Daniel Glattauer
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Die spürst du nicht (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 527 Min.
Sprecher: Mittelstaedt, Tessa; Groth, Steffen
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Endlich: Der neue Roman von Daniel Glattauer Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen an in seinem neuen Roman, der einen nicht mehr loslässt und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei ze...
Endlich: Der neue Roman von Daniel Glattauer Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen an in seinem neuen Roman, der einen nicht mehr loslässt und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt ihre Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen. Gekonnt und eindringlich gelesen von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth.
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Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Bücher (u. a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo (2010), Mama, jetzt nicht! (2011), Ewig Dein (2012), Geschenkt (2014). Mit seinen Romanen Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009) schrieb er Bestseller, die auf der ganzen Welt gelesen werden. Die Komödie Die Wunderübung (2014) ist als Buch, am Theater und als Film sehr erfolgreich. Auf der Bühne sind auch die Komödien Vier Stern Stunden und Die Liebe Geld zu sehen. Und 2019 kam die Verfilmung von Gut gegen Nordwind ins Kino. Zuletzt erschien der Roman Die spürst du nicht (2023).

© Heribert Corn
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Erscheinungstermin: 20. März 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844934472
- Artikelnr.: 66885352
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Cathrin Kahlweit ahnt, dass Daniel Glattauer es nach seinem Bestseller-Erfolg "Gut gegen Nordwind" schwer haben wird, den Erwartungen gerecht zu werden. Dennoch blickt sie kritisch auf seinen neuen Roman, der vom Tod eines aus Somalia geflüchtetes Mädchen erzählt. Die Pointe: Die linken Eltern ihrer Freundin, die nicht gut genug auf die beiden Kinder aufgepasst haben, gehen über den Tod ebenso gefühllos hinweg wie über das Depressivwerden der eigenen Tochter. Glattauers Roman erfordere politische Intelligenz und Sensibilität stellt Kahlweit fest, stört sich aber an einer mangelnden emotionalen Tiefe. Statt all dem Gemecker aus dem Netz hätte sie sich mehr Intensität gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die spannenden Dialoge und der Sprachwitz, die Glattauer bisher ausgezeichnet haben, spiegeln sich auch in diesem neuen Buch." Sven Trautwein, Frankfurter Rundschau, 11.05.23 "Eine spannende Familientragödie, die sich an große gesellschaftliche Fragen heranwagt ... packend zu lesen!" Juli Zeh, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Daniel Glattauer ist ein gewiefter, mit allen Wassern gewaschener, glänzend begabter Unterhaltungsautor... wie immer bei Glattauer konnte ich nicht aufhören zu lesen." Eva Menasse, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Ich konnte nicht aufhören zu lesen ...er weiß die formalen Freiheiten in einer begeisternden Weise zu nutzen." Cornelius Pollmer, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Eine sehr zeitgenössische
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Analyse der (sozialen) Medien." Thea Dorn, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Die Figuren sind vielschichtig, entwickeln sich auf überraschende Weise, und die sich stets erhaben fühlende Welt der Privilegierten wird von allen Seiten durchleuchtet." Julia Baschiera, ORF Ö1, 20.03.23 "Glattauer schafft es mit Leichtigkeit, seinem tiefschwarzen Sujet Facetten von Witz und Humor abzutrotzen. Das liegt auch an seiner Art des Schreibens, die auf keiner Seite zur gigantischen Ego-Show neigt." Wolfgang Paterno, profil, 19.03.23 "Mit viel Ironie beleuchtet Glattauer die Scheinheiligkeit eines Milieus, das gern mit dem Zeigefinger auf andere zeigt." Stephan Hilpold, Der Standard, 18.03.23 "Glattauers Stärke liegt dabei vor allem in den lebendigen Dialogen, der Figurenzeichnung und der Aufrechterhaltung eines gnadenlosen Spannungsbogens, mit dem er die Leser vor sich hertreibt." Doris Kraus, Die Presse, 18.03.23
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»Daniel Glattauer ist ein gewiefter, mit allen Wassern gewaschener, glänzend begabter Unterhaltungsautor ... wie immer bei Glattauer konnte ich nicht aufhören zu lesen.« Eva Menasse, ZDF Literarisches Quartett
Hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt
Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek fährt mit ihrem Mann, den beiden Töchtern und einer befreundeten Familie in den Urlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Schulfreundin der ältesten Tochter Sophie Luise. Bei der …
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Hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt
Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek fährt mit ihrem Mann, den beiden Töchtern und einer befreundeten Familie in den Urlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Schulfreundin der ältesten Tochter Sophie Luise. Bei der Freundin handelt es sich um ein somalisches Flüchtlingsmädchen. Doch kaum hat der Luxusurlaub in einem exklusiven Ferienhaus inkl. Pool begonnen, geschieht eine Katastrophe…
Das Hörbuch „Die spürst du nicht“ des Autors Daniel Glattauer fand ich bis zu dem Moment der Tragödie genial. Der Autor hat einen glasklaren Blick auf, aber auch hinter das Geschehen. Jede einzelne Formulierung ist treffsicher und oft herrlich entlarvend. So hätte es gerne für mich weitergehen können.
