Han Kang
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Die Vegetarierin (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 331 Min.
Sprecher: Schmid, Rike; Loibl, Thomas; Striesow, Devid / Übersetzer: Lee, Ki-Hyang
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"Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten." Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eint...
"Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten." Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. "Ich hatte einen Traum", so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.
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Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für 'Die Vegetarierin' erhielt sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize, 'Menschenwerk' erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. 'Weiß' war ebenfalls für den Booker Prize nominiert. 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur. Sie lebt in Seoul. Im Aufbau Verlag sind 'Die Vegetarierin', 'Menschenwerk', 'Deine kalten Hände', 'Weiß', 'Griechischstunden' und 'Unmöglicher Abschied' lieferbar. Mehr zur Autorin unter han-kang.net. Ki-Hyang Lee, geboren 1967 in Seoul, studierte Germanistik in Seoul, Würzburg und München. Sie lebt in München und arbeitet als Lektorin, Übersetzerin und Verlegerin. Für ihre Übersetzungen wurde sie 2024 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Finch&Zebra
- Gesamtlaufzeit: 331 Min.
- Erscheinungstermin: 9. Dezember 2016
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4251234320655
- Artikelnr.: 47117900
»Han Kang hat ein zartes, leises, surreales Widerstandsbuch von ungeheuerlicher Kraft geschrieben. Einer Kraft, die langsam wirkt, dann aber gewaltig.« DIE ZEIT 20250523
Meine Meinung
Hörbuch Rezension
Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.
Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich bei ihren Männern behaupten. Yong-Hye hat da eine ganz besondere Methode. …
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Meine Meinung
Hörbuch Rezension
Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.
Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich bei ihren Männern behaupten. Yong-Hye hat da eine ganz besondere Methode. Sie wird Vegetarierin und ihrem Mann gefällt überhaupt nicht mehr, was sich nun im Kochtopf befindet.
Yong-Hye mag keinen BH tragen, da er sie einengt. Damit bringt sie ihren Mann in peinliche Situationen.
Das Buch ist total anders, als ich erwartet hatte. Die Beweggründe, warum Yong-Hye geheiratet wurde, sind für mich nicht nachvollziehbar. Sinnliche Szenen, in denen Körper mit Blumen bemalt werden, verleihen der Geschichte die Anmut eines lebendigen Stilllebens, voller Intensität und Bewegung.
Ich habe Yong-Hye mit großem Interesse auf ihrem außergewöhnlichen Weg begleitet, der sehr traurig und intensiv anmutet. Jeweils aus der Perspektive von Yong-Hye und ihrem Mann erleben wir einen großen Teil des Geschehens. Im späteren Verlauf lernen wir Yong-Hyes Schwager, den Körperbemaler kennen.
Yong-Hyes Familie findet sich mit dem Vegetarismus ihrer Tochter nicht ab. Es gab Szenen, die mich fassungslos gemacht haben. Einzig ihre Schwester versucht ihr zu helfen. Sie wird von Yong-Hye schwer enttäuscht ...
Yong-Hye geht körperlich und seelisch durch die Hölle. Sie hatte immer wieder einen Traum, der den Genuss von tierischen Lebensmitteln in Frage gestellt hat.
Ob mir das Hörbuch gefallen hat? Ich brauche normalerweise für ein Hörbuch ein paar Wochen, da ich immer vor dem Einschlafen höre. Die Vegetarierin hatte ich in vier Tagen durch. Die Protagonisten wirkten völlig exzentrisch und stellenweise unberechenbar. Die verschiedenen Ansichten zu Vegetarismus sind teilweise sehr verstörend. Sie vermitteln den Eindruck, als wäre er eine Krankheit.
Danke Hang Kang.
Ein großes Dankeschön an die Sprecher Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Ihr habt das Hörbuch zu einem großen Hörerlebnis gemacht.
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Das Buch "Die Vegetarierin" von Han Kang ist als Hardcover und Softcoverausgabe erschienen, sowie als Hörbuch bei Finch&Zebra mit einer Dauer von 5 Stunden und 32 Minuten.
Die Vorleserin hat eine angenehme Stimme. Man kann der Story gut folgen.
Yeong-Hye und ihr Ehemann sind …
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Das Buch "Die Vegetarierin" von Han Kang ist als Hardcover und Softcoverausgabe erschienen, sowie als Hörbuch bei Finch&Zebra mit einer Dauer von 5 Stunden und 32 Minuten.
Die Vorleserin hat eine angenehme Stimme. Man kann der Story gut folgen.
Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz einfache Menschen. Er geht seinem Bürojob pflichtbewusst nach und sie erledigt artig den Haushalt. Das eintönige Leben wird auf den Kopf gestellt, als Yeong-Hye beschließt Vegetarierin zu werden und alle tierischen Lebensmittel aus dem Haus verbannt.
Das Buch hat mich total überrascht, denn ich hatte mit etwas völlig anderem gerechnet. Es ist tiefgehend, eigenartig. Das Werk ist eine Art Kunstwerk und es ist aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten geschrieben. Die Geschichte hat eine unerwartete, interessante Wendung. Teilweise ist sie sehr philosophisch, auf der anderen Seite kommt man nicht immer mit dem Stil zurecht und fragt sich was der Autor mit dem ein oder anderen bezwecken will. Irgendwie fehlt mir was, zumal am Ende noch einige Fragen offen bleiben. Es wirkt im Ganzen sehr melancholisch und bedrückend bis zum Ende hin. Das Buch handelt im Kern von Unterdrückung, Demütigung, Lieblosigkeit, Egoismus und Intoleranz der Gesellschaft und der Familie. Ein sehr trauriges, seltsames, nachdenkliches Werk, welches sich nur schwierig umschreiben lässt. Es ist absolut eigenständig.
Fazit: Ein seltsames, trauriges, nachdenkliches, philosophisches Werk mit interessanter Wendung und teilweise skurrilem Inhalt. Eine Art Kunstwerk in sich, welches sich nur schwer umschreiben lässt. Interessant, schräg!
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Broschiertes Buch
Überraschung
Ich leihe mir ein fast 10 Jahre altes Buch aus der Bücherei aus und während ich es lese, wird die Autorin Literaturnobelpreisträgerin. Da sag ich nur richtiger Riecher.
Doch deswegen gibt es keinen Extrastern, ganz im Gegenteil: Die Latte liegt höher.
Mag …
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Überraschung
Ich leihe mir ein fast 10 Jahre altes Buch aus der Bücherei aus und während ich es lese, wird die Autorin Literaturnobelpreisträgerin. Da sag ich nur richtiger Riecher.
Doch deswegen gibt es keinen Extrastern, ganz im Gegenteil: Die Latte liegt höher.
Mag ja sein, dass es am Alter des Buches liegt, mag ja sein, dass wir uns in Korea befinden, dass aber wegen des Verzichtes von Fleisch eine Ehe zugrunde geht, mag ich nicht glauben, selbst wenn das Geschäftsessen mit viel Fleisch wohl zum Statussymbol gehört.
Gerade als die unglaubwürdigen Gewaltorgien des Ehemanns überhand zu nehmen drohten, begann ein neues Kapitel: Der Ehemann hat die Scheidung eingereicht, der künstlerische Schwager übernimmt die Regie. Und wir erleben mit, wie die Vegetarierin immer mehr zur Pflanzen wird und glaubt mit ihren Brüsten Photosynthese zu betreiben.
Als der Schwager auch noch verrückt wird, landen beide in der Psychatrie aus der der Mann aber fliehen kann und spurlos verschwindet. Die Vegetarierin wird von der Ärzten und ihrer Schwester gepflegt. Mehr verrate ich nicht.
Mehr als 3 Sterne erteile ich trotz Nobelpreises nicht. Dafür ist das erste Kapitel zu unglaubwürdig und das letzte zu langatmig. Ich kenne andere, die dieses Bändchen beiseite gelegt haben, aber für meine neutrale Bewertung spielt das natürlich keine Rolle.
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Broschiertes Buch
„Die Vegetarierin“ von Han Kang wurde in 5 Stunden und 32 Minuten sehr authentisch von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl gelesen.
Verlag: Finch & Zebra /argon edition
Mit diesem Roman zeigt uns die Autorin die Zerbrechlichkeit der Psyche und des Körpers auf. Mit …
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„Die Vegetarierin“ von Han Kang wurde in 5 Stunden und 32 Minuten sehr authentisch von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl gelesen.
Verlag: Finch & Zebra /argon edition
Mit diesem Roman zeigt uns die Autorin die Zerbrechlichkeit der Psyche und des Körpers auf. Mit ihrer intensiven Wortwahl, ihrem ungewöhnlichen Schreibstil und ihrer poetischen, freien Sprache nimmt uns Han Kang mit in eine unvorstellbare Welt.
