Joan Weng
Hörbuch-Download MP3
Die Frauen vom Savignyplatz (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 491 Min.
Sprecher: Tettenborn, Julia von
PAYBACK Punkte
4 °P sammeln!
Weil die Liebe uns gehört!
Berlin, 1925: Als Vicky von ihrem Mann verlassen wird, denkt sie gar nicht daran, sich einen neuen Gatten und Ernährer zu suchen. Stattdessen erfüllt sie sich lieber einen Traum und eröffnet gemeinsam mit ihrer besten Freundin eine Buchhandlung - nur für Frauen. Der kleine Laden am Savignyplatz sorgt von Anfang an für Aufsehen. Schon bald werden sie zu Ikonen der aufkeimenden Emanzipation, aber auch Ziel konservativer Anfeindungen. Doch dann wirft Vicky plötzlich alle guten Vorsätze über Bord und das ausgerechnet wegen eines Mannes ...
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Joan Weng, geboren 1984, studierte Germanistik und Geschichte und promoviert über die Literatur der Weimarer Republik. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die rote Tänzerin', 'Amalientöchter', 'Das Café unter den Linden', 'Die Frauen vom Savignyplatz', 'Die Damen vom Pariser Platz' und 'Die rote Tänzerin' sowie die Kriminalromane 'Feine Leute' und 'Noble Gesellschaft' lieferbar. Mehr zur Autorin unter joanweng.de
Produktdetails
- Verlag: Aufbau Audio
- Erscheinungstermin: 22. Oktober 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783961055432
- Artikelnr.: 62731400
»Joan Wengs literarische Zeitreise in die Jahre der Berliner Bohème ist beste Unterhaltung, mit sympathischen Charakteren leicht erzählt vor authentischer Kulisse.« Kirsten Kohlbrei Belletristik Couch 20190601
Broschiertes Buch
Vicky ist sehr jung als sie den Soldaten Willi kennenlernt und schwanger wird.Sie heiraten,aber Willi hat mehrere Frauen noch nebenher.Als sie mit seinem 5.Kind schwanger ist ,teilt er ihr mit das er sich trennt und zu seiner Jugendliebe ziehen will.Vicky nimmt nun ihr Leben selber in die Hand,von …
Mehr
Vicky ist sehr jung als sie den Soldaten Willi kennenlernt und schwanger wird.Sie heiraten,aber Willi hat mehrere Frauen noch nebenher.Als sie mit seinem 5.Kind schwanger ist ,teilt er ihr mit das er sich trennt und zu seiner Jugendliebe ziehen will.Vicky nimmt nun ihr Leben selber in die Hand,von ihren Eltern kann sie keine Hilfe erwarten.Da sie schon immer gerne gelesen hat ,macht sie einen Buchladen auf-auch mit Bücherverleih.Der Laden läuft,aber die Zeiten werden schlechter.Viele Männer untersagen ihren Frauen sich Bücher zu kaufen oder zu leihen-bei Vicky der alleinerziehenden Mutter und emanzipierten Frau.In der Zeit wo die Autorin ihre Geschichte schreibt erlebt man das die Frauen mutiger werden,sich nicht mehr bevormunden lassen,sich was trauen-auch die Röcke werden kürzer.Man erlebt wie Berlin in einen Trudel aus Neid,Hass aus Misgunst rutscht.Wie der Hass auf Juden anwächst…..
