Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ann-liest
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2024
Of Dreams and Gods (eBook, ePUB)
Whitefall, Sarah

Of Dreams and Gods (eBook, ePUB)


sehr gut

Abenteuer in der Welt der Träume und Götter

Einfallsreiche Romantasy rund um das Thema „luzides Träumen“ - fesselnd und kurzweilig, leider etwas zu hastig zu Ende gebracht.

In dem romantischen Fantasy-Abenteuer „Of Dreams and Gods“ hat die Autorin ein sehr spannendes Thema in den Mittelpunkt der Handlung gestellt und dieses sehr einfallsreich umgesetzt.

Protagonistin Malie ist Klarträumerin, das heißt sie kann sich während des Träumens klar werden, dass sie träumt und ihre Träume nach ihren Wünschen gestalten - auch bekannt als luzides Träumen. So nutzt sie die Zeit am liebsten, um ihren verstorbenen Vater zu treffen.

Bis plötzlich Traumgott Phynn auftaucht und sich auch in der realen Welt die Anzeichen mehren, dass mit der Traumwelt der Menschen irgendwas so ganz und gar nicht stimmt. So begibt sich der Leser mit Malie auf eine einzigartige Abenteuerreise - von der Traumwelt bis in die Unterwelt.

Die Charaktere sind sehr interessant gestaltet und es bleibt lange geheimnisvoll, welche Ziele verfolgt werden. Dabei wird die ganze Geschichte sehr phantasievoll erzählt und zieht einen schnell in seinen Bann. Für Jugendliche wichtige Themen - wie Freundschaft, Zusammenhalt, Trauer, Vertrauen und die erste Liebe - werden aufgegriffen und empathisch und gefühlvoll einfließen gelassen.

Sehr schade finde ich, dass gegen Ende des Buches ein Punkt erreicht wird, an dem man das Gefühlt hat, dass der Autorin die Puste ausgegangen ist. Auf einmal geht alles ganz schnell und auch die Entwicklung des Antagonisten ist leider nicht mehr nachvollziehbar. Insgesamt finde ich das Buch sehr stimmig zu Ende gebracht - aber leider wurde der Handlung hier nicht genug Raum gegeben, da wäre definitiv noch Potential für mehr Spannung vorhanden gewesen.

Bewertung vom 08.05.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Drei Frauen - drei Generationen

„Unter dem Moor“ hat mich sehr berührt und bis zum Schluss gefesselt. Es zeichnet das Schicksal dreier Frauen im Kontext deutscher Geschichte und greift dabei tragische gesellschaftliche Begebenheiten und deren Auswirkungen am Beispiel von Einzelschicksalen auf: Das Landjahr für junge Mädchen im Dritten Reich, das Miteinander in der ehemaligen DDR und die Auswirkungen der heutigen Leistungsgesellschaft auf die Menschen.

Dabei sind die Schicksale der drei Frauen miteinander verwoben - doch wie genau, das zeigt die Autorin dem Leser nur langsam. In zwischen den Zeiten wechselnden Kapiteln lernen wir die drei Protagonistinnen Stück für Stück kennen und man wird als Leser in Bezug auf die in die Geschichte eingebetteten Verbrechen doch auch das ein oder andere Mal in die Irre geführt.

Dabei liegt der Fokus nicht auf der Kriminalhandlung sondern auf der Entwicklung der Frauen. Es sind starke Frauen, die auf die ein oder andere Weise auf die Begebenheiten reagieren und ihren Umgang damit finden müssen. Dabei haben sie einige Tiefen zu bewältigen. So skizziert das Buch das wahre Leben und präsentiert keine Wohlfühl-Oase mit glänzendem Happy End. Doch genau das macht das Buch so berührend.

Immer wieder lässt die Autorin auch kurze Passagen einfließen, in der die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der mecklenburgischen Moorlandschaft beschrieben wird - eine Landschaft, die einerseits fast bedrohlich wirkt aber auch ruhig, schön und einzigartig ist.