Yong-Hye träumt einen sehr seltsamen, grausigen Traum und kann ab diesem Zeitpunkt kein Fleisch essen; noch schlimmer, sie erträgt es nicht mehr in ihrem Kühl-/Gefrierschrank und beginnt alles wegzuwerfen. Ihr Mann versteht die Welt nicht mehr und schon gar nicht seine doch sorgsam, ausgesuchte Frau. Was ist passiert? Auch will sie keinen Sex mehr mit ihm, angeblich riecht er aus allen Poren nach Fleisch.
Niemand kann sie dazu bewegen Fleisch zu essen und als ihr Vater übergriffig wird und ihr das Fleisch zwanghaft zuführen möchte, versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Auf dem Weg zur „Metamorphose“ bzw. ihrem Ziel eine Pflanze zu werden, zerstört sie nicht nur sich selbst.
Ihr Schwager, ein Künstler, sieht in ihr ein Projekt und beginnt Yong-Hye für seine Kunst zu erwärmen. Blumen möchte er auf ihren Körper malen und strebt die Vereinigung der Pflanzen als Kunstwerk an.
Der ungewöhnliche Schreibstil der Autorin fesselt mich und stösst mich als Leser-/Hörbuchhörer:in in gleichen Teilen ab.
Die selbstzerstörerischen, schrecklichen Szenen verstören und die skurrile Vorstellung der Protagonistin, ohne Nahrungsaufnahme weiterhin zu leben und zur Pflanze zu mutieren ist skurril und nicht nachvollziehbar. Wahnsinn?
In-Hye, die Schwester von Yong-Hye, versucht, Verständnis für die Jüngere aufzubringen. Auch wenn ihr Mann ein schlimmes Vergehen an der physisch labilen Frau begangen hat, um seine „Kunst“ auszuleben. Und dadurch auch das Familienleben von In-Hye zerstört hat.
Die Geschichte der Vegetarierin wird aus drei Perspektiven erzählt. Durch den Perspektivenwechsel hat die Hörbuchhörer:in einen guten Blick auf das Leben der jungen Frau. Die Geschichte lässt sich dadurch immer wieder neu bewerten.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Die Nahrung wird verweigert, der Ehemann lässt seine Frau in die Psychiatrie einsperren und verlässt sie; der Schwager vergeht sich an der Frau und nutzt diese für seine Zwecke aus. Auch die Eltern wenden sich ab, weil es unvorstellbar scheint, dass man kein Fleisch ist. Und ein solches Verhalten wird nicht hinterfragt, es wird nicht geduldet.
Nur ist es nicht das vegetarische Essen, dass die Psyche der Frau verändert. Es geht um Leben und Tod. Oder ist es Wahn, eine stille Revolution um Aufmerksamkeit in dieser Welt, in der Familie oder der Ehe?
Die Krankheit von Yong-Hye wird nicht richtig behandelt, keine Ursache gesucht und kein Verständnis für die Frau aufgebracht.
Nur die Schwester In-Hye sieht in ihrer jüngeren Schwester ein Abbild. Der Wahnsinn sucht sich verschiedene Wege und der Verstand kann versuchen, ihn in Schach zu halten. Wird es wirklich gelingen? Gibt es etwas im Leben, das den Ausbruch verhindert?
Ein verstörendes Buch, welches eine große Bandbreite an Interpretationen zulässt. Leider klärt sich vieles nicht auf, als Hörer:in habe ich viele offene Fragen.
Sprachlich ein sehr anspruchsvolles Werk, als Hörer:in konnte ich mich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen, sprachgewandt und bildlich wurden mir alle Charaktere sehr gut näher gebracht.
Auch wenn die Autorin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, bin ich nicht sicher, ob ich ein weiteres (Hör-) Buch erwerben würde. Persönlich ist es mir zu verstörend.
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eBook, ePUB
Ich hatte mich riesig darüber gefreut, dass der Literaturnobelpreis 2024 endlich einmal nach Ostasien vergeben wurde und meine Neugier, einen Roman von Han Kang zu lesen, war umso größer. Enttäuscht wurde ich nicht. "Die Vegetarierin" ist sinnlich, verstörend, …
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Ich hatte mich riesig darüber gefreut, dass der Literaturnobelpreis 2024 endlich einmal nach Ostasien vergeben wurde und meine Neugier, einen Roman von Han Kang zu lesen, war umso größer. Enttäuscht wurde ich nicht. "Die Vegetarierin" ist sinnlich, verstörend, fesselnd. Die Handlung bewirkt eine Achterbahn der Gefühle, der Sprachstil ist atemberaubend. Lesenswert für alle, die schon Werke wie "Die Verwandlung" von Kafka mochten.
