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Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist "eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler) Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es je...
Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist "eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler) Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter. Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.
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Jenifer Becker, geboren 1988, arbeitet als Autorin, Kulturwissenschaftlerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim, wo sie seit 2015 lehrt und forscht. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Ambivalenzen digitaler Kulturen. Sie lebt in Berlin. Zeiten der Langeweile (2023) ist ihr Debütroman.
Produktdetails
- Verlag: Hanser Berlin
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 21. August 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446278868
- Artikelnr.: 67843567
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
"Vielschichtig und relevant" ist Jenifer Beckers Romandebüt, findet Rezensent Simon Sahner. Die 30-jährige Mila löscht im Pandemiewinter 2021 alle Social Media Apps von ihrem Handy und tilgt biographische Informationen über sich selbst aus dem Internet - ein normaler Digital Detox, vermutet Sahner zuerst. Doch dann wird diese Flucht aus dem Digitalen zur Obsession, erklärt er: Mila geht auch dann nicht mehr aus dem Haus, als die Pandemie vorbei ist, sie fürchtet, Bilder von ihr könnten im Netz landen. Laut Kritiker geht es Becker aber nicht um eine pauschale Verdammung des Internets, sondern um eine "differenzierte Betrachtung der Gegenwart". Die nüchterne Sprache und die Ich-Perspektive lassen Sahner in die Gedanken der Protagonistin eintauchen und das Abschweifen in die Obsession gut beobachten - ein gelungenes Debüt, das nicht versucht einfache Antworten zu geben, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"In ihrer so humorvollen wie klugen Erkundung eines analogen Alltags macht es sich die beeindruckend diskursbewanderte Debütantin Jenifer Becker nie zu einfach. Nach der Lektüre weiß man nicht, wovor man sich mehr fürchten soll - dem Smartphone oder seiner Abwesenheit." Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag, 27.08.23 "Spannend ist dieser Roman vor allem, weil er keine einfachen Antworten anbietet. ... 'Zeiten der Langeweile' ist vieles, aber entgegen des Titels vielschichtig und relevant." Simon Sahner, Deutschlandfunk Kultur, 08.09.23 "Ein Lesevergnügen." ZDF aspekte, 20.10.23 "Ein wahnhafter, ein technologie- und gesellschaftskritischer Roman, der einem elegant die Frage unterjubelt: Wer zieht eigentlich die absurdere Show ab?" Lisa
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Berins, Frankfurter Rundschau, 31.08.23 "Dieses Debüt ist faszinierend zeitgeistig. Jenifer Becker schwingt sich zur Seismografin der Lebensrealität der Digital Natives auf." Corinne Orlowski, WDR 3, 01.09.23 "Ein Silicon-Valley-Buch für alle, die 'The Circle' von Dave Eggers oder Thea Mengelers 'Connect' mochten." Juliane Fischer, Falter, 30.08.23 "Ein raffinierter Roman voller Referenzen. Die deutsche Antwort auf Ottessa Moshfeghs Welterfolg 'Mein Jahr der Ruhe und Entspannung' ... Beckers Sprache lebt von einer gegenwartsgesättigten Detaildichte, die voller Humor ist und von großer Leichtigkeit. Es sind Sätze, die auf dem festen Boden des Alltags stehen und jederzeit bereit sind, sich in philosophische Höhen abzustoßen." Malte Abraham, fluter, 17.08.23 "'Zeiten der Langeweile' dockt präzise