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sabatayn76

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2013
Die Akte Vaterland / Kommissar Gereon Rath Bd.4
Kutscher, Volker

Die Akte Vaterland / Kommissar Gereon Rath Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe bereits die drei Vorgänger-Romane um Gereon Rath gelesen, somit waren mir Gereon und sein Team bereits bekannt, und ich konnte mich schnell auf die Geschichte einlassen. Der Einstieg ins Buch, der den Leser in eine ländliche Gegend fernab der deutschen Hauptstadt führt, sowie die Reise Gereons nach Ostpreußen haben mir sehr gut gefallen. Egal, wo die Handlung gerade spielt, Kutscher gelingt jedes Mal eine authentische Beschreibung der Orte und Personen und das Aufbauen einer stimmungsvollen Atmosphäre.

Der Fall selbst ist spannend und fesselnd, in seiner Komplexität überzeugend und voller Überraschungen.

Mein Resümee:
'Die Akte Vaterland' ist perfekt dafür geeignet, in die 1930er Jahre einzutauchen, Berlin vor der Machtergreifung Hitlers zu erleben und nebenbei auch noch spannende Ermittlungen zu verfolgen.

Da mir die gesamte Reihe um Gereon Rath sehr gut gefällt, würde ich eine Lektüre in der richtigen Reihenfolge ('Der nasse Fisch' - 'Der stumme Tod' - 'Goldstein' - 'Die Akte Vaterland') empfehlen, obwohl es sich jeweils um abgeschlossene Fälle handelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2013
Verflucht seist du / Kommissar Dühnfort Bd.5
Löhnig, Inge

Verflucht seist du / Kommissar Dühnfort Bd.5


sehr gut

'Es gibt keine Hintertüren für Glück und Unglück im Schicksal des Menschen.' (Konfuzius)

Inhalt:
Die Leiche eines jungen Mannes wird auf einer Baustelle gefunden. Er wurde erschossen, in seiner Hosentasche werden Drogen und Bargeld entdeckt, der Tote weist Verbindungen zur Drogenszene auf. Handelt es sich tatsächlich um ein Delikt im Drogenmilieu? Oder hat der Suizid eines Mädchens aus derselben Clique mit dem Mord zu tun? Kommissar Dühnfort und seine Kollegen ermitteln.

Mein Eindruck:
Ich habe bereits die vier Vorgänger der Dühnfort-Reihe gelesen, welche mir gut gefallen haben. Obwohl mir der Einstieg in Löhnigs fünften Band im Vergleich etwas schwerer gefallen ist, fühlte ich mich im Verlauf dennoch sehr gut unterhalten.

Der Roman ist unterhaltsam und hat mich nach einigen Kapiteln auch fesseln können. Die Geschichte an sich ist komplex, die Auflösung war für mich überraschend, die Protagonisten wurden gut und ausreichend beschrieben. Sprachlich lässt sich der Roman flüssig lesen, ist in einfacher, aber nicht anspruchsloser Sprache geschrieben.

Mein Resümee:
Alles in allem ein solider Krimi und ein unterhaltsames Buch. Ein gutes Buch für Zwischendurch.

Bewertung vom 30.12.2012
Meerjungfrau / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.6
Läckberg, Camilla

Meerjungfrau / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.6


sehr gut

Über schwierige Kindheiten und geheimnisvolle Briefe

Inhalt:
Magnus Kjellner ist seit drei Monaten verschwunden, von ihm fehlt jede Spur. Während die Polizei versucht, sein Verschwinden aufzuklären, erhält Christian Thydell - Magnus' Freund, dessen erstes Buch gerade gefeiert wird - seltsame Drohbriefe. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Magnus' Verschwinden und den Drohbriefen?

Mein Eindruck:
Ich habe bereits zwei der Vorgängerromane gelesen und habe auch an der Lektüre von 'Meerjungfrau' viel Spaß gehabt. Der Kriminalroman liest sich sehr flüssig, ist stets spannend und fesselnd, lebt vor allem von den sympathischen Hauptprotagonisten.

Die häufigen Szenenwechsel und die eingeschobenen Kapitel in Kursivschrift, die von einer unglücklichen Kindheit erzählen und sehr zur Spannung beitragen, haben mir gut gefallen, machen den Roman sehr abwechslungsreich und packend.

