Die Radleys sind allesamt recht unscheinbar. Sie leben in einem kleinen Vorort und wirken wie jede andere Familie auch. Der Herr des Hauses ist Arzt, die Mutter Hausfrau und die beiden Kinder gehen in die Schule, auch wenn sie dort keinen wirklichen Anschluss finden, aber auch dies ist nichts
ungewöhnliches. Eines Abends, nach einer Party, beißt Clara, die Tochter, aus Notwehr zu und tötet so…mehrDie Radleys sind allesamt recht unscheinbar. Sie leben in einem kleinen Vorort und wirken wie jede andere Familie auch. Der Herr des Hauses ist Arzt, die Mutter Hausfrau und die beiden Kinder gehen in die Schule, auch wenn sie dort keinen wirklichen Anschluss finden, aber auch dies ist nichts ungewöhnliches. Eines Abends, nach einer Party, beißt Clara, die Tochter, aus Notwehr zu und tötet so ihren Widersacher. Plötzlich gerät alles aus den Fugen, denn nun müssen die Eltern ihren Kindern reinen Wein (oder eher reines Blut) einschenken und ihnen erklären was sie so mühevoll verheimlicht haben.
Auf den ersten Blick denkt man: 'Och nee, nicht noch ein Vampirroman.'. Doch hat man sich dazu durchgerungen mit dem Lesen zu beginnen, so merkt man schnell, dass hier alles ein bißchen anders zugeht als in anderen Romanen dieses Genres. Sehr auffällig ist, dass es hier eben darum geht, nicht nur wie ein normaler Mensch zu wirken, sondern wirklich einer zu sein. Abstinenz wird bei Familie Radley sehr groß geschrieben und daher wissen die beiden Kinder auch noch nicht, was bzw. wer sie sind. Eigentlich sollte dies auch so bleiben, aber ein Zwischenfall zwingt die Eltern dazu, ihnen endlich zu sagen, dass sie Vampire sind. Natürlich wird das Thema Vampir im Roman nicht außen vor gelassen, sondern richtiggehend erklärt, aber immer wieder mit dem Hintergrund, dass man es eigentlich nicht ausleben sollte.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und eingängig, hat man einmal mit dem Lesen begonnen, merkt man gar nicht wie schnell die Seiten an einem vorbei ziehen. Man erwartet wahrscheinlich fantastische und spannende Elemente vorzufinden, aber diese fehlen fast vollkommen, es wird nicht umsonst angepriesen, dass es sich hier um einen Vampirroman der etwas anderen Art handelt und auch für Leser ansprechend ist, die mit dem Genre generell nichts anfangen können. Die fantastischen Elemente fehlen hier komplett, was aber gar nicht weiter schlimm ist. Spannung wird hin und wieder aufgebaut, flacht aber leider manchmal ein wenig ab, so dass keine Kontinuität entstehen kann. Dafür wird der Humor hier ganz groß geschrieben und Lacher sind beim Lesen garantiert. Teilweise sind die Situationen wirklich zu komisch, da kann man sich einfach nicht mehr zurück halten.
Wer einen Fantasy-Roman erwartet und sich daraufhin mit diesem Buch zurückzieht, der wird vermutlich enttäuscht werden, wer aber dagegen eine lustige Geschichte mit spannenden Elementen sucht, der ist hier gut aufgehoben, denn der Roman bringt ein kurzweiliges Lesevergügen mit sich. Es ist zwar nichts, was dem Leser noch monatelang in Erinnerung bleibt oder worüber es sich später noch Gedanken macht, aber für zwischendurch absolut empfehlenswert, wenn man einfach mal ein wenig abtauchen möchte und sich unterhalten lassen will.