an die Jetztzeit an - gut geschrieben und aufklärerisch." Richard Mariaux, Aachener Zeitung, 07.10.23 "Wenn wir nicht mehr selber entscheiden können, wer wir sein wollen, wie ist es dann um unsere Freiheit bestellt? ... Ein komplexes Debüt." Dierck Wolters, Frankfurter Neue Presse, 22.11.23 "Ein kraftvolles Debüt zu einer modernen Sehnsucht!" Marlene Sørensen, Harper´s Bazaar, 16.08.23 "Ein tolles Debüt, das genau den Zeitgeist trifft." Daniel Schieferdecker, Esquire Magazin, 01.08.23 "Becker schafft es, die Angst vor der Unberechenbarkeit des Internets eindrucksvoll zu transportieren." Handelsblatt, 11.12.23 "Ein Spiegel unseres alltäglichen digitalen Lebens ... Jenifer Becker beschreibt punktgenau, welchen Ängsten unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren ausgesetzt war." Laura Ewert, Focus, 27.01.24 "Ein popliterarisches Zeitdokument. ... Eine Empfehlung für alle, die sich eine kluge, tiefgründige Auseinandersetzung mit den Konflikten digitaler Kultur wünschen." Elske Beckmann, mephisto 97.6, 02.09.23 "Jenifer Becker legt ein beklemmendes, auf merkwürdige Weise fesselndes Debüt vor und fängt das Dilemma ihrer Protagonistin mit ebenso scharfem wie unaufdringlichem Blick ein." Alexandra Huth, kreuzer, 05.10.23
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Klappentext:
„Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist …
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Klappentext:
„Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.“
Gleich zu Beginn: der Buchtitel wird der Geschichte in vielen Parts oft mehr als gerecht.
Autorin Jennifer Becker hat mit „Zeiten der Langeweile“ ihr Debüt auf den Literaturmarkt gebracht. Ihre Geschichte rund um Hauptprotagonistin Mila befasst sich mit „Digital Detoxing“ und ihren Folgen. Aber nicht. nur das. Becker zeigt durch Mila auf, wie uns die aktuellen (sozialen) Medien beeinflussen, unser Leben verändern. Den Spruch „Das Internet vergisst nie“ ist uns wohl allen bekannt und genau das belastet Mila gewaltig. Einfach unsichtbar sein und nirgends mehr auffindbar - das ist irgendwie ihr Ziel. Das aus diesem Ziel irgendwo ein Zwang werden kann, ist fast zu vermuten und Mila schlägt einen bestimmten Weg ein. Ob dies der richtige für sie ist, werden Sie im Buch erlesen. Ich kann jedenfalls klar sagen, ja, die Geschichte macht mit ihrem Titel alle Ehre und das tut auch mal gut in einer aktuellen Welt voller digitaler Überflutung und genereller Reizüberflutung. Das Rückbesinnen ist hier eine Möglichkeit aber schlussendlich werden es die älteren Generationen unter uns für sich sowieso so beim lesen mit einfließen lassen. Sie kennen, genau wie ich, auch noch eine Zeit ohne Internet oder eben die sozialen Medien. Die junge Generation, die mit Internet und Co. bereits so aufgewachsen ist, wird mit Sicherheit Schwierigkeiten mit dem Buch bekommen, weil genau dieses Detoxing für viele einfach nur eine Challenge ist aber sie sie so nie kannten. Der Schreibstil ist, wie bereits mehrfach gesagt, ab und an etwas tröge und langweilig und auch Milan Züge sind oft etwas gähnend aber ich muss klar sagen: so ein Thema mit eben jenem Tenor so gekonnt und treffsicher rüber zu bringen, ist absolut lobenswert! Becker hat ihre Challenge mehr als gekonnt gemeistert und die Geschichte rund um Mila mit feinen und teils sehr tiefenpsychologischen Aspekten aufgezeigt. Der Blick auf das eigene Innere wird hier Thema. Was wollen wir um glücklich zu sein, was brauchen wir wirklich dazu und müssen wir überall und alles wissen und präsent sein? Gewisse Antworten werden Sie in Miles Geschichte erlesen! 4 sehr gute Sterne!