Insgesamt hat mir 'Meerjungfrau' von allen bisher gelesenen Läckberg-Krimis am besten gefallen, obwohl ich auch hier (wie bei den Vorgängern) keineswegs überrascht von der Auflösung war. Leider war mir schon seit Längerem klar, wer hinter den Morden und den Briefen steckt, Läckberg gelingt es meiner Meinung nach überhaupt nicht, falsche Fährten zu legen und den Leser zu verwirren. Die Details der Auflösung waren zudem sehr enttäuschend, denn Läckberg zeigt wenig Kenntnisse über psychiatrische Diagnosen und scheint hier alles andere als gut recherchiert zu haben.

Mein Resümee:
Spannender Fall mit großem Cliffhanger, allerdings Defizite in der Recherche und sehr vorhersehbar.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2012
Böser Wolf / Oliver von Bodenstein Bd.6
Neuhaus, Nele

Böser Wolf / Oliver von Bodenstein Bd.6


ausgezeichnet

'Doch nichts im Leben erwies sich als so dauerhaft wie ein Provisorium.'

Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht findet Alina die Leiche eines Mädchens. Obwohl sie zuerst glaubt, es handle sich um ihre Freundin Mia, wird bald klar, dass die Tote eine Fremde ist, die schon etwas länger tot ist. Das Mädchen wurde missbraucht und misshandelt, zeigt Verletzungen einer Schiffsschraube, ihre Identität ist unklar, keiner scheint sie zu vermissen. Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und ihr Team ermitteln in diesem und in anderen Fällen, die auf den ersten Blick wenig oder nichts miteinander zu tun haben.

Mein Eindruck:
Wie alle Bücher von Nele Neuhaus ist auch 'Böser Wolf' flüssig und leicht lesbar, aber alles andere als anspruchslos. Nele Neuhaus spinnt erneut eine komplexe Geschichte mit einer Vielzahl von Handlungssträngen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Wie gewohnt wurden alle Protagonisten lebendig und überzeugend charakterisiert, haben Ecken und Kanten, sind lebensnah und komplex.

Das Hauptthema des Kriminalromans und die Hintergrundinformationen zum Thema psychiatrische Diagnosen wurden extrem gut recherchiert. Zudem ist das Buch wirklich von der ersten bis zur letzten Seite spannend, obwohl mich die Auflösung des Falles und die Aufklärung, wer welche Rolle in der Geschichte spielt, keineswegs überrascht hat.

Mein Resümee:
Ein unterhaltsamer, sehr gut recherchierter Kriminalroman mit relevanter Thematik.

11 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2012
Der Heiler
Tuomainen, Antti

Der Heiler


gut

'Es goss in Strömen' oder 'Manchmal sieht man es erst, wenn man aufhört hinzuschauen'

Inhalt:
Tapani Lehtinen sucht seine Frau Johanna, die seit einigen Stunden spurlos verschwunden ist. In der Redaktion, in der Johanna als Journalistin arbeitet, erfährt er, dass sie über den 'Heiler' recherchiert und geschrieben hat. Dieser 'Heiler' tötet ganze Familien und behauptet, er sei 'die letzte Stimme der Wahrheit in einer dem Untergang geweihten Welt'. Tapani nimmt sich Johannas Unterlagen mit nach Hause, recherchiert dann auf eigene Faust und stößt unter anderem auf Geheimnisse, die Johanna bisher vor ihrem Ehemann verborgen hat.

Mein Eindruck:
'Der Heiler' beschreibt die Welt in der nahen Zukunft - gebeutelt von Kriegen, Pandemien, Überflutungen, Klimaveränderungen. Diese Zukunftsvision ist düster und freudlos, die bedrückende Stimmung hat Antti Tuomainen überzeugend eingefangen und gut umgesetzt.

'Der Heiler' liest sich sehr flüssig und ist spannend, allerdings wird die Geschichte sehr knapp erzählt, so dass man nicht das Gefühl hat, an dem Geschehen teil zu haben, sondern eher, einem relativ sachlichen Bericht zu lauschen. Zudem bleibt der Roman stets distanziert, reißt emotional nicht mit, ist zwar unterhaltsam, aber nie wirklich mitreißend.

Mein Resümee:
'Der Heiler' - eine Mischung aus Dystopie und Thriller - ist gute Unterhaltung für einen verregneten Herbstabend.