Doch leider konnte mich die weitere Entwicklung des Geschehens nicht mehr so begeistern. Besonders die Artikel der Zeitungen auf ihren Onlineseiten mit den ergänzenden Kommentaren der breiten Masse, fand ich zu profan. Sie lieferten mir keinen Mehrwert, daher sind sie aus meiner Perspektive schlichtweg überflüssig.
Die Entwicklung von Sophie Luise war im Großen und Ganzen der einzige Handlungsstrang, der noch Spannung in das Geschehen brachte. Denn mir war lange Zeit nicht klar, worauf der Autor hinauswollte.
Die Ehepaare Strobl-Marinek und Binders haben sich genauso verhalten, wie ich es erwartet habe. Hier fehlte mir der bestechend scharfe Blick für das Hintergründige des Autors genauso wie Überraschungen im Verhalten der Figuren.
Ein Highlight waren die Sprecher des Hörbuchs. Sowohl Tessa Mittelstaedt als auch Steffen Groth sorgen für ein Leseerlebnis. Wobei Tessa Mittelstaedt ihren Kollegen durch ihre pointierte und lebendige Lesart mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Schon wegen der beiden Sprecher lohnt sich das Hörbuch.
Insgesamt startete das Buch hervorragend und verlor sich dann in der Mittelmäßigkeit. Da ich dem Autor einige meiner Lieblingsbücher verdanke, finde ich diese Entwicklung sehr traurig.
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Zwei gutsituierte österreichische Familien fahren gemeinsam in den Sommerurlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Freundin der 14jährigen Tochter Sophie-Louise und Flüchtlingskind aus Somalia. Der erste Ferientag verläuft geruhsam im Feriendomizil mit Pool, bis am Abend …
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Zwei gutsituierte österreichische Familien fahren gemeinsam in den Sommerurlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Freundin der 14jährigen Tochter Sophie-Louise und Flüchtlingskind aus Somalia. Der erste Ferientag verläuft geruhsam im Feriendomizil mit Pool, bis am Abend ein Unglück geschieht, das alles verändert.
Die Geschichte beginnt als herrlich bissige Gesellschaftssatire und wechselt nach dem Unglück etwas den Ton, die ironische Note tritt in den Hintergrund. Der Roman beleuchtet unseren Umgang als Gesellschaft und als Einzelne mit Migranten und Migrantinnen, geprägt von mangelnder echter Empathie, herablassender Ignoranz und kulturellen Missverständnissen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Tochter Sophie-Louise und ihre Mutter Elisa, die für die Grünen im Nationalrat sitzt. Die Erzählung wird immer wieder ergänzt durch Onlineberichte diverser Medien und zugehörige Postings, die sehr gut getroffen sind. Jede Figur hat ihre eigene Art, mit dem Unglück umzugehen, doch drehen sie sich alle im Grunde nur um sich selbst und ihre eigenen Befindlichkeiten.
Die Charaktere sind scharf getroffen, der Schreibstil ist toll zu lesen. Leider ist der Part um Sophie-Louise recht vorhersehbar. Die Beschreibung der somalischen Familie empfinde ich als weniger gelungen, die Figuren wirken unrund und ihr Verhalten wenig glaubwürdig.
Zum Hörbuch: Das ungekürzte Hörbuch mit einer Laufzeit von 8h 47 min wurde von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth eingesprochen, wobei Frau Mittelstaedt die eigentliche Geschichte vorträgt und Herr Groth die Passagen, die Presseberichte und zugehörige Postings beinhalten. Diese Aufteilung ist eine tolle Idee und sehr gelungen umgesetzt. Beide haben eine sehr angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo. Herr Groth trifft genau den richtigen Presse-Ton und spricht auch die einzelnen Postings und Kommentare facettenreich und teilweise mit wunderbarem Wiener Dialekt. Ein echter Zugewinn zum reinen Buch! Auch Frau Mittelstaedt verstimmlicht jede Figur gekonnt und verleiht ihr eine individuelle Note.
