Jasmin Schreiber
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Endling (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 613 Min.
Sprecher: Nachtmann, Julia
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Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.
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Jasmin Schreiber, geboren 1988, ist Biologin und Schriftstellerin. Wenn sie nicht gerade Expeditionen zu Farn und Gliederfüßern macht, schreibt sie sich auf die Bestsellerliste und erzählt Geschichten aus Wissenschaft und Natur im Podcast Bugtales.fm. Bei Eichborn erschienen die Romane MARIANENGRABEN und DER MAUERSEGLER, außerdem das Sachbuch SCHREIBERS NATURARIUM. Auf Instagram findet man sie und ihre Naturausflüge unter @lavievagabonde, ihre Natur-Kolumne gibt es per Mail auf schreibersnaturarium.de. Jasmin Schreiber lebt mit ihrem Mann und einer Menge Hunde in Hamburg.
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Erscheinungstermin: 24. November 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783754009994
- Artikelnr.: 69354212
»Ein Roman, der schön ist, verstörend ist - und so vielschichtig feministisch, dass ich nicht wollte, dass er vorbei ist.« Tara Wittwer »Jasmin Schreiber hat ein bemerkenswertes Talent dafür, im nonchalanten Plauderton von Schreckensszenarien zu erzählen, die (teils) leider nicht sehr weit weg des Denkbaren liegen.« Buchkultur »Schreiber schafft es, komplexe Themen greifbar zu erklären und dabei so wunderbar zu schreiben, dass man sich einfach fallen lassen kann. Diese Autorin ist eine absolute Empfehlung!« Aachener Zeitung »Der Roman ist sehr vielschichtig und trotz der schweren Themen überraschend leichtfüßig unterwegs. Und das liegt vor allem an Jasmin Schreibers Stil: nie belehrend, leicht umgangssprachlich, warmherzig und stets lakonisch. Gleichzeitig lernt man viel übers Artensterben.« NDR Buch des Monats
Gebundenes Buch
„Mich bringen drei Treppen schon aus der Puste, denn ich bin in etwa so fit und sportlich wie ein Ast.“
Ich mag Jasmin Schreibers Schreibstil so gerne und habe mich richtig auf ihren neuen Roman „Endling“ gefreut, zumal ich die dystopische Zukunftsversion unseres Landes im …
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„Mich bringen drei Treppen schon aus der Puste, denn ich bin in etwa so fit und sportlich wie ein Ast.“
Ich mag Jasmin Schreibers Schreibstil so gerne und habe mich richtig auf ihren neuen Roman „Endling“ gefreut, zumal ich die dystopische Zukunftsversion unseres Landes im Jahr 2041 ein spannendes Thema finde.
Deutschland ist unter der regierenden Rechten um 100 Jahre in der Entwicklung zurückgefallen. In dieser schwierigen Zeit begibt sich die Protagonistin und Biologin Zoe mit ihrer pubertierenden Schwester und von Panikattacken geplagten Tante auf einen Roadtrip zu mysteriösen Frauen-Dörfern, um die verschollene Freundin der Tante zu finden.
Gar nicht so einfach alle Themen hier in wenigen Sätzen unterzubringen und so wirken sie auch im Buch eher angeschnitten als auserzählt. Es gibt zu viele Figuren, zu viele schwierige Themen wie die Politik, Artensterben, Klimawandel, Rechte der Frauen, Alkoholismus, Tod, psychische Probleme, Zukunftsvisionen, ein bisschen Krimi, Rassismus u.v.m. Ich glaube, hier wollte die Autorin einfach zu viel. Entsprechend unausgewogen wirkt die Geschichte auch auf mich und ich konnte mit keiner der Figuren warm werden, geschweige denn, dass mich die Story überzeugen konnte.
Dennoch war es kein absoluter Reinfall. Gerade die Darstellung der politischen Vision halte ich für ziemlich realistisch wie erschreckend. Allerhöchste Zeit aufzustehen!