Ich habe das Hörbuch gehört und bin sehr begeistert. Verena Wolfien hat eine sehr angenehme Stimme und hat es geschafft, die Tragik sowie die Hoffnungsschimmer einfühlsam zu vermitteln. Die verschiedenen Charaktere imitiert sie nur dezent, aber sehr passend. Je weiter das Buch fortgeschritten ist, desto mehr war ich gefesselt und habe jede freie Minute genutzt.

Von meiner Seite eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 08.05.2024
Zuckerbrot
Balli, Kaur Jaswal

Zuckerbrot


sehr gut

Über Glaube, Kultur und die Beziehung zur Mutter

Schon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden und sind einander zugewandt, was ich sehr schön finde.

Protagonistin der Geschichte ist die 10-jährige Pin. Sie lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung inmitten des multikulturellen Stadtstaats Singapur. Gemeinsam mit der Schülerin tauchen wir ein in das Treiben der Stadt und lernen viel über die indisch-stämmige Bevölkerung, über das Miteinander und Gegeneinander der Menschen, über Rassismus, Kultur und Religion.

Eines Tages zieht Pins Großmutter bei der Familie ein und stellt alles auf den Kopf. Nicht zuletzt weil aufgrund einer Familientragödie aus der Vergangenheit die Beziehung zwischen Mutter und Großmutter angekratzt ist.

Besonders eindrucksvoll fand ich die Überlegungen Pins zu Gott. Der kindliche Blick auf den Glauben, die Überzeugungen und Zweifel fand ich sehr eindringlich geschildert und gut nachvollziehbar.

Darüber hinaus haben mir die Bilder und Symbole sehr gut gefallen, insbesondere die Rolle des Essens und welche Verknüpfung zwischen der aktuellen Gefühlslage und den Mahlzeiten bzw. den Zutaten hergestellt wurden.

Es ist ein schönes Buch, das sich viel Zeit nimmt um die Gefühle der Beteiligten und das grundsätzliche Leben der Familie, das Miteinander und die Konflikte zu beschreiben. Mir persönlich ging es vielleicht insgesamt ein bisschen zu langsam voran auf dem Weg zum erzählerischen Höhepunkt. Insgesamt aber ein wirklich schönes, emotionales und auch trauriges Buch, das einen mitnimmt in eine ganz andere Kultur und wertvolle Einblicke ermöglicht.

Bewertung vom 03.05.2024
Stadt der Dämonen
Schaefer, Craig

Stadt der Dämonen


ausgezeichnet

Düstere Welt voller Dämonen und Magier - grandios gelesen

Dass dieses Hörbuch ein Hörgenuss wird wusste ich nach den ersten beiden Sätzen. Tim Gössler war mir bisher noch nicht begegnet und hat es gleich auf meine Favourites-Liste geschafft. Seine warme, tiefe Stimme passt hervorragend zu dem Buch und den Charakteren. Mit einer Vielfalt an Stimmfarben, seiner stimmlichen Interpretation der verschiedenen Personen und auch seiner Fähigkeit, die spannende, düstere und zuweilen brutale Handlung der Geschichte zu vermitteln, hat er mich von der ersten Sekunde an gefesselt.

Wir befinden uns sehr passend in Las Vegas - der Stadt der Sünde. Magier und Gangster Daniel Faust wird von einem älteren Herrn um Hilfe gebeten, seine Enkelin wird vermisst. Daniel macht sich auf die Suche nach dem Mädchen und findet sich schnell inmitten einer riesigen Verschwörung wieder.

Gekonnt nimmt der Autor uns mit auf eine Reise in die verruchten Ecken der Stadt, wo sich allerhand übernatürliche Wesen wie Dämonen und Magier tummeln. Die Spannung nimmt stetig zu und unserem Protagonisten wird einiges abverlangt. Dabei geht es sowohl bei der Handlung als auch verbal durchaus zur Sache und der Hörer muss sich auf die ein oder andere brutale Szene gefasst machen.

Mir hat besonders gut gefallen, dass der Autor mit den Begriffen Gut und Böse spielt und man merkt, dass eine Zuordnung der Handelnden in diese beiden Kategorien nicht so ohne weiteres möglich ist. Darüber hinaus macht es Spaß, wenn Elemente (Las Vegas, Musik, Filme etc.), die man kennt und in die Jetztzeit gehören, mit phantastischen Elementen kombiniert werden. Aus meiner Sicht steigert das realistische Setting die Anspannung beim hören noch etwas.