Insgesamt eine interessante, außergewöhnliche und zum Nachdenken anregende Geschichte und ein sehr empfehlenswertes Hörbuch mit hervorragenden Sprechern.
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Zu Inhalt:
Was ein schöner Urlaub werden sollte, endet in einer Katastrophe. Die Binders und die Strobl-Martineks fahren in die Toskana, Tochter Sophie Luise darf nach langen Diskussionen Schulfreundin Aayana einladen. Aayana ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und kann nicht schwimmen, …
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Zu Inhalt:
Was ein schöner Urlaub werden sollte, endet in einer Katastrophe. Die Binders und die Strobl-Martineks fahren in die Toskana, Tochter Sophie Luise darf nach langen Diskussionen Schulfreundin Aayana einladen. Aayana ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und kann nicht schwimmen, doch Sophie Luise will es ihr beibringen. Doch statt Ferienstimmung kommt es zu einem schwerwiegendem Ereignis.
Meine Meinung:
Ein Buch, in meinem Fall Hörbuch, dass zunächst so locker und humorig daher kommt wird schnell deutlich ernster und wirft viele Fragen auf, die sich vermutlich viele Menschen stellen. Ich fand dass der Autor die Stimmungen, die man mitunter in Sachen Flüchtlinge, Politiker oder überhaupt wenn etwas schlimmer passiert aufkommen enorm greifbar dargestellt hat. Auch was in der Familie passieren nach einer Katastrophe ablaufen kann und wie sich die Personen verändern können. Das Buch ist einfach unbeschreiblich gut.
Fazit:
Toll!
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Regt zum Nachdenken an
Ich habe mir selten so schwer getan ein Buch zu bewerten, wie dieses hier.
Es geht um die Familien Binder und Strobl-Marinek, die gemeinsam in den Urlaub fahren. Um eine der Töchter zufriedenzustellen, nehmen sie noch deren Freundin, ein Flüchtlingsmädchen …
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Regt zum Nachdenken an
Ich habe mir selten so schwer getan ein Buch zu bewerten, wie dieses hier.
Es geht um die Familien Binder und Strobl-Marinek, die gemeinsam in den Urlaub fahren. Um eine der Töchter zufriedenzustellen, nehmen sie noch deren Freundin, ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia mit. Doch dann kommt alles anders als geplant.
Ich denke, dass man über Glattauers Schreibstil nicht mehr viel sagen muss. Er schreibt elegant, philosophisch und man merkt, dass er viele kluge Worte kennt. Er schafft es immer wieder, dass mir das Lachen im Hals stecken bleibt und ich verschiedene Emotionen gleichzeitig erlebe.
Sind diese Gefühle meistens gut? Nein.
Ist das so gewollt? Ziemlich sicher.
Die Geschichte nimmt ziemlich schnell eine düstere Wendung und schafft es, unsere Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. Ich denke, dass kaum jemand diese Geschichte lesen oder hören kann, ohne einiges zu hinterfragen. Das Buch würde sich wirklich sehr gut für Diskussionsrunden eignen.
Für meinen Geschmack hat der gesprochene Text die Geschichte sehr gut vermittelt. Wahrscheinlich hätte ich beim Lesen viel länger gebraucht, wenn ich das Buch jedes Mal zugeklappt hätte, wenn ich etwas verarbeiten musste. Dann hätte ich das Buch ziemlich sicher noch immer nicht beendet.
Über zwei Fragen, habe ich mir aber noch länger Gedanken gemacht.
Muss man Stereotype so extrem replizieren, um sie in Frage stellen zu können?
Und wie sehr darf ein Text genau das kritisieren, was er darstellt?
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Die 14 jährige Sophie-Louise darf in den Urlaub ihre Mitschülerin Aayana mitnehmen. Gegen die Langeweile und um dem Flüchtlingskind aus Somalia eine Freude zu bereiten.
Ein Urlaub in der Toskana verspricht Spaß, gutes Essen und gute Gespräche.