Die Autorin oan Weng hat einem die Zeit der zwanziger Jahre näher gebracht und einen erleben läßt was in dieser Zeit geschah.Der Schreibstil ist sehr anschaulich,so das ich das Gefühl hatte als wenn ein Film vor mir abgelaufen würde,ich gebe 5 Sterne.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
„Ich kann das nicht länger. ... Ich halte das nicht länger aus. Ich möchte die Scheidung.“ (S. 41) sagt Willi nach 9 Ehejahren und 4 Kindern zu Vicky, die schon wieder schwanger ist. Während sie noch hofft, dass er nur mal wieder eine Affäre hat, hat sich Willy …
Mehr
„Ich kann das nicht länger. ... Ich halte das nicht länger aus. Ich möchte die Scheidung.“ (S. 41) sagt Willi nach 9 Ehejahren und 4 Kindern zu Vicky, die schon wieder schwanger ist. Während sie noch hofft, dass er nur mal wieder eine Affäre hat, hat sich Willy ernsthaft verliebt. Nur ihre Eltern freuen sich, den ungeliebten Schwiegersohn jetzt endlich loszuwerden, denn Strumpffabrikant Jakob Ebert – der schon vor Jahren um Vicky geworben hatte – ist viel eher nach ihrem Geschmack. Doch Vicky nutzt diese Chance, um ihren eigenen Traum zu verwirklichen und den Buchladen ihrer Träume zu eröffnen: „Ich möchte einen Laden für Sirup-Bücher. ... die nicht literarisch sind oder kritisch. ... die einfach glücklich machen. ... Bücher die Kraft geben und Mut schenken – Sirup-Bücher eben.“ (S. 171). Das kam 1925 einer Sensation gleich. Und dann auch noch „Schmutz- und Schundliteratur“ wie Hedwig Courths-Mahler, da ist Ärger vorprogrammiert ...
Vicky war mutig, verrückt und naiv, als sie sich mit 17 Jahren in den mittellosen Chemiestudenten / Leutnant Willi verliebte und schwängern lies. Er hat sie und die Kinder all die Jahre mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten, sein Studium nie beendet. Nach der Trennung will Vicky selber Geld verdienen, unabhängig von einem (neuen) Mann sein. Ich habe mit ihr geweint und gelacht und Willi mehr als einmal in Gedanken ordentlich durchgeschüttelt. Aber sobald er zu Wort kam wurde klar, dass er nicht allein Schuld am Scheitern der Ehe war.
Neben ihrer besten Freundin Lisbeth steht Vicky jetzt vor allem ihr Bruder Bambi zur Seite. Der hat ein Kriegstrauma und wurde gerade erst nach Jahren aus einer Heilanstalt (Klapse) entlassen. Jetzt hat er ganz eigene Ansichten von der Welt, die außer ihm kaum jemand versteht, aber er schmeißt ihren Haushalt – verkehrte Welt.
Ihr Verehrer Jakob ist sehr süß und bemüht sich um sie, wird zu ihrem besten Freund und Ratgeber – aber liebt er sie und sie ihn? „Wenn man liebt, dann liebt man nur einen Einzigen. Der ist es für jetzt, der war es früher und der wird es auch immer sein.“ (S. 243)
Joan Weng hat es wieder geschafft, mich zu begeistern, zu fesseln und zu überraschen.
Sie erzählt wie ein Parr versucht, trotz Trennung freundschaftlich miteinander umzugehen. Nicht nur wegen der Kinder, sondern weil man sich mal geliebt hat und jetzt respektiert, dem Anderen nichts nachtragen will. Zudem zeigt sie auf, wie abhängig eine Frau damals von ihrem Mann war, dass sie allein keine Wohnung anmieten, oder ein Konto eröffnen konnte – von einem Laden ganz zu schweigen. Dabei war man doch so modern, liebte Anglizismen und propagierte die freie Liebe, hatte gleichzeitig aber Angst vor dem §175 und musste als Homosexueller versteckt leben. Dazu kommt, dass die Nationalsozialisten immer mehr erstarken, sich der Judenhass ausbreitet und das Bild der „guten deutschen Hausfrau“ aufkommt, die ihrem Mann zu Hause – und nur da – den Rücken frei hält, statt ihm einen Arbeitsplatz wegzunehmen. Erschreckend, wie sie schon 1925 immer mehr Einfluss auf die „öffentliche Ordnung“ genommen haben und niemand eingegriffen hat. Ich hatte ganz schön Angst mit Vicky. Es war eine schwierige und gefährliche Zeit, die Joan Weng sehr farbenprächtig schildert.