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Zum Inhalt:
Die dreißigjährige Mila beschließt offline zu gehen, aber das ist nur der Anfang, denn sie will dass jede Spur von ihr im Netz verschwindet. Was sicher als gute Idee begann, mal nicht so von immer online sein zu müssen, wird zunehmend manisch und führt auch zu …
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Zum Inhalt:
Die dreißigjährige Mila beschließt offline zu gehen, aber das ist nur der Anfang, denn sie will dass jede Spur von ihr im Netz verschwindet. Was sicher als gute Idee begann, mal nicht so von immer online sein zu müssen, wird zunehmend manisch und führt auch zu einer gewissen Einsamkeit, denn im Grunde hat sie durch ihren Lebensstil kaum mehr Kontakt zur Aussenwelt.
Meine Meinung:
Wer hat nicht schon mal darüber nachgedacht, mal eine Online-Auszeit zu nehmen, es dann letztendlich aber doch nicht getan, weil man ja glaubt, man verpasst ja so viel. Die Protagonistin zieht es durch, wird dabei aber immer manischer und verschlossener und das ist sicher ein Zustand, der nicht erstrebenswert ist. Ich fand das Buch echt interessant, weil es auch ein Stück weit bewusst macht, wie und wo man doch überall digital unterwegs ist, mitunter ohne dass es einem bewusst ist.
Fazit:
Hat was
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Mila beschließt, dass sie sich aus der digitalen Welt ausklinken möchte und fängt an, Stück für Stück ihre digitalen Spuren im Internet zu löschen. Schnell merkt sie jedoch, dass sie dadurch von anderen kaum mehr was mitbekommt und dafür belächelt wird, …
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Mila beschließt, dass sie sich aus der digitalen Welt ausklinken möchte und fängt an, Stück für Stück ihre digitalen Spuren im Internet zu löschen. Schnell merkt sie jedoch, dass sie dadurch von anderen kaum mehr was mitbekommt und dafür belächelt wird, dass sie sich zurückzieht. Das macht einsam und das kommt in diesem Buch sehr gut heraus. Mila wirkte auf mich durchweg melancholisch und irgendwie hat mich dies sehr heruntergezogen. Gut dargestellt fand ich ihre Gefühle der Befreiung, als sie einen Account nach dem anderen gelöscht hat. Auch fand ich die Zusammenhänge sehr gut dargestellt, wie digital abhängig wir uns mit der Zeit gemacht haben. Bei Mila läuft in einigen Sparten kaum was ohne eine App. Dennoch wurde die Geschichte mit der Zeit immer langweiliger und melancholischer. Das offene Ende trägt nicht dazu bei, dass man das Buch zufrieden zuschlägt. Mich lässt das Buch mit gemischten Gefühlen zurück.
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Der Klappentext von " Zeiten der Langeweile" hat mich aufgrund der Thematik sehr angesprochen.
Mila schreibt an ihrer Doktorarbeit und beschließt aufgrund dessen, sich komplett aus der digaitalen Welt zu verabschieden. Dies hört sich leichter an als es ist, heute gehört …
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Der Klappentext von " Zeiten der Langeweile" hat mich aufgrund der Thematik sehr angesprochen.
Mila schreibt an ihrer Doktorarbeit und beschließt aufgrund dessen, sich komplett aus der digaitalen Welt zu verabschieden. Dies hört sich leichter an als es ist, heute gehört so vieles zur digitalen Welt, das ein Ausstieg der Vereinsamung des Individuums gleicht. Um aus der digitalen Welt auszusteigen braucht es mehr als Accounts zu löschen. Dies bemerkt auch die Protagonistin schmerzlich.
Was sich laut Klappentext wie eine Reise zum Ich anhörte verliert leider durch die eintönigen Gedanken von Mila, die sich nur um sich dreht an Relevanz.
Im Verlauf des uches tauscht Mila alte Ängste gegen Neue und ihr wird bewusst, wie schwierig ein Leben sowohl mit als auch ohne digitale Teilnahme in der Gesellschaft ist.
Aufgrund der vielen IT Fachtermina bin ich leider des öfteren im Lesefluss gestört worden, eine andere Erläuterung wäre mir lieber gewesen.
Das Ende war für mich enttäuschend. Auch wenn es von der Thematik her ein wichtiges Buch ist konnte es mich nicht gänzlich überzeugen.