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Gebundenes Buch
Unterhaltsam, aber wenig Tiefe
Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender Pandemien kaum gesehen. Da bittet die Mutter sie, …
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Unterhaltsam, aber wenig Tiefe
Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender Pandemien kaum gesehen. Da bittet die Mutter sie, während deren Reha ein Auge auf Hanna und Auguste zu haben. Schon bald muss Zoe einsehen, dass sie hier so einiges verpasst hat. Die drei Frauen müssen sich einander erst wieder annähern und tun dies auf einem Roadtrip, denn Augustes Freundin Sophie ist verschollen. Die Spuren führen Zoe, Hanna und Auguste nach Italien zu einem mysteriösen Dorf, in dem nur Frauen leben.
Meine Meinung:
Von Jasmin Schreiber habe ich bereits „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ gelesen und war schlicht und ergreifend begeistert. Beide Bücher haben mich tief berührt. „Endling“ ist dies leider nicht gelungen. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden.
Die Handlung lässt sich zunächst ganz gut und interessant an. Wir befinden uns im Jahr 2041. Die Unterschiede zur Jetztzeit erweisen sich als durchaus nicht unwahrscheinlich. Der Umwelt geht es noch schlechter als heute, viele Arten sind vom Aussterben bedroht, die Rechte der Frauen wurden wieder mehr eingeschränkt und so manche muss gar um ihr Leben bangen. Dagegen kämpft Zoe, wenn auch ein bisschen halbherzig und ohne großen Erfolg.
Der Roadtrip der drei Frauen ist stellenweise ganz witzig zu lesen, hat aber auch ernste Seiten. Es werden viele Themen angerissen, aber leider für meinen Geschmack nicht ausreichend vertieft. Den Erzählstil empfand ich trotz Ich-Erzählerin als eher distanziert, sodass mich die Schicksale der Protagonistinnen nicht mitnahmen.
Wie von der Autorin gewohnt, sind auch diesmal wieder viele Fakten aus der Biologie eingestreut - auf Dauer waren es mir zu viele, zumal durch diese Ablenkungen von der Handlung der Lesefluss ein wenig leidet.
Der Roman ist im Großen und Ganzen ganz unterhaltsam, aber es fehlt ihm an Tiefe. Zudem entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine nicht greifbare, mystische Richtung, was ich nicht so gelungen finde. Einige wichtige und gute Denkansätze sind aber auch vorhanden.
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Jasmin Schreibers neuer Roman entführt den Leser – in das Jahr 2041 – eine Welt der Zukunft. Dort begegnen wir der Biologin Zoe, die in ihr elterliches Haus zurückkehrt, um auf ihre kleine Schwester Hanna sowie Tante Auguste aufzupassen, während sich ihre alkoholkranke …
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Jasmin Schreibers neuer Roman entführt den Leser – in das Jahr 2041 – eine Welt der Zukunft. Dort begegnen wir der Biologin Zoe, die in ihr elterliches Haus zurückkehrt, um auf ihre kleine Schwester Hanna sowie Tante Auguste aufzupassen, während sich ihre alkoholkranke Mutter in einer Entzugsklinik befindet.
So weit, so gut, wäre Tante Auguste nicht übervorsichtig gegenüber jeglichen Keimen und würde nicht in ihrer Wohnung zurückgezogenen unter strengsten hygienischen Maßnahmen leben. Aber auch Hanna macht es Zoe nicht leicht. Sie hält ihr ständig vor, als große Schwester vollkommen versagt zu haben und versucht zugleich ihren Frust in Alkoholexzessen zu ertränken.
Als dann noch Sophie, die beste Freundin von Tante Auguste, sich wochenlang nicht mehr bei ihr meldet, machen sich die drei auf die Suche nach ihr, schweißen nach und nach zu einem Team zusammen und begegnen wundersamsten Dinge aus längst vergangenen Zeiten. Ständiger Begleiter ist HP14, die letzte Weinbergschnecke und somit ein Endling.
Über den gesamten Roman hinweg gibt die Ich-Erzählerin Zoe in regelmäßigen Abständen interessante Exkurse in die Biologie – eine Leidenschaft, die sie mit ihrer Tante teilt.