Mich hat das Hörbuch hervorragend unterhalten und ich freue mich auf die Fortsetzung mit Dan & Co. - eine Empfehlung für alle, die mit Brutalität umgehen können und Spaß an düsteren Thrillern mit Fantasy-Elementen haben.

Bewertung vom 02.05.2024
Dao - Der Weg
Cai mogu de sima gonggong

Dao - Der Weg


ausgezeichnet

Chinesische Schauergeschichten ausdrucksstark illustriert

Sehr kunstvolles und bildgewaltiges Manhua, welches der Tradition der chinesischen Tuschemalerei folgt und grausige Schauergeschichten zeigt.

„Dao - Der Weg“ der chinesischen Tuschemalerin Cai mogu de Sima gonggong ist ein Kunstwerk. Das Buch ist sehr hochwertig und in einem großen Format (DIN A4) aufgelegt und wird der künstlerischen Qualität dieses chinesischen Comics absolut gerecht. Es ist zweisprachig umgesetzt - in Chinesisch und Deutsch und enthält auch einige sehr hilfreiche Kommentare des Übersetzers.

Das Buch richtet sich an Erwachsene und ich denke, das ist auch angemessen. Inhaltlich erzählt das Buch alte Legenden und Schauergeschichten aus der Zeit der Qing-Dynastie, die den Kindern erzählt wurden, um sie zu größerem Gehorsam zu erziehen. Die Geschichten sind durchweg sehr düster und teils grausam, was sich auch in den finsteren Illustrationen widerspiegelt. Diese zeigen Geister, Dämonen und bedrohliche Menschen sowie den Protagonisten „Feuerwiesel“ und seine Freunde, die es mit diesen aufnehmen.

Hier und da sind durchaus deutliche Parallelen mit unseren Märchen erkennbar (z.B. mit Rotkäppchen, Der Wolf und die sieben Geißlein oder Hänsel und Gretel), wobei ich sagen würde, dass die Bedrohung hier noch weiter auf die Spitze getrieben wird. Und auch in diesen Manuhas lassen sich Botschaften finden.

Ein tolles Werk und ein spannender Einblick in eine andere Kultur, die in der Tradition von Überlieferungen doch Ähnlichkeiten mit denen aus unserem Kulturkreis aufweist.

Bewertung vom 02.05.2024
True Crime Neuseeland (eBook, ePUB)
Langenscheid, Adrian; Berg, Caja; Apeitos, Alexander; Lemke, Sebastian; Fesser, Melli; Rademacher, Saskia; Dittberner, Chenoa; Rickert, Benjamin

True Crime Neuseeland (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Abwechslungsreiche Fälle aus Neuseeland

„True Crime Neuseeland“ ist bereits der 14. Band der Reihe „True Crime International“. Wie der Titel schon sagt, hat der Autor in diesem Band zwölf sehr vielseitige und abwechslungsreiche Kriminalfälle aus Neuseeland zusammen gestellt.

Zeitlich bewegen wir uns zwischen dem ausgehenden 19 Jahrhundert und heute. Aus meiner Sicht sind sowohl die historischen als auch die aktuellen Fälle unheimlich spannend und fesseln auf unterschiedliche Art und Weise.

Bei den Fällen aus der Vergangenheit gibt es auch immer den zeitgeschichtlichen Aspekt: Wie wurde damals ermittelt, wie sah das Strafgesetz aus und wie wurde verurteilt? Welche gesellschaftlichen, politischen oder vielleicht auch medizinischen Grundvoraussetzungen gab es.

Die Auswahl der Verbrechen ist wirklich sehr abwechslungsreich. Kindesentführung, Amoklauf, politisch motivierte Sabotage, Serientäter… Mich persönlich hat tatsächlich der Anschlag auf die Rainbow Warrior in den 1980ern am meisten gepackt. Der Stoff dieses Falls ist tatsächlich der, aus dem spannende Filme gestrickt werden und es ist erschreckend zu sehen, wie nah all diese Geheimdienst-Szenarien an der Realität sind.