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Gebundenes Buch
Mila möchte aus dem Internet verschwinden. Um das zu erreichen, gibt sie sich die größte Mühe, alle ihre Spuren aus dem Netz zu löschen. Aber was mit Instagram-Accounts und Hausarbeiten beginnt, wird irgendwann zu einer obsessiven Suche nach jeglichen hinterlassenen Spuren …
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Mila möchte aus dem Internet verschwinden. Um das zu erreichen, gibt sie sich die größte Mühe, alle ihre Spuren aus dem Netz zu löschen. Aber was mit Instagram-Accounts und Hausarbeiten beginnt, wird irgendwann zu einer obsessiven Suche nach jeglichen hinterlassenen Spuren ihrerseits.
Das Buch beschäftigt sich mit den Daten und Informationen, die die Menschen im Internet hinterlassen und stellt überspitzt dar, wie die Hauptcharakterin sich reinsteigert, die Kontrolle über diese zurückzuerobern.
Im Buch werden viele sehr akkurate Beobachtungen bezüglich des Umgangs und der Probleme mit Social Media getroffen. Es sind Dinge, die mir teilweise so halb bewusst waren, aber sie so konkret zusammengetragen zu sehen, war erschreckend. Es werden viele Zustände des heutigen Lebens erforscht und wie fragwürdig diese sind. Beispielsweise, wie normalisiert es ist, dass Menschen teilweise einfach wildfremde Leute filmen und diese ins Internet stellen.
Mila beschäftigt sich im Buch immer obsessiver mit ihren Ängsten, bis diese dramatische Züge annehmen, die ich jedoch sehr gut dargestellt fand. Der Strudel aus Verschwörungen und Furcht, in den sie dabei rutscht, ist ebenso besorgniserregend wie nachvollziehbar.
Der Anfang des Buches war etwas ziellos, im Verlauf der Geschichte werden die besorgniserregenden Aspekte des Internets jedoch so gekonnt dargestellt, dass man selbst mit einem flauen Gefühl das Buch schließt.
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Gebundenes Buch
Heldinnenreise ohne Ankommen
„Zeiten der Langeweile“ hörte sich so vielversprechend an, war dann aber tatsächlich etwas langweilig. Ich glaube, dass die grundsätzliche Halbwertszeit des Romans recht kurz ist, da die unzähligen Popkultur-Referenzen doch meist …
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Heldinnenreise ohne Ankommen
„Zeiten der Langeweile“ hörte sich so vielversprechend an, war dann aber tatsächlich etwas langweilig. Ich glaube, dass die grundsätzliche Halbwertszeit des Romans recht kurz ist, da die unzähligen Popkultur-Referenzen doch meist über sehr kurzweilige Trends sind. Der Emily Dickinson Vergleich des Klappentextes wirkt da fehl am Platz.
Die Autorin beschreibt zwar gut, wie Milas Verhalten immer zwanghafter wird, aber gleichzeitig fühlt sich der Roman an wie eine Endlosschleife; teilweise wirkte es, als wäre man gefangen in der Kommentarspalte sozialer Medien.
Grundsätzlich, und das ist für mich das größte Problem und größte Manko von "Zeiten der Langweile", bleibt jegliche Reflektion aus. Milas Probleme sind so viel tiefergehender als dass der Wunsch, sich komplett aus dem Netz zu "löschen" ihr dahingehend helfen könnte, doch diese Erkenntnis hatte nur ich als Leserin, nicht die Protagonistin. Schade, dass sich die Erzählung zu sehr im Kreis dreht, statt tatsächlich auf Milas Probleme einzugehen. Passenderweise ist das ja auch das Thema ihrer Dissertation, die Heldinnenreisen in der Populärkultur, über Frauen, die in Literatur und Film nach Krisen eine heilende Reise unternehmen. Mila erkennt sogar eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, dass sie nun selbst zu einer der von ihr untersuchten Heldinnen wurde. Aber für mich bleibt sie leider nicht nur in der Krise stecken, sondern gerät irgendwie noch tiefer hinein. Die Reflektion, die „Heilung“, der Abschluss der Reise bleibt bei Mila aus. Stattdessen kommt der Roman einfach zu einem Ende, aber alles bleibt irgendwie in der Luft hängen.