Schreibers Roman ist ein vielseitiger Streifzug durch eine mögliche Ausprägung unserer Zukunft, die von patriarchalem Faschismus und stetig wachsendem, nicht mehr aufzuhaltendem Artensterben geprägt ist.
Das Buch endet relativ abrupt und bleibt bezüglich der weiteren Lebensverläufe der Protagonisten relativ offen. Somit kann sich der Leser eigenständig die Geschichte dieses Romans weiterspinnen. Vielleicht ist das aber auch von der Autorin bewusst so gewollt, um mit einer eventuellen Fortsetzung daran anzuknüpfen – zu wünschen wäre es auf jeden Fall!
Trotz negativer Kritiken anderer hat mich Schreibers neuester Roman überzeugt und ist meiner Ansicht nach ihr bisher bester!
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Fast hätte es zum Highlight gereicht - aber ich fand es trotzdem noch mega
2041: Zoe ist Biologin mit Leib und Seele. Ihr Fachgebiet sind Käfer und andere Krabbelviecher. Durch das aktuelle Artensterben und den Klimawandel ist ihre Arbeit wichtiger denn je. Doch als ihre Mutter auf …
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Fast hätte es zum Highlight gereicht - aber ich fand es trotzdem noch mega
2041: Zoe ist Biologin mit Leib und Seele. Ihr Fachgebiet sind Käfer und andere Krabbelviecher. Durch das aktuelle Artensterben und den Klimawandel ist ihre Arbeit wichtiger denn je. Doch als ihre Mutter auf „Kur“ (Entzug) geht, muss sie nach Hause fahren und sich um ihre Tante Auguste und ihre jüngere Schwester Hanna kümmern. Seit der letzten Pandemie bei der Zoes Vater, Augustes Bruder, starb (und noch ein paar andere enge Freunde) verlässt Auguste ihre Wohnung im Obergeschoss des Familienhauses nicht mehr. Überhaupt erwartet Zoe Zuhause in Frankfurt ein emotionales Trümmerfeld.
Doch als die beste Freundin ihrer Tante spurlos verschwindet, müssen die drei unterschiedlichen Frauen zusammenhalten.
Die Zukunftsvision in diesem Buch finde ich gleichermaßen erschreckend und alles andere als unrealistisch. Wir sehen schon heute erste Anzeichen davon und es wirkt wirklich so, als steuerten wir direkt auf diese Art von Zukunft zu. Nicht nur bezogen auf den Klimawandel, sondern auch auf die herrschenden Rechten (Erstarken der AfD, immer öfter offene Fremdenfeindlichkeit) und der Einschränkung von Frauenrechten (Abtreibungsverbote in den USA und Polen, nach wie vor massenhaft Femizide, die als Familiendramen verharmlost werden).
Manches baut sich dabei toll im Buch auf - zum Beispiel die Frauenfeindlichkeit, die erst nur leicht anklingt, in Kommentaren von Zoe aber mit der Zeit immer deutlicher wird, auch in ihren Folgen.
Anderes bekommt man direkt präsentiert, wie den Klimawandel und das Artensterben. Ich liebe es, wie dabei Dinge aus unserer jetzigen Gegenwart eingeflochten werden, wie Erinnerungen an Corona.
Ja, es ist eine düstere Zukunftsvision, die uns hier präsentiert wird, aber vielleicht müssen wir das alle mal schwarz auf weiß gelesen haben, um zu verstehen, was nötig wäre, um das abzuwenden - politisch ganz klar, aber auch, was das eigene Leben anbelangt. Ein Beispiel: wer macht heute noch einen Corona-Test, wenn er sich krank fühlt? Oder wer trägt noch Maske? Wer ist bereit, etwas von seinem Wohlstand und Überkonsum zu opfern oder wenigstens einzuschränken?
Ich finde es super wie diese großen Themen mit den „kleinen“ Themen aus Zoes Umfeld verbunden werden. Wie die dystopischen Elemente einfach eingeflochten werden, als wäre das normal - was es für Zoe ja auch ist.