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Broschiertes Buch
Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art …
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Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art mit einem ernsten Thema.
Die Veränderung von Yong-Hye beginnt schon recht schnell am Anfang des Buches und ist an sich erst einmal nicht unbedingt ungewöhnlich. Was ist schon so schlimm daran, wenn man sich entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen? Allerdings sind die Hintergründe zu dieser Entscheidung wirklich verstörend, ebenso die Reaktion ihres Ehemanns und auch ihrer Familie, welche dies absolut nicht verstehen, sie sogar zum Fleischessen zwingen wollen. Und auch die weiteren Entwicklungen sind alles andere als normal und bald wird klar, dass Yong-Hye psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht.
Erzählt wird die Geschichte sehr schlicht und emotionslos, ließ sich leicht weglesen. Außerdem gibt es drei verschiedene Perspektiven, angefangen mit der von Yong-Hyes Ehemann, der mich von Anfang an einfach nur wütend gemacht hat, denn dieser ist extrem ignorant und egoistisch. In keiner Minute geht es ihm um seine Frau, sondern nur ums eigene Ansehen. Danach wird die Geschichte aus der Sicht von Yong-Hyes Schwager erzählt, welcher sich von ihrem Mongolenfleck angezogen fühlt und sie aus meiner Sicht für seine schon fast perverse Kunst ausnutzt. Am Ende verfolgt man Yong-Hyes Schwester, welche selbst mit den Auswirkungen derer Veränderungen zu kämpfen hat und sich dennoch als letzte noch um sie kümmert, sich dabei aber schon fast selbst verliert.
Interessant sind dabei die Reaktionen der verschiedenen Charaktere, die mit Yong-Hye Umgang haben und, bis auf ihre Schwester, nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, mal ganz abgesehen davon, hinter ihr Verhalten zu schauen. Dabei fällt auf, wie einflussreich das Patriarchat in Korea teilweise noch ist und was mit Frauen in konservativen Familien geschehen kann, wenn sie sich auflehnen, wozu noch die psychischen Erkrankungen kommen, die sich immer mehr in Yong-Hye Bahn brechen.
Insgesamt bekommt man hier alles andere als einen Unterhaltungsroman, nämlich vielmehr eine Aufzeichnung des tragischen Ablaufs eines Verfalls und das ungeschönt, verstörend und teilweise sogar echt ekelhaft geschildert. So etwas muss man auf jeden Fall mögen, ich aber finde den Roman, so interessant er auch ist, echt grenzwertig.
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eBook, ePUB
Verstörend gut;
Dieses Buch hat drei große Kapitel, von denen man jedes einzelne auch als Kurzgeschichte lesen könnte. Da jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive und in einer anderen Erzählzeit geschrieben ist, ist es ein jeweils in sich abgeschlossener Text. Durch die …
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Verstörend gut;
Dieses Buch hat drei große Kapitel, von denen man jedes einzelne auch als Kurzgeschichte lesen könnte. Da jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive und in einer anderen Erzählzeit geschrieben ist, ist es ein jeweils in sich abgeschlossener Text. Durch die Zusammenschau wird die Geschichte der Vegetarierin erst umfassend geschildert. Mir gefällt dieser Aufbau sehr gut, ebenso wie der Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt. Inhaltlich ist das Buch mal verstörend, mal erotisch, mal traurig und macht einen auch nachdenklich. Die Geschichte der Vegetarierin hat mich berührt und endet ganz anders, als ich es erwartet hatte. Für mich hat die Erzählung eine große Kraft, da sie sehr geradlinig ist und ohne nebensächliche Details auskommt. Das haben alle drei Kapitel gemeinsam und bilden im Ganzen einen überzeugenden Text, so dass man nachvollziehen kann, warum die Autorin den Literatur-Nobelpreis bekommen hat.
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Audio CD
Irritierend und intensiv
Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze …
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Irritierend und intensiv
Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze irgendwie ziemlich schnell.
Es fällt mir richtig schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Es war schockierend, es hat mich zum Weinen gebracht und ich habe einiges wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden.
Wenn ich es richtig interpretiert habe, geht es um Machtverhältnisse, Kontrolle, die Frage darüber was normal ist, um Formen der Menschlichkeit, Selbstbilder und auch ein bisschen viel um Wahnsinn.
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das Hörbuch mochte. Die Sprache war blumig und sehr angenehm, die Geschichte unvorhersehbar und ich habe wie gebannt zugehört, aber es war sehr irritierend, unzufriedenstellend und ich weiß auch nicht wirklich, was ich jetzt damit anfangen soll.