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Gebundenes Buch
Wenn die Abkehr von der Sucht zur Sucht wird
Mila macht den Drop-out. Es beginnt mit einem vorübergehenden Detox. Sie verabschiedet sich aus Social Media, um eine etwaige Sucht danach in den Griff zu bekommen, entwickelt jedoch nach und nach eine ganz andere Sucht: Die Sucht danach, sich aus …
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Wenn die Abkehr von der Sucht zur Sucht wird
Mila macht den Drop-out. Es beginnt mit einem vorübergehenden Detox. Sie verabschiedet sich aus Social Media, um eine etwaige Sucht danach in den Griff zu bekommen, entwickelt jedoch nach und nach eine ganz andere Sucht: Die Sucht danach, sich aus dem öffentlichen Leben zu verabschieden. Und wie jede Sucht, fängt auch diese schleichend an, ehe sie von Mila völlig Besitz ergreift.
Es war anstrengend, diesen Roman zu lesen. Denn die Schilderung von Milas Drop-out erfolgt nicht in leisen Tönen. Vielmehr prasselt bei Lesen eine Themenfülle auf mich ein, die mich beinahe erschlägt. Es wird nicht nur das schier unendliche Feld von Corona und Impfgegnern, Verschwörungstheorien und Aluhüten abgegrast. Auch der Ukraine-Krieg findet Erwähnung, die Strahlenbelastung, und wie es sich für zeitgenössische Literatur gehört, erfahren wir auch detailliert, wann und wie sich die Heldin selbst befriedigt. Hier darf ich ein Zitat aus dem Roman für mich in Anspruch nehmen: „Ich war mir nicht sicher, ob er meine Ironielosigkeit lesen konnte.“ Der Roman ist laut, bunt und grell. Es bedarf beim Lesen einiger harter Arbeit, diesen ganzen Wust an Themen beiseite zu schaufeln, um zum Grunde vorzudringen. Denn während der Titel Gegenteiliges suggeriert, wird es Mila zunächst nicht langweilig, sondern sie verfällt immer mehr in Aktionismus, treibt den Cut von Medien und Vernetzung geradezu manisch auf die Spitze. Und dann schließlich der Tiefpunkt, der Punkt Null. Die maximale Abschottung, auch Augen und Ohren verschlossen. Danach die metaphorische Wiedergeburt?
Der Roman ist erschreckend in seiner Wirklichkeitsnähe und gleichzeitig abschreckend, weil er es auf die Spitze treibt. Mila kennt kein Mittelmaß, sondern lebt ihr digitales Detox ausschweifender aus als zuvor ihr Leben mit Social Media. Das lässt mich Mila nicht fühlen und nicht verstehen. Ich habe mich mit dem Roman und der Flut von Milas Besessenheit überfordert gefühlt, und vielleicht trifft genau das den Zeitgeist auf den Punkt.
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Gebundenes Buch
„Zeiten der Langeweile“ ist ein flüssig geschriebener, flotter Roman, der sich mit der Welt der digitalen Welt und den Auswirkungen auf das Leben der Menschen auseinandersetzt. Die in Berlin lebende Protagonistin Mila nimmt sich eine Auszeit, indem sie alle Verbindungen zur …
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„Zeiten der Langeweile“ ist ein flüssig geschriebener, flotter Roman, der sich mit der Welt der digitalen Welt und den Auswirkungen auf das Leben der Menschen auseinandersetzt. Die in Berlin lebende Protagonistin Mila nimmt sich eine Auszeit, indem sie alle Verbindungen zur digitalen Welt und zu den sozialen Medien kappt, weil sie plötzlich Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit und dem Gecancelt-Werden verspürt. Schon bald merkt sie, dass sie vereinsamt und dass ihre Freundschaften auseinanderbrechen. Aber immer stärker und paranoider wird ihr Drang, aus der (digitalen) Welt zu verschwinden.