Zoe ist auch keine Rebellenführerin oder so, aber sie ist auch nicht regimetreu. Z.B. gibt sie in einem Darknet Forum Frauen Ratschläge zur Verhütung und Abtreibung - beides verboten. Die meisten Verbote berühren Zoe nicht direkt in ihrem Alltag, aber sie sind präsent und werden zunehmend präsenter.
Hanna ging mir stellenweise arg auf die Nerven. Ich empfand sie als sehr egoistisch. Ja, sie hat gelitten und ja, es war bestimmt nicht leicht mit ihrer Mutter und Tante, aber sie war auch kein kleines Kind mehr und wie sie ständig ihrer Schwester vorwirft, nicht für sie dagewesen zu sein, nervt. Was hätte sie denn machen sollen? Alles hinwerfen, um ihr die Hand zu halten?
Fazit: Mir gefiel das Buch wirklich mega gut. Ich mochte es sehr, wie die dystopischen Elemente eingewoben wurden und beiläufig Erwähnung fanden. Manchmal wirkt Zoes Leben ganz normal und es könnte fast in unserer Gegenwart stattfinden, dann wieder kommen Elemente, die einem den stattgefundenen Klimawandel präsentieren oder die gesellschaftlichen Veränderungen, die leider nur zu möglich erscheinen.
Ich mochte Zoe sehr gern. Sie ist Biologin mit Leib und Seele und das merkt man. Sie ist nicht gerade sozial unbeholfen, aber gut ist sie im Umgang mit anderen nun auch wieder nicht. Ihre Tante Auguste sorgte gleichermaßen für Lacher und zeigte einem eindrucksvoll, wie drastische Veränderungen Menschen beeinflussen und traumatisieren können. Zoes Schwester Hanna ging mir tendenziell eher auf die Nerven. Ich fand sie sehr egoistisch und immer wieder auch nervig. Aber sie ist ein Teenager und wird daher gut und „echt“ dargestellt.
Gegen Ende ging mir manches etwas schnell. Mir fehlten richtige Erklärungen. Ich hätte mir gewünscht, dass man da richtige Antworten bekommt oder einen Epilog. Das hat das Buch vom Highlight-Thron geschubst. Aber ich habe es trotzdem echt geliebt zu lesen. Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.
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Thematisch und sprachlich für mich leider zu platt
Artensterben, Pandemien, eine faschistische Regierung, verstärkte Grenzen innerhalb der EU und die neuerliche Unterdrückung von Frauen - es ist eine Dystopie, die Jasmin Schreiber zeichnet für das Jahr 2041, in dem ihr neuer …
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Thematisch und sprachlich für mich leider zu platt
Artensterben, Pandemien, eine faschistische Regierung, verstärkte Grenzen innerhalb der EU und die neuerliche Unterdrückung von Frauen - es ist eine Dystopie, die Jasmin Schreiber zeichnet für das Jahr 2041, in dem ihr neuer Roman spielt. Insektenforscherin Zoé kehrt das erste Mal seit dem pandemiebedingten Tod ihres Vaters in ihren Heimatort zurück, wo ihre Mutter, ihre Schwester Hannah und ihre Tante Auguste seit diesem Schicksalsschlag mit ihren ganz eigenen Problemen kämpfen: die Mutter Alkoholprobleme, Hannah augenscheinlich immer noch innerlich von Trauer zerfressen und die Tante, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt, aus Angst vor Krankheitserregern. Das Verschwinden einer Freundin Augustes führt dazu, dass Hannah, Zoé und Auguste sich als ungewöhnliches Trio auf einen Road Trip begeben zu einem Dorf in Italiens Bergen, wo nur Frauen leben.
Liebevoll und mit viel Humor zeichnet Jasmin Schreiber ihre teils schrulligen Figuren in ihrem neuen Roman und büßt dabei dennoch nichts der Ernsthaftigkeit der vielen Themen ein, die sie in ‘Endling’ diskutiert. Insektensterben, die Erziehung von Mädchen und Trauerbewältigung sind nur einige der (heute bereits) relevanten Themen, für die sie wirklich starke Statements in ihrem Roman findet. Und dennoch finde ich, dass diese Statements fast im Strudel der Handlung untergehen. Zu viel will Jasmin Schreiber meiner Meinung auf zu wenigen Seiten. Es gab für meinen Geschmack zu viele Sidekicks die mich ablenkten und für mich den Lesefluss störten.