Besonders gefreut habe ich mich über das Wiederlesen mit Vickys Schwager Paul und dessen Freund Carl von Bäumler, Fritzi Keller und Nick Wassermann. Aber auch eine neue Figur hat es mir angetan – ich hoffe sie taucht mal wieder in einem Buch auf: Vickys Vermieterin Mietzi ist eine echte Berliner Schnauze und eine Seele von Mensch.
Ohne etwas zu verraten möchte ich sagen, dass mich das Ende sehr überrascht hat. Mit diesen Wendungen hatte ich nicht gerechnet!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Berlin, 1925: Vicky und Willi wollten für immer zusammenbleiben. Sie haben vier Kinder und eins ist unterwegs und nun trennt sich Willi von ihr wegen einer anderen. Vicky verfällt nicht in eine depressive Stimmung, ganz im Gegenteil, sie krempelt ihr Leben um und will beweisen, dass Frauen …
Mehr
Berlin, 1925: Vicky und Willi wollten für immer zusammenbleiben. Sie haben vier Kinder und eins ist unterwegs und nun trennt sich Willi von ihr wegen einer anderen. Vicky verfällt nicht in eine depressive Stimmung, ganz im Gegenteil, sie krempelt ihr Leben um und will beweisen, dass Frauen mehr draufhaben als nur Ehefrau und Mutter zu sein. Mit ihrer Freundin eröffnet sie am Savignyplatz eine kleine Buchhandlung für Frauen.
Joan Weng führt uns mit ihrem Roman ins Berlin der Zwanziger Jahre. Ihr Schreibstil ist lebendig und die Atmosphäre ist sehr authentisch.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und kommen realistisch rüber. Vickys Eltern waren von dem Schwiegersohn, den Vicky ihnen vorstellt, gar nicht begeistert. Sie hatten jemand anderes im Blick und nun sehen sie die Chance, Vicky mit dem Fabrikanten Jakob Ebert zu verheiraten. Doch Vicky denkt nicht daran. Willi ist unbekümmert und hat seine Frauengeschichten. Als seine Jugendliebe von ihm schwanger ist, verlässt er dafür seine schwangere Frau. Hilfe erhält Vicky aber trotzdem von ihm und auch von Jakob Ebert. Mit Lisbeth verbindet Vicky eine langjährige Freundschaft und sie konnten sich immer aufeinander verlassen. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet.
Ihre Buchhandlung für Frauen trifft nicht überall auf Begeisterung, sie müssen auch eine Menge Anfechtungen aushalten, selbst Vicky Vater macht Schwierigkeiten.
Es ist eine Zeit, als von Frauen erwartet wurden, dass sie heiraten, Kinder kriegen und dann ihr Glück am heimischen Herd finden. Aber es gibt auch Frauen, die mehr wollen und ihnen bläst zu der Zeit noch ein kräftiger Wind entgegen. Immer be3nötigen Frauen die Erlaubnis eines Mannes, wenn sie etwas auf die Beine stellen wollen. Mit dem Aufkommen der Nazis gibt es dann eine rückwärts gerichtete Entwicklung.
Emanzipierte Frauen in den Zwanziger Jahren – eigentlich ein interessantes Thema, aber trotz interessanter Zeit und sympathischer Protagonisten wurde ich nicht so gepackt wie erwartet, da die Geschichte so vor sich hinplätschert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Vicky benimmt sich nicht wie ein Mädchen ihrer Zeit. Sie ist Verlobt, verliebt sich in einen anderen, wird schwanger, geschieden und dann? Sie macht sich selbstständig und das als Frau. Skandal!
Joan Weng hat die Zeit, die Lebensumstände und die Denkweise sehr gut eingefangen.