Die Autorin versteht es sehr gut, Milas psychische Belastung von Mila und zeichnet ihren sozialen Abstieg, ihre Isolation und ihre sich ständig verstärkende Paranoia nach. Die Lektüre des Buchs hat mich über den Einfluss und die Auswirkungen der sozialen Medien auf unser tägliches Leben nachzudenken. Es zeigt die Gefahren der digitalen Abhängigkeit auf, schildert aber auch, wie unverzichtbar das Internet und die sozialen Medien im Alltag sind und welche Folgen es hat, wenn man sich aus allem ausklinkt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, sie schreibt atmosphärisch und kenntnisreich über ein bestimmtes akademisches, großstädtisches Milieu, die Menschen und ihren Lebensstil. So habe ich den Roman mit großem Interesse gelesen und kann ihn weiterempfehlen.
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Gebundenes Buch
Wie brutal und quälend Langeweile wirklich sein kann, beweist Jenifer Becker mit diesem großen Roman »Zeiten der Langeweile«. Die Protagonistin ist unnahbar und eigenwillig, ihre Motive bleiben halbwegs schleierhaft, doch sie beschließt, sich gänzlich aus dem …
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Wie brutal und quälend Langeweile wirklich sein kann, beweist Jenifer Becker mit diesem großen Roman »Zeiten der Langeweile«. Die Protagonistin ist unnahbar und eigenwillig, ihre Motive bleiben halbwegs schleierhaft, doch sie beschließt, sich gänzlich aus dem Internet zu löschen, und das mit einer Besessenheit und Biss, dass es einem fast schon imponiert. Beharrlich verweigert sie sich sämtliche Profile online, jedwedes Bild, auf dem auch nur ein Finger von sich zu sehen ist, lässt sie löschen, und verzichtet zeitweise gänzlich auf Internet, schirmt sich ab.
Im Zuge dessen wird ihr auch schmerzlich bewusst, dass sie so immer mehr aus dem echten, analogen Leben verschwindet, da ihr sämtliche Möglichkeiten fehlen, sich mitzuteilen und auszutauschen. So ist der Roman ein bissiger Kommentar zu den Abhängigkeiten im Alltag und Einsamkeit.
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Gebundenes Buch
Zeiten der Langeweile handelt von dem digitalen Ausstiegt einer Frau Anfang 30 und den Konsequenzen damit. Leider hat mich der Roman aufgrund einer absolut unsympathischen und überzogen klischeehaft dargestellten Protagonisten sehr enttäuscht.
Ich hatte mir eine Geschicht erhofft, in …
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Zeiten der Langeweile handelt von dem digitalen Ausstiegt einer Frau Anfang 30 und den Konsequenzen damit. Leider hat mich der Roman aufgrund einer absolut unsympathischen und überzogen klischeehaft dargestellten Protagonisten sehr enttäuscht.
Ich hatte mir eine Geschicht erhofft, in der man sich wiederfindet und das eigene Verhalten bzgl. Internetonsum gespiegelt und kritisch hinterfragt wird. Was ich letztlich bekommen habe ist ein Ausstieg aus dem Internet der schnell und für mich nicht nachvollziehbar in eine panische Angst abdrifet, dass auch nur der kleine Zeigefinger der Protagonistin es irgendwie ins Internet schafft. Das ganze wirkt für mich so am Leben vorbei und unrealistisch und hat zwischenzeitlich schon fast etwas von Gehirnwäsche. Dazu kommen absolut unsympathische Charaktere, in die gefühlt jedes Klischee von jungen Leuten aus Berlin hineingepresst werden sollte.
Am Ende gibt es auch keine irkliche Message oder ein Fazit was aus dem Experiment gezogen wird. Mich hat der Roman daher leider enttäuscht.
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