Wenn Jasmin Schreiber sich auf diese Themen konzentriert hätte, in denen sie teils ihre Stärke bereits in vorherigen Romanen bewiesen hat, wie beispielsweise Tod und Trauer in Marianengraben, hätte mir das Buch glaube ich deutlich besser gefallen, als in dieser sehr handlungsgetriebenen Geschichte, in der diese Themen und die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren eher oberflächlich angerissen bleiben.
Auch dann hätte ich mich aber wahrscheinlich noch an der Sprache gestört, die mir oft zu konstruiert und in Teilen platt vorkam. Die Ausdrucksweise, die für mich in ‘Marianengraben’ funktionierte, weil die Erzählerin in kindgerechter Sprache an ihren kleinen, verstorbenen Bruder wendet, wirkte für mich hier fehl am Platz.
Daher war ‘Endling’ für mich leider eher eine Enttäuschung. Wer allerdings Jasmin Schreiber Sprache generell schätzt und spannungsgeladene Geschichten gerne liest, wird hier sicher auf seine/ihre Kosten kommen.
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Die dystopische Welt von Morgen
Zoe ist Biologin und forscht an Käfern. Als ihre Mutter in die Reha muss, muss sie sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre Tante Auguste kümmern. Erst als Augustes Freundin Sophie verschwindet, traut sie sich nach Jahren der Pandemie zum ersten Mal …
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Die dystopische Welt von Morgen
Zoe ist Biologin und forscht an Käfern. Als ihre Mutter in die Reha muss, muss sie sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre Tante Auguste kümmern. Erst als Augustes Freundin Sophie verschwindet, traut sie sich nach Jahren der Pandemie zum ersten Mal wieder aus dem Haus.
Auf der anschließenden Reise lernen wir die Charaktere und ihre (schrulligen) Eigenarten kennen. Der Schreibstil ist dabei unterhaltsam, nah und klar. Besonders wegen dieses humoristischen Stils werden die großen Themen, die unsere Gesellschaft heute beschäftigen und belasten - Artensterben, Rechtsruck, Depressionen etc. - etwas weniger schlimm. Jasmin Schreiber entwickelt für mich in ihrem Roman Lösungsversuche, die den Umgang mit all den Krisen etwas leichter machen. Die Reise zu dem Frauendorf war mir allerdings zwischen all der harten Realität zu mystisch und unwissenschaftlich - deshalb gibt es für diese zu leichte Lösung einen Punkt Abzug. Insgesamt eine empfehlsenwerte wunderbar leicht-schwierige Geschichte mit allerlei wissensenswertem Insekten-Input.
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Gebundenes Buch
Ein Endling ist das letzte Exemplar einer aussterbenden Art. Von dieser Gefahr des Aussterbens sind im Jahr 2041, der Zeit, in der dieser Roman spielt, viele Arten betroffen, viele sind bereits ausgestorben.
Ich-Erzählerin Zoe ist Biologin und forscht über Insekten. Sie geht auf in ihrem …
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Ein Endling ist das letzte Exemplar einer aussterbenden Art. Von dieser Gefahr des Aussterbens sind im Jahr 2041, der Zeit, in der dieser Roman spielt, viele Arten betroffen, viele sind bereits ausgestorben.
Ich-Erzählerin Zoe ist Biologin und forscht über Insekten. Sie geht auf in ihrem Beruf, hat sich geradezu verbissen in ihr Forschungsprojekt und sieht daher ihre weit entfernt lebende Familie nur selten. Doch als ihre alkoholkranke Mutter in eine Reha muss, ist Zoe gezwungen, heimzukehren. Sie muss sich sowohl um ihre sehr viel jüngere Schwester Hanna wie auch um ihre exzentrische Tante Auguste kümmern.