Ich hatte nach dem Lesen zwei große Fragen: Hä? Und WAS???
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, aber Antworten habe ich noch keine gefunden.
Also Spaß hat die Geschichte keinen gemacht, aber ich verstehe, dass es künstlerisch sehr wertvoll ist.
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Gebundenes Buch
Patientin: Yeong-Hye, weiblich, ehemals Hausfrau, 30er.
Diagnose: Akuter psychischer Zerfall infolge einer ungewöhnlichen Ernährungsentscheidung und unerklärlicher Träume.
Anamnese:
Die Patientin gab an, keinen Fleischkonsum mehr zu tolerieren. Begründung: „Ich …
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Patientin: Yeong-Hye, weiblich, ehemals Hausfrau, 30er.
Diagnose: Akuter psychischer Zerfall infolge einer ungewöhnlichen Ernährungsentscheidung und unerklärlicher Träume.
Anamnese:
Die Patientin gab an, keinen Fleischkonsum mehr zu tolerieren. Begründung: „Ich hatte einen Traum.“ Dieser Entschluss löste tiefgreifende Konflikte innerhalb ihres sozialen Umfelds aus. Ihr Verhalten eskalierte: Entblößungen, Ablehnung von Nahrung und der Wunsch, sich in eine Pflanze zu verwandeln.
Befund:
Das Werk, bestehend aus drei Erzählperspektiven, beschreibt den Zerfall der Patientin durch die Augen anderer, während ihre eigene Stimme verstummt. Leider bleiben die Hintergründe ihrer Träume und ihres Verhaltens unklar und der Kern der Aussage leer. So viel inhaltliche Leere kam mir noch nie vor.
Behandlung:
Keine klaren Ansätze möglich, da weder Sinn noch Ziel der Handlung eindeutig erkennbar sind. Vielleicht hätte eine tiefere Kenntnis der Kultur einen mögliche Behandlung erleichtert.
Prognose:
Für manche mag der Fall faszinierend sein. Im aktuellen Status bleibt es mir persönlich jedoch fremd und verwirrend.
Empfehlung:
Ratlosigkeit. "Ist das Kunst, oder kann das weg?"
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eBook, ePUB
Befreiung aus der Lieblosigkeit
'Die Vegetarierin' wurde bereits im Jahre 2007 veröffentlich und die Südkoreanerin Han Kang erhielt dafür in diesem Jahr (2024) den Literaturnobelpreis. Der Roman ist weit davon entfernt, ein Wohlfühlroman zu sein. Mich hat er zunächst …
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Befreiung aus der Lieblosigkeit
'Die Vegetarierin' wurde bereits im Jahre 2007 veröffentlich und die Südkoreanerin Han Kang erhielt dafür in diesem Jahr (2024) den Literaturnobelpreis. Der Roman ist weit davon entfernt, ein Wohlfühlroman zu sein. Mich hat er zunächst sprachlos zurückgelassen, zum Nachdenken aufgefordert. Themen wie Einsamkeit, Gewalt, Verzweiflung, Selbstzerstörung stehen im Mittelpunkt der Geschichte, werden unaufgeregt in einer eher nüchternen Sprache in Szene gesetzt und erzeugen beim Lesen eine Sogwirkung. Ein historisches Trauma zerstört nicht nur Ehen, entzweit eine Familie, sondern lässt die Protagonistin Yong-Hye kümmerlich verdorren, wie eine Pflanze, der man jegliche Fürsorge und Liebe entzieht.
Nach einem verstörenden Traum verweigert Yong-Hye die Aufnahme von tierischen Produkten, insbesondere von Fleisch und wird damit zur Zielscheibe ihrer Familie, die mit Unverständnis, Ablehnung und sogar Gewalttätigkeit reagiert. Nur ihre ältere Schwester In-Hye zeigt sich ihr gegenüber fürsorglich, obwohl sie ebenso Leidtragende der patriarchischen Entgleisungen und Verachtung wird. Doch auch ihr entzieht sich Yong-Hye, strebt nach Isolation und Abschottung durch Verwandlung.
In drei Erzählsträngen berichten drei Familienmitglieder aus ihrer Sicht über die Zeit der Verwandlung dieser jungen Frau von einer Ehefrau, einer Schwägerin, einer Schwester hin zur Hungerkünstlerin. Parallelen zu Kafkas 'Ein Hungerkünstler' sind deutlich zu erkennen.
Es lohnt sich diesen Roman zu lesen, der zugleich berührt und nachdenklich stimmt.
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