Ihre …
Mehr
Vicky benimmt sich nicht wie ein Mädchen ihrer Zeit. Sie ist Verlobt, verliebt sich in einen anderen, wird schwanger, geschieden und dann? Sie macht sich selbstständig und das als Frau. Skandal!
Joan Weng hat die Zeit, die Lebensumstände und die Denkweise sehr gut eingefangen.
Ihre Art zu schreiben gefällt mir gut.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Vicky blickt keiner sehr glücklichen Zukunft entgegen. Sie arbeitet in der Metzgerei ihrer Eltern, welche nicht nur alle Bereiche ihres Lebens zu kontrollieren scheinen, sie haben auch ihr künftiges Leben schon fest verplant. Vicky soll den feinen Herrn Tucherben Ebert heiraten, dieser ist …
Mehr
Vicky blickt keiner sehr glücklichen Zukunft entgegen. Sie arbeitet in der Metzgerei ihrer Eltern, welche nicht nur alle Bereiche ihres Lebens zu kontrollieren scheinen, sie haben auch ihr künftiges Leben schon fest verplant. Vicky soll den feinen Herrn Tucherben Ebert heiraten, dieser ist nicht nur eine ausgesprochen gute Partie, er ist zudem auch noch ein Garant für einen gesellschaftlichen Aufstieg sowie einer finanziell abgesicherten Zukunft. Doch die Liebe lässt sich nicht planen. Als eines Tages der gutaussehende Frontsoldat Willi Genzer die Metzgerei ihrer Eltern betritt, ist es gleich um Vicky geschehen, sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Diese stürmische und zunächst heimliche Liebe bleibt allerdings nicht ohne Folgen. Gegen den Willen ihrer Eltern heiraten Vicky und Willi, kurz darauf kommt ihr erstes Kind auf die Welt. Alles könnte perfekt sein, bis Willi eines Tages beschließt, Vicky und die Kinder zu verlassen. Zunächst niedergeschlagen, fasst Vicky jedoch schnell neuen Mut und beschließt sich und ihre Kinder alleine durchzubringen. Bald schon erfüllt sich Vicky wider aller Erwartungen ihren großen Traum einer eigenen Buchhandlung. Noch ahnt sie allerdings nicht, wie sehr ihr Leben sich dadurch verändern wird. Wird Vicky doch noch ihr Glück finden? Wird es ihr gelingen, sich und die Kinder ganz ohne neuen Mann an ihrer Seite durchzubringen?
Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und bin noch immer verzaubert von Vickys Stärke und ihrem unerschütterlichen Willen. Joan Weng ist mit ihrem Werk "Die Frauen vom Savignyplatz" nicht nur eine ergreifende und zugleich fesselnde Geschichte gelungen, sie konnte mich zudem mit ihrem detaillierten Schreibstil und ihrem gefühlvollen Ausdruck direkt in ihren Bann ziehen. Die einzelnen Protagonisten wirkten auf mich stets authentisch und lebendig. Auch habe ich sie während des Lesens nicht nur sehr zu schätzen gelernt, ich habe auch mit ihnen gelitten, gelacht und auch gehofft. Durch die sehr atmosphärische Schreibweise ist es der Autorin zusätzlich gelungen, mich auf eine faszinierende Reise ins Berlin der 20er-Jahre zu entführen, welche ich sehr genossen habe. Die Länge der einzelnen Kapitel erschien mir sehr angenehm, auch konnte ich keine unnötigen Längen oder Langeweile während des Lesens feststellen, weshalb mir dieses Buch als tolles Leseerlebnis in guter Erinnerung bleiben wird. Dieses Buch eignet sich nicht nur für begeisterte Leserinnen, sondern auch für unerschrockene männliche Leser, welche keine Scheu vor einem tollen Buch mit Anspruch haben. Insgesamt ist Joan Weng mit ihrem Buch "Die Frauen vom Savignyplatz" eine tolle Geschichte gelungen, welche sich ebenfalls gut als Geschenk eignet.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
20er Jahre Berlin. Vicky wächst in einem gutbürgerlichen Elternhaus auf und hilft in der familieneigenen Metzgerei als Verkäuferin aus. Die Eltern haben für sie schon einen Ehemann ausgesucht, als sie den rothaarigen Fronturlauber und Studenten Willi kennen- und lieben lernt. So …
Mehr