Hanna ist knapp sechzehn, aufmüpfig, typisch Teenager eben. Auguste ist ebenfalls Wissenschaftlerin und Dozentin an der Universität. Sie hat allerdings schon seit Jahren ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Seit ihr Bruder, Zoes und Hannas Vater, an einer Pandemie verstarb. Seither fürchtet sie sich vor Ansteckung und alle, die ihre Wohnung betreten wollen, müssen sich gründlich und umfassend desinfizieren und Schutzkleidung tragen.
Zoe ist entsetzt über die Zustände zuhause und hat ein schlechtes Gewissen, dass sie so lange nicht dort war. Doch gelingt es ihr weder, Hanna zu bändigen, die ebenfalls mehr Alkohol konsumiert, als gut für sie ist, noch Auguste von ihrer Phobie zu heilen.
Da verschwindet Augustes beste Freundin Sophie spurlos. Auch sie ist Wissenschaftlerin, doch forscht sie über Frauen. Frauen werden im Jahr 2041 unterdrückt, haben kaum noch Rechte, dürfen nicht abtreiben, keine Führungspositionen übernehmen und mehr in dieser Art. Sophie hat sich dem nie gebeugt und wurde daher von der Obrigkeit verfolgt.
Auguste will Sophie finden und so begeben sich die drei Frauen gemeinsam auf die Suche. Die Reise führt sie über Italien bis nach Schweden, von gepflegten Weinbergen in die Wildnis der schwedischen Natur.
Der Roman ist fesselnd und spannend, vor allem die Hintergründe, die Beschreibungen der möglichen zukünftigen Zustände, sowohl politisch wie auch für die Natur und die Lebewesen. Das ist erschreckend, beängstigend, gerade auch wegen der Möglichkeit, dass es in der Tat so kommen könnte.
Die Protagonistinnen sind sympathisch und sehr authentisch geschildert. Der Konflikt zwischen Zoe und der sich vernachlässigt fühlenden Hanna ist nachvollziehbar und anschaulich dargestellt. Ein bisschen zu schnell hingegen vollzieht sich für mich die Wandlung Augustes, die ihre Phobie überwinden muss, um die Reise überhaupt antreten zu können.
Ab und zu gleitet der Roman ein wenig zu sehr ins Mystische ab, da verlor ich manchmal den Faden. Die wissenschaftlichen Aspekte, die die Autorin als Kennerin der Thematik einbaut, sind mir etwas zu ausführlich, auch gehören meiner Meinung nach die lateinischen Namen von Insekten und anderen Tieren nicht in einen belletristischen Text.
Das Thema der Behandlung von Frauen, der Mangel an Rechten, wird neben vielen anderen Themen, die der Roman abhandelt, wie Abtreibung, Vergewaltigung, Alkoholismus etc. nicht richtig zu Ende erzählt, auch ist die Geschichte damit etwas überfrachtet an Themen.
Insgesamt aber hat mir der Roman gut gefallen, stilistisch modern, sprachlich abwechslungsreich durch viele spannende Vergleiche.
Jasmin Schreiber – Endling
Eichborn, November 2023
Gebundene Ausgabe, 334 Seiten, 23,00 €
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Gebundenes Buch
Die Biologin und Autorin Jasmin Schreiber verbindet ihre beiden Neigungen Natur und Literatur aufs Trefflichste miteinander. Überflüssig zu erwähnen, dass ihre Romane sowohl informativ in wisschenschaftlicher Hinsicht als auch ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind. So auch …
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Die Biologin und Autorin Jasmin Schreiber verbindet ihre beiden Neigungen Natur und Literatur aufs Trefflichste miteinander. Überflüssig zu erwähnen, dass ihre Romane sowohl informativ in wisschenschaftlicher Hinsicht als auch ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind. So auch dieser.
Den sie zum ersten Mal in der nahen Zukunft ansiedelt: Zoe, eine Biologin, hat vor einigen Jahren das Elternhaus in Frankfurt verlassen und vergräbt sich seitdem in ihre Forschungen in München. Erst einmal war sie wieder daheim und das ist bereits etliche Jahre her. Das hat vor allem mit dem Tod des Vaters zu tun, der für alle Familienmitglieder so etwas wie ein Ruhepol war. Übriggeblieben ist ein elendes Häuflein Frauen: Zoe, ihre jüngere Schwester Hanna, ihre Mutter und die Tante Auguste, die Schwester des Vaters.