Ich habe die Hörbuch-Ausgabe gehört und fand die Länge der Kapitel sehr angenehm (ca. 30 Minuten pro Fall). Dabei wurde sehr intensiv auf die Personen, ihre Herkunft auch auch ihr weiteres Leben eingegangen. Sehr spannend fand ich auch einen kleinen Ausflug in die Maori-Kultur. Die Sprecherin hat eine sehr angenehme Stimme und hat den Balanceakt zwischen Spannung und Empathie meiner Meinung nach gut gemeistert.

Empfehlenswerte Sammlung mit Fällen, die man hier noch nicht so oft (wenn überhaupt) gehört hat.

Bewertung vom 25.04.2024
Nikki King: Verfuchst noch mal!
Matysiak, Mascha

Nikki King: Verfuchst noch mal!


ausgezeichnet

Gelungener Reihen-Auftakt

In „Nikki King: Verfuchst noch mal!“ lernen wir die Tierwandlerin Nikki, ihren neu gewonnenen Freund Jaro und den lustigen Hamster Gurke kennen. In diesem ersten Band entdeckt Nikki gerade selbst erst, welches Geheimnis in ihr schlummert und welche Fähigkeiten damit einhergehen.

Nikki ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man sehr einfach ins Herz schließen kann. Sehr gut gefallen hat mir, das mit der Tierwandlerin Nikki mal eine Fähigkeit aus der Fantasy-Welt in Kinderbücher Einzug hält, die jenseits von Einhörnern, Feen und Zauberei angesiedelt ist.

Die Illustrationen sind wirklich gelungen. Die oft großflächigen und insgesamt sehr farbenfrohen Bilder zeichnen sich durch einen großen Einfalls- und Abwechslungsreichtum aus. So lässt die Illustratorin immer wieder verschiedene Gestaltungselemente - wie Pfeile, Sprechblasen oder den Comic ähnlichen Einschub von Begriffen/„Sounds“ wie Tataaa oder Wuuuusch - einfließen. Diese sollten den jungen Leser auch über das reine Betrachten der Bilder hinaus motivieren und unterhalten.

Dies in Kombination mit den kurzen Sätzen und der großen Schrift macht das Buch zu einem gelungenen Abenteuer für Leseanfänger. Sowohl Spannung als auch Humor kommen dabei nicht zu kurz.

Allzu schnell sind wir schon am Ende des Buches angekommen und sehr gespannt, welche Abenteuer das Trio noch erleben wird. Zumal da ja auch noch das ein oder andere Geheimnis aufzuklären wäre - z.B. was es mit den Augen im Gebüsch auf sich hat.

Bewertung vom 18.04.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


ausgezeichnet

Der schmerzhafte Weg zur Selbstfindung

Ein trauriges, fast poetisches Buch über den schmerzhaften Weg der Selbstfindung und die erste große Liebe.

„Was das Meer verspricht“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Es nimmt sich Zeit die Handlung zu entwickeln und gibt doch immer wieder Hinweise, worauf es am Ende hinausläuft. Es ist kein Buch der Spannung und Geheimnisse aber eine eindringliche und traurige Geschichte über die junge Frau Vida.

Diese lebt ein Leben im Gewohnheitstrott - wie es von ihr erwartet wird - auf einer Nordseeinsel. Als eines Tages eine unbekannte „Meerjungfrau“ in das verwaiste Nachbarhaus zieht, verändert sich für Vida alles.

Erzählt aus der Ich-Perspektive erleben wir, wie Vida langsam nicht nur ihre Beziehung und bevorstehende Hochzeit, sondern ihren kompletten Lebensentwurf und die Beziehungen zu ihrem Bruder und ihrer Mutter in Frage stellt. Es ist ein schmerzhafter Prozess voller Zweifel, Schmerz, Hoffnung und überbordender Liebe.

Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich die Gedanken wiederholen - aber irgendwie ist es auch gerade das, was die Geschichte so authentisch macht. Das innere Gedankenkarussell und die intensiven Überlegungen.

Vida ist ein Charakter, der sich im Verlauf der Handlung stark entwickelt und meiner Meinung nach wird das Buch konsequent zu Ende gebracht.

Der Schreibstil ist sehr schön und voller wundervoller Formulierungen. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass man geradezu hindurch fliegt.