Es kommt anders und das …
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Die 14 jährige Sophie-Louise darf in den Urlaub ihre Mitschülerin Aayana mitnehmen. Gegen die Langeweile und um dem Flüchtlingskind aus Somalia eine Freude zu bereiten.
Ein Urlaub in der Toskana verspricht Spaß, gutes Essen und gute Gespräche.
Es kommt anders und das sehr schlimm.
In Daniel Glattauers Roman "Die spürst du nicht"
kommen große Gefühle zum Ausbruch. In intensiven Dialogen sprüht der Humor gleich neben der spannenden Darbietung. Es wird der Frage nachgegangen, wie viel ein Menschenleben wert ist. Die Ausarbeitung dieser Thematik ist gut gelungen.
Mit Passagen, die zum Nachdenken anregen. Das Buch bietet Abwechslung und beeindruckende Charaktere. Diese sind nicht alle sympathisch, bringen der Geschichte aber viel.
Die Differenzen in der Familie sind teilweise zu dramatisch, im Großen und Ganzen passt es zum Verlauf der Ereignisse.
Es bleibt bis zum Schluss fesselnd.
Tessa Mittelstaedt macht ihre Arbeit als Erzählerin großartig. Sie bringt mit ihrem Stimmenspiel eine ordentliche Portion Schwung hinein.
Ihre Darbietung macht das Hörbuch zu einem genussvollen Erlebnis.
Ich habe bereits einigen Hörbücher mit der talentierten Sprecherin gelauscht.
Steffen Groth ist für die Pressemitteilungen der Sprecher. Diese Abschnitte fand ich nicht interessant, jedoch hat Steffen Groth seinen Job perfekt dargeboten. Mit Akzenten und Dialekten wurde es zumindest unterhaltsam.
Mir hat es gut gefallen. Das Buch hat einiges an Gesprächsstoff, der Unterhaltungswert ist hoch.
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Das Bild eines herrlich blauen Swimmingpools ziert das Cover. Gerade so ein Pool ist der Auslöser einer großen Tragödie. Zwei befreundete Familien wollen ihren Urlaub gemeinsam in der Toskana verbringen. Auf Drängen der verwöhnten Tochter wird noch eine Klassenkameradin mit …
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Das Bild eines herrlich blauen Swimmingpools ziert das Cover. Gerade so ein Pool ist der Auslöser einer großen Tragödie. Zwei befreundete Familien wollen ihren Urlaub gemeinsam in der Toskana verbringen. Auf Drängen der verwöhnten Tochter wird noch eine Klassenkameradin mit genommen. Es handelt sich um ein traumatisiertes Flüchtlingsmädchen aus Somalia, das direkt am ersten Abend im Pool ertrinkt.
Daniel Glattauer beschreibt mit spitzer Feder den Charakter der wohlhabenden Gutmenschen, vor allem, wie sie dieses Unglück in egoistischster Weise verarbeiten. Sie fallen von einem Albtraum in den nächsten, als ein vertrottelt wirkender Rechtsanwalt ein Gerichtsverfahren mit einer utopischen Schadenersatzklage im Namen der somalischen Familie anstrebt. Zwischendurch gibt es eingeschobene Passagen mit Auszügen von Internetkommentaren mit den üblichen Statements, Vorurteilen und Beleidigungen, größtenteils auf Boulevard-Zeitungsniveau.
Das Ende wird dann tatsächlich auch noch einmal richtig spannend und hat zudem einen unerwarteten Knalleffekt.
Humor hat der Autor, das muss man ihm lassen, aber jede einzelne Seite bringt den Leser zum Nachdenken: Einerseits stecken die Protagonisten voller Klischees, aber Tatsache ist doch, die Menschen sind wirklich so.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Es fällt aus dem Rahmen, behandelt ein hochbrisantes Thema, ist menschlich anrührend und regt zum Nachdenken an, obwohl es einen hohen Unterhaltungswert hat.
Die Hörbuchversion mit zwei hervorragenden Sprechern gibt den Inhalt noch einmal besonders intensiv wieder.
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Gebundenes Buch
Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber …
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Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber den ersten Tag am Swimmingpool. Niemand von ihnen ahnt, dass es bereits am Abend zu einer Katastrophe kommt, die das Leben beider Familien auf den Kopf stellt.
