Überraschende Neuerzählung
Ich hätte dieses Buch gerne als Geheimtipp behandelt, doch als 95. Bewertung kann ich so nicht reden.
Erstmals gefällt mir ein multiperspektivischer Roman. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht wie sonst die Figuren durcheinanderwerfe, weil ich das Personal
weitgehend von Schiller kenne, ergänzt um kluge, handelnde Frauen, also Mütter und…mehrÜberraschende Neuerzählung
Ich hätte dieses Buch gerne als Geheimtipp behandelt, doch als 95. Bewertung kann ich so nicht reden.
Erstmals gefällt mir ein multiperspektivischer Roman. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht wie sonst die Figuren durcheinanderwerfe, weil ich das Personal weitgehend von Schiller kenne, ergänzt um kluge, handelnde Frauen, also Mütter und Großmütter.
Gelungen ist die Darstellung Tells, der keinesfalls als schillernde Held gefeiert wird, sondern eher als kauziger Bergbauer rüberkommt. Ich weiß nicht, ob ich der einzige bin, der beim Tod des jüngeren Bruders Peters an die Messner-Brüder denken musste.
Plausibel wirkt die aus der vergessenen Begrüßung des Hutes entstehende Apfel-Szene, wenn auch die Befreiung Tells anders verläuft und der Rütli-Schwur fehlt.
Ergänzend kommt aber die Szene das ein Pfarrer seinen im Sterben liegenden Vorgänger mit einer Fleischwurst in der Größe eines errigierten männlichen Geschlechts erstickt, weil er so viele Kinder missbraucht hat. Diese aktuelle Anspielung deckt sich mit der Freiheit der Kunst.
Außerdem bleibt es kurzweilig und weil ich alle Personen behalten konnte, kritisiere ich auch nicht die gleiche Sprache, nein Schiller hat eine alternative Schullektüre bekommen. 5 Sterne. (Von mir erstmals seit langem für einen Roman).