Die Desorientierung der Daheimgebliebenen wird Zoe erst klar, als eine Art Hilferuf ihrer Mutter erklingt: diese muss für einige Zeit in Reha, Zoe soll kommen, um ein Auge sowohl auf die Schwester als auch auf die Tante, die als Biologin zugleich eine Kollegin für sie ist, zu haben.
Was es damit wirklich auf sich hat, das wird ihr erst klar, als es längst zu spät ist, abzusagen. Und bald schon finden sich die drei Übriggebliebenen auf einer Reise Richtung Italien.
Was ausgesprochen eloquent, eindringlich und auch humorvoll begann, kippt leider im zweiten Teil. Da entstand der Eindruck, als wolle die Autorin unbedingt alles schnell zu Ende bringen, ohne Rücksicht auf Verluste und auf Einzelschicksale.
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Gebundenes Buch
Damals, in den 90ern, gab es einen netten kleinen Indie-Hit der walisischen Band Catatonia mit der Zeile „This could be a case for Mulder and Scully“. Ein Lied, das ich beim Lesen von „Endling“ mehrfach im Ohr hatte, denn irgendwann driftet Jasmin Schreibers neuer Roman …
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Damals, in den 90ern, gab es einen netten kleinen Indie-Hit der walisischen Band Catatonia mit der Zeile „This could be a case for Mulder and Scully“. Ein Lied, das ich beim Lesen von „Endling“ mehrfach im Ohr hatte, denn irgendwann driftet Jasmin Schreibers neuer Roman unterschwellig in eine Akte X-Folge ab – und vermutlich stört mich das mehr als es sollte. Auf hohem Niveau. Und ohne Mulder. Aus Gründen.
„Endling“ spielt in einer nahen Zukunft, 2041, und dennoch hat die Welt sich verändert. Die Klimakatastrophe hat sich verschlimmert. Und mit den Arten sind auch Demokratie und Frauenrechte gestorben, faschistische Regierungen sind nicht nur in Deutschland an der Macht, ganz Europa scheint den Bach runtergegangen zu sein. Im Gegensatz zu vielen Zukunftsroman und Dystopien liest sich das Szenario in „Endling“ bedauerlicherweise viel zu realistisch und nachvollziehbar, um wirklich leicht verdaulich zu sein.
Und auch persönliche Probleme spielen eine Rolle. So zieht es Zoe, Wissenschaftlerin in München, nach Jahren zurück in ihre Frankfurter Heimat. Sie soll auf ihre Schwester aufpassen, während ihre Mutter einen Alkoholentzug macht – und merkt schnell, dass auch Hannah ihr Leben, ihren Alltag mit Wein und Schnaps betäubt. Nachvollziehbar ist es: Der Vater ist in einer vergangenen Pandemie verstorben, die Mutter häufig berauscht, die Schwester weggezogen und die Tante, die über ihnen im Haus wohnt, hat ihre Wohnung seit Jahren nicht verlassen. Doch ein Aufbruch naht – als eine Freundin der Tante in Südtirol verschollen ist, wagt sich Auguste zusammen mit ihrer Schnecke in die Außenwelt.
Eigentlich ein spannendes Szenario. Eine sterbende Welt, eine Gesellschaft am Abgrund, interessante Figuren und ein Roadtrip quer durch Europa – nach Italien geht es wenig später nach Schweden. Und dank Jasmin Schreibers persönlichen Background als Biologin erfährt man einiges über lebende und bedrohte Arten, ihre Verhaltensweisen und wie der Klimawandel Flora und Fauna bedroht. Genau wie das politische Klima Frauen bedroht und Dörfer entstehen, in denen es keine Männer gibt. Genau zu so einem reisen Zoe, Hannah und Auguste samt Schnecke. Und genau da kippt das Buch in eine Art, die es, für mich persönlich, nicht gebraucht hätte.