Bewertung vom 24.08.2012
Leopard / Harry Hole Bd.8
Nesbø, Jo

Leopard / Harry Hole Bd.8


gut

'Der Leopard schleicht sich im Dunkeln an seine Beute an und bringt seinen Atem in Gleichklang mit deinem.'

Inhalt:
Kaja Solness macht sich auf den Weg nach Hongkong und sucht dort nach Harry Hole, der sich nach seinem letzten Fall aus dem Polizeileben zurück gezogen hat, in Hongkong exzessiv Drogen konsumiert und nicht gewillt ist, nach Norwegen zurück zu kehren. Die Osloer Polizei braucht jedoch dringend Holes Hilfe, denn ein neuer Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben und nur Hole ist erfahren genug, ihn fassen zu können. Kaja Solness gelingt es schließlich doch, Hole zur Rückkehr zu bewegen, und so beginnt Holes Jagd nach dem nächsten Serienmörder.

Mein Eindruck:
Was mir an 'Leopard' sehr gut gefallen hat, sind die verschiedenen Handlungsorte, wobei ich besonders die Ausflüge in den Kongo gut und spannend fand, da ich prinzipiell ein großes Interesse am 'Herz der Finsternis' habe. Im Gegensatz zu 'Schneemann' (mein erster Harry Hole-Krimi) kommt 'Leopard' meiner Meinung nach erst spät in Fahrt und war mir oft viel zu ausführlich, detailliert und bezüglich der Gewalttaten deutlich zu explizit und ekelhaft. Für mich war 'Leopard' kaum spannend, denn bloßer Ekel vermag mich nicht zu begeistern oder zu fesseln, stimmungsvolle Beschreibungen habe ich beim Lesen eher vermisst. Auch die Auflösung des Falls hat mir nicht gefallen, war mir viel zu abstrus, zu konstruiert und zu unglaubwürdig.

Mein Resümee:
Es gibt sicherlich viele Leser, die gerne detaillierte und blutrünstige Details lesen, ich gehöre jedoch nicht dazu. Während der 'Schneemann' sehr atmosphärisch war, fand ich 'Leopard' oft einfach nur ekelhaft. Positiv aufgefallen sind mir die Szenen im Kongo.

Bewertung vom 18.08.2012
Deine Seele in mir / Dead Beautiful Bd.1
Woon, Yvonne

Deine Seele in mir / Dead Beautiful Bd.1


sehr gut

'Manchmal muss man zurückblicken, um die Dinge zu verstehen, die noch vor einem liegen.'

Inhalt:
An ihrem 16. Geburtstag findet Renée ihre Eltern tot in einem Wald - umgeben von Münzen, mit Mullbinden im Mund, beide angeblich an einem Herzinfarkt gestorben. Ihr Großvater, den sie eigentlich kaum kennt, trägt von nun an die Verantwortung für sie und schickt sie auf eine elitäre Privatschule, das Gottfried-Institut. Renée fällt der Abschied von ihren Freunden, ihrer Heimat und ihrem alten Leben schwer, doch sie lebt sich schnell im Internat ein, findet neue Freunde, lernt den ebenso gutaussehenden wie mysteriösen Dante kennen - und stößt auch hier auf seltsame Todesfälle.

Mein Eindruck:
Ich bin keine große Fantasy-Leserin, deutlich älter als die Zielgruppe des Romans und wäre in einer Buchhandlung von Einband und Titel des Buches abgeschreckt gewesen, aber ich muss nach der Lektüre zugeben: 'Dead Beautiful - Deine Seele in mir' hat mich wirklich überrascht und mir sehr gut gefallen.

Schon der Einstieg ist gelungen, die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und fesselnd, der Roman ist flüssig lesbar und sprachlich nicht plump. Zwar erinnert der Roman sehr oft an Harry Potter und an Twilight, doch Yvonne Woon ist es meiner Meinung nach dennoch gelungen, eine neue Geschichte zu erzählen, bei der man nicht das Gefühl hat, dass sich die Autorin nur bei anderen bedient hat. Die Protagonisten sind zugegebenermaßen recht stereotyp und eher oberflächlich beschrieben, doch die Beziehungen zwischen ihnen (vor allem zwischen Renée und Dante) sind glaubwürdig geschildert und nachvollziehbar.

Mein Resümee:
Da fühlt man sich beim Lesen fast wieder wie ein Teenager. Eine tolle Lektüre für Zwischendurch und zum Träumen.