Eine wirklich schöne, wenn auch emotional traurige Geschichte.

Bewertung vom 16.04.2024
Die Zauberschule von Avalon - Katzen, Pannen & Co.
Kalengula, Catherine

Die Zauberschule von Avalon - Katzen, Pannen & Co.


sehr gut

Die Kraft der Freundschaft

Bei diesem magischen Abenteuer für junge LeserInnen ab 8 Jahren begleiten wir drei neue Schülerinnen der Zauberschule auf Avalon bei einem nächtlichen Abenteuer. Rose, Merline, Nina und ihre magischen Katzen müssen dabei einigen Gefahren trotzen und kommen Rose‘ Begabung auf die Spur.

Dabei vermittelt das Buch die schöne Botschaft, welche Kraft wahre Freundschaft entwickeln kann und wie wichtig Zusammenhalt und Vertrauen sind.

Die drei menschlichen Charaktere im Fokus der Geschichte bilden ein interessantes Trio, denn jede bringt ihren ganz eigenen Charakter mit. Dabei ergänzen sie sich super, auch wenn sie das erst lernen müssen. Auch die drei Katzen sind sehr unterschiedliche Typen mit verschiedenen magischen Fähigkeiten, welche die Freunde gut gebrauchen können.

Ungesetzt wurde das ganze als Comic-Roman. Die eingeschobenen Comic-Sequenzen lockern die Geschichte sehr schön auf und unterstützen die Vorstellungskraft. Einzig die Schriftgröße der Comics hätte etwas größer ausfallen können - insbesondere für die jungen Selbstleser. Der Illustrationsstil ist nicht so ganz mein Fall. Insbesondere auf dem Cover wirken die Figuren so aufgesetzt und abgelöst vom Hintergrund. Aber das ist am Ende Geschmackssache.

Meine Tochter war jedenfalls beim Vorlesen voll bei der Sache, fand die Geschichte sehr spannend und hat sich sehr geärgert, als das Buch zu Ende war. Sie freut sich jetzt auf den nächsten Band.

Bewertung vom 14.04.2024
Todschwarze Nacht
Gray, Jules

Todschwarze Nacht


sehr gut

Guter Thriller in einzigartigem Setting

„Todschwarze Nacht“ ist ein gelungener und spannender Thriller, den die Autorin im Obdachlosenmilieu angesiedelt hat.

Lou, eine ehemals preisgekrönte Journalistin, ist aus zunächst ungeklärten Gründen abgestürzt und lebt auf der Straße. Als immer mehr junge, wohnungslose Frauen sterben oder verschwinden und Lou selbst bedroht wird, erwacht ihr Recherche-Gen wieder zum Leben und sie versucht, den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Das Leben auf der Straße schildert die Autorin sehr eindringlich. Die verschiedenen Bedrohungen, die Not der Menschen, Hunger, Sucht, Krankheit und Kälte werden in dem Buch lebendig und man ertappt sich immer wieder dabei, beklommen auf den eigenen Umgang mit obdachlosen Menschen zu blicken. Alleine dieser Aspekt des Buches rüttelt wach und lässt einen mit ausreichend Stoff zum Nachdenken zurück.

Die Handlung selbst ist durchaus spannend. Lou ist eine sehr interessante Protagonistin mit einer geheimnisumwitterten und teils tragischen Vergangenheit. Alleine diesen Geheimnissen auf den Grund zu gehen macht Spaß und treibt einen voran. Hinzu kommt die freundschaftliche Beziehung zwischen Lou und Jenny, welche sich langsam aufbaut und durchaus viele Sympathien weckt.

Auch die Identität des Täters/der Täterin bleibt bis kurz vor Schluss unklar, auch wenn man anhand kurzer Kapitel immer mal Einblick in sein/ihr Seelenleben erhält. Hier findet sich tatsächlich auch der Grund für meinen einen Stern Abzug. Der/die MörderIn ist mir etwas zu klischeebeladen… halt so wie man sich einen typischen Psychopathen vorstellt.

Aber insgesamt ein spannender Thriller, den man gerne und zügig liest und dessen Ende Hoffnung auf eine Fortsetzung mit Lou macht.