20er Jahre Berlin. Vicky wächst in einem gutbürgerlichen Elternhaus auf und hilft in der familieneigenen Metzgerei als Verkäuferin aus. Die Eltern haben für sie schon einen Ehemann ausgesucht, als sie den rothaarigen Fronturlauber und Studenten Willi kennen- und lieben lernt. So schnell, wie sie sich ineinander verlieben, heiraten sie auch, da das erste Kind unterwegs ist. Vickys Eltern sind mit dem Schwiegersohn gar nicht einverstanden und machen dem jungen Ehepaar das Leben schwer. Als Vicky mit dem fünften Kind schwanger ist, will Willi sich scheiden lassen, da er seine Jugendliebe ebenfalls geschwängert hat und diese nicht im Stich lassen will. Während Vickys Eltern den ungeliebten Schwiegersohn schon aus ihrem Gedächtnis streichen wollen und den damals ausgesuchten Eheanwärter wieder aktivieren, denkt Vicky daran, sich endlich ihren eigenen Traum zu erfüllen, nämlich einen Buchladen mit angeschlossener Bücherei, denn sie möchte Bücher fürs Herz, voller Romantik und Gefühl an die Frau bringen…
Joan Wenig hat mit ihrem Buch „Die Frauen vom Savignyplatz“ einen historischen Roman vorgelegt, der neben der eigentlichen Handlung vor allem die Situation der Frau zur damaligen Zeit thematisiert und dem Leser vor Augen führt. Der Schreibstil ist flüssig, mit einigem Berliner Lokalkolorit gespickt und gut zu lesen, die Geschichte wird aus der Sicht von Vicky in der dritten Person erzählt. Der Autorin gelingt es gut, den Leser in die damalige Zeit zu versetzen und ihn am täglichen Leben teilhaben zu lassen. Aufgrund akribischer historischer Recherche gibt die Autorin dem Leser einen sehr guten Einblick in die damaligen gesellschaftlichen Strukturen, dem Rollenverständnis zwischen Mann und Frau sowie der politischen Lage. Die Nazis sind langsam im Aufwind, die Rolle der Frau ist die einer Haushälterin, Ehefrau und Mutter, die zu dumm ist, intelligente Literatur zu verstehen, weshalb sie sich am besten still im Hintergrund zu halten hat. Frauen waren nicht in der Lage, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, da sie nicht geschäftsfähig waren. Nur mit einem Ehemann im Rücken war es, wenn auch nicht gern gesehen, doch geduldet. Die Autorin lässt den Leser erkennen, wie verlogen die damalige Zeit doch war, wo sich Homosexuelle als abartig galten, während die freie Liebe propagiert wurde. Mit dem Erstarken der Nazis, gegen die sich kaum jemand zur Wehr setzte, wurden der Verfolgung Tür und Tor geöffnet und dem alten Bild von der Frau am Herd noch mehr Raum gegeben wurde. Neben dem interessanten geschichtlichen Hintergrund plätschert die Haupthandlung eher vor sich hin und kann nicht wirklich fesseln. Bis es zur Eröffnung des Buchladens kommt, sind bereits 184 Seiten von 308 gelesen, was mehr als dürftig ist.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und geben einen Querschnitt über die verschiedenen Gesellschaftsschichten. Sie alle wirken realistisch und authentisch. Vicky ist eine gute Seele mit dem Herz am rechten Fleck, was bei ihren Eltern ein regelrechtes Wunder ist. Sie hat eine Vorliebe für Liebesromane, ist etwas naiv, dabei offen und schlagfertig und träumt von einer eigenen Bücherei. Ihren Ehemann hat sie sich selbst ausgesucht. Willi ist ein umtriebiger Ehemann, der seine Familie abgöttisch liebt und alles für sie tut. Gleichzeitig treibt er sich rum, weil er sein Studium nicht zum Ende bringen konnte. Vickys Freundin Lisbeth ist Vicky seit der Kindheit eine große Stütze. Bambi ist Vickys „verrückter“ Bruder, der schon früh als Vegetarier lebt und ihr manches Mal mit den Kindern hilft. Jakob ist der erwählte Heiratskandidat der Eltern, der sich als freundlich und ehrenhaft erweist und Vicky so manches Mal unter die Arme greift. Auch die weiteren Protagonisten wie z.B. die Vermieterin Mietzi oder der Metzgergeselle geben ein buntes und sehr reales Bild der damaligen Zeit ab.
