Hier geht es um vier Frauen aus afrikanischen Ländern, deren Lebensweg wir eine zeitlang begleiten. Sie haben sehr unterschiedliche Erfahrungen zu machen, aber eines eint sie: sie sind stark und haben es zu "etwas" gebracht. Sie sind erfolgreich in ihrem Beruf und in ihrer Lebenssituation. Denn da sie auch unterschiedlichen Lebenssituationen kommen, bedeutet das auch einen unterschiedlichen Anspruch an "erfolgreich". Aber sie könne für sich selber und im Falle von Kadiatou auch für ihre Tochter, sorgen. Sie setzen sich durch, auch wenn sie gegen viele Probleme ankämpfen müssen. Und ein Problem sind natürlich die Männer. Sie beherrschen die Arbeitswelt und die Frauen müssen sich viel mehr anstrengen, um ihre Postionen zu bekommen. Ich fand die Beschreibungen der Frauen sehr interessant und aufschlußreich. Sie haben viel geschafft, besonders Omelogor hat sich das herrschende System der Korruption in ihrem Land zur Hilfe genommen, um Unrecht wieder gut zu machen und anderen Frauen dadurch zu helfen. Selbstlos und ohne davon für sich zu profitieren. Aber besonders Kadiatou hat unter den Bedingungen zu leiden. Ihr Fall nimmt einen besonders mit, denn hier kommt die Hilflosigkeit der Frauen in solchen Situationen besonders zum Tragen. Es war schrecklich zu lesen und der Gedanke, dass es ständig genauso "passiert" ist unglaublich und man wird schon sehr traurig dabei. Die Leben dieser Frauen sind alle miteinander verbunden und ihre Freundschaften sind schon ziemlich speziell, aber irgendwie doch gut nachvollziehbar. Wir erfahren ja viel über die Träume und Gedankenwelten dieser Frauen. Ihre Kämpfe im Bezug auf die verlangten Lebensziele durch ihre Familien und Verwandten. Das hat mich übrigens sehr getroffen, dass Frauen sogar von anderen Frauen doch noch so beeinflußt werden, um eine bestimmtes Ziel im Leben zu erreichen. Denn ohne diese Errungenschaften von Ehe und Kindern zählt ihr Leben wohl nicht viel. Unglaublich in der heutigen Zeit. Jede dieser hier dargestellen Frauen geht anders mit dieser Problematik um und das konnte die Autorin auch gut rüberbringen. Mich hat die Einsicht in dieses Innenleben der Frauen sehr beeindruckt. Man erlebt wirklich alles hautnah mit und kann sich zwar nicht immer in alles reinversetzen, aber man bleibt nahe an diesen authentischen Frauendarstellungen dran. Manches bleibt auch offen, aber ausgesprochen wird vieles und man kann sich so seine eigenen Gedanken darüber machen. Es ist lesenswert und ich bin jetzt auch sehr neugierig auf die anderen Werke von Ch.N. Adichie geworden.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, einen beim Lesen aufwühlt und man doch einiges wieder in Frage stellt, bei dem man gedacht hatte, soetwas spielte keine Rolle mehr. Mich hat das Buch jedenfalls nachdenklich zurückgelassen und lässt mich bestimmte Dinge wieder in einem anderen Licht sehen.
Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und ich hoffe, dass es gerade junge Frauen erreicht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für