Anfangs erinnerte mich das Buch durch die Überschriften und den Aufbau ein wenig an ein Drehbuch für ein Theaterstück. Die erzählende und das Geschehen durchgehend kommentierende Stimme war hierbei mal laut und mal leise, mal ernst, mal amüsiert; nie ist sie aber ins lächerliche abgerutscht oder hat Stellung bezogen. Ich wurde immer auf das kleinste Detail hingewiesen, damit mir ja nichts entgeht. Was lästig oder penetrant klingt, war in Wahrheit erfrischend unterhaltsam und hat mich begeistert, weil diese Stimme zudem durch den großartigen Humor den Ernst der Lage erst recht betont hat. Wer mit Ironie und Satire nicht umgehen kann, sollte Abstand vom Buch nehmen. Die feinen Spitzen gegen alle Beteiligten und darüber hinaus waren grandios!
Die eingangs erwähnte Katastrophe ereignete sich bereits zu Beginn der Geschichte, den Konsequenzen daraus konnte ich fast minutiös folgen. Welche Wendungen der Autor sich hat einfallen lassen, hat mich überrascht. Ich gebe zu, mit diesen Ereignissen hatte ich nicht gerechnet, auch bei einigen anderen Vermutungen lag ich ganz weit daneben. Ein Verdacht, den ich hatte, hat sich letztendlich zwar bestätigt, was meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut. Zum Ende hin wurde es bewegend, ich reagierte sehr emotional und habe nun einigen Stoff zum nachdenken, überschlafen und diskutieren. Ein großartiger Roman, der von mir die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung bekommt.
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Gebundenes Buch
Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt …
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Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt auf das Flüchtlingskind Aayana, die bisher kaum Kontakte in Deutschland hatte. Sophie Lusie möchte Aayana nicht etwa helfen, sondern mit ihrer Hilfe ganz groß in den sozialen Medien herauskommen. Die Familie von Aayana möchte aus Angst um die Tochter zunächst nicht, dass diese mit einer fremden Familie in die Toskana fährt, stimmt dann aber doch zu.
Und dann passiert das Unfassbare: Gleich am allerersten Abend geschieht eine Katastrophe und Aayana ertrinkt im Pool des Ferienanwesens!
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt. Fragen wie: Hätte das Unglück verhindert werden können? Hat die einladende Familie ihre Aufsichtspflicht verletzt? War es „nur“ ein Flüchtlingskind, das ums Leben gekommen ist? Wie geht Sophie Luise mit dem Trauma um? Schadet das Ganze dem Ansehen ihrer Mutter, die Politikerin ist? Die Geschichte nimmt mehrmals eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte. Glattauer reißt seinen Protagonisten die Masken herunter und beschreibt hemmungslos ihre wahre Identität. Für mich bis jetzt das beste Buch in diesem Jahr! Hochverdiente 5 Sterne!
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Gebundenes Buch
Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte …
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Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte Familien, die mit ihren Kindern den Urlaub in der Toskana verbringen wollen. Dabei war Bedingung der älteren Tochter ihre Schulfreundin (ein Flüchtlingskind aus Somalia) mitnehmen zu dürfen.
Dort passiert es...
Dann tritt mit den Eltern der Schulfreundin eine weitere Familie aufs Parkett.
Das Werk hält unserer Gesellschaft quasi den Spiegel vor und das Erschreckende ist, dass es in der Realität genau so möglich ist.
Daher nimmt man einiges mit, es lässt einen auch Tage später nicht los.
Die sozialen Medien nehmen mit vielen Kommentaren Platz ein, das war mir persönlich manchmal zu viel. Wobei das sicherlich auch ein gut gewähltes Stilmittel ist und für einiges an "Augenrollen" gesorgt hat.
Überhaupt hat der Schreibstil des Autors das gewisse "etwas". Daher unbedingte Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen …
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Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen natürlich die Story selbst, die tief berührt:
Es fängt ganz unverfänglich mit dem Beginn des Toskana-Urlaubs zweier gut situierter österreichischer Familien an, die sich auf ein paar entspannte Tage unter südlicher Sonne freuen. Zum einen Familie Strobl-Marinek: Mutter Elisa, eine wohl bekannte Politikerin und ihrem besserwisserischen Mann Oskar sowie der 14-jährigen Sophie-Luise und der 9-jährigen Lotte. Sophie-Luise hat durchgesetzt, ihre Schulkameradin Aayana, ein somalisches Mädchen, mitzunehmen, was ihre Mutter nach diversen Widerständen schließlich möglich macht. Das befreundete Ehepaar Melanie und Engelhart Binder und ihrem 9-jährigen Sohn Benjamin, erfolgreiche Winzer, sind ebenfalls mit von der Partie. Kurzum: aus dem entspannten Urlaub wird nichts, denn schon am ersten Abend kommt es zur Katastrophe.