„Die Frauen vom Savignyplatz“ ist ein durchaus unterhaltsamer Roman, dessen Handlung vor sich hin plätschert. Kleiner Schmöker für zwischendurch.
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Vicky ist als Metzgerstochter eigentlich so gut wie verlobt mit dem Tucherben Herrn Ebert, als sie sich von einem Frontsoldaten auf Heimurlaub während des Ersten Weltkriegs schwängern lässt. Ein Drama in der damaligen Zeit, doch Willy steht zu seinem Fehltritt und heiratet die …
Mehr
Vicky ist als Metzgerstochter eigentlich so gut wie verlobt mit dem Tucherben Herrn Ebert, als sie sich von einem Frontsoldaten auf Heimurlaub während des Ersten Weltkriegs schwängern lässt. Ein Drama in der damaligen Zeit, doch Willy steht zu seinem Fehltritt und heiratet die schwangere Frau. Einige Jahre und Kinder später in den zwanziger Jahren ist ihre Ehe jedoch am Ende, das Leben entwickelte sich nicht so, wie die beiden es sich erträumt hatten. Als Willy sie für eine andere Frau verlässt, nimmt Vicky ihr Leben noch einmal selbst in die Hand und will sich einen Traum erfüllen: Eine eigene Buchhandlung, nur mit Liebesromanen. Erneut ein Skandal in der damaligen Zeit, doch das schreckt sie nicht ab.
Leider ist dieser historische Roman meiner Meinung nach zu schwach, um einen beim Lesen wirklich mitreißen zu können. Die Figuren bleiben sehr oberflächlich, dadurch fällt e schwer, sich mit ihnen zu identifizieren und beim Lesen wirkliche Emotionen zu entwickeln. Vicky ist ein recht simples und verträumtes Mädchen, wie ein Blatt im Wind scheint sie durch die Geschichte zu trudeln, ohne einen wirklichen Fixpunkt für den Plot zu sein. Alles was sie tut wird durch Aktionen von außen bestimmt, immer entscheiden andere für sie und bringen sie voran, aus ihr selbst scheint fast gar nichts zu kommen. Dazu kommt ihre Freundin Lisbeth, die so schemenhaft ist, dass man sie als Figur fast ganz hätte weglassen könne, denn sie ist eigentlich nicht mehr als eine Stichwortgeberin für die Hauptfigur ohne wirklichen Charakter. Die Romanidee an sich finde ich sehr gut und auch unterhaltsam, sie hätte jedoch eine stärkere Protagonistin gebraucht, um glaubwürdig zu sein. So fragt man sich einfach nur, wieso eine mehrfache Mutter jetzt plötzlich Buchhändlerin wird, in einer Zeit völlig ohne soziale Absicherung. Das erscheint alles etwas wahllos und willkürlich.
Der grobe Plot und die Romanidee an sich haben mir gut gefallen, der Roman krankt jedoch an schlecht beschriebenen, flachen Figuren, die die Handlung einfach nicht glaubhaft voranbringen können. Daher war ich von diesem Roman enttäuscht, ich hatte mir mehr erwartet.
Weniger
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für