Ohne zu viel vorwegzugreifen, hätte mir hier ein realistischer Ansatz, eine wissenschaftlich belegbarere Welt besser gefallen. Die Idee und ihre Visualisierung ist faszinierend, total gut hergeleitet und gleichzeitig offen genug gehalten, um nicht als komplette Science Fiction durchzugehen. Trotzdem sperrte sich da in mir etwas gegen diese Akte X-Aufmachung – und das, obwohl ich zumindest die ersten drei Staffeln ein Riesenfan der Serie war. Vielleicht, weil in Schreibers Zukunft alles so schlüssig, so bedrohlich erschien und das durch diese Sci-Fi-Elemente zu stark gebrochen wird.
Trotzdem: „Endling“ ist ein spannendes, gut geschriebenes Buch, das gleichzeitig eine düster-realistische Zukunft zeigt, aber auch Hoffnung macht. Und Hannahs Idee, den patriarchalischen Faschismus zu beenden, ist gleichzeitig großartig wie amüsant. Nicht ganz so gut wie die Vorgänger „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“, aber dennoch ein toller Roman für alle, die den Klimawandel und das Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien mit Angst und Sorge betrachten – und auch für die, die das noch nicht tun.
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Gebundenes Buch
Zukunftsvisionen
Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, doch dann hat sie “Endling” veröffentlicht und ich wollte es …
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Zukunftsvisionen
Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, doch dann hat sie “Endling” veröffentlicht und ich wollte es vorher lesen. Romane, in denen Frauen starke Hauptfiguren sind, gibt es zwar mittlerweile einige, doch für mich immer noch nicht genug.
Doch nicht nur Frauen haben hier ihren Auftritt. Es geht zudem um Artensterben, Abtreibungs- und Verhütungsverbote und ein Verbrechen? Und das in einer gar nicht so fernen Zukunft. Nehmen Autor*innen oft Jahreszahlen, die weit weg erscheinen, um dem Leser das Gefühl zu geben, es betrifft ihn selbst vermutlich eh nie, hat Schreiber das Jahr 2041 für ihre Geschichte gewählt. Gedanklich noch fern, aber für die meisten von uns sicher gut erlebbar.
Wir begleiten Zoe. Sie ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Durch familiäre Umstände kehrt sie nach Hause zurück. Doch dann verschwindet Tante Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.
Der Roman beginnt direkt damit, dass das Taubenschwänzchen scheinbar so gut wie ausgestorben scheint. Was ist passiert? Nicht nur der Frage wird nachgegangen. Der Schreibstil ist einnehmend und ich war direkt in der Geschichte drin. Ich konnte mir erste Gedanken rund um die Protagonisten und das Setting machen. In meinem Kopf war direkt ein Bild und das mag ich immer sehr. Es wurde zuerst nicht zu viel eingeführt, doch das änderte sich mit der Zeit. Ab und an hatte ich das Gefühl, dass die Autorin mehr unterbringen wollte, als der Geschichte an sich gut tut. Dennoch war es für mich ok, denn ich konnte den Sinn dahinter sehen und habe die Ereignisse einfach wirken lassen. Auch wurde dem Leser immer etwas "beigebracht": Beim lesen wurden Fakten eingestreut und man konnte noch einiges lernen. Das jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in einer recht natürlichen, in den Text einfließenden Art und Weise, die ich mochte. Fakten und Daten in einen Roman einfließen zu lassen, ohne dass es zu sehr nach Sachbuch klingt, ist oft schwierig. Aber Jasmin Schreiber hat es geschafft, mir etwas beizubringen, während ich eigentlich einen Roman lese.
Zum Schluss möchte ich gern noch eine Sache zum Buch selbst sagen. Unter dem Schutzumschlag versteckt sich eine wunderschöne Prägung, die es verdient hat gesehen zu werden. Wer sich also das Buch holt (macht es!), dem empfehle ich, den Umschlag abzunehmen und es vielleicht sogar auch so in den Schrank zu stellen. Zu schön, um versteckt zu werden.
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