Das Unglück selbst nimmt nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, stattdessen geht es darum, was es bei den einzelnen Familienmitgliedern auslöst und wie sie damit umgehen und zurechtkommen. Dabei liegt der Fokus auf Elisa und ihrer Tochter Sophie-Luise. Während Elisa anfangs sehr darum bemüht ist, ihre außereheliche Liebesgeschichte zu verkraften und ansonsten das Unglück aus ihrer politischen Karriere herauszuhalten - was dank der sensationslüsternen Medien und deren oft nicht minder sensationslüsternen Leserschaft natürlich NICHT gelingt - merkt sie zu spät, dass ihre ansonsten als so patent und pflichtbewusst bekannte große Tochter Sophie-Luise in die Drogensucht abrutscht, weil sie sich komplett allein gelassen fühlt und seit dem Unglück von ihren Mitschülern ausgegrenzt und übel gemobbt wird. Sie findet Gehör im Internet, wo sie einen Jungen namens Pierre kennenlernt - doch Pierre ist nicht der, für den sie ihn hält und so ist das nächste Drama vorprogrammiert.
Dann ist da doch das Gewissen von Melanie Binder, die es nicht fassen kann, dass ihre Freundin Elisa aus Angst vor dem politischen Untergang nicht die ganze Wahrheit über das Unglück sagt und stattdessen vor Gericht deren "Schuld" auf sich selbst nimmt, um mit ihrem Gewissen weiterleben zu können.
Unweigerlich kommt im Verlauf des Buches die Frage auf, was eigentlich mit der Familie von Aayana ist und wie diese mit dem Verlust zurechtkommen. Nun, der Autor hat sich das bewusst bis zum Schluss aufgehoben und das nicht ohne Grund, denn deren Schicksal geht wirklich unter die Haut und berührt zutiefst. Ja, es ist die Geschichte einer fiktiven Familie, aber in der Realität passieren unsagbare Dinge wie diese täglich unzähligen Flüchtlingsfamilien und es wird kaum noch wahrgenommen. Deren Anwalt bringt es im Buch auf den Punkt, denn eigentlich ging es nicht nur um die große Frage "Was ist ein Menschenleben wert bzw. was kostet ein Leben?" sondern er gibt den Flüchtlingsfamilien eine Stimme, gehört zu werden: "Anders ist es bei denen da. Die sind zwar auch unter uns, aber nun scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinne: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören..."
Mich hat nicht nur die Geschichte selbst mitgerissen, sondern wieder einmal ist es der einmalige Schreibstil von Glattauer. Seine Gabe, mit Worten umzugehen und dabei zielsicher ins Schwarze zu treffen, fasziniert und begeistert mich total!
Sein Stilmix aus verschiedenen Elementen gibt dem Buch die besondere Würze: mal liest es sich wie ein Drehbuch mit wechselnden Dialogen und Blickrichtungen, dazwischen Pressetexte und Bekanntgaben incl. diverser Postings von Lesern, die von verständnisvoll über hämisch bis absolut menschenverachtend reichen - ein guter Querschnitt dessen, was täglich im Netz zu lesen ist. Zudem Plädoyers vor Gericht und diverse Interviews. Der Umfang von knapp 300 Seiten ist eigentlich zu wenig, um allen Facetten wirklich gerecht zu werden. Hier hätte es noch mindestens 100 Seiten benötigt, um noch mehr Tiefe zu erreichen. Dennoch:
Alles in allem ist es eine stimmige Geschichte, die einen als Leser nicht kalt lassen kann. Ich fand die Protagonisten so authentisch, dass ich das Buch mit Wehmut zu Ende gelesen habe, weil ich so gerne wissen würde, wie es mit So-Lu und ihrer Familie und natürlich Aayanas Familie und den Binders weitergeht.
Fazit:
Diese Geschichte geht unter die Haut und bleibt dort auch noch lange. Es ist nicht nur die Story selbst, auch die Schreibkunst von Daniel Glattauer ist ein wahrer Genuss.
Absolute Leseempfehlung!!!
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